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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Römische Geschichte - S. 18

1893 - Dresden : Ehlermann
18 Erster Zeitraum. — § 5. Die Unterwerfung der Sabeller etc. Militärische Reformen. Statt der früheren (altdorischen) Phalanxordnung Gliederung der Legionen; die Legion (etwa 4—6000 Mann) in 45, später 30 Manipeln eingeteilt. 3 Linien zu je 15, später 10 Manipeln; die hastati (Jünglinge), principes (Männer), triarii(Veteranenreserve). Breite Aufstellung in Zwischenräumen; 2. Reihe hinter den Zwischenräumen der 1. und vor denen der 3.; Angriff der Schlachtreihen nach einander (res ad triarios venit). Bewaffnung: pilum, ein zum Stoss und Wurf gleich geeigneter Speer, und kurzes Schwert; Helm, Panzer aus Riemen mit Metallplatten gedeckt, Beinschienen, viereckiger, 4 Fuss hoher gewölbter Schild von Holz. Nur die Triarier bewahren die alte lange Legionssoldat. Stosslanze (hasta). Dazu Leicht- bewaffnete mit Lanze und leichtem Wurfspeer oder Schleuder. Je 300 Reiter zu 10 Rotten (turmae) bei jeder Legion. Kopfpanzerung des Pferdes. Leichtbewaffnete Fusssoldaten (velites) kämpfen zwischen den Pferden und sitzen beim Angriff und Rückzug hinter dem Reiter auf. Widder (Belagerungswerkzeug). Onager (Belagerungswerkzeug). Die Legion hatte 6 Tribunen, die Manipel 2 Centurionen. Marsch mit schwerem Gepäck. Kunst der Lagerbefestigung. Bis zu den punischen Kriegen Entwickelung des Geschützwesens (die Katapulte, Ballisten, der Onager) und der Belagerungskunst (der Widder, die Schildkröte, die Lauben u. a.). Eiserne Disciplin.

3. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 51

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
51 die Gesandtschaften fremder Fürsten, sogar des Kalifen von Bagdad, die unter berreichung kostbarer Geschenke um seine Freundschaft warben. Hoch der alle Zeitgenossen ragt die Gestalt dieses gewaltigen Herrschers hervor, der auf allen Gebieten des Staatslebens neue Bahnen erffnete; auf dem von ihm Geschaffenen fuen die nach-folgenden Jahrhunderte. Es war ein unendlich groer Verlust fr das ganze Abendland, als er, zweiundsiebzig Jahre alt, am 28. Januar Ma~~xxi Aachen, uierschied; in der von Karl erbauten 814 Kapelle ward er beigesetzt. Sein ueres schildert Einhard folgendermaen: Von Krper war Karl voll und stark, von Wuchs erhaben, denn er war sieben-mal so lang als sein Fu. Sein Kopf war rund, die Augen sehr groß und lebhaft, die Nase ein wenig mehr als mittelmig, das Haar im Alter glnzend wei, die Miene heiter und frhlich, die ganze Gestalt, mochte sie sitzen oder stehen, voll hoher Wrde. Ob-wohl der Nacken ein wenig gebckt und kurz war und der Leib etwas zu weit hervorragte, so deckte doch das schne Verhltnis der brigen Glieder diese Fehler. Der Gang war fest, die gerade Haltung des Krpers mnnlich, die Stimme hell, wiewohl der Kraft des Krpers nicht ganz entsprechend. Seine gute Gesundheit war nur in den letzten vier Lebensjahren fters von Fiebern heimgesucht; seine Vergngungen waren Reiten, Jagen und Schwimmen, worin er es allen anderen zuvortat. 4. Der Zerfall des franhenreicbes. Das. gewaltige Reich, das Karl der Groe gegrndet hatte, konnte nach seinem Tode nicht lange zusammengehalten werden, da seine Nachfolger die dazu erforderlichen Herrschereigenschaften nicht besaen. Karls ltere Shne waren in krftigem Mannes-alter gestorben: den jngsten Sohn L u d w i a lie der greise Kaiser ein Jahr vor seinem Tode feierlich krnen. Die Regierung dieses Fürsten (814-8m brachte dem frnkischen Reiche viel Unheil. Ludwig vernachlssigte die Regierungsgeschfte und widmete seine Zeit hauptschlich der Jagd und religisen bungen. Den Geist-lichen, denen er sehr ergeben war und viel Vorteile zuwendete, hat er den Beinamen ..der ftrommp" zu verdanken. Diese Abhngig-keit verschuldete es auch, da er die Sammlung altgermanischer Dichtungen und Heldenlieder, die sein groer Vater zusammen-gebracht hatte, verbrennen lie, weil diese Lieder heidnisch" waren ein unersetzlicher Verlust. An seinem Hofe rangen miteinander zwei Strmungen; die

4. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 30

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
30 die groen Ebenen dieses Landes behagten ihnen besonders, denn sie waren ein Reitervolk; hier lieen sie sich nieder. In Krperbau und Lebensweise stachen sie sehr von den Germanen ab. Sie waren von kleinem, gedrungenem Wchse, hatten braungelbe Hautfarbe, einen dicken Kops mit hlichen Zgen und struppigem Haar; den Bartwuchs unterdrckten sie, indem sie schon den Kindern Kinn und Wangen zerschnitten. Sie lebten vom Fleische ihrer Herden, das sie oft roh verschlangen, nachdem sie es unter dem Sattel mrbe geritten hatten. Fast ihr ganzes Leben verbrachten sie auf ihren kleinen, ausdauernden Pferden, auf denen sie sogar schliefen, wenn not tat. Fr sehaftes Leben, fr Ackerbau und friedliche Knste hatten sie keinen Sinn; wenn sie Wohnungen bauten, so waren es nur Htten aus Holz und Flechtwerk. Dies niedrigstehende Volk hatte durch die ungestme Wildheit seiner Angriffe, wobei die Reiter ihre Gegner mit Pfeilen berschtteten und mit Schlingen unschdlich machten, die tapfersten Germanenvlker und viele slawische Völker sich unterworfen. Der Mittelpunkt des Hunnenreiches war ein Dorf zwischen Thei und Donau, wo ihr Fürst wohnte, der die verschiedenen Stmme des Hunnenvolkes schlielich unter seiner Alleinherrschaft vereinigt hatte. Den Namen dieses gewaltigen Fürsten hat die Geschichte nicht berliefert; die unterworfenen Germanen nannten ihn schmeichelnd Attila (b. i. Vterchen) oder Etzel, und unter diesem Kosenamen lebt die furchtbare Gestalt in Geschichte und Sage fort. Er war ein echtes Abbild seines Volkes; klein und stmmig von Wuchs, besa er groe Leibeskraft und war ein unermdlicher Reiter und Kmpfer. Aus den kleinen Augen, die tief in dem breiten Gesicht lagen, blitzte List und Verschlagenheit. Sein Auftreten war stolz und wrdevoll; doch liebte er fr seine Person Einfachheit, während seine Umgebung Prunk und Pracht zeigte. In dem hl-zernen Palaste, in welchem er sich aufhielt, gingen die Könige der hundert Völker, die ihm gehorchten, aus und ein; dahin brachten alljhrlich Gesandte aus Konstantinopel den Tribut des ostrmischen Kaisers. Mit Westrom unterhielt Attila freundliche Beziehungen; mit dem Oberfeldherrn dieses Reiches, Aetius, stand er lange Zeit in engem Bndnisse; er untersttzte ihn sogar, als er an den Bur-gunden, welche die Oberhoheit des westrmischen Kaisers nicht anerkannten, eine strenge Strafe vollziehen wollte. Gegen die Hunnen fiel der Burgundenknig Gunther (437), und seine junge Schwester oder Tochter Hildiko nahm Attila mit heim und bestimmte sie zu semer knftigen Gemablin. (Dies ist der ge-schichtliche Kern der Nibelungensage.) Die berlebenden Burgunden muten sich dem Aetius unterwerfen, der ihnen neue Wohnsitze

5. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 10

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
10 zusammen und fgten sich, nach Sippen geordnet, >n das Volksheer ein, dessen Fhrung der Herzog bernahm. Den Kern des Heeres bildete das Fuvolk, aber es fehlte auch nicht an Rettern; der Herzog und die Fürsten mit ihrem Gefolge waren beritten. Als Schutzwaffe diente der hlzerne Schild, der da bunte Sippenzeichen trug; ein Tierfell, dessen Kopf auf dem Scheitel des Kampfers befestigt war, deckte ihm den Rcken. Angriffswaffe war der uu., ein lngerer Spie, der auch geschleudert werden konnte, aber hauptschlich im Nahkampfe gebraucht wurde; daneben hatte man kleinere Wurfgeschosse mit schmaler Eisenspitze, die F r a m e n. Kam es zum Zweikampfe, so zog man die Schwerter, die an der linken Seite hingen. Die kriegerische Ausrstung' hatte sich jeder Einzelne selbst zu versorgen, ebenso die Verkstigung: im Lande des Feindes verschaffte man sich Nahrungsmittel durch Plnderung und Raub. Sollte es zur Schlacht kommen, so bildete man zunchst im Rcken des Heeres durch Jneinanderfahren der Wagen eine kreis-frmige Asagenburg, in der der Tro des Heeres zurckblieb. Vor ihr stellte sich die lange Schlachtreihe auf. Vor Beginn des Kampfes stimmte man den wilden Schlachtruf, den Bardi t, an und hielt dabei die Schilde an den Mund, um die Klangwirkung zu vergrern; es wurde als gutes Vorzeichen aufgefat, wenn alle Stimmen zu gleicher Zeit anschwollen und abbrachen. Langsam rckte man auf den Gegner lo's. In dem freien Rume zwischen den beiden Schlacht-reihen tummelten sich die Hundert, eine auserlesene Truppe, in der je ein Reiter und ein besonders gewandter Fugnger zu einer Kampfeinheit verbunden waren. Die Aufgabe der Hundert war es, den Aufmarsch der eigenen Schlachtreihe zu sichern, den des Feindes zu beunruhigen und zu stren und seine Schwchen aus-zuspren. Wenn diese Vortruppe das Feld gerumt hatte, strzte sich das ganze Heer unter mchtigem Schlachtgeschrei auf den Feind, und es entwickelte sich eine Reihe von Zweikmpfen. War der Sieg erfochten und das Schlachtfeld behauptet, so entbrannte ein neuer Kampf um die feindliche Wagenburg, an deren Verteidigung auch die Frauen lebhaften Anteil nahmen. Die Beute an Gefangenen, Vieh und Gert wurde in der Heimat an die einzelnen Sippen verteilt, wobei diejenigen besonders be-rcksichtigt wurden, die fr den Sieg das meiste beigetragen hatten. Die vollbrachten Heldentaten bildeten den Stoff fr volkstmliche Gesnge, die das Andenken der Helden lebendig erhielten; sie waren durch Anlaut (Alliteration) in zweizeilige Strophen gegliedert. Die rmischen Berichte der das Leben der Germanen be-ziehen sich zunchst auf die Westgermanen, die der Grenze des

6. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 82

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 82 — feiten entgegenstellte; infolge einer heftigen Entzündung, welche die Sumpslnft verursachte, verlor er ein Auge. Auf trockenem Boden angelangt, marschierte er auf Rom los; ihm folgte in Eilmärschen der Konsul Flaminius mit feinem Heere. Er ließ sich aber von Hannibal beim Trafimenif chen See in eine Falle locken und ging mitsamt feinem Heere zugrunde. (217) Anstatt nunmehr auf Rom loszugehen, das sich schon zur Verteidigung rüstete, wandte sich Hannibal, der die großen Machtmittel Roms richtig schützte, nach dem Süden Italiens, um zunächst die Bundesgenossen Roms zum Abfall zu bewegen. Dahin folgte ihm der römische Diktator Fabius, auch Kunktator, d. i. der Zauderer, benannt, weil er jede Unbesonnenheit vermied und sich ängstlich hütete, eine Schlacht anzunehmen, wenn er nicht im voraus des Erfolges ganz sicher war. Er begleitete Hannibal auf feinen Kreuz- und Querzügen durch Süditalien und verhinderte stets rechtzeitig durch fein Erscheinen die Überrumpelung einer Bundesstadt. So verdiente er sich den Ehrennamen „Roms Schild". Einmal hatte er sogar in gebirgiger Gegend Hannibal in eine Falle gelockt, und das punifche Heer sah sich von allen Seiten vom Feinde umstellt. Da rettete sich Hannibal durch eine List. Er ließ zweitausend Ochsen, auf deren Hörnern brennende Reisigbündel befestigt waren, in dunkler Nacht einen Abhang hinauf gegen die Stellung der Römer treiben. Da nun die Feinde annahmen, daß hier ein Angriff erfolge, eilten sie von allen Seiten zu der gefährdeten Stelle, und so konnte Hannibal an einem fchwachbefetzten Punkte durchbrechen. Den Winter verwandte er dazu, fein Heer zu vergrößern, neu auszurüsten und einzuüben. Die Konsuln des neuen Jahres, der besonnene Ami 1 ius Paulus und der hitzige Terentius Varro, hatten die Aufgabe erhalten, Hannibal zu vernichten. Der Oberbefehl wechselte täglich zwischen ihnen; an einem Tage, da Varro befehligte, nahm er unbefonnenerweife auf ungünstigem Gelände die ihm angebotene 216 Schlacht an; die furchtbare Niederlage von Kännä (216) war die Folge. Nur ein kleiner Rest des römischen Heeres konnte sich retten; der Konsul Paulus fiel mit mehr als fiebzigtaufend Mann; die goldenen Ringe, die man den gefallenen Senatoren und Rittern abnahm, füllten mehrere Scheffel — sie wurden als Siegesbeute nach Karthago gebracht. Hannibal selbst, der den Sieg hauptsächlich feiner überlegenen Reiterei verdankte, hatte verhältnismäßig geringe Verluste. Zum Glück für Rom konnte er sich nicht entschließen, die geschlagenen Feinde hitzig zu verfolgen und die Stadt Rom selbst anzugreifen. Sein oberster Reiterführer rief ihm deshalb tadelnd zu: „Zu siegen verstehst du, Hannibal, ober deinen Sieg zu benutzen verstehst du nicht." Aber worauf er schon

