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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 323

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
89. Zunehmender Verfall Griechenlands bis zur makedonischen Herrschaft. 323 sitze der höchsten Würden nur durch sein Verdienst, jedoch mit Unterbrechungen, wenn es der ihm feindlichen Partei gelang, ihn zu stürzen. Er ertrug aber alle Verfolgungen und alles Unrecht mit der Ruhe und Gelassenheit eines wahren Weisen. An seinem politischen Leben haftet nicht der geringste Flecken. Sein ganzes Dichten und Trachten war nur dem Gemeinwohls, der Macht und dem Glanze feines Vaterlandes gewidmet. Er war von allen persönlichen Zwecken frei. Keine Leidenschaft störte die Klarheit seines Geistes, selbst nicht die Ehrsucht, die gewöhnliche Leidenschaft großer Man-Tter. Auf der höchsten wie auf der niedrigsten Stelle erfüllte er seine Pflicht im Dienste des Staates mit gleicher Treue und Gewissenhaftigkeit. Im ganzen Alterthume ist keiner, der mit ihm verglichen zu werden verdiente, als Perikles, und fast dürfte Epaminondas dann noch größer erscheinen. An ihn knüpfte sich die Größe feines Staates. Merklicher unterschieden können nicht leicht zwei Männer sein, als Pelo-pidas und Epaminondas, und dennoch harmonirten sie vollkommen. Epaminondas war arm, Pelopidas reich. In der Milde kam Pelopidas dem Epaminondas nicht gleich, auch hatte er die absolute Gerechtigkeit nicht wie jener. Pelopidas scheute nicht gewaltsame Handlungen, wo sie ihm nothwendig schienen. Auch war er nicht der Mann, der das Schicksal der Welt, das seines Vaterlandes durchaus anders wenden konnte, wie Epaminondas es that. Also stand er seinem Freunde nicht gleich, aber doch gebührt ihm die höchste Anerkennung. Er war ein ausgezeichneter Feldherr; eben so uneigennützig, ein eben so guter Bürger als Epaminondas, und was ihm besonders Ehre macht, ist die Anhänglichkeit fast eines jüngern Bruders, ja, eines Sohnes, mit der er an Epaminondas hing, seine freudige Unterordnung unter den Freund, den er als den Großem anerkannte. Dieses Zusammenwirken der beiden großen Männer hatte die Umwandlung des Schicksals von Theben zur Folge. 89. Zunehmender Verfall Griechenlands bis zur macedonischen Herrschaft. (Nach O. Haupt, das Leben des Demosthenes, Joh. Wilh. Zinkeisen, Geschichte Griechenlands, Joh. Gnst. Drohsen, Geschichte Alexander des Großen, bearbeitet vom Herausgeber.) Den Aufforderungen Athens Folge-leistend, verbanden sich viele Seestaaten, den Spartanern wegen ihrer drückenden Gewaltherrschaft entfremdet, zu einer Bundesgenossenschaft unter athenischer Oberhoheit. Chabrias, der Sieger von Naxos, Timotheus, der Sieger von Leucas, und Jphikrates, der Erfinder einer neuen Taktik, begründeten noch einmal die Herrschaft Athen's 21*

