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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 88

1847 - Berlin : Reimer
88 theilweis nach europäischem Zuschnitt organisirt, doch unbedeutend im Verhältniß zur Weite des Landes und Länge der Grenzen, welche sic nicht zu schützen ver- mag gegen die Einfälle der benachbarten Nomaden-Stamme. — V. Die Staaten von Ost-Iran. 19. Lage, Begrenzung, B escha ffenheit der Afgha- ne n - S t a a t e n: Herat (3200 lumln.), worin Herat (100000 Einw.), — und Kabul (6800 U^Mln.), worin Kabul und Kandahar, des Beludschen-Staates, dessen Hauptstadt Kelat. 20. Die Afghanen-Staaten haben etwa 8'/z, der Beludschen-Staat gegen 2 Mill. Einw. — Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksstamm, bciu turk- tatarische Elemente bcigcmischt seyn mögen; — dse Beludschen ein Ge- misch von Persern, Semiten und Mongolen (?). Außer diesen beiden herr- schenden Völkern in allen drei Ländern: Perser, Turk-Tataren, Hindu, Arme- nier, Araber, Kurden und Juden. — Der Islam ist die herrschende Religion; — Sunniten und Schiiten. — Die Mehrzahl dieser Bevölkerung, besonders der Afghanen und Beludschen, lebt nomadisch. In den Städten, wie in Persien, einige Industrie; wichtiger Durchgangshandel. — Der politische Zustand ist zur Zeit in großer Verwirrung. — Stammverbindungen der nomadischen Bevölkerung mit sehr losem Gemeinverband; wo dieser fester geworden, wie in Herat und Ka- bul, da sind auch die patriarchalischen Zustände zeitweise in despotische überge- gangen. — Vi. Vorder-Indien. 21. Außer den oben (S. 50 der Iii. Abtheil.) angeführten unmittelbaren und mittelbaren Besitzungen der Briten finden sich in Vorder-Jndien nur noch drei größere unabhängige Staaten, und zwar an und auf den nördlichen Gebirgsgrenzen der Halb- insel, nämlich: a. Lahore oder der Staat der Shiks (Seiks), — der das Pendschab, den W.-Himalaya mit dem Alpenthale Kaschmir und die vormals afghanische Provinz Pi sch au er, überhaupt c. 5000 Umln. umfaßt, — mit der Hauptstadt Lahore, mit Am- retsir, Multan, Kaschmir oder Sirinagur und Pischauer. b. Nipal (Nepal), das Land der Ghorka's (2500 Um.) mit der Hauptstadt Katmandu; c. Butan, wie Nipal ein Alpenland (1000 lum.); Haupt- stadt Tassisudon. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit dieser Länder. 22. Ganz Vorder-Jndien hat die bedeutende Bevölkerung von 143 Mill. Menschen (2160 auf 1 Ihm.); davon kommen auf den Staat der Shiks 5,

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 80

1847 - Berlin : Reimer
80 Kolonien im Innern, sowie znr Grenzbewachung. Rußlands Seemacht ist wahrscheinlich, nächst der englischen, die bedeutendste in Europa, allein ihre Geschichte bisher noch arm an Thaten. A f L e n. I. Allgemeine Verhältnisse. 1. Asien ist wahrscheinlich die Urheimath des Menschenge- schlechts. Seine zugerundete Gestalt, seine Größe und seine reichen Naturverhältnisse eigneten Asien dazu wie keinen anderen Erdtheil. Dieselben Eigenschaften begünstigten Auswanderungen und die Ver- breitung alt-asiatischer Kultur; zugleich aber gaben sie dem Erdtheile und seinen Bewohnern eine Abgeschlossenheit, welche alles Fremd- artige mit Entschiedenheit zurückstößt. 2. Die Asiaten sind vorzugsweise kaukasischer oder mon- golischer Nace. Die letztere herrscht im N. und O., die erstere im W. und S. des Kontinents vor. Außerdem Malayen (auf der hinterindischcn Halbinsel und dem benachbarten Archipelagus), und sehr mannigfaltige Misch- und Uebergangs-Völkerschaften. 3. Eine noch größere Mannigfaltigkeit zeigt sich in Betreff der Nationalität und Sprache. Asien beherbergt sämmtliche Völ- ker des sinisch - japanischen Sprachstammes ausschließlich, dann die Mehrzahl der Völker und Zungen tatarischen (mongo- lischen) oder hoch asiatischen Stammes. Dazu kommen tschu- dische, amerikanische (?) und malayische Völker und viele Nationen indisch-europäischen Stammes, so daß allein der afrikanische auf dem völkerreichen Kontinente keine Repräsentanten hat. (Vgl. S. 9 ff. der Iii. Abth.). a) Zu den Völkern sinisch - japanischen Stammes (48 Procent der Gesammtbevölkerung Asiens) gehören die Chinesen, Koreaner, Japaner und Indo-Chinesen, welche letztere in eine west- liche Gruppe (Barmanen oder Birmanen am oberen Menam und mittleren Lhalayn, Peguaner am unteren Lhalayn, und Jra- waddy, Laos am mittleren May-Kaung und Lhalayn und Sia- mesen am unteren Menam) und die östliche der Anam-Völker zerfallen; diese (Tonkinesen, Cochinchinesen und Cambodja-Völker) nehmen den südöstlichen Theil der hinter-indischen Halbinsel ein. b) Unter den Völkern tatarischen oder hoch-asiatischen Stammes (8 Proz. der Gesammtbevölkerung) sind die Familien der

