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1. Deutsche Geschichte - S. 194

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
194 Dar Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Jahre vorher besetzt hatten, auf das aber Georg Iii. von England keineswegs verzichtet hatte. So verfeindete sich Preußen mit England und verbündete sich mit seinem natürlichen Gegner Frankreich. § 205. Der Rheinbund und das Ende des deutschen Reichs. Durch die Schlacht von Austerlitz hatte Napoleons Macht einen gewaltigen Auf-mt?Sen: 1'chidimg genommen. Mit tyrannischer Willkür verfügte er nunmehr über Napoleons Staaten und Völker. In N e a p e l erklärte er die dort herrschende Dynastie der Bourbonen für abgesetzt und setzte seinen Bruder Joseph als König ein; der batavischeu Republik machte er ein Ende, schuf ein Königreich Holland und verlieh es seinem Bruder Ludwig; am Niederrhein stiftete er ein Großherzogtum B e r g, das sein Schwager, der Neitergeneral Joachim Murat, erhielt. Ferner wurden die Lande zahlreicher Fürsten, Grasen und Herren in Süd- und Westdeutschland eingezogen (mediatisiert), z.b. die Gebiete der Fürsten von Hohenlohe sowie der Fürsten von Thurn und Taxis, welche im alten Reich die Post verwaltet hatten. Diese Gebiete wurden unter sechzehn Staaten verteilt, welche zu einem unter Napoleons Protektorat Der Rhein- stehenden Bunde, dem Rheinbünde, zusammentraten. Dazu gehörten U" u.a. die Königreiche Bayern und Württemberg, die Großherzogtümer B a d e n, H e s s e n - D a r m st a d t und Berg. Die Rheinbundstaaten stellten dem Kaiser der Franzosen Truppen für alle seine Kriege. So begannen für Deutschland die Jahre der Demütigung unter die Fremdherrschaft. Bei dem Nürnberger Buchhändler Palm erschien damals eine Schrift: „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung"; da er sich weigerte deu Verfasser zu nennen, wurde er erschossen. Da^Endedcs Gründung des Rheinbundes bedeutete die Auflösung des ° 1806. deutschen Reiches. Im August 1806 legte der deutsche Kaiser Franz Ii die deutsche Kaiserkrone nieder; das Reich, das einst die Sachsenkaiser geschaffen hatten, hatte aufgehört zu sein. Schon im Jahre 1804 hatte Franz den Titel eines Kjnf ers von Oft erreich angenommen; er heißt als solcher Franz I. Die Besiegung Preußens. 1806 — 1807. sckdrich § 206. Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. Unter ?78«"bis Friedrich Wilhelm Ii. hatte sich der preußische Staat beträchtl ch 1797. v^größert. Zunächst waren die beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth, der bisherige Besitz der fränkischen Hohenzollern, an Preußen

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 38

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
38 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. halten, und man gelangte zu einem Einverstndnis. Aus den Beschlssen des Kongresses ging eine Neuordnung des europischen Staaten-systems hervor. Gebtets- Rußland zunchst wurde der grte Teil des bisherigen Gro- Verteilung. ^ r , Herzogtums Warschau zugesprochen. Preußen erhielt von seinen frheren polnischen Besitzungen nur Posen, Thorn und Danzig zurck; es wurde dadurch entschdigt, da ihm die Hlfte des Knigreichs Sachsen, dazu w e st f l i s ch e Landesteile, die Rheinlande und S ch w e d i s ch - V o rp o m m er n zugewiesen wurden. Preußen blieb infolge dieser Anordnungen in zwei unzusammenhngende. Teile gespalten. Aber es wurde noch mehr als bis-her der beherrschende Staat Norddeutschlands; es war jetzt ein wahrhaft deutscher, nicht mehr ein halbslavischer Staat; es erhielt die Wacht zu-gleich an der Weichsel und am Rheine; seine wesentlichsten Interessen waren nicht verschieden von denen des gesamten Deutschlands. Anders war die Entwicklung sterreichs. Tirol, Salzburg und die illyrischen Provinzen erhielt es zurck; dazu wurden ihm V e n e t i e n und die Lombardei zugesprochen, während es auf Belgien verzichtete. Sein Gebiet war jetzt Keffer abgerundet als vordem; aber es war ein nur teilweise deutscher, zum andern Teil slavisch-ungarisch-italienischer Staat; seine Interessen waren in wichtigen Be-ziehungen andere als die Deutschlands. Bayern erhielt als Entschdigung sr Tirol und Salzburg die R h e i n p f a l z. Holland wurde mit Belgien zu einem Knigreich der V e r e i n i g t e n Niederlande verbunden. Die Schweiz wurde fr neutral erklrt. Norwegen wurde mit Schweden durch Personalunion vereinigt. In Italien wurden die frheren Regierungen wiederhergestellt. Die deutsche Die Hoffnung vieler Patrioten, da man die deutschen Staaten durch Sr0e' ein engeres Band zusammenfassen und ein neues deutsches Reich aus den Trmmern des alten erstehen wrde, erfllte sich nicht. Vergeblich trat S t e i n, der ebenfalls in Wien anwesend war, mit aller Tatkraft fr die deutsche Einheit ein. Nach Metternichs Ansicht lag eine Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs nicht in sterreichs Interesse; die Mittelstaaten ferner wollten mglichst wenig von der Souvernitt opfern, die ihnen Napoleon verliehen hatte; auch Preußen konnte sich einem Habsburgischen Kaiser unmglich unterordnen. So dauerte der deutsche Dualismus, der durch die Siege Friedrichs des Groen begrndet worden war, sort.

