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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

3. Mit einem Stahlstich - S. 238

1836 - Stuttgart : Belser
238 Zehntes Hauptstück. nur Auserlesne wurden durch Oberhofmeister unter Be« obachtung von mancherlei Formen in seine Nähe geführt, Niemand durfte ihn erblicken, ohne niederzufallen, Nie- mand ohne Geschenke vor ihm erscheinen. Blos die sieben Fürsten des Thrones hatten jederzeit freien Antritt in die inner« Gemächer; drei derselben verwalteten Erzämter bei der Krönung: der Eine bekleidete den neuen König mit dem Gewände des Eyrus, der Andre schnallte ihm den Degen um, ein Dritter setzte ihm die Tiare auf, de- ren gerade stehende Spitze, sowie die gelben Halbstiefeln, den König von jedem andern Perser unterschied. Zchn- tausend Perser der drei edelsten Stämme bildeten seine Leibwache und wurden die Unsterblichen genannt, weil auf Todesfälle hin schon immer die Nachrückenden bestimmt waren, so daß ihre Zahl weder abnehmen noch wachsen konnte. Täglich war eine ganze Schaar mit Zubereitung seines Lagers beschäftigt. Fünfzehntansend Menschen aßen an seinem Tische; er selbst speiste allein in einem Zimmer, von wo aus er, Keinem sichtbar, die Andern sehen konnte. Nur was in seiner Art als das Beste galt, sollte der König genießen, Salz von Ammonium in der Wüste, Brod aus ätolischem Waitzen, Wein von Chalybon oder Halcb in Syrien, und überallhin wurde ihm Wasser aus dem bei Susa strömenden Flusse Choaspes oder Karun nachgeführt. Er wechselte nämlich mehrmals im Jahre die Residenz, und gleichwie der chinesische Kaiser, wenn zu Peking die Hitze drückend wird, seinen Sommerpallast in Dschehol auf der Hochebne der Scharraigol-Mongolen be- zieht, so brachte der Perserkönig die heissesten Monate in Ekbatana, jetzt Hamadan, zu, einer Stadt, die auf und an einem quellenrcichen Berge, in reihender Gegend, unfern den waldigen Vorbergen des Zagros gelegen war. Oft, sonderlich zur Winterszeit, verweilte er in dem schwü- len Babylon; als Hauptresidenz ward Susa, die Lilien-

4. Mit einem Stahlstich - S. 362

1836 - Stuttgart : Belser
Fünftes Hauptstück. 362 sonst empfahl Gylippus menschliche Behandlung der Ge- fangnen : Nicias und Demosthenes wurden hingerichtet, die Uebrigen in Steinbrüche gesperrt, wo sie 40 Tage schmachteten; wer dies; überlebte, und weder aus Athen, noch aus Italien oder Sicilien war, mußte es als Gnade betrachten, nicht gctvdtct, sondern in Sklaverei verkauft zu werden. Die Nachricht von einem solchen Verluste, welche ganz Athen mit betäubendem Schrecken erfüllte, forderte die Bundesgenossen zum Abfalle auf, und Alci- biades reihte die Spartaner, diesen voraussichtlichen Er- folg durch eine Flotte zu beschleunigen; denn nur, wenn sie sich ans die See wagten, konnte er rm fremden Staat eine ausgezeichnete Nolle zu spiclcu hoffen. Wirklich be- wog er 412, von wenigen Schiffen und dem Spartaner Chalcideus begleitet, Chios, bisher die eifrigste Verbündete Athens, zum erklärten Abfalle, und diesem Beispiele ahm- ten schnell nacheinander nicht nur Teos und Lcbcdus, son- dern auch Klazomenä und sogar Milet nach. Hiedurch wurde der Weg zu einem Bündnisse mit Persien gebahnt; denn dieses zerrüttete Reich, wo des Artaxerpes einziger achter Sohn, Lerres 11. schon nach 45 Tagen durch sei- nen Halbbruder Sog di an und Sogdian durch einen andern Halbbruder Ochus ermordet worden war, vermochte unter der kraftlosen, durch Aufstände gehemmten Regierung des Ochus, der als König D a r i u s ll. Nothns oder der Unächte genannt wird (423 —404), lediglich unter der Bedingung, wenn ein Theil der Griechen selbst die Hand dazu bot, der jonischen Küstenstädte wieder mächtig zu werden. Daher versprach der Satrape T i ssa p h er n e 6 von Bithynicn, sobald Chalcideus die Rechte des Groß- konigs auf alle ehmats beseßnen Länder anerkannt hatte, dem spartanischen Schiffsvolke Sold zu zahlen, und in Kurzem eine phönizische Flotte gegen Athen zu stellen. Freilich nahm die Sache rasch genug eine andre Wendung:

