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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 65

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. 65 Der Kampf wirb heißer mit jeder Minute, In Flammen steht d e geängstete Stadt, Die jüngst so fröhlich aeja chzt noch hat! Deck, Wilhelm, mit unerschütlertem Muthe- Den Ansgang Gott anheim gestellt, . Sich immer treu zu den Kämpfern hält. Wie euer er rastlos hin und wieder. Und trägt den Lechzenden Labung zu! Die bärtigen Krieger, auf Du und Du, Begrüßen ihn dankbar schon als Brüder; Und der Hauptmann. verwundert zu ihm gewandt,. Reicht ehrend ihm die biedre Hand. Das war für ihn die festliche Weihe Zum Eintritt in die Heldenbayn! Auch mit dem Schurzfell noch angethan, Gehört er schon in der Krieger Reihe; Denn der Rock nicht, nein, das Soldatenblut, Das macht den Soldaten voll Feuer und Muth. — Der Donner schweigt; es ruhn die Krieger Von ihrer heißen Arbeit aus; Der Wilhelm eilt zur Mutter ins Hälts, Und jauchzt: ,-Die Preußen und Russen find Sieger;' Und forthin träumt er, und wünscht nichts mehr, Als daß er Soldat, Soldat nur wär'. Ob Mutter und Meister auch warnten und schalten Und meinten, er sey noch ein Bube nur; Er that ins Geheim den Solöatenschwur, Und ließ sich nicht irren, und ließ sich nickt halten; Und kämpfte dünn mit in der Leipziger Schlacht, Die lohnend ein eisernes Kreuz ihm gebracht. So tachu er, unter Bülow's Fahnen, Der Vaterstadt lang dauernde Noth, Und manches braven Kameraden Tod! Und drum, auch ohne Rang und Ahneü, Sey unter den Kämpfern fürs Vaterland, Der Wilhelm Vollring zuerst mit genannt. A. G. Eberhürd. E 59. Har-

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 377

1830 - Berlin : Reimer
377 45° oder noch etwas weiter, ging, südlich von Florida von Insel zu Insel, und ließ sich an den östlichen Küsten des Plateanlandcs von Anahnac, ans den Antillen, an den Küsten und im Innern von Venezuela und Guiana's, bis unter die Linie, immer mit den Küsten, wo sie von Tag zu Tag durch die Europäer weiter getrieben wurden, in Pa- rallele, herab. Erläuterung. Die Bewohner des Wassersystems der kana- dischen Seen, der Lorenzo - Seenkette und des Mississippi, die Lngebornen von Jukatan und die Cariben auf den Inseln, Westindiens rc. gehören hierher. Man findet sie nur noch in Einöden. Die Völkerschaften dieser Art, welche demnach einen Landstrich von beinahe 700 Meilen Länge und meist, an den nördlichen Seen ausgenommen, nur von 70 bis 150 Meilen Breite bevölkerten, haben ein phlegmatisches und gal- liges Temperament, sind groß, wohlgebaut, flink, stärker als die sonst sogenannten Wilden, und haben keine so dünne Ex- tremitäten wie die Australier. Der Kopf ist gut gebildet, oval, doch die Stirn sehr abgeplattet, welches von der Ge- wohnheit, sie mit Brettchen platt zu drücken, kommen soll; die Nase ist lang, stark, adlerschnabclartig, und nur platt, wenn sie es durch das Zusammendrücken mit Brettchen ge- worden ist; der Mund mäßig gespalten, die Lippen den un- srigen ähnlich, die Zähne stehen scheitelrechr; das Ange ist groß und braun; die Haare sind schwarz, gerade, dick, hart, glänzend, von mittlerer Länge, nicht über die Schultern her- abreichend und nicht gegen die Spitzen hin gelockt, und sollen nie grau werden. Die Männer sind fast ganz glatt, indem sie sich die wenigen, hier und da hervorkommenden Haare sorgfältig ausreißen. Erhitzt riechen sie einigermaßen nach Hund. Die Haarfarbe ist röthlich, etwas kupferfarbig. Die Weiber, welche in der drückendsten Sklaverei leben, haben etwas tiefliegende, aber sonst gutgebaute Brüste. Diese Men- schen sollen bisweilen sehr alt werden. Sie führen ein her- umschweifendes Leben, sind grob, faul, streitsüchtig, verzehren nicht blos das Fleisch ihrer besiegten Feinde, sondern das ih- ' ? rer eigenen Brüder, und verab>cheuen jede Civilisation, sind unmäßig, lieben starke Getränke, leben übrigens ohne alle Religion, glauben an gute und böse Geister. Sie zeigen eine große, physische Gefühllosigkeit, so daß die Besiegten, schon halb gebraten und von den Siegern angefressen, noch Todes- gesänge singen. Einen kleinen Schurz von Thierfell oder Pflanzenstoff ausgenommen, womit sie die Lenden umgürten, gehen sie ganz nackt. Selbst in kältern Gegenden denken sie wenig daran, sich durch die Felle von Thieren, deren sie eine große Anzahl todten, zu schützen, sondern verkaufen sie lieber an Europäer für Branntwein. Sie kennen keine andere

