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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 34

1909 - Bamberg : Buchner
34 Alte Geschichte. Dort hauste der deutsche Urftamm der Sweben (oder Senmonen). Bei der raschen Zunahme feiner Bevlkerungszahl und feiner Unkenntnis im richtigen Ackerbau reichten ihm jene Lnderstrecken bei Weitem nicht zu feiner Ernhrung. Es entstand Landnot, und diese zwang tausende zum Verlassen ihrer angestammten Heimat. So zweigten sich im Lauf der Zeit immer neue Geschlechter vom Muttervolke ab, um sich nach allen Himmels-richtungen auszubreiten. Rasch wuchsen auch sie sich in den neugewonnenen Sitzen zu selbstndigen Stmmen mit eigener Mundart aus, und diese stieen nun ihrerseits wiederum ganz aus denselben Ursachen wie ihre Voreltern die berschssige Bevlkerung ab. 2. Aus biefe Weise verbreiteten sich die Germanen allmhlich bis an die Ost-' und Nordfee, den Rhein, die Donau und Weichsel, in viele Stamme geteilt, von Kelten und Rmern, Balten und Wenden begrenzt. Aber sie ergossen sich auch nordwrts der das Meer nach Skandinavien und sdostwrts, am rechten Weichselufer hinaus und nach Podolien und Bessarabien hinunter bis an den Nordsaum des Schwarzen Meers und zur Krim. So sitzen von diesen Ostgermanen seit dem 2. Jahrhundert vor Chr. die Baftarneu in Besfarabieu, und feit dem 2. Jahrhundert nach Christus freie. Im Wrfelspiel kann der Freie feine Freiheit verspielen. Aus den Adeligen whlt das Ding (Thing), die Gesamtheit der Freien, mit Vorliebe feine Richter und Ganfrsten, in Kriegszeiten feine Herzoge und Heerknige. Der König wird nur aus dem hchsten Adel gewhlt, der feinen Urfprung auf die Gottheit zurckfhrt (bergt, die Herakliden), und ist oberfter Gerichts- und Feldherr. Ihm zur Seite steht der Priester, der das Heer auch in den Kampf begleitet. Die Germanen kmpften vlkerfchafts-und gefchlechterweife in geschlossenen Haufen oder Vierecken; im Rcken die Wagenburg mit den Weibern und Kindern und dem Tro. Gemeinsan war allen Germanen die Religion. Sie glaubten an Geister und Götter. Die Geister sind bermenschliche, aus Seelen hervorgegangene Wesen als Werwlfe, Schicksalsfrauen. Hexen, Walkren (Walhalla), Elben. Nixen, Waldgerster, Riefen, Wichte. Zwerge und Kobolde, die den Sterblichen bald hold, bald abhold sind. Unter den Gttern stand in ltester Zeit obenan Tiuz (Zeus), der Herr der Götter und Menschen, der alte Schlachtengott der Sweben, darum von den Rmern als Mars bezeichnet. Mit ihm verwandt ist Thor oder Donar, von den Rmern bald als Herkules, bald als Jupiter aufgefat. Er ist der Wetter- und Gewtttergott, der Freund der Bauern. In spterer Zeit wird aber als hchster Gott Wodan verehrt, emst Windgott und Seelenfhrer (wildes Heer, Muotesheer, wilder Jger), dann als Herr des siegenden Geistes der allwissende Allvater und Lenker des Schicksals der Völker. Von den brigen Gttern sind nur bekannt Balder und Loki, das Gute und das Bse. Loki, die Figur des Teufels, verrt christliche Ideen, wie auch die Erzhlung von der Weltschpfung (Weltesche) und dem Weltuntergang (und der Gtterdmmerung bereits eine Vermischung mit christlichen Anschauungen enthlt. i Schweden ist dasselbe Wort wie Sweben; die Ostsee aber ist das Swebenmeer. 142

