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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 674

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
674 Xi. Die Römer. Sohnes^Lrispus beim Heere und Volke benutzte vermuthlich seine Gemahlin um durch Verläumdung ihres Stiefsohnes diesen zu beseitigen und ^ ihren eigenen drei Löhnen die Erbschaft des Reiches zuzuwenden. Der zornige Kaiser ließ seinen liebenswürdigen Sohn umbringen und beraubte die Welt eines vortrefflichen Herrschers. Dann erkannte er seine Verblendung, und seine Reue zeigte sich darin, daß er die Augusta Fausta im Bade ersticken ließ. Dreizehn Jahre regierte (Konstantin als Alleinherrscher die Welt, die gebändigt zu seinen Füßen lag. Kein Aufstand, kein Usurpator wagte es, gegen ihn aufzutreten, und auch die auswärtigen Feinde hielten sich ehrfurchtsvoll still; nur die Gothen versuchten, als er ihnen die gewohnten Geldzahlungen versagte; einen Krieg (331-332), gingen aber zuletzt ein Bündniß mit Rom ein und stellten als Föderirte freudig Hülfstruppen. So konnte er denn ungestört das friedliche Werk Diocletian's, die Reorganisation des Reiches, wieder aufnehmen und in einer Weise durchführen, daß die neue Gestalt der Welt mit den Formen des orientalischen Despotismus lange als sein Werk allein angesehen wurde. Er ging auf Deocletian's Gedanken ein, an der Propontis eine neue Hauptstadt für das aufgegebene Rom zu gründen und wählte (statt des von Diocletian ausersehenen Nicomedien) den geeignetsten und sichersten Flecken der Erde zu der Stadt, in deren Namen er noch heute fortlebt. Dagegen war in Bezug auf die christliche Kirche sein Verfahren dem des Diocletian entgegengesetzt. Zwar scheint die vielverbreitete Meinung, er habe das Christenthum zur Staatsreligion erhoben, nicht haltbar, was auch mit etwa 5—6 Millionen Christen gegen etwa 45 Millionen Heiden kaum möglich gewesen wäre, aber es herrschte officiell vollkommene Gleichberechtigung der heidnischen und christlichen Religion unter Constantin I. Wenn Constantin bei den innerhalb der christlichen Kirche ausbrechenden Streitigkeiten es gern vermied, Partei zu ergreifen, damit nicht ein Theil des Clerus und der Laien ihn verfluche, wenn der andere ihn segnete, so konnte er doch nicht neutral bleiben, als bald nach dem Anfange seiner Alleinherrschaft im Orient ein großer dogmatischer Kamps ausgebrochen war, veranlaßt durch die Absetzung des Presbyters Ar ins in Alexandria, welcher beschuldigt war, er läugne die Consubstantiabilität Gottes und Christi, erfasse Christum als nicht von Ewigkeit geboren, als einen Gott Vater untergeordneten Gott. Anus fand durch seine Schriften viele Freunde, und der Streit delmte sich in einigen Jahren über den ganzen Orient ans. Constantin, als er Alleinherrscher geworden war, suchte den Frieden herzustellen und, da seine Ermahnungen nichts halfen, vielmehr blutige Parteikämpfe ausbrachen, so versammelte er im Juni 325 das ökumenische Concil zu Nicäa im kaiserlichen Palaste. Fast nur orientalische Bischöfe (im Ganzen 318) waren erschienen. Unter dem Einflüsse Constantin's, der hauptsächlich der Kirche

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 3

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Uebersicht der Geschichte der Israeliten von Abraham bis zu Moses' Tode. 3 äußere Welt und das Reich des Geistes; ihr Streben ist auf die Beherrschung der ganzen Erde gerichtet. Es waltet unter ihren einzelnen Gliedern die größte Mannigfaltigkeit, je nachdem ihre Wohnsitze und ihre historischen Schicksale verschieden sind. I. Die Israeliten. L. Uebersicht -er Geschichte -er Lsraeliten von Abraham bis M Moses' To-e. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nachkommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen übrigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's aus Ur in Chaldäa ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunct seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Asrica (Aegypten) wird, so hat dies seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei dieses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er, auf ihre Veranlassung, mit ihrer Sclavin Hagar den Jsmael. Indeß wurde er bei einer neuen göttlichen Erscheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Jsmael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Erfüllung gehen solle. Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Ammoniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er auf Befehl Gottes, der sein Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben im Begriffe war, bereitwillig den Befehl zu vollziehen, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheirathete er den Isaak mit Rebekka und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wogegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwanzig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht ab und verliert es mit 1*