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 89

1847 - Berlin : Reimer
89 auf Nipll etwa 2%, aus Butan nur */,, auf sämmtllche, bis jetzt noch un- abhängige indische Staaten daher nur c. 8 Millionen Menschen. — Die Grundmasse der höchst mannigfaltigen Einwohnerschaft bilden die zahlreichen Hindu-Völkerschaften. Verschiedenheit der wilden Berg- und Waldbewohner, der kriegerischen Mahratten, der negerartigen Pulindas, Gonds und Doms, d. räuberischen Bhils u. a., der Radschputcn, Sh iks u. Ghorkas — von den Völkern, welche die Ebenen und unteren Thäler bewohnen, den Ta- in ulen oder Malabar en, Ein ga lesen (Ceylon), Orissas, Tel! n gas re. (Koromandel) und den eigentlichen Hindu in der Ganges-Ebene u.s.w. u.s.w. Während jene mehrentheils ganz rohe Götzendiener oder, wie die Shiks, dei- stischen, jedoch mit allerlei abergläubischen Meinungen verunreinigten Lehren er- geben sind, gehören diese, mit Ausnahme der buddhistischen Cingalesen ».einer nicht unbedeutenden Anzahl, welche den Islam angenommen hat, der Mehrzahl nach, dem Vrahmanenthum an, welches jedoch auf die mannigfaltigste Weise von ihnen aufgefaßt worden ist. Daher zahlreiche Sekten. Während die Nipalesen re. und Butans daneben oder vorherrschend buddhistische Lehrsätze und Andere mancherlei Götzendienst und Aberglauben gelten lassen, und damit alle oder viele der aus der Religion auf das bürgerliche Leben übertragenen Ansich- ten und Einrichtungen des Brahmanenthnms verworfen haben, behaupten die strengeren Sekten dagegen jene merkwürdige Kasteu-Eintheilung in Brah- ma ne n oder Br ahminen, die Priester und Lehrer, Kschatryaö, die Krieger und Herrscher, Vesa's, die Ackerbauer und Kaufleutc, Sudra's, die Hand- werker und Diener (außerdem eigentliche Sklaven außer aller Kaste, wie die Paria's u. a. verworfene Stämme, welche geringer als Thiere geachtet wer- den; überdies zahlreiche Aberspaltungen der Kasten), — welche dem religiösen u. gesellschaftlichen Zustande der Hindu sein eigenthümlichstes Gepräge verleiht, zu- gleich aber den fürchterlichsten Ausgeburten des Aberglaubens: Wittwenverbren- nen (Suttis), Kindermord, Menschenopfer u. s. w. nicht gewehrt, ja sie befördert und die politische Schwäche d. Hindu begründet hat. — Doch bewahrt das Brah- manenthum auch noch immer interessante Reste einer auf merkwürdige Weise gesteigerten, nun im Absterben begriffenen einheimischen Kultur (prächtige und kolossale Bauwerke, eine reiche Literatur re.); daher auch Ausbildung des Ackcr- bau's und der Gewerbe (Webereien, Metallwaaren k.). — Das Christen- thum hat bis jetzt wenig Eingang gefunden; Thomas-Christen auf Mala- bar, Katholiken im portugisischen und französischen Indien, wenige Armenier und Protestanten, im Ganzen höchstens 1,100000 Christen. — Die sogenannten „Mongolen" (Turk-Tataren und Turkmannen), nächst den Hindu das wich- tigste eingeborene Volk, haben den Islam nach Indien gebracht, und als Er- oberer und frühere Herren des Landes unter der Urbevölkerung verbreitet, und sich vielfältig mit ihr vermischt. — Außerdem Afghanen im Pendschab re., Beludschen im Indus-Delta, Araber in den Küstenstädten, Parsen (*/2 Miss.) in d. Präs. Bombay, Juden, Malayen, Chinesen u.s.w. — Eine verhältnißmäßig äußerst geringe Zahl von Engländern u. a. Europäern be- herrscht alle diese zahlreichen Völker. — Der noch nicht unterworfene Staat der Shiks ist in einer ähnlichen Verfassung wie die Afghanen-Länder. — In Ni- p stlherrscht der kriegerische Stamm der Ghorkas über das Kulturvolk der Ni- waris. — In Butan eine Doppel-Despotie. —

