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1. Griechische Geschichte - S. XII

1882 - Nördlingen : Beck
Xii Verzeichnis der Illustrationen. griechischen Schwerbewaffneten (Hopliten): den ehernen Chiton, ein Unterkleid aus Linnen oder Leder, znm Schuh der Schulter», der Brust und des Unterleibs mit Erzplatten belegt, dazn Beinschienen; der Helm ist ihm abgefallen. Vom Rücken wallt ihm der auf der rechten Schulter durch eine Spange zusammen- gehaltene Mantel (die Chlamys). Mit der macedonischen „Sarissa", einer Stoßlanze von 16, nach andern sogar 21 Fuß Länge, durchbohrt er den persischen Feldherrn. — Von der macedonischen Bewaffnung unterscheidet sich die des Perserheeres. — Ganz im Vordergrund sehen wir noch den zerbrochenen Schaft des s. g. Riemen-speeres, der die vorzüglichste Waffe der griechischen Peltasteu oder Leichtbewaffneten bildete, eines Wurfspeeres, um dessen Schwerpunkt ein Lederriemen gewickelt war, dessen Schlinge im Augenblick des Wurfes mit dem Zeigefinger angezogen wurde, worauf er sich abrollte und dadurch dem Geschoß eine rotierende Bewegung gab. Ter Vorteil dieses Riemenspeeres vor dem gewöhnlichen Wurfspeere war ein ähnlicher, wie heutigen Tages der des gezogenen Geschützes oder Gewehres vor dem glatten. — Tas Mosaik befindet sich jetzt im Museum zu Neapel, und wird von uns soweit nötig re- stauriert wiedergegeben nach einer Originalzeichnung von P. Veckert. Seite 426/7. Karte van Porderaslen zu Alexanders Feldzügen. Seite 488. Pruckschlcr. Seite 48 lies: Hipparch statt: Hhpparch. 52 „ Erechtheis, Ägeis statt: Erechtheus. Ägeus. 309 „ S. 370 statt: S. S67. £05 „ Amorgos statt: Amargos. 868 „ Biographie statt: Biographee. 449 „ Pcrscpolis statt: „Pasargadä".

2. Griechische Geschichte - S. 83

1882 - Nördlingen : Beck
König Darms von Persien (521—485 v. Chr.). 83 Silbers noch neben ihren Lieferungen an Erzeugnissen des Landes als Steuer abgeben sollten. An Naturerzeugnissen mußte jedes Land dasjenige liefern, was in seinem Umkreise am besten gedieh: das eine Pferde, das andere Getreide, das dritte Sklaven und so jedes nach seiner Art. Die Bewohner des Stammlandes Persis waren frei von Abgaben und brachten auch diesem, wie den folgenden Königen nur freiwillige Geschenke. Da es aber auch in den^andern asiatischen Ländern, die jetzt unter persischer Botmäßigkeit standen, nicht anders Sitte gewesen war, als daß man dem Regenten des Landes freiwillige Geschenke brachte, und deswegen die Einführung regelmäßiger und gezwungener Steuern den Unterthanen schwer fiel, so schalten diese auf den König, welcher die lästige Neuerung gemacht hatte, und sagten, sie hätten zuerst einen Vater zum Herrn gehabt, den Eyrus, dann einen Gebieter, den Kambyses, und jetzt sei es gar ein Krämer, der auf dem Throne sitze. Diese Neigung zum Geldbesitze veranlaßte für ihn eine beschämende Täuschung, als er das schon von Cyrns eroberte, seither aber wieder abgefallene Babylon nach lange vergeblicher Belagerung — wie es heißt, durch die List seines Dieners Zopyrus — eingenommen hatte. Er fand über einem der Stadtthore, unter dem eine der belebtester: Straßen durchführte, eine Inschrift des Inhalts: Wer unter meinen Nachfolgern auf dem Throne von Babylon einmal in Geldverlegenheit ist, der öffne dieses mein Grab und nehme so viel Geld, als er will. Nur daß er es nicht öffne, wenn er nicht in Verlegenheit ist: sonst wird es ihm nicht frommen. Eine alte Königin von Babylon nämlich hatte über diesem Thore sich ihr Grab bauen und die Inschrift setzen lassen; und das Grab war bisher unangetastet geblieben. Darius mm meinte nach dem Aberglauben seines Volkes, man könne das Thor nicht zum Durchgang gebrauchen, so lange der Tote in diesem Grabe über dem Kopfe derer sei, die unten durchgingen oder durchritten; und ebenso meinte ei-, es wäre verkehrt das Geld ungebraucht liegen zu lassen, während diese Aufforderung ans der Inschrift stehe. Deshalb ließ er die Totenkammer öffnen, in der man auch die Reste des Leichnams, aber kein Geld, sondern folgende Zeilen fand: Wärst du nicht ein geldsüchtiger, nach schmutzigem Gewinne gieriger Mensch, so würdest du die Kammern der Toten nicht öffnen. Als er wieder in Susa, der Hauptstadt Persiens, war, geschah es, daß er ans der Jagd bei einem Sprung vom Pferde sich den Fuß verrenkte. Sogleich wurden die ägyptischen Ärzte, die er an seinem Hofe hatte und die man damals für die geschicktesten in der Welt hielt, be- 6*