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 68

1893 - Dresden : Ehlermann
68 Nachdem sie nun alles mit einander verabredet hatten, kehrte Ganelon zum König Karl zurück und gab ihm die Schätze, welche die maurischen Könige ihrem Oberherrn darbrachten, und sagte auch dem Könige, daß Marsilies (Lhnst werden wolle und sich schon vorbereite, ins Frankenreich zu Karl zu gehen, um dort bei diesem die Taufe zu empfangen. Karl Ichenkte den Worten Ganelons Glauben; er brach von Pampelona mit fernem Heere aus und schickte sich an, die Pässe der Pyrenäen zu Über-ftelgen. Ganelon aber gab ihm den Rat, er solle seinem Neffen Roland und dem Grafen Oliver den Nachtrab übergeben; diese sollten mit 20 000 ©tmtern im Thale Ronceval Wacht halten, bis Karl und das ganze Frankenheer wohlbehalten hinübergekommen sei. So geschah es- Während Karl mit Ganelon und dem Erzbischof Turpin und vielen Tausenden der christlichen Streiter die Pässe überstieg, hielten Roland und Oltoer mit ihren 20 000 Kriegern treue Wacht. Aber auf Ganelons Rat hatten Marsilies und Beligand heimlich in der Nähe 50000 Streiter aufgestellt und diese zwei Tage und zwei Nächte verborgen gehalten In der Frühe eines Morgens griffen diese nun plötzlich die Franken an. Sie machten zwei Heerhaufen, den einen von 20 000, den anderen von 30 000 Krtegern, und während der größere noch zurückblieb, stürmte der kleinere sogleich auf die Franken vom Rücken her ein. Diese aber wandten sich und kämpften so tapfer, daß nach drei Stunden auch nicht ein einziger von den 20 000 Mauren noch ant Leben war. Aber unterdessen waren auch die andern herangekommen, und die schon ermatteten Franken mußten noch einmal gegen ganz frische Truppen kämpfen. Da erlagen sie alle, vom Größten bis zum Geringsten, einige durch den Speer, andere durch das Schwert, andere durch die Streitaxt und wiederum andere durch Pfeile und Wurfspieße. Manche wurden auch lebendig gefangen und auf grausame Weise getötet. Daraus zogen sich die Mauren zurück. 2. Rolands Heldenmut. Roland aber war noch nicht gefallen, sondern als die Heiden abzogen, kehrte er zurück und forschte, wie es mit den Seinen stände. Da erblickte er einen Mauren, der kampfesmüde sich in den Wald zurückgezogen hatte und dort ausruhte. Sogleich ergriff ihn Roland lebendig und band ihn mit vier starken Stricken an einen Baum. Dann stieg er auf eine Anhöhe, um sich nach den Feinden umzusehen. Da erkannte er nun, daß ihrer noch viele in der Nähe waren. Deshalb stieß er in sein gewaltiges Horn Olifant, um die Franken zu rufen, welche etwa noch leben und sich verloren haben möchten. Weithin dröhnte das Horn durch die Thäler, und ungefähr hundert versammelten sich um ihn, mit denen er wieder in das Thal Ronceoal hinabstieg. Als er nun zu dem Mauren kam, den er vorher gefesselt hatte, band er ihn los, erhob die entblößte Klinge seines Schwertes über sein Haupt

