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1. Römische Geschichte - S. 97

1893 - Dresden : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 35. Die Grundlegung des Kaisertums durch Augustus. 97 Ii. Rom als Kaiserreich. Vierter Zeitraum. Das römische Kaisertum. 30 v. Chr. bis 476 (1453) n. Chr. Erster Abschnitt. Das Kaisertum bis zur Teilung der Verwaltung und Herstellung einer unbedingten Selbstherrschaft unter Diokletian. 30 v. Chr. bis 284 n. Chr. § 35. Die Grundlegung des Kaisertums durch Augustus. I. Verfassung. Das von Oktavian begründete Kaisertum, ein Erzeugnis des allgemeinen Friedensbedürfnisses (vgl. den Ausspruch Napoleons Iii.: L’empire c’est la paix\ begründet durch nach und nach erfolgende Übertragung der wichtigsten Staatsämter (wie bei Cäsar) auf eine Person, zunächst auf Zeit, dann lebenslänglich. Der Kaiser (Cäsar) als „imperator“ (empereur) Oberbefehlshaber über Heer und Flotte,*) als Prokonsul Oberstatthalter der Provinzen, als „princeps senatus“ oberster Leiter der gesamten, bisher in den Händen des Senats befindlichen Verwaltung, zugleich oberster Richter. Der Titel „Augustus“,**) der ihm 27 V. Chr. zuteil wird, verleiht seiner Person eine gewisse Heiligkeit (divus Augustus). Das Konsulamt sichert ihm den Einfluss auf die städtische Verwaltung und Italien. Als Censor ordnet er den Senat, als Tribun gewinnt er die persönliche Unverletzlichkeit, das Recht der Antragstellung, sowie des Einspruchs gegen Beschlüsse des Senats; endlich geht die Berufung an das Volk (provocatio) auf ihn über (Begnadigungsrecht). Als Pontifex Maximus (12 v. Chr. nach Lepidus’ Tode) fällt ihm auch die Überwachung und Leitung des gesamten Religionswesens zu. Der Kaiser zunächst als der „erste“ Bürger gedacht (princeps — Fürst); daher zeitweise Niederlegung wichtiger Ämter durch Oktavian (wenn auch *) Abzeichen Purpurtoga und goldener Kranz, aber nur ausserhalb Roms. **) „Mehrer des Reiches“. Schultz, Römische Geschichte.

2. Römische Geschichte - S. 111

1893 - Dresden : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 40. Verfall des Reiches unter Soldatenkaisern. 111 Quaden und andere germanische und sarmatische Stämme brechen über Grenzwall und Donau ins römische Reich ein. Langjähriger Markomannenkrieg (166—180), dessen Führung zum Teil von Mark Aurel persönlich geleitet wird. Wirkung des Krieges ist die massenhafte Ansiedelung von Germanen und Sarmaten im Reich gegen die Verpflichtung, Heerdienst zum Schutz der Grenzen zu leisten.*) Ein Philosoph auf dem Thron von milder, menschlicher Denkart; doch in den Provinzen Christenverfolgungen (die Märtyrer Justin und Polykarp)! Tod in Wien. Sein Reiterstandbild auf dem Kapitol. § 40. Der Verfall des Reiches unter Soldatenkaisern. 180 - 284. Nach Commodus’, des Sohnes Mark Aurels, elender Regierung (Friede von den Markomannen erkauft, er selbst an Eitelkeit — öffentliches Auftreten als Fechter und Ringer — einem Nero, an Grausamkeit und Habsucht einem Caligula gleichend) werden Kaiser durch die Legionen erhoben. Von diesen behauptet sich die Familie der Septimier längere Zeit auf dem Throne (193—235). Der kräftige, aber 193 -235 rauhe und düstere Septimius Severus, aus dem römischen Afrika, begründet eine reine Soldatenherrschaft. Ein aus Truppen von allen Reichsteilen gebildetes Heer in Italien zu seiner Stütze nach Auflösung der sonst aus Italikern gebildeten kaiserlichen Leibwache. Rom infolgedessen voll Barbaren. Auch die obersten Staatsbeamten Soldaten. Sein schlimmer Sohn Caracalla, nach der Ermordung Getas, seines eigenen Bruders, Alleinherrscher, zieht mit einem Heere, einem feindlichen Eroberer gleich (Nachäffung Alexanders des Grossen**) durch die friedlichsten Provinzen, sie plündernd und aussaugend. Die Regierung des Elagabal, eines Baalpriesters aus Syrien, ist nur eine wüste Orgie. Alexander Severus vermag die Anmassung der immer anspruchsvoller gewordenen Soldaten nicht mehr zu zügeln. Sein oberster Präfekt, der berühmte Rechtskenner Ulpian, wird in seinen Armen ermordet. Er selbst fällt auf einem Feldzuge durch einen Soldatenaufstand. Unter ihm ernstere Bedrohung der *) Die Ansiedler dieses sogen „militärischen Kolonats“ waren zwar frei, aber an die Scholle gebunden. **■) Seinem Vorbild gleich trug er den Kopf nach der Seite geneigt.

