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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 60

1822 - Berlin : Reimer
öö Erzählungen. Denn noch kämpften all' Auf der Leichen Wall, Wild mit der Verzweiflung letzten Wuth. Flüchtend drängten nach drs Tempels Hallen Die Besiegten nun im Wahn sich hin, Nimmer könne lstes Gebäude fallen, Denn Jehova wohne selbst darin. Doch kein heilger Ort Hält zurück den Mord Naubbegierger Krieger wilden Sinn. - Uno so sank, ein unerhört Exempel, In der ungeheuren Flamme Brand Der erhabne, gottgeweihte Tempel, Der ein ganz Jahrhundert stand. Aber nun zurück Wendet still den Blick, Und erkennt, wo waltet Gottes Hand. Sieh, ein Krieger, mord-und racheschnauvend Naht der Wohnung einer Gläubigen, Welche Jesum einst bewirthet, glaubend An die Sendung dieses Göttlichen. „Flieh zum Tempel, flieh! Fleht ihr Mann, die Kniee Ihr umfassend, eilig laß uns gehn!" Doch sie nimmt an ihre Brust den Säugling-.- „Fliehe! Gott ist dort, und Gott ist hier; Geh zum Tempel dann, du bist ein Weichling! Gottes Hand allein ist über mir!" Sprichts, und bleibt zurück, Und mit Wuth im Blick Tritt der Krieger ein und naht sich ihr. „Hier, Soldat, ist mefne Brust! ich siehe Nicht mm Schonung," ruft sie. Doch es streckt Schnell das Kind die Händchen in die Höhe, Und umfchmiegcnd hält es sie bedeckt. Da umfließt ein Glanz Kind und Mutter ganz, Und der Mörder steht zurückgeschreckt.

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 66

1822 - Berlin : Reimer
66 Erzählungen. 5g. Harras. Noch harrte im heimlichen Dämmerlicht Die Welt dem Morgen entgegen, Noch erwachte die Erde vom Schlummer nicht, Da begann sichs im Lhale zu regen. Und es klingt herauf mit Stimmengewirr^ Wie flüchtiger Hufschlag und Waffengeklirr, Und rief aus dem Wald zum Gefechte Sprengt ein Fähnlein gewappneter Knechte. Und vorbei mit wildem Ruf fliegt der Troß, Wie Brausen des Sturms und Gewitter, Und voran auf feurig schnaubendem Roß, Der Harras, der muthige Ritter. Sie jagen, als gält es dem Kampf um die Welt, Auf heimlichen Wegen durch Flur und Feld Den Gegner noch heut zu erreichen, Und die feindliche Burg zu ersteigen. So stürmen sie fort in des Waldes Nacht Durch den fröhlich aufglühenden Morgen, Doch mit ihm ist auch das Verderben erwacht, Es lauert nicht länger verborgen. Denn plötzlich bricht aus dem Hinterhalt Der Feind mit doppelt stärkrer Gewalt, Das Hüfthorn ruft furchtbar zum Streite Und die Schwerdter entfliegen der Scheide. Wie der Wald donnernd wieder erklingt Won ihren gewaltigen Streichen! Die Schwerdter klingen, der Helmbusch winkt. Und die schnaubenden Rosse steigen. Aus tausend Wunden strömt schon das Blut, Sie achtens nicht in des Kampfes Gluth, Und keiner will sich ergeben, Denn Freiheit gilts oder Leben. Doch dem Häuflein des Ritters wankt endlich die Kraft, Der Uebermacht muß es erliegen, Das