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 72

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Sieg entschieden worden wgr, und schmckte ihn mit dem eigenen Orden pour le mr. Die Preußen hatten 9000 Mann, die sterreicher mit Einschlu der Gefangenen der 40 000 Mann verloren. Der Feldzug, der die Entscheidung brachte, hatte nicht mehr als sieben Tage gedauert^enedek zog sich zunchst auf Olmtz, dann auf einem Umwege der die kleinen Karpathen und Preburg in der Richtung auf Wien zurck. Unterdessen rckten die preuischen Truppen ebenfalls auf die sterreichische Hauptstadt los. Schon erblickten die Vorposten aus der Ferne den Stephansturm, als am 22. Juli ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde. Das letzte Blumenau. Gefecht des Feldzuges wurde bei B l u m e n a u unweit Preburg geliefert; es wurde auf die Nachricht von der Waffenruhe abgebrochen. Kaiser Franz Joseph hatte sich sofort nach der Schlacht bei Knig-grtz an Napoleon Iii. mit der Bitte um Vermittelung gewandt und Venetien an ihn abgetreten; seine Hoffnung war, da Italien, wenn es aus Napoleons Hand diese Provinz empfinge, vom Kriege zurcktreten und vielleicht Napoleon selbst sich auf sterreichs Seite schlagen wrde. Die Italiener hatten bisher unglcklich gefochten. Zuerst war ihr Land-Custoz^a und Heer von dem Erzherzog Albrecht bei C u st o z a in der Gegend von Verona geschlagen worden; dann erlitt ihre Flotte eine Niederlage bei der Insel Lissa. Aber dagegen emprte sich das Ehrgefhl des ita-lienischen Volkes, sich Venetien, wie 1859 die Lombardei, von Napoleon schenken zu lassen; die italienischen Truppen rckten vielmehr in Venetien ein und besetzten den grten Teil der Provinz, von den sterreichern kaum gehindert, da diese alle verfgbaren Truppen nach dem nrdlichen Kriegsschauplatze sandten. Indessen nahm König Wilhelm zwar die Ver-Mittelung Napoleons an, setzte aber die kriegerischen Unternehmungen fort, bis es zu dem bereits erwhnten Waffenstillstand und wenige Tage darauf zum Abschlu des Prliminarfriedens von Nikolsburg kam. Friede. Am 23. August wurde der endgltige Friede zu Prag unterzeichnet. Bismarck hatte es bereits aus dem Schlachtfelde von Kniggrtz aus-gesprochen, da es nunmehr gelte, die alte Freundschaft mit sterreich wiederherzustellen. Um die sterreicher nicht zu erbittern, wurden ihnen sehr milde Friedensbedingungen auferlegt. Zwar mute sterreich die Auflsung des deutschen Bundes und die Grndung eines neuen nord-deutschen Bundes, an dessen Spitze Preußen trat, anerkennen; auch gab es seine Zustimmung dazu, da sich Preußen durch Annexion von Schleswig-Holstein und anderen Gebieten stark vergrerte. Aber von Venetien abgesehen, das an Italien fiel, wurde ihm keine Landabtretung

