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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 36

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Tie deutsche Katserzeit 919 — 1250. Quedlinburg, Merseburg. Ferner schuf der König auch in Sachsen, dessen Verteidigung bisher wesentlich dem Heerbann der Bauern obgelegen Reiterei, hatte, eine Reiterei von Lehnsleuten, die geeignet war, den Kampf mit den ungarischen Reiterheeren aufzunehmen. Wender/ Diese Truppen erprobte er zuerst im Kriege gegen die Wenderu. trteßc' mit denen die Sachsen seit alters in Grenzfehde lagen. Mitten im Winter, als die Sümpfe des Havelbruchs gefroren waren, eroberte er Brennabor, die Hauptstadt der Heveller, das heutige Brandenburg. Auch andere slavische Stämme zwang er zur Unterwerfung; an der Elbe legte er die Burg Meißen an; auch der Herzog von Böhmen mußte sich demütigen. Mit diesen Kämpfen begann die Wiedereroberung und Germani-sierung der Gebiete östlich von der Elbe und Saale, die einst durch die Völkerwanderung für das Deutschtum verloren gegangen waren. An der Spitze eines streitbaren Heeres stehend. konnte Heinrich nunmehr / den Ungarn den Tribut verweigern. Als sie infolgedessen im Jahre 9j& Ungarn-wiederum nach Sachsen einfielen, trat er ihnen bei Riade, d.h. wohl *933!° am Unstrutried, entgegen. Mit dem Schlachtruf „Kyrie eleison" stürmten die gewappneten sächsischen Reiter, Schildrand neben Schildrand, auf den Feind; in ihrer Mitte ritt der König, vor dem das Heeresbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael flatterte. Diesem Angriff hielten die Ungarn nicht stand, sondern ergriffen die Flucht; ihr Lager wurde erstürmt. 936. Im Jahre 936 starb Heinrich auf seiner Pfalz Memleben an der Unstrut und wurde zu Quedlinburg begraben. Er hatte das Reich neu begründet, in Sachsen Burgen und ein schlagfertiges Heer geschaffen, den Erbfeind zurückgeschlagen, die deutschen Grenzen nach Osten und Norden vorgerückt. Mit seiner Regierung beginnt eine Zeit der Macht und des Glanzes für die deutsche Nation. Otto I. der Grofte 936 — 973 § 37. Die Niederwerfung der aufständischen Herzöge und die Neuordnung des Reichs. Heinrichs I. Sohn Otto war ein Fürst von hoheits- Heinrich I. -j-936. I___________________________________ Otto I. Heinrich von Bayern. Bruno, 1973. | Erzb. v. Köln. Otto Ii. Heinrich der Zänker. -s-983. Otto Hi. Heinrich Ii. t1002. f 1024.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 9

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfänge der Völkerwanderung. 9 Genaueres als' über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen wir über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott; wie die lange Winternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen. Neben diesen Göttern kannten und verehrten- die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüter>^ 2. Die Zeit der Völkerwanderung. Tie Anfänge der Völkerwanderung. § 8» In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- Me standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den lanbe' Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; n. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde: dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein. Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friedliche Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, destotnun^ mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 10

