Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 4

1847 - Berlin : Reimer
4 ihm von Gott verliehene geistige Ausrüstung, die ihn allein unter allen Geschöpfen der Erde zur Sprache und Religion, zum selbstbewußten Denken und selbstbewußten Handeln befähigt, von der Thierwelt, der er nur mit seinem sterblichen Leibe an- gehört. — 2. Die gesammte Menschheit bildet daher, — der nach ihren Organisations-Verschiedenheiten in zahlreiche Klassen und Ord- nungen, Gattungen und Arten zerfallenden Thierwelt gegenüber, — eine untrennbare Einheit, eine einzige Gattung. — 3. Dennoch ist kein Mensch dem andern vollkommen gleich, weder in Bezug auf die geistige Ausstattung, noch in Bezug auf die körperliche, — auf Gestalt, Gesichtsbildung, Haut- und Haarfarbe rc. rc. Innerhalb dieser großen Mannigfaltigkeit begegnet man indeß so großen Aehnlichkeiten und zugleich so auffallenden Verschieden- heiten, daß man, — indem man vorzugsweise die körperlichen Eigenthümlichkeiten, als die augenfälligsten, ausfaßt, — zu einer Klassisizirung des Menschengeschlechts veranlaßt worden ist, die man die „Racen-Eintheilung" zu nennen pflegt. — Weil aber jene Verschiedenheiten eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen dar- bieten, so hat man bald eine größere, bald eine geringere Zahl von Gegensätzen zu entdecken geglaubt, und deshalb, — ziemlich willkührlich, — bald mehrere, bald wenigere „Racen" oder (besser) Abarten (Varietäten) gezählt, und zwar nach Blumenbach fünf: nach Cuvier drei: 1) Die kaukasische oder indisch- 1) die kaukasische, die weiße, europäische, 2) die mongolische od. asiatische,\ 3) die malayische od. australische,! 2) die asiatisch-amerikanische, 4) die amerikanische, ) die braune, 5) die äthiopische oder Neger- 3) die äthiopische, Race. die schwarze. 4. Die kaukasische Race hat eine fleischbarbige, auch bräunliche Haut, verschieden gefärbte, lange, dichte, weiche, zuwei- len gelockte Haare, starken Bart, ein länglich-rundes Gesicht, einen eiförmigen Schädel und einen ebenmäßigen, kräftigen, oft hohen Wuchs. 5. Die mongolische Race, mit weizengelber oder schmutzig- brauner Hautfarbe, dünnem, struppigem, schwarzem Haar und Bart, schrägstehenden, eng-geschlitzten, kleinen Augen, plattem

