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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 10

1847 - Berlin : Reimer
r 10 Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: Summa: I. — 220 — — — 220 Mill. 11. 24 37 2 — — 414 - Iii. Sf 3 — — — 114 - Iv. — — — 13 > 'ff 134 - V. — 14 4 — 2 20 - Vi. — — 90 8 — 98 - Vii. 238 108 26 274 i Tt 471 _x. - T/i10 Summa: 249 454 122 49 24 8764 Mill. V. V on de r Ver schieden heit der Lebensweise und Ge sittung der Völker. 1. Die Lebensweise der Völker wird bedingt durch die phy- sische Beschaffenheit der Länder, durch ihre eigene innere, geistige Anlage und durch den Verkehr mit anderen Völkern; sie bezeichnet daher das Verhaltniß der Menschen zur Natur ihrer Heimath, spie- gelt in dem äußeren Leben die Eigenthümlichkeit des inneren wieder, und bestimmt die Art und Weise des gesellschaftlichen Da- seyns. — 2. Wo der Mensch sich in einer ganz isolirten oder abgeschlos- senen und unzugänglichen Heimath ohne Mühe und Kampf von den Früchten des Waldes und Feldes zu ernähren vermag: da fin- det man ihn gewöhnlich in einem vollkommen thierischen Na- turzustände, und seine Lebensweise ist daher eine blos ve- getirende und nicht, wie fälschlich behauptet wird, eine „para- diesische." — 3. Das Wanderleben der Jäger- und Fischervölker wird dagegen bedingt durch den Kampf des Menschen gegen eine karge Natur, durch den feindseligen Verkehr mit den thierischen wie mit den menschlichen Mitgeschöpfen. Die Fristung des eigenen durch die Vernichtung fremden Lebens ist das alleinige Tagewerk. Es erlaubt nirgend ein staliges Verweilen, nöthigt vielmehr zu fort- währenden Wanderungen. — Der Mensch ist der Sklave der hei- mathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zur höchsten Potenz. — 4. Das Hirtenleben, die nomadische Lebensweise ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, auf die Existenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Dem Hirten fehlt ebenfalls eine feste Wohnstätte; auch er ist an die Na- tur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 78

1847 - Berlin : Reimer
78 (der Staats-) Kirche zugethan. — Die Gesittung der Russen ist im Steigen, entbehrt indeß, selbst im europäischen Th eile des Reichs, in vielen Bezie- hungen des christlich-europäischen Gepräges; erscheint häufig nur als eine dünne Tünche äußerlicher Civilisation ans hyperboräischer Barbarei, um so mehr als die höheren Stände zwar talentvoll und theilweis wohl unterrichtet, aber im All- gemeinen ohne lebendige Begeisterung für Recht und Wahrheit sind, als bei den unteren Bollsklassen eine befriedigende religiöse Erziehung und hinreichender Schulunterricht fehlt, wenngleich dieser an Ausbreitung zu gewinnen scheint. Am gefördertsten sind die Ostseeländer.— National-Charakter der Russen, verglichen mit dem der anderen Slaven, der romanischen und germanischen Völ- ker. — Unter die dem Reich cinvcrleibten Barbaren, in die Länder nördlich und fenfeit des- Kaukasus, sowie in die weiten sibirischen Ebenen haben die Russen' wo es ihr Vortheil verlangte, auf ihre nationelle Weise einige Körnlein europäi- scher Kultur, nach Sibirien zum Theil durch Missionen, zum Theil aber auch durch das bedenkliche Mittel der Verbrecher-Kolonien, verpflanzt. — 10. Nahrungsquellen und Lebensweise. Der vorzüglichste Er- werbszweig der großen Mehrzahl der Bevölkerung, der Ackerbau, wird durch die weite Ausdehnung des Steppenbodcns und den Einfluß des ungünstigen Kii- ma's beschränkt. Durch Beides wird die Lebensweise der Einwohner bestimmt. Man unterscheidet daher die Zonen: I) der Fischer und Jäger, zu beiden Seiten und im N. des nördlichen Polarkreises, mit ewigem Schnee und Moos- steppen und wenigen schweifenden Einw.; 2) der nördlichen Rouladen oder der Wälder, der Heerdenzucht und ees beginnenden Ackcrbau's, südw. der vorigen bis zu einer von ,der Dwina- zur Jrtysch-Mdg. und zum K.lopatka gezogenen Linie, mit c. l‘/2 Milk, meist nomadisirenden Bcw. und einzelnen Winterdörfern; 3) des Kulturlandes und fester Wohnsitze (nördl., südl. Landstrich des Feld- bau's), in Rußland zwischen der obigen Linie und dem 48."N.b., in Sibirien auf d. Thalgründe beschränkt, mit mehr als 50 Mill. Menschen in Städten und Dörfern; 4) deö südlichen Steppen- und Nomadenlandes, südw. bis zu den Meeresgestadcn und den nord-kaukasischen Vorbergen, mit hie und da vor- kommender. Kultur südl. Nahrungspflanzen, wasserarmen Salzsteppen, wandernden Zeltdörfern, einzelnen Kolonien und zahlreichen (Küsten-) Städten, und c. 4 Mill. Menschen; — 5) der trans-kaukasischen Natur mit halb-wildem Alpenle- den auf den Gebirgshöhen und sub-tropischen Kulturen in den Ebenen und un- teren Thalgründen. — Im Ganzen ist nur etwa der Bodenfläche landwirth- schaftlich und zwar meist nur sehr mangelhaft benutzt, am besten in den Ostsee- Provinzen, in den deutschen Kolonien und im Gouv. Moskau. Doch gewinnt man hinreichend Getreide und Wein. — Die für alle Prov. wichtige Viehzucht ist besonders für die südlichen von hoher Wichtigkeit; in den weiten Steppen lie- fern wandernde Heerdcn schöner Pferde, großer Rinder und Büffel, feinwolliger Schafe, Kameele (in Taurien und Transkaukasien), Wolle, Häute, Talg, Seife rc. in großer Menge und Güte; doch ist der Viehstand der Laudbauern meist dürf- tig. — Einträgliche, aber ungeregelte Waldwirthfchaft (Holz, Theer, Pech k.) in den Ländern der 2. und 3. Zone. — Wichtiger, als in irgend einem europ. Lande, die Jagd (auf Pelzthierc), besonders in Sibirien — und die Fische- rei, vorzüglich in der Wolga und an den arktischen Küsten.— Bedeutender und gewinnreicher der Bergbau, der im Ural, Altai und da-»rischen Geb. reiche

