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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

5. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 23

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 23 — Die Kaiserkrönung hatte zur Folge, daß Otto von nun an die meiste Zeit seiner Regierung in Italien zubrachte. Als er endlich zu längerem Aufenthalte wieder nach Deutschland zurückkehrte, fand er überall Ruhe und Ordnung. Ackerbau und Handel blühten. Nach außen standen die Deutschen als das stärkste Volk Europas in der größten Achtung. Otto starb 973 in Memleben- im Dome zu Magdeburg ist er begraben. Nach seinem Tode sprach das Volk viel von der väterlichen Milde seiner Regierung, von seiner Kraft und seiner Tapferkeit, die das Land von den Feinden befreite, und von seiner Frömmigkeit, wie er die Götzentempel zerstörte und Kirchen und geistliche Ordnung einrichtete. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn den Großen. Auch die Nachkommen Ottos waren tüchtige Herrscher, aber dadurch, daß sie zu viel Zeit in Italien zubrachten, hatte Deutschland von ihnen weniger Vorteil. 4. Die fränkischen Kaiser. 1024—1125. , 3>m Jahre 1024 starb das Geschlecht der sächsischen Kaiser aus, und es wurde nun ein Adeliger aus dem Stamme der Franken zum Kaiser gewählt. Die beiden ersten Herrscher aus diesem Hause verstanden es, ihr Ansehen sowohl im Innern Deutschlands als auch nach außen hochzuhalten. Unter dem dritten aber, der als Knabe schon zur Regierung gelangte, änderten sich die Verhältnisse gänzlich. Er geriet mit dem Papste in Streit und mußte sich vor diesen: demütigen. Im Innern Deutschlands machte er sich durch Ungerechtigkeit und Willkür viele Feinde. Es kam soweit, daß ein Gegenkaiser gewählt wurde und daß seine eigenen Söhne sich gegen ihn empörten. Bei dieser Lage der Dinge ist es leicht erklärlich, daß weder der deutsche Kaiser noch eine größere Anzahl deutscher Fürsten sich an dem ersten Kreuzzuge beteiligte, einem Kriege, der gewissermaßen als ein Feldzug der europäischen Christenheit angesehen wurde. Der erste Kreuzzug. 1096—1099. Die Veranlassung zu demselben war folgende: Nachdem die h. Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, über dem h. Grabe zu Jerusalem eine

6. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 39

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 39 — ihm eine seiner Töchter zur Gemahlin. Mit dem Herzogtums Österreich belehnte er seinen Sohn Albrecht und begründete damit das habsburgisch-österreichische, Herrscherhaus, welches noch heute regiert. Nach der Besiegung Ottokars suhr Rudols fort gegen die Raubritter zu kämpfen/ überall im Reiche zwang er die streitlustigen Adeligen, Ruhe zu halten und den Landfrieden zu achten. So stellte er allerorten das königliche Ansehen wieder her. Dies vermochte er dadurch um so leichter, daß er seinen Söhnen erledigte Reichslehen gab und seine Töchter mit mächtigen Reichsfürsten vermählte. Nach jahrelanger Zerrüttung verdankte ihm das deutsche Reich die Wiederherstellung des inneren Friedens und der Ordnung. Das deutsche Volk ehrte sein Andenken noch lange nach seinem Tode. Im Dome zu Speyer liegt er begraben. Der Aras von, Habshurg, Bei großen Feierlichkeiten versahen die Vornehmsten des Reiches oder deren Vertreter bestimmte Ämter: Bon den weltlichen Fürsten war (zur Zeit Rudolfs der Herzog von Bayern, später) der Pfalzgraf bei Rhein Truchseß; ihm war die Sorge für die kaiserliche Tafel übertragen. Das Amt des Schenken, der sich auch um die Beschaffung der Getränke kümmern mußte, verwaltete der König von Böhmen. (Bei der Krönung Rudolfs war er nicht anwesend). Der Herzog von Sachsen hatte für die Pferde des Kaisers und seines Gefolges zu sorgen; er war Marschall. Dem Markgrafen von Brandenburg fiel als,dem Kämmerer die Sorge für die Unterbringung des kaiserlichen Hofstaates zu. Diese Ämter hießen Erzämter, weil sie die ersten und vornehmsten Ämter des Reiches waren. Zu Aachen in seiner Kaiserpracht, Im altertümlichen Saale, Saß König Rudolfs heilige Macht Beim festlichen Krönungsmahle. Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins, Es schenkte der Böhme des perlenden Weins, Und alle die Wähler, die sieben, Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt, Umstanden geschäftig den Herrscher der Welt, Die Würde des Amtes zu üben. Und rings erfüllte den hohen Balkon Das Volk in freud'gem Gedränge, Laut mischte sich in der Posaunen Ton Das freudige Rufen der Menge;

7. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 17

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 17 Die Nachfolger Ludwigs des Deutschen waren nicht imstande, den von außen andringenden Feinden kräftigen Widerstand entgegenzusetzen, und auch im Innern ging ihr Ansehen immer mehr zurück. Dafür bildete sich die Macht der vornehmsten Adeligen, welche als Herzöge an der Spitze der größeren Landesteile standen, um so stärker aus. Sie waren säst selbständig. 2. Deutschland wird Wahlreich. 911. Konrad der Franke. Als im Anfange des zehnten Jahrhunderts (911) der letzte Karolinger starb, wurde ein fränkischer Herzog zum Könige gewählt. Seit dieser Zeit ist das deutsche Reich bis zu seiner Auslösung ein Wahlreich geblieben. Der neugewählte König Konrad I., der Franke oder Salier, war persönlich brav und tapfer, aber seine Macht reichte nicht aus, um sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen. Großmütig empfahl er auf dem Sterbebette den Herzog Heinrich von Sachsen zum Nachfolger. 3. Kaiser aus dem sächsischen Hanse. 919—1024. a. Keinvich I. 919—936. Heinrich wurde zwar zunächst nur von den Stämmen der Sachsen und Franken gewählt, aber auch die Herzöge von Schwaben (ein anderer Name sür das Land der rechtsrheinischen Alemannen) und Bayern sahen sich sehr bald genötigt, ihn anzuerkennen. Lothringen, das unter seinem Vorgänger sich ganz von Deutschland getrennt hatte, gewann er zurück. So vereinigte er wieder die sämtlichen deutschen Stämme zu einem einheitlichen Reiche. Wenn Heinrich schon hierdurch sich seinem Vorgänger weit überlegen zeigte, so erwies er sich noch viel bedeutender durch Herstellung des deutschen Ansehens nach außen. Die mächtigsten Feinde des Landes waren damals die Ungarn, welche sich im Osten des Reiches angesiedelt hatten. Schon seit längerer Zeit hatten sie verheerende 2*

8. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 30

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
Karser 1125 gestorben trnr, ohne nrännliche Nachkommen zu hinterlassen, wurde auf Befürwortung des Erzbischofs von Mainz Lothar, Herzog von Sachsen, zum Kaiser qe-Wählt. Unter ihm war für Deutschland eine glückliche Zeit. Ruhe und Ordnung herrschten im Lernte, und nach außen fing das Ansehen des Reiches wieder an zu wachsen. Erne der folgenreichsten Handlungen Lothars war die erbliche Übertragung der Nordmark an Albrecht den Bären 1134. Auch Lothar starb ohne männliche Nachkommen. Aus Zn folgt em neues Kaisergeschlecht, das der Staufer oder Hohenstaufen, so genannt nach seinem Stammschlosse in Schwaben. " 7. Die Hohenstaufen. 1138—1254. Der zweite Kaiser dieses Geschlechts genoß ein solches Ansehen, daß sein Name weit über seine Zeit hinaus, ja bis auf den heutigen Tag sich im Munde des Volkes erhalten hat. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben und hieß Irieörich I. Von seinem Barte nannten ihn die Deutschen Rotbart, § die Italiener Barbarossa. Bei seinem Regierungsantritt 115$ war er 30 Jahre alt. Im zweiten Kreuzzuge und bei verschiedenen Kriegen im deutschen Reiche hatte er sich persönlich tapfer und als tüchtiger Heerführer erwiesen. Dieserhalb und weil er in Franken und Schwaben große i Besitzungen hatte, war er schon vor der Kaiserwahl nnbe- I stritten der angesehenste Fürst des deutschen Reiches. Als I Kaiser nahm er sich Karl den Großen und Otto den Großen zum Muster. Schon seine ersten Reichstage zeigten das glänzende Bild eines Herrschers, vor dem sich die Fürsten Europas ohne Widerspruch neigten. Zwei dänische Prinzen brachten ihren Streit um die , Königskrone vor ihn zur Entscheidung. Dabei wurde die dänische Krone deutsches Lehen. Der Herzog von Polen mußte ihm huldigen.