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 343

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
95. Alexander und die Griechen. 343 diese Schranken zu durchbrechen. Der großen religiösen Vereinigung folgte eine politische durch die Hochzeit im großartigsten Stil, welche er mit seinem Heere zu Susa feierte (s. Nro. 98). An einem und demselben Tage ward der Orient mit dem Occibent vermählt. Und damit diese Verbindung eine dauernde, nachhaltige werde, überzog er den eroberten Orient mit einem Netze von Colonieen. Er hat in der kurzen Zeit seiner absoluten Herrschaft im Morgenlande über 70 ganz neue Städte, darunter 18 mit dem Namen Alexandrien, gegründet und zum größten Theile mit Macedoniern und Griechen bevölkert, abgesehen von den Städten, die er durch macebonische Besatzungen gräcisirte und zu Vorbilbern römischer Militaircolonieen machte. Diese Auffrischung des dumpf hinbrütenden Orients durch den kräftigern Occibent hat wesentlich dazu beigetragen, das alte Vorurtheil der Griechen gegen die Barbaren vernichten und die gleichmäßige Anerkennung der Menschenwürde anbahnen zu Helsen. Auch hier liefert die Geschichte den immer von Neuem bestätigten Beweis, daß Alles, was die Völker Großes ausgeführt haben, nicht durch die Masse, sondern durch die großen Gedanken und den kraftvollen Willen eines Einzigen vollbracht worden ist, der die Masse mit sich fortriß. 95. Alexander und die Griechen. snach Arnold Schäfer, Demosthenes und seine Zeit, bearbeitet vom Herausgeber.) Der unerwartete Thronwechsel in Macedonien bot, selbst nach dem Urtheile der Freunde Alexander's, den Griechen die beste Gelegenheit, das mit Waffengewalt ihnen aufgezwungene Joch abzuwerfen. Die Thronfolge Alexander's war durch Philipp's Vermählung mit der schönen Kleopatta, der Nichte seines Generals Malus, eine Zeit lang in Frage gestellt (s. S. 339). Daß Malus mit einem Theile des Adels sich wider Alexander auflehnen werde, ließ sich mit Wahrscheinlichkeit annehmen, und damit war das Zeichen zu einem der innern Kriege gegeben, die schon so oft bei früheren Thronverän-derungen die Kräfte Macedoniens zerrüttet hatten. Außerbem waren die nördlichen Völker, übet welche fein Vater die Herrschaft errungen, zum Abfalle bereit, und durch Griechenland ging eine allgemeine Bewegung: athenische Gesandtschaften, auf Betreiben des Demosthenes abgesandt, um zum Kampfe für die Unabhängigkeit aufzurufen, fanden aller Orten willkommene Ausnahme, denn allgemein ward in Griechenland die macedonifche Oberhoheit als entwürdigend anerkannt. Aber wie vielfältig auch zum Kriege gerüstet ward, noch war man nicht bereit, den Kampf aufzunehmen, als Alexander mit raschem Entschlüsse von Macedonien aufbrach, um durch sein unerwartetes Erscheinen die feindseligen

3. Die Geschichte des Mittelalters - S. 476

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
476 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096-1273. So sehr die furchtbare Grausamkeit des Audronikus Abscheu und Entsetzen erregt, so gebührte ihm doch der Ruhm, daß er während der kurzen Dauer seiner Regierung (1183—1185) manche nützliche Verordnungen erließ. Eine der heilsamsten war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiserthums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiff künftig plündern würde, an dem Mastbaume desselben oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Ang elus (1185-1195) entsprach keineswegs den Erwartungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschicklichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbrauche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgestellt hatte. Das Wichtigste aus der fernern Geschichte des Hauses der Angelt (1185 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzzuge gegen Constanti-nopel S. 336 ff. berührt worden. 96. Die Mongolen. (Nach Karl Friedr. Koeppen, Die lamaische Hierarchie, und Kirche, und Gustav Adolf Stenzel, Geschichte des preußischen Staates, mij Zusätzen vom Herausgeber.) Die weitgreisendste und eben deßhalb folgenreichste Eroberung, bereit die Weltgeschichte gedenkt, ist von den Mongolen ausgegangen, welche sich für das auserwählte Volk Gottes und für bestimmt hielten, die (alte) Welt zu erobern und zu beherrschen. Der furchtbare Tschingis-Khan hat diesen Glauben in entsetzliche Wahrheit verwandelt, indem er ein Reich gründete, welches zur Zeit seiner weitesten Ausdehnung wahrscheinlich mehr als die Hälfte des gefammten Menschengeschlechts umfaßte. Die Mongolen haben in ihren endlosen Kriegen und Verheerungszügen, deren Schilderung uns noch jetzt mit Grausen erfüllt, die Menschheit, welche sie vertilgen zu wollen schienen, in einem Umfange und Grade aufgeregt, wie kein anderer Weltstürmer vor oder nach ihnen. Indem sie ihre Raubzüge von Japan bis zur Katzbach und von Hinter-Jndien bis zum Jlmensee ausdehnen, sind sie mit allen Nationen der alten Welt irgendwie in Berührung oder doch in Beziehung gekommen. Japanesen, Chinesen, Siamesen, Birmanen, Malayen, Tibetaner, Hindu, Perser, Türken, Armenier, Syrer,

