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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 109

1847 - Berlin : Reimer
109 Unter den Ureinwohnern sind aber etwa 1'/, Millionen Indios bravos, und unter den Negern fast die Hälfte Sklaven, meist in Venezuela, während die meisten andern Staaten die Sklaverei abgcschafft haben. — Die allgemein verbreitete Sprache ist die spanische; außerdem wird auch das Quichua in beiden Peru ic., selbst von Weißen, vielfach gesprochen. 26. Religion und Gesittung. — Die katholische Religion ist un- ter den Kreolen allgemein; die Ureinwohner sind, mit Ausnahme der Indios bravos, mehrcntheils getauft; eben so die anderen Farbigen und Neger. Die Gesittung steht leider auch hier, wie-in den niittel-amerikanischen Staaten, auf einer sehr niedrigen Stufe, denn die Geistlichkeit ist im Allgemeinen weder ge- achtet noch achtungswerth, das Schulwesen sehr vernachlässigt und der gesell- schaftliche Zustand fortwährend unsicher. — 27. Nahrungsquellen. Die überall durch Boden und Klima begün- stigte Landwirthschast liefert, ungeachtet des allgemein höchst nachlässigen Betriebes, sehr reiche Erndten an tropischem und europäischem Getreide, sowie, mit Ausnahme der peruanischen Staaten, an Kolonialwaren aller Art, an Baumwolle, Indigo, Tabak u. s. w. Auch spielt überall die Viehzucht eine sehr bedeutende Rolle, ganz besonders in den Pampas, wo verwilderte Heerden von Rindern und Pferden von ihren ebenfalls verwilderten kreolischen Hirten (Gauchos) mehr gejagt als gehütet werden; in Peru und Chile Zucht der ein- heimischen Hausthiere (Llama, Vicuña, Paco). — Der einst so wichtige Berg- bau ist in den süd-amerikanischen Staaten fast eben so gesunken, als rn Meriko; doch bildet er in den Anden-, besonders in den peruanischen Staaten, noch im- mer einen sehr bedeutenden Erwerbszweig, und die Masse der dort (meist durch Fremde) gewonnenen edlen und unedlen Metalle ist sehr ansehnlich. — Der Handel mit den überflüssigen rohen Produkten ist, ungeachtet der vielfachen Fesseln, welche ihm die politische Zerrüttung dieser Staaten und der Mangel an guten Kommunikationen anlegen, noch immer sehr bedeutend, doch wegen des fast gänzlichen Mangels an Gewerbthätigkeit kaum vvrtheilhaft. 28. Staatseinrichtungen. Die politischen Verfassungen dieser Länder sind durchgängig republikanisch, dem Namen nach sogar meist mehr oder minder demokratisch; da indeß die Aristokratie der Farben und der Selbstsucht, hier wie in Meriko, nicht abgeschafft ist, so ist die republika- nische Tünche nur höchst oberflächlich, — und da der politische Gährungsprozeß nirgend, am wenigsten am La Plata und Uruguay, beendigt scheint, so läßt sich auch über die Form des gesellschaftlichen Zustandes nichts Bestimmtes bei- bringen. Am festesten scheint derselbe in Chile, wo eine der nord-amerika- nischen ähnliche Verfassung eingeführt ist. 6) Die ehemals portugisischen Besitzungen: Das Kaiserthum Brasilien. A. Topische Verhältnisse. 29. Lage, Grenzen, Beschaffenheit (wie oben!). 30. Flächeninhalt -- 125000 ssmln.

