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1. Geschichte des Altertums - S. 62

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Geschichte bei- Nümer. Um den fortwährenden Einfällen der Einwohner der benachbarten Etrusker st adtveji ein Ende zu machen, erbot sich das mächtige und stolze Geschlecht der Fabier, allein den Kampf gegen diese Stadt zu übernehmen. Mit ihren Klienten zogen sie aus Rom hinaus und erbauten unfern von Veji eine Burg. Von dort fügten sie den Vejentern viel Schaden zu, lieferten ihnen glückliche Gefechte und fingen ihre Herden weg, bis sie endlich in einen Hinterhalt fielen und allesamt, über 300 Männer, erschlagen wurden. Nur ein Knabe blieb, wie erzählt wird, am Leben, von dem die späteren Fabier stammten. Als einige Zeit später die St qu er einen Sieg über ein römisches Heer davontrugen, wußte sich der Senat keinen Rat, als daß er Lucius «tnctnnatur. Ouinctius Cincinnatus zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Adel, aber arm; er besaß nur ein kleines Bauerngut, das er, genügsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Toga *) hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen ans und brachte den Feinden eine völlige Niederlage bei. Das Decemvirat intb die Gesetze der zwölf Tafeln. § 66. Die Decemvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre Anstrengungen darauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Widerstande willigten die Patrizier darein, daß zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschränkter Gewalt bekleidet werden sollten. Die Gesetze um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn Bronzetafeln sofern, wurden sie niedergeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende geführt war, wurden für das nächste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fügten zu den zehn Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Großes erreicht; es war ihr zweiter Sieg. Aber die Decemvirn schalteten wie Tyrannen und ließen sich schwere Gewalttaten zu Schulden kommen. Der einflußreichste unter ihnen war swiis Apptus Claudius, der stolze und anmaßende Sproß eines auch sonst 1) Die Toga war das römische Nationalgewand, das nur der freie Bürger und die freie Bürgerin tragen durfte, ein breites Stück Tuch, das faltig um den Körper gelegt wurde. Darunter trug man das hemdartige Untergewand, die Tunika, die durch einen Gürtel zusammengehalten wurde.

2. Geschichte des Altertums - S. 60

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Geschichte der Rmer. Um den fortwhrenden Einfllen der Einwohner der benachbarten E t r u s k e r st a d t V e j i ein Ende zu machen, erbot sich das mchtige und-de? Fabier. Me Geschlecht der F a b i e r, allein den Kampf gegen diese Stadt zu ber-nehmen. Mit ihren Klienten zogen sie aus Rom hinaus und erbauten unfern von Veji eine Burg. Von dort fgten sie den Vejentern viel Schaden zu, lieferten ihnen glckliche Gefechte und fingen ihre Herden weg, bis sie endlich in einen Hinterhalt fielen und allesamt, der 300 Männer, erschlagen wurden. Nur ein Knabe blieb, wie erzhlt wird, am Leben, von dem die spteren Fabier stammten. Als einige Zeit spter die quer einen Sieg der ein rmisches Heer davontrugen, wute sich der Senat keinen Rat, als da. er Lucius etncimmtus. Quinctius Cincinnatus zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Adel, aber arm; er besa nur ein kleines Bauerngut, das er, gengsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Togax) hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen aus und brachte den Feinden eine vllige Niederlage bei. Tas Decemvirat und die Gesetze der zwlf Tafeln. 66. Die Decemvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre An-strengungen darauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Widerstande willigten die Patrizier darein, da zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschrnkter Gewalt bekleidet werden sollten. Die Gesetze um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn Bronzetafeln Tafeln, wurden sie niedergeschrieben und ffentlich ausgestellt, so da jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende gefhrt war, wurden fr das nchste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fgten zu den zehn Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Groes erreicht; es war ihr zweiter Sieg. Aber die Decemvirn schalteten wie Tyrannen und lieen sich schwere Gewalttaten zu Schulden kommen. Der einflureichste unter ihnen war Appws Appius Claudius, der stolze und anmaende Spro eines auch sonst 1) Die Toga war das rmische Nationalgewand, das nur der freie Brger und die freie Brgerin tragen durfte, ein breites Stck Tuch, das faltig um den Krper gelegt wurde. Darunter trug man das hemdartige Untergewand, die Tunika, die durch einen Grtel zusammengehalten wurde.

