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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 99

1847 - Berlin : Reimer
99 in eine östliche Familie, die polynesische, welche alle Völ- ker der Südsee, von der äußeren australischen Inselreihe und den Marianen bis Neu-Seeland und zur Sandwich-Gruppe umfaßt. — Außer den Malayen in Austral-Asien zahlreiche Chinesen und Mischlinge (Lipplappen), auf Madagaskar negerartige Stämme und arabische Kolonisten. Ii. Ethnographisches. 3. Das weite Gebiet der Malayen-Länder (204000 s^Mln.) wird höch- stens von 20 Mist. M. bewohnt (daher nur 98 auf I s^Ml.). Davon c. 14 Mist, in Austral-Asien (33600 Hjmln.) und 4 Mill. auf Madagaskar, im ei- gentlichen Australien also nur 2 Mill. (12 —13 M. auf 1 Hjml.), von denen höchstens 100000 auf dem Festlande. — Unter jenen 20 Mill. find 6 Mill. Nicht-Malayen. 4. West-Malayen. — a) die Malgafchen oder Madekassen, im inneren und östlichen Madagaskar, mehrere heidnische, meist vegetircnde oder heerdentreibende Völkerschaften, die den Ackerbau kennen, der bei einigen, die auch zu weben und zu schmieden verstehen, Hauptnahrungsquelle ist. Die mächtigste und kultivirteste derselben sind die Howa's im Inneren. Des- potisch-feudale Regierungsweise. — 6) Asiatische Malayen, auf allen Kü- sten und Inseln des indischen Ozeans. Das eigenthümliche malayische Heiden- thum ist bei ihnen früher durch brahmanische und buddhistische, später durch muhamedanische und christliche Einflüsse gemodelt, doch nicht verwischt wor- den. Ihre Religion daher meist ein Gemisch aus diesen verschiedenen Elementen; das muhaniedanische herrscht darin vor. Die Javaner, die Bug- ghis (Celebes), die Tagalos (Philippinen) u. a. bekennen sich äußerlich theilweise zum Christenthum. Fast allen sind Acker- und Bergbau, Gewerbe und Handel bekannt, aber nur als Krieger und Seefahrer haben sie eine gewisse Stufe der Vollkommenheit erreicht. — Ihre nationelie Uusriedsamkeit hat das Bestehen grö- ßerer Staatsvcreine verhindert und die Unterwerfung unter die Herrschaft der Fremden (s. oben!) begünstigt. — Die noch vorhandenen unabhängigen Malayen- Staaten auf Malakka, Sumatra, Borneo, Celebes, Mindanao u. s. w. sind sänimtlich unbedeutend, nachdem die Holländer das mächtige Königreich Me- nali gkabu (Sumatra) zerstört haben. — Die Regierungsverfassung ist bei allen, unabhängigen wie unterworfenen, despotisch und feudal. — 5. Die Ost-Malayen, Polynesier oder Südsee-Jnsulaner, — worunter die helleren oder dunkleren, nicht aber die negerartigen Stämme der australischen Inselwelt verstanden werden, — gehörten und gehören großentheils zu den vegetirenden Völkern, trieben indeß einigen Landbau, aber ohne andere Hausthiere, als das Schwein und den Hund, nährten sich von Baumfrüchten, vorzüglich von der allverbreiteten Kokos-Palme und den Gaben des Meeres. Lebendig, fröhlich, zutraulich, aber zugleich kindisch-schwach, gelegentlich diebisch, arglistig und grausam; in religiösen Vorstellungen besangen, welche zu Menschen- Vrrgötterung führten, Menschenopfer und Menschenfressen heiligten, sind sie 7»

