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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 3

1847 - Berlin : Reimer
Dritte Lehrstufe. Völker- und Staatenkunde ♦ Allgemeine Völkerkunde. I. Von der Zahl und Verbreitung des Menschen- geschlechts. 1. A)er Mensch ist das vollkommenste und daher verbrei- tungsfähigste Geschöpf der Erde. — Seine körperliche Organisation gestattet ihm unter allen Himmelsstrichen zu leben, während die Thiere durch die ihrige mehr oder weniger an gewisse unablösliche Bedin- gungen (des Klima's und der Nahrungsweise) gebunden, daher auf bestimmte Erdgegenden beschränkt sind. — Die Verbreitung des Menschen über die verschiedenen Theile der Erde ist indeß auf eine höchst ungleiche Weise erfolgt. — 2. Man nimmt an, daß es überhaupt etwa 876 Millionen Menschen gebe, und zwar in Australien: Amerika: Afrika: Europa: Asien: 2, 49, 122, 249, 454 Mill. — 3. Mit Bezug auf die bekannten Areal-Größen der Erdtheile leben dann durchschnittlich auf einer mmeile: in Australien: Amerika: Afrika: Asien: Europa: 12, 74, 224, 514, 1773 Menschen, und die durchschnittliche Bevölkerung des ganzen Erdlandes be- trägt etwa 361 Menschen auf 1 H?Ml. — 4. Man vergleiche die Halbkugeln, die Kontinente, die Erd- theile unter einander, nach ihrer absoluten und relativen Bevölke- rung! — Ii. Von der Eintheilung des Menschengeschlechts nach Varietäten oder Racen. 1. Der Mensch unterscheidet sich nicht blos durch seine bieg- samere, glücklichere Körperlichkeit, sondern noch viel mehr durch die |

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 4

1847 - Berlin : Reimer
4 ihm von Gott verliehene geistige Ausrüstung, die ihn allein unter allen Geschöpfen der Erde zur Sprache und Religion, zum selbstbewußten Denken und selbstbewußten Handeln befähigt, von der Thierwelt, der er nur mit seinem sterblichen Leibe an- gehört. — 2. Die gesammte Menschheit bildet daher, — der nach ihren Organisations-Verschiedenheiten in zahlreiche Klassen und Ord- nungen, Gattungen und Arten zerfallenden Thierwelt gegenüber, — eine untrennbare Einheit, eine einzige Gattung. — 3. Dennoch ist kein Mensch dem andern vollkommen gleich, weder in Bezug auf die geistige Ausstattung, noch in Bezug auf die körperliche, — auf Gestalt, Gesichtsbildung, Haut- und Haarfarbe rc. rc. Innerhalb dieser großen Mannigfaltigkeit begegnet man indeß so großen Aehnlichkeiten und zugleich so auffallenden Verschieden- heiten, daß man, — indem man vorzugsweise die körperlichen Eigenthümlichkeiten, als die augenfälligsten, ausfaßt, — zu einer Klassisizirung des Menschengeschlechts veranlaßt worden ist, die man die „Racen-Eintheilung" zu nennen pflegt. — Weil aber jene Verschiedenheiten eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen dar- bieten, so hat man bald eine größere, bald eine geringere Zahl von Gegensätzen zu entdecken geglaubt, und deshalb, — ziemlich willkührlich, — bald mehrere, bald wenigere „Racen" oder (besser) Abarten (Varietäten) gezählt, und zwar nach Blumenbach fünf: nach Cuvier drei: 1) Die kaukasische oder indisch- 1) die kaukasische, die weiße, europäische, 2) die mongolische od. asiatische,\ 3) die malayische od. australische,! 2) die asiatisch-amerikanische, 4) die amerikanische, ) die braune, 5) die äthiopische oder Neger- 3) die äthiopische, Race. die schwarze. 4. Die kaukasische Race hat eine fleischbarbige, auch bräunliche Haut, verschieden gefärbte, lange, dichte, weiche, zuwei- len gelockte Haare, starken Bart, ein länglich-rundes Gesicht, einen eiförmigen Schädel und einen ebenmäßigen, kräftigen, oft hohen Wuchs. 5. Die mongolische Race, mit weizengelber oder schmutzig- brauner Hautfarbe, dünnem, struppigem, schwarzem Haar und Bart, schrägstehenden, eng-geschlitzten, kleinen Augen, plattem