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 85

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Rittern und Burgen. 85 Aber ein treuer Diener ffnete ihm die Kerkertr und half ihm zur Flucht. Aus der Ferne rief der alte Kaiser seine Getreuen zum Kampfe aus. Noch ehe der Brgerkrieg ausbrach, schied der schwergeprfte Heinrichs Iv. Mann aus dem Leben, erst 56 Jahre alt. 3:ob' Auch den toten Kaiser verfolgte noch der Ha. Er war als Ge-banntet gestorben, deshalb ward ihm ein wrdiges Begrbnis versagt. Fnf Jahre lang stand des Kaisers Sarg an ungerechter Stelle, endlich fand Heinrich Iv. Ruhe in der Gruft seiner Ahnen, im Dome zu Speyer. Wohl schwerlich hat ein Fürst Schlimmres erduldet. 7. Von Rittern und Burgen. Von hoher Bergeszinne grt den Wanderer im deutschen Lande so manche stattliche Burg, so manche Ruine, an deren dem Gemuer sich der Efeu emporrankt. Sie stammen aus lngst entschwundner Zeit und knnen viel erzählen. Einst wohnte auf der Burg ein Ritter; den hatte der Kaiser oder Die Ritter, der Landesherr mit der Burg belehnt, und der Ritter mute ihm dafr, hoch zu Ro. Heeresfolge leisten. Wenn ihn der Lehnsherr zum Kampfe rief, so legten ihm Diener den sthlernen Panzer sowie Arm- und Beinschienen an, setzten ihm den ehernen Topfhelm mit der Helmzier und dem Visier aufs Haupt, brachten das groe, zweischneidige Schwert mit dem Wehrgehenf, die lange Lanze und den dreieckigen Schild mit dem Wappenbilde herbei und fhrten ihm das gepanzerte Schlachtro vor. In der Schlacht strmten die Ritter mit vorgehaltnen Lanzen gegen den Feind und warfen ihn nieder, oder sie stiegen von den Rosien und wiesen den Angriff der Gegner ab. So erfochten sie manchen Sieg und standen bei den Fürsten hoch in Gunst. Darum dnkten sie sich mehr als die Brger oder gar die Bauern, bildeten den Ritterstand und sahen stolz auf jene herab. Whrend Brger und Bauern im Schweie ihres Angesichts arbeiteten, pflegten die Ritter nur das Waffenhandwerk. Sie fgten ihrem Namen den ihrer Burg hinzu, wie wir das an den Namen unfrer Adligen noch heute bemerken, legten sich Wappen bei und hielten streng an besondern Gebruchen fest.

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

5. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
61 und erbauten unfern von Veji eine Burg. Von bort fgten sie den Vejentern viel Schaben zu, lieferten ihnen glckliche Gefechte und fingen ihre Herden weg. bis sie enblich in einen Hinterhalt fielen und allesamt, der 300 Männer, erschlagen wrben. Nur ein Knabe blieb, wie erzhlt wirb, am Leben, von dem die spteren Fabier stammten. Als einige Zeit spter die quer einen Sieg der ein rmisches Heer bavontrugen, wute sich der Senat keinen Rat, als ba er Ein- Anewnatus, cinnatns zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Abel, aber arm; er besa nur ein kleines Bauerngut, das er, gengsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Toga^) hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen aus und brachte den Feinden eine vllige Niederlage bei. Das Dcccmvirat und die Gesetze der zwlf Tafeln. 66. Die Dcccmvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre Anstrengungen darauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Widerstnde willigten die Patrizier barein. ba zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschrnkter Gewalt bekleidet werden sollten, um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn leer2>fe Bronzetafeln wurden sie niedergeschrieben und ffentlich ausgestellt, so *afeln-ba jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende gefhrt war, wurden fr das nchste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fgten zu den Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Groes erreicht; es war ihr zweiter Sieg. Aber die Decemvirn schalteten, wie die Sage erzhlt, wie Tyrannen und lieen sich schwere Gewalttaten zu Schulden kommen. Der einflu-reichste unter ihnen war Appius Claudius, der stolze und anmaende^uviu Spro eines auch sonst wegen seines Hochmuts verrufenen Patrizier-geschlechts. Dieser machte den frevelhaften Versuch, Virginia, die schne Tochter eines angesehenen Plebejers, in seine Gewalt zu bringen, indem er sie einem seiner Klienten, der sie auf fein Betreiben als feine Sklavin beanspruchte, als Richter zusprach. Da entschlo sich ihr greiser Vater 1) Die Toga war das rmische Nationalgewand, das nur der freie Brge und die freie Brgerin tragen durste, ein breites Stck Tuch, das faltig um den Krper gelegt wurde. Darunter trug mau das hemdartige Untergewand, die Tunika, die durch einen Grtel zusammengehalten wurde.