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 101

1847 - Berlin : Reimer
101 Neger und in Nord-Amerika die Weißen entschieden vorwiegen. — In Nord-Amerika c. 29, in Süd-Amerika 16-Z-, in Westindien 3^ Mill. Einw.; — 84, 51, 822 Menschen auf 1 lum. — 2. Die Ureinwohner, deren es in N.-Amerika kaum 2, in Mittel-Amerika c. 5, in S.-Amerika über Mill. und in West- indien fast gar keine mehr giebt, zeigen, bei großer Gleichförmigkeit der äußeren Gestalt und der inneren Seelenstimmung, in sprach- licher Hinsicht eine ganz ungemeine Mannigfaltigkeit (vergl. Seite 8 der 3. Abtheil.), jedoch vielleicht nur darum, weil ihre Sprachen mehrentheils noch nicht hinlänglich gekannt sind. — Ziemlich will- kürlich theilt man die Ureinwohner daher in neun Völkergruppen, nämlich: a) Die Polarvölker, zu denen die Lschuktschen, Ale- uten, Eskimo u. a. gehören. b) Die nordwestlichen Völker von Nord-Amerika auf der Nordwest-Küste und den benachbarten Inseln, sowie am Co- lumbia-Strom und seinen südlichen Nebengewässern. — c) Die östlichen und atlantischen Völker von Nord-Amerika: 9 in viele kleine Tribus getheilte Völkerschaften, unter denen die Athapeskow, im N. der Athapeskow-Q. und der Nelson-Mdg., die Algonkin-Lenape (zu denen die Chippeways im W. des Oberen See's, die Delawaren zwischen Hudson und Potomak, die Mohikaner u. a. gehören), die Irokesen und Huronen, näm- lich die sogenannten 5 und 4 Nationen, zu beiden Seiten des Erie- und Ontario-See's rc.; die Sioux, zwischen Missisippi und Mis- souri und zwischen dem Missouri und dem Felsengebirge, die Che- rokees am oberen Tenessee, die Creek (zu denen die Seminolen gehören) aus u. im N. der Halbinsel Florida — die bekanntesten. — d) Die neu-mexikanisch-californischen Völker, vom Osark- Gebirge und Rio bei Norte bis zum californischen Busen und auf der gleichnamigen Halbinsel. — e) Die mittel-amerikanischen Völker, welche ganz all- gemein in die eigentlichen Mexikaner oder Azteken — zwischen dem See von Nicaragua und 37°N.b — und die vielnamigen nicht-aztekischen Völker — im N. und S. der vorigen, aber auch mitten unter ihnen — getheilt werden können. f) Die nördlichen Völker von Süd-Amerika: Karai- den oder Karibäer zwischen dem Orinoco und unteren Maranon, im Orinoco-Delta, im N. des unteren Orinoco, am Küstengebirge

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 102

1847 - Berlin : Reimer
102 von Venezuela und in Guyana; — Ottomaken und Maypu- ren am Orinoco; — 116 Nationen an den Golfen von Pa- nama, Dänen, Maracaibo, so wie auf den Cordilleren von Neu- Granada und Quito; — 16 Nationen am mittleren Maranon und seinen linken Nebenflüssen; — m. a. geringere. — g) Die peruanischen Völker, zu denen die Jnka's, — einst das herrschende Volk in Peru mit sehr gebildeter, weit ver- breiteter Sprache (Quichua), — die Nationen am Ucayale, an den Quellflüssen des Madeira und die Völker von Chaco im W. des mittleren und unteren Paraguay und auf dem linken Ufer die- ses Flusses (Abiponer), gehören. — h) Die brasilianischen Völker, auf der Ost-Seite Amerika's von der Plata-Mündung bis zum Maranon; unter ihnen die Gua- rani, welche durch alle diese weiten Landerstrecken zerstreut sind, und wie die Karaiben und Jnka's einen ungeheuren Verbreitungs- bezirk einnehmen; — außer ihnen noch gegen 60 verschiedene an- dere Nationen. i) Die südlichen Völker von Süd-Amerika, ungefähr vom 26° S.b. bis zum Kap Hoorn. Unter ihnen die merkwürdigen Araukaner (Moluchen oder Chilenen), im W. der Cord, von Chile, — die Patagonen in der gleichnamigen Steppe, — die Pescheräh auf Feuerland und an d. Magalhaens-Straße u.a. m. 3. Die verhältnißmaßig geringe Zahl der amerikanischen Ureinwohner und die dünne Bevölkerung des Erdtheils haben nicht allein in seinen historischen, sondern auch in seinen physischen Verhältnissen ihren Grund, namentlich in der vorherrschenden Me- ridian-Ausdehnnng und der dadurch bedingten klimatischen Sonde- rung, in der Weite seiner Steppen, der Geschiedenheit der West- und Ost-Küsten, dem ursprünglichen Mangel an Hausthieren u. s. w., sodann in der eigenthümlichen Temperamentsstimmung der Einge- borenen. — Sie sind, in Folge dieser Verhältnisse, überall in Ab- hängigkeit von den eingewanderten Europäern, und haben sich ent- weder der Weise ihrer weißen Beherrscher gefügt, und fast alles Eigenthümliche ausgegeben — wie in Mexiko, Guatemala, Theilen von Columbien, Peru und Brasilien, — und leben dann in festen Wohnsitzen von Landwirthschaft und Bergbau, — oder sie erkennen die Oberherrschaft der Weißen, ohne ihre Eigenthüm- lichkeit aufzugeben, — oder sie schweifen, in sehr viele kleine Stämme getheilt, als Jäger in den unermeßlichen Urwaldungen