3. Erdkunde - S. 75

1911 - Bamberg : Buchner
75 2. das Gebiet des Weinstockes bis etwa zum 50.° nördl. Breite (Mainmündung): Unter den Körnerfrüchten ist der Weizen, unter den Waldbäumen das Lanbholz vorherrschend; es blüht der Obst- bau und in den wärmeren Strichen gedeiht die süße Kastanie; 3. das Gebiet der europäischen Getreidearten und der nördlichen Waldbäume bis zum 64.°. Borherrschend gedeihen Roggen, Hafer und Gerste, im Süden noch Weizen; Laub- und Nadelhölzer wechseln, der Obstbau nimmt ab; 4. das nördliche und uu wirtbare Gebiet, wo nur Nadel- bäume und wenig Laubhölzer fortkommen. Der Getreidebau ver- schwindet allmählich und man findet zuletzt auf ausgedehnten Moos- steppen (Tundren) nur Moose und Flechten mit einzelnen Kräutern und Zwergsträuchern; doch erreichen die Birke und der Vogelbeerbaum selbst das Nordkap. 7. Die Bevölkerung: Germanen 135 Mill.; Romanen 112 Mill.; Slaven 130 Mill.; überdies noch Griechen, Inden, Türken und Mongolen; Gesamtbevölkerung 420 Mill. In welchen Staaten wohnen überwiegend Germanen (Romanen, Slaven) ? Christen leben etwa 400 Mill. in Europa. In welchen Staaten sind die Einw. überwiegend katholisch (protestantisch), in welchen stark gemischten Bekenntnisses? Welche Länder treiben mehr Landwirtschaft als Handel und Industrie? Viii. Asien. 44 Mill. qkm; 880 Mill. Einwohner. A. Asien ist unter den Erdteilen der größte und in der Geschichte der Menschheit der wichtigste. Dieser Erdteil war der Wohnplatz des ersten Menschenpaares. Die Sagen der ältesten Völker stimmen hierin mit den uns durch die Hl. Schrift überlieferten Berichren überein. In Asien finden wir die ältesten Staaten, welche die Geschichte kennt. Hier wurde durch die Israeliten, welche sich der Herr für seine Offenbarungen erwählte, der Glaube an den einzigen wahren Gott erhalten; hier lebte und wirkte Gottes Sohn Jesus Christus und vollbrachte am Kreuze das große Erlösuugs- werk zum Heile der Welt. Asieu ist von Europa aus gegen Osten, daher wird es auch häufig das Morgenland genannt. Gegen das östliche Europa bilden Uralgebirge und Uralfluß die Grenzen. Außerdem ist Asieu fast gauz von Meeren umgeben; uur durch die Landenge von Snez ist es mit Afrika verbunden. Nenne die Ozeane, welche Asien berühren! -B. Der mittere Teil Asiens enthält zwei große Hochländer Der kleinere und niedrigere Teil davon liegt im Westen; er wird das Vorderasiatische H o chl an d oder V o rd er a sien genannt. Einen großen Teil desselben bildet das Armenische Hochland. Die höchsten Berge sind der Elburs im Kaukasus (5700 m) und der Ararat im Armenischen Hochland (5200 m). Das größere, ültliche Hochland, durch den Hindu kuscht) mit Vorderasien zusammenhängend, ') Indisches Gebirge.