5. Mit einem Stahlstich - S. 385

1836 - Stuttgart : Belser
Svkrates, 469—400- 385 und unter Anderm dadurch zu erkennen gab, daß er M- kauor, den hiuterbliebnen Sohn desselben, an Kinvesstatt annahm, läßt uns schließen, wie stark stch bereits im Knaben die Wißbegierde geregt haben möge, die er als Jüngling in Athen zu befriedigen suchte. Mit Arznei« künde und Büchcrsammeln beschäftigt, nützte er zugleich die anregenden Vorträge Platos. Wenn er von diesem durch schwächliche Leibesbeschaffenheit, kleine Augen, Ha- bichtsnase, zarte und stammelnde Aussprache und Ele- ganz des Anzuges abstach, so war doch die Disharmonie zwischen der Schärfe seines nüchternen Verstandes und dem Schwünge platonischer Ideen noch bei weitem größer. Das Selbstgefühl des beinahe vergötterten Akademikers und der literarische Ehrgeitz des Stagiriten machen es vollends glaublich, daß unangenehme Berührungen zwischen Beiden Statt gesunden haben. Als Speusipp das Lehramt in der Akademie übernahm, begab stch Aristoteles nach Atarna zu dem Eunuchen Hcrmias aus Bithynien, der eine Zeitlang sein Studiengenosse in Athen gewesen, und indeß Regent von Atarna und Assus geworden war; denn er hatte als Sklave dem Eubulus zur Oberherrschaft verholsen und diesen hierauf ermordet. Drei Jahre laug genoß hier Aristoteles große Freundschaft; da der heimtückisch ge- fangne und an Arta.rerxes ausgclieferte Hermias in Per- sien gehenkt wurde, floh der Philosoph nach Mitylene, und heirathete, das Andenken auch dieses Wvhlthäters heilig achtend, dessen gerettete Schwestertochter Pythias. Bald nachher berief ihn ein ehrenvolles Schreiben König Phi- lipps zur Erziehung des fünfzehnjährigen Prinzen Alexander. Die ausgezeichneten Verdienste, welche er sich um den Sohn erwarb, ehrte der Vater dadurch, daß er die Bild- säule des Philosophen neben der scinigen aufstellte, das zerstörte Stagira wieder aufbaute, die wegen Ungehorsams Baucr's Gesch. I. Bd. 25

6. Mit einem Stahlstich - S. 394

1836 - Stuttgart : Belser
504 Siebentes Hauptstück. Bruder mit 100,000 Asiaten und 10,000 schwerbewaffne- ten Griechen am Euphrat, um die Thronfolge zu ändern. Die Griechen, großentheils durch Lysanders Freund und Landsmann Klearch in der Stille zusammengebracht, bildeten den Kern des Heeres, und eine spartanische Flotte war bereit, das Unternehmen auf dem Meere zu unter- stützen. Doch als.cyrus im Oktober des gedachten Jah- res bei Kuna.ra, nordwestlich von Babylon, während er auf den Großkönig cindrang, durch die Begleiter desselben erschlagen wurde, zerstreuten sich die Asiaten, und Tiffa- phernes brachte die standhaft gcbliebnen Zehntausend an den Nand des Untergangs, indem er ihre listig ciugeladuen Führer dem Artaxerxcs zur Hinrichtung auslieferte. Aus dieser Noth rettete sie Lenophvns besonnene Tapferkeit, der als Führer der Nachhut den gefahrvollen Nückzug an den Euphratquellen vorbei durch Armenien bis ins Land der Kvlchier leitete, wo sie von einem Berge aus unter Freu- denthränen den Spiegel des schwarzen Meeres erblickten. 8600 Mann stark zogen sie in Trapezunt ein, um bald aufs Neue wider die Perser zu fechten. Denn Tissa- pherucs, nunmehr übermächtig in Kleinasien, beschloß die Unterwerfung der Griechenstädte, thcils weil Griechen dem aufrührerischen Cyrus bcigestanden hatten, theils weil er das eroberte Land seiner Satrapie beizutegen gedachte. Ebenso hatten die Spartaner vermöge der Hegemonie ein Recht zur Einmischung, und weil es im Innern gährte, ein Bedürfniß, auswärts Beschäftigung zu suchen. Mau schickte also, zuerst unter Thimbron, dann unter Der- cy l li da s, den Angegriffnen Hülfe, und als der Satrap seine Rüstungen verdoppelte, kam 396 Agesilaus, von Lysander und einem größer» Heere begleitet, nach Klein- asieu. Der Letztere hatte eifrig dazu mitgewirkt, daß die Königswürde von Agis nicht auf Leotychides, der ja ein Sohn des Alcibiades sey, sondern auf des Agis Bruder,

