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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

5. Geschichte der frühesten Staaten - S. 4

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
J 4 §- 9- Die Erde ist ein Planet. Ihr Licht hat sie von der Sonne, um welche sie sich in 265 Tagen,6 Stunden walzet, und von welcher sie 19 Millionen deutsche Meilen entfernt ist. Wir haben in unferm Sonnensysteme noch neun andere Planeten: — Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, und die drei noch nicht ganz bestimmten: Pallas, Ceres und Vesta. — 14 Trabanten; -- die Erde nur einen Einzigen, den Mond. H, 10. Der erste Mensch entstand aus dem Mineralreiche, — von Gott belebt, und mit schönen Organen und Vernunftanlagen versehen. Das erste Menschenpaar (Adam und Eva) lebte in dem milden fruchtbaren Mittelasien zwischen dem Euphrar und Tiger. — Asien ist also das Stammhaus der Menschen. §. ii. In diesem Urlande mögen sich die Adamiten schnell vermehret haben, bis i656 nach der Weltschöpfung (2848 vor Christus ) die Noachidische Fluth in Asien eine große'zerstörung machte. Der übriggebliebene Menschenrest siedelte sich zuerst um den Ararat — einem Arme des Taurus — dann weiter südlich zwischen dem Euphrat und Tiger an. Die Vermehr rung ging wieder eben so schnell vor sich, und gegen 2200 vor Christus fing die Ausbreitung der Menschen auf'der Erde an. §. 12. Diese Ausbreitung aber folgte nicht nach den Graden ihrer Vermehrung, sondern durch nomadische Lebensart, Kriege, Handlung. — Sie hielten siämmeweise zusammen. Wir können hierbei folgenden Gang bemerken: 1). Das mittlere Asien war der erste Wohnort. Von hier wandten sie sich ostwärts— nach Persien, Tibet, Indien, Schina; — südwärts über die Landenge von Sues nach Afrika, aber wegen der sumpfigen Küste des Mittelmeeres nach Aethiopien, und später wieder das Nilthal herab nach Aegypten. L) Andere Stämme an die asiatischen Küsten des Mittest meeres — Kleinasien, über den Hellespont nach Europa *);— Griechenland und die Küsten von Italien.

6. Geschichte der frühesten Staaten - S. 38

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
36 werden^ an welcher die Einheimischen keinen Theil hatten. In ihrer Kleidung, Nahrung, Sttten und Gebrauchen kamen sie den Babyloniern im Ganzen sehr nahe. Ihre Handlung war gering, und wurde nur von Aus, ländern betrieben. — In der Geschichte der Menschheit stehet dieses Volk weit im Hintergründe. 5. Geschichte. $. 96. Die Geschichte der Assyrer läßt sich am besten in zwei Zeiträume theilen: 1) Von der Bildung des assyrischen Staats bis zur Satra, penempörnng unter Sardanapal;— oder die Geschichte Altassyriens von beiläufig 1800 bis 888. vor Christus. L) Von der Sarrapenempörung unter Sardanapal bis zu der persischen Eroberung; oder die Geschichte Neuassyriens von 888 his 55o, vor Christus. Erster Z e i t r a um. Von der Bildung des assyrischen Staates bis z« der S a t r a p e n e m p ö r u n g u n t e r S a r d a n a p a l. Von beiläufig 1800 bis 868. vor Christus. 1012 Jahre, . - §• 97- Als Nimrod die Bewohner Babylons überfiel, wunderten viele — vorzüglich vier — nomadische Horden, des Druckes ungewohnt, über den Tiger. An der Spitze derselben der Stamm Assur, von welchem das neu beseztekand den Namen Assyrien erhielt. Die neuen Ankömmlinge vereinigten sich mit den Ureinwohnern, und so entstanden mehrere kleine Staaten, z. P. Ressan, Kalach u. s. w. §. 98. Diese -wahrscheinlich unter sich verbundenen kleinen Staaten ^ hatten alle den streifenden Horderigeisi; — daher

