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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 3

1847 - Berlin : Reimer
Dritte Lehrstufe. Völker- und Staatenkunde ♦ Allgemeine Völkerkunde. I. Von der Zahl und Verbreitung des Menschen- geschlechts. 1. A)er Mensch ist das vollkommenste und daher verbrei- tungsfähigste Geschöpf der Erde. — Seine körperliche Organisation gestattet ihm unter allen Himmelsstrichen zu leben, während die Thiere durch die ihrige mehr oder weniger an gewisse unablösliche Bedin- gungen (des Klima's und der Nahrungsweise) gebunden, daher auf bestimmte Erdgegenden beschränkt sind. — Die Verbreitung des Menschen über die verschiedenen Theile der Erde ist indeß auf eine höchst ungleiche Weise erfolgt. — 2. Man nimmt an, daß es überhaupt etwa 876 Millionen Menschen gebe, und zwar in Australien: Amerika: Afrika: Europa: Asien: 2, 49, 122, 249, 454 Mill. — 3. Mit Bezug auf die bekannten Areal-Größen der Erdtheile leben dann durchschnittlich auf einer mmeile: in Australien: Amerika: Afrika: Asien: Europa: 12, 74, 224, 514, 1773 Menschen, und die durchschnittliche Bevölkerung des ganzen Erdlandes be- trägt etwa 361 Menschen auf 1 H?Ml. — 4. Man vergleiche die Halbkugeln, die Kontinente, die Erd- theile unter einander, nach ihrer absoluten und relativen Bevölke- rung! — Ii. Von der Eintheilung des Menschengeschlechts nach Varietäten oder Racen. 1. Der Mensch unterscheidet sich nicht blos durch seine bieg- samere, glücklichere Körperlichkeit, sondern noch viel mehr durch die |

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 20

1847 - Berlin : Reimer
20 verschiedenen äußeren Lebensbedingungen. Daher auch in dieser Beziehung, bei großer Einartigkeit, die entschiedenste Mannigfaltig- keit der Erscheinungen. Das Christenthum schließt despotische, die gesteigerte Kultur patriarchalische Staatsformen aus, und wenn man die in jeder Beziehung Asien angehörenden Türken nicht berücksichtigt, so findet man in Europa nur monarchische oder republikanische Staatsformen. Die letzteren sind'indeß in ihrer vollen Ausprägung nur Staaten von geringer Bedeutung eigen; die ersteren haben sich, bei einer gewissen allgemeinen Gleichartig- keit, im Einzelnen auf das Verschiedentlichste ausgebildet. — 11. Unter den Völkern indisch-europäischen Stammes sind nur slavische, germanische und griechisch-lateinische zu eigenem po- litischen Daseyn gediehen, da die celtischen, lettischen, baskischen Stämme den Staaten jener einvcrleibt sind. Den letzten Schein eines eigenen nationellen Daseyns nehmen unter ihnen allein noch die Basken und Iren in Anspruch. — Nur eins der tatarischen Völker — die vsmanischen Türken — und nur eins der tschudischen — die Magyaren — sind in Eu- ropa zu einer eigenen Staatsbildung gelangt, aber der Türken- Staat ist der Auflösung nahe und der magyarische ist nur ein Theil einer größeren Monarchie. — In sehr großer Mannigfaltigkeit und Zahl haben sich die Staaten der griechisch-lateinischen und germanischen Völker-Famili e ausgebildet.— Die Slaven sind theils diesen, dem türkischen oder dem magyarischen Staate einverleibt, theils zu einem einzigen großen Ganzen, zum russischen Staate, ver- einigt worden, welcher letztere den ganzen Osten (fast £) des Erd- theils, je doch nur etwa 1 seiner Bevölkerung umfaßt; außerdem nur Trümmer von Slaven-Staaten. — Zahlreicher sind die selbststän- digen Staatswesen der griechisch-lateinischen, am zahlreichsten die der germanischen Völker. Am mächtigsten unter jenen der französische, unter diesen der britische, nächstdcm zwei deut- sche Staaten, der österreichische und der preußische. (Auf- zählung der übrigen romanischen und germanischen Staaten zwei- ten und dritten Ranges.) — Ein Drittel aller Slaven, ein Neun- tel der Romanen, aber nur ein Zwanzigstel aller Germanen ist stammfremden Staaten einverleibt. — Auf der andern Seite be- stehen sämmtliche Germanen-Staaten bis zu einem Drittel ihrer Gesammtbevölkerung aus einverleibten Stammfremden, während solche Einverleibungen den slavischen und romanischen Staaten nur