3. Griechische Geschichte - S. 87

1882 - Nördlingen : Beck
Polykrates auf Samos. 87 flüssige Bevölkerung dorthin zu schicken und von dort aus ihren Handel nach dem schwarzen Meere zu betreiben, besetzten auch dw kleine ^zusel Amorgus und mehrere Striche an der Külte vou Kleinasien, welche ihnen gegenüber lag. Die niederen Volksklassen aber wurden nnzusrieden mit den die Insel beherrschenden adeligen Familien; und als einst das samische Heer von einem siegreichen Kriegszuge heimkehrte, siel ev über die Machthaber her und tötete sie. Nicht lange danach — es war mit die Zeit, da Cyrns Persieu vou der Herrschaft der Meder befreite — erhob sich unter dem Volke ein unternehmender Mann, Polykrates, der mit seinen Brüdern Pantagnotns und Syloson einen Anhang unter den Bürgern gewann und bei einem öffentlichen Feste, als sich das ganze übrige Volk, wehrlos und unbesorgt, der Fröhlichkeit überlassen hatte, mit deu Waffeu iu der Hand herbeistürmte, die erschrockene Menge auseinander jagte, die Vorsteher der Insel tötete und mit Hülfe einer Anzahl von Kriegern ans der nahen Insel Naxos sich der Oberherrschaft über seine Mitbürger bemächtigte. Da er aber die Gewalt allein besitzen wollte, brachte er den einen seiner Brüder, Pantagnotns, nms Leben, den andern, Syloson, vertrieb er. Mit Hülfe fremder Söldner befestigte er seine Gewalt ; und indem er das gegen die Vornehmen feindselig gesinnte gemeine Volk für sich gewann, brachte er eine bedeutende Kriegsmacht zusammen, mit der er teils aus zahlreichen Kriegsschiffen Seeräuberei trieb, teils Inseln und Städte des Festlandes von Kleinasien unterwarf. Wo es etwas zu nehmen gab, streckte er die Hände danach aus, ohne zwischen Freunden und Feinden einen Unterschied zu machen. Denn, sagte er, wenn er dem Freunde etwas abnehme und es ihm wieder zurückstelle, so werde er sich demselben angenehmer dadurch machen, als wenn er es ihm niemals genommen hätte. Und so gebrauchte er seine Überlegenheit in den Waffen ohne Maß und Ziel und lauge Zeit gelang ihm alles auf wunderbare Art. Durch deu Seehandel der Saurier wurde er mit dem ägyptischen Könige Amasis bekannt und, ohne jemals persönlich zusammenzukommen, schloßen die beiden miteinander deu Bund der Gastfreundschaft, den sie mit wechselseitigen Geschenken besiegelten. Als nun Amasis vernahm, daß sein Gastfreund immer reicher und mächtiger werde und daß derselbe nichts unternehme, was nicht mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt sei, schrieb er ihm einen Brief, der also lautete: So spricht Amasis zu Polykrates: es ist erfreulich zu vernehmen, daß es einem geliebten Gastfreunde wohl ergehe. Aber mir will dein so gar großes Glück nicht gefallen, da ich