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 356

1830 - Berlin : Reimer
356 §. 205. Sprache. Der Mensch, ein vernünftiges Wesen, fühlt das Be- dürfniß sich mitzutheilen; dazu hat ihm der Schöpfer die Fähigkeit gegeben, seine Gedanken in artikulirtcn Tönen auszudrücken, vermittelst der Sprache. Die Sprache ist es, welche ein Band um die Familien schlingt, die sich zu einer Völkerschaft vereinigt Habens sie ist das Merkmal, woran man ein Volk erkennt. §. 206. Mannichfaltigkeit der Sprache. Groß ist die Verschiedenheit, die in der Sprache der Menschen herrscht, daher eben so groß die Verschiedenheit der Völker. Doch erkennt man gewisse Ur, oder Mutter- sprachen, solche nämlich, die in den Hauptwörtern, den grammatischen Beugungen und im Syntax von jeder an, dern Sprache unabhängig sind. Der Mensch ist in steter Bewegung, ganze Völker haben ihre ursprünglichen Wohn, sitze verlassen, und sich in andern Gegenden niedergelassen, aus denen sie die dort vorgefundenen Völker anderer Sprach, stämme verdrängten, oder sich mit ihnen vermischten. Dar, aus sind Misch-Sprachen, Misch-Völker entstanden. §.207. Beschäftigung des Menschen. Jede Beschäftigung des Menschen hat den Zweck sich seine Nahrung zu verschaffen. Viele leben vom Ertrage der Jagd oder Fischerei; andere vom Ertrage der Viehheer, den, in deren Besitz sie sich gesetzt haben; noch andere ha, den sich dem Ackerbau ergeben, um mittelst der gewönne, rjen Früchte ihren Lebensunterhalt zu sichern. §. 208. Der wilde und gesittete Mensch. Die intellektuelle und moralische Kraft des Menschen wird durch seine Beschäftigung bedingt. Die Jäger, und Fischervölkcr müssen der Aufsuchung ihres Unterhalts ihre ganze Zeit widmen; ihre Geschicklichkeit und Kunstfertigkrit beschränkt sich nur allein auf die Erreichung des ersten Be- dürfnisses des Lebens; es fehlt ihnen bei der Unsicherheit des Ertrags an Zeitkauf andere Dinge zu denken; der Mensch in diesem Zustande der Beschäftigung ist ein Wil-