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 675

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
184. (Konstantin der Große. 675 und dem Staate den Frieden wieder geben wollte, wurde die Lehre des Arius verworfen und das unergründliche Geheimniß der gleichen Ewigkeit von Vater und Sohn durch das Wort o>oo u aios (consubstantialis, wesensgleich) im Symbolum ausgedrückt. Doch gewann der Arianismus immer mehr Boden und eine Synode zu Tyrus (335) entsetzte den Hauptgegner des Arius, den jungen Bischof Athanasius von Alexandrien, seines Amtes, worauf er vom Kaiser in ein mildes Exil nach Trier, der kaiserlichen Residenz in Gallien, gesandt wurde. Der fast 80jährige Arius sollte unter großen Feierlichkeiten in Constantinopel wieder in die Kirchengemeinschaft aufgenommen werden, starb aber am Vorabend oder am Morgen des festlichen Tages unter so plötzlichen und so furchtbaren Eonvulsionen, daß der Verdacht der Vergiftung nahe lag. Bald nach dem jähen, höchst verdächtigen Hinscheiden des Arius fühlte auch Constantin sein Ende nahen, während er sich mit großen Rüstungen zu einem Perserkriege beschäftigte. Er hatte seine drei Sohne und zwei seiner Neffen*) zu Reichserben ausersehen und bereits in ihre künftigen Gebiete abgesandt. Erst unmittelbar vor seinem Tode empfing er die Taufe von dem arianifchen Bischöfe von Nicomedien, in dessen Armen er bald nachher verschied. Wenn Genie, militärische und organisatorische Gaben ersten Ranges, epochemachende Verdienste um die Menschheit den ihm beigelegten Namen „der Große" zu rechtfertigen scheinen, so wird man doch nicht läng-nen können, daß Eonstantin's Charakter unter dem Einflüsse der begierig eingesogenen Schmeicheleien des Hofes in Constantinopel immer unerfteulicher geworden war, daß die großen Züge, welche seinem Wesen einen theils scheinbaren, theils wirklichen Adel verliehen hatten, in der neuen Residenz zusammengeschrumpft oder verzerrt waren. *) Constantius Chlorrrs, f 306, Gem. 1. Helena. 2. Theodora. Constantin I. d. Gr. Gem. 1. Minervina, 2. Fausta. Dalmatius'. -, ns«««», , 354/ Dalmatius, 7 337. Licinius, f 326. i Julianus, Hannibalian -j-338. Crispus, f 326. Constantin Ii., Coristantius 11., Constans, Helena, f 340. f 361 f 350 Gem. Juliarus. Constantia Postuma Gem. Kaiser Gratianus.

8. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 60

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
60 Erster Zeitraum: 1492—1648. Christum verläuguen; andere sind gegen die Irrthümer, Mißbrauche und Tyranneien des Papstthums, für die Wahrheit und die Rechte des Kaisers und der Stände geschrieben. Ein Widerruf auf Beranlassuug der letzten würde jene Tyrannei im Namen Aller zu bestätigen scheinen und das Verderben vieler Seelen nach sich ziehen. Endlich habe ich gegen einzelne Personen (Vertheidiger jenes Unrechts) geschrieben, heftiger, als es sich für einen christlichen Gottesgelehrten schickt. Gern bekenne ich diesen Fehler; allein den gesammten Inhalt der letztgenannten Schriften kann ich eben so wenig als den der übrigen widerrufen und hierdurch die Wahrheit verläugueu. Sobald man mich mit Zeugnissen der heiligen Schrift oder mit klaren, hellen Gründen eines Irrthums überführt, bin ich bereit, selbst meine Bücher zu verbrennen; denn nicht aus Anmaßung, sondern um der Wahrheit willen habe ich das Werk begonnen." Der Vicar Eck erinnerte ihn, er möge nicht auf fremdartige Dinge abschweifen und bedenken, daß man von ihm nur eine einfache und deutliche Beantwortung der Frage verlange: ob er seine Bücher widerrufen wolle; nehme er nicht einmal das zurück, was schon das Constanzer Concil verdammt habe, so werde man gegen ihn als Ketzer erkennen. Aber Luther beharrte bei seiner Antwort und verweigerte jeden Widerruf. Denn dem Papste und den Kirchenversammlungen, welche sich oft geirrt und widersprochen hätten, könne er nicht unbedingt glauben, oder gegen sein Gewissen handeln. Mit fester, unerschrockener Stimme, ganz anders als am ersten Tage, schloß er: »Hier stehe ich, ich kann nicht anders! Gott helfe mir, Amen." Schon am folgenden Tage (19. April) ward ein Reichsabschied Karl's vorgelegt: „Da Luther's hochmüthige Lehre alles Bestehende angreife und umstoße, so wolle er, als Nachfolger der christlichen Kaiser und der katholischen Könige Spaniens, dessen erbliche Pflicht es sei, den alten Glauben zu beschirmen und die Beschlüsse der Concilien in ihrem Ansehen zu erhalten. Alles daran setzen, diese Ketzerei auszurotten. Leid thue es ihm, so lange gezögert zu haben; jetzt solle Luther, wie der Geleitsbrief verspreche, zurückgebracht, sonst aber als ein Ketzer behandelt werden. Den Ständen liege ob, hierüber einen christlichen Beschluß zu fassen." Doch ließ sich der Kaiser (gutentheils nach dem Wunsche des Pfalzgrafen Ludwig und des Kurfürsten von Sachsen) mit Rücksicht auf die Stimmung des Volkes („des gemeinen Mannes") bewegen, daß nochmalsmtliche Unterhandlungen mit Luther begonnen würden; dies jedock), wie die Katholiken meinten, nur damit er in sich gehe; alsdann wolle ckan auch Sorge tragen, ihm die Verzeihung des Papstes auszuwirken. Bei dkr freundschaftlichen Verhandlung in Gegenwart der Kurfürsten von Trier und von Brandenburg, des Herzogs Georg von Sachsen, des Bischofs von Augsburg und mehrerer angesehenen und gelehrten Männer ersuchte der weltmännisch-kluge Kurfürst von Trier ihn milde und herablassend: er solle selbst angeben, wie ihm und der Sache könne geholfen

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 90

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
90 Erster Zeitraum: 1492—1648. ^hrte er eiligst um, ohne es zu einer Hauptschlacht kommen zu lassen. Damit war der Zweck des Feldzugs nach der Ansicht der meisten Reichs-sürsten erreicht, die nicht ganz Ungarn für Ferdinand erobern, sondern nur die deutsche Grenze sichern und den Türken die Wiederkehr wenigstens für die nächste Zeit verleiden wollten. Deßhalb löste sich das Reichsheer zum größten Theil auf und nur der kleinere setzte mit den kaiserlichen Truppen den Krieg in Ungarn fort. 18. Die Wiedertäufer. (Nach Georg Weber, Zur Geschichte des Reformations-Zeitalters, Umrisse und Ausführungen, bearbeitet vom Herausgeber.) Schon im Bauernkriege (stehe Nr. 13) waren hier und da Wiedertäuferische Lehren zu Tage getreten: Thomas Münzer in Mühlhausen und andere demagogische Prediger lehrten ein Fortleben der prophetischen Kraft des alten Testamentes in den gläubigen Gemüthern, ein ekstatisches Ergriffenwerden mittelst höherer Inspirationen, die insbesondere bei dem Acte der Lebenserneuerung durch die Taufe in reiferen Jahren eintreten sollten. Mit den religiösen Schwärmereien waren vielfach Ansichten und Lehren verbunden, die, auf subjectiver Auslegung biblischer Sprüche beruhend, durch praktische Anwendung im bürgerlichen Leben den bestehenden staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen die größten Erschütterungen bereitet hätten. Diese wiedertäuserische Richtung, welche, im schroffsten Gegensatze zum Katholicismus, den Sacramenten und allen äußerlichen Neligionshandlungen nur geringen oder gar keinen Werth beilegte, war die demokratisch-republikanische Seite der Reformation. Ihre Secten strebten nicht nur nach einer Reformation der christlichen Kirche in Lehre und Gottesdienst, wie die Lutheraner, nicht nur nach Verbesserung der Sitte und Verfassung, welche die Zwing-lianer und Calvinisten als Hauptaufgabe ansahen; ihr Ziel war vielmehr die Gemeinschaft der „Heiligen", die „Sammlung aller wahrhaft Gläubigen und Wiedergebomen aus der großen verderbten Kirche in eine neue heilige Gemeinde, welche dazu berufen fei, das Reich Gottes und feine Entwickelung so wie feine Verherrlichung auf Erden in einem sichtbaren (tausendjährigen) Reiche vorzubereiten und auszuführen". In diesem Bunde der Gläubigen, in den man durch die Wiedertaufe eintrete, sollte alles Weltliche und Sündhafte durch Zucht und Bann fern gehalten, die christlichen Grundsätze wahrer Bruderliebe durch Gemeinschaft der Güter und durch ein Waffen- und rache-loses Leben zur wirklichen Ausführung gebracht werden; kein solcher durch die Wiedertaufe geheiligter Christ dürfe ein obrigkeitliches Amt bekleiden, das Schwert brauchen, einen Eid schwören u. s. w. Da sie den größten Werth auf