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 59

1847 - Berlin : Reimer
59 beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit dieses Besitzes. — 84. Holländische Kolonien. a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu- Guinea (bis jetzt unbedeutend). — b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500 sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a. kleine westindische Inseln (15 sumln.). e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von Guinea. — Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge- neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol- länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine- sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge- walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee, Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele- des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol- länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger- sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen- Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.) leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt- bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser Zahl veranschlagt wird. Dritter Abschnitt. Die romanisch-griechischen Staaten Europas. I. Allgemeine Verhältnisse. 1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. — Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na- tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen- thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 98

1847 - Berlin : Reimer
98 Australie n. I. Topisches. 1. Die Bewohner Australiens und Austral-Asiens gehören fast allein zum malayischen Völkerstamme, der daher in großer Zerstreuung einen ungeheuren Raum fast ausschließlich bevölkert. Diese maritime Zersplitterung u. d. ungeheure Entfernung Australiens von der Kulturwelt haben für die Australier ähnliche Nachtheile zur Folge gehabt, wie die kontinentale Abgeschlossenheit Inner-Asia's oder Jnner-Afrika's für ihre Bewohner. — Die zahlreichen kleinen Völkerschaften des Malayen-Stammes zerfallen nach Körperbildung und Sprache (?) in zwei Hauptgruppen, deren Eigenthümlich- keiten an die anderer Racen erinnern, nämlich in die schwarzen oder schwärzlichen Negritos oder die sogenannten Austral-Neger und die lichtbraunen Australier. — Den Negritos gehören Neu- Holland, Neu-Britannien, Ncu-Ireland, Neu-Guinea (?), so wie einige Inseln der Hebriden- und Karolinen-Gruppe, — den helle- ren Völkern die weite Inselwelt der Südsee ostwärts bis zur Oster- insel und nordostwärts bis zur Sandwichs-Gruppe ausschließlich. Zugleich aber finden sich beide Schattirungen oft dicht neben einan- der, häufig auf einer und derselben Insel, und auf diese Weise sind alle Inseln vom 19° N B. bis zum 11° S.b. und von Mada- gaskar bis Neu-Guinea, und ebenso die kontinentalen Landschaften Malakka's und am siamesischen Busen in ihrem gemeinsamen Be- sitz; nur von Java und Sumatra scheinen die Negritos gänzlich verschwunden zu seyn. — Dazu kommen, als Zwischen-Racen, die schwärzlichen Völker von Timor, Neu-Caledonien rc., die „Ha- raforas" von Borneo, Celebes, Mindanao rc., und (?) die „Pa- puas" von Neu-Guinea. — 2. Ueber die ethnographische Klassifikation der Negritos ist man noch im Dunkel, weil man ihre Sprachen fast gar nicht kennt. — Die hellfarbigen malayisch-polpnesischen Völker zerfal- len dagegen, aus sprachlichen Gründen: in eine westliche Familie, die von Madagaskar bis zu den Philippinen verbreitet ist, und zu der die eigentlichen Malayen (auf Malakka, Sumatra und allen Inseln und Küsten des indi- schen Ozeans), die Tagalos (auf den Philippinen), die Java- ner, Madekassen und die vielnamigen Völker von Borneo, Celebes, den Molukken u.s.w. gehören; — und