3. Römische Geschichte - S. 118

1893 - Dresden : Ehlermann
118 Vierter Zeitraum. — § 42. Das Kaiserreich bis zur Reichsteilung. Zweiter Abschnitt. Das Kaisertum Diokletians und seiner Nachfolger. 284—476 (1453). § 42. Das Kaiserreich bis zur endgültigen Reichsteilung. 284—395. I. Begründung unbeschränkter (absoluter) Selbstherrschaft durch Diokletian und Konstantin den Grossen. 284—305 Der Dalmatiner Diokletian (284—305), von niederer Abkunft, umgiebt den Thron mit dem Schimmer morgenländischer Herrscherpracht. Unnahbarkeit, fussfällige Verehrung, Diadem, goldgesticktes mit Edelsteinen und Perlen besetztes Gewand, Titel „Dominus“. Konstantin fügt dem noch peinliche Hofsitte hinzu. Zahlreiche Hofbeamte (Oberkämmerer, Oberhofmarschall u. a.) — Kaiserliche Erlasse — Gesetze. Kaiserliche und Staatskasse ungetrennt. Der Senat sinkt zum Stadtrate Roms herab. Kaiserliche Beamte in allen Zweigen der Verwaltung. Trennung der Civilgewalt von dem militärischen Oberbefehl. Peinliche Rang- und Titelordnung.*) Ii. Teilung der Verwaltung. Die ijnmer mehr zunehmende Selbständigkeit der Provinzen (Aufstände gegen die Reichseinheit wie der der „Bagauden“ in Gallien), die Notwendigkeit eines stärkeren Grenzschutzes und die Unmöglichkeit einer gemeinschaftlichen Verwaltung aller Reichsteile macht neue Einrichtungen notwendig. Diokletian setzt unter Festhalten der Reichseinheit einen Nebenkaiser (Augustus) ein und fügt jedem einen Unterkaiser (Caesar) bei. Einem jeden wird die oberste Leitung der Verwaltung in einem bestimmten Gebiete zugewiesen. So entstehen 4 Reichsteile: 1) Der Orient unter dem dominus Augustus Diokletian mit der Hauptstadt Nikomedien. 2) Illyricum und Griechenland unter dem Cäsar Galerius mit der Hauptstadt Sirmium. 3) Italien und Afrika unter dem Augustus Maximian**) mit der Hauptstadt Mailand. 4) Spanien, Gallien *) Zu ersehen in der „notitia dignitatum“. Unterschied der „illustres , „spectabiles“, „clarissimi“ u. s. w. **) Von seiner gewaltigen Körperstärke Herculius genannt. Dieser war, wie Galerius und Diokletian, vom gemeinen Soldaten zu höheren Ehrenstellen gelangt.

4. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 21

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 21 — Geheime Gesellschaften und Bündeleien. Als in Teutschland der Tugendbund, der ja edelste vaterländische Zwecke gehabt haben soll, als ein gefürchtetes Gespenst vor Napoleon und den Franzosen stand, ist auch mir, wie wohl vielen andern Biedermännern, die Ehre angetan worden, daß man mich sür ein Mitglied desselben gehalten hat. Ich aber habe so wenig um diesen Tugendbund gewußt und mich so wenig nm ihn gekümmert, daß ich nicht einmal seine späterhin gedruckten Gesetze gelesen habe. Aber freilich, das kann und will ich nicht leugnen, in einem sogenannten formlosen Männerbund — denn so hat die Anklage später gelautet, als man keinen wirklichen Männerbund entdecken konnte — in einem formlosen Männerbund bin ich gewesen und bin wohl, wie mir deucht, noch darin. Solcher Bund schloß sich damals in der schweren, gefährlichen Zeit ohne alles Zutun der einzelnen von selbst; ein solcher Bund ist in allen Zeiten dagewesen, schließt sich aber in böser Zeit durch einen Instinkt der wirklichen Tugend enger und wärmer aneinander; solcher Bund wird ja gottlob, auch wann ich und meine Kurzlebigkeit lange vergessen sein wird, noch uuter den Menschen bestehen. Was edel, wahr und tapfer ist und mit Knechtschaft, Weichlichkeit und Lüge keinen Vertrag eingehen will, was die Kraft hat, aus sich und andern Funken herauszuschlagen, findet sich im sicheren, aber uubeschworeueu Bunde zusammen. Dieser Bund hat damals lebeudiger bestanden, weil alle Geister durch ungeheure Sorgen und Hoffnungen erweckt waren. Ich habe hier nicht zu untersuchen, wann und ob es erlaubt ist, sich zu verschwören und zu verbüudeln; ich spreche nur meine ehrliche Meinung aus, daß ich nach meiner Kenntnis von dem deutschen Charakter selbst in der bösesten Zeit, wo wir von dem schändlichen welschen Joche unter allen verschiedensten Titeln der Knechtschaft belastet waren, von geheimen Verbindungen nichts Großes erwartet habe, sondern allein von der allgemeinen in alles

5. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 35

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
35 Verwaltungsbeamte, denen auch die Romanen des Landes Ge-horsam leisteten. In solcher Weise erfolgte seit dem Ende des 4. Jahrhunderts die Eroberung des unteren Germaniens (s. o. S. 18) durch die Franken. Unter ihnen stand an vorderster Stelle das salische Frsten-Haus der Merowinger, das in mehreren Stdten, z. V. Turnaknm (heute Doornik, Tonrnay) und Kamerakum (heute Kammerich, Eambray), Frstentmer errichtet hatte. Von hier aus folgten die frnkischen Könige dem Rufe des Kaisers, als dessen Feldherr Aetius sie zur Abwehr des Hunneneinbruchs aufforderte, und fochten unter ihm tapfer in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (s. o. S. 31). Mit der zunehmenden Schwche Roms wuchs ihre Selbstndigkeit. Als das Rmische Reich ruhmlos endete, blieb mitten in Gallien ein groes Gebiet zwischen den Flssen Somme und Loire Herren-los, der letzte Rest der groen Provinz, der noch nicht von Germanen-Vlkern besetzt war. Auf diesen Kern der Provinz, ein reiches, bl-hendes Land, blickten mit lsternen Augen von Sden die West-goten, von Osten die Burgunden und Alamannen, von Norden die Franken *). Der Klugheit und Tapferkeit des rmischen Feldherrn S y a g r i u s , der fast wie ein König im Lande waltete, war es bisher gelungen, diese begehrlichen Nachbarn abzuhalten. Sein nchster Nachbar war der Merowinger Chlodwig, der in Doornik seinen Sitz hatte. Erst zwanzig Jahre alt, aber von ungewhnlichem Scharfsinn, erkannte er den gnstigen Augen-blick, um seine Hand auf das reiche Land zu legen, als die mchtigen Westgotenknige durch innere Unruhen abgelenkt waren. In einer Jjii44 ail (486), zu der er den Syagrius heraus- 486 gefordert hatte, siegte er vollstndig und lie den berwundenen, als er spter in seine Hand fiel, hinrichten. Bei der Besitznahme des Landes erkannte er sofort, da die Bischfe Galliens bei ihrem groen Einflsse auf die romanische Bevlkerung fr ihn wertvolle Verbndete fein wrden. Er kam ihnen in jeder Weise entgegen: den Romanen lie er Leben und Besitz, Verwaltung und Recht; die katholische Kirche versprach er zu ehren und stellte sogar in Aussicht, da er und sein Volk sich zu ihr bekehren wrden. Denn noch waren die Franken Heiden ja sie galten als die verstocktesten, bsartigsten und unzuverlssigsten aller heidnischen Germanen. Die Bischfe schlugen in die darge-botene Hand ein; die festen Städte, die fr die Franken uneinnehm-bar waren, ffneten ihre Tore; am Hofe des heidnischen Knigs *) Im Westen war die groe Halbinsel Aremorika krzlich von Kelten besetzt worden, die vor den Einfllen der Sachsen Britannien gerumt hatten-daher der Name Bretagne. '

6. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 44

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
Gleich in den ersten Jahren seiner Regierung erfolgte die Eroberung des Langobardenreichs. Dessen König Desiderius hatte eine seiner Tchter mit Karl vermhlt, aber dieser hatte nach kurzer Zeit die Ehe aufgelst. Dadurch schwer gereizt, verlangte Desiderius vom Papste, da er die Shne des verstorbenen Karl-mann zu Frankenknigen krne. Aus Rcksicht auf Karl weigerte sich der Papst, und als Desiderius ihn durch Heeresgewalt dazu zwingen wollte, rief- er Karl um Hilfe an. Dieser berstieg die Alpen an der Spitze groer Heere; der Langobardenknig ward besiegt und in Pavia eingeschlossen. Als sich Desi^Mus endlich ergeben hatte, wurde er mit den Seinigen, ebenso wie Karlmanns-Witwe und Shne, in ein frnkisches Kloster gebracht; Karl selbst <4 lie sich mit der eisernen Krone feierlich krnen (774) und nannte sich von nun an König der Franken und Langobarden". Bei einer kurzen Anwesenheit in Rom hatte er die Pipinsche Schenkung neu besttigt und seine Schutzherrschaft der Rom festgestellt. Er beherrschte nunmehr den grten Teil Italiens, auch den Kirchenstaat; seiner Herrschaft nicht unterworfen waren nur die ostrmischen Besitzungen: V e n e d i q mit seinem Bezirke, das im Laufe der Jahre eine unabhngige Republik wurde, und H.n t e r -Italien, wo auch noch einige langobardifche Herzge ihre Selbstndigkeit behaupteten, nebst den Inseln. Das frher westgotische Spanien konnte dagegen dem Franken-reiche nicht angegliedert werden. Eine Heerfahrt, die Karl (778) gegen das von den Arabern errichtete Kalifat von Cor-d o b a (s. o. S. 29) unternahm, war erfolglos. Auf dem Rck-zuge erlitt Karls Nachhut in dem Pyrenenpasse Rone e -v et I t-s durch die Basken eine Schlappe, wobei ein Graf R u t -l a n d seinen Tod fand. (Das ist die geschichtliche Grundlage der weitverbreiteten Rolandssage.) Immerhin behaupteten die Fran-ken nicht nur die natrliche Grenze der Pyrenen, sofern hielten auch jenseits derselben im Ebrotale einige wichtige Pltze fest, aus denen spter die spanische Mark erwuchs. Viel bedeutsamer^ls^iese"kmpfe um romanisches Land war der langjhrige Krieg mit den Sachsen, dem einzigen deutschen Stamme, der noch nicht fr das Christentum gewonnen war. Dies tapfere Volk bewohnte die norddeutsche Tiefebene vom Harze bis zur Nordfeekste (s. o. S. 23). Es zerfiel in die Hauptgruppen der Westfalen, Engern, Ostfalen und Nord-a l b i n g i e r , die sich in viele fast unabhngige Gaue gliederten. In jedem dieser Gaue lag die Macht in den Hnden der Adels-geschlechter oder E d e l i n g e , die von Stolz auf ihre alten Rechte erfllt waren. Aber auch die Gemeinfreien wahrten eiferschtig

7. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 48

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
48 Nation war der allgemeinen Ansicht nach eine Fortsetzung des westrmischen Kaiserreichs, das der dreihundert Jahre geruht hatte. Karl der Groe stand sonach ebenbrtig neben dem oft-rmischen Kaiser, alle brigen christlichen Fürsten des Abendlandes standen unter ihm. Rom war der Mittelpunkt des Kaiserreiches; aber die Leitung und Vertretung des Reiches nach auen fiel dem Frankenvolke zu. Aus alle Provinzen, die frher zum Westrmischen Reiche gehrt hatten, konnte Karl Anspruch erheben. Auch hatte seine Kaisergewalt eine wichtige geistliche Bedeutung: er war der Schutzherr der abendlndischen Kirche und hatte sie gegen die morgen-lndische Kirche, den Islam und das Heidentum zu vertreten; auch war er verpflichtet, sie von Kearei rein zu halten, und hatte ein Aufsichtsrecht der ihre Verwaltung. So nahm er eine wahr-Haft erhabene Stellung ein, und er selbst hatte eine hohe Mei-nung von seinen Pflichten und Aufgaben als .fierrffier eines Gottes-staates auf Erden. (Spter hat der Umstand, da die Kaiser ihre Krone aus den Hnden des Papstes empfingen, zu der Ansicht gefhrt, da der Papst sie zu vergeben habe, und diese Meinung, die in vollem Gegensatze zu den ursprnglichen Verhltnissen stand, hat dazu geholfen, den Ansprchen des Papsttums auf ftberord-nung der das Kaisertum zum Siege zu verhelfen.) Glnzendes hat Karl in der Verwaltung seines ungeheueren Reiches geleistet. Es war in Gaue geteilt, der welche Grafen als Verwaltungsbeamte gesetzt waren. Fr ihre Ttigkeit wurden sie dadurch entschdigt, da ihnen ein Teil des im Gau gelegenen Knigsgntes als Lehen bertragen war; sie wurden aus den vor-nehmsten und vermgendsten Familien des Gaues gewhlt. Die Geschftsfhrung der Grafen wurde durch die Knigsboten oder a,f e n beaufsichtigt; je zwei, ein weltlicher un5"em geistlicher Beamter, hatten alljhrlich mehrere Gaue zu besuchen und der das Ergebnis ihrer Untersuchung dem Könige zu berichten. Aber sehr oft erschien auch Karl persnlich, denn er war ununter-krochen unterwegs. Wohnung nahm er dann wohl bei den Bischfen oder in den Klstern, aber am liebsten auf seinen Afalzen, den kniglichen Meierhfen, deren er viele in allen Teilen Tk'aelw besa; Lieblingspfalzen waren z. B. Ingelheim, Aachen, Nim-wegen, Attigny. Die P f a l 5 g 5 a f^en nahmen eine bevorzugte . Stellung ein und hatten sehr oft den König bei Gericht und in Versammlungen zu vertreten. Reichsversammlungen wurden alljhrlich zwei gehalten; von ihnen war besonders die eine, das sogenannte M a i f e l d , wichtig. Zu diesen Versammlungen hatten alle freien Männer des Reiches Zutritt. Aber die Kosten und Beschwerlichkeiten der Teilnahme beschrnkte naturgem die Zahl der Teilnehmer. So waren es

8. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 117

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 117 — war ein Mann niederer Geburt, der aus Dalmatien stammte, und hatte, wie einst Marius im Heeresdienst von unten aufsteigend, die höchsten Stellen erstiegen. Als ein junger Kaiser durch seinen Feldobersten ermordet worden war, stieß Diokletian den Mörder nieder, worauf ihn das Heer zum Imperator ausrief. Nachdem er das ganze gewaltige Reich unter seine Botmäßigkeit gebracht hatte, teilte er es in vier große Verwaltungsbezirke, an deren Spitze er tüchtige Feldherren als Mitregenten stellte; dadurch wurde nicht nur im Innern der Friede gesichert, sondern auch den äußeren Feinden Halt geboten. Diokletianns verwandelte die Regierung in eine unumschränkte Monarchie, indem er anordnete, daß der Kaiser als unmittelbarer Stellvertreter der Götter verehrt werde, der über den Gesetzen stand und im ganzen Reiche über Grundbesitz und Eigentum der Bewohner schrankenlos verfügte. Dadurch wurden die Bürger zu rechtlosen Untertanen herabgedrückt. Die letzte große Christenverfolgung wurde von ihm angeordnet. Nach mehr als zwanzigjähriger Regierung zog sich Diokletianus (305) 305 als Privatmann in den großartigen Palast zurück, den er sich in seiner Heimat erbaut hatte. Als bald darauf Zwist zwischen den Mitkaisern ausbrach, weigerte er sich einzugreifen, „denn," sagte er, „die Kohlköpfe, die ich mir hier mit eigener Hand erbaue, sind mir wichtiger als die Streitfragen des Reiches." Er erfuhr aber von denen, die er in die Höhe gehoben, so viel Undank und Beleidigungen, daß er nach einigen Jahren freiwillig seinem Leben ein Ende gemacht haben soll. Konstantinus, dessen Vater zu den Mitkaisern des Diokletianus gehört hatte, zeichnete sich zuerst in Britannien und Gallien durch glückliche Kriegstaten aus. Bald aber ward er Herr des ganzen Abendlandes durch einen Sieg, den er unweit von Rom davontrug. Er verdankte ihn hauptsächlich den christlichen Kriegern, die in seinem Heere dienten und unter einem Banner einherzogen, das ein Kreuz mit der Unterschrift ,,h ö c signo vinces“ (d. i. in diesem Zeichen wirst du siegen) führte. Nunmehr trat Konstantinus offen als Beschützer des Christentums auf, dem er staatliche Anerkennung und Unterstützung gewährte, und als er nach siegreichen Kämpfen Alleinherrscher des ganzen Römerreichs geworden war, half er der christlichen Kirche zum Siege über das Heidentum. Er selbst war nicht Christ, empfing vielmehr die Taufe erst auf dem Sterbebette; auch führte er einen durchaus nicht christlichen Lebenswandel; aber die großen Vorteile und Vorrechte, die er der Kirche zuwandte, gaben ihm so viel Ansehen, daß er zur Schlichtung von Lehrstreitigkeiten die große Kirchenversammlung zu N i c d a (325) einberufen und leiten konnte. Den 325 Sitz der Regierung verlegte er von Rom nach Byzanz, das

9. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 18

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
18 Griechische Geschichte. Zweiter Zeitraum. erwerben, da man ihm die Fhrung einer Heeresabteilung ber-trug. Als er sich zu bewhren schien, da die ihm entgegengestellten Perser verabredetermaen flchteten, machte man ihn zum Befehlshaber, und als solcher ffnete er dem Darius die Tore der Stadt. Das Das ungeheure persische Reich, das ungefhr 7 500 000 qkm Reichs umfate und eine Einwohnerzahl von 80 Millionen hatte, war in Satraplen" eingeteilt, deren Statthalter groe Vollmachten hatten. Dem König zur Seite standen zahlreiche Beamte, an deren Spitze ein Kanzler als Auge des Knigs" stand. Diese Beamten wurden wiederum durch andere, die Ohren des Knigs", berwacht. Ein groes Heer, aus Reitern, Fuvolk und Bogen-schtzen bestehend, sicherte den Bestand des Reiches. 10000 Leibwchtern. die man die Unsterblichen" nannte, weil diese, wenn einer starb, stets wieder ergnzt wurden, war der Schutz des Knigs anvertraut. Treffliche Heerstraen, auf denen geordnete Posten liefen, vermittelten den Verkehr der einzelnen Landesteile miteinander. Der König, der zu Susa, zu Persepolis und im Sommer zu Egbatana seine Residenz hatte, war eine geheiligte Person und wurde fufllig verehrt. In der Umgebung des Herrschers galt eine peinliche Hofsitte. Die Tischgenossenschaft des Knigs bildeten die vornehmsten Beamten. Auch die Jugend der Edlen lebte am Hofe und wurde in ritterlichen Knsten und persischer Sitte unterwiesen. Zweiter Zeitraum. Van den Perserkriegen bis zum Falle Athens. 500404. 6. Wie Perferkriege. Ursachen Die Eroberungssucht der persischen Grokmge fhrten den ersten groen Zusammensto der Wl'ker des Morgen- und des Abendlandes herbei. Der Sieg des hochgebildeten freien Griechenvolkes der asiatische Barbaren und ihre despotischen Herrscher wurde entschieden in den groen weltgeschichtlichen Aampfen der H>erserkriege. Der Perser. Darius Hystaspis, der gleich seinen Vorfahren setnett die swen Ruhm in Eroberungen setzte, unternahm um 515 einen Zug um 615 gegen die an der Kste des Schwarzen Meeres wohnenden

10. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 42

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
42 Griechische Geschichte. Dritter Zeitraum. von der Decke herabhngen lieft, das ihn beim Zucken durch Schmerz peinigte. Da seine Stimme schwach und seine Aussprache mangelhaft war (er soll nicht einmal den Anfangsbuchstaben seiner Kunst haben aussprechen knnen), nahm er Kiesel in den Mund und suchte am Meeresgestade das Gebrause der Wellen zu ber-tnen. Er wurde der grte Uedner des Altertums. Olynth Philipp suchte zunchst der griechischen Seestdte Herr zu werden. Nachdem ihm dies schon mit einigen gelungen war, griff 349 er 349 auch das reiche und Wehrkrftige Olynth an. Dies wandte sich an Athen um Hlfe, und Deinosthenss trat fr die bedrngte Stadt ein. Ein dreimaliger Hlfszug Athens war die Wirkung seiner drei olynthischen Reden. Freilich war sein Eintreten vergeblich; denn noch vor Eintreffen des dritten Hlfszuges hatte der goldene Schlssel bereits die Tore dem Feinde geffnet. Olynth und 32 andere chalcidische Städte wurden 348 von Philipp zerstrt. phocische Willkommene Gelegenheit zum Eindringen in Griechenland <3p Siige) bot ihm der phocische (sogenannte 3. heilige) Krieg (356346). 356^846 ^hebaner hatten aus Ha gegen Phocis beim Amphiktyonen- gericht die Verurteilung der Phocier wegen Bebauung des dem Apollo zu Delphi geweihten heiligen Tempellandes zu einer un-erschwinglichen Geldbue durchgesetzt und sich selbst zu Vollstreckern des Urteils machen lassen. Die Phocier plnderten nun die Tempelschtze von Delphi und warben ein Sldnerheer. Dies behauptete sich nicht nur gegen die Thebaner, sondern griff auch in die Verhltnisse von Thessalien ein, wo es den Tyrannen von Pher gegen das Adelsgeschlecht der Aleuden zu Larissa 352 untersttzte. Hier trat ihm aber 352 Philipp entgegen und schlug es. Als er indessen zur Verfolgung der Flchtigen durch die Thennopylen vorbringen wollte, Hinberte ihn eine athenische Flotte, in Mittelgriechmlanb einzudringen. In Ghelsatien jedoch fate Philipp Fu. Philo- Ilm nun in seinen Plnen durch Athen, das seit Olynth noch immer im Kriegszustnde mit ihm verharrte, nicht gehindert zu werden, setzte er durch Bestechung und Tuschung 346 einen Frieden durch, den nach einem der bestochenen Gesandten be-nannten Frieden des Philkrates", der ihm freie Hand lie. Nunmehr rckte er auf Einladung der Thebaner in Phocis ein, unterwarf teils durch List, teils mit Waffengewalt die Phocier und berantwortete sie dem Amphiktyonengericht. Die Thebaner bten nunmehr als bessert Bevollmchtigte grausame Rache. Die Städte wurden zerstrt, die Männer in die Knechtschaft verkauft;
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