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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 86

1879 - Berlin : Reimer
86 Aegypten. fortschreitende Anwachsen des Landes nach der Küste zu durch das Stromalluvium seit vielen Jahrhunderten aufgehört oder sich ausserordentlich vermindert hat, sowohl durch die fortdauernde Bodensenkung als durch die Stärke der an der Küste entlang gehenden und das Alluvium fortführenden Meeresströmung. Bedeutender ist die Umwandlung, welche das Delta durch die wechselnde Wasserstärke der einzelnen Stromarme erlitten hat. Die nach den alten Zeugnissen damals tiefsten, durchweg schiffbaren äussersten Hauptarme in Westen und Osten, der kanopische und pelusische gehören jetzt zu den kleineren, der letztere kaum noch Wasser führend, während die grössere Wassermasse sich in neuerer Zeit mehr den mittleren Armen zugewendet hat. Eine den Wasserverhältnissen der verschiedenen Perioden des Altertums genau entsprechende Verzeichnung ist jedoch wegen der Unbestimmtheit der meisten Angaben der alten Autoren nicht möglich: das Netz der Flussarme und Canäle wie es auf unseren Karten zur alten Geographie dargestellt zu werden pflegt, somit in hohem Grade hypothetisch. 115. Ausserhalb cles eigentlichen, von den äussersten and stärksten Nilarmen umschlossenen Delta’s lag, an der Spitze desselben (also der Grenze Ober-Aegyptens) die durch ihre Priesterschulen berühmte Stadt Pe-ra oder Mes-ra („Haus oder Thron der Sonne“), bekannter unter dem übersetzten Namen Heliupolis. Dann an der Mündung des östlichsten Nilarms Perema, griech. Delusion (Ruinen j. Tine), wichtige den Küstenweg nach Syrien deckende Grenzfestung. Am westlichen Ende der Küste, schon ausserhalb des Alluvialgebietes, auf den hier bis zu 30m ansteigenden flachen Kalkhügeln (also auf eigentlich libyschem Boden), wurde nach Alexanders Plan von seinem Nachfolger Ptolemaeos I. die nun griechische Landeshauptstadt Alexan-dreia erbaut und ihr durch einen aus dem westlichen (kanopischen) Nilarm abgeleiteten Canal Wasser zugeführt. Ihr doppelter geräumiger Hafen (der einzige der ganzen ägyptischen Küste ausser den Nilmündungen selbst) wurde hergestellt durch Anlage eines, das vorliegende Inselchen Pharos (mit berühmtem gleichnamigen 400 Fuss hohem Leuchtturme) mit der Stadt verbindenden, 7 Stadien langen Dammes.1) Diese Lage, verbunden mit dem reichen Hinterlande und der Nähe des durch Canäle zugänglichen arabischen Meerbusens2), also des Seeweges nach Indien, machte Alexandreia zur bedeutendsten Handelsstadt der griechisch-römischen Welt und zur volkreichsten Stadt des römischen Reiches nächst Rom selbst; ebenso grosse Bedeutung hatte es die sieben Jahrhunderte seiner antiken Existenz hindurch für die Pflege der Wissenschaften (Museion mit der grössten Bibliothek des Altertums). *) Daher sein Name ‘Enraßtdj'ioy, er hatte überbrückte Durchstiche zur Verbindung der beiden Häfen, ist aber im Mittelalter beim Veifull dei alten Stadt durch Landanschwemmung des Meeres in einen breiten Isthmus verwandelt, auf dem, sowie auf der früheren Insel Pharos, jetzt Halbinsel, die moderne Stadt (arab. Skanderie genannt) liegt.