7. Mit einem Stahlstich - S. 395

1836 - Stuttgart : Belser
Agestlaus und Cpaminondas. 295 auf den schlichten, unscheinbaren, an einem Fuße lahmen Agestlaus übergegangen war. Statt aber ein geschmeidi- ges Werkzeug an diesem zu finden, sah der prunkende Lysandcr seine Günstlinge so planmäßig vom Könige zu- rückgesetzt, daß er sich bald wieder nach Sparta entfernte. Noll Begierde nach Kriegsruhm ließ Agestlaus, als un- geachtet des Waffenstillstandes die Räumung von Asien verlangt wurde, dem Tiffapherues sagen: „ich danke dir, daß du uns durch Meineid einen neuen Beistand, den der Götter, verschaffst," drang nach einer Scheinbewegung gegen Karten in Phrygien ein, brachte in Folge eines ähnlichen Kunstgriffes der isvlirteu Reiterei des Feindes bei Sardcs am Paktvlus eine Niederlage bei (im Früh- jahr 395), empfieng von Tithraustes, dem Nachfolger des Hingerichteten Tiffapherues, 30 Talente, wenn er nicht in sein, sondern in des Pharnabazus Gebiet einfallen wolle, vermochte diesen zum Versprechen des Abfalls, wenn Ar- taxerxes den Oberbefehl einem Andern anvertranen würde, und bereitete nun, überzeugt von der Schwäche des Per- serreichs und unterstützt von einem Empörer in Aegypten, auf das Frühjahr 39\ eine Expedition vor, welche dem Grvßkönige mindestens den Verlust von Kleinasien drohte. Da traf plötzlich der Befehl zur Rückkehr ein, um die in Griechenland selbst angegriffne Macht der Spartaner zu vertheidigen. Argos, von alter Eifersucht beseelt, Athen, geschwächt, ohne vernichtet zu seyn, Korinth und Thebä, ärgerlich, am Aufbau der lästigen Größe Spartas gear- beitet zu haben, bildeten ohne Bündnis; eine Gcgeuparthei, und der von Tithraustes gesandte Rhodier Timokrates hatte es verstanden, 50 Talente au die rechten Männer zu vertheilen. ' Sofort reitzte Thebä die opuutischeu Lokrier zu Feindseligkeiten wider Phoeis, und stand jenen bei, damit die Spartaner zu Gunsten der Phvcenser einschrit- ten. Statt nun den König Pausanias abzuwarten, fiel

8. Mit einem Stahlstich - S. 404

1836 - Stuttgart : Belser
404 Siebentes Hauptstück. hin.« Da in Folge des Winters die Lebensmittel zu mangeln anfiengen, rückte Epaminondas nach Messenien, wo unter seinem Schuhe die feste Stadt Messene am Berg Jthome angelegt und ein freier Bundesstaat eingerichtet wurde. Siegreich in Thebä angelangt, wurden die Böo- tarchen vor Gericht gefordert, weil sie ihre Würde vier Monate über ein Jahr bekleidet hatten. „Das Gesetz verurthcilt mich,« sagte Epaminondas, „so verdiene ich den Tod; doch schreibe man mir aufs Grab : die Thebaner ließen Epaminondas hinrichten, weil er sie bei Leuktra zwang, die Spartaner, denen sie vorher nicht unter die Augen zu treten wagten, anzugreifen und zu überwinden, weil sein Sieg das Vaterland gerettet und Griechenland frei gemacht, weil er Sparta belagert, Messene wieder aufgebaut und mit starken Mauern verwahrt hat.« Dieß reichte hin, um die Klage in einen Triumph des Ange- klagten zu verwandeln. Thebäs zunehmende Macht flößte den Atheniensern so große Besorgniß ein, daß sie, die Ab- neigung gegen Sparta überwindend, von nun an entschie- den wider die Thebaner Parthei ergriffen. Die Letztern aber fühlten sich stark genug, um während des Kampfes mit Athen und Sparta ihre Waffen auch nordwärts zu kehren. Als nämlich König Amyntas Ii. von Mace- donien im Jahre 370 gestorben war, und seinem Erstge- bornen, Alexander dem Zweiten, ein gewisser Ptvlemäus Alorites den Thron bestritt, hatten beide Partheien den Pelopidas gerufen, der, ganz im Interesse seiner Vater- stadt, einen Vergleich erzwungen und zur Bürgschaft hie- für Philipp, den dritten Sohn des Amyntas, mit 30 Edeln nach Theba genommen hatte. Schon 368 er- mordete Alorites den Alexander; die Anhänger des könig- lichen Hanfes riefen den Pelopidas zum zweitenmale, und dieser machte es gegen 50 weitere Geisseln dem Mörder zur Pflicht, nicht in seinem eignen Namen, sondern für

