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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 50

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
50 5. Das Wetter war auergewhnlich mild. Aber noch war kaum ein Dritteil des Weges zurckgelegt, als der russische Winter hereinbrach. Der Schneesturm legte den schlecht gekleideten und schlecht genhrten Soldaten eine schneidende Eishlle um die Glieder; der Hauch des Mundes fror fest am Bart, der Gewehrlauf in der Hand. Wer strzte oder sich niedersetzte, ward zugeschneit und erstarrte. Die Pferde fielen aus Entkrftung zu Tausenden; man mute die Geschtze stehen lassen. Um die Fetzen einer Pferdeleiche kmpften die verwilderten Scharen, um jedes Nachtquartier hinter schtzender Mauer oder am qualmenden Feuer; am Morgen lag wohl ein Kranz Erfrorener um die Biwakstelle. Und dazu die Verfolgung der Russen, deren Angriffe nur wenige Tapfere unter König Eugen von Italien und dem Helden aller Helden", dem Marschall Ney, abwehrten! Tauwetter brachte neues Unheil. Zur Linken und zur Rechten der zu-rckziehenden groen Armee" marschierten zwei Russenheere; hinter der Beresina wartete ein drittes auf sie. der den reienden Strom mit seinen treibenden Eismassen schlug der deutsche Ingenieur-Offizier Eble zwei Brcken, unter Anstrengungen, die nach kurzer Zeit sein Leben kosteten. Das Ringen um den Zugang zu den Brcken war grlich. Scharenweise wurden die Unglcklichen, darunter zahlreiche Kranke und Verwundete, vom Ufer oder der das Gelnder hinabgedrngt in die eisigen Fluten; und in dieses zusammengeprete Elend hinein flogen die russischen Geschosse! Die Artilleriebrcke brach; die Vordersten wurden von den Nachdrngenden in die Tiefe gestoen. 6. Napoleon selbst eilte zu Schlitten nach Frankreich, um eine drohende Emprung zu verhindern. Lange nach ihm kamen unter den erneuten Schrecken des Winters seine Opfer der die preuische Grenze: wankende, hohlwangige Jammergestalten, viele blind vom Schneeglanz, taub vor Klte, wahnsinnig vor Hunger und Anstrengung, in Frauenkleidern, Scken, zerrissenen Teppichen, die Fe mit Stroh umhllt, an Stcken hinkend, lautlos wie ein Gespensterzug. Kein Ofen vermochte sie zu wrmen und wenn sie ins Feuer hineinkrochen, keine Speise sie zu sttigen: die Strafe Gottes fr den Frevelmut, mit dem sie beim Ausmarsch Weizengarben ins Feuer geworfen, ihre Offiziere armen Buerinnen zugemutet hatten, Schinken in Rotwein fr sie zu kochen. In den preuischen Stdten liefen die Knaben vor ihnen her und sangen: Trommler ohne Trommel-stock, Krassier im Weiberrock, Ritter ohne Schwert, Reiter ohne Pferd, Flchtling ohne Schuh, nirgend Rast und Ruh. So hat sie Gott ge-schlagen mit Mann und Ro und Wagen;" wenn sie ihnen dann nach-riefen: Der Kosak kommt!", humpelte der unheimliche Zug etwas rascher davon. Von 620000 Mann kamen mit sterreichern und Preußen gegen