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 44

1822 - Berlin : Reimer
K4 Erzählungen. Und grüßten ihren Freund. (So pflegt es zu geschehn.) Da hieß es allemal: Uns freut von ganzer Seele, „Dich hier zu sehn; und nun— erzähle! Was ward da nicht erzählt! Hört, sprach er einst, ihr wißt Wie weit von unsrer Stadt zu den Huronen ist« Eilf hundert Meilen hinter ihnen * Sind Menschen die mir seltsam schienen. Sie sitzen oft bis in die Nacht Beisammen, fest auf einer Stelle; Und denken nicht an Gott, noch Hölle. Da wird kern Lisch gedeckt, kein Mund wird naß gemacht. Es können um sie her die Donnerkeile blitzen Zwei Heer' im Kampfe stehn, —- sollt' auch der Him- v '., mel schon Mit Krachen seinen Einfall drohn: Sie blieben ungestöret sitzen; Denn sie sind taub und'stumm. Doch läßt sich dann und wann Ein halbgebrochner Laut aus ihrem Munde hören, Der nicht zusammenhangt und wenig sagen rann, Db sie die Augen schon darüber oft verkehren. Man sah mich oft erstaunt zu ihrer Seite stehen: (Denn wenn dergleichen Ding geschieht, So pflegt man öfters hinzugehen, Daß man die Leute sitzen steht:) Glaubt Brüder, daß mir nie die gräßlichen Geberden Aus dem Gemüthe kommen werden, Die ick an ihnen sah! Verzweiflung, Raserei, Boshafte Freud', und Angst dabei, Die wechselten in den Gesichtern. Sie schienen mir -- das Schwor ich euch! — An Wuth den Furien, an Ernst den Höllenrichtery, An Angst den Missethätern gleich. Allem was ist ihr Zwecks" so fragten hler die Freunde, „Vielleicht besorgen sie die Wohlfahtt^der^ Gemein-

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 57

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. ■- 57 Den Bürgern wurde kalt und heiß, Bis noch der Trost sich fand, Daß unentdeckt im ebrnen Kreis Ein Fluchtweg offen stand. Da griffen sie geschwind zum Stabe, Und'stöhn mit Weib und Kind und Habe. Hans Marsch, der Schafhirt, blieb im Ort Der Männer ganzer Nest, Denn Ehehaflen hielten dort Den wackern Burschen fest. Sein Weib, ein ihm sehr liebes Wesen „ y; War eines Kindleins erst genesen. „Sikh zu, was siehet dir bevor? Rathschlagte Hans mit sich. Das Wölk umlagert Wall und Thor, Und tobep fürchterlich. Doch nur getrost! Wie sichs auch stelle. Es stamm?denn doch nicht aus der Hölle!" „Tritt mannhaft ihm vor's Angesicht, Und sprich ein tapfres Wort! Das war des Bürgermeisters Pflicht, Doch lief die Memme fort. So bist du leicht der Stadt wehr nütze, Als jene ausgewichne Stütze." Und zwischen Donnerbüchsen stand Er plötzlich auf dem Thor, Schwang muthig mit der rechten, Hand Ein weißes Luch empor, Und rief fast trotzig: „Hört ihr Degen, Ich soll mit euch Verhandlung pflegen. Gelobt ihr Schutz und Sicherheit Uns allen redlich an, So wird euch ohne Widerstreit Das Thor flugs aufgethan. Doch, wollet ihr die Stadt verheeren, So werden wir uns grimmig wehren."

5. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 257

1822 - Berlin : Reimer
Poetische Lesestücke. 257 Unter stillen feiernden Gebeten Flammt der Opfer Lohe himmelan; Won geweihten, Speer-umkränzten Stätten, Durch des Lagers weit gekreisten Plan. Schnell enteilt die dunkelste der Nächte; Und an Ostens purpurfarb'nem Rand Steigt der Liebling aller Himmelsmächte Glühend auf, an Eos Rosenhand. Da tönt, von Pieriens Gefilden Her, ein schauerlicher Schlachtgesang; Gleich dem Blitzstrahl zuckt von tausend Schilden Helles Glanzen durch der Waffen Klang. Jst's die Vorhut schon der Feindesheere, Won Philippi's Thoren früh genaht? Oder einen wohl noch Freundesspeere Sich mit uns zum Siegestodes -Pfad ? Zweifelnd reiht der Feldherr seine Schaaren, Schickt des Heeres schnellste Jugend aus; In des Spähens Kunde wohl erfahren, Führt sie Kassius zum Erstlingsftrauß. Doch kaum theilen sich des Staubes Wogen, Die den nahen Hcereszug umfahn: Da enteilt dem schon gespannten Bogen Tönend das Geschoß — die Feinde nährst Froh, dem Feldherrn diese Kunde sendend, Sammelt Kassius die leichte Schaar, Und zum Feindeshaufen hin sich wendend, Beut er kühn die Brust dem Kampfe dar. Bald entbrennt der Streit, und Wunden klaffen, Tod verbreitend schmettert Wehr an Wehr; An den Bergen wiederhallt der Waffen Schauerklang — da naht sich Brutus Heer. Und verdoppelt tobt das Schlachtgedrango, „Freiheit" tönt's und „Cäsar" schalls zurück; Unaufhaltsam stürzt sich Meng' an Menge, Kühnheit ringt mit altem Kriegerglück. R Aus

6. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 265

1822 - Berlin : Reimer
Poetische Lesestücke. Lv5 Aus der. Berge dichtem Nebel Schießt der Pfeile Hagel nieder; Donnernd ballt das Schlachtgeheule; Klirrend fahren aus dem Dunkel Mordbegier'ge Schwerterblitze, Und zerschmettert sinken Römer, Tausende, wie vor Orkanen Meilenlange Wälder brechen. Es erbebt die Erde, Felsen Schütteln ihre grauen Scheitel; Grausig walzt der See die Leichen Auf dem blutbeschäumten Rücken, Wild die schwarzen Wasser hebend. Die Schlacht ist gewonnen und Hannibal wendet Den Zug, wo das Land seine Schätze ihm spendet» , Roma zittert. Doch die Ströme Wiel vergossenen Blutes löschen Nicht der alten Heldentugend Lichte Flammen. Neue Heere Ziehen aus den reichen Mauern, Und des Führers weises Zaudern * Hemmt des Feindes rasche Schritte. - .' Hannibal begehrt zu schlagen, Und den Muth der Römer reizend, Weigern die, durch lange Künste Den Karthager zu ermüden. . Neues Kampfgetürnmel tobet In verwüsteten Gefilden, , Und auf's neue trinkt die Erdtz Blut der übermannten Römer; Nömerkraft sinkt vor den Listen Hannibals, des vielgeprüften. Doch im kühnen Alpenzuge, Und im Eis des rauhen Himmels, Den durchwateten Gewässern, Und *)^Fabius Maximus, der Zauderer, vermied die Schlacht, Überzeugt, daß Hannibal sich m dem verwüsteten Lande nicht halten könne.

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 79

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
79 ganrt mit Sonnenaufgang nach Verrichtung der blichen Opfer und Gebete. Auf das erste Signal wurden die Zelte abgebrochen und die Sachen zusammengepackt, Wxevos&tv, auf das zweite wurden die Lasttiere und Wagen beladen, vari&Evcu snl r inot^yia, das dritte Signal bedeutete Vorwrts Marsch!" Die Reihenfolge der Truppen auf dem Marsche wechselte' to fjyovfxsvov^ die Spitze; ol ma&oyfc Xaxeg, die Nachhut. Der Train folgte entweder hinter den einzelnen Lochen oder zusammen hinter dem ganzen Heereszuge. Der Tagemarsch betrug gewhnlich 5 Parasangen 30 km, selten weniger, oft mehr. Am spten Vormittage machte das Ganze halt, um das Frhstck, to Quarov, einzunehmen (das Rendez-vous); die Hauptmahlzeit, to delttvov (Abkochen), fand statt, sobald gegen Sonnenuntergang das Lager bezogen worden war.' Die wichtigsten Marschformationen sind: a) Der Kolonnenmarsch, etci xegcog ober xaz xegag noqevea^ac (longum agmen), d. h. die Lochen marschieren hintereinander, gewhnlich em 6vo, während die Reiter und Leichtbewaffneten Aufklrungsdienste taten. Diese Formation wurde gewhnlich auf dem Marsche beobachtet. b) Der Frontmarsch ober die Phalanxstellung, <swtexayiiev<$ t($ atqarei)fxati oder eni (pdxayyog noqevea^at (acie instructa). In diese Formation, in der die Lochen geschlossen mit Abstand von Mannesbrette, und zwar nebeneinander, marschierten, ging man in der Nhe des Feindes der, indem die Hopliten aus dem Kolonnenmarsch links aufmarschierten. c) Das gleichseitige Viereck, nlaiatov lanxevqov, in dessen Mitte der Tro und die Leichtbewaffneten marschierten, wurde formiert, wenn der Marsch vom nachfolgenden Feind bedroht wurde. d) Das oblonge Viereck, tclaiatov 8t8q6fxr\xsg, wurde aus dem gleichseitigen Viereck formiert, so oft das in Frontmarsch vor-rckende Heer Brcken oder Engpsse zu passieren hatte. Das geschah also: Aus der Front (to <sr6fia) marschiert eine gengende Anzahl Lochen aus der Mitte vorauf und wartet jenseits der (Enge. Ebenso viele Lochen lsen sich aus der Queue (y oigd) aus und bleiben zurck, bis das brige aufgeschlossene" Heer die Enge passiert hat. Jenseits der Enge zieht sich dann das Heer wieder auseinander, um die ausgerckten Lochen in die Front und in die Queue wieder aufzunehmen. e) Die Kompagnie-Kolonnen (Steilkolonnen), Ao/ot oq&ioi, fanden Anwendung beim Vorrcken gegen einen vom Feinde besetzten Hgel. Die Lochen marschierten dabei rechts und links in ziemlichen Abstnden nebeneinander auf (Phalanx mit Zwischenrumen), und zwar so, da die (Enomotien hintereinander standen, wodurch der Lochos eine grere Tiefe als Breite erhielt, was das Wort yihog andeutet.