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 7

1847 - Berlin : Reimer
7 Afrika: Amerika: in Summa: 90, 8, 98 Millionen Neger. — 3. Die mongolische Varietät bewohnt Nordost-Asien von den West-Gestaden des großen Ozeans bis zu den Küsten des Po- lar-, des schwarzen und kaspischen Meeres. Kolonien dieser Race auf der vorder-indischen Halbinsel, in Vorder-Asien, auf der grie- chischen Halbinsel, an den Ufern der Theiß und mittleren Donau, am finnischen Busen und den Nord-Gestaden Europa's. — Man zählt in Europa: Asien: Afrika: in Summa: 11, 260, 1, 272 Millionen Mongolen. — 4. Die amerikanische Varietät ist allein auf den Einen, heimischen Kontinent beschränkt, — hier aber von der Süd-Spitze bis zu den Nord-Küsten verbreitet; sie ist dennoch die schwächste, denn sie zählt nur etwa 13^ Millionen Mitglieder. 5. Die malayische Varietät bewohnt die weite Inselwelt des indischen und großen Ozeans von Madagaskar bis zur Oster- Insel und den australischen Kontinent. Neuere Ansiedelungen auf der Halbinsel Malakka und am siamesischen Meerbusen. — Man rechnet auf die asiatischen, afrikanischen Inseln: in Australien: 13, 5, 2, im Ganzen etwa 20 Millionen Malayen. — 6. Die Zahl der Bewohner gemischter Race ist nicht un- bedeutend; sie ist namentlich für Amerika charakteristisch, und be- trägt hier etwa Millionen. '7. In welchen Beziehungen steht der heimathliche Boden die- ser Verbreitungsbezirke zu seinen Bewohnern? — Iv. Von der Eint Heilung des Menschengeschlechts nach Sprach- und Völkerstämmen und ihrer Verbreitung. 1. Minder augenfällig, doch vielleicht bedeutender, als die körperlichen, die Racen-Eintheilung begründenden Verschiedenhei- ten, sind die geistigen, die sich äußerlich zunächst in der Sprach- verschiedenheit darstellen. — Diese letztere ist größer oder kleiner, je nach der entfernteren oder näheren leiblichen Verwandtschaft, — und darauf beruht die nationelle Gliederung des Menschen- geschlechts. 2. Die natürliche Grundeinheit ist die Familie, deren Mit- glieder nicht blos ganz ähnliche körperliche Bildungen, sondern /