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 90

1879 - Berlin : Reimer
90 Oestliches Aethiopien. Libyen. 120. Südöstliches Aethiopia. Die von Stämmen der schwarzen Race bewohnten africanischen Küstenländer des indischen Oceans haben die griechischen Schiffer der ptolemäischen Zeit umfahren und zunächst mit den Namen der dort eingehandelten Producte, als „Gewürz- und Zimmetländer“ (ccqco^atocpoqogj xivva^coijioffoqogj Xo)Qct, aqcofxavoov ccxqcorijqiov), mit allgemeinem Namen auch als Barb aria bezeichnet. An der So-Küste bis zum Aequator, Azania (arab. noch j. Adjäri) fanden sie bereits Araber angesiedelt und den Handelsverkehr mit dem Binnenlande beherschend; nur durch dieselben können sie von den in dieser Richtung gelegenen mächtigen Schneebergen und den westlich davon befindlichen grossen Seen, aus denen die Gewässer des Nils nach Norden ablaufen, Kunde erhalten haben, wie sie uns aus dem Altertum allein die ptolemäische Karte aufbewahrt hat.1) *) Der in derselben jenen Bergen gegebene Name aslrjvtjg oqos erklärt sich als ein Missverständniss der arabischen Bezeichnung: Djibäl el-Jcamar „Berge des Mondes“ statt Djibäl-kovir „bläuliche Berge.“ Libya im engeren Sinne. 121. Marmarika. Westlich vom Nildelta bewohnte das ganze nördliche Küstenland des Erdteils ein grosses, in zahlreiche, grösstenteils nomadisch lebende Stämme geteiltes Yölkergeschlecht, welches sprachlich den Aegyptern verwandt, körperlich besonders durch weit hellere Hautfarbe von ihnen unterschieden war, Vorfahren der heutigen sog. Berbern. Her Name des östlichsten, zunächst an Aegypten grenzenden dieser Stämme, in den aegypt. Inschr. L.bu oder R.bu, hebr. Lehabim, griech. Aißvsq, erhielt, ebenso wie der davon abgeleitete Landesname, mit nach Westen fortschreitender Kenntniss bei den Cul-turvölkern eine weitere Ausdehnung; doch wurde er auch in engerem Sinne (namentlich von den Römern) auf die Landschaften zwischen Aegypten und der grossen Syrte angewendet, welche von allen libyschen zuerst durch die darin angesiedelten griechischen Colonien in Europa bekannter geworden waren. Her östliche Teil dieses Landes ist niedriges felsiges sehr wasserarmes, daher fast nur für Schaaf- und Ziegenzucht geeignetes Bergland, bewohnt von den Nomadenstämmen der Adyrmachiden und Giligammen nach älteren, Marmariden nach jüngeren griechischen Berichten, daher unter römischer Herschaft mit Gesammtnamen Marmarika. Dazu gehört mitten im Binnenlande das tief (30m unter dem Mittelmeer) eingesenkte quellreiche Fruchttal der ammo irischen Oase (j. Siwa) mit einer alten aegyptischen Colonie beim Orakelheiligtum des Amun (Zeus Ammön).

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 3

1830 - Berlin : Reimer
3 sèrper zu einander ist dasjenige, was man unter dem Aus- druck Weltsystem oder Weltordnung versteht. §. 9. Eine Beschreibung des ganzen uns bekannten Universum- nennen wir Weltbcschreibung, oder Kosmographie. Anmerkung. Der letztere Ausdruck ist aus zwei griechischen Wörtern zusammengesetzt: aus Kosmos (xóo/zo«) die Welt, und grapho (?Q</.cpu) ich schreibe, beschreibe. §. 10. Die Lehre, welche uns mit der Beschaffenheit, dem Zu- stande und den Merkwürdigkeiten der Erde bekannt macht, heißt die Erdbeschreibung, oder Geographie. An merk. 1. Das Wort Geographie ist ebenfalls aus der griechischen Sprache entlehnt und zwar aus gaia (yuta) die Erde, und graphein (yquiptiv) schreiben, zusammengesetzt. An merk. 2. Da die Erde einen Theil des Weltalls aus- macht (§. 6.), so ist also auch die Geographie ein Theil der Kosmographie (§. 9.). §. 11. Die Erde läßt sich aus zwei Hauptgesichtspunkten be- trachten : 1) In ihrer Eigenschaft als Weltkörper und nach der na- türlichen Beschaffenheit ihrer Oberfläche, an der wir die größten und mannigfaltigsten Abwechselungen gewahr werdend 2) In ihrer Eigenschaft als Wohnsitz der Menschen die sich zu mehr oder minder großen Gesellschaften vereinigt haben, welche man Völker nennt. Der Wohnplatz, den eines dieser Völker einnimmt, und das Volk selbst, beide zusammen genommen machen dasjenige aus, was wir einen Staat nennen. Erlaüterung. Unter natürlicher Beschaffenheit der Oberfläche des Erdkörpers (Erdoberfläche) verstehen wir ihren Zustand, wie er unmittelbar aus der Hand des Schöpfers hervorgegangen ist. A2