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 27

1847 - Berlin : Reimer
r 27 B. Volks- und Staats-Verhältnisse, a. Im Allgemeinen. 11. Einwohner-Anzahl. *) Im österr. Dentschl. 12,017000 M.; auf 1 H>M. c. 3340 M. i preuß. - 11,776000 - ; - c. 3500 - - übrigen - . 16,767000 - ; - 3720 - Im Ganzen': 40,560000 M.; auf Isljm. üb. 3530 M. 12. Abst ammung und Sprache. —' Deutsche bilden die Haupt- masse des Volks, etwa 80, Slaven von verschiedenen Völkerschaften (im östl. sösterr. und prcußz Deutschland) c. 16 Prozent der Gesammt-Bevölkerung. — Außerdem italiänische Bewohner in den südlichen, französische und wal- lonische in den westlichen Grenzlandcn. — Die Deutschen zerfallen sprach- lich in Ober- n. Nieder-Deutsche. — Zu diesen gehören die Friesen, West- phalen, Nieder-Sachsen und die übrigen Stämme des nördlichen, zu jenen die Ober-Sachsen, Franken, Bayern, Oesterreicher, Schwa- den, überhaupt alle deutschen Stämme des südl. Deutschlands. 13 — 15. Religion, Volksthümlichkeit u. Gesittung. Ueber 21 Mill. der Einw. sind Katholiken, gegen 18 Mill. gehören protestantischen Kon- fessionen an; jene sind im südlichen, diese im nördlichen Deutschland vorherr- schend. — Es giebt gegen 400000 Juden. — Die, durch ursprüngliche Anlage, die Vorgeschichte und die Naturvcrhältnisse des Landes bedingten, Eigenthümlich- keiten des Volkes zeigen, wie Deutschlands Boden und Klima, bei einer gewissen Einartigkcit, zugleich eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen. — Die Bil- dung aller Volksklassen ist, mit Hülfe des in den meisten Staaten trefflich ein- gerichteten Elementar-Schulwesens und einer großen Zahl von Gynniasien und Universitäten, sehr vorgeschritten; deutsche Gelehrsamkeit ist weltberühmt, aber, was wichtiger, auch die Sittlichkeit wird höher geschätzt, das Interesse an gei- stigen und religiösen Dingen ist reger, der Sinn für Recht und Wahrheit leben- diger, als sonst irgendwo. — 16. Alle Nahrungszweige blühen. Der Grad ihres Gedeihens und die Art ihres Betriebes wird vorzugsweise durch Natur- und histor. Verhältnisse bedingt. Daher ist der Ackerbau besonders in den Ebenen am Fuße der äu- ßeren Gebirgsränder und in breiteren Gebirgsthälern, — die Viehzucht über- all neben dem Ackerbau und außerdem, in eigenthüml. Art, aus Marsch- und Alpenboden, — Fischfang u. Schifffahrt an Meeren und Flüssen heimisch rc. — Daher schließen sich die technischen Gewerbe theilweis der physischen Kultur an, theilweis — namentlich in ärmeren Gebirgs-, überhpt. in solchen Ge- genden, deren Bodenertrag den Bedürfnissen der Bew. nicht genügt (das nieder- österr. Donau-Thl., das nördl. Böhmen, die schlesischen Vorberge, die Oberlausitz, Erzgebirge u. Voigtland, Thüringen und der Harz, Franken, die Berglande am Ober-, Mittel- und Nieder-Rhein und ihre Umgebungen), also auch in den groß- ßen Städten — erheben sie sich zu selbstständigen Industriezweigen der ver- schiedensten Art. — Daher blüht der Handel vornehmlich in den durch vortheil- *) Die Bevölkerungszahlen sind für Deutschland meist nach dem Stande des Jahres 1843 u. in runden Zahlen angegeben worden, darum auch hier für das preuß. Deutschl.; weiter unten folgt für Preußen das Hauptergebniß der Zählung von 1846. —