4. Griechische Geschichte - S. 101

1882 - Nördlingen : Beck
Zug des Artaphcrnes gegen Naxos. 101 waren und bei Histiäns, ihrem alten Gastfreunde, Aufnahme, Rat und Hilfe suchen wollten. Jetzt, da sie diesen nicht fanden, sollte Aristagoras sie mit Waffengewalt nach ihrer Insel zurückführen und ihre Gegner ihnen unterwerfen. Aristagoras, der sich zu schwach fand, um mit der Mannschaft von Milet das Volk vou Naxos anzugreifen, aber doch Verlangen trug, unter dem Vorwande eines den Gastfreunden geleisteten Dienstes selbst zur Gewalt über die schöne und reiche Insel zu gelangen, wnßte den Statthalter in Sardes lüstern nach derselben zu machen. Er stellte ihm vor, wie nahe am festen Lande, wie schön, wie wohlhabend dieselbe sei; wie bequem vou ihr aus noch andere nahegelegene Inseln eingenommen werden könnten; endlich welch ein Verdienst bei dem Könige er sich durch Unterstützung der naxischen Flüchtlinge behufs ihrer Heimkehr erwerben werde. Artaphernes und ebenso Darius, bei dem er darum anfragte, ging auf den Antrag gerne ein und es wurden im Frühjahre des Jahres 501 zweihundert Kriegsschiffe unter dem Oberbefehl des Megabates, eines Verwandten des Königs, ausgerüstet, um mit Aristagoras, deu Naxiern und der griechischem Mannschaft aus Jörnen Naxos anzugreifen. Sie fuhren nicht gerade auf Naxos zu, sondern zuerst zur Südspitze der Jusel Chios, um dort das Wehen des Nordwindes abzuwarten und mit diesem, wenn er sich erhübe, nach Naxos zu kommen. Als nun einmal während des Aufenthaltes daselbst der Oberbefehlshaber die Nuude auf deu Schiffen machte, fand er auf einem der mit Aristagoras gekommenen Schiffe gar keine Wache ausgestellt. Zürnend über diesen Beweis von Mangel an Ordnung befahl er, den Befehlshaber des Schiffes, Scylax. zu binden und ihn durch ein Ruderloch am Schiffe zu stecken, so daß der Kopf außerhalb, der Leib aber innerhalb des Schiffes war. Aristagoras, von dem Schicksal seines Gastfreundes Scylax benachrichtigt, erschien sogleich auf dem Schiffe, um ihn von Megabates loszubitten. Und da er diesen unerbittlich fand, giug er hin und machte den Gefesselten selbst los. Hierüber kamen die beiden heftig an einander, und Aristagoras behauptete, Megabates sei vou Arta-pherues ausgesaudt worden, nicht um nach eigenem Gutdünken zu haudelu, sondern um zu thun, was er angeben würde. Dieser rächte sich hiefür dadurch, daß er in der Absicht, die ganze Unternehmung zu vereiteln, in der folgenden Nacht einige feiner Leute nach der Insel Naxos schickte, um deu Einwohnern den drohenden Angriff zu verraten; denn da die Sage verbreitet worden war, die persische Seemacht in diesen Gewässern sei nach dem Hellespont bestimmt, so hatten die Naxier sich keines Angriffes versehen, als dieselbe von Milet ausfnhr und bei Chios anlegte. Jetzt auf

