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1. Mit einem Stahlstich - S. 745

1836 - Stuttgart : Belser
Die Völkerwanderung. 745 sein Schwager gewesen war: Eugenius verlor die Schlacht und wurde gctödtet; Arbogast entleibte sich selbst, 294. Nicht umsonst hat die Kirche dem nun zlleinhcrrscheuden Kaiser den Namen des Großen bcigelegt; denn wenn Gratian die Ehrenzeichen des Pontificats abgelehnt und ans der Curie das Standbild der Siegesgöttin entfernt hatte, arbeitete Theodosius vollends entschieden auf den Sturz des Heidenthums hin: auf seinen Befehl zerstörte Bischof Theo p h ilus von Alexandrien 591 das präch- tige Serapeum, wobei die dort befindliche Bibliothek thcils vernichtet, thcils zerstreut wurde; Mönchshaufen wütheten ungestraft gegen die Kunstwerke des Altertbums; 392 verbot ein Edikt nicht nur die Opfer, sondern auch die Sitte, an heidnischen Festtagen Kerzen anzuzünden und die Häuser mit Kränzen zu schmücken, als Hochverrat!) bei Todesstrafe; die Vorrechte der Priester wurden abge- schafft, die Tempelgüter eingezogen; reden und schreiben durfte man als Heide; aber was bedeutete der Polytheis- mus ohne Bilder und Ceremonien? Gleichwohl dauerte in Italien und besonders in Rom, wo man die vielen Unglücksfätle dem Zorne der Götter beimaß, bis über 450 heimlicher Götzendienst fort. Auch der Orthodoxie ver- half Theodosius, der im Occidcnt alle Partheien geduldet, im Orient die Arianer herrschend und noch dazu zwei neue Sekten angetroffen hatte, schon im dritten Jahre seiner Regierung zum Siege. Jene beiden Sekten sind die des semiarianisch gesinnten Bischofs Macedonius von Constantinopel, welcher lehrte, der h. Geist sey nicht des göttlichen Wesens theilhaftig, sondern eine bloße Kreatur, und die des Bischofs Apollinaris von Lao- dicea, der behauptete, das Göttliche habe in Christo die Stelle der hvhern, vernünftigen Seele vertreten. 581 bestätigte ein vom Kaiser nach Constantinopel berufnes ökumenisches Concil das nicänische Symbolum, und er- weiterte dasselbe durch Zusätze, wodurch jede seither ent- standne Ketzere: ausgeschlossen wurde, und der Kaiser bot seine ganze weltliche Macht auf, um dem Beschlüsse Kra^

2. Mit einem Stahlstich - S. 687

1836 - Stuttgart : Belser
Nachfolger des Arigustus bis auf Constantin. 697 noch ein Heer auf das Spiel setzen (den 16. April 69), und Vitellius hatte somit den Hochgenuß, in 8 Monaten etwa 83 Millionen zu verschlcmmen. Jndeß riefen die Legionen des Orients den Feldherrn T. Flavius Vespa- sianus zum Kaiser aus, dessen Bruder, Stadtpräfekt Flavius Sabiuus, aufs Kapitol flüchten mußte: des Vitellius Soldaten drangen nach und stürmten ohne Befehl, wobei der kapitolinische Tempel verbrannte. Bald aber eroberte Antonius Primus mit Truppen aus Mosten, Pannonien und Dalmatien die Hauptstadt, würgte Prä- torianer und Vitellianer, während der stumpfe Pöbel die Freuden der Saturnalien sortsetzte, und ließ den Leich- nam des Kaisers in die Tiber schleifen, den 20. Dezem- der 69. Den Bürgerkrieg benützend, erhob der wackre Bataver Claudius Civilis, au der Spitze seiner Lands- leute zwischen Rhein und Maas, und im Bunde mit deutschen Stämmen, denen die Seherin Vellcda, nur für ihre Verwandten sichtbar, aus einem Thurme an der Lippe Glück weissagte, das Banner der Freiheit: in vielen Galliern erwachte der Muth, einen eignen Staat aufzurichten: hier siegten die den Römern treu gebliebnen Scguaner: den Civilis entwaffnete erst nach großen An- strengungen der Feldherr Pctilius C er i a lis; doch blie- den diese Bataver, wie sie cs zuvor gewesen, Bundes- genossen ohne Tribut. Vespasian rettete die Ehre des Kaiserthums, indem er an sich selbst sparte, dürftige Consularen aber besoldete, den von unwürdigen Mitglie- dern gereinigten Senat und Ritterstand durch angesehne Männer aus Jtalieu und den Provinzen ergänzte, der Kriegszucht wieder aushalf und die Majestätsgerichte ab- schaffte. Von ihm wurde zu Rom ein Amphitheater für 87,000 Zuschauer erbaut, dessen Ruinen unter dem Na- men des Coliseo bekannt sind. Er starb 71 Jahre alt, den 24. Juni 79. Unter seinem vortrefflichen Sohne Titus Flavius Vespasian, der Keinen traurig von sich weggehn lassen wollte und nur Angeber gern bestrafte, verschüttete ein den 24. August 79 erfolgter, mit Erd-