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 88

1847 - Berlin : Reimer
88 theilweis nach europäischem Zuschnitt organisirt, doch unbedeutend im Verhältniß zur Weite des Landes und Länge der Grenzen, welche sic nicht zu schützen ver- mag gegen die Einfälle der benachbarten Nomaden-Stamme. — V. Die Staaten von Ost-Iran. 19. Lage, Begrenzung, B escha ffenheit der Afgha- ne n - S t a a t e n: Herat (3200 lumln.), worin Herat (100000 Einw.), — und Kabul (6800 U^Mln.), worin Kabul und Kandahar, des Beludschen-Staates, dessen Hauptstadt Kelat. 20. Die Afghanen-Staaten haben etwa 8'/z, der Beludschen-Staat gegen 2 Mill. Einw. — Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksstamm, bciu turk- tatarische Elemente bcigcmischt seyn mögen; — dse Beludschen ein Ge- misch von Persern, Semiten und Mongolen (?). Außer diesen beiden herr- schenden Völkern in allen drei Ländern: Perser, Turk-Tataren, Hindu, Arme- nier, Araber, Kurden und Juden. — Der Islam ist die herrschende Religion; — Sunniten und Schiiten. — Die Mehrzahl dieser Bevölkerung, besonders der Afghanen und Beludschen, lebt nomadisch. In den Städten, wie in Persien, einige Industrie; wichtiger Durchgangshandel. — Der politische Zustand ist zur Zeit in großer Verwirrung. — Stammverbindungen der nomadischen Bevölkerung mit sehr losem Gemeinverband; wo dieser fester geworden, wie in Herat und Ka- bul, da sind auch die patriarchalischen Zustände zeitweise in despotische überge- gangen. — Vi. Vorder-Indien. 21. Außer den oben (S. 50 der Iii. Abtheil.) angeführten unmittelbaren und mittelbaren Besitzungen der Briten finden sich in Vorder-Jndien nur noch drei größere unabhängige Staaten, und zwar an und auf den nördlichen Gebirgsgrenzen der Halb- insel, nämlich: a. Lahore oder der Staat der Shiks (Seiks), — der das Pendschab, den W.-Himalaya mit dem Alpenthale Kaschmir und die vormals afghanische Provinz Pi sch au er, überhaupt c. 5000 Umln. umfaßt, — mit der Hauptstadt Lahore, mit Am- retsir, Multan, Kaschmir oder Sirinagur und Pischauer. b. Nipal (Nepal), das Land der Ghorka's (2500 Um.) mit der Hauptstadt Katmandu; c. Butan, wie Nipal ein Alpenland (1000 lum.); Haupt- stadt Tassisudon. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit dieser Länder. 22. Ganz Vorder-Jndien hat die bedeutende Bevölkerung von 143 Mill. Menschen (2160 auf 1 Ihm.); davon kommen auf den Staat der Shiks 5,