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 Deutsche Geschichte bis zur Gründung de» nationalen Staat- 919. wesentliche Ursache der Völkerwanderung. Dazu kam, daß die höhere Kultur und die vielfachen Genüsse des römischen Lebens etwas Verlockendes für viele von ihnen haben mußten. So traten denn zahlreiche Germanen in das römische Heer ein, das schließlich fast ganz aus Barbaren bestand; oder sie ließen sich als zinspflichtige Leute auf den Grundstücken römischer Gutsherren ansiedeln. Ganze Stämme wanderten mit Zustimmung der Behörden ein, ließen sich Land verleihen und übernahmen die Pflicht, das Reich gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen. Seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. wurden aber auch die kriegerischen Angriffe immer heftiger. Zu den Zeiten des Kaisers Mark Aurel (um 170) griffen die Markomannen Jahr für Jahr die Grenze an. Kurze Zeit später traten die Namen neuer Völker auf, die durch Better ^en Zusammenschluß kleinerer Völkerschaften entstanden waren. Die Franken saßen am Niederrhein und suchten von dort nach Gallien einzudringen; die Alamannen (auch Sweben, Schwaben genannt) überschritten den römischen Grenzwall und eroberten das dahinter liegende „Zehntland"; die Sachsen, welche im heutigen Hannover, Oldenburg und Westfalen wohnten, machten mit ihren Schiffen die Meere unsicher und brandschatzten die Küsten. Die Goten endlich verließen ihre Sitze an der unteren Weichsel, wanderten nach den Küsten des schwarzen Meeres, und die Römer mußten ihnen die Lande an der unteren Donau überlassen. Die Goten sind das erste germanische Volk, unter dem das Christentum Eingang fand, und zwar in der Form, wie es der Kirchenlehrer Arius Wulsila. gelehrt hatte. Wulfila, der Sohn römischer Kriegsgefangenen, verbreitete es bei einem Teile der Goten, deren Bischof er wurde. Er hat auch die Bibel in das Gotische übersetzt, und diese Bibelübersetzung ist das früheste Denkmal der deutschen Sprache. Der Einbruch der Hunnen und die Gründung germanischer Ttaatcn auf dem Boden des weströmischen Reichs. § 9. Hunnen und Goten. Schon mehrere Jahrhunderte dauerte der Ansturm der Germanen auf das römische Reich, als ein Ereignis eintrat, das in seinen Folgen zu einer Überflutung des weströmischen Reiches durch Me germanische Scharen führte. Im Jahre 375 brachen die Hunnen, ein mongolisches Reitervolk von häßlichem Aussehen und rohen Sitten, das aus dem mittleren Asien stammte, keinen Ackerbau trieb, sondern sich von Viehzucht ernährte und nomadisch von Ort zu Ort wanderte, über die Wolga in Europa ein. Sie trafen in Südrußland zuerst auf die Ostgoten, deren König, der mehr als hundertjährige Ermanarich, sich den Tod gab, und unter-

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 14

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Durch die katalaunische Schlacht war Christentum und Germanentum in Westeuropa vor der Vernichtung durch die Hunnen gerettet worden. Einfall nach Auch der Zug, den Attila im Jahre 452 nach Italien unternahm, hatte ^452." keine dauernden Folgen. Zwar wurde die oberitalische Ebene weithin verwüstet; damals flohen viele Bewohner des Festlandes nach den Laguneninseln an der adriatischen Küste, und so entstanden die Anfänge von Venedig. Aber der Hunnenkönig setzte seinen Marsch nicht auf Nom fort; die Bitten des Papstes Leo des Großen sollen ihn zum Rückzug be-Aitilas wogen haben. Im nächsten Jahre starb Attila plötzlich. Nach seinem 453] Tode zerfiel sein Reich. Der Name der Hunnen verschwindet bald aus der Geschichte; die bisher von ihnen beherrschten Germanen wurden frei. Ter Sturz des weströmischen Reiches und die Eroberung Italiens. § 12. Der Sturz des weströmischen Reiches durch Odowakar. 476. Aetius war der letzte bedeutende Staatsmann Roms gewesen; nach seinem Tode schritt der Verfall des Reiches weiter fort. Bald fiel auch Italien in die Hände der Germanen. Als der jugendliche Kaiser Romulus, spottweise Augustulus benannt, den germanischen Soldtruppen die verlangten Landanweisungen nicht zugestehen wollte, erhoben sie sich, und ihr Führer Odowakar.odowakar, der aus den Donaulanden stammte, als Soldat in das 476' römische Heer eingetreten und von Stufe zu Stufe emporgestiegen war, stürzte den Romulus. Odowakar nahm darauf den Königstitel an, gab den Söldnern die geforderten Wohnsitze und beherrschte länger als ein Jahrzehnt Italien. §13. Theoderich, der Ostgotenkönig. Odowakars Macht wurde gestürzt durch den König der Ostgoten, die damals im südwestlichen Ungarn, dem alten Pannonien, wohnten, Theoderich. Dieser stammte aus dem edlen Geschlecht der Amaler; er hatte seine Jugend als Geisel am Hofe zu Konstantinopel zugebracht, wo er römische Verhältnisse kennen gelernt hatte und sehr geehrt worden war. In einer Schlacht bei Verona — daher heißt Theoderich in der deutschen Heldensage Dietrich von Bern — und anderen Kämpfen besiegte er den Odowakar, schloß ihn in Ravenna ein und zwang ihn nach dreijähriger Belagerung zur Ergebung. Bald darauf erschlug er ihn beim Gastmahl. Das Reich Seitdem beherrschte Theoderich Italien, dem Namen nach unter der 5008 Oberhoheit des oströmischen Kaisers, in der Tat ganz unabhängig. Er war ein trefflicher König; ein Friedensfürst, dem weitere Eroberungen nicht am Herzen lagen und der auch zwischen den übrigen germanischen