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 5

1847 - Berlin : Reimer
5 Gesicht, breiter Nase, hervorragenden Backenknochen, würfelartigein Schädel, gedrungenem, knochigem, häufig unschönem und niedri- gem Wüchse. 6. Die malayische Race. Sie hat eine braune, mehr oder minder dunkle Hautfarbe, dichtes, weiches, gelocktes oder schlich- tes schwarzes.haar, eine breite Nase, großen Mund, einen oben gewölbten, an den Seiten eingedrückten Schädel und einen wohl- geformten, meist kleinen Körperbau. 7. Die amerikanische Race. Ihre Hautfarbe ist der des angelaufenen Kupfers ähnlich; die Haare sind schlicht, straff und glänzend schwarz, der Bart ist schwach und fehlt oft ganz, das Ge- sicht breit, an den Schläfen eingedrückt, mit hervortretenden Backen- knochen und scharfgezeichneter Nase, der Körperbau fast kaukasisch. 8. Die äthiopische Race, mit mehr oder minder schwar- zer Hautfarbe, meist wolligem, hartem, kurzem, schwarzem Haar, mehr oder minder dichtem Barte, aufgestülpter Nase, dicken Lippen und Augenlidern, flachem Hinterkopfe und vorstehendem Kiefer. Doch giebt es auch Neger von glänzend schwarzer Farbe und sonst fast ganz europäischer Gesichtsbildung. Eben so verschieden ist der Körperbau. 9. Uebergangsarten und Mischlinge. — Es steht über- haupt kein einziges Kennzeichen irgend einer Varietät so fest, daß es nicht auch in den anderen angetroffen würde. Daher Neger, Malayen und Amerikaner mit kaukasischer, — Kaukasier mit äthio- pischer oder mongolischer Gestalt und Schädelbildung, schwarze Ma- layen (Austral-Neger, Negritos), weiße Mongolen rc. — So wie das Klima nirgend plötzlich wechselt, sondern sich nur durch allmählige Uebergänge abstuft, so verhält es sich etwa auch mit den körperlichen Verschiedenheiten der Menschengeschlechter, ohne daß eben beide Erscheinungeu gleichmäßig mit einander fort- schritten. — Und so wie die weiten ozeanischen Räume der Erde die Landmaffen trennen und ihren physischen Zusammenhang unter- brechen: ebenso finden sich auch in der Stufenfolge menschlicher Bil- dungen nicht alle Mittelglieder vor. Durch die Verheirathung der Kinder verschiedener Racen ent- stehen noch heute Mittelschläge in Farbe und Gestalt. (Die Kinder eines kaukasischen Vaters und einer Negerin [ober umgekehrt^ Mu- latten, die eines Kaukasiers und einer Amerikanerin Mestizen oder Metis, die eines Negers und einer Amerikanerin Zambos oder Chinos u. s. w.). — Dies ist aber auch die einzige Art und ■

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 83

1847 - Berlin : Reimer
83 Nord- und Mittel-Asien ab. — Vegetirende Völkerschaften im Innern der süd-asiatischen Gebirge. — 5. Die asiatischen Staaten sind fast ohne alle politische Bedeutung, weil sie sich entweder von jeder Berührung ausge- schlossen haben, wie China und Japan, oder weil sie zur Ohn- macht herabgesunken sind, wie Persien, Indien und die Lürkenherr- schaft, oder weil die Staatsverhältnisse noch wenig entwickelt sind, wie bei allen Nomaden und Halb-Nomaden. Die Staatsform der asiatischen Reiche ist von jeher despotisch gewesen; sie ist cs noch bei allen ansäßigen Völkern Asiens. Die patriarchalische Form der Gesellschaft finden wir dagegen bei allen Nomaden, sofern sie nicht zu einem festeren Staatsverbande und damit auch zum Despotis- mus gelangt sind. 6. Alle wichtigeren Religionen der Erde sind in Asien entstan- den; aber die monotheistischen haben sich dort entweder, wie die christliche und mosaische, nur kümmerlich, oder, wie die muhameda- nische, nur durch das Schwert und ihre orientalischen Formen behaup- tet. Herrschend sind, außer dem Islam, nur polytheistische Reli- gionen: der Brahma- und Buddha- (Lama-) Dienst und die Lehren des Konfu-tse. Ihnen gehört der Osten, der Süden und die Mitte, dem Islam der Westen und theilweise der Süden des Erdtheils; im Norden rohes Heidenthum. — Nur in Armenien, Syrien, Kurdistan und Indien finden sich wenige Bekenner ureinheimischer christlicher Sekten, in Indien, den asiatischen Inseln u. a. O. we- nige, durch europäische Missionen Bekehrte, und in Sibirien breitet sich die griechische Kirche aus. — Zoroasters Lehre hat nur noch wenige Anhänger in Persien und den Nachbarländern. — Die Ge- sittun g und Volksthümlichkeit der Asiaten steht mit ihren religiösen Zuständen in engster Verbindung. Ii. Das Reich der osmanischen Türken. A. Topische Verhältnisse. 7. Lage, Bestandtheile und Flächeninhalt: а. Europäische Türkei...................... 9300 idmln. Unmittelb. Besitz . . . 6700 fmln. Vasallen-Länder . . . 2600 - б. Asiatische Türkei...................c. 25000 - c. Afrikanische Vasallenländer . . . . c. 30000 - Das türkische'reich c. 64300 sumln. 6 *