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 24

1893 - Dresden : Ehlermann
24 Dies königliche Wort erhielt sich als eine heilige Sage im Lande-fort und fort von einem Geschlechte zum anderen und lebt noch heute m der Brust eines jeden hochsinnigen Markaners an den Ufern der rauschenden Lippe, Ruhr, Lenne und Volme. e) Die Schlacht bei Kunersdorf. Nach A. W. Grube. Charakterbilder aus der Geschichte und Sage. Im Sommer des Jahres 1759 hatten sich die Russen unter Soltikow n o T1?erret Unter Saubott vereinigt. Friedrich griff sie am 12. August um 12 Uhr mittags bei Kunersdorf, nahe bei Frankfurt an der Oder an Zuerst warf er )tch auf den linken Flügel der Russen. Diese standen auf wohlverschanzten Anhohen, und ihr zahlreiches Geschütz sprühte Tod und Verderben m die heranstürmenden Preußen. Ganze Rotten derselben wurden auf einmal niedergeschmettert. Dennoch trug die preußische Tavser-fett bett Sieg davon. Um 5 Uhr abends war der ganze linke Flügel ge-worsen und alles Geschütz erobert. Schon fertigte Friedrich eine Siegesbotschaft nach Berlin ab. a Allein unerschüttert stand noch der rechte russische Flügel, und die Österreicher waren noch gar nicht zum Kampfe gekommen. Um den Sieg zu vollenden, ging der König trotz der Gegenvorstellungen seiner Generale nut seinen erschöpften Soldaten auch auf diese los. Da ging der Sieg Niederlage über. Ganze Regimenter erlagen dem furchtbaren Kartätschenfeuer der Feinde. Zugleich brach die zahlreiche österreichische Relterer auf allen Punkten los, und grauenvoll war die Niederlage und Flucht der Preußen. Mitten in diesem Getümmel hielt der König in dumpfer Verzweiflung • zwei Pferde waren schon unter ihm gefallen, eine Kugel war nur durch das goldene Etui in seiner Westentasche aufgehalten worden, und dennoch wollte er nicht weichen. Mit Gewalt wollte man ihn vom Schlachtfelde reißen. „Alles ist verloren, retten Sie die königliche Familie!" schrieb er gleich nachher an seinen Minister von Finkenstein, und einige Stunden später: „Ich werde des Vaterlandes Sturz nicht überleben, Gott besohlen auf immer!" Und in der That war seine Lage nie so verzweistungsvoll gewesen * inte jetzt Nur 5000 Mann sammelten sich am andern Morgen um seine Fahnen; das Geschütz war gänzlich verloren. Doch teuer war auch von den Verbündeten der Sieg erkauft worden, so daß der russische Feldherr sagte: „Noch einen solchen Sieg, und ich werde mit meinem Stabe in der Hand allein diese Nachricht nach Petersburg bringen müssen." .. <- impfte, f° ^tt, so lebte der preußische Held und brachte einen siebenjährigen Krieg glücklich und ruhmvoll zu Ende. Am 17. Februar 1763 ward zu Hubertusburg in Sachsen der Friede geschlossen, in welchem der König auch nicht ein Haar breit seiner Länder verlor.