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 91

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. I. Deutsche Geschichte bis jur Gründung des nationalen Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. 113 —101 Der Krieg der Kimbern und Teutonen. 102 Niederlage der Teutonen bei Aquä Sextiä, 101 der Kimbern bei Vercellä durch Marius. Cäsars Sieg über Ariovist im Oberelsaß. Eroberungszüge des Drusus und Tiberius im rechtsrheinischen Germanien. Der Markomannenkönig Marbod. Sieg des Arminins über Varus im Teutoburger Walde. Befreiung Germaniens bis zum Rheine. Fruchtlose Feldzüge des Germanikns. Sturz Marbods; Ermordung des Arminins. 2. Die Zeit der Völkerwanderung. Erste Periode: Ansturm auf die Reichsgrenze. Der Markomannenkrieg. Angriffe der Franken, Alamannen, Sachsen und Goten. um 170 Z. Jahrh. 375 395 Zweite Periode: Gründung germanischer Reiche auf römischem Boden. Einbruch der Hunnen nach Europa. Die Westgoten im oströmischen Reich; Sieg über Valens bei Adrianopel. Tod des Kaisers Theodosius und endgültige Teilung des römischen Reiches unter Honorins und Arkadius. Einbruch Alarichs, des Königs der Westgoten, in Italien. Plünderung Roms; Alarichs Tod in Kalabrien. Gründung des westgotischen Staates im südwestlichen Gallien (Tolosa) und Spanien.

6. Deutsche Geschichte - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Deutsche Geschichte bts zur Gründung des nationalen Staats 919. stand vom Thron gestürzt und floh zu den Römern, die ihm in Italien eine Ll. Freistatt gewährten. Dann fand Arm in ins den Tod. Erst 37 Jahre alt, wurde er verräterisch von seinen eigenen Geschlechtsgenossen ermordet; man warf ihm vor, er habe nach der Königskrone gestrebt. Aber im Liede lebte sein Name fort. Er hat deutsches Wesen vor der Vernichtung durch die römische Kultur gerettet; seiner befreienden Tat ist es zu verdanken, wenn in den späteren Jahrtausenden das deutsche Volkstum frei und eigenartig sich entfalten konnte. Nachdem das neue deutsche Reich gegründet worden ist, hat man ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein hochragendes Denkmal gesetzt. Seitdem blieben Rhein und Donau im wesentlichen die Grenze des Römerreichs. Nur das südwestliche Deutschland besetzten die Römer und Gre^wehr fetzten es durch eine Grenzwehr, die etwa von der Mündung der Lahn in den Rhein bis in die Gegend von Regensburg lief und aus Wall und Graben, Warttürmen und Kastellen bestand. Eins dieser Kastelle ist die Saalburg bei Homburg, die heute wieder ausgebaut worden ist. Die Germanen. Germanische § 6. Wirtschaft ltttb Staat der Germanen. Deutschland war damals Wirtschaft. no^ e{n großes, teilweise sumpfiges Waldgebiet. Es war reich an Wild und konnte große Viehherden ernähren; aber nur selten traf man auf bestellte Acker. Denn die Germanen trieben wenig Ackerbau. Noch war die Ackerflur, ebenso wie Wald und Weide, Eigentum der Gemeinde und wurde immer nur für ein Jahr an die einzelnen verteilt; man kannte noch kein Privateigentum an Grund und'boden. Viehzucht war immer noch die wichtigste Nahrungsquelle der Germanen und Herden ihr liebster Besitz. Was man an Geräten, Waffen und Kleidung brauchte, fertigte man meist selbst an. Ein Handwerk gab es noch nicht, etwa mit Ausnahme des von der Sage gefeierten Handwerks der Schmiede. Nur selten kaufte man Gegenstände von Händlern, so z. B. Salz, Metalle und Waffen. Erst als römische Kaufleute ins Land kamen, lernte man das Geld kennen; bis dahin tauschte man einen Gegenstand gegen den andern aus, d. h. der Handel hatte die Form des Tauschhandels. Man wohnte in Blockhäusern, die der einzelne sich selbst errichtete. Die Dörfer pflegten sich weit auszudehnen, da sich ein jeder da anbaute, wo es ihm gefiel. Städte kannten die Germanen nicht; ihr Freiheitsgefühl empörte sich gegen das enge Zusammenleben hinter Stadtmauern, schäften Germanen bildeten keinen einheitlichen Staat, sondern zerfielen in viele Völkerschaften, die bald friedlich, bald feindlich nebeneinander standen. Unter ihnen find die Friesen an der Nordsee, die Chatten im