4. Deutsche Geschichte - S. 194

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
194 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Jahre vorher besetzt hatten, auf das aber Georg Iii. von England keineswegs verzichtet hatte. So verfeindete sich Preußen mit England und ver-bndete sich mit seinem natrlichen Gegner Frankreich. >' ?\ 205. Der Rheinbund und das Ende des deutschen Reichs. Durch die Schlacht von Austerlitz hatte Napoleons Macht einen gewaltigen Auf-em schroung genommen. Mit tyrannischer Willkr verfgte er nunmehr der Napoleons Staaten und Völker. Inneapel erklrte er die dort herrschende Dynastie der Bourbonen fr abgefetzt und fetzte seinen Bruder Joseph als König ein; der batavischen Republik machte er ein Ende, schus ein Knigreich Holland und verlieh es seinem Bruder Ludwig; am Niederrhein stiftete er ein Groherzogtum Berg, das sein Schwager, der Reitergeneral Joachim Murat, erhielt. Ferner wurden die Lande zahlreicher Fürsten, Grafen und Herren in Sd- und Westdeutschland eingezogen (mediatisiert), z. B. die Gebiete der Fürsten von Hohenlohe sowie der Fürsten von Thurn und Taxis, welche im alten Reich die Post verwaltet hatten. Diese Gebiete wurden unter sechzehn Staaten verteilt, welche zu einem unter Napoleons Protektorat $ebmtdeiu= sich^den Bunde, dem Rheinbunde, zusammentraten. Dazu gehrten u. a. die Knigreiche Bayern und Wrttemberg, die Groherzog-tmer Baden, Hessen-Darmstadt und Berg. Die Rheinbund-staaten stellten dem Kaiser der Franzosen Truppen fr alle seine Kriege. So begannen fr Deutschland die Jahre der Demtigung unter die Fremd-Herrschaft. Bei dem Nrnberger Buchhndler Palm erschien damals eine Schrift: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung"; da er sich weigerte den Verfasser zu nennen, wurde er erfchossen. !lten^Reiches Die Grndung des Rheinbundes bedeutete die Auslsung des 1806. deutschen Reiches. Im August 1806 legte der deutsche Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder; das Reich, das einst die Sachsen-kaiser geschaffen hatten, hatte aufgehrt zu sein. Schon im Jahre 1804 hatte Franz den Titel eines Kaifers von Oft erreich angenommen; er heit als solcher Franz I. Tic Belegung Preuens. 18061807. 2skmrtu 206. Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. Unter i?8 bis Friedrich Wilhelm Ii. hatte sich der preuische Staat betrchtlich 1797 vergrert. Zunchst waren die beiden Frstentmer Ansbach und B a y -reuth, der bisherige Besitz der frnkischen Hohenzollern, an Preußen Amru*- 4#Wva~

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 157

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches 1858 —1871. 157 möglich zu machen, an dem Londoner Protokoll festhalten zu müssen, erweckte damit einen Sturm der Entrüstung, nahm die österreichische Politik ins Schlepptau, gewann Frankreich für sich — England schien zu Dänemark zu neigen — und verlangte von Dänemark die Aufhebung der Verfassung. Da das verweigert wurde, überschritten am 1. Febr. 1864 die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Sohne von Wilhelms I. Bruder Karl, und die Österreicher unter Gablenz, zusammen 57 000 Mann unter dem Oberkommando Wrangels, an dessen Stelle später Friedrich Karl trat, die Eider. Der Kriegsplan Helmuths v. Moltke1 bezweckte die Yernichtung des dänischen Heeres. Die Dänen räumten das Dane werk und zogen sich in die Düppeler Schanzen zurück; diese wurden am 18. April von den Preußen gestürmt und ein Teil Jütlands von den Verbündeten besetzt. In der Nacht vom 28./29. Juni gingen die Preußen nach Alsen über. Der Eroberung des ganzen dänischen Festlandes folgte der Friede zu Wien, in dem Dänemark Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtrat. Die neue Heeresorganisation hatte sich glänzend bewährt. Nun war die Frage, was mit den Herzogtümern geschehen solle. Die Lösung dieser Frage war zugleich die Lösung der deutschen Frage, * tv &vv»1/,-y\ . rai vt cws ^^uwv'vv'4-vv A Vvvjm . A'? A Jkjt* iw 4. Der deutsche Krieg 1866. a) Entstehung. Zunächst trat ein „Kondominium“ Öster- §132. reichs und Preußens ein. Jenes verlangte df’e l^insetzung des Augustenburgers, die auch von der Bevölkerung der Herzogtümer stürmisch gefordert wurde; Preußen konnte sie nur zugestehen unter der Bedingung, daß die Militärmacht der Herzog-., tümer ihm unterstellt, ihr Post- und Telegraphenwesen mit dem -preußischen vereinigt werde und sie in den Zollverein einträten. 1) Geb. 26. Okt. 1800 zu Parchim (Mecklenburg), nach, trüber Jugend zuerst in dänischen, seit 1822 in preußischen Diensten, seit 1835 im Generalstabe, nahm er an dem türkischen Kriege gegen Mehemed Ali teil (1839), war dann schriftstellerisch tätig, wo er sich als Meister des Stils bewies, wurde Chef des Großen Generalstabes, 1870 Feldmarschall und Graf, f 25 April 1891. * • > 'ri '"tf'c j -'S) . j ) £ £ 2^ t, . ~ Z ~ /lo /I , / /£/ y ' /' - J . ; ö / A y . y i i 1.-Q V. /- 'S, / t V . * %