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 11

1847 - Berlin : Reimer
11 Weidegrunde zum anderen zu führen. Aber sein beweglicher Be- sitz sichert ihm ein unbedrängteres Daseyn, gönnti hm die Muße zur freien, belehrenden Betrachtung der Natur, erlaubt ihm fried- liche Berührungen mit den Nachbaren, und gewährt ihm die ersten Anfänge eines geordneten gesellschaftlichen Zustandes. — Die No- maden-Völker sind daher ebenfalls roh, doch nicht ohne Fähig- keit, sich zu höherer Gesittung und historischer Bedeu- tung emporzuschwingen. — 5. Das Kulturleben der ansässigen Völker, — ge- gründet auf den Ackerbau, auf die schöpferische Belebung des heimathlichen Bodens, — löset die Fesseln der Naturnothwendig- keit, gewährt daher die dem Menschen gebührende Freiheit des Da- seyns, gibt ihm einen festen Besitz, eine Häuslichkeit, eine Heimath, und damit einen geordneten, sittlich beschränkten gesellschaftlichen Zustand; es sichert den friedlichen Verkehr der Völker, den Han- del, ruft die mannigfachsten Tätigkeiten, das Handwerk, die Kunst, die Wissenschaft ins Leben, und verspricht die Entwicke- lung aller geistigen Fähigkeiten des Menschen. — 6. Die vegetirenden Völker findet man in Australien, sowohl auf den Inseln als dem Kontinente, wahrscheinlich auch im unbe- kannten Inneren von Afrika, hier wie dort, neben Jäger- und Fi- scherstämmen und einzelnen festen Ansiedelungen. — Das jagende und fischende Wanderleben ist vorzugsweise den zahlreichen, schwa- chen, aber über ungeheure Räume verbreiteten Stämmen Nord- und Süd-Amerika's eigen. — Die Nomaden sind von Australien und Amerika und von Europa beinahe ausgeschlossen, dagegen ist ihnen jener breite Gürtel großer Wüsten und Steppen zugefal- len, welcher in der alten Welt vom atlantischen bis zum stillen Ozean reicht. — Die angesiedelten Völker sind über die ganze Erde verbreitet, und besonders zahlreich im Gebiete des indisch-europäi- schen und sinisch-japanischen Sprachstammes. — 7. Der Zahl nach gehören zu den letzteren fast fünf Sechstel der Menschheit, nämlich in Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: 248, 400, 37, 41, \ Millionen. Die nicht angesiedelten zählen zusammen 150 Millionen, und zwar in Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: 1, 54, 85, 8, Millionen.

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 99

1847 - Berlin : Reimer
99 in eine östliche Familie, die polynesische, welche alle Völ- ker der Südsee, von der äußeren australischen Inselreihe und den Marianen bis Neu-Seeland und zur Sandwich-Gruppe umfaßt. — Außer den Malayen in Austral-Asien zahlreiche Chinesen und Mischlinge (Lipplappen), auf Madagaskar negerartige Stämme und arabische Kolonisten. Ii. Ethnographisches. 3. Das weite Gebiet der Malayen-Länder (204000 s^Mln.) wird höch- stens von 20 Mist. M. bewohnt (daher nur 98 auf I s^Ml.). Davon c. 14 Mist, in Austral-Asien (33600 Hjmln.) und 4 Mill. auf Madagaskar, im ei- gentlichen Australien also nur 2 Mill. (12 —13 M. auf 1 Hjml.), von denen höchstens 100000 auf dem Festlande. — Unter jenen 20 Mill. find 6 Mill. Nicht-Malayen. 4. West-Malayen. — a) die Malgafchen oder Madekassen, im inneren und östlichen Madagaskar, mehrere heidnische, meist vegetircnde oder heerdentreibende Völkerschaften, die den Ackerbau kennen, der bei einigen, die auch zu weben und zu schmieden verstehen, Hauptnahrungsquelle ist. Die mächtigste und kultivirteste derselben sind die Howa's im Inneren. Des- potisch-feudale Regierungsweise. — 6) Asiatische Malayen, auf allen Kü- sten und Inseln des indischen Ozeans. Das eigenthümliche malayische Heiden- thum ist bei ihnen früher durch brahmanische und buddhistische, später durch muhamedanische und christliche Einflüsse gemodelt, doch nicht verwischt wor- den. Ihre Religion daher meist ein Gemisch aus diesen verschiedenen Elementen; das muhaniedanische herrscht darin vor. Die Javaner, die Bug- ghis (Celebes), die Tagalos (Philippinen) u. a. bekennen sich äußerlich theilweise zum Christenthum. Fast allen sind Acker- und Bergbau, Gewerbe und Handel bekannt, aber nur als Krieger und Seefahrer haben sie eine gewisse Stufe der Vollkommenheit erreicht. — Ihre nationelie Uusriedsamkeit hat das Bestehen grö- ßerer Staatsvcreine verhindert und die Unterwerfung unter die Herrschaft der Fremden (s. oben!) begünstigt. — Die noch vorhandenen unabhängigen Malayen- Staaten auf Malakka, Sumatra, Borneo, Celebes, Mindanao u. s. w. sind sänimtlich unbedeutend, nachdem die Holländer das mächtige Königreich Me- nali gkabu (Sumatra) zerstört haben. — Die Regierungsverfassung ist bei allen, unabhängigen wie unterworfenen, despotisch und feudal. — 5. Die Ost-Malayen, Polynesier oder Südsee-Jnsulaner, — worunter die helleren oder dunkleren, nicht aber die negerartigen Stämme der australischen Inselwelt verstanden werden, — gehörten und gehören großentheils zu den vegetirenden Völkern, trieben indeß einigen Landbau, aber ohne andere Hausthiere, als das Schwein und den Hund, nährten sich von Baumfrüchten, vorzüglich von der allverbreiteten Kokos-Palme und den Gaben des Meeres. Lebendig, fröhlich, zutraulich, aber zugleich kindisch-schwach, gelegentlich diebisch, arglistig und grausam; in religiösen Vorstellungen besangen, welche zu Menschen- Vrrgötterung führten, Menschenopfer und Menschenfressen heiligten, sind sie 7»

