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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 258

1822 - Berlin : Reimer
253 Poetische Lesestücke. Auf zum Aether wogt des Staubes Wallen, Dunkelt Phöbus Licht zur Purpurgluht, Leichen färbt das Schwerdt, und Männer fallen Hochgeröthet von der Feinde Blut. Sieh da murmelt's leise durch die Reihen: Kassius der Freiheitskämpfer siel, Brutus hört's, und „so dem Tod sich weihen Freunde! — ruft er — ist das schönste Ziel. Hoch steht Sol im heitern Himmels - Raume, Und noch schwankt der mühevolle Streit; Naht der Gott dem kühlen Fluthenschaume, Sey durch uns das Vaterland befreit" Spricht's, und schnell die Vsderreih'n durchschrei- tend Flammt sein Schwerdt, ein Leitstern seiner Schaar; Tod und Wunden rings im Kampf verbreitend, Trotzt er kühn der dräuenden Gefahr. Aber fest stehen Cäsars Legionen, Der Gefallne nur verlaßt'den Stand, Und Bellona schüttelt der Gorgonen Schlangenhaar mit blutgenetzter Hand. Aber trauernd- im verhüllten Glanze Naht der ewig jugendliche Gott, Bald sich, mit gesenktem Strahlenkränze, Thetis lieblich kühler Wellengrotte; Und noch immer währt der Feldschlacht Toben- Und noch immer wià Gradivus Speer Seine Diener, Wuth und Grau'n von oben Auf die unbezwung'nen Krieger her. „Da erzittert plötzlich Tellus Runde, Und, versammelt auf Pangäus Höhn, Gibt den Göttern Jupiter die Kunde: „Roma's alte Freiheit soll vergehn^ „Tugend nur und Kraft kann frei sich leiten,: „Doch der Schwächling ist geborner Knecht, „Und der Schande laftervoller Zeiten „Weiht sich das entartete Geschlecht." Drum

2. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 51

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
8. Vom Glauben und Götterdienst der alten Deutschen. 51 Helgoland führte von diesem den Namen Forsetisland. Dorr war ein Tempel mit einem dem Forfeti geweihten Brunnen. Alle Tiere in der Umgebung dieses Heiligtums waren un- verletzlich , und aus dem Brunnen durste nur schweigend Wasser geschöpft werden. Mit solcher Verehrung wurde das Heiligtum des Gottes, ja die ganze Insel betrachtet, daß nicht einmal Seeräuber es wagten, dort etwas zu entwenden. Der Tempel wurde später von den Christen zerstört, aber die alte Heiligkeit der Insel lebt noch heute in ihrem Namen fort; denn Helgoland bedeutet Heiligland. Den guten Göttern steht ein böser gegenüber, der schon genannte Loke, Balders Mörder. Er ist der Herr des zwar wohlthätigen, aber auch höchst verderblichen, tückischen Feuers, der Lohe. Von ihm wird folgendes berichtet. Als der schöne, aber böse Gott nach Balders Tode die Strafe und den Zorn der Götter fürchtete, floh er aus Asgart und versteckte sich, in einen Fisch verwandelt, ins Wasser. Aber Wodan. er- schaute ihn von seineni Hochsitz aus, und die Götter zogen aus, den Bösen zu sangen. Donar übernahm den Fischzug. Doch immer wieder wußte der Schlaue zu entschlüpfen, so oft Donar ihn zu haben meinte. Endlich bekam er ihn dicht hinter dem Kopf zu fassen und hielt ihn fest, worauf Loke seine eigentliche Gestalt wieder annehmen mußte. Und nun fesselten ihn die Götter und legten ihn gebunden über die scharfen Spitzen dreier Felsen. Da liegt er nun bis zum Weltende. Uber seinem Haupte hängt eine giftige Schlange, die ihren Geifer ihm ins Gesicht träufelt. Aber des Bösen ungleiches Weib, die edle Sigyn, steht in unerschütterlicher Treue neben dem Gefesselten und hält eine Schale unter den Rachen der Schlange, um das Gift aufzufangen. Freilick, wenn die Schale gefüllt ist, muß sie sie ausgießen, und wäh- rend dies geschieht, tropft der Geiser dem Unglücklichen ins Antlitz. Dann windet und reckt er sich vor Schmerz so un- gestüm, daß die Erde zittert, und dies nennen die Menschen ein Erdbeben. Als mütterliche Segenspenderinneu sorgen gütige Göttinnen treu und liebevoll um die Menschen. Sie haben sie gelehrt, 4*

3. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 56

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
56 8. Vom Glauben und Götterdienst der alten Deutschen. und verschrumpft, aber es giebt auch Alben von holder Ge- statt. Zwergkönige regieren unter ihnen, vor allem Alberich, dessen Name „Albenkönig" bedeutet. Ungeheure Schätze halten die Zwerge in unterirdischen Höhlen verborgen und schmieden aus ihnen köstlichen Schmuck. Manche zeigen sich gutmütig und hülfreich gegen die Menschen, doch behalten sie vor diesen immer eine gewisse Scheu, weil die Menschen ihnen ihre Freundschaft oft mit Undank lohnen. Dann ziehen sich die Kleinen zürnend zurück, und bald merkt der Mensch ihren Zorn an dem mannigfachen Mißgeschick, das seinen Haushalt trifft. Auch sonst üben sie zuweilen Tücke gegen die Men- schen, indem sie ihnen z. B. nachts die Kinder aus den Wiegen stehlen und ihre garstigen „Wechselbälge" hineinlegen. Viele können sich unsichtbar machen oder ihre Gestalt verwandeln, besitzen die Gabe der Weissagung und verstehen sich auf die geheimen Kräfte heilender oder schädlicher Pflanzen und Steine. Auch die Kobolde oder Heinzelmännchen gehören zu ihnen. Sie sind im ganzen gutartig, namentlich sorgen sie um das Wohl des Hauswesens und werden oft faulen Knechten und Mägden empfindlich. Leicht sind sie gekränkt. Dann verlassen sie das Haus auf Nimmerwiedersehen, und mit ihnen schwindet der Segen, den sie dem Haushalte brachten. In das Reich der Alben gehören endlich die Nixe oder Wassergeister. Die männlichen Nixe dachte man sich unschön, mit grünen Zähnen und behaartem Gesicht, die weiblichen Nixen dagegen von zau- berischer Schönheit. Um die stille, schwüle Mittagszeit steigen sie zuweilen aus der Flut, wiegen sich auf den Wellen und kämmen mit goldenem Kamme ihr langes, dunkles Haar. Unter dem Wasser haben sie prächtige Wohnungen, in denen sie ganz nach Menschenart wirtschaften und wohin sie zuweilen Sterbliche verlocken. Aus Verbindungen zwischen Göttern und Menschen ent- stehen die Helden, die mancherlei besitzen, was sie über die gewöhnliche Menschennatur erhebt. Sie sind von ungeheurer Körperkraft und hochragender, übermenschlicher Gestalt, aus ihren Augen leuchtet ein wunderbarer, göttlicher Glanz. Manche können fliegen, sich verwandeln, verschwinden oder be-

4. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 48

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
48 8. Vom Glauben und Götterdienst der alten Deutschen. Feinden der Götter und Menschen, die er eifrig verfolgt. Dann fährt er auf einem schweren, rollenden Wagen daher, welcher von riesigen Böcken, die blitzartig im Zickzack laufen, gezogen werden, in der Rechten hält er den zerschmetternden Hammer, vor dem die Riesen zittern und der nach jedem Wurfe von selbst in seine Hand zurückkehrt. Ehrfurchtsvoll läßt auch der Mensch Arbeit und Mahlzeit stehen, solange der gütige Gott blitzt und donnert. Dann aber, wenn der erquickende, befruchtende, reinigende Regen herniederströmt, dann eilt er hinaus, um seinem Wohlthäter freudig zu danken. So war Donar ein Gott des Ackerbaus und der Leute, welche die Feldarbeit bestellen, der Knechte. Auch die Grenzen, Wege und Brücken, waren ihm heilig, unter den Bäumen die Eiche, auch viele Berge, die daher den Namen Donnersberg oft noch heute führen, und unter den Tieren das Eich- hörnchen, weil es rasch und im Zickzack wir der Blitz springt und rotes Haar hat wie der lange Bart Donars. Von keinem Gotte wußten die Sieger so viele Thaten zu berichten wie von diesem; als tapfrer und gewaltig starker Bekämpfer aller schädlichen Mächte, besonders der Riesen und Ungeheuer, hatte er die wunderbarsten Abenteuer bestanden. Während Wodan von seinem Wolkensitz aus die Geschicke der Kämpfer lenkt, stürzt sich sein zweiter Sohn Ziu mitten ins wildeste Schlachtgewühl. Man dachte sich ihn einhändig, weil das Schwert nur mit einer Hand geführt wird. An seinen Namen erinnert noch der Dienstag, der ihm heilig war; denn dieses Wort ist aus Ziustag entstellt, und daher nennen die Schwaben noch heute den Dienstag Zischtig. Diesem grimmigen, harten Gotte, den die Sachsen Sachsnot d. h. Schwertgenoß nannten, steht der schönste, mildeste, fried- lichste gegenüber: Balder, der Lichtgott, auch ein Sohn Wodans, den ihm seine Gemahlin Frija oder Frigga geboren hatte. Diesen Gott dachte man sich merkwürdigerweise eigent- lich als einen Gestorbenen. Warum, das geht aus folgender schönen Sage hervor. Friedlich lebte der von allen geliebte Balder mit seiner treuen Gattin Nanna in seinem lichten Palaste. Da träumte ihm einst, sein Leben sei in Gefahr.

5. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 58

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
58 § 28—30. Alte Geschichte, Griechen. b) Athener, Thebaner und Korinther erheben sich auf die Mahnung des edlen athenischen Redners Demosthenes trotz des Widerspruchs des bestochenen athenischen Redners Asch in es, werden aber von Philipp besiegt in der 338 Entscheidungsschlacht bei Charonea in Böotien. Demosthenes hält die Leichenrede für die Gefallenen; er soll öffentlich bekränzt werden. Äschines widerspricht, Demosthenes siegt durch seine Rede „für den Kranz." Untergang der griechischen Freiheit. — Mace-donische Hegemonie. Philipp in Korinth zum Oberfeldherrn der Griechen gegen die Perser ernannt. § 29. Iv. Griechische Rultur seit der Zeit der perserkriege, vornehmlich im perikleischen Zeitalter. 1. Architektur: Kallikrates und Jktinus, beide erbauen den Parthenon (§ 25, 2), Mnesikles die Propyläen. 2. Plastik (Skulptur): der Athener pfüöme» (Goldelfenbeinstatuen der Pallas Athene, des Zeus zu Olympia); Polykletus in Argos („Lanzenträger"), Myron aus Attika (Erzg.; „Diskuswerfer", „Herakles"); nach Penkles: Praxiteles aus Athen und Skopas aus Paros (Gruppe der Niobe?); Lysippus, Erzg. aus Sicyou. — Im 3. oder 2. Jahrh.: „Gruppe des Laokoou" (Apollopriester in Troja mit seinen Söhnen, von zwei Schlangen umschlungen) von drei rhodischen Künstlern. (Stempel- und Steinschneidekunst: Münzen und Gemmen.) 3. Malerei: Polygnotus (Gemälde in der Stoa Poikile), Zeuxis und Parrhasius um 400, Apelles 340. 4. Poesie: Entwicklung des Drama aus den beim Feste des Bacchus (Dionysus) gesungenen Chorliedern. Nach den Anfängen des Atheners Thespis (560) weitere Ausbildung der Tragödie: Aeschylus aus Athen t 456 („die Perser", „die Sieben gegen Theben", „der gefesselte Prometheus", „Orestie"), Sophokles aus Athen t 406 („Antigone", „König Ddipus", „Ödipus auf Kolouos"), Euripides aus Salamis t 406 („Medea", „Jphigenia in Aulis", „Jphigenia in Tauris"). Komödiendichter: Aristophanes aus Athen um 420 („die Ritter", „die Wolken", „die Wespen", „die Vögel"). 5. Prosa, a) Geschichtschreiber: Herodot aus Halikarnassus, geb. um 484, „der Vater der Geschichte" (Darstellung der Kämpfe der Griechen mit den Persern; epische Anschaulichkeit); Thucydides aus Athen 471—400 (Geschichte der ersten 21 Jahre des pelop. Krieges; . Feinheit der Charakterzeichnung); Aenophon aus Athen f 354 (Fortsetzung des Thucydides bis zur Schlacht bei Mantinea; „Anabasis" oder Rückzug der 10000; „Cyropädie", „Erinnerungen an Sokrates" u. a.).

6. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 9

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
Inder. 9 Seit Einwanderung der Arier Ausbildung des Kastenwesens. Erbliche, streng von einander abgeschlossene Stände, von den Portugiesen Kasten, von den Indern Iataya's genannt. Vier Rasten; drei arischer Abkunft mit weißer Hautfarbe: 1) Brahmanen (Braminen, d. i. Beter), die herrschende Priester käste; 2) Kschatrias, Krieger; aus den beiden ersten Kasten die Könige; 3) Waisjas, Ackerbauer, Kaufleute und Gewerbtreibende; dann die Nachkommen der Ureinwohner 4) die dunkelfarbigen Sudras, Handarbeiter und Diener. Tief unter den Kasten die verworfene Klasse der schwarzfarbigen Parias (die Zigeuner?). 4. Frühzeitige Kultur, in ihrer Entwickelung gehindert durch das Kastenwesen und durch Festhalten alter Einrichtungen. a) Großartige altindische Bauwerke (mit vielen Verzierungen und Skulpturen, jedoch ohne wahren künstlerischen Wert): Felsentempel teils unter der Erde wie auf den Inseln Elephante und Salsette im Meerbusen von Bombay, teils über der Erde wie zu Ellore im Osten des mittleren Vorderindiens; frei stehende Pagoden (Tempel in Form von Pyramiden) und Stupas (cylinderförmige, mit Kuppeln bedeckte heilige Häuser der Buddhisten). b) Altindische Literatur in der Sanskrit-, d. i. vollkommenen Sprache, einem Zweig des indo-germanischen Sprachstammes (§ 4): die Veda's (d. i. Wissen oder Offenbarung; die vier ältesten Religionsbücher) und die Gesetzbücher des Menu (Manu, erster Mensch). Epische Dichtungen: die Nationalepen, das Mahabharatha (Kämpfe zweier Heldenstämme; Episode daraus: Nal und Damajanti) und das Ramajana (Schilderung von Pflichttreue und Ergebung in das Geschick); lyrische und dramatische Dichtung, besonders das Drama Sakuntala (die Macht des Fluches eines Asketen) von dem Dichter Kalidasa (100 v. Chr.). — Die sog. arabischen Dezimalziffern zuerst bei den Indern. e) Blüte der Industrie (Metallarbeiten, Webereien rc.); Handel mit Indiens reichen Produkten (Gold, Edelstein, Elfenbein rc.), nicht durch die hochmütig gegen das Ausland sich abschließenden Inder, sondern durch Araber und Phönizier vermittelt. 5. Religion: In den ältesten Zeiten Verehrung der Natur-kräfte (Indra, der hohe Himmel, und Mitra, die Sonne). Später zwei ausgebildete Religionssysteme: a) Brahmaismus: Ein geistiges Urwesen, die Weltseele (das ungeschaffene All), Parabrahma; kommt in dreifacher Gestalt (Trimnrti) zur Erscheinung und zwar als Brahma (Sonne), schaffende, Wischnn (Lust und Wasser), erhaltende, Siwa (Feuer), zerstörende Kraft. Verkörperungen dieser Gottheit. Zahllose niedere Gottheiten.