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 379

1830 - Berlin : Reimer
379 tikal, die Haut mehr lohgelb, als gelb und kupferfarbig; dir Haare schwarz, gerade, und wie Pferdehaar konsistent. Die Hände und Füße sind dagegen wohlgestaltet _ Sie sind ganz geistlos, haben keine Religion, nicht einmal einen Schein von Fetischismus, und begnügen sich mit dem, was sie erjagen, und mit einigen nährenden Wurzeln von Pflanzen, welche sie bauen. Pfeil und Bogen sind ihre Waffen, wie bei den Co- lumbiern, gegen welche sie einen außerordentlichen Haß hegen. Einige dieser Völkerschaften, die Chiquitos, sind unter der Mittlern Größe. j §. 22í. Patagonische Art. Sie ist am wenigsten bekannt, aber Are Existenz ge, wiß, besteht nur aus wenigen Individuen, welche noch un, tcr dem 40° S. Breite schon das kalte Klima Südame, rika's und selbst auch da nur dessen östliche Küste bewohnen. Sie führen eine herumschwcifende, übrigens aber friedliche Lebensart, sind riesenmäßig, immer über 5 Fuß 6 Zoll, oft aber 6 Fuß hoch , besitzen aber nicht die für diese Größe passenden Kräfte, haben eine schwarzbraune Farbe, gerade, braune oder schwarze, gewöhnlich sehr lange Haare, und weichen übrigens in ihren Gesichtszügcn, die man nicht nä, her beschrieben hat, von allen übrigen Arten ab. Sie dres, stren kleine Pferde, was aber wohl ein sehr neuer Gebrauch bei ihnen ist. Der größte Theil lebt vom Fischfang. §. 222. Die äthiopische Art. Man könnte die Individuen derselben durch ihre aus, gezeichneten Züge unterscheiden, auch wenn sie übrigens die frischeste Farbe eines Europäers hätten. Sie karakterisiren sich, außer durch das wollige Haar, die schwarze Farbe, die feine heulende, besonders accentuirte Stimme, in anatomi, scher Hinsicht vorzüglich durch die weißere Farbe der Kno- chen, durch den vorn sehr schmalen, auf dem Scheitel ab, geplatteten, hinterwärts rundlichen Kopf, das mehr zurück, stehende, um ein Neuntheil als das eines Schädels der japetischen Art kleinere Hinterhauptsloch, die in allen Al, lern dichtern Nähte, durch die Neigung des Zwischenkiefcrs und des Kinns gegen einander; die schräg stehenden Schnei, dczähne; die sehr platten Nascnknochen; die breiten Backen, knochen, besonders der Frauen, bei welchen daher die Hüf, /