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 18

1879 - Berlin : Reimer
18 Indien. 22. Nordwestliches Indien (Indos-Gebiet). Es ist die älteste Eroberung der damals noch überwiegend nomadischen Arier im tropischen Südasien, als sie von N. her, durch die zum obern Oxos führenden Gebirgspässe, den einzigen für grosse Massen möglichen Zugang Indiens von der äusseren Landseite eindrangen. Unter Dareios I. ein Teil des persischen Reiches (Landschaft Hindu der pers., S'intu der susian. u. babyl. Inschriften) unterworfen, ungewiss wie weit nach Osten. Noch zur Zeit der Eroberung durch Alexander in viele Stammherrschaften geteilt, deren Fürsten in den griechischen Berichten mit den Namen der ganzen Dynastie oder der Landschaft genannt werden (Paurava,//«^1), Takscha-sila Ta^ilrjgj mit gleichnam. Hauptstadt Ta&Xa, Abhisära, ^ßioaqrjg im Hochtale von Kagmira oder Kagjapamira, Kaonsiqaia); daneben einzelne Freistaten, Avie die Stämme der Mälava, Malxoi und Kschatrija (vulg. Khattia) d. i. Krieger, Xazqiaxoi oder Kair&atoi u. a. m. Das eroberte indische Gebiet, schon von Seleukos I. an das neue indische Grossreich der Prasier (§ 23) abgetreten, wurde um 230—220 durch die griechisch-baktrischen Könige wiedererobert, seit 140 noch weiter nach 0. bis zum Iomanes, S. bis zur Küstenlandschaft (ind. Suräsehtra „schönes Reich“ j. Gudjerät) ausgedehnt, doch nur auf kurze Zeit. Die seit ca. 120 in Nord-Indien eindringenden Saken eroberten bis um 60 v. Chr. alles Land bis zum Indus-Delta auf mehrere Jahrhunderte; von den Griechen wurden sie daher Indoskythen (auch vönoi 2xv&ai) und die ganze Induslandschaft °Ivöo-öxv&ia genannt.2) x) In seinem Gebiete das Schlachtfeld Alexanders am Hydaspes durch die griechischen Yeteranencolonien Nikaea und Bumphala bezeichnet. 2) Ihre Hauptstadt war Puruschapura (j. Peschäwer) am oberen Indos. 23. Centrales und östliches Indien (Ganges-Gebiet). Die nordwestliche Hälfte dieser grossen alluvialen Fruchtebene, Madhjadeca „das Mittelland“ genannt, am Oberlaufe der Gangä und an ihrem Hauptnebenflusse Jamunä ist bis auf einen schmalen Streifen fruchtbaren Landes am Fusse der Himalaja-Vorberge durch die grosse Wüste vom Indos- und Siebenstrom - Gebiet geschieden. Die von dorther eindringenden arischen Inder fanden sie besetzt von einer ackerbauenden Urbevölkerung der auch im südlichen Indien verbreiteten dunkelfarbigen Race, die nun im brahmanischen State als Kaste die unterste Stellung einnahm. Die arischen Eroberer selbst gründen auch in Madhjad6§a unter verschiedenen Stammnamen1) mehrere rivalisirende Staten, welche erst in Folge der Eroberungen Alexanders zu einem Grossreiche vereinigt werden. Dieses geschieht seit 250 v. Chr.

