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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 567

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
155. Die Reformen der beiden Gracchen. 567 die Hauptsache war, die der Krieg nie den Heerden oder dem Pfluge entzog. Der freie Bauernstand verminderte sich dadurch in rascher Abnahme. Dieses Mißverhältniß war aber gerade in Rom um so furchtbarer, da Handel und Gewerbe hier meistens von Peregrinen und Sclaven getrieben wurden. Wer also den Ackerbau freiwillig oder gezwungen aufgab, der befand sich, falls er nicht ein bedeutendes Vermögen besaß, auf dem nächsten Wege zum Verarmen. Gegen jenes Hauptgebrechen des Staates waren die Unternehmungen der beiden Gracchen gerichtet, mit deren Auftreten ein Wendepunkt in der römischen Geschichte gegeben ist. Denn jetzt beginnen die inneren Kämpfe Roms, welche nicht, wie die früheren Händel der Stände, zur Ausbildung der Verfassung, sondern zum Untergange der Freiheit führen. Die Familie der Gracchen war zwar eine plebejische, aber durch Hei-rathen mit einem der ersten patricischen Häuser, dem der Scipionen, auf das genaueste verbunden. Ihr Vater, Tib. Sempronius Gracchus, hatte die höchsten Würden des Staates bekleidet, war Censor und zwei Mal Consul gewesen und hatte zwei Mal einen Triumph gefeiert. Ihre Mutter, Cornelia, war die Tochter des ältern Scipio, des Siegers über Hannibal, nach dem allgemeinen Zeugnisse des Alterthums die erste Frau ihrer Zeit. Von zwölf Kindern behielt sie nur zwei Söhne, Tiberius und Gajus Gracchus, und eine Tochter, Sempronia, die an den jungem Scipio, den Zerstörer Carthago's, verheiratet war. Seit dem Tode des Vaters ruhte auf den Söhnen um so mehr die ganze Hoffnung der Mutter, da die Ehe ihrer Tochter mit dem jünger« Scipio nicht sehr glücklich war, und sie hatte an- ihrer Bildung den vorzüglichsten Antheil gehabt. Sie lebte nur der Hoffnung, wie sie ihnen oft wiederholte, nicht mehr die Schwiegermutter des Scipio, sondern die Mutter der Gracchen zu heißen. Zu diesem Ende wurden sie sorgfältig in denjenigen Kenntnissen unterrichtet, welche in der politischen Lausbahn in ihrer Vaterstadt ihnen am nützlichsten werden konnten, besonders in der Beredsamkeit. Tiberius, der (9 I.) ältere Bruder, wohnte als Jüngling von 18 Jahren, im Gefolge seines Schwagers, des jüngern Scipio, der Eroberung von Carthago mit bei, und war der Erste, der die Mauern der brennenden Stadt erstieg. Bald nach der Besiegung von Carthago diente er als Quästor bei der Armee in Spanien gegen Numantia (s. S. 561). Die Nümmüiner hatten die römische Belagerungs-Armee geschlagen und eingeschlossen, und würden sie vertilgt haben, wertn nicht Tiberius, mit dem sie allem unterhandeln wollten, weil sie ihm allein trauten, sie durch einen Vertrag gerettet hätte. Doch wurde sein Vertrag vorn Senate cassirt, und dieses soll die Erbitterung gegen denselben so sehr vermehrt haben, daß er förmlich mit ihm zu brechen sich vornahm. Um den Ackerbau wieder in allgemeine Aufnahme zu bringen und so

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 3

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Uebersicht der Geschichte der Israeliten von Abraham bis zu Moses' Tode. 3 äußere Welt und das Reich des Geistes; ihr Streben ist auf die Beherrschung der ganzen Erde gerichtet. Es waltet unter ihren einzelnen Gliedern die größte Mannigfaltigkeit, je nachdem ihre Wohnsitze und ihre historischen Schicksale verschieden sind. I. Die Israeliten. L. Uebersicht -er Geschichte -er Lsraeliten von Abraham bis M Moses' To-e. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nachkommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen übrigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's aus Ur in Chaldäa ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunct seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Asrica (Aegypten) wird, so hat dies seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei dieses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er, auf ihre Veranlassung, mit ihrer Sclavin Hagar den Jsmael. Indeß wurde er bei einer neuen göttlichen Erscheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Jsmael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Erfüllung gehen solle. Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Ammoniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er auf Befehl Gottes, der sein Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben im Begriffe war, bereitwillig den Befehl zu vollziehen, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheirathete er den Isaak mit Rebekka und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wogegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwanzig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht ab und verliert es mit 1*