6. Deutsche Sozialgeschichte - S. 135

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der vierte Stand. Lage der Fabrikarbeiter. 135 Im Anschluß an die alte Scheidung der drei Stände: Adel, Der vierte . Stand. Geistlichkeit, Bürger und Bauern kann man vom vierten Stande zunächst im weiteren Sinne sprechen. Im Unterschied von den wissenschaftlich Gebildeten sind alle die Bevölkerungsklassen ihm zuzuzählen, die vorwiegend mit dem Körper arbeiten, am geistigen Leben aber wenig teilnehmen, also sowohl ländliche Tagelöhner als auch städtische Arbeiter in Fabrik und Werkstatt. Oder aber man faßt die Bezeichnung „vierter Stand" enger mit Rücksicht auf die kapitalistische Produktionsweise. In dem Falle kann man den Stand wohl „ein Kind der großen naturwissenschaftlichen Bewegung, der auf ihr sich ausbauenden Industrie und des Welthandels" nennen, wenn zu ihm nur die Fabrikarbeiter gerechnet werden. In dieser Beschränkung gebraucht man die Bezeichnung gewöhnlich und wird sie auch in der folgenden Darstellung angewendet werden. Wie gestaltete sich die Lage dieser Fabrikarbeiter? Man nennt Lage sie wohl kurzweg „Arbeiter", und sie, die vorwiegend mit dem ^r^ter" Körper thätig sind, vergessen deshalb oft, daß in den höheren oder „besseren" Kreisen nicht minder eifrig, wenn auch in anderer Weise, gearbeitet wird, daß auch dabei oft Schweißtropfen von heißer Stirne rinnen*), daß Erholung von schwerer geistiger Arbeit oft weniger leicht und weniger gründlich von statten geht als Erholung von der schwersten körperlichen Anstrengung, und daß es nur naturgemäß *) „Ruhm und Ehre jedem Fleiß! Ehre jeder Hand voll Schwielen! Ehre jeden: Tropfen Schweiß, Der in Hütten fällt und Mühlen! Ehre jeder nassen Stirn Hinterm Pfluge! Doch auch dessen, Der mit Schädel und mit Hirn Hungernd pflügt, sei nicht vergessen." Freiligrath.

7. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

8. Für die Klassen 7 und 6 - S. 73

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28. Karl der Groe. 73 Die Kaiserkrnung Karls. Ein gewaltiges Reich, ein Weltreich, Diekaiser-hatte sich der mchtige Frankenknig geschaffen. Von dem Ebro bis nach Wien hin, von Rom^his.znr Nordsee dehnte es sich aus, berall galten "seme^Eesetze, uberall war das Christentum durch ihn ausgebreitet und befestigt. Er war der Beschtzer der christlichen Kirche im ganzen Abend-lande und selbst ein frommer Christ. Daher war es erklrlich, da der Papst ihn hoch ehrte und den Wunsch hatte, ihm die alte, einst so glnzende Wrde eines rmischen Kaisers zu verleihen. Das rmische Kaisertum. dessen Bedeutung noch allen Vlkern des Abendlandes bekannt war, sollte erneuert werden. Als daher Karl im Jahre 800 das Weihnachtsfest 800. in Rom feierte und betend vor dem Altar in der Peterskirche kniete, setzte ihm der Papst Leo eine goldene Krone aus, und alles Volk jubelte ihm als rmischem Kaiser zu. Kein Stck Land, nichts an Macht gewann der Frankenknig dadurch, wohl aber ueren Glanz, Ruhm und Ansehen bei allen Vlkern. Von da an war es das Streben aller deutschen Könige, diese rmische Kaiserkrone zu erlangen; vielen wurde dies verhngnisvoll, und mancher deutsche Krieger hat in Italien sein Grab gefunden. Karls Persnlichkeit, sein Leben im Frieden und sein Tod. der Karls Karls Aussehen, sein tgliches Leben, seine Persnlichkeit haben wir ge= ^feit nauen Bericht von einem seiner Freunde, dem Geschichtschreiber Ein-j_a r d. Seine ganze Gestalt zeigte den echt deutschen Mann, er war von starkem Krperbau, hochgewachsen, sein Haupt von schnem Haar umwallt, seine Augen helleuchtend, freundlich gegen jeden Hilfesuchenden, aber furchtbar gegen seinen Feind. Von Jugend an im Reiten und Jagen, int Fechten und Schwimmen gebt und abgehrtet, nahm er es an Krper-kraft mit jedem auf. In seiner Kleidung liebte er die grte Einfachheit, er trug fast nur die frnkischen Gewnder, welche seine Frau und Tchter ihm weben und nhen muten, und entschlo sich nur ungern, die feinere rmische Kleidung anzulegen. Ebensowenig konnte er sich an groen Schmausereien erfreuen. Nur ein krftiger Braten, den seine Jger am Spie auftrugen, durfte niemals fehlen. Deshalb hatte er auch bis in sein hohes Alter eine gute Gesundheit. Seine beste Erholung war die Jagd. Am frhen Morgen schwang er sich auf sein Pferd, seine Hofleute und eine groe Meute von Jagdhunden folgten; hinaus ging es in den Wald, wo er selbst allen voran den wilden Eber, Bren und Auerochsen mit dem Jagdspeere ttete. Am liebsten weilte er in Aachen, wo er sich eine ^alz (Palast) gebaut hatte; denn die warmen Bder dort taten ihm wohl, und die groen Waldungen gestatteten ihm sein Vergngen.