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 19

1879 - Berlin : Reimer
Indos- und Ganges-Gebiet. Deklian. 19 durch einen im unteren Ganges-Lande, in Prätscm „dem Osten“ wohnenden Stamm (der daher Prätschijä, Itqccgioi heisst), dessen Könige bis 250 v. Chr. das ganze Indien vom Indos und Himalaja bis zum äussersten Süden der Halbinsel sich unterwarfen. Ihre neugegründete Hauptstadt Pataliputra (.üaußod'qcc bei nur % M. Breite 4% d. M. längs des Ganges ausgedehnt, j. Patna) blieb durch Jahrhunderte die grösste Stadt Indiens.2) x) Wir kennen sie, wie die ihrer Hauptstädte, meist nur aus der indischen (besonders der epischen) Litteratur, die wenigen auch den Griechen bekannt gewordenen nur aus Ptolemäos. Einige dieser uralten Städtenamen haben sich bis zur Gegenwart erhalten, wie Kanjäkubdjä, Kuvoyn'qcx j. Kanodj, Mathurii, Mt!)'on a j. Mattra, Indraprastha, ’Ivdccßagu j. Indapat bei Dehli. 2) Der unterste Teil des vom Strome gebildeten Alluviallandes, namentlich sein colossales Delta, die Landschaft Sangdla {rciyyctqldab der griechischen Nachrichten) war im Altertum noch grösstenteils Sumpfland und ist erst im Mittelalter ein arisches Culturland geworden; an der hqher gelegenen Westseite der Gangesmündung lag der alte Haupthafen des Frasier-Reiches Tämra-lipta, Ta/ucc^itrjs, noch j. Tamluk. 24. Die dekhanische Halbinsel. Diese an allen Produc-ten der Tropenzone noch reichere Südhälfte Indiens, obgleich zu Zeiten den arischen Grossreichen Nord-Indiens unterworfen, ist doch nur unvollständig erobert und noch weniger colonisirt worden, hat daher zum weitgrössten Teile ihre der dunkelfarbigen Race angehörige Urbevölkerung mit eigenen, zu einer grossen Familie gehörigen Sprachen (den sog. dravidischen) bis zum heutigen Tage behalten und zwar teilweise, in dem Schutze, welchen ihr mit tropischem Urwald erfüllte Berglandschaften gewährten, im Zustande ursprünglichster Barbarei. Den frühesten und stärksten Einfluss arischer Einwanderung und Civilisation haben die Küstenstriche erfahren, zumal die nordwestlichen; von letzteren hat sich selbst arische (sanskritische) Sprache weit in das darüberliegende Binnenland verbreitet, welches davon schon im Altertum den Namen des „arischen Landes“ Ärjaka^Aqiuxr\ empfing (Hauptstadt Pratischthäna, vulg. Uui&avct mit berühmten Edel-steingruben). Das benachbarte Küstenland Lättika, Aaqix'tj, ist reich an guten Häfen (2i,fivxxa, Kaxxisva in der Nähe der neueren Haupthafenstadt Bombay), darunter Bharükatschha. Baqvyala, j. Barotsch, dci jetzt versandete, im Altertum bedeutendste Handelshafen für Ein-fuhr griechischer Producte und Ausfuhr von Baumwolle u. a. Im Binnenlande die Hauptstadt üdjajini, vulg. üdjeni ’Ofypij. Der südliche Teil der Westküste, namentlich die für Anbau von Pfeffer u. a. Gewürzen ergiebige Landschaft Ai^vqi^ (j. Malabar, Hauptexporthafen Mov^iqiq, wahrscheinlich j. Mangaluru) Tat"7hre unarische (tamulische) Bevölkerung und Sprache behalten, ebenso fast 2*