3. Mit einem Stahlstich - S. 743

1836 - Stuttgart : Belser
Die Völkerwanderung. 745 bern und Kindern wurden in Thraeien ausgenommen,' doch stellte Valens die Bedingung, daß sie zum Christen- thume überträtcn, welches ihnen durch Gefangne schon 100 Jahre früher bekannt geworden war. Bischof Ut- p hi las oder Wulstlas (Wölste), Abkömmling Kriegsge- fangner, die man aus Kappadvcien weggeführt hatte, be- kehrte mit großem Eifer Fürsten und Volk, bildete aus griechischen und römischen Buchstaben ein Alphabet und arbeitete die Bibelübersetzung aus, deren Bruchstücke das älteste Denkmal deutscher Sprache sind. Von den West- gothen gieng das Christenthnm auf andre deutsche Stäm- me, Ostgvthen, Vandalen, Burgunder, über, jedoch nicht die orthodoxe, sondern die semiarianische, 359 zu Arimi- num und Seleucia festgesetzte Lehre, daß der Sohn zwar nicht gleichen, aber doch ähnlichen Wesens mit dem Vater sey. Jndeß hatten des Kaisers Diener den Befehl, bei der Ueberfarth die Westgvthen zu entwaffnen, bestochner- weise schlecht erfüllt; Ostgvthen unter Alatheus und Sa- phax kamen, ohne zu fragen, bei Nacht ebenfalls über die Donau, und Lu p i ein ns und Maximus, römische Befehlshaber in Thraeien, faßten den unheilvollen Ent- schluß, den Deutschen durch Mangel an Proviant alles, was sie hätten, abzupresscn. Bereits wurden gegen elende Nahrungsmittel Kinder Zur Sklaverei ausgeliefert, als Lupicinus den Fridigern und Alaviv nach Marcianopel eintnd. Während sie im Pallaste schmausten, wies man hungrige Gothen an den Stadtthoren ab; hieraus ent- standen Händel, wobei einige Römer getödtct wurden; von Zorn und Wein erhitzt, ließ Lupicinus auf die Leib- wache der beiden Fürsten einhauen; sie hörten das Mord- geschrei, machten sich mit gezückten Schwertern Bahn aus der Stadt, und führten ihr Volk siegreich gegen die Rö- mer; ein zweites Heer, welches Valens von Antiochien her sandte, focht ohne Entscheidung; endlich schlug der Kaiser selbst unter den Mauern Adrianopels ein Lager auf, und übereilte die Schlacht, um nicht mit Gratian, der ihm Hülfe bringen wollte, den Ruhm theilen zu mns»

4. Mit einem Stahlstich - S. 749

1836 - Stuttgart : Belser
Die Völkerwanderung. 749 hängig: kurz, die Präfektur Gallien war fast gänzlich ver- loren, als Honorius den 27. August 425 starb. Indes; war der fromme brittische Mönch P c l a g i u s , der durch die Er- munterung , das; Jeder gut werden könne, sobald er wolle, dem Verderbnis; der Zeit zu steuern suchte, 409 mit seinem Freunde Cälcstius von Rom nach Afrika geflohen, wo er als Ketzer anrüchig wurden Bischof Augustinus von Hippo (gcb. 354, ge st. 430), ein energischer Feuerkopf, welcher sogar den wilden Douatisten Respekt einflößte, wendete seinen ganzen Einfluß daran, ein Anathema auszuwirkcn, und 418 konnte die pelagia. nische Lehre im Occident, 431 auch im Orient als ver- worfen gelten. Sie hatte sich im Streit folgcndcrgestalt entwickelt: „keine Erbsünde, Gutes und Böses gleich möglich, Jeder fähig zur Seligkeit', im Christenthume aber noch ein höheres Glück geboten, wozu die Taufe nvth- wendige Bedingung; und wie früher das Gesetz eine Hin- leitung zum Guten, so jetzt Lehre und Beispiel Christi und Gnadenwirkungen, die jedoch dem Entschlüsse des Willens erst folgen; Gottes Vorhcrbestimmung also ge- gründet auf ein Vorhersehen dessen, was der Mensch thun wird." Augustin dagegen gerieth auf folgende Be- hauptungen : „durch Adams Sünde sey idte menschliche Natur völlig verderbt, von ihm die an sich schon ver- dammliche Erbsünde auf Alle übergegangen, und den Menschen daher nur noch zum Bosen freien Wille gelas- sen; aus der verderbten Masse habe Gott von Ewigkeit her Einige durch Christum zu retten beschlossen; in den Auserwählteu wirke folglich unwiderstehliche Gnade den Glauben, während die Ucbrigen gerechter Verdammniß anheimfallen." Obgleich der Occident unter die starre Cvnseguenz dieser Sätze sich beugte, so fanden sie doch auch hier bald Widerspruch, und zwar in Marseille unter den Mönchen, deren Ucbungen allen Werth verloren, wenn es eine unwiderstehliche Gnade gab; Johannes Cassianus (gest. 448) schlug zuerst -en sogenannten semipelagianischen Mittelweg ein, daß die allerdings im