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 10

1847 - Berlin : Reimer
r 10 Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: Summa: I. — 220 — — — 220 Mill. 11. 24 37 2 — — 414 - Iii. Sf 3 — — — 114 - Iv. — — — 13 > 'ff 134 - V. — 14 4 — 2 20 - Vi. — — 90 8 — 98 - Vii. 238 108 26 274 i Tt 471 _x. - T/i10 Summa: 249 454 122 49 24 8764 Mill. V. V on de r Ver schieden heit der Lebensweise und Ge sittung der Völker. 1. Die Lebensweise der Völker wird bedingt durch die phy- sische Beschaffenheit der Länder, durch ihre eigene innere, geistige Anlage und durch den Verkehr mit anderen Völkern; sie bezeichnet daher das Verhaltniß der Menschen zur Natur ihrer Heimath, spie- gelt in dem äußeren Leben die Eigenthümlichkeit des inneren wieder, und bestimmt die Art und Weise des gesellschaftlichen Da- seyns. — 2. Wo der Mensch sich in einer ganz isolirten oder abgeschlos- senen und unzugänglichen Heimath ohne Mühe und Kampf von den Früchten des Waldes und Feldes zu ernähren vermag: da fin- det man ihn gewöhnlich in einem vollkommen thierischen Na- turzustände, und seine Lebensweise ist daher eine blos ve- getirende und nicht, wie fälschlich behauptet wird, eine „para- diesische." — 3. Das Wanderleben der Jäger- und Fischervölker wird dagegen bedingt durch den Kampf des Menschen gegen eine karge Natur, durch den feindseligen Verkehr mit den thierischen wie mit den menschlichen Mitgeschöpfen. Die Fristung des eigenen durch die Vernichtung fremden Lebens ist das alleinige Tagewerk. Es erlaubt nirgend ein staliges Verweilen, nöthigt vielmehr zu fort- währenden Wanderungen. — Der Mensch ist der Sklave der hei- mathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zur höchsten Potenz. — 4. Das Hirtenleben, die nomadische Lebensweise ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, auf die Existenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Dem Hirten fehlt ebenfalls eine feste Wohnstätte; auch er ist an die Na- tur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 101