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 383

1830 - Berlin : Reimer
383 Tabak lieben sie alle leidenschaftlich Die Betjuanen auf der Hochterrasse des Oranje Stroms essen gern das Fleisch wil- der Thiere und großer Vögel, haben dagegen eine Abneigung gegen Fische, wie auch die Kooßas, welche noch außerdem vor Schweine-, Hasen-, Gänse- und Entenfleisch einen unüber- windlichen Absehen haben. Ihr gewöhnliches Getränk ist Wasser, jedoch lieben sie auch geistige Getränke, und die Kooßas verstehen selbst sich deren aus Korn zu bereiten. Alle, sind sehr thätig und lieben langes Laufen, verfolgen daher den Elephanten oft mehrere Tage lang, genießen aber fein Fleisch nicht. Die Kooßas lieben das friedliche Hirtenleben, ergreifen aber für das Vaterland sogleich die Waffen. Die einzelnen Anführer derselben aber bekriegen sich oft gegensci- ' tig. Nur gegen die Buschmänner oder Saabs im ^Quell- lande des Oranje Stroms fuhren sie eine Art Vcrtilgungs- krieg. Vor der Bekanntschaft mit den Europäern waren sie gastfreundschastlicher als jetzt, jedoch finden sich noch immer Spuren dieser frühern Tugend; das Recht des Stärkern gilt nicht unter ihnen, und nur der Mann, der seine Frau beim Ehebruch überrascht, darf sein eigner Richter sein. Die mehr civilisnten Betjuanen verstehen besser sich zu verstellen, sind außerordentlich wißbegierig, haben ein gutes Gedächtniß rc. Erlaüterung 2. Die kaffcrsche Sprache ist wohlklingend, reich an Vokalen und Hauchlauten, gut accentuirt und sehr weich. Sie glauben an ein höchstes und unthcilbares Wesen, beten es aber nicht (sondern vielmehr den Teufel) an. Sie haben Wahrsager, welche bei den Betjuanen bei einer Art religiöser Cermonien, z. V. Beschneidung rc., den Vorsitz führen; ihr Oberhaupt ist der Nächste nach dem König. Schreiben können sie nicht, ihr Rechnen beschränkt sich blos auf die Addition, und geschieht an den Fingern; die Haüser sind rund, gut eingerichtet, .kühl und luftig; die Betjuanen haben beträchtliche Städte, einige von 10 bis 16000 Einwoh- nern. Einige Völkerschaften verfertigen Messer, Nadeln, Armbänder rc. von Eisen oder Kupfer; auch verstehen die Kaffern Töpferwaaren, Bindfaden, verschiedene Stoffe aus Wurzelfasern und mehrere hölzerne Hausgeräthe zu verferti- gen. Sie lieben Musik und tanzen oft die ganze Nacht hin- durch; leben gewöhnlich in Polygamie; nehmen aber gemeinig- lich anfangs nur eine Frau, welche sie für Ochsen (meist 12 Stück) erkaufen, und welche sich ihr Haus selbst bauen muß, bis sie Vermögenszunahme in den Stand setzt, mehrere Wei- der zu kaufen. Bei mehrern Kaffern hat der Islam, aber bis jetzt nur wenig das Christenthum Eingang gefunden. Ei- nige kaffer'sche Familien bewohnen einen Theil des südlichen Endes von Madagaskar Diese sind von hohem Wuchs, stark, gut proportionirt, haben eine breite Brust, eine offene Gesichtsbildung, verbreiten keinen Übeln Geruch, und beson-