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 293

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 293 - mittelbarer Nhe der Stadt Pisa in Elis. Die Sdseite des Fest-platzes, dessen Kern die dem Zeus geweihte Altis (Xaog = hl. Hain) bildete, wurde besplt vom Alpheios, die Westseite war durch den von Norden in den Mpheios sich ergieenden Kladeosbach geschtzt, während die Nordseite der Kronosbgel abschlo. Die Altis war im Osten, Sden und Westen von einer niedrigen Mauer eingefat. 2. Geschichte Olympias. Schon Herakles soll dem Zeus zu Ehren hier Waffenspiele ver-anstaltet haben. Iphitos, der König von Elis, der um 800 v. Ehr. die Spiele erneuerte, soll dann mit dem Könige Lykurgos von Sparta einen Vertrag geschlossen haben, durch den das bislang lokale Fest zu einem panhellenischen erhoben und dem ganzen Gebiete ein neutraler Charakter verliehen wurde. Von da ab fanden regelmig alle 4 Jahre im Juli diese Spiele statt, und jeder freie Grieche durfte sich als Kmpfer oder Zuschauer daran beteiligen. Nach der Schlacht bei Ehaironeia (338 v. Chr.) verloren die Spiele immer mehr ihren nationalen Cha-rakter, und selbst Unfreie traten nicht selten als Wettkmpfer auf. Das Christentum suchte lange vergeblich den heidnischen Spielen ein Ende zu machen- denn die ersten rmischen Kaiser, besonders Nero, der selbst dort als Wagenkmpfer auftrat, brachten den Spielen ein groes Interesse entgegen. Erst im Jahre 393 wurden die Spiele auf Befehl des Kaisers Theodosius I. eingestellt. Damit war auch das Schicksal der hl. Sttte besiegelt. 395 plnderten und verwsteten die (Boten die Heiligtmer, und auf Befehl des ostrmischen Kaisers Theodosius Ii. (408-450) wurden Feuerbrnde in die heidnischen Tempel geworfen. Die hochberhmte Sttte war nunmehr versunken und vergessen". 3. Geschichte seiner Ausgrabung. Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Johann Joachim Winckelmann*) fr die Wiederausgrabung von Olympia eingetreten, aber abgesehen von einigen oberflchlichen Grabungen durch Franzosen und Englnder zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschah fr die Verwirklichung dieses Planes nichts. Dem wiedererstandenen Deutschen Reiche blieb diese Friedenstat vorbehalten. Zwar hatte schon 1852 (Ernst (Turtius2) (der Lehrer des Konprinzen Friedrich Wilhelm, des 1) Winckelmann (geb. 1717 in Stendal, ermdet 1768 in Trieft) war der Sohn eines armen Schuhmachers. In Rom wurde er Oberaufseher der Alter-tmer und durch sein 1764 erschienenes Hauptwerk Geschichte derkunst des Altertums", durch das Lessing zu seinem Laokoon" angeregt wurde, der Begrnder der Archologie. 2) E. Turtius, geb. 1814 zu Lbeck, f als Professor der alten Geschichte an der Berliner Universitt 1896. Seine Hauptwerke sind Peloponnesos" und das im Verein mit andern Gelehrten herausgegebene 5-bndige Werk: Aus-grabungen von Olympia".