7. Fibel, oder Erstes Uebungsbuch für Kinder - S. 55

1840 - Berlin : Reimer
Ss Ich will es werden, um meinen guten Eltern Freude zu machen! — Ich will sie für ihre treue Liebe herz- lich wieder lieben! — Ich will ihnen für ihre vie- len und großen Wohlthaten stets recht dankbar sein! '— Ich will sie nie durch Muthwillcit und Ungehor- sam betrüben! — Ich will ihren Geboten und Be- fehlen stets gehorsam sein: denn sie fordern von mir nur das, was mir wirklich gut ist. — Wenn meine Eltern noch lange am Leben bleiben, so werden sie einst alt und schwach werden. — Wenn ich dann noch lebe, so werde ich noch jünger und kräftiger sein und besser arbeiten können als sie. — Dann werde ich sie vielleicht in ihrem Alter und kn ihrer Schwachheit pflegen können. — Dann werde ich viel- leicht ihnen einen Theil des Guten wieder vergelten können, was sie mir gethan haben. O wie gern und freudig will ich dies thun! 24. Meine Eltern haben außer «Nr noch mehre Kin- der. — Diese sind meine Brüder oder Schwestern oder meine Geschwister. — Meine Eltern haben meine Brüder und Schwestern eben so lieb, als mich. Sie haben ihnen eben so viel Wohlthaten erzeigt als mir und thun es noch jetzt. — Wenn ich meine Ge- schwister recht lieb habe; wenn ich stets freundlich und gefällig gegen sie bin; wenn ich mich nicht mit thuen zanke und streite, sondern immer recht ver- traglich mit ihnen lebe: so mache ich meinen Eltern dadurch Freude.-------In meiner Eltern Hanse sehe ich zuweilen auch noch andere Verwandte. — Ver- wandte sind: Großvater und Großmutter (Großel- tern), Enkel, Enkelinn, Vater und Mutter (Eltern), Cohn und Tochter (Kinder), Bruder und Schwester (Geschwister), Oheim oder Onkel, Base oder Tante, Vetter, Muhme oder Cousine, Neffe, Nichte, Schwa- ger, Schwägerinn, Schwiegervater, Schwiegermutter, Schwiegersohn, Schwiegertochter. — Alle Verwandte bilden zusammen eine Familie. — Auch von eini- gen meiner Verwandten, die schon groß und erwach- sen sind, habe ich manches Gute erhalten und will ihnen dafür dankbar sein. — Verwandte müssen sich