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 11

1879 - Berlin : Reimer
Isolirte weisse Völker. Turanier. Aethiopen. 11 alterlichen Sprachgebrauche der Iranier entlehnten Namens Turanier zur Gesammtbezeichnung aller jener, mit speciellen Namen als finnische, türkische, mongolische, tungusische bekannten Völker, welche die weiten Räume Mittel- und Nord-Asiens und früher auch fast ganz Nord-Europa’s mit einer relativ geringen, der Naturbeschaffenheit ihrer Wohnsitze und der dadurch bedingten Lebensweise entsprechenden Menschenzahl erfüllen. Nur die westlichsten derselben, also nach heutiger Benennung finnische Völker in Nord-Europa, türkische in Asien sind, und zwar wenig mehr als dem Namen nach, den classischen Völkern bekannt geworden. !) Die auffallendsten sind vorstehende Backenknochen, spitz zulaufende Stirn und Kinn, gelbliche Hautfarbe, dicke straffe schwarze Haare, geringer Bartwuchs; von diesem Typus, der von alten Autoren in voller Schärfe zuerst bei den Hunnen des 4. und 5. Jahrh. geschildert wird, zeigen indess die westlichsten, also gerade die den classischen Völkern näher bekannt gewordenen Stämme (heutige Finnen und Türken) schon einen deutlichen Uebergang zu der Körperform der weissen Race hin, wahrscheinlich in Folge starker Blutmischung mit derselben. M. Gegenüber diesen unruhigen, wiederholt zerstörend und schliesslich im Mittelalter erfolgreich, bis zur festen Ansiedelung in die alte Culturwelt eingedrungenen Hirtenstämmen, verhalten sich die fremden Nachbarn der am weitesten südlich in Africa und Süd-Asien vorgeschobenen und selbst schon durch dunklere Hautfarbe ihren Stammgenossen unähnlicheren Glieder der weissen Race, die Völker der eigentlichen schwarzen, oder nach griechischer Benennung Aethio-pischen Race durchaus passiv, zurückweichend, besonders in Asien — wo sie in uralter Zeit weiter verbreitet gewesen zu sein scheinen — unter semitischer und arischer Herrschaft fast verschwindend.1) x) Diese im südöstlichen Iran und in Indien sporadisch noch jetzt lebenden dunkelfarbigen Stämme sind übrigens nach Schädelform und glattem, nicht wolligen Haarwuchs (id-vrqi^sg, nicht ovxoiqi^sg, wie schon Herodot wusste) von den africanischen Negern scharf verschieden. Von beiden schwarzen Racen hatten schon in homerischer Zeit die Griechen gehört (Al9-ionsg, ov di/ci didoiarai, ctvdqiav, ov fxlv dvro/xsvov ‘Ynsgoovog, ot d’aviovtog.) Ein ganz verschwundenes verbindendes Mittelglied scheinen die Kuschiten der orientalischen Sage in Süd-Arabien und dem unteren Fuphrat-Tigrislande gebildet zu haben; Aethiopen in Syrien und Susa in vorhistorischer Zeit kennen auch die griechischen Autoren.