4. Erdkunde - S. 57

1911 - Bamberg : Buchner
57 Mineralien — Industrie und Gewerbe schreiten immer mehr fort. Die deutsche Handelsflotte ist an Zahl und Tragfähigkeit der Schiffe die dritte in der Welt; sie steht nur noch der amerikanischen und englischen nach. Bildung. In Bezug auf Bildung, Wissenschast und Kunst kann sich die deutsche Nation mit jeder anderen messen. Das Unterrichtswesen Deutsch- lands gilt selbst dem Auslande als Vorbild und Muster. Religion. Die Bewohner Deutschlands bekennen sich teils zur katho- tischen Religiou (mehr als x/3 der Bevölkerung), teils zur protestantischen (fast 2/3 der Bevölkerung); jene überwiegend im südlichen, diese im nördlichen Deutschland. Die Zahl der Israeliten beträgt über 3/± Millionen. Bevölkerungszahl und Bevölkerungsdichtigkeit. Im Deutschen Reiche wohnen auf einer Gesamtfläche von 540000qkm 65000000 Menschen. Auf 1 qkm trifft es 107 Seelen (in Österreich 75, in Frankreich 72, in Italien 112, in England 130). Deutsche Volksstämme: Bayern, Schwaben, Franken, Thüringer, Sachsen, Friesen. Nichtdeutsche: Dänen, Slaven (Polen und Wenden), Franzosen. Verfassung. Deutschland war bis 1806 ein Kaisertum, von 1815 bis 1866 ein Staatenbund, dem auch das Kaisertum Osterreich angehörte; seit 1870 ist es ein Bundesst aat, aber ohne Osterreich. Die Fürsten Deutsch, lands schloffen nämlich während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 einen Bund, welcher alle deutschen Staatenznm „Deutschen Reiche" vereinigte. Am 18. Januar 1871 verkündete König Wilhelm von Preußen zu Versailles dem deutschen Volke, daß er dem hochherzigen Wunsche aller deutschen Fürsten zufolge sich entschlossen habe, die erbliche Kaiserwürde zu übernehmen. So war denn das alte Deutsche Reich in verjüngter Kraft wieder erneuert. Das jetzige Deutsche Reich umfaßt 26 Staaten, von denen jedoch Elsaß- Lothringen noch überwiegend als „Reichsland" verwaltet wird. Drei Staaten sind „Freie Städte". Dem Deutschen Kaiser steht die Entscheidung zu über Krieg und Friede», auch führt er im Kriege den Oberbefehl über das Bundesheer und die Kriegs- marine. Für die Gesetzgebung des Reiches und die Beratung innerer Angelegen- heiten bestehen der Reichstag und der Bundesrat. Den Vorsitz im Bundesrat führt der Reichskanzler. Der Bundesrat besteht aus den Gesandten der Bundesstaaten und ählt 61 Stimmen; hievon treffen Preußen 17, Bayern 6, Sachsen und Würt- temberg je 4, Baden, Hessen und Elsaß-Lothringen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2 Stimmen; jedem der übrigen Staaten kommt je 1 Stimme zu. Der Reichstag besteht aus den Vertretern des deutschen Volkes, wie sie aus allgemeinen und direkten Wahlen mit geheimer Abstimmung hervor- gehen. Die Gesamtzahl der Abgeordneten beträgt 397; ans je 100000 Einw. kommt (nach der Zählung von 1871) ein Abgeordneter. Die deutschen Landesfarben sind: schwarz, weiß und rot. Das Reichs- wappen besteht in einem einköpfigen Adler mit dem preußischen Adler auf der Brust. (Auf einem Fünfmarkstücke zu sehen.)

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

7. Altdeutsches Lesebuch - S. 239

1905 - Bamberg : Buchner
239 noch das Gotische und Altnordische erkennen, wo freilich auch der Selbstlaut schon geschwunden, aber doch der Mitlaut noch übrig geblieben ist; so lautete „der Tag" im Gotischen dag-s, im Altnordischen dag-r. Das auch diesen Sprachen zugrunde liegende Gemeingermanische aber hatte noch volle Werfall- endungen, d. h. einen Selbstlaut als Stammausgang oder Bindemittel zwischen dem eigentlichen Stamm und der Endung und diese selbst. So entsprach der griechischen Werfallendung -05, die im Lateinischen zu -ns geworden, ursprünglich auch im Germanischen ein os, dessen o aber so hell lautete, daß es zu a wurde. Es entsprach also z. B. dem lateinischen lupus (aus älterem lupos, der Wolf) ein germanisches dagas (aus dagos, der Tag), dem lateinischen turris (der Turm) ein germanisches gastis (der Gast), dem lateinischen Verbum (das Wort), uns älterem verhorn, das selbst aus v6i-dhom hervorgegangen, ein germanisches wordain aus wordom (Wort, got. waurd). In diesen Beispielen (dagas. gastis, wordam) waren s und m ursprünglich die eigentlichen Werfallendungen; nachdem sie zuerst abgefallen waren, schwanden auch die ursprünglichen Stamm- ausgänge, so daß aus dagas, gastis, wordam zuerst daga, gasti, worda, dann dag, gast, word wurden *). Trotzdem also im Deutschen, die eigentlichen Stamm- ausgänge (a, i) abgefallen sind, bezeichnet man nach ihnen die Beugungsklassen der Hauptwörter und sagt: „Tag" ist ein männliches, „Wort" ist ein sächliches Hauptwort der A-Klasse oder „Tag" und „Wort" sind A-Stämme, „Gast" ist ein männliches Hauptwort der J-Klasse oder ein J-Stamm. Neben den reinen a-Stämmen gab es aber auch solche, in denen dem a ein j**) oder ein w vorherging, also auch ja-Stämme und wa-Stämme, weiterhin 6- und j 6-Stämme, dann i-Stämme und wenigstens Spuren von u-Stämmen. Sie alle gehen nach der vokalischen oder Selbstlautbeugung, der sog. starken Beugung, während die konsonantisch, d. h. auf den Mitlaut n auslautenden Stämme, die n-Stämme, die schwache Hauptwortbeugung zeigen. Die starke Hauptwortbeugung. Sie läßt sich in eine A-Beugung, eine J-Beugung und eine im Ab- sterben begriffene U-Beugung teilen, d. h. sie umfaßt: I. A-Beugung. Beispiel: 1. Ä-Stämme (männl. u. sächl.) tac u. wort, 2. ja=Sislmme „ „ „ hirti u. gibirgi, 3. wa-Stämme „ „ „ seo u. kneo 4. ö-Stämme (nur weibl.) geba 5. j 6-Stämme „ „ sippja Grundform: taka, worta. hirtja, gibirgja. sewa, kniwa. gebä aus gebö. sippja aus sippjö. Ii. J-Beugnng. Beispiel: Grundform: 6. i-Stämme (männl. u. weibl.) gast u. kraft, gasti, krafti. *) Agl. auch die alten Götternamen Tiu aus Tiwas, Donar aus Thonaras, Wodan aus Wodanas u. s. w. ■*) Ähnlich im Lateinischen, wo wir neben Wörtern wie vorbum solche wie odium finden.