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 107

1847 - Berlin : Reimer
107 drei Elemente in Nicaragua ungefähr zu gleichen Theilen vorhanden sind. — Neben der spanischen Sprache werden überall viele einheimische Dialekte ge- redet. — 19. Religion und Gesittung. Herrschende und Staatsreligion ist in ganz Mittel-Amerika die katholische. In Folge der Rohheit und Verderbt- heit der Geistlichkeit, des höchst mangelhaften Neligions- und Schul-Unterrichts besteht das Christenthum hier nur auö leerem Ceremoniell; die Indianer haben nur ein halbes Herz dafür, und hangen heimlich ihren alten Götzen an; viele (im N. von Mcriko und auf der Moskitos-Küste) sind noch ungetanst. 20. Nahrungs zwei ge. Der durch ungemein reiche Naturverhältnisse begünstigte Landbau ist die wichtigste u. ergibigste Erwerbsquelle, aus der nicht bloß die Kreolen, sondern auch, mit Ausnahme der Wanderstämme im N., die Ureinw. schöpfen. Andauernde bürgerliche Unruhen waren und sind jedoch der Boden-Kultur wie der Viehzucht und dem einst mit so großartigem Erfolge betriebenen Bergbau (Silber), noch mehr aber der kaum keimenden Gew erb- thätigkeit und dem ohnehin durch den Mangel an sicheren und guten Stra- ßen und Häfen, so wie durch andere Verh. leidenden Handel mit den reichen Naturerzcugnissen (Mahagony- und Campeche-Holz, Baumwolle, Zucker u. a. Kolonialwaaren, Tabak, Cochenille, Getreide u. a.) nachtheilig. 21. Staatseinrichtungen. Nach der blutigen Abwerfung der spani- schen Herrschaft hat man mit der Nachahmung der nord-amerik. Staatscinrich- tungen begonnen, die (nicht sehr zahlreichen) Sklaven für frei, die eben so un- mündigen Urbewohner und alle Farben, ihrer thatsächlichen Ungleichheit unge- achtet, für gleichberechtigt erklärt, und fährt fort diesen Widerspruch demokratischer Grundsätze und Folgerungen mit den aristokratischen, auf die Kasten-Unterschiede der Farbe gegründeten Gewohnheiten und Traditionen, in unaufhörlichen bürger- lichen Umwälzungsversuchen, durchznkämpfcn. Daher häufiger Wechsel der Re- gierungssormen und allgemeine Zerrüttung des ganzen Staatslebens, besonders in Meriko. — Iv. Süd-Amerika. a) Die Staaten spanischer Nationalität. A. Topische Verhältnisse. 22. Gesammtgröße — 160000 —165000 ssmln. Dies weite Gebiet zerfällt gegenwärtig in die Republiken: 1. Neu -Granada 17000 □ Sri«, mit 00 o o o o 0 © 1 2. Venezuela 25000 - - 950000 4. Ecuador 15000 - - 500000 t 4. Peru . . . . 20000 - - 700000 5. Bolivia 27000 - - 2,500000 r 6. Chile . . . , 10600 1,000000 - 7. die vereinigten Freistaaten am la Plata 41300 - - 1,240000 8. Uruguay (Cis-Platina oder Banda-Oriental) 5000 - - 125000 t 9. Paraguay 4200 - - 300000 - Geor^-Eck: :rt-lnstituf Sch . ¿"-cctvjng