7. Die Geschichte der Griechen - S. 72

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
7a §. 168. Außer diesen alten Einwohnern kamen in den früher» Zeiten auch noch Kolonien kültivirter Völker, z.b. Aegypter, Phönizier, Mysier u. s. w. Die Ankunft dieser Fremden fällt zwischen 1600 und 1400 vor Christus. 149z ländere K a dm.us mit Phöniziern und legte die Burg Kadmea (Theben) in Böoticn an. Von ihm bekamen die Griechen viele Religionsfeierlichkelten , Götter, Buchstaben- schrift, Kcnntniß des edeln Metalles und den Gebrauch des Kupfers. Gegen 149" kam Dan aus mit Acgyptcrn im Peloponnes an, nahm Argos in Besitz, und wirkte wohlrhätig. Um i35o vermehrte Pelops durch seine Phryger die Kultur im Peloponnes, welcher von ihm den Namen erhielt.— Attika, Thessalien, Böotien und der Peloponnes fingen an sich zu heben. §. 169. In vielen Gegenden tvaren die Griechen von den Gebirgen bereits in die Thaler gezogen; es kamen Städte mit Wällen und Mauern an der Ostküste zum Vorscheine. Die Religions- gebrauche wurden vermehret, das Menschenblut heiliger, die Wege und der Aufenthalt in Griechenland sicherer. Sie hatten Ackerbau durch Kekrops und Dämätar, Weinbau durch Dionüsos, Metalle und Schrift durch Kadmus. Es fianden Helden, auf, welche das Land von reißenden Thieren reinigten, z. B. Perseus, Bellerophon, Herkules, The feus, Kastor und P 0ll u x.; — der Rath der Amphik- tyouen *) steuerte den Einbrüchen der wilden Völker, und Mino §11. auf Kreta rhat den Seeräubern - (Phöniziern, und Kariern) Einhalt. *) Am phikty 0 n, ein Hellene, stiftete zwischen mehreren Volker» Griechenlandes, welche zulezr bis auf zwölf anwuchsen, ein Nationalgericht in politischer und religiöser H nsicht. Ihr Hauptgeschäft sollte sein: Frieden zu erhalten und dem Fauss ^ rechte zu steuern Jedes Volk schickte zwei Abgeordnete zu. Die Versammlungen, welche imherbste in Thermopylä, und um Frühjahre in De.lph gehalten wurden— Alle -für Einen, und Einer für Alle.

8. Geschichte der zweiten Hälfte des Mittelalters - S. 111

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
Provinzen blieb getrennt. Die Türken rissen endlich das Ganze an sich. §. ^09- Die Regiernngsform blieb fast die nämliche. Die Krone 61tci> zuweilen eine Zeitlang bei einer Familie, aber sie war nie konsiitntionsmaßig erblich. Schwelgerisch und sorglos ließen die Kaiser die Regiernugsgeschlfte in den Händen der Minister, Weiber u. s. w. Der Monarch war Gesetzgeber. — Die Kriegskunst war noch regelmäßig, bis die Erfindung des Pulvers dieselbe umstieß. In den Provinzen herrschten noch Ackerbau, Weinbau,. Handwerks - und Kuusisieiß, obgleich durch Druck und kriege- rische Unruhen geschwächt. Die Städte trieben ansehnlichen Handel, — der Leva nt» Handel. — Trapezunt und Kon stau linopcl waren merkwür- dige Handelsstädte. §. coo. Die Versuche, die griechische Kirche wieder mit der katekr Nischen zu vereinigen, blieben alle fruchtlos. Zn der griechi- schen Kirche gehörten auch die in Asien sehr zahlreichen Nesto- rianer, Eutychianer und Monophysiten. Die griechische Religion breitete sich auch in Ungarn, aber nur auf einige Zeit, in den Provinzen an der Donau, und in Rußland ans.— Griechen blieben in dem byzantinischen Reiche /unter den Türken wohnen, und behielten-Patriarchen. §. ßoi. Noch eine kurze Zeit blieb in dem byzantinischen Reiche- Liebe für Künste und Wissenschaften, aber diese ward durch die immerwährenden Unruhen, und weil es auch an Aufmun- terung fehlte, immer schwacher. Die Dichter sind allerdings keiner Anführung mehr würdig. — Die Philologen verdienen desfalls Lob, weil sie die kritische Bearbeitung der Sprache