9. Mit einem Stahlstich - S. 407

1836 - Stuttgart : Belser
Agesilaus und Cpaminondas. 407 spieße getroffen zu Boden. Nach blutigem Gefechte brach- ten ihn die Thebaner in Sicherheit, während auf dem andern Flügel der Kampf noch unentschieden blieb. Freunde, Offiziere und Soldaten weinten um sein Lager. Die Aerzte hatten erklärt, daß er sterben werde, sobald man das Eisen ans der Brust zöge. Endlich erscholl die Nachricht von der Vollendung des Sieges. „Nun habe ich genug ge- lebt," rief Epaminondas; "doch bringt den Daiphan- tus und Jollidas zu mir." „Sie sind gefallen,» war die Antwort. - „Dann sagt den Thebanern, daß sie Frie- den schließen." Es geschah, wie der sterbende Held gera- then hatte: Persien vermittelte, Messenien blieb unab- hängig, Athen, seit des Epamiondas Tode nicht mehr eifersüchtig auf Thebä, nahm diese Landschaft, sowie die junge Stadt Wegalopolis in Schutz, Sparta stellte, ohne auf ein Recht zu verzichten, die Feindseligkeiten ein: dum- pfes Schweigen herrschte nun plötzlich rings umher, und in weiter Ferne mußte der greise Agesilaus Gelegenheit zu Ruhm und Beute suchen. Artaxerxes Mnemon, Vater von 118 Söhnen, hatten den ältesten, Darius, sammt 50 nicht ebenbürtigen einer Verschwörung wegen zum Tode verurtheilt, und zwei andre, Ariaspes und Arsames, durch die Bosheit eines dritten, der Ochus hieß, verloren; da er selbst, im Jahre 562, von Gram und Alter gebeugt, ins Grab sank, und Ochus als Artaxerxes Iii. über Leichuame der Seinigen auf den Thron stieg, tobte Auf- ruhr durch Vorderasien und Syrien hin, und in Aegypten führte Tachos, als Nachfolger des Achoris und Nek- tanebi s, die Herrschaft. Dem Tachos, und als er mit ihm zerfallen war, seinem Vetter Ne kt an e bis Ii. lei- stete Agesilaus gegen großen Geldgewinn Dienste. Erst 350 ward Aegypten durch ein Heer von 330,600 Mann dem Großkönige wieder unterworfen; der spartanische König aber war 361, in einem Alter von 64 Jahren, an

10. Mit einem Stahlstich - S. 411

1836 - Stuttgart : Belser
Demosthenes und Philipp. 411 des Aeropus Sohn Pausanias 393 von Amyntas Ii. einem Seitensprößlinge der alten Königsfamilie, ermordet. Die Thronwechsel von 370 (dem Todesjahre des Amyn- tas) bis 365 sind schon berührt worden. Nun bahnte sich Perdikkas dadurch, daß er seinen Vormünder Alvrites bei Seite schaffte, den Weg zur Selbstregierung, kam aber schon 360 während eines illyrischen Kriegs, oder durch die Tücke seiner Mutter Eurydice, ums Leben. Im Au- genblick, wo sein unmündiger Sohn Amyntas Hi. den Thron einnehmen sollte, standen alle Feinde des Reichs unter den Waffen, Illyrier, Päonen und Thracier zu Lande, die Athenienser zur See, und zwar diese, angeblich, um den Thronbewerber Argäus, die Thracier, um den Pausanias zu unterstützen. Bereits hatte es das Ansehen, als ob der Staat zum Untergang reis wäre: da trat der 22jährige Bruder des verstvrbuen Perdikkas, der als Geissel mit Thebä und Griechenland, mit-Epaminondas und des Epaminondas Politik bekannt gewordne, schöne, beredte, leutselige P h i l i p p ins Mittel, beschwichtigte die Thracier durch Geschenke und Versprechungen, stellte die Athenienser zufrieden, indem er Amphipolis, eine ihnen wichtige Han- delsstadt, für unabhängig erklärte, schlug hierauf den Ar- gäus, streute Weissagungen aus, ein Sohn des zweiten Amyntas werde Makedonien retten, bestieg 359, ans Ver- langen des Volkes, den Thron, welchen er bisher für seinen Neffen beschützt hatte, überwältigte die Paönier, siegre in einem blutigen Treffen über die Illyrier, und trug seine Waffen an den See von Ochri. Gleich der erste Kampf hatte ihm klar gemacht, wie viel noch fehle, bis Macedo- nien ein gesichertes und selbstgenügsames Reich bilde: nach drei Seiten stand es dem Andrange der Barbaren offen, mußte also im Westen bis an den Bernos und Perserin, im Norden bis an den Skardagh und Egrisu, im Osten bis an den Despoto erweitert werden, und überdieß in
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