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 377

1830 - Berlin : Reimer
377 45° oder noch etwas weiter, ging, südlich von Florida von Insel zu Insel, und ließ sich an den östlichen Küsten des Plateanlandcs von Anahnac, ans den Antillen, an den Küsten und im Innern von Venezuela und Guiana's, bis unter die Linie, immer mit den Küsten, wo sie von Tag zu Tag durch die Europäer weiter getrieben wurden, in Pa- rallele, herab. Erläuterung. Die Bewohner des Wassersystems der kana- dischen Seen, der Lorenzo - Seenkette und des Mississippi, die Lngebornen von Jukatan und die Cariben auf den Inseln, Westindiens rc. gehören hierher. Man findet sie nur noch in Einöden. Die Völkerschaften dieser Art, welche demnach einen Landstrich von beinahe 700 Meilen Länge und meist, an den nördlichen Seen ausgenommen, nur von 70 bis 150 Meilen Breite bevölkerten, haben ein phlegmatisches und gal- liges Temperament, sind groß, wohlgebaut, flink, stärker als die sonst sogenannten Wilden, und haben keine so dünne Ex- tremitäten wie die Australier. Der Kopf ist gut gebildet, oval, doch die Stirn sehr abgeplattet, welches von der Ge- wohnheit, sie mit Brettchen platt zu drücken, kommen soll; die Nase ist lang, stark, adlerschnabclartig, und nur platt, wenn sie es durch das Zusammendrücken mit Brettchen ge- worden ist; der Mund mäßig gespalten, die Lippen den un- srigen ähnlich, die Zähne stehen scheitelrechr; das Ange ist groß und braun; die Haare sind schwarz, gerade, dick, hart, glänzend, von mittlerer Länge, nicht über die Schultern her- abreichend und nicht gegen die Spitzen hin gelockt, und sollen nie grau werden. Die Männer sind fast ganz glatt, indem sie sich die wenigen, hier und da hervorkommenden Haare sorgfältig ausreißen. Erhitzt riechen sie einigermaßen nach Hund. Die Haarfarbe ist röthlich, etwas kupferfarbig. Die Weiber, welche in der drückendsten Sklaverei leben, haben etwas tiefliegende, aber sonst gutgebaute Brüste. Diese Men- schen sollen bisweilen sehr alt werden. Sie führen ein her- umschweifendes Leben, sind grob, faul, streitsüchtig, verzehren nicht blos das Fleisch ihrer besiegten Feinde, sondern das ih- ' ? rer eigenen Brüder, und verab>cheuen jede Civilisation, sind unmäßig, lieben starke Getränke, leben übrigens ohne alle Religion, glauben an gute und böse Geister. Sie zeigen eine große, physische Gefühllosigkeit, so daß die Besiegten, schon halb gebraten und von den Siegern angefressen, noch Todes- gesänge singen. Einen kleinen Schurz von Thierfell oder Pflanzenstoff ausgenommen, womit sie die Lenden umgürten, gehen sie ganz nackt. Selbst in kältern Gegenden denken sie wenig daran, sich durch die Felle von Thieren, deren sie eine große Anzahl todten, zu schützen, sondern verkaufen sie lieber an Europäer für Branntwein. Sie kennen keine andere