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 362

1830 - Berlin : Reimer
362 Vermischung der Völker hindu'scher und skythischer Art mit den Weibern dieser Art, sind erstere selbst in schöne Raren und weniger schönere Arten umgewandelt worden. Die Individuen dieser Race haben natürlichen Geist und würden für Wissenschaften und Künste empfänglich seyn, wenn sie nicht durch schlechte Erziehung unwissend und lasterhaft würden. Aber sie hat sich nicht durch kriegerischen Muth und Eroberungen, fondern, wie schon gesagt, durch sinnliche Ver- bindungen verbreitet h) Pelasgische (südliche) Ra c e. Sie zeichnet sich eben so wie die vorhergehende durch Schönheit aus; doch ist der Teint, obgleich immer weiß, weniger fleischfarbglänzend, bis- weilen etwas braünlich; die mittlere Größe ungefähr fünf Fuß drei Zoll; der Kopf im Verhältniß zum Körper noch kleiner, wie bei der vorigen; die Haare fein, braun, kasta- nienbraun, selten blond', außerordentlich lang, bisweilen bis zur Ferse herabreichend und sehr dicht; der Fuß jedoch nach europäischen Begriffen von Schönheit etwas zu groß, der Schenkel nach unten etwas zu dick; das Gesicht bildet ein etwas mehr länglicbes Oval, und ist nach unten etwas schmä- ler als bei der kaukasischen Rare; d.'e Nase ist ganz gerade, ohne den geringsten Eindruck an der Nasenwurzel; die groß- ßen Augen liegen nahe an einander und tief unter dem Au- genbraunenbogen, welcher, nicht deutlich gebogen, über sich eine in die Quere geradlaufende, nicht wie bei den Circassie» rinnen gebogene Augenbraune hat: einen deutlichen Begriff geben uns die Bilder griechischer Gottheiten, viele griechi- sche und selbst manche römische Frauen. Jedoch ist diese Race, welche den Archipel, die griechische Halbinsel, Italien und Sicilien bewohnte, im Allgemeinen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Reinheit vorhanden, sondern durch vielfache Vermischung verändert. Urbewohner der makedonischen und apenninischen Gebirge, verbreiteten sich die Individuen der-' selben nicht über den Po und die Donau u. s. w. Das Tem- perament ist immer sanguinisch und kolerisch. Erlaüterung 3. Racen, deren zum Theil anliegende Klei, düng jetzt von allen Varietäten angenommen ist; bei denen die Sitte den Mann dem Weibe oft bis zur Schwäche un- tergeordnet hat; wo der Kopf mir dem Alter gewöhnlicher auf dem Scheitel kahl wird. c) Keltische (westliche) Race Der Wuchs ist etwas größer, als bei den beiden vorhergehenden, die mittlere Größe fünf Fuß fünf Zoll; die Haare sind weniger lang, aber sehr dicht, dunkelkastanienbraun oder braun, und ziemlich fein, die Stirn an den Seiten mehr oder weniger in Hügel erhöht, aber gegen die Schläfe in schönem Verhältniß zurücktretend; die Nase nicht gerade, mit einem mehr oder weniger tiefen Eindruck über der Nasenwurzel; die Augen weniger groß und gewölbt, wie bei den vorigen Racen, im Allgemeinen