9. Quellenbuch für die griechische Geschichte - S. 179

1895 - Leipzig : Ehlermann
74. Philopömen 253—183. 179 ihre Heimat zurückkehren wollten, Frieden mit ihnen zu schließen, da war es Philopömen, welcher seine Mitbürger zu dem einstimmigen Beschlusse veranlaßte, nicht in Unterhandlungen und Verträge sich einzulassen, sondern mit den Waffen in der Hand die Heimkehr zu erkämpfen. In der Schlacht bei Sellasia, wo 4 die Achäer und die Arkader im Bunde mit einem makedonischen Heere unter Antigonos gegen die Lakedämonier unter Kleomenes kämpften, war Philopömen der Reiterei^ zugeteilt; wie er aber sah, daß die Hauptentscheidung der Schlacht dem Fußvolke zufallen werde, trat er bei diesem als Freiwilliger ein. Als ihm hier im heißesten Gefechte von einem Feinde beide Oberschenkel durchstochen und fest zusammengespießt wurden, bog er dennoch seine Kniee mit solcher Gewalt zum Vorwärtsgehen, daß der Schaft des Spießes entzweibrach. Und erst nachdem die Lakedämonier besiegt und Philopömen ins Lager zurückgekehrt war, ließ er sich durch die Ärzte aus einem Schenkel den Schaft, aus dem andern die Spitze der Lanze herausziehe«. Antigonos, der 5 diese Heldenthaten teils selbst mit angesehen, teils von andern erfahren hatte, wollte ihn mit sich nach Makedonien nehmen. Philopömen aber kümmerte sich nicht um ihn, sondern setzte nach Kreta über, wo damals ein innerer Krieg ausgebrochen war. Dort diente er als Anführer um Sold. Nach Megalopolis zu- 6 rückgekehrt, wurde er sogleich von den Achäern zum Befehlshaber der Reiterei erwählt und machte aus ihr die beste Truppe in Hellas. Und als die Achäer und ihre Bundesgenossen wider die Eleer und die ihnen zu Hilse gekommenen Ätoler stritten, erschlug er mit eigner Hand den feindlichen Reiteranführer Demophantos und trieb dann die ätolische und die elische Reiterei in die Flucht. Jetzt, als Philopömen bereits der Abgott der Achäer ge- 7 worden war und alles bei ihnen galt, änderte er die Bewaffnung des Fußvolkes. Während sie bis dahin kurze Lanzen und längliche Schilde nach Art der thürartigen keltischen oder der viereckigen persischen führten, veranlaßte er sie, Panzer und Beinschienen anzulegen, desgleichen argolische Schilhtzmtz.chp^^Mmt Lanze zu führen. Als mit der Erhebung 8 Schulbuchfcrschung Braunschweig -Sehuaiichc:: uothek -

10. Quellenbuch für die griechische Geschichte - S. 167

1895 - Leipzig : Ehlermann
70. Die Schlacht bei Gaugamela 331. 167 daß sich die Feldherren nur Wundern konnten, als sie des Morgens eintraten. Sie gaben zunächst auf eigene Hand den Soldaten Befehl zum Frühstücken. Dann ging Parmenio, weil die Zeit drängte, abermals hinein und rief zwei- oder dreimal seinen Namen. Als der König aufgewacht war, fragte ihn jener, wie das komme: er schlafe ja, als müßte er nicht erst den größten Kampf noch ausfechten! Lächelnd erwiderte Alexander: „Meinst du denn nicht, wir seien bereits die Sieger? Jetzt brauchen wir ja nicht mehr dem Dareios, der jeder Schlacht aus dem Wege geht, in einem weiten, verwüsteten Lande nachzujagen." Aber auch im Augenblicke der Gefahr selbst zeichnete sich 7 Alexander durch seine Geistesgegenwart aus. Auf dem linken Flügel, bei Parmenio, kam es im Kampfe zu einer rückgängigen Bewegung, weil die baktrische Reiterei mit großem Fener in die Makedonier hineinstürmte und zugleich Mazäos außen um die Phalanx eine Abteilung herumschickte, welche die Bedeckung des Trosses angreifen sollte. Deswegen sandte Parmenio an Alexander Eilboten mit der Meldung, das Lager samt dem Trosse sei verloren, wenn er nicht schleunigst von der Front eine starke Hilfe nach hinten sende. Zufällig wollte der König in diesem 8 Augenblicke seinem eignen Korps das Zeichen zum Angriffe geben. Als er aber jene Nachricht vernahm, rief er, Parmenio fei nicht bei Sinnen: er habe in seiner Verwirrung vergessen, daß sie als Sieger auch noch das Lager der Feinde gewinnen würden, nach einer Niederlage aber nicht mehr an Geld oder Sklaven denken dürsten, sondern nur noch an einen ruhmvollen Tod im Kampfe. Nachdem er diese Antwort an Parmenio abgefertigt hatte, 9 setzte er sich den Helm aus. Die übrige Rüstung hatte er bereits im Zelte angelegt: ein sizilisches Unterkleid mit Gürtel und darüber einen doppelten linnenen Panzer von denen, die man bei Jssos erbeutet hatte. Der Helm war von Eisen, glänzte aber wie reines Silber, eine Arbeit des Theophilos. An ihn schloß sich ein Halskragen an, gleichfalls von Eisen, mit Edelsteinen besetzt. Dazu führte Alexander einen krummen Säbel von ausgezeichneter Härtung und Leichtigkeit, ein Geschenk des Fürsten von Kition, wie denn Alexander überhaupt zum Gebrauch in der Schlacht sich aus den Säbel eingeübt hatte. Das Reitkleid, welches er trug, paßte wegen der glänzenderen Pracht,
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