8. Der Deutsche Kinderfreund - S. 41

1888 - Berlin : Reimer
39 zur Beförderung guter Gesinnungen rc. vorgefallen war, so hatte er die härteste Strafe zu erwarten, denn sein Vater war sehr strenge, und hatte ihm dies Mal ausdrücklich gesagt: bestelle ja den Brief recht ordentlich, denn eö ist mir sehr viel daran gelegen. Heinrich kam endlich aus den schlimmen Gedanken,, sich durch eine Lüge aus der Noth zu helfen. Er versicherte also dem Vater auf dessen Frage mit großer Dreistigkeit, daß er den Brief richtig bestellt habe; doch schlug ihm das Herz bei dieser Lüge. Als nach zehn Tagen keine Antwort auf den Brief kam, ging Heinrichs Vater selbst nach dem Posthause, um sich zu erkundigen, ob auch der Brief wirklich abgegangen wäre. Wie erstaunte und erschrak er, als man ihm aus den Büchern zeigte, daß sein Brief gar nicht abgegeben worden sei. Heinrich sollte nun gestehen, was er mit dem Briefe angefangen habe. Lange leugnete er hartnäkkig, daß er ihn nicht abgegeben habe; aber alö ihm fein Vater versprach, daß er ihm Alles vergeben wolle, wenn er gestände, was aus dein Briese geworden sei, so gestand er endlich Allcs. Aber wie sehr musste Heinrich seine Lüge bereuen, als er hörte, daß er seinem Vater durch ein früheres aufrichtiges Geständnis; einen großen Verlust, sich selbst große Angst und Beschämung erspart hätte, und daß sich dann noch Alles hätte wieder gut machen lassen. Er nahm sich fest vor, nie wieder zu lügen, und lieber eine verdiente Strafe zu leiden, als die Unwahrheit zu sagen. Aber cs dauerte lange, ehe er seines Vaterö Zutrauen wie- der gewinnen konnte, und dics that ihm sehr wehe. 10. Wer sich muchwillig in Gefahr begiebt, kommt darin um. Christian K aß mann war der Sohn armer Aeltern. Seine Mutter starb, als er erst drei Jahre alt war. Sein Vater war den ganzen Tag außer dem Hause aus Arbeit, und konnte sich daher wenig um den Knaben bekümmern. Er würde also ganz ohne Aufsicht geblieben, und gänzlich ver- wildert sein, wenn nicht ein gutgesinnter Nachbar, der sich im Wohlstände befand, den neuntem und wohlgebildeten Knaben an Kindes Statt angenommen und erzogen hätte. Aber Christian machte seinen Pflegeältern wenig Freude, denn er war wild, ungehorsam und faul. Ost warnten und straften sie ihn, aber er besserte sich immer nur auf furje Zeit. Be- sonders machte ihnen seine Verwegenheit oft Besorgniß und Schreck. Kein Baum war ihm zu hoch, er kletterte hinaus

9. Der Deutsche Kinderfreund - S. 177

1888 - Berlin : Reimer
175 und der heiligen Schrift. na an zog, und mit dem der Herr oftmals redete; von oem schrecklichen Untergänge der Städte Sodom und Go- morra, welchen! allein Lot, Abrahams Bruderssohn, durch göttliche Fügung entging; von der Geburt Isaaks, den Abraham aus Gehorsam gegen Gott opfern wollte; und von der Errettung Isaaks durch einen Engel des Herrn ver dem Abraham verkündigte: durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden. Die Bücher Mosis erzählen dann von der Verheirathung Isaaks mit Rebekka; von dem Tode Abrahams im 175sten Lebens- jahre von der Geburt der Zwillingssöhne Isaaks, Esau und Jakob, und der Flucht Jakobs nach Harun zu La.- bau, seiner Mutter Bruder; von seiner endlichen Rückkehr nach Kanaan mit seinen beiden Frauen Lea und Ra- Hel und mit zwölf Söhnen; von seiner Aussöhnung mit Esau; von der Erscheinung Gottes, durch welche ihm der Raine Israel zu Theil wurde; von dem schweren Kum- mer, den er durch die Verlausung Josephs, seines jün- geren Sohnes, erlebte, den seine eigenen Brüder unbarm- herzig zur Sklaverei verurtheilten; von Josephs traurigen und glücklichen Schicksalen in Aegypten; seiner Erhe- bung zum ersten Minister des Königs; von der Reise seiner Brüder nach Aegypten zur Zeit einer Hnngersnoth; und wie sich endlich Joseph seinen Brüdern zu erkennen giebt, nachdem er sie zuvor auf die Probe gestellt hatte: wie Jakob dann, auf Josephs Einladung, in hohem Alter mit seiner ganzen Familie nach Aegypten zieht, und daselbst stirbt im 147stelr Lebensjahre; wie seine Nachkommen, die Israeliten, sich vermehrten, und schreckliche Bedrükkun- gen von den ägyptischen Königen ausstehen mussten, die endlich die Ausrottung dieser Fremdlinge beschlossen. In dieser Zeit ward Moses selbst, der Alles dies erzählt, ge- boren; er entging dem Tode, zu welchem der grausame König alle neugeborne israelitische Knaben verurtheilt hatte, durch die Klugheit seiner Mutter, und ward an dem königlichen Hofe erzogen. Als er zum Manne herange- wachsen war, sah er das Elend seiner Brüder, erschlug, in wildem Grimm über die Mißhandlung derselben, einen Ae- gypter, und floh nach Midian, wo er die Tochter eines Priesters, Zipora, heirathete, und wo ihm Gott am Ho- reb erschien. Aus Gottes Befehl ging er nach Aegypten zu- rück, um die Israeliten zu erretten, und nach Kanaan zu»