4. Die Geschichte des Mittelalters - S. 401

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
82. Heinrich Vi. 401 erschließt. Er sollte gar nicht gestorben, sondern nur auf lange Zeit der Welt entrückt seilt. Die Idee der Entrückung ist eine der germanischen Mythologie vorzüglich eigene, und am liebsten Pflegt sie unser Volksglaube so zu fassen, daß er die verschwundenen Personen oder Gegenstände in Berge versetzt, gleichsam die Erde zu deren Aufnahme sich öffnen läßt. Frau Holde und Frau Venus, Wodan und Siegfried hausen in Bergen. Diesen mythischen Persönlichkeiten reihen sich zwei historische an, die Kaiser Karl der Große und Friedrich I., welche die Sage so als die größten Herrscher Deutschlands bezeichnet. Bei Friedrich I. mußte zu dieser Verklärung insbesondere der Umstand Anlaß geben, daß er auf Nimmerwiedersehen in ein fernes Land zog und daß so bald nach seinem Tode schlimme Zeiten für das Reich hereinbrachen und die Sehnsucht nach einem kräftigen Kaiser wach riefen. So harrt die Sage noch immer seiner Wiederkehr. Im Kyffhäuser an der goldenen Aue in Thüringen, auf dessen Höhe sich einst eine kaiserliche Burg erhob, oder im Untersberg, dessen gewaltige Felsmassen zwischen Baiern und Salzburg getheilt sind, auch in einer großen Felshöhle bei Kaiserslautern in der Pfalz schläft der alte Kaiser an steinernem Tische, sein rother Bart wächst um den Tisch herum; wenn er ihn dreimal umschlingt und wenn die Raben nicht mehr um den Berg fliegen, wird der Held auferstehen. *) 82. Heinrich vi. (Nach Otto Abel, König Philipp der Hohenstaufe, und Theodor Toeche, Kaiser-Heinrich Vi., mit Zusätzen vom Herausgeber.) Durch den unerwarteten Tod Friedrich's I. lud das Schicksal plötzlich eine schwere Last auf die jungen Schultern König Heinrich's. Der aber fühlte die Kraft und den Beruf in sich, aus der festen Grundlage von feines Vaters Macht und Ruhm einen Bau aufzuführen, der den stolzen Namen des römischen Reiches zur Wahrheit machen sollte. Er wie kein anderer griff das Uebel unserer Zersplitterung in der Wurzel an. Wenn irgend Jemand, so hat er Anspruch darauf, nicht allein nach dem, was er vollmcht, beurtheilt zu werden, sondern nach dem, was er gewollt hat und nur durch einen frühzeitigen Tod durchzuführen verhindert worden ist. In einem schmächtigen, zartgebauten Körper von nur mittlerer Größe wohnte bei Heinrich ein gewaltiger Geist. Sein klarer, durchdringender Verstand spiegelte sich auf der hochgewölbten Stirn. Das hagere, farblose, allezeit ernste Gesicht verrieth die von immer neuen Sorgen und Entwürfen bewegte Seele. In feinen jüngeren Tagen hatte er wohl mit eingestimmt in *) Nach S. O. Riczler in den „Forschungen zur deutschen Geschichte". Pütz, Histor. Darstell, und Charakteristiken. Ii. 2. Aufl. 26