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 110

1847 - Berlin : Reimer
110 31. Eintheilung in 18 Provinzen; die wichtigsten Wohn- Plätze: Rio de Janeiro (200000 Ew.), F., H., San Paulo, Villabella (Matto-Grosso), San Salvador oder Bahia (120000 Ew.), U., H>, Sergipe del Rey, H., Pernambuco oder Recife, H., San Luis, H., Parä oder Belem u. m. a. B. Staats- und Volksverhältnisse. 32. Bevölkerung -----7 Millionen, daher aus I nur 56 Menschen. 33. Abstammung, Sprache, Religion re. Etwa x/n Weiße (por- tugisische Kreolen ^„Brasilianer"), auch Deutsche u. a. Fremde), über % Neger (Freie und zum größten Theile Sklaven), */7 Mischlinge (geringerentheilö gleichfalls Sklaven); die übrigen Ureinwohner (im S. vorherrschend vom Guarani-, im N. vom karaibischen Stamme) meist ungetaust, roh, umherschwei- fend und der Staatsgewalt nicht unterworfen. Außer der portugis. Sprache die „Lingua gerat." Die katholische Religion ist herrschend, aber in Folge der Verderbniß der Geistlichkeit, hier wie im übrigen Amerika, fast nur auf äußere Gebräuche beschränkt; jede andere Religion geduldet. 34. Nahrungszweige. Die keincsweges fleißig und einsichtig betrie- bene Landwirthschaft erzeugt dennoch eine Fülle von Cerealien, Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Vieh, und zwar gedeihen die Kolonialwaaren, mit Hülfe von Sklaven-Arbeit, in den nördlichen, Getreide und Vieh vornehm- lich in den südlichen Provinzen, wo sich zum Theil das eigenthümliche Hirten- leben der Pampas wiederfindet. — Die Wälder liefern gesuchte Farbehölzer, — der Bergbau Gold und Diamanten. — Der Handel mit den Roherzeugnissen ist sehr bedeutend; alle Kunst-Produkte müssen indeß aus der Fremde bezogen werden, da die einheimische Gewerbthätigkeit sehr geringe ist. — 37. Staats Verfassung beschränkt monarchisch; — die Thronfolge ist erblich. — V. Der Neger-Staat Haiti. A. Topische Verhältnisse. 36. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit (wie oben!); Flächeninhalt — 1351 □9rln. (mit Einschluß mehrerer kleiner Inseln in der Nähe der Hauptinsel). 37. Eintheilung in 6 Departements. Die wichtigeren Wohnplätze: Port au Prince, H., Sitz der Regierung, S. Do- mingo, H., Cap Haitien, F., H., früher C. Franeais, auch C. Henri ge- nannt. B. Staats- und Volksverhältnisse. 38. Die Bevölkerung, gegen 1 Million, nreist N eg er und Mulat- ten; nur 30000 Weiße; im O. wird spanisch, im W. französisch ge-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 68

1847 - Berlin : Reimer
68 22. Spaniens Kolonien. (4898 ^Mln.) A. Afrikanische Besitzungen (176 Hjmln.). a. Die Presidios: einige feste Plätze an der Nord-Küste Afrika's; Centn der bedeutendste. — b. Die südlich en canarischen Inseln (152 ffstmln.) Auf Teneriffa die Hptstdt. Sta. Cruz und Orotava, auf Gran Canaria: Palmas. c. Einige kleine Inseln im Golf von Guinea — 23 H>Mln. a. Die Presldios sind Verbannungsorte für Verbrecher; selbst die Gar- nisonen bestehen ans Sträflingen; gemischte Bevölkerung von 250co <S. — b. Die canarischen Inseln, deren Ureinwohner ausgestorben, haben eine aus Spaniern, Negern und Mulatten bestehende Bevölkerung von 220000 Seelen mit der Sprache und Religion des Mutterlandes; — sie beschäftigen sich mit der Gewinnung von Getreide, Wein, Südfrüchten, Kolonialwaaren n\, welche der (mit Ausnahme der wasserarmen Inseln Fuertavcntura und Ferro) fruchtbare Boden begünstigt, — mit der Zucht von europäischen Hausthicren und Kamcelen. B. Westindische Besitzungen (2245 sumln.) a. Cuba mit den kleinen Nachbareilanden (2050 Ulmln.); die Hptstdt. La Havana (140000 Ew.), U., H., F., Puerto del Principe, H., Matanzas, H., u. a. volkreiche Städte. b. Puerto Rico (189 Ulmln.) mit der Hptstdt. S. Juan de Puerto Rico, H., F., und c. die spanischen Jungfern-Inseln. Cuba, die wichtigste aller Kolonien, zählt über I Mill. Einwohner, unter denen gegen 420000 Spanier; die übrigen Neger und Farbige, die Mehrzahl (436000) Sklaven; — Puerto Rico' s Bevölkerung (340000 M.) besteht aus denselben Bestand- theilen, in einem ähnlichen Verhältnisse. Auf beiden Inseln Religion und Sprache des Mutterlandes; auf bei- den werden Kolonialwaaren, Taback, Schiffbauholz und zahlreiche andere Pro- dukte gewonnen, welche dem Handel, ungeachtet der ungünstigen Verhältnisse des Mutterlandes, noch immer eine große Bedeutung geben; daher auch die Havana noch immer ein Welthafen. — Hier und in S. Juan die Sitze der Gouverneure (General-Capitaine). C. Austral-asiatische Kolonien (2477 Ulmln.) a. Auf den Philippinen (2417 jdmln.), namentlich auf Luzon, wo die Hptstdt. Manila (150000 Ew.), U. — b. Die Marianen (57 Ulmln.) Die Bevölkerung der au-st ral-asiatischen Besitzungen besteht aus etwa 3,300000 S., — darunter c. 10000 Spanier, eine ansehnliche Zahl von Misch- lingen, vorzüglich aber malayische Ureinwohner, die sich übrigens in großer Un- abhängigkeit erhalten haben, jedoch theilweis Christen geworden sind; außerdem Negersklaven, Mulatten, Chinesen re., — welche sich von dem Anbau und Ver-