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 203

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
50. Klein Roland. 203 meine Töchter führen den nächtlichen Reihn und wiegen und tanzen und singen dich ein." — 6. „Mein Vater, mein Vater, und siehst bat nicht dort Erlkönigs Töchter am düsteren Ort?" — „Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau, es scheinen die alten Weiden so grau." — 7. „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt, und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." — „Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leid's gethan!" — 8. Dem Vater grauset's, errettet geschwind, er hält in den Armen das ächzende Kind, erreicht den Hof mit Müh' und Not. In seinen Armen das Kind war tot. Goethe. 49. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rotbart lobesam zum heil'gen Land gezogen kam, da mußt' er mit dem frontmen Heer durch ein Gebirge, wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not, viel Steine gab's und wenig Brot, und mancher deutsche Reitersmann hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen: fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Nun war ein Herr aus Schwabenland, von hohem Wuchs und starker Hand, des Rößlein war so krank und schwach, er zog es nur am Zaume nach; er hätt' es nimmer aufgegeben, und kostet's ihm das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück hinter dem Heereszug zurück: da sprengten plötzlich in die Quer fünfzig türkische Reiter daher, die huben an, auf ihn zu schießen, nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, ging seines Weges Schritt vor Schritt, ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken . und thät nur spöttlich um sich blicken, bis einer, dem die Zeit zu laug, auf ihn den krummen Säbel schwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut: er trifft des Türken Pferd so gut, er haut ihm ab mit einem Streich die beiden Vorderfüß' zugleich. Als er das Tier zu Fall gebracht, da faßt er erst sein Schwert mit Macht; er schwingt es auf des Reiters Kopf, haut durch bis auf den Sattelknopf, haut auch den Sattel noch in Stücken und tief noch in des Pferdes Rücken; zur Rechten sieht man, wie zur Linken einen halben Türken heruntersiuken. Da packt die andern kalter Graus, sie fliehen in alle Welt hinaus, und jedem ist's, als würd' ihm mitten durch Kops und Leib hindurchgeschnitten. Drauf kam des Wegs 'ne Christenschar, die auch zurückgeblieben war, die sahen nun mit gutem Bedacht, tvas Arbeit unser Held gemacht. Bon denen hat's der Kaiser vernommen, der ließ den Schwaben vor sich kommen, er sprach: „Sag' an, mein Ritter wert! wer hat dich solche Streich' gelehrt?" Der Held bedacht' sich nicht zu laug: „Die Streiche sind bei uns im Schwang, sie sind bekannt im ganzen Reiche, man nennt sie halt nur Schwabenstreiche." Ith land. 50. Klein Roland. 1. Iran Bertha saß in der Felsenkluft, sie klagt' ihr bittres Los. Klein Roland spielt' in freier Luft, des Klage war nicht groß. 2. „O König Karl, mein Bruder hehr! O daß ich floh von dir! Um Liebe ließ ich Pracht und Ehr', nun zürnst du schrecklich mir. 3. O Milon, mein Gemahl so süß! Die Flut verschlang mir dich. Die ich um Liebe alles ließ, nun läßt die Liebe mich. 4. Klein Roland, du mein treues Kind, nun Ehr' und Liebe mir! Klein Roland, komm' herein geschwind! Mein Trost kommt all von dir. 5. Klein Roland, geh' zur Stadt hinab, zu bitten um Speis' und Trank, und wer dir giebt eine kleine Gab', dem wünsche Gottes Dank!" 6. Der König Karl zur Tafel saß im goldnen Rittersaal. Die Diener liefen ohn' Unterlaß mit Schüssel und Pokal. 7. Von Flöten, Saitenspiel, Gesang ward jedes Herz erfreut: doch reichte nicht der helle Klang zu Berthas Einsamkeit.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 243