7. Europa - S. 45

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
B. Südeuropa. Ii. Italische Halbinsel. 45 Kirche, durch besonderes Gesetz für unverletzlich und unabhängig erklärt; er wird durch die Cardinäle (höchstens 70), die höchsten geistlichen Würden- träger, im Conclave gewählt. § 208. Geschichtliches und staatliche Verhältnisse. Die alten Jtaliker, den Griechen nahe verwandt, mit denen sie noch längere Zeit zusam- men gelebt haben, sind von N. her in die Halbinsel eingedrungen und durch Nachschub mehr und mehr nach S. gedrängt *). Au den Südküsten siedelten sich Griechen an^). In der Mitte wohnten die eigentlichen Jtaliker, Latiner in Latium, der breiten (latus) Ebene, und die umbrisch-sabel tischen Völker2). Etrusker, von zweifelhafter Abstammung, nahmen die Poebene und dann Etrurien ein, auch südwärts zeitweise weiter vordringend. Im Nw. wohnten Lignrer (Ligüres wohl iberischen Ursprungs), im No. Veneter (Veneti). Später ließe» sich Gallier in der Poebene nied.'r. Rom 754 v. Chr. gegründet, durch seine Lage am Tiber begünstigt. Zuletzt umfaßte das Römerreich fast den ganzen bekannten Erdkreis (orbis terrarum)4). Dauernde Theilung des Reichs 395 n. Chr.; Untergang des Weströmischen Reichs 476. Dann drangen verschiedene deutsche Völker eiu, namentlich Ostgothen (4i>3—553) und Langobarden (568); die letzteren mußten den Oströmern (Griechen) Vieles lassen. Seitdem Zersplitterung. Der Grund zum Kirchenstaat namentlich 755 durch die Schenkung Pippins gelegt. Die Kais er würde 800 durch Karl d. Gr. erneuert, durch Otto d. Gr. 962 an die Deutschen gebracht. Inzwischen kam der Süden z. Th. an die Araber, dann die Normannen. Das Pabstthnm unter Innocenz Iii. (1198—1216) auf seiner Höhe. Die Hohenstaufen seit 1194 im Besitz des romanischen Unteritaliens 5), 1268 (Konradin!) vernichtet. Dann unruhige Zeiten; mehrere kleinere Staaten von Bedeutung: Venedig, Genua, Mailand, Florenz, Neapel. Italien zu zersplittert, um sich etne selbständige Stellung zu erringen. Diese erst seit 1859 durch die Eini- guug erworben''). 1866 auch Venetien hinzugekommen, 1870 der Kirchen- staat. Gegenwärtig fast ganz Italien ein constitutionelles Königreich mit 69 Provinzen (in 16 Landschaften, die unten aufgeführt sind); dem König steht ein Nationalparlament (Senat und Deputiertenkammer) zur Seite. Sehr bedeutend die städtische Cultur; zahlreich namentlich die kleineren Zu § 208. ') Die Iäpyges im So., den Griechen nahe stehend, waren wohl die ältesten Bewohner Italiens. 2) Abgesehen von Ancona war Cumae am Golf von Neapel ihre nördlichste Co- lonie. Die Umbrer und Sabiner wohnten im N., die Sabeller d. h. die von den sabinern ausgegangenen Stämme, darunter Samnite n) im No., £). und So. von Latium. *) Äeußerste Punkte,^im N. der Cl y d e^ B ns en, im O. Armenien (zeitweise der Persische Golf), im S. der Wendekreis in Aegypten, im W. ver Atlan- tische Ocean (auch im heutigen Marocco). 5) Unter Kaiser Friedrich Ii Sicilien besser verwaltet als je vorher und nachher; seine monarchia Sicüla der erste Keim eines modernen Staats. 6) Diese Einigung wurde durch einen Krieg Italiens und Frankreichs gegen Oester- reich eingeleitet, auf den bald die Vertreibung der meisten Fürsten folgte. Frankreich erhielt zum Dank das Stammland der Fürsten, das Herzogthum Savoyen, und Nizza.