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 35

1830 - Berlin : Reimer
sw Jfy. ¿ty J. h 1*^1 C^ri^o Jl' Jy^/X^Ll ftt& jh. ßu^\ /w ‘ Z'**/)' **~> Sri 2 j^s?yv. f t'r*»' Zweiter Abschnitt. Ekklätüng Ver aus der natürlichen Beschaffenheit der Erde hervorgehenden Begriffe. §.35. Bestandtheile der Erde. Dreierlei Hüllen sind es, welche die Erde ganz oder iheilweise umgeben, nämlich die Luft (Atmosphäre), das Wasser und das Land (die Erdrinde). Anmerkung. Das Wort Atmosphäre ist griechischen Ur- sprungs und bedeutet Dunstkugel, Dunstkreis. §.36. Dom Ocean. 1. Die große zusammenhangende Wassermaffe, welche wir auf der Erde gewahren, nennen wir Ocean; ein Wort das aus der griechischen Sprache entlehnt ist (von okeanos, 6y.eavög). Der Ocean ist im Allgemeinen die tiefste Stelle auf der Erdoberfläche. 2. Einzelne Theile des Oceans heißen Meere. Anmerkung. Sprechen wir vom Ocean, so pflegen wie auch zu sagen: das Meer, Weltmeer, die See. Mit dem letzten Ausdruck verbindet man auch den Begriff klei- ner Meerestheile. 3. Das Meer ist eine bcckenförmige, mit Waffer aus- gefüllte Vertiefung der Erde, die ihren Boden und ihre Oberflache hat. Jenen nennen wir Meeresgrund, diese Meeresspiegel, Mceresflache, Niveau (sprich Niwo) des Meeres, und das Ganze Meeresbeckcn. 4. Wird ein Theil G des Meeres M auf mehrere» Seiten l, V, V, V" vom Lande umgeben, so nennt man ( ihn Meerbusen, Busen oder Golf, wenn der Meerestheil in Beziehung auf den ganzen Ocean von beträchtlichem Umfange ist; ist die- ser Umfang aber klein, so bedienen wir uns solchen Mecrcstheil des Ausdrucks Bai oder C2 l'p G M für einen /

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 11

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
4. Die mosaische Gesetzgebung. 11 und dadurch dessen Segen auf die Erde herabzulocken; empfing er nun den gewünschten Segen, so brachte er wieder einen Theil desselben als Dank dem göttlichen Geber dar. So zerfallen die Opfer in Bitt- und Dank-opfer; zu ersteren gehören auch die Sühn-und Schuldopfer, welche so unterschieden werden, daß Sühnopfer die ganze Gemeinde, Schuld- oder Bußopfer den Einzelnen betreffen. Eines der frühesten Opfer nicht nur bei dm Israeliten, sondern auch bei anderen Völkern des Alterthums war die Darbringung von Speisen auf einem prachtvollen, am heiligen Orte aufgestellten Tische. So hatte sich in Israel aus uralter Zeit die Sitte erhalten, jeden Sabbath 12 ungesäuerte Brode auf einem mit Gold überzogenen Tische beim Heiligthum darzubringen. Wie beim menschlichen Mahle der Genuß von Brod, Wein und Fleisch verbunden war, so kannte man seit alten Zeiten neben dem Getreide-Opfer (entweder als feines Mehl oder als Speise - Brod, Kuchen — zubereitet) auch Schlachtopfer und Trankopfer. Das Schlachtopfer war verbunden mit dem Verbrennen der Thierstücke, weil man in dem Auflodern der Opferflamme erst recht zu erkennen glaubte, daß das Dargebrachte zum Himmel aufgegangen und von der Gottheit aufgenommen worden sei. Nur zahme Hausthiere galten als besonderes Eigenthum des Menschen und von diesen waren wieder die unreinen ausgeschlossen; ursprünglich galt das Rind als das zum Opfer geeignetste Thier, Schafe, Ziegen und Tauben als geringere Gaben. Die Hingabe eines fehlerhaften oder schon durch Arbeit geschwächten und gleichsam entweihten Thieres konnte nicht als ein Opfer angesehen werden. Die Erstgeburt und das männliche Thier wurden als vorzüglicher betrachtet, ohne jedoch die übrigen vom Opfer auszuschließen. Das Trankopfer wurde nicht auf den Altar selbst, sondern auf den Boden ausgegossen. Zum feierlichen Opfer gehörte auch das Anzünden von Weihrauch oder anderem kostbaren Räucherwerk, theils weil dies überhaupt zum reichlichen Mahle gehörte, theils um den Übeln Geruch beim Verbrennen der Thierstücke zu beseitigen. Ohne Zweifel wurde das feierliche Opfer auch von Reden, Gebeten und Gesängen (Psalmen) begleitet. Verwandt mit den Opfern ist die Darbringung von Weihgeschenken, die schon das Bestehen einer ausgebildeten Priesterschaft voraussetzen, die solche Gaben in Empfang nehmen und im Sinne des Stifters verwenden kann. Einige Arten dieser Weihgeschenke (z. B. die Erstlinge aller Art, die Zehnten) kehrten so häufig wieder, daß sie allmählich zu feststehenden Abgaben wurden. — Ferner gab es Opfer, welche der Mensch seinem eigenen Leibe und seiner physischen Lust auferlegte. Dahin gehört zunächst das Fasten, zu dem sich ein Einzelner für eine bestimmte Zeit verpflichtete oder welches allgemein von der ganzen Gemeinde beobachtet wurde, wie bei dem großen Versöhnungsfeste im 7. Monat; aber auch außerordentlicher Weise wurde das Fasten öffentlich angeordnet, namentlich bei großen Unfällen, welche die gefammte Nation trafen. Dasjenige Opfer, welches von allen
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