5. Mit einem Stahlstich - S. 20

1836 - Stuttgart : Belser
Drittes Hauptstück. 2,0 Drittes Hauptstück. Theoderich der O st g o t h e. (495— 526). Die Ostgothen wohnten, nachdem sie durch Atti- las Tod von der Dienstbarkeit der Hunnen frei geworden waren, in V?osten und Pannonien bis gegen Dalmatien hin, und besaßen, ausser mehrern ansehnlichen Städten, zwei feste Waffenplätze, südöstlich S i r m i u m (Mitrvwitz) und nordwestlich Vindebona (Wien). An ihrer Spitze standen drei Brüder Wala mir, Thevdemir und Wide mir. Diese theilten obiges Gebiet so unter ein- ander, daß Walamir den Strich zwischen der Leitha und Naab, Thevdemir die Gegend um den Pelso - (Platen -) See, und Widcmir sein Loos zwischen Beiden erhielt. Mit vereinter Macht vertheidigtcn sie jedoch ihr Eigen- thum gegen Anfälle von aussen, besonders gegen die Hun- nen, von denen sie als Abgefallne unaufhörlich beunruhigt wurden. Gerade an dem Tag, als die Kunde eines groß- ßen entscheidenden Sieges, welchen Walamir über jene erfochten hatte, zu Thevdemir kam, hatte diesem seine Beischläferin Ereliwa einen Sohn, den nachmals so berühmt gewordnen Theoderich, geboren. Dieser, gleichsam vom Siege empfangen, wuchs bald zu Constantinopel, wohin ihn sein Vater als siebenjähri- gen Knaben zur Bürgschaft eines Friedens sandte, welchen der byzantinische Hof durch Zusicherung eines jährlichen Tributs von den Gothen erkauft hatte, zu einer seinen Feinden unerwartet furchtbaren Größe heran, wie einst Philipp, der Macedonicr, zu Thebä im Hanse des Siegers von Leuctra. Denn, wie Philipp war er ein scharfer

6. Mit einem Stahlstich - S. 31

1836 - Stuttgart : Belser
Thevderlch der Ostgothe. 51 Was die Finanzen betrifft, so wurde auch hier Nichts verändert. Der König lebte von dcm^ Einkommen seiner Krvngüter. Die Gewinnung des Secsalzes aus- genommen, blieben die früher» Gerechtsame oder Regalien, vermöge welcher namentlich Bergwerke dem Könige ge- hörten. Verlassenschaften ohne Anverwandte und einen letzten Willen, Schätze, welche in der Erde gefunden wurden, sowie die Hinterlassenschaft eines Verbrechers flößen in den Fiskus. Die ergiebigste Quelle des Ein- kommens gewährte jedoch dem Staate die Grundsteuer, zu welcher überall, wo Theuderich herrschte, nicht blvs die Römer, sondern, gegen alle germanische Sitte, auch die Germanen bcigezvgen wurden. Ausserdem bestanden auch die Auraria, eine Han- dels- und Gewerbesteuer, welche schon längst bei den Römern unter dem Namen Chrysargyron eingeführt war, das Mono Polin m, welches entweder für die Erlaub- nis; überhaupt, mit einer Waare ausschließlich zu han- deln, oder für die Bewilligung, gewisse Städte und Be- zirke auf bestimmte oder unbestimmte Zeit allein damit ver- sehen zu dürfen, bezahlt wurde, und das S i l i q u a t i c u m, eine Art Aecise beim Kauf und Verkauf aller beweglichen und unbeweglichen Güter, vermöge welcher von dem So- lidus eine Siliqua halb von dem Käufer, halb von dem Verkäufer entrichtet werden mußte"). Bei der Einziehung der Abgaben kamen mancherlei *) Seit Constantin wurden aus einem Pfunde Gold 72 Solidi geprägt, der Solidus (Ducaten) hielt 4 Scrupel und die Siligua den sechsten Theil eines Skrupels. Man zahlte also, nach unserer Art zu reden, etwas über 4 vom Hundert.