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 406

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
406 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. und die Standhaftigkeit belohnen zu wollen, die er während seiner ersten Jahre in oft schwer bedrängter Lage bewiesen hatte. Wenige Wochen nach seiner Rückkehr starb Heinrich der Löwe, der Gewaltigste seines Geschlechts. Durch seinen Tod sah sich Heinrich mancher Rücksichten überhoben, und rascher und entschlossener ging er jetzt an seine großen Pläne zur Erweiterung und Befestignng der kaiserlichen Macht. Er trat mit einem Antrage hervor, der die Grundlage der deutschen Reichsverfassung umgestalten mußte. Es handelte sich um nichts Geringeres, als das Recht der Kaiserwahl, den Stolz der Fürsten, das Unglück unserer Geschichte, aufzuheben und Deutschland zu einem Erdreiche zu machen. Wie unerhört man auch diesen Gedanken fand, bei der Macht und Staatsklugheit des Kaisers, bei der Größe dessen, was er dafür zu bieten hatte, erschien er nicht zu kühn. Den Geistlichen gegenüber verzichtete Heinrich auf das Recht, den beweglichen Nachlaß der Prälaten für den kaiserlichen Schatz einzuziehen. Die weltlichen Fürsten sollten, was schon vor 40 Jahren Oesterreich als ein Vorrecht zugestanden war, ihre Lehen auch auf Töchter und Seitenverwandte vererben dürfen. Dem Selbstgefühle der ganzen Nation endlich schmeichelte er mit dem glänzenden Anerbieten, sein sicilisches Königreich zum deutschen Reichslande zu machen; es sollten beide Reiche untrennbar unter dem Scepter eines Herrschers stehen, alle Grenzen zwischen Deutschland und Italien fallen, die italienischen Barone so gut Reichsmannen sein, wie die deutschen Fürsten, oder vielmehr über beide sollte mit gleicher Macht ein einziger Wille gebieten. Schon hatte er auf dem im April 1196 zu Würzburg abgehaltenen Reichstage die Mehrzahl der geistlichen und weltlichen Fürsten für die Idee des einen erblichen Weltreiches gewonnen. Aber der entschiedene Widerstand, den die Sachsen und die vom Niederrhein leisteten, ließ es ihm rath-sam erscheinen, die Sache nicht zu erzwingen und vorerst noch von seinem Vorhaben abzustehen, um dasselbe bei gelegenerer Zeit wieder aufzunehmen. Wie groß die Furcht der Fürsten vor der Uebermacht des Kaisers und vor einer gewaltsamen Durchführung seines Planes gewesen sein muß, das beweist die unbedenkliche Bereitwilligkeit, mit der sie seinem ermäßigten Verlangen, seinen jungen Sohn in hergebrachter Weise zum römischen Könige zu wählen, zustimmten. Auf dem Reichstage zu Frankfurt (der alten Wahlstadt) ward der zweijährige Constantin — diesen Namen führte das damals noch ungetanste Kind — von den versammelten Fürsten als König ausgerufen. Wenn auch nicht im Grundsatz, so war doch thatsächlich dasselbe damit erreicht. Auf eine lange Reihe von Jahren hinaus, so durste der Kaiser hoffen, hatte er dem Haufe der Hohenstaufen die Herrschaft gesichert, und mit neuer Zuversicht konnte er sich wieder dem Auslande und den gewaltigen Plänen zuwenden, die seine Seele bewegten. Die Herrlichkeit und Macht der alten Cäsaren, als deren Erbe und Nachfolger er sich betrachtete, sollte erneuert werden und alle Fürsten in das

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 476

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
476 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096-1273. So sehr die furchtbare Grausamkeit des Audronikus Abscheu und Entsetzen erregt, so gebührte ihm doch der Ruhm, daß er während der kurzen Dauer seiner Regierung (1183—1185) manche nützliche Verordnungen erließ. Eine der heilsamsten war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiserthums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiff künftig plündern würde, an dem Mastbaume desselben oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Ang elus (1185-1195) entsprach keineswegs den Erwartungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschicklichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbrauche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgestellt hatte. Das Wichtigste aus der fernern Geschichte des Hauses der Angelt (1185 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzzuge gegen Constanti-nopel S. 336 ff. berührt worden. 96. Die Mongolen. (Nach Karl Friedr. Koeppen, Die lamaische Hierarchie, und Kirche, und Gustav Adolf Stenzel, Geschichte des preußischen Staates, mij Zusätzen vom Herausgeber.) Die weitgreisendste und eben deßhalb folgenreichste Eroberung, bereit die Weltgeschichte gedenkt, ist von den Mongolen ausgegangen, welche sich für das auserwählte Volk Gottes und für bestimmt hielten, die (alte) Welt zu erobern und zu beherrschen. Der furchtbare Tschingis-Khan hat diesen Glauben in entsetzliche Wahrheit verwandelt, indem er ein Reich gründete, welches zur Zeit seiner weitesten Ausdehnung wahrscheinlich mehr als die Hälfte des gefammten Menschengeschlechts umfaßte. Die Mongolen haben in ihren endlosen Kriegen und Verheerungszügen, deren Schilderung uns noch jetzt mit Grausen erfüllt, die Menschheit, welche sie vertilgen zu wollen schienen, in einem Umfange und Grade aufgeregt, wie kein anderer Weltstürmer vor oder nach ihnen. Indem sie ihre Raubzüge von Japan bis zur Katzbach und von Hinter-Jndien bis zum Jlmensee ausdehnen, sind sie mit allen Nationen der alten Welt irgendwie in Berührung oder doch in Beziehung gekommen. Japanesen, Chinesen, Siamesen, Birmanen, Malayen, Tibetaner, Hindu, Perser, Türken, Armenier, Syrer,
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