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 273

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
44. Christine, Königin von Schweden. 27:3 Die Rückwirkungen eines solchen Betragens können nicht ausbleiben; um so weniger fühlt sie sich darin zufrieden, heimisch oder glücklich. Da geschieht es nun, daß dieser Geist der Nichtbefriedigung sich vor Allem auf die religiösen Dinge wirft. Die weitläufigen Predigten, die ihr schon immer Langeweile gemacht und die sie um der Reichsordnung willen anhören mußte, wurden ihr nun unerträglich. In der Stimmung, in welche sie hierdurch gerieth, in der sie sich von der angenommenen Landesreligion innerlich entfernte, ward sie nun durch die Ankunft der fremden Gelehrten bestärkt. Einige waren katholisch, andere, z. B. Isaak Vossius, gaben Anlaß, sie für ungläubig zu halten. Besonders machte ein Ausspruch Cicero's, daß die wahre Religion nur eine sein könne und alle andern falsch sein müßten, auf sie Eindruck. Die Frage war nur eben, welche dies fei. Sie war neun Jahre alt, als man ihr zuerst eine nähere Notiz von der katholischen Kirche gab und ihr unter Anderem sagte, daß in derselben der ehelose Stand ein Verdienst sei. „Ach", rief sie aus, „wie schön ist dies, diese Religion will ich annehmen." Man verwies ihr das ernstlich; desto hartnäckiger blieb sie dabei. Daran knüpfen sich weitere verwandte Eindrücke. „Wenn man katholisch ist", sagte sie, „hat man den Trost, zu glauben, was so viele edle Geister sechszehn Jahrhunderte lang geglaubt; einer Religion anzugehören, die durch Millionen Wunder, Millionen Märtyrer bestätigt ist, die endlich", fügt sie hinzu, »so viele wunderbare Jungfrauen hervorgebracht hat, welche die Schwachheiten ihres Geschlechtes überwunden und sich Gott geopfert haben." Der erste, dem sie ihre Neigung zu erkennen gab, war ein Jesuit, Antonio Macedo, Beichtvater des portugiesischen Gesandten. Plötzlich verschwand Macedo von Stockholm. Die Königin that, als lasse sie ihn suchen, verfolgen, aber sie selbst hatte ihn nach Rom geschickt, um ihre Absicht zunächst dem Jesuitengeneral vorzutragen und ihn zu bitten, ihr ein paar vertraute Mitglieder seines Ordens zuzusenden. Im Februar 1652 langten diese in der That in Stockholm an, und in dem Königspalaste Gustav Adols's traten Abgeordnete von Rom mit seiner Tochter zusammen, um mit ihr über ihren Uebertritt zur römischen Kirche zu unterhandeln. Der Reiz für Christine lag auch darin, daß Niemand etwas davon ahnte; auch sprach sie mit thuen über die Schwierigkeiten, die es haben werde, wenn sie sich zu dem Ueber-tritte entschließe, ihn ins Wert zu setzen. Sie fragte, ob ihr der Papst nicht die Erlaubniß geben könne, das Abendmahl alle Jahre einmal nach lutherischem Gebrauche zu nehmen. Sie antworteten: Nein; „dann", sagte sie, »ist keine Hülse, ich muß die Krone aufgeben". Denn bahin richteten sich ohnedies ihre Gedanken von Tage zu Tage mehr. Nicht immer gingen die Geschäfte des Landes nach Wunsch. Der mächtigen Aristokratie gegenüber bildete die Königin mit ihrer aus so vielen Ländern herbeigezogenen Umgebung, mit dem Thronfolger, den sie dem Lande auf- P Ü tz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Iii. 2. Aufl. 18
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