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 20

1879 - Berlin : Reimer
20 Indien. Inseln. die ganze Ostküste.1) Nur im äussersten Süden derselben befand sich ein altes Reich des (sicher über See aus dem Gangeslande eingewanderten, jetzt verschwundenen) arischen Stammes der Pdndja (Ilavdiovsq) mit ihrer Hauptstadt Mathura (Modovqa) an dem flachen, an Korallenbänken, den besten Perlen und Schildpatt reichen, deshalb schon von den Griechen vielbesuchten Meeresarme zwischen dem Continent und der Insel Taprobane, dem sog. 'Aqyccxixoq aolrtog. x) In der Mitte dieser Küste nm die Mündung der Godavari die Landschaft Kalinga, von wo schon in alter Zeit ein lebhafter Handelsverkehr quer über den grossen gangetischen Meerbusen nach dem jenseitigen (hinteren) Indien stattfand. 25. Insel Taprobane oder Salike, mit einheimischem (unarischen) Namen Lankä genannt, aber von den Griechen — welche sie irrig für die grösste Insel der Erde hielten — gewöhnlich mit dem Namen der damaligen Hauptstadt Tdmraparni als Tccrcqoßavr] bezeichnet. Von arischen Indern aus dem Ganges - Mündungslande her erobert, erhielt sie auch den Beinamen der „Löweninsel“, Sinhala-dvipa (vulg. Sihala-diva), woraus die Formen Sislsdißci, Serendiva und der heut gebräuchliche Name der Bewohner: Singhalesen (eines der Urbevölkerung der indischen Halbinsel verwandten Stammes), so wie der Insel selbst Selän (nach portugies. Schreibart vulgo Ceylon) entstanden sind. Ihr Inneres erhebt sich zu einem 5—600m hohen Tafellande mit mildestem Klima, überragt von Gipfeln bis zu 2000m, während das flache, an Zimmetwäldern reiche Küstenland ausserordentlich heiss ist. 26. Östliche oder hintere indische Halbinsel. Sie ist für die Erdkunde des Abendlandes erst im 1.—2. Jahrb. n. Chr. entdeckt, d. h. an den Küsten umfahren worden, daher uns nur aus der ptolemäischen Karte bekannt, welche die einzelnen Landschaften nur nach den mineralischen Reichtümern, als Gold-Silber-Kupferland (yiqvgri xotiqci und Xqdörj %€Qö6vr]Gog, agyvqcc, letzteres in dem noch jetzt wegen seiner Kupfergruben berühmten Binnenlande der heutigen Laua oder Laos), aber ohne individuelle Namen andeutet. Die Bewohner gehörten damals wie heute zur gelben ostasiatischen Race, als Stammverwandte der Chinesen, doch haben sie buddhistische Religion und andere Culturelemente schon früh vom arischen Indien aus erhalten, das mit den Küstenländern wenigstens in Schiffahrtsverkehr stand, vielleicht selbst — wie man aus einzelnen sanskritischen Orts- und Flussnamen bei Ptolemäos schliesst — einzelne Medei-lassungen anlegte. Sicher bezeugt sind solche nur auf dei fernsten