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

3. Griechische und römische Geschichte - S. 28

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
28 Die Heldenzeit der Perserkriege. Und dieser furchtbaren Heimsuchung standen Sparta und Athen fast allein gegenüber; die anderen Staaten unterwarfen sich dem Feind oder schickten sich dazu an. * *3. Die ungeheuern Zahlen freilich, die Herodot nach den Angaben seiner griechischen und morgenländischen Gewährsmänner bietet, sind vor den prüfenden Blicken deutscher Geschichtsforscher stark zu-sammengeschrumpft. Immerhin mögen es 100000 Mann gewesen sein ohne den Troß. Und welch ein Bild muß das Heer geboten haben mit seinem Vielerlei von Völkerschaften, Trachten und Waffen! Turban und Mütze wechselten mit ehernen und ledernen, hölzernen und geflochtenen Helmen, mit Pferdeköpfen und Fuchspelzen, Kaftan und Panzer mit Löwen- und Pantherfellen, Lanze und Bogen mit Keule und Art, mit Schwert und Dolch. Nomadische Reiter führten Schlingen mit; indische Hunde und Wildeselgespanne fehlten so wenig wie arabische Kamelretterei. Die Flotte bestand, die Transportschiffe wohl mitgerechnet, aus mehr als 1200 Segeln, bemannt mit Phöniziern, Ägyptern, asiatischen Griechen, darunter die mutige Königin Artemisia von Halikarnaß. Die Lücken, die Krankheit und Tod in die Reihen rissen, wurden durch Zuzug thrakischer Abteilungen immer wieder ausgefüllt. Das delphische Orakel riet den Athenern, auf ihre hölzernen Mauern, die Schiffe, zu vertrauen und ans Ende der Welt zu fliehen. Dem Bündnis Athens und Spartas traten nur Platää und Thespiä bei und Athens erbitterter Nebenbuhler zur See, die Insel Ägina. Aber die Haufen des Orients wurden durch Peitschenhiebe zum Marsch und in die Schlacht getrieben; die Hellenen stritten für ihre Freiheit. □ Das Tempe-Tal und Thessalien mußten aufgegeben werden. □ 480 4. In den Thermopylen, im „Tor der warmen Quellen", erwartete der junge Spartanerkönig Leonidas mit 300 spartanischen Hopliten und 6000 Bundesgenossen den Feind; es war ein Engpaß zwischen dem Eebirg und dem Meer, kaum breit genug für einen Wagen. * * Seine rechte Flanke deckte die Flotte beim nordeuböischen Vorgebirge Artemision gegen die persische Seemacht, der ein Sturm an der thessalischen Küste schweren Schaden getan hatte. Bald be- □ gann der Angriff zu Wasser und zu Lande.q

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
24 Die Kämpfe der Gegenreformation. Nun schloß Philipp mit Dem Papst sowie mit Venedig und Genua eine „Liga" gegen die Türken; sein Stiefbruder Don Juan de Austria wurde „Generalissimus" der 200 Segel starken Bundesflotte. Hier hoffte der ehrgeizige Jüngling, „ohne fremde Flügel zu fliegen". Vor dem Eingänge des korinthischen Meerbusens, unweit 7511 der Handelsstadt Lepanto, traf er an einem Oktobersonntag die überlegene Türkenflotte. Da musterte der Admiral seine Schiffe, und nach allgemeinem Gebet stürzten sich Spanier und Italiener, „fertig zum Tode", auf den Feind, der bisher zur See für unbesiegbar galt. Der 24jährige Dichter Cervantes kam fieberkrank auf Deck, um mitzukämpfen; als ihm die linke Hand zerschossen wurde, rief er: „Wunden sind Sterne, die in den Himmel der Ehre geleiten." Einzelne Galeeren verloren ihre ganze Mannschaft; Don Juan selbst wurde verwundet. Aber zuletzt wichen die Feinde; ihr Admiral war blutend ins Meer gestürzt; seine beiden Knaben fielen in des Prinzen Hand, der sie tröstete und dem Papste schenkte. 12000 gefangene Christen fand man auf erbeuteten Schiffen. Der Prinz räumte seinen Verwundeten die Besten Kajüten ein und verteilte unter sie eine große Summe, die ihm die Stadt Messina verehrt hatte. Glücklich pries man die Toten, die im Glaubenskriege verblutet waren. Philipp sprach bei der Siegesbotschaft nur: „Don Juan hat viel gewagt." Papst Gregor Xiii. brach in Tränen aus. In Spanien meinte man schon, Konstantinopel und Jerusalem erobert zu sehen. Aber die Venezianer machten Frieden. Die Liga löste sich auf, und der größte Sieg des Jahrhunderts blieb ohne Folgen. * *6. Auch in diesem schwierigen Krieg bewährte sich der spanische Soldat. Er diente hauptsächlich als Fußsoldat (spanisch „Infanterist"). Seine tüchtige Waffe war neben Stoßdegen und Spieß die Muskete oder Arkebuse, die wegen ihres Gewichtes beim Schießen auf eine in den Boden gesteckte Gabel aufgelegt wurde. Noch war der Harnisch im Gebrauch, aber in der Form des „Gänsebauchs", an dessen spitzer Wölbung die feindlichen Kugeln abglitten. Dem Papste Gregor Xiii., Pius V. Nachfolger, verdanken wir den verbesserten „Gregorianischen" Kalender, den zunächst nur die katholischen Länder annahmen. Rußland und die Völker des griechisch-katholischen Bekenntnisses halten heute noch am Iulianischen □ Kalender fest. Hü

5. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 59

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
59 Hnde als des stillen und geheimen Schaffers und Bereiters Millionen hingeglitten waren, auch nicht den Schmutz eines Rupferpfennigs daran hatte kleben lassen? Er ist ein vir innocens im Sinne der groen Riten gewesen: er ist arm gestorben. Solches war die Hrt und Gebrde dieses ernsten und tugendhaften Mannes, der tiefer als irgendeiner des Vaterlandes Td eh gefhlt und mehr als irgendeiner zur Heilung desselben gestrebt und gewirkt hat. wenn er so dastand, auf seinen Stock gelehnt, sinnend und berschauend, gesenkten Hauptes und halb verschlossenen Huges, und doch zugleich khnster Stirn, htte man meinen mgen, er sei der Todesgenius, der, der den Sarkophag der preuischen Glorie gelehnt, den Gedanken verklrte: wie herrlich waren wir einst! 2. Napoleons Heerschau in Dresden im Mai \8\2. Kgelgen, Iugenderinnerungen eines alten Mannes, flusg. Langewiesche. Dsseldorf. 3m Frhjahr 1812 wlzten sich die Heersulen der krieggebten fran-zsischen Armeen nach Norden. Durch Dresden zogen sie in dichtgedrngten Massen. Noch schweben mir die langen, dunklen Zge der alten Garde mit ihren stolzen Adlern, hohen Brenmtzen und martialischen Gesichtern wie dstere Traumgebilde vor - vorweg der kriegerische Lrm der Trommeln und pfeifen, dann die gespenstischen Gestalten der Lappeure mit blinkenden flxten und langen schwarzen Barten und Hintennach endlose Reihen von Trossen. So ging es tglich unter unfern Fenstern durch, Mann an Mann und Brigade an Brigade. Ich bekam fast alle Waffengattungen des groen Heeres zu sehen, die hohen Krassiere mit beschweiften Helmen und goldenen Panzern, die leichtberittenen Thasseurs, Ulanen, Dragoner, Husaren, Voltigeurs, alle Gattungen von Infanterie und Artillerie mit guter Bespannung, endlich lange Zge von Pontons und Kriegsgert. (Es war eine gar treffliche Armee, wie sie die Welt noch nicht gesehen, wohlversorgt und ausgerstet mit allem ntigen; sogar an Winterschuhe hatte man gedacht und an grne Brillen gegen die Blendungen des Schnees. (Endlich sahen wir noch ein ganzes Geschwader von jungen Nhterinnen auf kleineren Pferden folgen, vielleicht um die Soldaten im rohen Nuland vor Verwilderung zu bewahren. Aber auch die deutschen, spanischen und italienischen Truppen, die dem Machtgebot des Zwingherrn folgten, sahen kriegerisch und trotzig drein. Sie hatten seine Siege miterfochten, teilten die (Ehren feiner Armee und sollten mit dieser auch die letzte Katastrophe teilen. Zu Anfang Mai erschien Napoleon selbst und empfing, von zahlreichen anderen vasallensrsten umgeben, auch die Besuche seiner hohen Verbndeten, des Kaisers Franz und Knigs Friedrich Wilhelm. Letzterem begegnete ich bei Gelegenheit eines Spazierganges auf der Brhlfchen Terrasse und schlo ihn gleich ins herz, weil er so wrdig aussah und so traurig, und Senff (hauslehrer) mir sagte, er sei ein guter kniglicher Herr.

6. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 91

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
einer hinter dem andern wie die Kraniche. Auf einmal gab's halt. Was war los? Nach nherer Untersuchung fand es sich, da einer vorne stand und schlief, und er, wie wir, bis der die Knie im Wasser war. Die vor ihm waren fort, Wir waren die hinterste Kompagnie, Was war nun zu tun? Zum Glck waren wir noch nahe an einem Dorfe, wohin etliche Mann abgeschickt wurden, um einige Fhrer zu holen, weil man sonst gar leicht in den Strom htte strzen knnen. Ittit Hilfe dieser Fhrer erreichten wir des Morgens Bunzlau. Nur noch eine halbe Stunde spter, und wir waren abgeschnitten oder gefchneppt wie der Vogel im Hteisentasten. Wir passierten nun die Brcke, die sogleich zerstrt wurde, und lagerten uns diesseits des Flusses an einem Abhnge. (Es war, wie ich glaube, am 29. August. Und da der liebe Gott an diesem Tage, wie auch nach der Sintflut, die Sonne mit ihren erwrmenden Strahlen wieder sehen lie und eben gerade der Widerschein in unser Lager fiel, so entkleideten wir uns bis auf die haut und trockneten unsere Kleidungsstcke, sowie auch den Inhalt unserer Tornister. Das war nun freilich nicht so schn anzusehen, als es wohltuend fr unseren Krper war. Wir trockneten auch die Gewehre aus. Am ganzen Krper, soweit das Wasser gereicht hatte, bekam ich einen Ausschlag. Des Nachmittags brachen wir auf und marschierten der Grlitz nach Bautzen hin. ^2. Erstrmung des Grimmaischen Tores in Leipzig. Friccius, Geschichte des Krieges in den Iahren 1813/14. (Es war ungefhr 11 Uhr, das Tor war stark verrammelt, von neuen starken Planken gezimmert, oben auf der Spitze, um as bersteigen zu verhindern, mit starken eisernen Widerhaken und unten mit vielen Schie-lchern versehen. Das Wacht- und Zollhaus, nahe am (Eingang des Tores rechts, war verlassen, aber die Huser, welche zum Teil die Vorstadtmauer nach dem Hintertore zu bilden, besonders aber das Gebude, welches auf dem Kirchhofe steht, eine Fortsetzung der Kirchhofsmauer ist und einen spitzen Winkel mit dem Tore bildet, war stark vom Feinde besetzt. Die Truppen, welche gegen das Tor anrckten, erhielten von vorn und von beiden Seiten ein nahes starkes Feuer, ohne dem Feinde hinter seinen Bollwerken viel schaden zu knnen. Zum Sturm war nichts vorbereitet. Wir hatten keine Leiter, keine Axt, keine Brechstange, noch andere hnliche Instrumente zur Hand- kein Zimmermann, kein Pionier war uns zur Seite, kein Geschtz in der Nhe, um das Tor einzuschieen. Immer strker wurde aus der Stadt, aus allen Fenstern, von allen Dchern, selbst vom 3ohannistirchturme herab, welcher zur Warte zu dienen schien, auf uns geschossen. In jeder Minute traf ein Schu. Mein Pferd erhielt eine Kugel in die Kinnlade und war nicht mehr zu bndigen; ich mute es verlassen. In seinem tiefen Schmerz bumte sich das mchtige Tier unaufhrlich und wurde noch eine Zeitlang von einem Landwehrmanne festgehalten, ri diesen aber bald mit sich fort, sprengte die Zgel und strzte

7. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 160

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
160 Feldzeichen, Belagerungswerkzeuge. Hi. § 80 3ig- 56. Fig. 57. teils aus Bronze genau nach dem Körper getrieben, teils Schuppenpanzer, oft bewundernswert kunstvoll und zugleich zweckmäßig gearbeitet. Die gemeinen Soldaten trugen mit Metallstreifen besetzte Gurtpanzer, wie Fig. 56. zeigt. 4. Die Beinschienen, aus elastisch gearbeiteter Bronze. — Auch hatte Schleudern. man starke Soldaten- schuhe (caligae). Die Hauptangriffswaffen waren die Speere mit metallner Spitze, deren es verschiedene Arten gab, alle unter dem Namen basta zusammengefaßt; das Pilum, schon von Ca-Irntffhnrnifrfi millus eingeführt, war ein zugleich zum Stoß und zum Wurf geeigneter Speer. 2. Das Schwert, das längere gallische und das kurze, zugespitzte spanische, 2 Fuß laug und 3-4 Zoll breit, seit den puuischen Kriegen in Gebrauch gekommen. Die Bogenschützen und Schlerrderer kamen erst nach den punischen Kriegen zur Geltung. Feldzeichen und Paniere hatten die Römer in mannigfaltigster Art, s. Fig. 58. Ihre Erhaltung galt als höchster Ehrenpunkt. Das gemeinsame Zeichen der Legionen war seit Marius der Adler. Fig. 58. Eine Anrede der Feldherrn. Sein Gepäck mußte jeder Soldat an einer Stange befestigt auf der Schulter-tragen, dazu mehrere Schanzpfähle. Kaiser Angnstus gründete eine besondere kaiserliche Leibwache von 9 Kohorten,, Prätorianer genannt, welche höhere Löhnung und glänzendere Bewaffnung, s.fig.33, hatten als die übrigen Truppen. In der Errichtung von Lagern hatten es die Römer besonders weit gebracht. Belagerungswerkzeuge wandte man von der verschiedensten Art an: Widder, Belagerungstürme rc. Bei Erstürmung einer Mauer pflegten die Soldaten ihre Schilde über ihre Köpfe zu halten, während die Flügelmänner die ihrigen senk-recht vor sich trugen, so daß die Stürmenden durch ein schildkrötenähnliches Dach (testudo) geschützt waren.

8. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 183

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ix 52. Philipp. 183 den er bela, gewaschen wurde. konnte er nicht ausgehen. Seine edle Geistesriche und Selbstbeherrschung verdankte er dem Umgange mtt entern Pythagoraer. Mit Pelopidas lebte er in inniger Freundschaft. 5& Die Unterwerfung Griechenlands nnter Makedonien. Nrdlich von Thessalien liegt Makedonien, ein von einem gewaltigen Ge-btrasframe umgebenes Hochland, durch Naturschnheit und Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Pelasger waren das Urvolk des Landes; unter ihnen lebten auch 3) ort er, ^^Da/makedonische Volk war durch seine bestndigen Kmpfe mit den rohen Nachbarn arm geblieben; es hatte viele hnlichkeit (auch in feiner Verfassung) mtt den Griechen der Heroenzeit. Wie im alten Griechenland herrschte in Makedomen rege Theilnahme am ffentlichen Leben. Die Steinigung, eine durch die Hand Aller vollzogene Hinrichtung, war die einzige Todesstrafe daselbst. Die makedonischen Könige leiteten ihren Ursprung durch ihre aus Argos eingewanderten Vorsahren von Herakles ab und durften sich an den olympischen Spielen betheigen. Zur Zelt der Perserkriege'erhielten sie das Brgerrecht von Athen und standen m dem Verhltnisse der Gastfreundschaft mit dieser Stadt. Trotzdem wurden die Make-doner-, da sie in der Cultur sehr hinter den Griechen zurckgeblieben waren, von diesen als Barbaren bezeichnet. Ihr König Alexandras J. ward von den Persern gezwungen, mit ihnen gegen Griechenland zu kmpfen, griff aber nach der Schlacht von Plat die fliehenden Per [er an. Im peloponnesifchen Kriege standen die ma-klonischen Könige meistens auf der Seite der Spartaner. König Archelaos for- 4id berte fehr griechische Sitten und Knste in seinem Lande. Seinen Palast ttt Pella oyu lie er von dem berhmten griechischen Maler Zeuxis ausmalen. _ , v.chr. Nach heftigen Thronstreitigkeiten bernahm der schon erwhnte Philipp die Regierung von Makedonien als Vormnnb fr seinen Neffen Amyntas, warb aber schon nach einem Jahre als Philippos Ii. vom Volke zum 360-König erklrt. Er war ausgestattet mit den reichsten Geistesgaben und hatte in Theben im Umgange mit den groen Mnnern dieser Stadt seine Ansbilbnng erhalten. Er fate den Gebanken, seinem Vaterlanbe die Hegemonie der Griechenland) zu verschaffen, einen Plan, den er langsam und vorsichtig, aber glnzenb ausfhrte. Er richtete zuerst sein durch blutige Thronwechsel zerrttetes Land wieber auf und war eifrig bemht, griechische 'Bilbung barin heimisch zu machen. Bei der Einrichtung seines stehenden Heeres benutzte er die Erfindungen der griechischen Sldnerhauptleute. Den Kern seiner Truppen bildete die schwer-bewaffnete Brgermacht, in der berhmten Phalanx, 16 Mann tief hinter-einander aufgestellt, Hauptwaffe der 20' lange Speer, so gehalten, da er bei der vordersten Reihe 10' vorragte, bei der folgenden 8' tt. f. w.; in der 6. Reihe stand er noch 2' der die vordere Reihe vor. Die folgenden Glieder oder Reihen legten ihre Speere auf die Schultern der Vordermnner. Diesem dichten eisernen Schlacht-krper vermochte kein Feind zu widerstehen. Dabei .war, durch die vortreffliche gym-nastische bung jedes Einzelnen, diese Phalanx im Stande, alle mglichen Schwen- -klingen auf's rascheste auszufhren. Zur Phalanx gehrte eine schwerbewaffnete Neiterei, welche an den Flgeln des Fuvolkes ausgestellt wurde. Sie bestand ans dem Adel und wurde die Schaar der Hetren d. h. Freunde des Knigs genannt, bildete also zugleich einen Theil der kniglichen Ehrengarde. Aus dem niederen maeedonischen Adel ward eine Garde zu Fu genommen, Argyraspiden d. i. Silberschudner genannt, nach den mit silbernen Platten belegten Schilden. Die brige Garde zu Fu oder die knigliche Leibwache wurde auch das Corps der Hypaspisten d. h. der Schildtragenden genannt. Sie bildeten das leichte Fuvolk mit lumenent Panzer, leichter Fubekleidung und hohem Schilde. Das also gebildete Heer war der Kern des makedonischen Volkes und focht als Volk, nicht als Sldner* Heer eines Eroberers. Bei allen wichtigen Angelegenheiten hatte es in versammelter Masse zu entscheiden. Die Truppen der unterworfenen Völker benutzte Philipp je nach ihrer besonderen Bewaffnungs- und Streitart.

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige
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