7. Deutsche Geschichte - S. 10

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. wesentliche Ursache der Völkerwanderung. Dazu kam, daß die höhere Kultur und die vielfachen Genüsse des römischen Lebens etwas Verlockendes für viele von ihnen haben mußten. So traten denn zahlreiche Germanen in das römische Heer ein, das schließlich fast ganz aus Barbaren bestand; oder sie ließen sich als zinspflichtige Leute auf den Grundstücken römischer Gutsherren ansiedeln. Ganze Stämme wanderten mit Zustimmung der Behörden ein, ließen sich Land verleihen und übernahmen die Pflicht, das Reich gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen. Seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. wurden aber auch die kriegerischen Angriffe immer heftiger. Zu den Zeiten des Kaisers Mark Aurel (um 170) griffen die Markomannen Jahr für Jahr die Grenze an. Kurze Zeit später traten die Namen neuer Völker auf, die durch Völker ^en Zusammenschluß kleinerer Völkerschaften entstanden waren. Die Franken saßen am Niederrhein und suchten von dort nach Gallien einzudringen; die Alamannen überschritten den römischen Grenzwall und eroberten das Zehntland; die Sachsen, welche im heutigen Hannover, Oldenburg und Westfalen wohnten, machten mit ihren Schiffen die Meere unsicher und brandschatzten die Küsten. Die Goten endlich verliehen ihre Sitze an der unteren Weichsel, wanderten nach den Küsten des schwarzen Meeres, und die Römer mußten ihnen die Lande an der unteren Donau überlassen. Die Goten sind das erste germanische Volk, unter dem das Christentum Eingang fand, und zwar in der Form, wie es der Kirchenlehrer Arius Wulstla.gelehrt hatte. Wulfila, der Sohn römischer Kriegsgefangenen, verbreitete es bei einem Teile der Goten, deren Bischof er wurde. Er hat auch die Bibel in das Gotische übersetzt, und diese Bibelübersetzung ist das früheste Denkmal der deutschen Sprache. Der Einbruch der Hunnen und die Gründung germanischer Staaten auf dem Boden des weströmischen Reichs. § 9. Hunnen und Goten. Schon mehrere Jahrhunderte dauerte der Ansturm der Germanen auf das römische Reich, als ein Ereignis eintrat, welches in seinen Folgen zu einer Überflutung des weströmischen Reiches durch Die germanische Scharen führte. Im Jahre 375 brachen die Hunnen, ein *375.n mongolisches Reitervolk von häßlichem Aussehen und rohen Sitten, das aus dem mittleren Asien stammte, keinen Ackerbau trieb, sondern sich von Viehzucht ernährte und nomadisch von Ort zu Ort wanderte, über die Wolga in Europa ein. Sie trafen in Südrußland zuerst auf die Ostgoten, deren König, der mehr als hundertjährige Ermanarich, sich den Tod gab, und unter-