8. Altdeutsches Lesebuch - S. 37

1905 - Bamberg : Buchner
37 Der zweite Merseburger Zauberspruch. Phol ende Uuodan vuornn zi holza. Phol und Wodan fuhren zu Holze (in den Wald). Dü imart demo Balderes volon sin vuoj birenkit. Da ward dem Balders Fohlen sein Fuß verrenkt. Thu biguolen Sinthgunt, Sunna era snister; Da besprach ihn Sindgunt, Sunna ihre Schwerter; Thu biguolen Friia, Volla era suister; Da besprach ihn Frija, Volla ihre Schwester; Thu biguolen Uuodan, so he uuola conda: Da besprach ihn Wodan, wie er wohl konnte: Sose benrenki, sose bluotrenki, So Bein(ver)renkung, so Blut(ver)renkung, Sose lidirenki: So Glied(ver)renkung: Ben zi bena, bluot zi bluoda, Bein zu Beine, Blut zu Blute, Lid zi geliden, sose gelimida sin! Glied zu Gliedern, (so) als ob (sie) geleimt seien! 3. Spätere Segen. Der uralte Glaube, sich, die Seinen und das Seinige durch Zaubersprüche segnen zu können, erhielt sich auch in der christlichen Zeit, nur traten jetzt an die Stelle heidnischer Wesen Christus und die Heiligen. Lorscher Bienensegen. First, imbi ist hücze! nü fluic du, vihu minaj, hera Christ, Imme ist heraus! Nun flieg du, Vieh meines, her Zum zweiten Merseburger Zaubcrspruch: V. 1: Phol, nach I. Grimm ein Name für den Licht- und Unschuldsgott Balder. V. 2: Balder (Herr), ursprünglich Beiname eines Gottes, später selbständige Göttergestalt, clor volo, das Fohlen. —- birenken (rankjan), verrenken. — V. 3: bigalan, st. Verb, besingen, besprechen (vgl. galstar, Zauberlied, Zauber, u. Nachtigall, Nachtsängerin). — Sinthgunt (v. sind, Weg, u. gund, Kampf?), nach Grimm als Begleiterin der Sonne der Morgen-, bezw. Abendstern. — Sunna, nach ihr der Sonntag benannt. — V. 4: Frija, Götterkönigin, Gemahlin Wodans. — Volla, Fulla, copia, Göttin des Reichtums, Vertraute Frijas. — V. 5: Wodan, der Runenkundige, der Erfinder der Runen. V. 8: hon — beiu — V. 9: lid, gelid, Glied (vgl. Glaube aus gilouda, Gnade aus ganäda). — Union (limjan), leimen. Zum Lorscher Bienenscgen: Lorsch, Laurissa, altberühmtes Kloster in Rheinhessen, Ruhestätte Ludwigs des Deutschen und seines gleichnamigen Sohnes (Ludwig des Jüngeren). V. 1: Kirst — Krist, Christus (Umstellung von r und i). — der imbi, der Bienen- schwarm. hücze — hügge — üge, außen, draußen, hinaus. >