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16. Das Rittertum. 243 inwendig, um den Druck zu mildern, stark gefüttert. Die Waffen bestanden aus Lanze, Schwert, Kalben, Streithammer oder Streitaxt und einem Schilde, der gewöhnlich Non Holz, aber mit einem eisernen Reifen und einem meist ledernen Überzüge versehen war. Auch die Pferde waren mehr oder weniger geharnischt, und über die Sättel oft eine große, geschmückte Pferdedecke gehängt. Am glänzendsten trat das Rittertum in den zahlreichen Turnieren her- vor, die erst im zwölften Jahrhundert eine bestimmte Gestalt annahmen. Durch feierliche Berufungen wurden die Ritter eingeladen, und schon am Abend vor dem eigentlichem Beginn des Kampfspieles fanden Vorkämpfe und Gefechte statt, beson- ders unter den Knappen, welche ihre Meisterschaft am folgenden Tage darthun und Ritter werden wollten. Gewisse Ehrengesetze wurden streng beobachtet; man durfte sich z. B. nicht an den Sattel festbinden lassen, keine scharfen Lanzen gebrauchen und mit dem Schwerte nicht stechen, man sollte das Pferd des Geg- ners nicht verwunden und den Kampf endigen, sobald jener den Helm abnähme. Jeder strebte sich durch die Pracht seiner Rüstung und Kleidung, durch die Stärke und Schönheit seines Pferdes auszuzeichnen, und Sammet, Seide, Hermelin, Zobel, Silber linb Gold werden bcibei häufig erwähnt. Die ausgesetzten Preise waren sehr verschieden. Man kämpfte entweder Mann gegen Mann oder in ganzen Scharen; der Sieg war errungen, wenn man den Gegner aus dem Sat- tel gesetzt hatte. Oft kamen bei solchen Turnieren Ritter um; auch ohne Wun- den erstickten manche in ihren schweren Rüstungen. Die Päpste suchten deshalb durch wiederholte Verbote jene Feste zu verhindern, aber die Gefahr und der Glanz lockten zu sehr, sie wurden nicht ausgerottet. Ein Hauptunterscheidungszeicheu der ritterlichen Familien wurden die Wappen, welche seit dem Ansang der Kreuzzüge, auch im Siegel, immer häu- figer gebraucht wurden. Gewöhnlich erinnerten dieselben an eine Heldenthat der Vorfahren; einer z. B., der zuerst eine feindliche Mauer erstiegen hatte, erhielt eine goldene Leiter in sein Wappen, ein anderer, der angesichts der Feinde allen voran dnrch einen Fluß geschwommen war, eiu weißes Schild mit einer quer hindurchgehenden Linie, die den Fluß andeutete. Wie die Ritter überhaupt die Vorschriften des Christentums zu erfüllen hat- ten, so wurden ihnen besonders Demut und Milde eingeschärft, zwei Tugenden, die bei dem kriegerischen Leben nur zu leicht verloren gehen konnten. Im Äußeren zeigte sich die Verbindung des Rittertums und der Religion besonders in den großen Ritterorden, welche so feste und wohlgeordnete Genossenschaften bildeten, daß Ansehen, Macht und Reichtum nicht ausbleiben konnten. Sie gingen unmit- telbar aus den Kreuzzügen hervor; Krankenpflege und Kampf gegen die Ungläu- bigen waren ihre vorzüglichsten Aufgaben. Der wichtigste unter ihnen war der deutsche Orden, gestiftet während der Belagerung von Akkon durch den Herzog Friedrich von Schwaben, Sohn Friedrich Barbarossas. Die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, wurden in streitende, dienende und geist- liche geteilt; die ersteren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze. Als Akkon durch die Christen erobert war, ward es der erste Hauptsitz des Or- dens und seines Meisters. Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, zählte er 2000 Ritter und besaß zahlreiche Güter im Morgen- und im Abendland, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza ein- 16*
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