1847 - Berlin : Reimer
101 Neger und in Nord-Amerika die Weißen entschieden vorwiegen. — In Nord-Amerika c. 29, in Süd-Amerika 16-Z-, in Westindien 3^ Mill. Einw.; — 84, 51, 822 Menschen auf 1 lum. — 2. Die Ureinwohner, deren es in N.-Amerika kaum 2, in Mittel-Amerika c. 5, in S.-Amerika über Mill. und in West- indien fast gar keine mehr giebt, zeigen, bei großer Gleichförmigkeit der äußeren Gestalt und der inneren Seelenstimmung, in sprach- licher Hinsicht eine ganz ungemeine Mannigfaltigkeit (vergl. Seite 8 der 3. Abtheil.), jedoch vielleicht nur darum, weil ihre Sprachen mehrentheils noch nicht hinlänglich gekannt sind. — Ziemlich will- kürlich theilt man die Ureinwohner daher in neun Völkergruppen, nämlich: a) Die Polarvölker, zu denen die Lschuktschen, Ale- uten, Eskimo u. a. gehören. b) Die nordwestlichen Völker von Nord-Amerika auf der Nordwest-Küste und den benachbarten Inseln, sowie am Co- lumbia-Strom und seinen südlichen Nebengewässern. — c) Die östlichen und atlantischen Völker von Nord-Amerika: 9 in viele kleine Tribus getheilte Völkerschaften, unter denen die Athapeskow, im N. der Athapeskow-Q. und der Nelson-Mdg., die Algonkin-Lenape (zu denen die Chippeways im W. des Oberen See's, die Delawaren zwischen Hudson und Potomak, die Mohikaner u. a. gehören), die Irokesen und Huronen, näm- lich die sogenannten 5 und 4 Nationen, zu beiden Seiten des Erie- und Ontario-See's rc.; die Sioux, zwischen Missisippi und Mis- souri und zwischen dem Missouri und dem Felsengebirge, die Che- rokees am oberen Tenessee, die Creek (zu denen die Seminolen gehören) aus u. im N. der Halbinsel Florida — die bekanntesten. — d) Die neu-mexikanisch-californischen Völker, vom Osark- Gebirge und Rio bei Norte bis zum californischen Busen und auf der gleichnamigen Halbinsel. — e) Die mittel-amerikanischen Völker, welche ganz all- gemein in die eigentlichen Mexikaner oder Azteken — zwischen dem See von Nicaragua und 37°N.b — und die vielnamigen nicht-aztekischen Völker — im N. und S. der vorigen, aber auch mitten unter ihnen — getheilt werden können. f) Die nördlichen Völker von Süd-Amerika: Karai- den oder Karibäer zwischen dem Orinoco und unteren Maranon, im Orinoco-Delta, im N. des unteren Orinoco, am Küstengebirge

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 9

1879 - Berlin : Reimer
Semitische und Arische Völker. 9 3. die Armenier mit ihren nächsten Verwandten auf dem inneren Hochlande Kleinasiens. Ii. Südeuropäische: 4. die Griechen (Hellenen) mit Einschluss nahverwandter nördlicher Stämme, namentlich der Makedonier. 5. die Thrakischen und Illyrischen Völker (ungewiss, ob wirklich auch sprachlich unterschieden oder nur verschiedene Namen für den Osten und Westen einer grossen Gruppe). 6. (wahrscheinlich mit den Illyriern sich näher berührend) die Ligurischen und vielleicht noch andere Alpen Völker. 7. die Italischen (genauer mittelitalischen) Völker, d. i. Latiner, Sabiner, Umbrer, Osker mit ihren Stammverwandten. Iii. Mittel- und nordeuropäische: 8. die Keltischen Völker Westeuropa^ mit Einschluss der britischen Inseln (wo ihre Nachkommen noch jetzt ihre im Absterben begriffenen Sprachen bewahren), auch in vielfachen, der historischen Zeit angehörigen Auswanderungen durch Hispanien und anderseits über die Donauländer bis Kleinasien verbreitet. 9. die Germanischen Völker. 10. die den classischen Völkern fast nur dem Namen nach als Aestuer und Vene den bekannt gewordenen Vorfahren der später sogenannten Litauer und Slaven, der beiden auch sprachlich untereinander näher stehenden arischen Hauptvölker Ost-Europa’s (des im Altertume sogenannten Sarmatiens). ]) Diese beiden östlichen Zweige der grossen Völkerfamilien haben sich selbst schon in ältester Zeit mit dem Namen Arja „die Herren“ (offenbar als Eroberer ihres historischen Heimatlandes) bezeichnet, der dann zweckmässig von der heutigen Sprachwissenschaft auf die Gesammtheit der ihnen engverwandten Stämme ausgedehnt worden ist. 12. Isolirte Volksstämxne der weissen Race. Wenngleich sprachlich ein näheres Verhältniss der Arier zu den beiden anderen genannten Familien nicht zu erweisen ist, wird doch ein ursprünglicher, der Sprachbildung vorangehender Zusammenhang derselben dadurch wahrscheinlich, dass alle jene Völker, deren Wohnsitze ungefähr die mittlere Zone der alten Welt einnehmen, verglichen mit den übrigen Nationen Africa’s und Ost- und Nord-Asiens eine auffallende Aehnlich-keit, grossenteils sogar Gleichheit des Körperbaus, namentlich der Gesichtsbildung und, mit unerheblichen Ausnahmen, auch der Hautfarbe zeigen: sie bilden vorzugsweise diejenige grosse Race der Menschheit, welche man nach der helleren Farbe der überwiegenden Mehrzahl am passendsten die weisse zu nennen pflegt1). Jedoch nicht ausnahmslos,