5. Griechische Geschichte - S. 113

1882 - Nördlingen : Beck
Beginn des Feldzugs. 113 über die ganze Erde; darauf war auf einmal der Kranz um seinen Kopf, von dem das alles ausgegangen war, verschwunden. Die Magier fanden in diesem Traumgesichte nichts anderes als die Weltherrschaft des Königs angedeutet. Und so ließ Terxes alle Befehlshaber und Statthalter auf ihre Posten abgehen, um sich und ihre Leute zum Kriege eiligst fertig zu machen. So groß mich die Entfernung der persischen Hauptstadt von dem Peloponnes und so schwer es war, von dort eine Nachricht zu den Griechen gelangen zu lassen, erfuhren doch die Spartaner des Königs Vorhaben in Bülde. Es lebte nämlich in Susa ein vertriebener König von Sparta, Demaratus, der schon bei Darms eine Zuflucht gesucht und gefunden hatte und dem auch Xerxes viel Vertrauen bewies. Dieser beschloß, seinen Landsleuten Nachricht von dem Sturm zu geben, der über sie hereinbrechen sollte; und da er um seiner eigenen Sicherheit willen alles anwenden mußte, um uneutbecft zu bleiben, so nahm er eine jener hölzernen, mit Wachs überzogenen Schreibtafeln, auf die man int Altertum mit Griffeln zu schreiben pflegte, kratzte das Wachs von derselben ab und schrieb unmittelbar auf das Holz, was der König beschlossen hatte, überzog sodann die Tafel wieder mit Wachs, so daß sie das gewöhnliche Aussehen hatte, und schickte sie so durch einen vertrauten Sklaven nach Sparta. Dort wußte anfangs niemand, was die leere Schreibtafel bedeuten solle, bis Gorgo, des Königs Leonidas Gemahlin, die das Geheimnis durchschaute, riet das Wachs abzuschaben. So fanden die Lace-dämonier die Botschaft von dem ihnen bevorstehenden Kriege und teilten sie alsbald den andern Griechen mit. Nenn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, im Jahre 481 v. Chr., brach der Perserkönig von Susa auf, um in Kappadocieu mit dem unermeßlichen Heere zusammenzutreffen, das dort aus allen Teilen seines ausgedehnten Reiches zum Zuge gegen Griechenland sich versammelt hatte. Sein Weg führte ihn ans Kappadocien nach Phnjgieit, von da nach Lydien, in dessen alter Hauptstadt er überwintern wollte. In der Hauptstadt Phrygiens, Celäuä, welche uachmals Apatiten hieß, erwartete ihn ein Lyder, genannt Pythins, welcher sich schon seinem Vater Darius durch prächtige Geschenke angenehm gemacht hatte. Sie bestanden in einem Platanenbaum und einem Weinstock, beide ganz von Gold. Die Wein- trauben an dem letztem waren ganz ans Smaragden, Karfunkeln und anderen kostbaren Edelsteinen gebildet. Beide Kunstwerke galten für das Kostbarste, was man weit und breit sehen könne. Dieser Pythins nun Noth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 8

6. Griechische Geschichte - S. 69

1882 - Nördlingen : Beck
Krösus in Gefangenschaft. 69 gen, ihre Lasten abnehmen und Leute, welche als Reiter gekleidet waren, auf dieselben sitzen. Aus dieser Schar von Kamelen mit ihren Reitern bildete er die vorderste Linie seines Heeres; hinter ihnen kam das Auf?1 volk, hinter dem Fußvolk die Reiterei. Und so ließ er sein Heer gegen das lydische anrücken, die Kamele voran. Die Pferde der Lyder aber entsetzten sich schon ans weiter Entfernung vor dem Anblicke der Kamele und rannten teils mit ihren Reitern davon, teils sprangen sie seitwärts, teils stürzten sie eines über das andere hin. Die Lyder verloren nach mannhafter Gegenwehr die Schlacht und wurdeu in ihrer wohlbefestigten Hauptstadt von den Persern eingeschlossen. Vierzehn Tage nach Anfang der Belagerung wurde die Burg von Sardes gerade auf der Seite von den Persern erstiegen und eingenommen, welche man für unersteiglich gehalten und darum nicht bewacht hatte. Als nun die rachgierigen Feinde sich in der Stadt verbreiteten, kam ein Perser auch in die Gemächer, wo Krösus und sein noch einziger taubstummer Sohu sich aufhielten. Der feindliche Krieger ging mit gezücktem Schwerte auf den König los. Dieser, gleichgültig gegen das Leben nach dem Verluste seiner Herrschaft, that nichts, um dem drohenden Tode zu entgehen; aber dem taubstummen Prinzen sprengte die Angst um den Vater das Band, das bisher seine Zunge gefesselt hatte. „Mann!" schrie er, „töte den Krösus nicht!" Das waren die ersten Worte, welche er sprach; und von da an blieb ihm die Sprache. Vierzehn Jahre war Krösus König von Lydien gewesen, als er auf biefe Weise Reich und Freiheit verlor. Cyrus hatte den strengen Befehl gegeben den Krösus nicht zu töten; als derselbe nun gefangen vor ihn gebracht wurde, befahl der König einen großen Scheiterhaufen aufzurichten und ließ den entthronten Lyder- könig gefesselt zusammen mit vierzehn jungen Lydern ans denselben stellen und ihn anzünden. Hier — erzählen nun die Griechen — im Angesichte eines entsetzlichen Todes fiel ihm Solons Wort ein, daß niemand glücklich zu nennen sei, der noch lebe; nachdem er bisher ganz stille gewesen war, seufzte er bei diesem Gedanken tief ctuf und sprach: Solon! Solon! Solons Cyrns befahl seinen Dolmetschern Krösus zu fragen, was das für ein Mann sei, dessen Namen er ausgesprochen. Anfänglich gab er keine Antwort auf diese Frage. Hernach aber, da man stärker in ihn drang, sagte er: es ist ein Mann, den alle Gewalthaber hören sollten. Zu weiterer Auskunft gedrängt erzählte er endlich, wie der Athener Solon zu ihm gekommen sei und gleichgültig gegen alle seine Herrlichkeit ihm eine Lehre