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 383

1830 - Berlin : Reimer
383 Tabak lieben sie alle leidenschaftlich Die Betjuanen auf der Hochterrasse des Oranje Stroms essen gern das Fleisch wil- der Thiere und großer Vögel, haben dagegen eine Abneigung gegen Fische, wie auch die Kooßas, welche noch außerdem vor Schweine-, Hasen-, Gänse- und Entenfleisch einen unüber- windlichen Absehen haben. Ihr gewöhnliches Getränk ist Wasser, jedoch lieben sie auch geistige Getränke, und die Kooßas verstehen selbst sich deren aus Korn zu bereiten. Alle, sind sehr thätig und lieben langes Laufen, verfolgen daher den Elephanten oft mehrere Tage lang, genießen aber fein Fleisch nicht. Die Kooßas lieben das friedliche Hirtenleben, ergreifen aber für das Vaterland sogleich die Waffen. Die einzelnen Anführer derselben aber bekriegen sich oft gegensci- ' tig. Nur gegen die Buschmänner oder Saabs im ^Quell- lande des Oranje Stroms fuhren sie eine Art Vcrtilgungs- krieg. Vor der Bekanntschaft mit den Europäern waren sie gastfreundschastlicher als jetzt, jedoch finden sich noch immer Spuren dieser frühern Tugend; das Recht des Stärkern gilt nicht unter ihnen, und nur der Mann, der seine Frau beim Ehebruch überrascht, darf sein eigner Richter sein. Die mehr civilisnten Betjuanen verstehen besser sich zu verstellen, sind außerordentlich wißbegierig, haben ein gutes Gedächtniß rc. Erlaüterung 2. Die kaffcrsche Sprache ist wohlklingend, reich an Vokalen und Hauchlauten, gut accentuirt und sehr weich. Sie glauben an ein höchstes und unthcilbares Wesen, beten es aber nicht (sondern vielmehr den Teufel) an. Sie haben Wahrsager, welche bei den Betjuanen bei einer Art religiöser Cermonien, z. V. Beschneidung rc., den Vorsitz führen; ihr Oberhaupt ist der Nächste nach dem König. Schreiben können sie nicht, ihr Rechnen beschränkt sich blos auf die Addition, und geschieht an den Fingern; die Haüser sind rund, gut eingerichtet, .kühl und luftig; die Betjuanen haben beträchtliche Städte, einige von 10 bis 16000 Einwoh- nern. Einige Völkerschaften verfertigen Messer, Nadeln, Armbänder rc. von Eisen oder Kupfer; auch verstehen die Kaffern Töpferwaaren, Bindfaden, verschiedene Stoffe aus Wurzelfasern und mehrere hölzerne Hausgeräthe zu verferti- gen. Sie lieben Musik und tanzen oft die ganze Nacht hin- durch; leben gewöhnlich in Polygamie; nehmen aber gemeinig- lich anfangs nur eine Frau, welche sie für Ochsen (meist 12 Stück) erkaufen, und welche sich ihr Haus selbst bauen muß, bis sie Vermögenszunahme in den Stand setzt, mehrere Wei- der zu kaufen. Bei mehrern Kaffern hat der Islam, aber bis jetzt nur wenig das Christenthum Eingang gefunden. Ei- nige kaffer'sche Familien bewohnen einen Theil des südlichen Endes von Madagaskar Diese sind von hohem Wuchs, stark, gut proportionirt, haben eine breite Brust, eine offene Gesichtsbildung, verbreiten keinen Übeln Geruch, und beson-

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 360

1830 - Berlin : Reimer
— 360 Crlaüterung 1. Die Menschen der ersten bis zur ellften Art haben sämmtlich schlichtes Haar und eine weiße, gelbe oder braune Hautfarbe; die Menschen der zwölften bis fünf- zehnten Art haben krauses Haar und schwarze Hautfarbe und werden gemeiniglich Neger genannt; Weiße kennt man un- ter ihnen nicht. > Crlaüterung 2. Die fünf ersten Menschenarten leben in der alten Welt, mit Ausschluß der Isten, welche mit der 6ten, 7ten und 8ten der alten und neuen Welt gemeinschaftlich ange- höret; die9te, 10te und Ute ausschließlich der neuen Welt; die vier letzten Menschenarten leben in Afrika und in verschie- denen Gegenden des asiatischen Archipelagus und Australiens. §. 211. Die japetische oder europäische Art. Zu dieser Art gehören wir selbst. Sie bewohnt ganz Europa (mit Ausschluß der nört^chstcn Gegenden von Skan- dinavien und der lappischen Halbinsel), die nordwestlichen Theile von Turan und den Kaukasus; Kolonien oder An- siedlungen hat sie nach allen Gegenden der Erde vorgcscho, den, in der alten Welt: an den Nordrand vom östlichen Hochasia und in Ssibiricn, so wie auf Kamtschatka; sie hat ihre Kolonien im Stufenlande des Ganges, an den Rän- dern des Plateaus von Dekan und auf seiner Scheitelfläche; das Littorale von fast ganz Hochafrika und Hochsudan, und fast alle Eilandfiuren der Erde sind von ihren Anstedlungen besetzt. Ganz Amerika ist von der europäischen Menschen, art eingenommen, wo sie die dort inheimischen Arten aus, gerottet oder sich unterworfen hat. Crlaüterung 1. Diese Art ist die schönste in Hinsicht der Gesichlszüge und des Wuchses; die Größe ihres Kopfs be- trägt ungefähr den achten Theil der Totalhöhe; der Gesichts- winkel ist gerade oder doch fast 90°. Der Scheitel ist abge- rundet, das Gesicht ein edles. Oval, die Stirn frei, die Nase beinahe oder ganz gerade, die Backen sanft gerundet, die Au- genbraunen mehr oder weniger gebogen über großen Augen, deren dünne und mäßig lange Augenlider mit ziemlich dicht stehenden Augenwimpern, welche, länger als bei den meisten übrigen Arten, den Stolz des Blicks mäßigen, besetzt sind; der Mund ist mäßig gespalten, die Lippen, von denen die obere, etwas kürzere, gegen eine perpendikuläre und mittel- mäßige Rinne in die Höhe tritt, schön gefärbt und nie über- mäßig dick; das Ohr ist klein und liegt an; der Bart ist dicht, selbst am Kinn; die Haare schlicht, meist fein, selbst seidenartig, oft gelockt, und vom Schwarzen und dunkeln Ka-

