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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 649

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
126. Die Slaven. 649 Rußland. Hier wurde das Staatswesen — oder eine mächtige, weite Länder umfassende Herrschaft — durch scandinavisch-deutsche Eroberer, durch Normänner, gegründet, und ein Jahrhundert später ward das Christenthum diesem normännisch-slavischen Staate aus Byzanz gebracht, wie den Südslaven. Nach der einheimischen slavischen Ueberlieferung von der Gründung des Reiches wären der Normanne Nurik und seine Brüder im I. 862 über das „Warägische Meer" gekommen, gerufen von streitenden Völkern, und hätten ein Reich gegründet im Lande der Finnen (um den Ladoga-und Peipus-See); dann habe Rurik, nachdem er durch den Tod seiner beiden Brüder Alleinherr geworden, seinen Sitz nach Nowgorod, in das Land der Slaven, verlegt. Später ward der Mittelpunkt der normannischen Herrschaft nach dem (ebenfalls slavischen) Süden, nach Kiew, verlegt und das Uebergewicht der Slaven über die finnischen Stämme dadurch gesteigert, daß neue Eroberungen unter Rurik's Nachfolgern das Reich durch Wolhynien, Podolien und Galizien bis an die obere Weichsel - erweiterten, also durch Länder, die ausschließlich von Slaven bewohnt waren. Dazu kam, daß die Slaven sich als ein bildsamer Volksstamm den Finnen überlegen erwiesen und, wie dies überall zu geschehen pflegt, den schwächeren Stamm immer weiter zurückdrängten oder in sich aufnahmen und sich assirnilirten — ein Proceß, der sich in Rußland bis aus den heutigen Tag fortsetzt. Gegen Ende des 10. Jhdrts. erhob Fürst Wladimir (Alleinherrscher 980—1015) die christliche Religion griechischen Bekenntnisses zur herrschenden in Rußland, neben welcher keine andere geduldet wurde. Durch Annahme der Taufe hatte er auch die Hand einer Tochter des byzantinischen Kaisers Romanus Ii. erhalten und war so Schwager des deutschen Kaisers Otto Ii. geworden. Fortan ein eben so eifriger Christ wie früher eifrig im Glauben seiner Väter, zerstörte er überall in feinem weiten Reiche die heidnischen Tempel und Götzenbilder und ließ von griechischen Künstlern Kirchen bauen und in byzantinischer Weise mit Mosaiken ausschmücken. Diesem Beispiele folgte der älteste seiner Söhne von der griechischen Prinzessin, Jaroslaw; er ordnete die Hierarchie und entwarf ein Gesetzbuch in slavischer Sprache. Er war noch einmal für längere Zeit Alleinherrscher in dem russischen Reiche, das er Anfangs mit sechs Brüdern theilen mußte. Aber mit seinem Tode (1054) ward das Unheil der Theilungen ein bleibendes für viele Jahrhunderte. Er theilte sein Reich unter seine fünf überlebenden Söhne und legte den Grund zu unheilbarem Zwist besonders dadurch, daß er dem ältesten unter dem Titel eines „Großfürsten" eine Art Oberherrschaft beilegte, ohne ihn mit einer entsprechenden Macht auszustatten, woraus folgte, daß die Theilfürsten ihn als Schiedsrichter und Vermittler nur in so weit anerkannten, als sie wollten. Da nun der Großfürst in Kiew selten ein überlegener Geist oder ein bedeutender Charakter war, so wurde die höchste Macht, die den Staatenbund zusammenhalten sollte, sehr bald zu