7. Griechische Geschichte - S. 115

1882 - Nördlingen : Beck
Der Brückenbau. Xerxes und Pythius. 115 die ganze Arbeit zertrümmerte. Der König, der nach persischen Religionsbegriffen glauben mochte, daß der dieses Wasser beherrschende Geist als Freund der Griechen seinem Eroberungszuge widerstrebe, befahl dem Meere in jener Wasserstraße dreihundert Geißelhiebe zu geben und ein paar Fußeisen in dasselbe zu versenken, wobei die damit Beauftragten sprechen mußten: „Du bitteres Wasser! das ist die Strafe, welche der Herr dir auferlegt, weil du ihn beleidigt hast, ungeachtet er dir nichts zu leide gethan hat. Und der König Terxes wird über dich weggehen, du magst nun wollen oder nicht. So bringt man denn dir mit Recht kein Opfer dar, da dn ein tückisches und salziges Gewässer bist." Zugleich wurden auf des Königs Befehl den Leitern des Brückenbaues die Köpfe abgeschlagen und andere bestellt, um neue Brücken zu bauen. Im Frühling des Jahres 480 v. Chr. brach Terxes von Sardes mit seinem ganzen Heere ans nach Abydns. Während des Aufbruchs trat bei heiterem Himmel eine Sonnenfinsterniß ein, so stark, daß völlige Dunkelheit entstand. Man befragte die Magier über das bedenkliche Vorzeichen; aber diese beruhigten den erschrockenen König dnrch die Erklärung, daß die Finsternis den Untergang der griechischen Städte bedeute: denn für die Griechen gälten die Zeichen, die an der Sonne geschähen, für die Perser jene am Monde. Jener Pythius aber, der in Celänä sich den Dank des Königs erworben hatte, war auch nach dieser Deutung noch voll Schreckeu über das böse Vorzeichen um seiner fünf Söhne willen, die er alle nach einem Gebote, welchem sich niemand entziehen bürste, zu dem Heereszug des Königs gestellt hatte. Im Vertrauen auf die bewiesene Ergebenheit, wie auf die Gnade des Königs erkühnte er sich daher, diesem seilt Alter und seine Lage, die einen kräftigen Beistand erfordere, vorzustellen und um Befreiung seines ältesten Sohnes von der Kriegspflicht zu bitten, während die vier jüngeren mitziehen sollten. Aber Terxes zürnte heftig und sprach: bit heilloser Mensch wagst es, während ich selbst nach Griechenland zu Felde ziehe und meine Söhne, Brüder, Verwandte nnb Freunde mitnehme, um deinen Sohn nachzusuchen — du mein Sklave, der mit seinem Weibe und dem gesamten Hause sich aufmachen sollte mir zu folgen? Deine Bewirtung rettet dich und deine vier anderen Söhne; aber mit das Leben des einen, um das es dir besonders zu thun ist, sollst du gestraft werden. Hiemit befahl er den ältesten Sohn des Pythius aufzusuchen, ihn sodann in zwei Hälften zu zerschneiden und je eine Hälfte an beide Seiten des Weges zu legen, auf dem das ganze Heer weiter ziehen sollte. Dieser Befehl wurde sogleich zur Ausführung gebracht. 8 * fvjbwiys im . U M mma N )Vt U .