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 377

1830 - Berlin : Reimer
377 45° oder noch etwas weiter, ging, südlich von Florida von Insel zu Insel, und ließ sich an den östlichen Küsten des Plateanlandcs von Anahnac, ans den Antillen, an den Küsten und im Innern von Venezuela und Guiana's, bis unter die Linie, immer mit den Küsten, wo sie von Tag zu Tag durch die Europäer weiter getrieben wurden, in Pa- rallele, herab. Erläuterung. Die Bewohner des Wassersystems der kana- dischen Seen, der Lorenzo - Seenkette und des Mississippi, die Lngebornen von Jukatan und die Cariben auf den Inseln, Westindiens rc. gehören hierher. Man findet sie nur noch in Einöden. Die Völkerschaften dieser Art, welche demnach einen Landstrich von beinahe 700 Meilen Länge und meist, an den nördlichen Seen ausgenommen, nur von 70 bis 150 Meilen Breite bevölkerten, haben ein phlegmatisches und gal- liges Temperament, sind groß, wohlgebaut, flink, stärker als die sonst sogenannten Wilden, und haben keine so dünne Ex- tremitäten wie die Australier. Der Kopf ist gut gebildet, oval, doch die Stirn sehr abgeplattet, welches von der Ge- wohnheit, sie mit Brettchen platt zu drücken, kommen soll; die Nase ist lang, stark, adlerschnabclartig, und nur platt, wenn sie es durch das Zusammendrücken mit Brettchen ge- worden ist; der Mund mäßig gespalten, die Lippen den un- srigen ähnlich, die Zähne stehen scheitelrechr; das Ange ist groß und braun; die Haare sind schwarz, gerade, dick, hart, glänzend, von mittlerer Länge, nicht über die Schultern her- abreichend und nicht gegen die Spitzen hin gelockt, und sollen nie grau werden. Die Männer sind fast ganz glatt, indem sie sich die wenigen, hier und da hervorkommenden Haare sorgfältig ausreißen. Erhitzt riechen sie einigermaßen nach Hund. Die Haarfarbe ist röthlich, etwas kupferfarbig. Die Weiber, welche in der drückendsten Sklaverei leben, haben etwas tiefliegende, aber sonst gutgebaute Brüste. Diese Men- schen sollen bisweilen sehr alt werden. Sie führen ein her- umschweifendes Leben, sind grob, faul, streitsüchtig, verzehren nicht blos das Fleisch ihrer besiegten Feinde, sondern das ih- ' ? rer eigenen Brüder, und verab>cheuen jede Civilisation, sind unmäßig, lieben starke Getränke, leben übrigens ohne alle Religion, glauben an gute und böse Geister. Sie zeigen eine große, physische Gefühllosigkeit, so daß die Besiegten, schon halb gebraten und von den Siegern angefressen, noch Todes- gesänge singen. Einen kleinen Schurz von Thierfell oder Pflanzenstoff ausgenommen, womit sie die Lenden umgürten, gehen sie ganz nackt. Selbst in kältern Gegenden denken sie wenig daran, sich durch die Felle von Thieren, deren sie eine große Anzahl todten, zu schützen, sondern verkaufen sie lieber an Europäer für Branntwein. Sie kennen keine andere
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