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 110

1847 - Berlin : Reimer
110 31. Eintheilung in 18 Provinzen; die wichtigsten Wohn- Plätze: Rio de Janeiro (200000 Ew.), F., H., San Paulo, Villabella (Matto-Grosso), San Salvador oder Bahia (120000 Ew.), U., H>, Sergipe del Rey, H., Pernambuco oder Recife, H., San Luis, H., Parä oder Belem u. m. a. B. Staats- und Volksverhältnisse. 32. Bevölkerung -----7 Millionen, daher aus I nur 56 Menschen. 33. Abstammung, Sprache, Religion re. Etwa x/n Weiße (por- tugisische Kreolen ^„Brasilianer"), auch Deutsche u. a. Fremde), über % Neger (Freie und zum größten Theile Sklaven), */7 Mischlinge (geringerentheilö gleichfalls Sklaven); die übrigen Ureinwohner (im S. vorherrschend vom Guarani-, im N. vom karaibischen Stamme) meist ungetaust, roh, umherschwei- fend und der Staatsgewalt nicht unterworfen. Außer der portugis. Sprache die „Lingua gerat." Die katholische Religion ist herrschend, aber in Folge der Verderbniß der Geistlichkeit, hier wie im übrigen Amerika, fast nur auf äußere Gebräuche beschränkt; jede andere Religion geduldet. 34. Nahrungszweige. Die keincsweges fleißig und einsichtig betrie- bene Landwirthschaft erzeugt dennoch eine Fülle von Cerealien, Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Vieh, und zwar gedeihen die Kolonialwaaren, mit Hülfe von Sklaven-Arbeit, in den nördlichen, Getreide und Vieh vornehm- lich in den südlichen Provinzen, wo sich zum Theil das eigenthümliche Hirten- leben der Pampas wiederfindet. — Die Wälder liefern gesuchte Farbehölzer, — der Bergbau Gold und Diamanten. — Der Handel mit den Roherzeugnissen ist sehr bedeutend; alle Kunst-Produkte müssen indeß aus der Fremde bezogen werden, da die einheimische Gewerbthätigkeit sehr geringe ist. — 37. Staats Verfassung beschränkt monarchisch; — die Thronfolge ist erblich. — V. Der Neger-Staat Haiti. A. Topische Verhältnisse. 36. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit (wie oben!); Flächeninhalt — 1351 □9rln. (mit Einschluß mehrerer kleiner Inseln in der Nähe der Hauptinsel). 37. Eintheilung in 6 Departements. Die wichtigeren Wohnplätze: Port au Prince, H., Sitz der Regierung, S. Do- mingo, H., Cap Haitien, F., H., früher C. Franeais, auch C. Henri ge- nannt. B. Staats- und Volksverhältnisse. 38. Die Bevölkerung, gegen 1 Million, nreist N eg er und Mulat- ten; nur 30000 Weiße; im O. wird spanisch, im W. französisch ge-

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 18

1879 - Berlin : Reimer
18 Indien. 22. Nordwestliches Indien (Indos-Gebiet). Es ist die älteste Eroberung der damals noch überwiegend nomadischen Arier im tropischen Südasien, als sie von N. her, durch die zum obern Oxos führenden Gebirgspässe, den einzigen für grosse Massen möglichen Zugang Indiens von der äusseren Landseite eindrangen. Unter Dareios I. ein Teil des persischen Reiches (Landschaft Hindu der pers., S'intu der susian. u. babyl. Inschriften) unterworfen, ungewiss wie weit nach Osten. Noch zur Zeit der Eroberung durch Alexander in viele Stammherrschaften geteilt, deren Fürsten in den griechischen Berichten mit den Namen der ganzen Dynastie oder der Landschaft genannt werden (Paurava,//«^1), Takscha-sila Ta^ilrjgj mit gleichnam. Hauptstadt Ta&Xa, Abhisära, ^ßioaqrjg im Hochtale von Kagmira oder Kagjapamira, Kaonsiqaia); daneben einzelne Freistaten, Avie die Stämme der Mälava, Malxoi und Kschatrija (vulg. Khattia) d. i. Krieger, Xazqiaxoi oder Kair&atoi u. a. m. Das eroberte indische Gebiet, schon von Seleukos I. an das neue indische Grossreich der Prasier (§ 23) abgetreten, wurde um 230—220 durch die griechisch-baktrischen Könige wiedererobert, seit 140 noch weiter nach 0. bis zum Iomanes, S. bis zur Küstenlandschaft (ind. Suräsehtra „schönes Reich“ j. Gudjerät) ausgedehnt, doch nur auf kurze Zeit. Die seit ca. 120 in Nord-Indien eindringenden Saken eroberten bis um 60 v. Chr. alles Land bis zum Indus-Delta auf mehrere Jahrhunderte; von den Griechen wurden sie daher Indoskythen (auch vönoi 2xv&ai) und die ganze Induslandschaft °Ivöo-öxv&ia genannt.2) x) In seinem Gebiete das Schlachtfeld Alexanders am Hydaspes durch die griechischen Yeteranencolonien Nikaea und Bumphala bezeichnet. 2) Ihre Hauptstadt war Puruschapura (j. Peschäwer) am oberen Indos. 23. Centrales und östliches Indien (Ganges-Gebiet). Die nordwestliche Hälfte dieser grossen alluvialen Fruchtebene, Madhjadeca „das Mittelland“ genannt, am Oberlaufe der Gangä und an ihrem Hauptnebenflusse Jamunä ist bis auf einen schmalen Streifen fruchtbaren Landes am Fusse der Himalaja-Vorberge durch die grosse Wüste vom Indos- und Siebenstrom - Gebiet geschieden. Die von dorther eindringenden arischen Inder fanden sie besetzt von einer ackerbauenden Urbevölkerung der auch im südlichen Indien verbreiteten dunkelfarbigen Race, die nun im brahmanischen State als Kaste die unterste Stellung einnahm. Die arischen Eroberer selbst gründen auch in Madhjad6§a unter verschiedenen Stammnamen1) mehrere rivalisirende Staten, welche erst in Folge der Eroberungen Alexanders zu einem Grossreiche vereinigt werden. Dieses geschieht seit 250 v. Chr.