8. Griechische Geschichte - S. 118

1882 - Nördlingen : Beck
118 Zählung des Heeres. Artemisia von Halikarnassns. folgende Art. Man brachte zehntausend Mann auf einem Platze zusammen, und ließ dieselben so eng aneinander stehen, als es ihnen nur möglich war. Darauf bezeichnete man genau den Raum, den die zehntausend ein-genommen hatten, hieß sie denselben verlassen und errichtete rings umher über der bezeichneten Linie eine Schranke. Sofort ließ man andere Soldaten in diesen eingefriedigten Raum einrücken und sie ebenso sich zusammendrängen, bis er ganz voll war. Indem man nun das wiederholte, bis sämmtliche Truppen innerhalb der Schranken gewesen waren, brachte man, ohne Mann für Mann zu zählen, beiläufig die Zahl des ganzen Heeres heraus. Es waren eine Million siebenmalhnnderttausend Mann, gestellt von vier litib vierzig Völkern außer den Persern. Achtzigtansend Mann von diesem Heere waren Reiter; außerdem kämpfte ein Teil desselben ans Streitwagen, eine der Völkerschaften auch auf Kamelen. Zn Befehlshabern des Landheeres wie der Seemacht wählte Terxes lauter vornehme Perser, meist ans seiner Verwandtschaft. Unter diesen standen sodann die eigenen Führer und Hauptleute jeder Völkerschaft. Eiue solche Uuterausührerstelle nahm auch Artemisia ein, die Witwe eines Fürsten, der im südwestlichsten Teile von Kleinasien ein kleines Reich mit der Hauptstadt Halikarnassns unter persischer Oberhoheit besessen hatte. Sie führte gegenwärtig die Regierung für ihren damals minderjährigen Sohn und begleitete nur ans Neigung zu männlichen Unternehmungen die persische Kriegsflotte mit fünf Schiffen, die sich nächst den phönicischen am meisten auszeichneten. Das Landheer ging durch Thracieu und Maee-donien nach dem südlichen Thessalien; ebendahin fuhr die Flotte, meist an den Küsten hin. Die Städte am Wege, welche den König mit seinen Truppen bewirten mußten, kamen durch den dazu nötigen Aufwand in tiefen Verfall. Für eine einzige Stadt machte die Rechnung für ein Mahl des Terxes und seines Heeres fast 2 Mill. Mark. Man mußte schon lange vorher Massen von Getreide aufschütten, Weizen- und Gerstenmehl mahlen, das schönste Vieh, Geflügel jeder Art mästen, goldene und silberne Trinkgefäße und Mischkessel fertigen, für den König selbst ein kostbares Gezelt aufrichten. In diesem speiste und übernachtete er; das an- dere Kriegsvolk unter freiem Himmel. Und des andern Tages, wenn der Zug weiter ging, brach das Gesinde des Königs das Gezelt ab und nahm alles Geräte mit, ohne den Gastgebern etwas zurückzulassen. — In der Gegend von Macedonien, wo jetzt die Stadt Salonichi steht, kamen die Botschafter zu Terxes zurück, durch welche er die verschiedenen griechischen Völkerschaften zur Unterwerfung aufgefordert hatte. Die einen kehrten