7. Mit einem Stahlstich - S. 254

1836 - Stuttgart : Belser
254 Neuntes Hauptsiüs. Wiederherstellung der Einheit des Reiches hakte zur Folge, daß der Krieg wider die Byzantiner mit Nachdruck ge- führt und die Eroberung Nordafrika's vollendet wurde. Hasan Ben N o o m a n (693—694) griff nämlich sogleich, nachdem Justinian Ii. den Frieden erwünschter- maßen gebrochen hatte, die griechischen Küstenstädte Nord» afrika's an, und eroberte unter vielen andern auch Kar- thag o. Zwar wurde er (696) durch den mit der Berber- Königin Dem iah verbündeten Patricius Johannes bis nach Barka zurückgedrängt; als er aber seine Angriffe ernstlich erneuerte, segelte Johannes nach Kreta und überließ Afrika seinem Schicksal. Die Berbern wur- den nun geschlagen, Karthago zerstört, und die ganze Nvrdküste erobert. Doch war die Eroberung noch nicht vollendet, als Hass a n dem M u sa B e n M v s a i v Platz machen mußte. Dieser kam 705, um dieselbe Zeit, als Abdelmalek in Damaskus starb, und dessen Sohn Walid I. zum Thron gelangte, er, unter dessen Regierung das Reich der Araber die größte Ausdehnung erhielt, wozu Musa haupsächlich betgetragen hat. Denn Musa sicherte nach verschiednen Empörungen der Mau- ren und Berbern dem Chalifat die Nordküste von Afrika und verschmelzte diese Völker endlich mit den Arabern. Darauf setzte er Tarif Beu Ziad über den äussersten Westen, und gieng nach Damaskus, um die Erlaubuiß seines Herrn zu einem Zuge gegen die West- gothen zu erhalten. In Folge von Reccareds Uebcrtritt zum Katho- l i c i s m u s waren W e st g o t h e n, Suevcn und Römer in Hispanien inniger mit einander verbunden, und die Geistlichkeit hatte in Kurzem einen so mächtigen Einstuß erlangt, daß sie als erster Stand des Reiches nicht blos

8. Mit einem Stahlstich - S. 272

1836 - Stuttgart : Belser
272 Neuntes Hauptstück. t(manten den arabischen Statthalter Jussephi« bin herbei. Dieser kam, nahm das feste Avennio und durchplünderte die Gegenden östlich von der Loire bis Lyon. Durch seinen Bruder Ch i lde bran d wehrte in- dessen Karl Mar tell sogleich diesen Streifereien, und im Jahre 737 erschien er selbst mit dem ganzen Heere, eroberte Avennio mit Sturm, gieng über die Rhone in die Grenzen der Gothen, warf Alles zu Boden und belagerte Narbonne. Sv wie dieß die Saracenen in Hispanien hörten, sandten sie ein großes Heer unter Amor Ebn Ai let zum Entsätze. Karl ließ einen Theil seines Heeres in den Verschanzungen, welche von dem Fluße Aude an um die ganze Stadt Herumgiengen, und zog dem Feinde entgegen. Am Flüßchen B i r r a (Berre) im Thale Corbaria, sieben Meilen von Nar- bonne, nahe bei dem Pallaste, welchen der Westgothen- könig Ataulph vor 300 Jahren gegründet, erkämpfte Karl seinen zweiten großen Sieg über die Saracenen. Nach dem Tode des feindlichen Feldherrn ward die Flucht allgemein, viele Feinde ergaben sich, die klebrigen eilten gegen das Meer auf die Bucht zu, in welche die Birra sich ergießt; da wurde aber das Gedränge so schrecklich, daß es unter ihnen selbst zum Kampfe kam wegen der Schiffe, und die verfolgenden Franken vollen- deten die Verwirrung und Niederlage. Da Narb on ne nichtsdestoweniger widerstand, so brach Karl Mar tell die Mauern der Städte Nismes, Agde, Beziers, damit die Saracenen sich in denselben nicht mehr fest- setzen könnten, und die Aude blieb, bis auf weiteres, Die Grenze zwischen ihnen und den Franken. Schnell zog er sodann gegen die Sachsen, nöthigte sie zum Frieden und zur Bezahlung eines Tributs (738); aber 739 stand