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 21

1847 - Berlin : Reimer
21 in weit geringerem Maaße gelungen sind. — Europa's Staaten bilden ein System von politischen, möglichst im Gleichgewicht gehaltenen Kräften. — 12. Die germanischen und romanischen Völker haben überdies ihre Herrschaft auch über nicht-europäische Länder ausgebreitet. — Namentlich die Engländer sind Herren in allen Erdtheilen über Län- der, welche fast doppelt so groß sind, als Europa. — Die Kolo- nien der lateinischen Völker (einst die bedeutendsten) bilden gegen- wärtig an Ausdehnung nur den achten, an Bevölkerung kaum den vierzigsten Theil d. germanischen Kolonisationen. — Die italischen, der neugriechische und belgische, die deutschen und schweizerischen Staaten haben keine Kolonien. — Die Russen besitzen außer Eu- ropa ein weites, jedoch nur räumlich bedeutendes Gebiet. — Zweiter Abschnitt. Die germanischen Staaten. I. Allgemeine Verhältnisse. 1. Das germanische Ländergebiet in Europa übertrifft das romanische und noch mehr das slavische an natürlicher Mannigfal- tigkeit. Einfluß dieser Landes-Physik aus die Gestaltungen des Volkslebens. 2. Den germanischen Staaten des Erdtheils gebört fast die Hälfte seiner Bewohner, jedoch nur ein Viertel bis ein Drittel sei- nes Gesammt-Areals. — Es kommen nämlich a) auf die 55 deutschen Staaten 23000 mmln. mit mehr als - ' 78f- Millionen Einwohner. b) auf die 3 skandinavischen 16 —17000 mmln. mit etwa 6,580000 Einw. c) auf das anglo-britische Reich c. 5700 Umln. mit mehr als 27,300000 Einw., so daß im letzteren etwa 4800, in den deutschen Staaten durch- schnittlich über 3400, in den skandinavischen aber nur etwa 390 Menschen auf 1 Qmle. leben. 4. Von diesen 112| Mill. Menschen des germanischen Euro- pa's sind nur etwa 70 Mill. germanischen Blutes. Am reinsten die Bevölkerung Skandinaviens, die stärkste Beimengung stamm- fremder Elemente in den deutschen Staaten (über 36 Mill.).

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 39

1847 - Berlin : Reimer
39 B. Staats- und Völkerverhältnisse. deutschen Provinzen in Summa polnischen - - c. ungarischen - - siebenbürgischen - - italiänischcn - - dalmatischen - - Nächst den ital. der-Oesterreich und auf I □Sw. 3340 - c. 3000 - 2735 - 2062 5740 1780 42. Bevölkerung s-Zahl gegen 37^ Millionen; cs wohnen daher durch- schnittlich wenig über 3000 Menschen auf 1 s^Ml., nämlich in den 12,017000 M. = - c. 5,000000 - 13,395000 - - 2,079000 - 4,779000 - 416000 - Provinzen am dichtesten bevölkert: Böhmen, Mähren, Nie- Kroaticn; am dünnsten: die siebenbürg. Milit,-Grenze, so- dann Tirol, die ungarische Milit.-Grenze, Dalmatien, Kärnthen und Krain, und Siebenbürgen. 43. Abstamimukg m-nd Sprache. Der österr. Staat umfaßt die ver- schiedensten Nationalitäten. Obgleich im Ganzen ein deutscher Staat, bilden doch die deutschen Einw. nur 18, die slavischen fast 45, die romanischen 18 und die magyarischen über 16 Prozent der Gesammt-Bevölk. Der zahlreichste Stamm, der slavische (16^ Mill.) herrscht entschieden vor in Galizien, Böhmen, Mäh- ren, Kroatien, Slavonien, Jllyricn und Dalmarien, und biloet in Steycrmark und Ungarn einen ansehnlichen Thril der Bevölkerung. — Deutsche (6^/ Mill.) wohnen nur in Oesterreich säst ausschließlich, bilden in Tirol und Steyerniark die Hauptmasse der Bevölk., und sind in allen übrigen Provinzen verbreitet, be- sonders in Böhmen, Mähre», Kärnthen und Krain, in Ungarn und Siebenbür- gen. Außcrdcni über 6 Mill. Magyaren in den ungar. Ländern; über 5 Mill. Jtaliäner; über 1'/ Mill. Wlachen in Siebenbürgen, Ungarn und Galizien; über h/Mill. Juden, auch Griechen, Armenier, Zigeuner re. beson- ders zahlreich in Galizien und Ungarn. 44. u. 45. Religion und Gesittung. Die Hauptmasse (71 Prozent) der Bevölkerung ist römisch-, 9 Proz. sind griechisch-katholisch, 9 Prvz. protestantisch und 7 — 8 Proz. sind der nicht-unirten griech ischeu Kirche zugethan. Die Anhänger der letzteren vorzüglich in Ungarn, der Mil.-Gr., Sie- benbürgen zahlreich, in geringerem Grade auch in Mähren und Schlesien. — Selbst die meisten deutschen Prov. des Kaiserreichs sind in der Volksbildung hin- ter dem übrigen Deutschland zurückgeblieben; in den nicht deutschen Ländern er- wartet das Elementar-Schulwesen, mit Ausnahme der ital. Prov., noch seine Entwickelungs-Periode; daher ist die Bildung des gemeinen Mannes, nament- lich in Ungarn, Galizien, Jllyrien und vorzüglich in Dalmatien sehr gering. Für die Erziehung der höheren Stände ist mehr gesorgt, allein die eigenthüml. Einrichtung der höheren Lehranstalten und die strenge Zügelung der Presse sind der freien Entfaltung der Wissenschaften nicht günstig. 46. N a h ru n g s g u el len. Im Allgemeinen sind die österr. Länder so reich von der Natur ausgestattet, daß alle Zweige der physischen Kultur ohne große Anstrengung den reichsten Ertrag gewähren; dagegen ist die technische Kultur in den meisten Provinzen noch in der Kindheit, denn Industrie und Gewerb- thätigkeit finden sich nur in den italischen und deutschen Ländern, hier nament-