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 364

1830 - Berlin : Reimer
364 weiter gegen N., bis zur Meeresküste zwischen der Elbe und dem Rhein (Cimbern), bis nach Skandinavien, und am bal- lischen Meere hinauf bis zum Ausfluß des Riemen; läßt sich an der Mündung der Seine nieder, geht zu mehreren Malen nach Britannien über; und später wurde auch Irland, von dieser teutonischen Barietät bevölkert. 2) Sklavonische Varietät. Sie kam wahrscheinlich von den Karpaten, bevölkerte auf ihren südlichen Zügen Un- garn, ging über die Donau und drang bis an's adrkatische Meer, im Norden an der Weichsel und dem Niemen hin all- mählig nach dem Innersten der sarmatischen Ebene, vermischte sich gegen das schwarze Meer hin mit Völkern skythischer Ab- kunft, deren Sprößlinge die Kosaken sind rc Im Westen drang sie bis zum Becken der Oberelbe und erhält sich noch daselbst unter dem Namen der Böhmen, so wie an den Ab- hängen der lausitzer Bergplatte rc. unter dem Namen der Wenden. §. 212. Die arabische Menschenart. Die Männer sind bei dieser Art von hohem Wuchs, die Weiber dagegen die kleinsten von allen: ein Mißvcr- haltniß, welches eben so sonderbar als constant ist. Das- Temperament ist gallig und sanguinisch. Erlaüterung 1. Die ursprünglichen Karaktere, welche man auch bei dem größten Theil der jetzigen Araber antrifft, sind: ein ovales, an beiden Enden sehr langes Gesicht, so daß un- terhalb das Kinn sehr spitz ist, während sich die ungeheuer hohe Stirn gegen einen eben so bedeutend hohen Scheitel verlängert; bei den Alten erscheint die Stirn um so höher, da letzterer sehr bald, nie oder selten aber der Theil, welchen man gewöhnlich Tonsur nennt, kahl wird. Die Nase steht hervor, ist etwas schmal, gewöhnlich spitzig und bildet eine sogenannte Adlernase, in der Mitte durch einen Buckel ausr gezeichnet; die Augen sind fast immer schwarz oder dunkel- braun, groß aber nicht hervorgequollen wie bei der pelasgi- schen Race, mit einem sanften Ausdruck (Gazellenaugen); die Augcnbrauncn gebogen und sehr dicht; die Lippen fein, der Mund zierlich. Der Kopf scheint um etwas größer als bei der vorhergehenden Art. Körper und Extremitäten sind wohl- proportionirt, gewöhnlich nicht fett, Hals und Hüftgegend haben dagegen bei den sonst (wo sie nicht mit circassischem Blut vermischt sind) zarten und schlanken Frauen eine Nei- gung, stark zu werden, welches Mißverhältniß man vorzüg- lich haüsig bei den Bewohnerinnen von Andalusien und Va- lencia antrifft. Ihre schwarzen, glatten, selten und in die- sem Fall etwas großlockigcn Haare werden außerordentlich lang, und von den Weibern in bis zu den Knöcheln herabrri-

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 376

1830 - Berlin : Reimer
376 Erlaüterung 1. Sie hat einen runden, auf dem Scheitel nicht plattgedrückten Schädel, aber sehr nach vorn verlängerte Kinnladen, wodurch der Gesichtswinkel höchstens 75° beträgt, und sehr nach vorn gerichtete Zähne, besonders in der Ober- kinnlade; sehr zurückweichende Stirn, breite erhabene Nasen- flügel, auf eine sehr widerliche Art verdickte und vorstehende Lippen, besonders die Oberlippe, wodurch der Mund das An- setzn einer Mandrilschnauze bekommt. Die vorstehenden Bak-j ken, die Stirn, die Spitze der etwas adlerschnabelartigen Nase und das viereckige Kinn werden mit einer blutrortzen Erdart bemahlt, wodurch das Ansehen den Affen noch ähn- licher wird. Die Augen sind braun und ziemlich schön, dein^ Anschein nach größer als bei der neptunischen und chinesischen Art und ohne allen Ausdruck von Wildheit; der Augenbrau-, nenbogen steht stark hervor und ist dichtbehaart, der Bart dünn, besonders am Kinn, der Backenbart ziemlich dicht, der Schnurrbart in der Mitte am dichtesten; die Haare sind we- der gekraüselt noch wollig, schwarz, gleichsam flockig, scheinen nie so lang zu werden, als die anderer Arten mit glatten Haaren, und bilden gewöhnlich einen sogenannten Tituskopf; das Ohr ist eher etwas groß als klein und ziemlich wohlge- bildet. Die umberfarbige, etwas ins rußschwarze ziehende Haut erinnert an manche Varietäten der neptunischen Art. Zwischen Rumpf und Gliedern findet ein Mißverhältniß Statt, indem die Arme dünn und lang und die Beine so schwach find, daß sie kaum den, zum Verhältniß der Körperlange, gutgebauten Rumpf tragen zu können scheinen; das weibliche Wecken ist eben so klein als das männliche, die Brüste halb- kugelig. Erlaüterung 2. Diese Menschen, die geistesärmsten von allen, kennen weder Religion, Gesetze^"Noch Künste, leben paarweise, übrigens ungesellschaftlich, sind ganz nackt, und tragen nur eine Känguruhhaut lose unter dem Halse zusam- mengebunden, welche bis zur Kniekehle herabreicht. Sie ken- nen weder Wohnungen noch Zelte, aber den Gebrauch des Feuers, woran sie das Fleisch der Schaalthiere, Fische und der wilden Thiere, wovon sie leben, braten. Ob sie Men- schenfleisch essen, ist nicht genau bekannt. Ihre einzige Waffe ist eine Art Spieß, eine an beiden Enden grob zugespitzte Stange; außerdem haben sie noch eine kurze Keule und einen sehr kleinen Schild. Die Lebensdauer kennt man nicht, ist aber wahrscheinlich nicht so lang als die anderer Menschen. §.219. Die columbische Menschenart ist die, welche Columbus auf seiner Entdeckungsreise fand. Wahrscheinlich von dem Fuße der Allcghanygcbirge ausge- gangen, bevölkerte diese Art das Lorenzosiromgebist bis zum