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 362

1830 - Berlin : Reimer
362 Vermischung der Völker hindu'scher und skythischer Art mit den Weibern dieser Art, sind erstere selbst in schöne Raren und weniger schönere Arten umgewandelt worden. Die Individuen dieser Race haben natürlichen Geist und würden für Wissenschaften und Künste empfänglich seyn, wenn sie nicht durch schlechte Erziehung unwissend und lasterhaft würden. Aber sie hat sich nicht durch kriegerischen Muth und Eroberungen, fondern, wie schon gesagt, durch sinnliche Ver- bindungen verbreitet h) Pelasgische (südliche) Ra c e. Sie zeichnet sich eben so wie die vorhergehende durch Schönheit aus; doch ist der Teint, obgleich immer weiß, weniger fleischfarbglänzend, bis- weilen etwas braünlich; die mittlere Größe ungefähr fünf Fuß drei Zoll; der Kopf im Verhältniß zum Körper noch kleiner, wie bei der vorigen; die Haare fein, braun, kasta- nienbraun, selten blond', außerordentlich lang, bisweilen bis zur Ferse herabreichend und sehr dicht; der Fuß jedoch nach europäischen Begriffen von Schönheit etwas zu groß, der Schenkel nach unten etwas zu dick; das Gesicht bildet ein etwas mehr länglicbes Oval, und ist nach unten etwas schmä- ler als bei der kaukasischen Rare; d.'e Nase ist ganz gerade, ohne den geringsten Eindruck an der Nasenwurzel; die groß- ßen Augen liegen nahe an einander und tief unter dem Au- genbraunenbogen, welcher, nicht deutlich gebogen, über sich eine in die Quere geradlaufende, nicht wie bei den Circassie» rinnen gebogene Augenbraune hat: einen deutlichen Begriff geben uns die Bilder griechischer Gottheiten, viele griechi- sche und selbst manche römische Frauen. Jedoch ist diese Race, welche den Archipel, die griechische Halbinsel, Italien und Sicilien bewohnte, im Allgemeinen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Reinheit vorhanden, sondern durch vielfache Vermischung verändert. Urbewohner der makedonischen und apenninischen Gebirge, verbreiteten sich die Individuen der-' selben nicht über den Po und die Donau u. s. w. Das Tem- perament ist immer sanguinisch und kolerisch. Erlaüterung 3. Racen, deren zum Theil anliegende Klei, düng jetzt von allen Varietäten angenommen ist; bei denen die Sitte den Mann dem Weibe oft bis zur Schwäche un- tergeordnet hat; wo der Kopf mir dem Alter gewöhnlicher auf dem Scheitel kahl wird. c) Keltische (westliche) Race Der Wuchs ist etwas größer, als bei den beiden vorhergehenden, die mittlere Größe fünf Fuß fünf Zoll; die Haare sind weniger lang, aber sehr dicht, dunkelkastanienbraun oder braun, und ziemlich fein, die Stirn an den Seiten mehr oder weniger in Hügel erhöht, aber gegen die Schläfe in schönem Verhältniß zurücktretend; die Nase nicht gerade, mit einem mehr oder weniger tiefen Eindruck über der Nasenwurzel; die Augen weniger groß und gewölbt, wie bei den vorigen Racen, im Allgemeinen
   bis 10 von 116 weiter»  »»
116 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 116 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 31
1 37
2 58
3 24
4 180
5 248
6 39
7 219
8 4
9 31
10 538
11 140
12 88
13 1
14 196
15 16
16 275
17 29
18 10
19 28
20 48
21 27
22 116
23 93
24 56
25 95
26 37
27 48
28 260
29 33
30 67
31 77
32 15
33 74
34 73
35 21
36 70
37 842
38 40
39 92
40 41
41 34
42 55
43 58
44 10
45 383
46 65
47 15
48 64
49 42