9. Altdeutsches Lesebuch - S. 243

1905 - Bamberg : Buchner
243 männlich ahd. mhd. nhd. M. 1 die blintun (-on) die blinden die blinden 2 dero blintono der blinden der blinden 3 dem bl intern (-on) den blinden den blinden 4 die blintun (-on) die blinden die blinden weiblich ahd. mhd. nhd. E. 1 diu blinta diu blinde die blinde 2 dera blintun der blinden der blinden 3 deru blintun der blinden der blinden 4 dia blintun die blinden die blinde M. 1 dio blintun die blinden die blinden 2 dero blintono der blinden der blinden 3 dem bliutom (-on) den blinden den blinden 4 dio blintun die blinden die blinden sächlich ahd. mhd. nhd. E. 1 dag blinta dag blinde das blinde 2 des blintin (-en) des blinden des blinden 3 demu blintin (-en) dem(-e) blinden dem blinden 4 dag blinta dag blinde das blinde M. 1 diu blintun (-on) diu blinden die blinden 2 dero blintono der blinden d er- blinden 3 dem blintom (-on) den blinden den blinden 4 diu blintun (-on) diu blinden die blinden. Gesteigert wird das Eigenschaftswort im Ahd. durch die Bildungssilbcn -iro, -isto, die Umlaut bewirken, und -oro, -osto, die das nicht vermögen. Unregelmäßige Steigerung zeigen: ahd. mhd. ahd. guot beggiro beggisto guot begger beggest iibil wirsiro wirsisto übel wirser wirsest mihhil mer(ir)o ineisto michel merer meiste luzzil minniro minnisto lützel minner minnest gut besser best (übel übler übelst) (viel mehr meist) (wenig minder mindest). Von den Eigenschaftswörtern werden Umstandswörter gebildet durch Anfügung der Endung -o au den Stamm. Während die ja,' und ^6-Stämme durch ihr j als Eigenschaftswörter dem Umlaut verfallen, unterbleibt dieser bei den Umstandswörtern; vgl. Eigenschaftswort: Umstandswort: ahd. mhd. ahd. mhd. engi enge ango ange sesti veste vasto vaste semiti senile samito sanfte. 16

10. Das Altertum - S. 33

1894 - : Buchner
33 u) Die Dorier (zjcoputg) waren in der historischen Zeit im Wo-ponnes, ferner in Doris, auf Kreta und im sdlichen Kleinasien heimisch. Ihr Charakter, wie er sich im Staatsleben und in der Kunst aus-drckte, war ernst und zurckhaltend, kraftvoll und kriegerisch. ) D>ie Monier (laveg) bewohnten vorzugsweise das stliche Mittel-griechenland und den gegenberliegenden Teil Kleinasiens. Ihr vorherrschendes Wesen war Beweglichkeit, Neigung zum heiteren Lebensgeim^ Leistige Regsamkeit. y) Die brigen Griechen im nordwestlichen Peloponnes, im Westen Mittelgriechenlands, in Thessalien und im Norden von Kleinasien wurden unter dem Namen olier zusammengefat {Aloletg v. ctiolog bunt, also wohl Mischvolk). Die Griechen waren aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Landweg vom Norden des schwarzen Meeres her in ihre spteren Wohnsitze eingewandert. Davon hat sich aber keine Erinnerung erhalten, die Griechen hielten sich vielmehr fr Autochthonen (Ureinwohner des Landes), doch scheint der Name Pelasger, der stets im Gegensatz zu den spteren Griechen gebraucht wird, Reste einer frheren Bevlkerung zu bezeichnen. Alle Fremden, die Völker des Orients wie die des Nordens, die Stmme der semitischen wie der arischen Vlkerfamilie, selbst stammverwandte Nachbarn wie die Mazedonier und die Jtaliker wurden von den Griechen als Barbaren bezeichnet, (ctqciqos eigentl. rauh sprechend; vgl. wlsch). 7. Religise Vorstellungen und Gebruche der Griechen. 1. Der ursprngliche Glaube. Wie die brigen Judogermanen, so verehrten wahrscheinlich auch die Griechen neben den verschiedenen Natur-krsteu ein hchstes Wesen: den Gott des lichten Himmels Zsvg = Oaogli^ Ein Rest dieses ursprnglichen Gottesdienstes erhielt sich in Dodona, wo man im Rauschen der Bltter einer Eiche den Willen des Gottes zu ver-nehmen glaubte (lteste Form des Orakels). 2. Ausbildung des Polytheismus. Allmhlich entwickelte sich ein reich gegliederter Gtterstaat: a) Es fanden die Götter verschiedener Stmme, auch einige fremde Gottheiten Aufnahme. b) Die Wirksamkeit der Götter wurde vielfach von der Natur auf das sittliche (ethische) Gebiet bertragen; z. B. wurde Hermes aus einem Gott der Winde ein Gott des Handels und des Verkehrs. Stich, Lehrbuch der Geschichte. L Bd. 3
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TM Hauptwörter (200)200

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