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 374

1830 - Berlin : Reimer
374 oft, und salben ihren Körper und Haare mit einem wohl- riechenden, die Haut weich erhaltenden Oele. Die Män- ner, welche bald nur ein, bald mehrere Weiber haben, sind im Allgemeinen wild, rachsüchtig, treulos, unbestän- dig, faul, wenn sie nicht der Durst nach Gewinn atu tveibt. Sie bereiten sich aus verschiedenen Pflanzen, je nach dem Klima, berauschende Getränke, und berauschen sich oft, wobei sie (wie j. B. auf den Sunda» Inseln, wo sie Opium darunter mischen), wüthend mit ihrem Dolch oder Kris sich auf Alles, was ihnen nahe kommt, stürzen. Seeraüber von Natur, machen sie die Schifffahrt auf dem indischen und chi- nesischen Meere sehr gefährlich. Sago ist ihre Lieblingsspeise, (statt dessen auf den Inseln, wo die Sagopalme nicht häufig wächst, manche Wurzeln oder die Frucht des Brodfcuchtbaums), worunter sie Reis und Fische mengen. Von ihnen haben wir zugleich den Gebrauch mancher Gewürze. Sie sind es, welche den meisten Bet?l kauen, daher der höchst üble Geruch und die ziegelrothe Färbe ihrer Exkremente. Keine der zu dieser Race gehörenden Völkerschaften ist ganz nackt, sondern we- nigstens an den Geschlechtstheilen bedeckt; doch ist der obere Theil des Körpers bis an die Lenden, einige Städtebewohner und Soldaten ausgenommen, meist entblöst. Ihre Waffen bestehen in einer langen, spitzigen Lanze, dem Kris (Dolch) und einigen Säbeln. Das Blaserohr mit vergifteten Pfeil- chen ist, wie bei den südamerikanischen Wilden (Guyana), gleichfalls auf mehrern Sundainseln gebraüchlich, scheint aber ursprünglich der melanischen Art anzugehören. Sie haben weder Priester noch eigenen Cultus; manche sind Mahome- der, zeigen aber viel Verehrung gegen die Todten. Ihre Sprache ist unter allen die sanfteste; sie wenden, wenn sie mit europäischen Kaufleuten Kaüfe abschließen, chinesische Schriftzeichen an. Sie haben nirgends ein besonderes Reich, und begnügen sich mit der Herrschaft in den indischen Aequa- torialmeeren, auch haben sie durch Vermischung (auf den Sundainseln seit 3 biä 4 Jahrhunderten mit Menschen aller Arten — auf Java und den Molucken, z. B. mit Chinesen, Hindus, arabischen Mauren und Europäern — auf Celebes und an andern Orten mit den häßlichen Sprößlingen der melanischen und australischen Art) viel von ihren ursprüng, lichen Zügen verloren, während sich, ohne daß Ursache und Zeit bekannt ist, wahre Malaien, die in Spanien sogenann» ten Gitanos und Gitanas, auf deutsch Zigeuner, in Europa eingefunden haben. Erlaüterung 3. b) Oceanische Race. Sie scheint, wenn nicht ein ganz anderes Vaterland gehabt, sich doch vor der Kenntniß der Metalle von der vorigen getrennt zu ha- den, und ging vielleicht von den Bergen Neuseelands nörd- lich nach mehrern Inseln des stillen Oceans über, so daß der Meridian von Neuseeland, welcher beinahe zwischen den Fid- f
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