8. Deutsche Geschichte - S. 36

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. Quedlinburg, Merseburg. Ferner schuf der König auch in Sachsen, dessen Verteidigung bisher wesentlich dem Heerbann der Bauern obgelegen Reiterei, hatte, eine Reiterei von Lehnsleuten, die geeignet war, den Kampf mit den ungarischen Reiterheeren aufzunehmen. Rubelt. Diese Truppen erprobte er zuerst im Kriege gegen die Wenden, mit denen die Sachsen seit alters in Grenzfehde lagen. Mitten im Winter, als die Sümpfe des Havelbruchs gefroren waren, eroberte er B r e n n a b o r, die Hauptstadt der Heveller, das heutige Brandenburg. Auch andere slavische Stämme zwang er zur Unterwerfung; an der Elbe legte er die Burg Meißen an; auch der Herzog von Böhmen mußte sich demütigen. Mit diesen Kämpfen begann die Wiedereroberung und Germanisieruug der Gebiete östlich von der Elbe und Saale, die einst durch die Völkerwanderung für das Deutschtum verloren gegangen waren. An der Spitze eines streitbaren Heeres stehend, konnte Heinrich nunmehr den Ungarn den Tribut verweigern. Als sie infolgedessen im Jahre 933 Ungarn-wiederum nach Sachsen einfielen, trat er ihnen bei Riade, d.h. wohl am *933? Unstrutried, entgegen. Mit dem Schlachtruf „Kyrie eleison" stürmten die gewappneten sächsischen Reiter, Schildrand neben Schildrand, aus den Feind; in ihrer Mitte ritt der König, vor dem das Heeresbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael flatterte. Diesem Angriff hielten die Ungarn nicht stand, sondern ergriffen die Flucht; ihr Lager wurde erstürmt. 936. Im Jahre 936 starb er auf seiner Pfalz M e m l e b e n an der Unstrut und wurde zu Quedlinburg begraben. Er hatte das Reich neu begründet, in Sachsen Burgen und ein schlagfertiges Heer geschaffen, den Erbfeind zurückgeschlagen, die deutschen Grenzen nach Osten und Norden vorgerückt. Mit seiner Regierung beginnt eine Zeit der Macht und des Glanzes für die deutsche Nation. Otto I. der Gros;e 93« - 973 § 37. Die Niederwerfung der aufständischen Herzöqe und die Neuordnung des Reichs. Heinrichsi. Sohn Otto war ein Fürst von hoheitl- Heinrich I. -j-936. Heinrich von Bayern. Bruno. Erzb. v. Köln. Otto I. Heinrich von 1973. Otto H. Heinrich der Zänker, f 983. Otto Iii. Heinrich Ii. 11002. 1 1024.

9. Deutsche Geschichte - S. 278

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. I. Deutsche Geschichte big zur Gründung des nationalen «Staats 919. 1. Die germanische Vorzeit. 113 — 101 Der Krieg der Kimbern und Teutonen. 102 Niederlage der Teutonen bei Aquä Sextiä, 101 der Kimbern bei Vercellä durch Marius. Cäsars Sieg über Ariovist im Oberelsaß. Eroberungszüge des Drusus und Tiberius im rechtsrheinischen Germanien. Der Markomannenkönig Marbod. 9n. ehr. Sieg des Arminius über Varus im Teuto- burger Walde. Befreiung Germaniens bis zum Rheine. Fruchtlose Feldzüge des Germanikus. Sturz Marbods; Ermordung des Arminius. 2. Die Zeit der Völkerwanderung. Crste Periode: Ansturm auf die Reichsgrenze. Der Markomannenkrieg. Angriffe der Franken, Alamannen, Sachsen und Goten. um 170 3. Jahrh. 375 395 Zweite Periode: Gründung germanischer Reiche auf römischem Boden. Einbruch der Hunnen nach Europa. Die Westgoten im oströmischen Reich; Sieg übaz Valens bei Adrianopel. Tod des Kaisers Theodosius und endgültige Teilung des römischen Reiches unter Honorius und Arkadius. Einbruch Alarichs, des Königs der Westgoten, in Italien. Plünderung Roms; Alarichs Tod in Kalabrien. Gründung des nie st gotischen Staate S im südwestlichen Gallien (Tolosa) und Spanien.

10. Deutsche Geschichte - S. 9

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfänge der Völkerwanderung. 9 Genaueres als über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen voxv. über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott O d h i n; er feiert in feiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott ; wie die lange Witternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, fo glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen. Neben diesen Göttern kannten und verehrten die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüten. 2. Die Zeit der Völkerwanderung. Die Anfänge der Völkerwanderung. § 8. In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- ®te standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; u. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde; dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein. Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friede Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, desto derunz. mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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