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 13
1 0
2 0
3 17
4 7
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 7
17 22
18 3
19 1
20 1
21 18
22 2
23 6
24 2
25 1
26 3
27 2
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 0
38 0
39 1
40 0
41 5
42 15
43 19
44 0
45 7
46 0
47 15
48 7
49 0
50 5
51 0
52 13
53 0
54 5
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 4
62 0
63 1
64 8
65 0
66 1
67 1
68 2
69 3
70 5
71 9
72 2
73 0
74 1
75 48
76 2
77 3
78 4
79 5
80 0
81 1
82 8
83 1
84 5
85 1
86 0
87 7
88 1
89 0
90 0
91 4
92 87
93 0
94 7
95 103
96 0
97 10
98 11
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 3
2 1
3 0
4 0
5 2
6 20
7 6
8 1
9 0
10 2
11 7
12 3
13 1
14 5
15 0
16 1
17 0
18 1
19 9
20 30
21 0
22 0
23 0
24 10
25 3
26 0
27 3
28 3
29 22
30 0
31 13
32 16
33 23
34 11
35 0
36 1
37 0
38 0
39 6
40 2
41 0
42 1
43 18
44 1
45 18
46 7
47 17
48 19
49 0
50 6
51 3
52 9
53 11
54 21
55 0
56 0
57 0
58 1
59 22
60 5
61 0
62 3
63 0
64 1
65 1
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 3
72 0
73 1
74 5
75 2
76 11
77 0
78 13
79 0
80 1
81 43
82 4
83 21
84 3
85 5
86 19
87 38
88 12
89 12
90 5
91 22
92 1
93 1
94 0
95 5
96 0
97 0
98 4
99 0
100 1
101 4
102 3
103 18
104 49
105 1
106 1
107 6
108 22
109 91
110 3
111 0
112 6
113 16
114 11
115 7
116 3
117 0
118 0
119 15
120 3
121 3
122 1
123 28
124 9
125 9
126 21
127 353
128 1
129 11
130 1
131 12
132 1
133 31
134 91
135 1
136 110
137 3
138 23
139 7
140 1
141 0
142 22
143 9
144 0
145 12
146 8
147 0
148 3
149 7
150 0
151 2
152 77
153 37
154 17
155 5
156 4
157 0
158 0
159 304
160 14
161 0
162 0
163 0
164 2
165 10
166 63
167 1
168 7
169 2
170 0
171 0
172 4
173 80
174 0
175 159
176 7
177 76
178 19
179 21
180 3
181 0
182 24
183 49
184 36
185 42
186 19
187 45
188 33
189 12
190 0
191 0
192 15
193 67
194 4
195 10
196 7
197 2
198 0
199 1