9. Der neuern Geschichte erste Hälfte - S. 9

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
9 menschlichen Kenntnisse.. Arrch wurden sse bald der Gegenstand der Staatsaufmerksamkeit und blutiger Kriege. Der dadurch nach Europa gebrachte Reichthum fchufluxus von dein Fürsten bls zu dem lezteu Untcrthanen. Die ttuterthanen konnten jezt größere Abgaben geben; man hielt größere — stehende Armeen, führte längere Kriege. — Die Industrie stieg üben Haupt, denn Alles fand Absatz. Die menschlichen Kenntnlsse wuchsen und verbreiteten sich *. * Die Folgen der Entdeckungen Amerrka's und des neuen Weges , nach Ostindien sind eigentlich unabsehbar; sie verflechten sich aber so in einander, verstecken sich an solche Orte, und liegen rn solchen Verhältnissen, Laß nur die allgemeinsten und offen- barsten derselben angeführt werden können. Sie weckten den Entdecknngsgeist überhaupt, sowohl in der Erdkunde, als in andern Gegenständen des menschlichen Forschens ; sie wurden unerschöpfliche Quellen neuer Begriffe, bocen unzählige Gegenstände zu neuen Spekulationen dar, und erweckten den Verstand der Europäer mehr, als alle sonstigen Aufmunterungen. Der Gang des Handels wurde verändert; -Europa mit Gold und Silber überschwemmt, dadurch verminderte sich der Werth- des Geldes, aber der Preiß der Dinge stieg. Das bisherige Verhältniß der Staaten änderte sich. Die Staaten am Miccelmeere, welche sonst auf diesein Meere gehandelt hatten, sanken zum Theile, B. die"-Staaten Italiens; — und andere, z. B. Spanien, Portugal erhoben sich, — doch nur auf einige Zeit. Der Negerhandel entstand auf den Küsten von -Afrika, um in den Goldgruben und neu angelegten Plantagen des vierten Erdthciles Arbeiter zu haben, wozu der Amerikaner zu schwach war; (Las Kasas, der sonst so große Menschenfreund, wird Urheber des Negerhandels). Nene Menschenraeen entstehen; Mülaten, Kreolen, Mestizen u. s. w. Neue Genüsse, und neue Bedürfnisse, und neue Geldaus- gaben für Tabak, Zucker, Kaffee (welche zwar schon in der alten Welt bekannt waren) — für Indigo, Schokolade; aber wir bekamen auch die jezt unentbehrlichen Kartoffeln, die Fieberrinde, u. a. Lebensart und Sitten änderten sich durch die neuen Waaren. — Vervielfältigte Kriege in Europa, durch Best;, zungen in Amerika angefachet; — alle Kriege sind Anfangs Religionskriege, und werden am Ende Handelskriege.

10. Der neuern Geschichte erste Hälfte - S. 111

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
§. 2lñ. •Siaum hatte Christoph Kolon 1492 den vierten Erdtheil entdeckt, als auch schon die Habsucht der Europäer zum Um alücke der Eingebornen Amerika'« erwachte. — Alles will An-' theil an der Beute haben. Man halt das neu entdeckte Land für einen Erdstrich, wo das Gold wie Wasser quillt. Die Spanier kamen zuerst mit bewaffneter Mannschaft ans Eroberungssucht nach Amerika, dringen schnell vorwärts, und zernichten die Staaten der Eingebornen. Wir bringen die Geschichte Amerika's für diese Periode in zwei Abtheilungen: 2) Die Zerstörung der Staaten der Eingebornen; b) Anlegung der europäischen Kolonien. s) Zerstörung der Staaten der Eingebornen. §. 229. Der größte Theil Amerika's, besonders Westindien, stand unter kleinen Fürsten (Katziken), welche sich ohne Mühe den neuen Ankömmlingen unterwarfen; indem sie ängstlich gleich bei der Landung sich die Freundschaft der für mehr als Mem sehen gehaltenen Europäer erflehten; und wer sich nicht gut- willig unterwarf, wurde durch Reiterei nud Schießgewehre — zwei den Amerikanern unbekannte Dinge - schnell bezwungen.-» Besonders aber blühetcn aufdem festenlande zwei noch nicht lange entstandene, aber (rücksichtlich) schon machtigestaaten, der eine in Nord/, deraudere in Südamerika— Mexiko und Peru. * §. 2z0. Der Spanier Kortes fallt in Mexiko ein, 1621, verr wüstet es mit unmenschlicher Grausamkeit;— Tod des lezten Königes Monteznma. (Ein Deutscher wollte den unmeusch/ lichen Kortes in einer Epos verewigen!!). — Ans gleiche Art verfahren Bizarro und Almagroin Peru, i535. Hier hatte sich seit einiger Zeit ein Staat eines ruhlgen, gutmüthigen Volkes unter dem ächt patriotischen Zepter der Inkas (Söhne der Sonne), gebildet; — der Inkas suchte die Freundschaft der Europäer; aber der Gold/ durst kannte weder Völkerrecht noch Menschlichkeit, besonders da auch noch die Religion zum Vorwände dienen mußte. Der lezte Inkas, der sanfte Ataliba (Apataliba), starb wie Monteznma. Kein Staat der Eingebornen blieb, als die Horden, der noch Halbwilden in den Wäldern Nordamcrika's, oder an dem Maranjon in Südamerika, weil es nicht in der Macht stand, diese in ihrem weitschichtigen und sichern Aufenthalte auf gleiche Art zu vertilgen. ll) E n r 0 p ä i sch e Kolonien. H. 281. Nicht Spanier und Portugiesen allein, sondern Franzosen, Engländer, Holländer — selbst Dänen und Schweden, suchten
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