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 381

1830 - Berlin : Reimer
/ 381 zufrieden und leben daher, wenn auch nicht in einem wilden, doch eben so wenig in einem civilisirten Zustande. Dem Fe- tischismus ergeben, schreiben sie den sie umgebenden Dingen, selbst Thieren und Pflanzen, übernatürliche Kräfte zu. Erlaüterung 3. Sie sind in kleine Völkerschaften getheilt, \ über welche blutgierige Despoten herrschen, und beständig, um Sklaven zu machen, unter sich in Krieg verwickelt, und leben je nach ihrer geographischen Lage vom Fischfang, vom Handel, von einigem Ackerbau, und einige führen ein Hirten- leben, ja manche irren beständig in den brennenden Steppen Afrikas Beduinenartig umher, welche sich zu allen Zeiten von den Quellen de- Nils bis zu denen des Zaire unter dem Na- men Galas und Jagas furchtbar machten, und bald nur ein, bald mehrere Weiber hatten, deren Kinder sie um etwa- Branntwein, Schießpulver, Eisen» oder Glaswaaren verkau- fen. Rachsüchtig, prahlerisch, trotzen sie in der Wuth jeder Gefahr, jeder Qual, sind aber, bei kaltem Blut, bis zur Schwäche furchtsam. Schamhaftigkeit und Menschengefühl scheinen ihnen ganz fremd zu sein. Sie gehen daher ganz nackt, und tragen nur, wenn sie in europäischen Kolonien als Sklaven leben, einen kleinen Schurz um die Lenden. Die mit Europäern handelnden tragen Kleider. Sie lieben Mu- sik und Tanz; erstere aber ist nur ein wilder Gesang zu sehr unvollkommenen Instrumenten, wobei sie jedoch genau Takt ' halten. Die Neger sollen nicht so lange leben als andre Menschen, und nach dem 60 Jahre, wo ihre Haare grau werden, selbst im Zustande der Freiheit und der für sie mög- lichen haüslichen Glückseligkeit, schon abgelebt sein. Die Aethiopier bewohnen die ungeheure Strecke Afrikas 1 längs der Meeresküste vom Meerbusen von Guinea und vom. Senegal oder vom 16 oder 17° N. Breite bis zum 16° S. Breite, und «strecken sich nördlich und südlich nicht über die Wendekreise hinaus. Zu denen, welche man in Hochsudau und Hochafrika am besten kennt, gehören die sanften, Acker- bau und Viehzucht treibenden Fulahs; die sehr schwarzen, großen und starken Jolofs in Senegambien; die Sousous von Sierra Leone; die handeltreibenden Mandingos; die kriegeri- schen und für unbezwingbar gehaltenen Aschanties; die Neger von der Küste von Benin; die gefürchteten Bewohner der Amboser-Küste, mit welchen die Europäer keinen Verkehr ha- den wollen; und endlich die etwas mehr civilisirten Nationen von Loango, Congo, Angola und Vengúela, am Westrande- Hochafrikas. Erlaüterung 4. Das Innere von Afrika vom 8° R. Br. bis zum südlichen Wendekreis ist gar nicht bekannt. Die Völkerschaften auf der Ostküste haben dieselbe schwarze Farbe, und dieselbe Bildung des Kopfs, welcher noch tiefer zwischen den Schulter» zu stecke» scheint; sie verbreite» einen übel» 9-

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 357

1830 - Berlin : Reimer
357 der; jedem gehört das Land wo er jagt, jedem der Strom oder das Küstenwasser, wo er sischt Sicherer ist der Un- terhalt der Völker, welche vom Ertrage ihrer Heerden leben; dadurch haben sic Muße gewinnen können, sich Fertigkeiten zu erwerben, die auf den Lebensunterhalt nicht unmittelbar Bezug haben; aber Fertigkeiten und Kenntnisse sind bei ih- nen von engen Gränzen eingeschlossen, veranlaßt durch das umherirrende Leben, welches sie führen müssen, um Weide- plätze für ihr Vieh zu suchen. Dieses Umherstreichcns we- gen nennen wir sie Wan der- oder Nomaden,Völ, ker, oder nach ihrer Beschäftigung Hirten,Völker; sie haben den Begriff des Eigenthums, das sie gegenseitig aus- tauschen, sie kennen Reichthum und Armuth und die Un- gleichheit des Standes. Das Mitglied eines nomadisirenden (Beduinen,) Volks ist ein Halbwilder. — Der Acker- bau fesselt den Menschen an einen vcsten Wohnsitz; mit ihm beginnt die Morgenröthe der Civilisation oder Gesit- tung. Neben dem Ackerbau beschäftigt sich der Mensch mit der Viehzucht, der Jagd und der Fischerei, er benutzet die Produkte des Waldes und schließt die Erzeugnisse.des Innern der Erde auf und verarbeitet sie zum Nutzen und zur Bequemlichkeit der Uebrigcn in der Gesellschaft. Durch diese mannichfaltige Betriebsamkeit entsteht ein gegenseitiger Austausch der Produktionen, ein Handelsverkehr; es ent- steht durch Ungleichheit der Beschäftigung Ungleichheit des Standes, des Vermögens und in ihrem Gefolge Weichlich- keit und Ehrgeiz, die Schattenseiten der Gesittung. Ver- binden die ackerbauenden Völker mit der, auf das erste Le- bensbedürfniß berechneten Beschäftigung den Anbau der Künste und Wissenschaften, um auch dem geistigen Men- schen Nahrung zu verschaffen und das Leben zu verschö- nern und zu versüßen, so haben sie die höchste Stufe der Gesittung und Aufklärung erreicht, sic werden zu den auf- geklärten, jene zu den halbaufgeklärten Natio- nen gezahlt. Z. 209. Religion. Das wirksamste Mittel zur Aufklärung, d. i. zur höch- sten Stufe der Gesittung zu gelangen, gewähret die Relir

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,
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