8. Europa - S. 193

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Lage und Grenzen. 193 der christlichen Cnltur für Finnland, Fabrik- und Handelsstadt (Schiffbau, Hau- del mit Leinen- und Eifenwaaren)^). Im W. die Alandsinseln, 280 Inseln, von denen 80 bewohnt sind, mit viel Wald und Wiesen. Die Bewohner (c. 16 000} treiben namentlich Fischerei und Schafzucht^). Die nördlichste Stadt in Rußland ist Törneä; auf einem nördlichen Berge erblickt man schon die Mitternachtssonne am Horizont. Im innersten Winkel des Finnischen Busens, zugleich am Sauna Canal, 8m. von Jmtonfall: Wib org (12 000 E.) starke Festung und Handelsplatz. F. Mittel-Europa. I. Die Natur von Mitteleuropa im Allgemeinen. § 276. 1. Lage und Grenzen. In der Mitte Europas liegt eine große Ländermasse, welche, wenn man es im Ganzen nimmt, seinen Rand nirgend berührt, der vielmehr überall andere Länder vorgelagert sind. Dies ist Mit- teleuropa, das alle größeren Länder Europas außer der Iberischen Halbin- sel (bez. Theilen der Griechischen Halbinsel) berührt oder durch schmale Meeres- theile mit ihnen verbunden ist. Es zerfällt in 2 ungleiche Hauptmassen. Die größere westlich-nördliche umfaßt ganz überwiegend Länder, die zum alteud euts ch- la ud gehört haben (das jetzige Deutsche Reich, Deutsch Oesterreich, die Schweiz, die Niederlande und Belgien) man kann diese Masse auch als Germanisches Mit- teleuropa bezeichnen, weil in ihr die Deutscheu vorherrschen; die kleinere süd- östliche bilden die K arpatenländ er (Krone Ungarn). Dieselben haben zwar eigenartige Natur, sind aber durch das Donaugebiet und Alpenausläufer so eug mit dem deutschen Gebiet verbunden, daß sie wiederholt mit demselben in enge Beziehung getreten und schon seit Jahrhunderten mit deutschen Ländern vereint sind^). Politisch sind auch Galizien, Bukowina, Kroatien und Dal- matien, die physisch zu andern Ländern gehören, zu Oesterreich gekommen. Während aber die Karpatenländer weit ins östliche Europa hineinreichen (daher Beziehungen zum Osteuropäischen Tieflande und zur Griechischen Halb- insel!) verdient das Germanische Mitteleuropa namentlich als Mitte und Herz von Europa bezeichuet zu werden, in das alles Cnlturlebeu Europas eingeströmt und von dem es wieder ausgeströmt ist2). 3) Universität bis 1827, wo Abo fast ganz verbrannte; darauf die Universität nach Helsingfors verlegt. 4) Auf der größten liegt B omars und im Krymkriege 1854 zerstört. Im N. von Abo Nystad (Friede 1721). Zu § 276. !) Schon das alte Pannonien umfaßte neben Theilen vonungarn im S. und W. der Donau auch Gebiete, die jetzt zu Deutsch Oesterreich gehören. Während der Völkerwanderung wurden die Karpatenländer wiederholt von deutschen Stämmen durch- zogen. Unter Kaiser Heinrich Iii. und Iv. Ungarn eine Zeit lang lehnsabhängig vom deutschen Reich. Seit 1526 ist es an Habsburg-Oesterreich gekommen. 2) Im germ anischen Mitteleuropa der Hauptsitz jener Germanen, die seit der Völkerwanderung Europa ihr Gepräge so ausdrückten, daß man von einem germanischen Europa spricht; denn außer der Griechischen Halbinsel gibt es kein Land in Europa, in dem sich nicht zahlreiche Germanen niedergelassen haben, wenn sie auch in den romanischen Ländern allmählich wieder mehr von romanischer Bildung überwältigt sind. Das alte Deutschland Sitz des Kaiserthums, das als Schutzmacht der Kirche und oberste weltliche Macht galt und selbst erst das Papstthum aus seine Höhe gebracht hat, ferner lange Zeit ein Hauptland der christlichen Cultur (hier auch Heß, Geographie. 3. i?

9. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 63

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Asien. E. Südasien. 1. Vorderindien. 63 In seinem Reichthum an Thieren steht Indien einzig da (§ 70, 6); den höchsten Preis zollt man dem Elephauten, der sich durch Schönheit und Gelehrigkeit vor seinem afrikanischen Bruder auszeichnet. Neben ihm ragen dnrch Größe oder Stärke hervor: Rhinoceroten, Büffelarteu, ferner reißende Thiere, vor allem die bengalischen Königstiger, Panther und Leoparden, im Nw. auch Löwen; eigenthümliche Ausbeute liesern im Hochgebirge sj)af Kaschmirziege und Moschusthier. Die Engländer treiben mit gutem Erfolge Pferdezucht. Auch gibt es Krokodile, große Schildkröten, Schlangen, wie die Boa- und Brillen- schlänge"), iu den tropischen Gebieten anch Affen und Papageien. Pfau und Huhn aus Indien nach Europa eingeführt, Taubenarten zahlreich. Seidenzucht ergiebig. Das Meer spendet Perlen. Die Jnsecten z. Th. schon sehr pei- nigend. Im Allgemeinen die Thiere von den Hindu wegen des Glaubens an die Seelenwanderung geschont. Fleischnahrung selten und großentheils verpönt^). § 98. Völker- und staatliche Verhältnisse. Die Bevölkerung z. Th. fast so dicht wie in China, in den britischen Besitzungen dichter als im deutschen Reich, viel schwächer in den Schutzstaaten. Urbevölkerung Draw ida, von den eingewanderten Hindu, welche weitaus die Mehrzahl bilden, unterworfen und namentlich in die Gebirge des Dekhän gedrängt, in einzelnen Gegenden, z. B. Ceylon und Stellen von Coromandal noch fast ganz wild, im Ganzen c. 1j6 bildend. Zu deu Hindu, die melan- cholische Angen und schlichtes Haar haben und von Gestalt schmächtig, von Charakter sanft, gntmüthig und träumerisch^), mäßig, scheu, doch verschlagen sind, später verschiedene, z. Th. mohammedanische Völkerstämme getreten, Mongolen, Afghanen, Balntschen, im N. Tibetaner eingedrungen. In der neueren Zeit auch Europäer hinzugekommen, von denen 300 000 im britischen Indien, we- nige in andern Thülen leben. Religion der Mehrzahl (c. 3ji) der Brahmaismus (§ 58). Die drei Hauptgötter Brahma, Gott des Gebets und Cultus und Schöpfer, Siwa, der durch Zerstörung Belebende und Wifchuu, der Erhalter, zusammen eine Dreieinheit (Trimnrti). Aus religiösem Grunde ruht auch die Kastenein- theilung. Danach 4 Kasten 1) Brahmanen, aus denen alle Priester, Ge- lehrte, Aerzte, Beamte genommen werden, im Ruft besonderer Heiligkeit stehend, an peinliche Vorschriften gebunden; 2) Kschatrijäs (Krieger), einst (bei der Einwanderung) die erste Klasse^); 3)Vai'sjas, Laudbauer und Kaufleute, die große Mehrzahl bildend; 4) Sud ras, aus dem Theile der alteu Bevölkerung bestehend, der sich gutwillig unterwarft). Außerhalb der Kasteueiutheilung n) 1869 starben im britischen Indien über 11 000 Personen am Schlangenbiß, 1876 kamen 21391 Personen und 48 234 Stück Vieh durch wilde Thiere oder Gift- schlangen um. **) An einzelnen Orten sogar Hospitäler für kranke Thiere und selbst Pflegehäuser für peinigende Jnsecten angelegt. Zu § 98. i) Hierauf die Pflanzennahrung und die üppige Natur Indiens nicht ohne Einfluß, welche die Phantasie auf Kosten der Energie zu oft seltsamem Sinnen veranlaßt. Die Hindu gleichen in ihrem vegetativen Hinbrüten, das ruhelose Verwan- delung in die verschiedensten Gestalten annimmt, sich nach Auflösung in das Nichts sehnt und üppige Bilder schafft, der Pflanzenwelt ihres Landes. 2) Jetzt fast ausgestorben bis auf die Fürsten Rädschas (— reges). 3) Sie erste Kaste soll aus dem Haupt, die 2. aus den Armen, die 3. aus dem Leib, die 4. aus den Füßen Brahmas geschaffen sein.

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den
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