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 20

1879 - Berlin : Reimer
20 Indien. Inseln. die ganze Ostküste.1) Nur im äussersten Süden derselben befand sich ein altes Reich des (sicher über See aus dem Gangeslande eingewanderten, jetzt verschwundenen) arischen Stammes der Pdndja (Ilavdiovsq) mit ihrer Hauptstadt Mathura (Modovqa) an dem flachen, an Korallenbänken, den besten Perlen und Schildpatt reichen, deshalb schon von den Griechen vielbesuchten Meeresarme zwischen dem Continent und der Insel Taprobane, dem sog. 'Aqyccxixoq aolrtog. x) In der Mitte dieser Küste nm die Mündung der Godavari die Landschaft Kalinga, von wo schon in alter Zeit ein lebhafter Handelsverkehr quer über den grossen gangetischen Meerbusen nach dem jenseitigen (hinteren) Indien stattfand. 25. Insel Taprobane oder Salike, mit einheimischem (unarischen) Namen Lankä genannt, aber von den Griechen — welche sie irrig für die grösste Insel der Erde hielten — gewöhnlich mit dem Namen der damaligen Hauptstadt Tdmraparni als Tccrcqoßavr] bezeichnet. Von arischen Indern aus dem Ganges - Mündungslande her erobert, erhielt sie auch den Beinamen der „Löweninsel“, Sinhala-dvipa (vulg. Sihala-diva), woraus die Formen Sislsdißci, Serendiva und der heut gebräuchliche Name der Bewohner: Singhalesen (eines der Urbevölkerung der indischen Halbinsel verwandten Stammes), so wie der Insel selbst Selän (nach portugies. Schreibart vulgo Ceylon) entstanden sind. Ihr Inneres erhebt sich zu einem 5—600m hohen Tafellande mit mildestem Klima, überragt von Gipfeln bis zu 2000m, während das flache, an Zimmetwäldern reiche Küstenland ausserordentlich heiss ist. 26. Östliche oder hintere indische Halbinsel. Sie ist für die Erdkunde des Abendlandes erst im 1.—2. Jahrb. n. Chr. entdeckt, d. h. an den Küsten umfahren worden, daher uns nur aus der ptolemäischen Karte bekannt, welche die einzelnen Landschaften nur nach den mineralischen Reichtümern, als Gold-Silber-Kupferland (yiqvgri xotiqci und Xqdörj %€Qö6vr]Gog, agyvqcc, letzteres in dem noch jetzt wegen seiner Kupfergruben berühmten Binnenlande der heutigen Laua oder Laos), aber ohne individuelle Namen andeutet. Die Bewohner gehörten damals wie heute zur gelben ostasiatischen Race, als Stammverwandte der Chinesen, doch haben sie buddhistische Religion und andere Culturelemente schon früh vom arischen Indien aus erhalten, das mit den Küstenländern wenigstens in Schiffahrtsverkehr stand, vielleicht selbst — wie man aus einzelnen sanskritischen Orts- und Flussnamen bei Ptolemäos schliesst — einzelne Medei-lassungen anlegte. Sicher bezeugt sind solche nur auf dei fernsten

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 368

1830 - Berlin : Reimer
368 s Land umgebenen Meers sind ohne Zweifel Hindus; sie sind bis zu den Molucken und besonders nach Timor, vielleicht auch auf einige Inseln Australias, aber nicht über das Ge- birge Aoumah Dong gekommen. Jedoch sind die weiter süd- lich wohnenden nicht immer die braünsten, und z. B. die weit nördlicher als die Bewohner der Küstenterrasse Carnatik le- benden Einwohner der Halbinsel Guzerat weit dunkler ge- färbt. Der Seidenwurm liefert ihnen den hauptsächlichsten Stoff zu ihrer Bekleidung, und erst ziemlich spät und nach der Vermischung mit nördlichen Völkerschaften wurden ihnen von den Alpenlandern Kaschmir und Kabul her tübetische Zeuge zugeführt. In Kasten getheilt, die sich nicht unter ein, ander vermischten, hätten sie ihre ursprüngliche Reinheit be- halten müssen, wären sie nicht gezwungen gewesen, sich mit den Eroberern zu verbinden. Ihre Religion, die des Brahma und Buddha, ist ohne Zweifel die älteste, und ungeachtet der zahlreichen unter ihnen lebenden Europäer noch wenig ver- ändert. §. 214. Oie skythische Art. Diese Art bewohnt den nördlichen Theil vom Hoch, lande Hinterasias, die Bnkharcien, Dzungarci, Daunen oder die ganze ungeheure Strecke Asias, welche sich in der Länge von der östlichen Seite des caspischcn Sees bis zum japanischen und ochotzkischen Meere und in der Breite von -40 bis 60° N. Breite erstreckt, und wird mit dem Namen Turkomanen, Kirgisen, Kosaken, Tataren, Kalmüken, Mon- golen und Mantschuren bezeichnete Erlaüterung 1. Die Skythen sind nicht so klein als die Menschen der hyperbolischen Art, ihre Hautfarbe ist weit heller, und ihre stets scheitelrecht und von einander entfernt stehenden Zähne etwas läng-r; ihre mittlere Größe ist fünf Fuß oder etwas mehr; ihr Körper olivenfarbig, stark und muskulös, die Schenkel dick, die Unterschenkel kurz, mit stark auswärts gekehrten Knien und einwärts gekehrten Füßen. ,Sie sind die häßlichsten unter allen Menschen, haben ein oben sehr breites und plattes Gesicht, sehr kleine, tief und oft handbreit auseinander liegende braünliche Augen, dicke Au, genlider und starke, rauh anzufühlende Augenbraunen; die Nase ist sehr platt, das Gesicht selbst in der Jugend runzlig, die Backenknochen sehr hervorstehend, die Oberkinnlade hin- wärts gerückt, das Kinn spitzig. Der Bart, besonders über der Oberlippe, ist ziemlich stark, braun oder röthlich; die Haare gerade, weder fein noch gvvb, gewöhnlich schwarz oder dunkel. Er,
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