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 77

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
77 weg nur minderwertige Leute beritten gemacht mrben, so hat die spartanische Reiterei es nie zu einer Bebeutung gebracht. 3. Der Train, o ober r (fxevrj. Dazu gehren die inaomoxai, Schildknappen? axevocpdqoi, Gepcktrger: xfovxes, Gerolde; aabiiyxzai, Trompeter: rzte: pdvzeig, Seher; drj^iiovqyoi, Handwerker; xdnrjhoi, Marketender: fno&yia, Lasttiere: pcczcu, Wagen, axrivai, Zelte: zu axevrj, das Gepck usw. 72. Die Gliederung und die Mrer des hoplitenheeres. An der Spitze eines Hoplitenregiments, das nach dem Umfange der Aushebung verschieben groß war, stanb der az^yds, Oberst, dem ein vnoozqrriyos, Oberstleutnant, beigegeben war. Die taktische Einheit des Regiments bilbet der l^og, Kompagnie, ca. 100 Mann- 6 Xoxayg, Hauptmann. Der i6%o? zerfllt in 2 nevzrpoazies, Zge, zu je ca. 50 Mann, (<5 nevxrixovzriq, Leutnant), die neuzrjxoazvs in 2 iv(ofxoziai, Korporals)asten (<5 Ev^ozdqxn^ Korporalschaftsfhrer). Die Bedeutung von zd^ig und zatlaqxs, die uns bei Xenophon fter begegnen, steht nicht ganz fest; entweder sind es allgemeine Ausdrucke oder aber rdl-is bedeutet eine Abteilung, die grer ist als ein Aetyo?, aber kleiner als etn Regiment, also etwa Bataillon; za&aq/og Bataillonskommandeur oder Major. 73. Das Lager, r rgardnedov. Solange es mglich war, lie man die Truppen in Stdten oder Dorfen Quartiere beziehen, im anderen Falle bezog man an einem von der Natur mglichst geschtzten Orte ein offenes Lager. Die Truppen lagerten in Zelten, cd oxrjvci, nach Lochen in bestimmter Ordnung. Die Waffen wurden auf einem Platze vor dem Lager abgelegt (oergl. Die Gewehre zusammenstellen"). In der Mitte des Lagers befanb sich ein Versammlungsplatz; hinter dem Lager lag der Marktplatz, fi Loa auf welchem die Martietenber in Verkaufsbuden, unter Aufsicht der uramm'eister, Lebensmittel aller Art feilhielten. Auch die Lanbleute aus der Um-gegenb brachten borthin Lebensmittel zum Verkaufe. Nur im Notfalle beschaffte sich das griechische Heer Lebensmittel durch Plnberung. Sobald das Lager bezogen war, wrbe die Parole, zd atiffbrjfxa, ausgegeben, und es wrben Wachtposten, wvluxai, und Vorposten, nqocpvlaxeg, ausgestellt. Whrenb der Nacht brannten, selbst wenn der Feind in der Nahe mar, im Lager die Wachtfeuer, zd nvgd. Die Nachtwachen wrben zweimal abgelst: die erste Nachtwache zog auf bei Sonnenuntergang, die zweite um Mitternacht, die britte beim Anbruche der Morgenrte. 74. Die vesehlserteilung. Die meisten Befehle mrben von dem Felbherrn mnblich erteilt an die Offiziere, von biesen an die Mannschaften. Die Parole mrbe von Mann zu Mann roeitergegeben, tcaqayyixxeiv. Nicht selten mrbe sie nochmals rckmrts gegeben. Signale mrben fr den Kampf mit der geraben Trompete (tuba), fj axmys, gegeben, sonst mit dem gekrmmten Hrne (cornu), r xegag, z. B. das Zeichen zum Schlafengehen (Zapfenstreich) und zum Aufstehen (Weckruf ober Reveille).

10. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 143

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
143 - Zh. Das Lager (vgl. das Saalburg-Kastell und Aliso). Auf dem Marsche bezog das rmische Heer jeden Abend ein be-festigtes Lager, castra facere, ponere, munire oder communire,1) fr das der Platz vorher von Kriegstribunen und Tenturionen, wo-mglich am Abhnge eines Hgels, in dessen Nhe Holz, Wasser und Futter zu finden war, ausgesucht und abgesteckt mar, castra metari (metatores oder agrimensores), lignari (lignatores), pabulari (pa-bulatores). Das gewhnliche 4eckige Lager zeigte folgende Anlage: Rings um dasselbe zog sich ein Spitzgraben, fossa fastigata, (fossam ducere), (ca. 4 m breit und 3 m tief), dessen Erde zu einem ungeschtzten Damme, agger, oder zu einem Walle, vallum, aufgeworfen wurde (ca. 3,5 m hoch und breit), dessen Hhe durch Palli-saden, valli, und Flechtwerk, crates, geschtzt wurde; bei groen Kastellen (z. B. beim groen Kastell in Haltern) liefen 2 Spitzgrben, durch eine schmale Erdnaht getrennt, nebeneinander her. Das Lager hatte 4 Tore. In der Mitte der Front nach dem Feinde war die porta praetoria;2) derselben gegenber, an der hintern Front, die porta decumana. Diese beiden Tore waren verbunden durch die Hauptstrae des Lagers, die via decumana, die spter via praetoria hie. Sie war geschnitten (2/3 zu V3) von der via principalis, an deren Enden die porta principalis dextra, bez. sinistra lag. Der obere Teil des Lagers zwischen porta praetoria und via principalis hie praetentura, der Hintere retentura. Die praetentura war halbiert durch die der via principalis parallele via quintana. Auerdem gab es noch viele Lagerstraen, die teils zur via principalis parallel liefen (cardines), teils zur via praetoria (decumani). In der retentura lag im Schnittpunkte (groma) der via praetoria und via principalis das Feldherrnzelt, praetorium; daneben, auf den la-tera praetorii, rechts die Intendantur, quaestorium, links der Ver- !) castra contrahere L. verkleinern; contra alqm. c. habere gegen jem. im Felde stehen; magnum in castris usum habere groe Kenntnis im Feld-dienste besitzen; quintis castris Gergoviam venit in 5 Tagemrschen; castellum, Kastell, fester Platz, Citadelle, Blockhaus; castra navalia Schiffslager; castra promovere weiter marschieren; castra movere das L. abbrechen; dieses geschah auf I faches Signal: Zusammenpacken" vasa colligere; Aufpacken" vasa im-ponere; Vorwrts marsch!" proficisci (vgl. die Marschordnung des griechischen Heeres S. 78). 2) Bzl. der Lage der porta praetoria gehen die Nachrichten bei den alten Militrschriftstellern auseinander. Ursprnglich lag die porta praetoria im Osten; aber von dieser Forderung sah die Kastrametation schon frh ab. Fr Hygin ist die porta praetoria das Tor, das dem Feind zugekehrt war; nach Polybios wurde es da angelegt, wo die bequemste Gelegenheit war, Zufuhr und Wasser herbeizuschaffen; bei Vegetius Heit es: porta autem, quae appellatur praetoria, aut orientem spectare debet, aut illum locum, qui ad hostem respicit. Frher nahm man auch an, da die Tore des Lagers sich genau gegenber lagen; aber die aufgedeckten Standlager in Neu, Haltern usw. haben dargetan, da die Richtung sich oft nach dem Gelnde verschieben mute, und da das Lager dann nicht ein Quadrat, sondern ein verschobenes Rechteck bildete.
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