9. Mit einem Stahlstich - S. 382

1836 - Stuttgart : Belser
382 Erstes Hauptstück. Aber Baiern sollte Karl nur zum Stützpunkt für weitre Plane dienen. Nachdem er im Jahre 789 einen siegreichen Zug von Aachen aus gegen die Milzen an der Havel gemacht hatte, wobei Sachsen und Friesen ihm Zuzug leisteten, sammelte er 791 den Heerbann der Fran- ken, Alemannen, Baiern, Ostfranken, Thüringer, Sach- sen und Friesen gegen die Avaren. Diese wichen der Uebermacht, und bis an die Naab dehnte Karl seine Eroberungen aus, ohne einen andern Verlust, als den, welchen eine große Seuche unter den Pferden während des Nückzugs verursachte. Hierauf entließ Karl den Heerbann und begab sich nach Regensburg. Die nörd- liche unter dem Grafen Thiederich stehende Abthei- lung zog durch Böheim (per Behemannos) nach Hause. Während dieses Zuges hatte auch König Pippin von Italien aus siegreich gegen die Avaren gekämpft. In Karls Heere focht, wie die Chronisten melden, da- mals ein Niese, aus Durgau in Schwaben gebürtig, der zog über die angefchwollnen brückenlosen Ströme sein star- kes Pferd hintennach. Und wenn sich dieses sperrte, sprach er mit lachendem Mund: „so wahr mir mein Gott hilft, du mußt mir folgen, magst wollen oder nicht!" Avaren, Böhmen, Milzen mähete er ab, wie Gras, und steckte sie auf seinen Spieß, als wären's Vögel. Wie er nun wieder heimkommen und seine Landsleute (als der Brauch ist) mit Grausen gefragt, wie es im Kriege ergangen, und wie er geendet, dazu, was der Feind für Macht gehabt, sprach er: „Was soll ich viel von diesen Fröschtein sagen? ich Hab'ihrer etwa sieben, acht oder neun mit meinem Spieße durchstochen, und hiehin und dorthin getragen, wobei sie, weiß nicht, was? gequakt haben. Wahrlich, mein Herr König und ich haben nicht gut gethan, daß

10. Mit einem Stahlstich - S. 385

1836 - Stuttgart : Belser
385 Karl der Große. Geistlichen todtgeschlagen vder verjagt. Auch liefen be- denkliche Gerüchte um über einen allgemeinen Angriff der Sarazenen gegen die spanische Mark und Sepli- ma nie n (793). Karl überließ daher Kerold von Baiern aus, und Pippin und dem Dux Erich in Friaul von Italien aus die Führung des Kriegs gegen die Ava- ren; seinen Sohn Ludwig sandte er nach Aquitanien, er selbst aber machte sich auf den Weg, um nachdrückliche Anstalten wider die Sachsen zu treffen. Gleichwohl fand er immer noch Muße, während des Osterfestes (794) auf der Villa zu Frankfurt andre Angelegenheiten zu bereinigen, die nichts mit diesem kriegerischen Treiben gemein hatten, sondern den aufs Neue der Ketzerei bc- züchtigtcn Felix von Urcelli und den Bild er streit betrafen. Noch dauerte nämlich im Orient diese Streitigkeit fort, und auch im Abendlande zeigten sich einige Rück- wirkungen desselben. Leo's des Zsauriers Maßre- geln gegen die Bilder hatte sein Sohn Konstantius Kopronymus (741—775) aufrecht gehalten; ein eben- so geachteter Regent, als von den Soldaten, geliebter Feldherr. Als Artabasdus, sein Schwager, wel- cher sich empört und durch Begünstigung der Bilder sei- ner Empörung größern Anhang zu verschaffen gesucht hatte, besiegt worden war (741—743), und dennoch die Bilderverehrung, besonders unter den Mönchen, mehr und mehr einen fanatischen Charakter annahm, ließ der Kaiser durch eine allgemeine Kirchenversammlung in Kon- stantinopel (754) die Bilderverehrung feierlich ver- werfen. Da die Klöster jetzt die Zufluchtsörter der Bil- derverehrer wurden, und ihren, nicht selten in aufrühre- rische Widersetzlichkeit ausbrechenden Fanatismus nähr-
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