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

7. Für die Klassen 7 und 6 - S. 135

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
43. Wilhelm I.. König von Preußen 1861 1888, deutscher Kaiser 1871 - 1888. 135 auf verschiedenen Wegen nach Bhmen; das eine, welches von Schlesien durch die Psse der Sudeten einfiel, befehligte der Kronprinz Friedrich Wilhelm. In einigen blutigen Kmpfen erzwang er sich den Eingang in das Feindesland. Bei Kniggrtz an der Elbe trafen die drei Heere vereint auf das Hauptheer der sterreicher. Es war ein heies Kmpfen am Z.juli, weil die Feinde sich gut auf kleinen Anhhen verschanzt hatten und mit ihren Kanonen viele der anstrmenden Preußen tteten. Endlich um die Mittagszeit erschien der Kronprinz, welcher auf den durch anhalten-den Regen aufgeweichten Wegen nicht eher hatte herankommen knnen. Er entschied den Sieg, so da die sterreicher in wilder Flucht das Schlachtfeld verlieen. Als König Wil- die norddeutschen Staaten bildeten unter Fhrung Preuens einen Bund, den Norddeutschen Bund. Von den norddeutschen Staaten wurden vier, ^oon' welche trotz aller Bitten in diesem Kriege gegen Preußen gekmpft hatten, jetzt aufgelst, nmlich Hannover, Kurhessen, Hessen-Nassau und die freie Stadt Frankfurt am Main. Aus diesen Staaten wurden die preuischen Provinzen Hannover und Hessen geschaffen. Mit den sddeutschen Staaten Bayern, Wrttemberg und Baden schlo Preußen geheime Schutz- und Trutzbndnisse, in welchen festgesetzt wurde, da die Truppen dieser Reiche im Falle eines Krieges unter dem Oberbefehl des Knigs von Preußen stehen sollten. So hatte Wilhelm I. das eine Ziel erreicht; Preußen, das sich jetzt von der Meinet bis zum Rhein und der Mosel ohne Unterbrechung ausdehnte, stand an der Spitze Deutschlands und war mit den brigen deutschen Staaten eng verbunden, zur gemeinschaft-lichen Abwehr aller Feinde. Dies war von hohem Werte und grter Bedeutung. Denn die deutsche Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte hatte bewiesen, da unser Nachbarvolk, die Franzosen, stets eiferschtig auf Deutschlands Ruhm ge-wesen waren. Stets hatten sie versucht, grade die Uneinigkeit der deutschen Staaten zu ihrem Vorteile auszunutzen und am Rheinufer Eroberungen zu Helm seinen Sohn begrte, umarmte er ihn vor aller Augen und hngte ihm seinen eigenen Orden Pour le merite um. Nach dieser furchtbaren Niederlage gab der sterreichische Kaiser bald den Kamps auf. In Prag wurde Frieden geschlossen, Osterreich trat aus dem Bunde der deutschen Staaten aus, Preußen und

8. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 150

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. Da das verweigert wurde, überschritten am 1. Febr. 1864 die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Sohne von Wilhelms I. Bruder Karl, und die Österreicher unter Gablenz, zusammen 57000 Mann unter dem Oberkommando Wrangels, die Eider. Der Kriegsplan Helmuths v. Moltke1 bezweckte die Yernichtung des dänischen Heeres. Die Dänen räumten das Danewerk und zogen sich in die Düppeler Schanzen zurück; diese wurden am 18. April von den Preußen gestürmt und ein Teil Jütlands von den Österreichern besetzt. Da die durch Eng- lands Bemühungen zustande gekommene Londoner Konferenz er- gebnislos verlief, ging der Krieg weiter. In der Nacht vom 28./29. Juni giügen die Preußen nach Alsen über. Der Erobe- rung des ganzen dänischen Festlandes folgte der Friede zu Wien, in dem Dänemark Schleswig, Holstein und Lauenburg an Öster- reich und Preußen abtrat. Die neue Heeresorganisation hatte sich glänzend bewährt. Nun war die Frage, was mit den Herzogtümern geschehen solle. Die Lösung dieser Frage war zugleich die Lösung der deutschen Frage. 4. Der deutsche Krieg 1866. §131. a) Entstehung. Zunächst trat ein „Kondominium“ Österreichs und Preußens ein. Jenes verlangte die Einsetzung des Augusten- burgers, die auch von der Bevölkerung der Herzogtümer stürmisch gefordert wurde; Preußen konnte sie nur zugestehen unter der Bedingung, dafs die Militärmacht der Herzogtümer ihm unter- stellt, ihr Post- und Telegraphenwesen mit dem preufsischen ver- einigt werde und sie in den Zollverein einträten. Das lehnte sowohl der Erbprinz als Österreich ab, und sie hatten dabei die Mehrzahl der deutschen Regierungen und das preufsische Abge- ordnetenhaus auf ihrer Seite. Somit war diese Frage und damit die deutsche Frage nur durch einen Krieg mit Österreich zur 1) Geb. 26. Okt. 1800 zu Parckim (Mecklenburg), nach trüber Jugend zuerst in dänischen, seit 1822 in preufsischen Diensten, seit 1835 im General- stabe, nahm er an dem türkischen Kriege gegen Mehemed Ali teil (1839), war dann schriftstellerisch thätig, wo er sich als Meister des Stils bewies, wurde Chef des Grofsen Generalstabes, 1870 Feldmarschall und Graf, f 25. April 1891.

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 151

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches (1859 —1871). 151 fl Bruder Karl) und die Österreicher unter Gablenz, zusammen 57 000 Mann unter dem Oberkommando Wrangels, die Eider. k| Der Kriegsplan Helmuth v. Moltkes1 bezweckte Yernichtung des dänischen Heeres. Die Dänen räumten das Danewerk und zogen sich in die Diippeler Schanzen zurück; diese wurden am 18. April von den Preußen gestürmt und ein Teil Jütlands von den Österreichern besetzt. Da die durch Englands Bemühungen zustande gekommene Londoner Konferenz ergebnislos verlief, ging der Krieg weiter. In der Nacht vom 28-/29. Juni gingen die Preußen nach Alsen über. Der Eroberung des ganzen dänischen Festlandes folgte der Friede zu Wien, in dem Dänemark Schles- I wig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtrat. Die neue Heeresorganisation hatte sich glänzend bewährt. I Nun war die Frage, was mit den Herzogtümern zu machen sei. Die Lösung dieser Frage war zugleich die Lösung der deut- schen Frage. 4. Der deutsche Krieg (1866). a) Entstehung. Zunächst trat ein „Kondominium“ Öster- H reichs und Preußens ein. Jenes verlangte die Einsetzung des Augustenburgers, die auch von der Bevölkerung der Herzogtümer ü stürmisch gefordert wurde; Preußen konnte sie nur zugestehen unter der Bedingung, dafs die Militärmacht der Herzogtümer ihm unterstellt werde, dieselben in den Zollverein eintreten und ihr Post- und Telegraphenwesen mit dem preufsischen vereinigt werde (Febr. 1865), d. h. dafs sie zu Preußen in ein Verhältnis treten, in dem heute die deutschen Bundesstaaten zu ihm stehen. Das lehnte sowohl der Erbprinz als Österreich ab, und sie hatten dabei die Mehrzahl der deutschen Regierungen und das preufsische Abgeordnetenhaus auf ihrer Seite. Somit war diese Frage und [ damit die deutsche Frage nur durch einen Krieg mit Österreich zur Entscheidung zu bringen, in dem Preußens natürlicher Bun- 1) Geb. 26. Okt. 1800 zu Parchim (Mecklenburg), nach trüber Jugend zuerst in dänischen, seit 1822 in preufsischen Diensten, seit 1832 im General- stabe, nahm an dem türkischen Kriege gegen Mehemed Ali teil (1839), schrift- stellerisch thätig, 1858 Chef des Grofsen Generalstabes, 1870 Feldmarschall und Graf, f 25. Apr. 1891 in Kreisau bei Schweidnitz.
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