9. Griechische Geschichte - S. 241

1882 - Nördlingen : Beck
Ankunft her Zehntausend in Trapezunt. 241 von den Persern, dann von den eingeborenen wilden Völkerschaften auf sie gemacht wurden, durch deren Gebiet ihr Weg sie führte: so überwand doch ihr Mut und ihre Beharrlichkeit alle diese Übel und Gefahren so glorreich, daß dieser mitten aus Feindesland bewerkstelligte Rückzug eines verhältnismäßig kleinen und von allen Mitteln entblößten Heeres jederzeit im ganzen Altertum für ein Werk der Tapferkeit und der Kriegskunst angesehen worden ist, das mit den berühmtesten Feldzügen siegreicher und großer Heere zusammengestellt zu werden verdiene. Gegen Ende des Monats Februar im I. 400 v. Chr. gelangten sie nach Trapezunt und damit auf griechischen Boden. Tenophon hat diesen Feldzug des Cyrns und den Rückzug der Zehntausend, wie man ihn zu nennen pflegt, in einem Bnche, das den Titel „Anabasis" führt, indes ohne Nennung seines Namens beschrieben. Artaxerxes begab sich nach der Schlacht bei Kunaxa nach Babylon, woselbst er Strafen und Belohnuugeu je uach dem Benehmen der einzelnen im Kampfe bestimmte. Er begnügte sich jetzt noch damit, seine Unzufriedenheit mit der feigen Großsprecherei der einen und mit der Unzuverlässigkeit der andern durch solche Strafen an den Tag zu legen, die mehr beschämend als grausam waren. Denn es wirkte bei ihm noch fürs erste, aber nicht lauge mehr der Gedanke nach, daß noch vor wenigen Tagen ihm Thron und Leben uugewiß gewesen war. Die gefangenen und nach Babylon verbrachten griechischen Heerführer, unter denen dem Klearchns Parysatis besondere Aufmerksamkeit erwies, wurdeu erst später auf Betrieb der Königin ©tattret hingerichtet, einen ausgenommen, welcher den Verräter der andern gemacht hatte. Der König zeigte damals viel größeren Eifer im Belohnen als im Strafen. Dem Tissaphernes gab er außer großen Geschenken seine eigene Tochter znr Gemahlin und dazu die Verwaltung derselben Provinzen, die Cyrus gehabt hatte. Auch sein Leibarzt Klesias und besonders der Sohn des Artagerses empfingen reichlichen Lohn; ebenso Mithridates, der mit seinem Speerwurfe dem Prinzen die erste tödliche Wunde beigebracht hatte — nur lag dem Könige viel an dtnt Glauben, daß es sein Geschoß gewesen sei, das den Tod seines Bruders verursacht habe. Andererseits ergriff Parysatis mit Begierde jede Gelegenheit, ihren Rachedurst an allen, die wider ihren geliebten Sohn etwas gethan hatten, zu stillen. Insbesondere wußte sie listig den Mithridates zu verderben, indem sie bei einem Mahle durch einen ihrer Kämmerer seine Eitelkeit dermaßen reizte, daß er trunken sich seiner That rühmte — ohne Verzug wurden seine Äußerungen von Parysatis dem Roth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 16

10. Griechische Geschichte - S. 243

1882 - Nördlingen : Beck
Despotismus des Artaxerxes, 243 blickten sie wegen des mißlungenen Versuchs gegen die Kadusier mit Verachtung auf ihn und führten Böses im Schilde. Was schon so viele verderbt Hut, die in beschränkten Verhältnissen rechtschaffene Männer Hütten sein können, das führte auch diesen König immer tiefer hinein in Unvernunft, Wollust und Grausamkeit. Du darfst, sagte er zu dem Spartaner Euklidas, der sich mit einer eiteln Freimütigkeit gegen ihn lächerlich machte, — du darfst allerdings mir sagen, was du willst: ich aber kann nicht nur sagen, sondern mich thun, was ich will. So meinte er denn, jedes Gelüste, das in ihm anfstieg, müsse mich befriedigt werden. Und seine Mntter, die er bald wieder von Babylon zurückberief, wußte auch uoch die Bedenklichkeiten zu entfernen, die in ihm bei Wünschen erwachten, deren Befriedigung gegen die anerkannte Sitte und das Herkommen war: er solle, sagte sie, doch sich nicht um das bekümmern, was etwa unter den Griechen für recht und gesetzlich gelte; Gott habe ihn berufen, für Persien zu bestimmen, was da gut oder schlecht sein solle: er selbst sei das Gesetz der Perser. Artaxerxes regierte noch vierzig Jahre nach der Schlacht bei Knnaxa; während dieser Zeit traten Griechen und Perser in die mannigfaltigste, feindliche und freundliche Beziehung zu einander: Persien konnte Griechenland und dieses wieder das Reich des Artaxerxes demütigen oder gar unterjochen, aber dem Könige fehlte die Thatkraft und den Griechen die Einigkeit. Zweites Kapitel Der Feldzug des Agesüaus in Asien und der Iwriuthisch-dü arische Lrrieg. Der von dem griechischen Hilfsheere glücklich vollbrachte Rückzug war ein unwidersprechliches Zeugnis für die innere Schwäche des Perserreiches. Alle Anstrengungen des Königs, wiederholte unter allen mög-licheii Vorteilen gemachte Angriffe zahlloser einheimischer Kriegerscharen hatten gegen das kleine Haustein fremder, aber entschlossener Männer so wenig vermocht als Arglist und Verrat. Auch erzählten die heimgekehrten Griechen, an Gold, Weibern und jeder Art der Üppigkeit fehle es in jenem Lande nicht, aber statt der wirklichen Kraft finde sich bei den Persern nur Einbildung und Ruhmredigkeit. So wuchs in Griechenland und
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