2. Bd. 1 - S. 488

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
488 Tit. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. In der Bukowina, wie in der Moldau, arbeitet der Bauer nach dem alten „Ghika'fchen Ehryfon" (Gesetzbuche) des Jahres zwölf Tage seinem Herrn. Die Familien und Familiennamen dieser Herren sind in der Buko- wina ganz dieselben wie in der Moldau und Walachei, alte walachische Familien, die von uralten Zeiten her, und griechische, die seit dem byzanti- nischen und türkischen Kaiserthume im Besitze der Güter sein mögen. Die Familien sind von früheren Zeiten her gräcisirt, und der Adel verkehrt unter sich mittelst der griechischen Sprache. Durch von Wien ausgehende Einflüsse fangen sie jetzt an, sich zu germanisiren, sie lernen Deutsch und Französisch, nennen sich Barone und Grafen und kleiden sich fast ohne Ausnahme deutsch. Viele von ihnen sind in der Moldau, Bessarabien und der Buko- wina ansässig und somit drei Kaisern zugleich unterthan, eben so wie auch manche polnische Große ihre Besitzungen unter drei verschiedenen Sceptern haben. Charakteristisch für die geographische Lage des Ländchens ist es, daß sein jetziger Name Bukowina, welches so viel als Buchenland oder Bu- chenwald bedeutet, aus den Kämpfen der Polen mit den Moldauern hervor- ging. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts schlug Stephan der Große, Fürst von der Moldau, zwischen dem Pruth und dem Dniestr die Polen, eroberte ihr Lager, erlegte die meisten und machte über 20,000, die meistentheils Edellente waren, zu Gefangenen. Als ihm nachher der König Albrecht von Polen für die Auslösung derselben eine große Summe Geldes anbot, schlug Stephan dieselbe aus, weil er sich ein solches Siegeszeichen errichten wollte, welches seine Triumphe auch noch in den künftigen Jahrhunderten verkünden sollte. Zu dem Ende spannte er alle 20,000 Polaken, Gemeine und Edel- leute, an den Pflug und ließ das ganze Schlachtfeld umpflügen und mit Buchensamen besäen. Dieser Samen wuchs dann zu weitläufigen und schönen Wäldern auf, welche die Polaken nun „Bukowina" nennen, indem sie niemals ohne Thränen von jenem Orte Meldung thun. Noch jetzt zeu- gen zahlreiche Gräber, Ueberreste von Schanzen und Circumvallationen von den vielen Kämpfen, die auf diesen ebenen Grenzfeldern die Türken, Polen, Ungarn, Moldauer, Russen und Tataren von jeher sich unter einander lieferten. Ein Theil der Bukowina, etwa 31 Ortschaften jenfeit des Pruth um- faffend, ist russisch geworden, das ganze Uebrige aber seit 1775 österreichisch. Das Land hat unter seiner jetzigen Regierung außerordentlich gewonnen und zählt jetzt über 7a Mill. Einwohner (gegen 120,000 im I. 1788), von denen die größere Hälfte Slaven, die kleinere Walachen oder Dako-Romanen sind. Diese außerordentliche Vermehrung der Bevölkerung mag zum Theil durch Einwanderung von Deutschen, welche sich in den Städten als Bürger, Kaufleute und Handwerker niederließen, und von Rusniaken, welche als tüchtigere Arbeiter den eingeborenen Moldauern vorgezogen werden, bewirk/

3. Bd. 2 - S. 127

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
247. Der Ural. 127 wohnenden Stämme als Glieder eines Leibes, dessen Haupt der Czar, der sichtbare Stellvertreter Gottes, zugleich Kaiser und Oberpriester ist. Auch in der Sprache herrscht kein bedeutender Unterschied. Das Russische zerfällt in zwei Hauptdialekte, die bei Weitem nicht so verschieden sind, als z. B. das Ober- und Niederdeutsche, in das Groß- und Kleinrussische. Jenes sprechen die Großrussen, die donschen und alle anderen Kosaken groß-russischen Ur- sprungs so wie die Westrussen in den ehemaligen polnischen Provinzen; — dieses alle Kleinrussen, nicht nur in dem eigentlichen Kleinrußland, sondern auch in Podolien und in der srüher sogenannten polnischen Ukraine, die Kosaken des Schwarzen Meeres so wie alle übrigen von Kleinrussen abstam- menden Kosaken. Alle Kosaken sind wahre und ächte Russen in Abstammung, Sprache, Religion und Sitte, und alle Russen sind Eins durch ihre Sprache. Die große Einheit und Einförmigkeit des Volkes wird aber mächtig ge- tragen und zusammengehalten von der Einförmigkeit des Landes, von der weit ausgedehnten, unterschiedslosen Fläche, auf welcher kein Theil sich absondern kann, und Alles — Mensch, Thier und Pflanze, Boden, Wind und Wetter — eine und dieselbe Uniform trägt. Die russische Weltmonarchie konnte sich nur entwickeln auf russischem Boden. 247. Ncr «toi. (Nach Ferdinand v. Hachstetter, Ucbcr den Ural, mit Zusätzen vom Herausgeber.) Der Name Ural — turko-kirghisischen Ursprungs und so viel bedeutend als Felsengürtel oder Gürtelgebirge — bezeichnet die Meridiane Erhebung, die von den eisstarrenden arktischen Regionen bis zu den salzreichen Steppen der Aralo-Easpischeu Erdsenke durch 25 Breitengrade die ungeheuren Tief- ebenen Nord-Asiens und Ost-Europa's trennt, den natürlichen Grenzwall, wie wir zu denken gewohnt sind, zwischen europäischer Eivilisation und asiatischer Barbarei, zwischen dem milden Klima Mitteleuropa's und der Kälte Sibi- riens. Und doch war der Ural niemals — eben so wenig früher als jetzt — eine Völkerscheide. Seine Erhebungslinie bildet allerdings orographisch die einzige Unterbrechung der ungeheuren Tiefebenen der Alten Welt, eine fortlaufende, nirgends durch ein Querthal unterbrochene Wasserscheide; allein diese Wasserscheide tritt gerade in ihrer mittlem Erstreckung so wenig im Relief der allgemeinen Erhebungszone hervor, daß man sie auf unfern Kar- ten fast leichter wahrnimmt als in der Natur. Man theilt den Ural in einen südlichen, Mittlern und nördlichen ein. Der südliche oder Baschkirische Ural, von den sonnverbrannten ' Grassteppen nordöstlich vom Easpischen Meere über Orenburg bis zur Grenze
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