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 521

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
139. Das Decemvirat. 521 denbuch, stellt sich sogleich heraus, wenn man ihre einzelnen Angaben ins Auge faßt. Das römische Heer soll mit Sonnenuntergang von Rom ausgezogen, um Mitternacht auf dem 8 Stunden entfernten Al- gidus angekommen sein, während jeder Fußknecht außer seinen Waffen, seinem Mundvorrath und seinem Gepäck noch zwölf Schanzpfähle zu tragen hatte, — ohnehin eine unerträgliche Bürde für Truppen eines allgemeinen Aufgebots, da selbst den abgehärteten Legionssoldatcn der spätern Zeit nur drei bis vier, höchstens sieben solcher Pfähle zugemuthet wurden. Noch mehr: dieses überbürdete, durch einen langen und be- schwerlichen Nachtmarsch erschöpfte Heer soll im Stande gewesen sein, den Rest der Nacht hindurch zu schanzen, ja, gar eine Pallisaden-Linie um das feindliche Lager herum zu ziehen, das in seiner Mitte ein rö- misches Lager einschloß. Am undenkbarsten aber ist, daß die Aequer von der Nähe eines feindlichen Heeres nichts gemerkt, von den Ber- schanzungen, die rings um sie her aufgeworfen wurden, nichts gesehen, von dem Feldgeschrei, das über ihre Köpfe weg bis ins römische Lager erscholl, nichts gehört —, oder wenn sie das Alles gehört und gesehen hatten, die noch unvollendete Umschanzung nicht durchbrochen haben. Die dichtende Volkssage freilich ließ sich durch solche Scrupel nicht stören, aber für Geschichte kann ein solches Märchen nicht gelten. 139. Das Decemvirat. (Nach Theod. Mommsen, römische Geschichte, und B. G. Niebuhr, römische Geschichte, mit einer Einleitung ans Schwegler's römischer Geschichte.) Der Kampf der römischen Stände zerfällt in zwei Perioden: die Grenzscheide zwischen beiden bildet die Decemviral-Gesetzgebung. In der ersten Periode hatten die Bestrebungen der Plebs eine andere Rich- tung, als in der zweiten. Bis zum Decemvirat ging die Plebs nicht darauf aus, Antheil an der Regierung, Zutritt zu den Staatsämtern zu erlangen, im Gegentheil, ihr Bestreben ging während jenes Zeit- raums auf Schutz, Vertheidigung und Abwehr. Für dieses Verhältniß der Plebs zur patricischen Bürgerschaft ist nichts bezeichnender, als daß der ursprüngliche Beruf des obersten Magistrats der Plebs nicht darin bestand, zu befehlen oder zu regieren, sondern einzig darin, die Ange- hörigen der Plebs gegen die patricischen Magistrate zu schützen, und jeden Mißbrauch der consularischen Gewalt von ihnen abzuwehren. Ebenso charakteristisch für den Geist der plebejischen Bestrebungen vor dem Decemvirat ist die Terentilische Rogation, welche beantragte, daß die consularische Amts- und Strafgewalt, so weit sie sich auf die Plebs erstrecke, durch geschriebene Gesetze beschränkt werden solle, und zwar solle die Plebs zu bestimmen haben, wie viel Gewalt sie dem Consul über sich einräumen wolle. Die Lex Terentilia hat folglich nichts weniger, als jene gemeinschaftliche Gesetzgebung, die später aus ihr hervorging,

6. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 105

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
David von Augsburg. 105 Iv Prosa. Prosaisches gibt es aus diesem Zeiträume Weniges; das Bedeutendste nach Sprache und Gehalt sind die Pre- digten der Franziscaner, wie im folgenden Zeitraume die Schriften der Dominicaner, hauptiächlich mystljchen Inhalts. Im Uebrigen bediente man sich für wissenschaftliche Werke der lateinischen Sprache. (Vgl. S. 770.) Aus ]Vor11»erti traetatus de virtntibus. (12. Jahrh.) Vom Glauben. Di» channusse des gotes uute diu gewizzede der warlieite, diu scoltu aver ge- liruan durch die allichen geloube : wan ane sie so ne mach nieman gote geliehen. Der ist warliche sälich, der in der rechtun geloube wol lebeth und in demo guoten lebenne die rechtun geloube behütet; wan also diu geloube ubbik ist ane guotiu werch, also sint diu guoten wercli weht ane rechte geloube. Dannan sprichit sanctus Jacobus mines trehtenes böte alsus: Waz hilfet, miue bruodere, ob ir sprechent, daz ir geloubich sigent, en habent ir der guoten weiche nieht? Mak denne diu ge- loube imen behalten, diu nieht ist an diu werch? Also der lichaname erstirb et, so der geist in verbat, also ist diu geloube tot, so siu der werche niene hat. David vou Augsburg. Franziscaner, geb. um 1215. predigte und schrieb verschiedene Abhandlungen und Betrachtungen; hecausg. in Pfeiffer's Deutschen Mystikern, der ihn zugleich als wahrscheinlichen Verfasser dcs Schwabenspiegels nach- weiset. fvgl. S. 107.) Aus „Erkenntnis der Wahrheit". An drin dingen ist dir (hêrre got!) der engel unde diu séle gelîch: an der verstantnüsse, an dem vrien willen, an der gehügede. Disiu drin hâstû in gegeben ze vorderst, daz sie daz oberiste guot, daz dû selbe bist, dâ mite bevähen in sich, unde die saelde, diu dû ouch bist, in sich dâ mite ziehen und sich also in dich verwandeln, niht daz sie werden daz dû bist, aber daz sie dâ mite ervüllet und er- liuhtet unde gercinet unde geheiliget unde gesaeliget werden daz dû bist. Also hâstû sie gar üf dich geordnet, daz sie dich, ob man ez gesprochen möhte, gar in sich bevähen. Mit der verstantnüsse enpfähent sie daz lieht dîner erkantnüsse in dîner wîs- lieit; mit dem vrien willen umbehalsent sie die höchsten güete, diu dû bist mit der hiize dîner triuwenrîchen minne; mit der gehügede behaltent sie unvlustlîchen die staeten êwikeit dîner unzerstoerlîchen kraft. Daz diu verstantnüsse vindet, daz triutet diu liebe, daz behaltet diu gehügede. Wir mühten dich niht geminnen, erkante wir dîn niht. Uns möhte ouch niht wol mit dir gesîn, belibestû niht mit uns; solde diu vreude ein ende haben mit dir, sô waere uns daz trüren swaerer von der künf- tigen schidunge, denne der tröst von der gegenwärtigen wollest. Man mac âne leit niht vliesen, swaz man mit liebe liât. Der liep liât, daz er vliesen soi, der trinket ho nie mit gaben. Daz denne diu vreude volle sî mit dir, so suln, die dich niezent, immer leben, daz ir vröude immer wernde sî, als dû âne ende immer êwic bist. Mit der verstantnüsse wizzen wir, waz an dir ze minnen ist; mit dem vrien willen verdienen wir lön umbe dich oder pîn. Waere wir âne vrien willen, so möhtestü uns weder danc wizzen, des wir guotes getaeten, noch gewîzen swaz wir ze übel getagten, als dem vihe, daz weder guot noch übel kan getuon, ni wan dâ ez sin natüre zuo twinget. Minne wil vrî sin: ist si betwungeu, so ist si niht minne, wan si selbe mac niht betwungen werden. Also ist der engel unde diu sêle geschaffen nach dinem bilde unde nach dîner gelîclmüsse. Sie sint üf dich gebrauchet, daz sie dîne forme in sich enpfähen mit der verstantnüsse dîner wîsheit, mit der begirde dîner minne, mit der ernsthaftigkeit dîner staete. Als ein wahs zekenuen gestemphet ist in ein insigel, also ist diu sêle nach dir gebildet; dâ von hàt si mildert ruowe wan in dir alleine, wan si ûf dich, lierre, gevüeget ist. Dû vliuzest in si mit der geiiâde, sô zevliuzet si wider in dich mit der minne, daz si ein geist mit dir wirt in geistlichen vreuden. So ist si dir ouch gelîch an ir natüre: als dû ein got bist in drin persönen, also ist diu sêle ein dinc in ir drifaltikeit der kraft. Y°n der gehügede kumt verstantnüsse, von den beiden kumt minne. Wan swes wir niht gedenken, des muge wir niht verstên; swes ich niht verstên, des enkan
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