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 386

1830 - Berlin : Reimer
386 tkg, sie sind sehr unreinlich, salben sich beständig mit Talg, waschen sich mit ihrem Urin rc., und bringen ihr Leben säst in beständigem Schlafe zusammengekauert und rauchend zu; zuweilen streifen sie auch mit einigen Heerden herum, welche ihnen Milch liefern, leben aber haüsig einsam, flüchtig und kennen fast nicht haüslichen Heerd, geschweige Dörfer; sie haben weder Religion noch Gesetze; doch will man eine Nei- gung zum Islam bei ihnen bemerkt haben, auch findet sich unter ihnen eine Art Priester, welche allerhand lächerliche Ceremonien beginnen. Sie leben nicht so lange als andre Menschen, sind mit dem 40sten Jahre alt und sollen selten das 50ste Jahr überleben. §. 226. Menschenmenge. Die Zahl der Menschen, welche die Erde bewohnen, laßt sich im Ganzen auf 872 Millionen schätzen. Davon kommen auf Afrika . Europa Asia . Amerika Australia . 120 000 000 216500ooo 495000000 38500000 2000000 Es ergiebt sich hieraus, daß Asia derjenige Erdtheil ist, welcher die absolut größte Volksmenge hat. Fragt man aber nach der relativen Bevölkerung eines jeden Erdtheils, d. h. nach der Menschenzahl, welche auf einem gegebenen Flächenraum Landes, z. B. auf einer deutschen Geviert, mcile, ihren Lebensunterhalt finden, so ergiebt sich, mit Be, rücksichtigung der Arcalgrößen der Erdtheile (§.46. S. 51.) ein anderes Verhältniß und wir finden, daß Europa der am stärksten bevölkerte Erdtheil ist. Es leben nämlich auf einer Geviertmeile in Europa * . 1280 Menschen Asia . • . 56o — Afrika . . . 220 — Amerika . 58 — Australia . . 12 — Die Volksmenge der nicht europäischen Erdtheile ver, hält sich demnach zu der von Europa folgendermaßen: Asia

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den
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