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 427

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
70. Die Jugendjahre Friedrich's Ii. des Großen. von Großbritannien, hatte Friedrich die bei ihm herrschenden sanfteren Empfindungen geerbt. Eine ganz vorzügliche Geistes-Verwandtschast ist unverkennbar zwischen Friedrich und seiner väterlichen Großmutter, der ersten preußischen Königin, Sophia Charlotte, einer durch hohe Geistesbildung ausgezeichneten Frau. In Beiden lebte dieselbe Begierde, von Allem gründlich unterrichtet zu sein und bis zu den ersten Ursachen der Dinge hinaufzudringen; aber Beide hatten auch dasselbe Gefühl, durch die Forschungen der tiefsinnigsten Weisen, denen die Großmutter wie der Enkel nachgegangen waren, unbefriedigt geblieben zu sein. Daher bei Beiden ein fortwährender Zustand des Zweifels, bet Beiden Duldung und sogar Achtung der verschiedensten Ansichten Anderer. In dem Charakter Beider findet sich eine philosophische Heiterkeit, welche über die Verhältnisse des Lebens erhebt und dessen Widrigkeiten erträgt, indem sie dieselben minder wichtig darstellt, äußern Glanz und vermeinte Größe gering achtet, und sich dem lästigen Ceremonie! und eitlem Prunke gern entzieht. In Beiden war ein sehr seines Gefühl für alles Schöne, eine vorzügliche Liebe zur französischen Literatur, weil es sowohl zur Zeit der Großmutter als während der Jugendperiode des Enkels in Deutschland noch keine schöne Literatur gab. Bei Beiden war das Gefühl des Lächerlichen und Ungereimten sehr geschärft und der Witz, mit welchem sich dasselbe äußerte, konnte Manchem wehe thun, wenn dies auch nicht beabsichtigt war. Wenn gleich die philosophische Königin die Geburt ihres Enkels Friedrich nicht erlebt hat, so hat sie doch mittelbar einen sehr wesentlichen Einfluß auf dessen früheste Bildung gehabt. Sie wählte nämlich für ihren einzigen Sohn Friedrich Wilhelm als Erzieherin eine Duval, aus einer adeligen Familie der Normandie stammend, welche mit den ersten französischen Protestanten, die Ludwig Xiv. aus ihrem Vaterlande vertrieben hatte, nach dem Brandenburgischen gekommen war und an Sophie Charlotte eine vorzügliche Beschützerin gefunden hatte. Diese Dame heirathete in zweiter Ehe einen Landsmann, de Rocoules, Obrist des bloß aus französischen Protestanten errichteten Regiments des grands Mousquetaires. Sie erwarb sich die Zufriedenheit der Eltern und die Liebe und Achtung des Zöglings in hohem Grade. Als Friedrich Wilhelm I. selbst Vater wurde, vertraute er der noch lebenden Rocoules die Oberaufsicht über die Erziehung aller seiner Kinder, den ältesten Sohn Friedrich aber ihrer besondern Fürsorge an. Auch der erste männliche Lehrer Friedrich's, Duhan de Jandun, wurde aus den französischen Protestanten gewählt; 1715 bet der Belagerung von Stralsund ward er dem Könige Friedrich Wilhelm I. so Vortheilhaft bekannt, daß derselbe ihm die Erziehung feines ältesten Sohnes anvertraute. Duhan war ein Mann von fehr ernstem, sittlich religiösem Charakter, der dem jungen Prinzen hohe Achtung einflößte. Die ersten achtungs- und liebenswürdigen Menschen also, denen Friedrich im Leben begegnete, denen er weit mehr als
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