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 378

1830 - Berlin : Reimer
378 Zierde, als fick, mit Rocou zu beschmieren und noch röther zu rnachen, als sie von Natur schon sind. Bogen und Pfeile sind ihre einzigen Waffen. Ihre "einzelnen Horden haben gewöhnlich einen Führer, sonst wissen sie aber weder etwas von Regierung noch von Kultur, welche ihnen noch überdies verhaßt ist. Ohne Geist und Energie sind sie leicht zu be- trügen, und werden wahrscheinlich zu Ende dieses Iahrhun« derts, wie manche andere, ausgestorben sein. Anmerk. Die Cariben stammen vielleicht aus Südamerika. §.220. Amerikanische Art. Darunter versteht man diejenige, deren Individuen ur- sprünglich im Innern Südamerika's und auf der größten Strecke seiner östlichen Küste lebten, daher vielleicht die, welche das obere Becken des Orinoco, das ganze Becken des Amazonenstroms, das.hochland Brasilien, das Strom- system des Rio de la Plata und die Gehänge der Andcs von Chili bewohnten, wo sie unter dem Namen Araucaner vorkommen. Erläuterung 1. Wahrscheinlich breitete sie sich ursprüng- lich von den Gegenden her aus, von denen nördlich der To- cantin mit den größern, in ihn sich ergießenden Flüssen, der Amazonenstrom und südlich der Parana oder la Platastrom entspringen, und mag vielleicht noch andere Arten enthalten. Sie stehen einigermaßen zwischen den Chinesen und Hotten- toten in der Mitte; die Botokuden in Brasilien sind oliven» färben, gegen die Tropen bisweilen weiß; die Guayacas, bei- nahe unter dem Aequator, vollkommen weiß, die Charruas am Unterlauf des Plata fast schwarz, und selbst unter dem 40° S. Breite ohne rothe Schattirung. Die Omaguas un- ter dem 5° S. Breite am Amazonenstrom sind rußschwarz; ihre Stirn ist besonders mißgestaltet, ihr Bauch dick, der Bart sehr stark, die Brust behaart; die Guaranis und Co- ruados in Brasilien haben dagegen weder auf der Brust noch am Kinn Haare. Erlaüterung 2. Auf dem großen Flächenraum zwischen dem Amazonenstrom, an dessen ersten, ihm zuströmenden Zweigen die Omag^s wohnen, zwischen den Andes und dem Ocean, bis über den Wendekreis hinaus, haben die Menschen, mit sehr wenigen Ausnahmen, einen runden, unverhältnißmäßig großen, zwischen den Schultern steckenden, schweren, auf dem Scheitel abgeplatteten Schädel mit breiter, ganz platter Stirn; der Augenbraunenbogen ist auswärts stark in die Höhe gezogen; die Backenknochen sehr hervorspringend; die Augen matt und klein; die Nase platt mit abstehenden Flü- geln; die Lippen dick, der Mund groß, aber die Zähne ver-
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