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 382

1830 - Berlin : Reimer
382 Geruch, und sink wo möglich noch dümmer. An der Straße Mosambique bewohnen weniger bekannte äthiopische Völker- schaften die Terrasse von Mocarangua, Matuca und Manica- bis zur aüßerstcn Küste von Zanguebar, etwas nördlich über dem Aequator. Im Innern sind sie bis Habcsch und Nubien vorgedrungen, wo ihre Vermischung mit der ingebornen Art, noch wenig bekannte und für ganz wild gehaltene Varietäten erzeugt hat. Auf der entgegengesetzten Seite breiteten sie sich auch außerhalb des Destlands im Westen von Mada- gaskar aus. §.223. Die Kaffern. Diese Mcnschcnart wohnt im Süden von Afrika, unter den Wendekreisen, oder ziemlich weit nach außen und westlich, einen dreieckiaen Flächenraum, dessen Basis gegen den 20° S. Breite hin liegt und dessen Spitze unter dem 45° 0. die aüßcrste südliche Spitze der Küste von Natal ist, und sich ungefähr 180 d. Meilen von O. nach W. und wenigstens 170 d. Meilen von N. nach S. erstreckt. Erlaüterung 1. Die Kaffern unterscheiden sich auf gleiche Weise von den Negern^Me von den Hottentoten und Ara- bern, deren Gränznachbarn sie sind? ihr Schädel ist hochge- wölbt, die Nase nähert sich der gebogenen Form. Die Lip- pen sind dick, wie bei den Negern, die Backenknochen hervor- stehend wie die des Hottentoten; das Haar ist kraus, weni- ger wollig als bei den Negern, der Bart stärker als bei den Hottentoten. Sie sind im Allgemeinen groß und wohlgebil- det, die Hautfarbe schwärzlichgrau, fast wie die des Schmie- deeisens, die Haut wird aber mit rothem Ocher bemalt; die Weiber sind selten so groß als eine gut gebaute Europäerin, übrigens aber so wohlgestaltet als die Männer; ihre Glieder, wenn sie jung sind, gerundet, ihr Gesicht sanft und Frohsinn ausdrückend. Ihre Kleider sind Thierfelle, ihr Putz elfen- beinerne und kupferne Ringe um den linken Arm und in den Ohren, so wie vorzüglich Glasperlen. Viehzucht macht ihren Reichthum; Ackerbau, den die Weiber betreiben müssen, einen Theil ihres Unterhalts aus. Bei den Kooßas auf der Kü- stenterrasse Natal werden Knaben und Mädchen dem Ober- haupt der Horde übergeben, wo sie eine Art Erziehung er- halten; erstere die Heerden hüthen, Spieß und Keule führen und laufen, letztere Kleider und Speisen bereiten lernen. Die Kuhmilch, ihr Hauptnahrungsmittel, genießen sie immer geronnen, und bewahren sie in Schlaüchen und schön gefloch- tenen Binsenkörben auf, in denen sie bald gerinnt- Das Fleisch kochen oder braten sie. Hirsemehl mit Milch oder in Wasser gekocht, giebt ihnen ebenfalls eine gute Speise. Den

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige
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