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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Bd. 2 - S. 399

1854 - Leipzig : Engelmann
399 Das französische Kaiserreich. 2) Excelmans, Freiwilliger 1791, Divisionsgeneral 1812, Großkanzler der Ehrenlegion 1849, Marschall 1851, gest. 23. Juli 1852, 77 I. alt. §. 748. Der Rheinbund. Durch die Erhebung des Kurfürsten von Bayern und des Herzogs von Würtemberg zur souverainen Königs- würde war bereits die Verfassung des deutschen Reichs aufgelöst. Napoleon kam daher auf den Gedanken, durch Stiftung des Rheinbundes den Süden und Westen von Deutschland dem östreichifchen Einflüsse ganz zu entrücken und an sich zu ketten. Bei der Selbstsucht der meisten deutschen Fürsten und bei der obwaltenden Furcht vor dem gewaltigen Gebieter, auf dessen Seite immer das Schlachtenglück war, fiel es dem schlauen Talley - rand und dem Kurfürsten-Erzkanzler von Dalberg nicht schwer, durch die Aussicht auf Landergewinn und Machtvergrößerung eine Anzahl Fürsten und Reichsstände zur Trennung vom deutschen Reiche und zum Anschluß an Frankreich zu bewegen. Am 12. Juli 1806 wurde in Paris der Grundver- trag unterzeichnet, kraft dessen Napoleon als Protector des Rhein- bundes den einzelnen Gliedern (Bayern, Würtemberg, Baden, Darm- ftadt, Berg, Nassau, Hohenzollern, Lichtenstein u. a. m.) in Betreff der Besteuerung, Conscription, Gesetzgebung und obersten Gerichtsbarkeit voll- kommenes Herrenrecht (Souverainetat) zuerkannte gegen die Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl Truppen (bis zum Belauf von 63,000 Mann) zu des Kaisers Verfügung bereit zu halten. Der zum Fürst Primas erhobene und mit der Stadt Frankfurt beschenkte Kurfürst - Erzkanzler Dalberg ward als Napoleons Stellvertreter beim Rheinbund ausersehen. Durch neue Gebietsvermehrung und durch Unterordnung (Mediatisirung) vieler kleinen vordem unmittelbaren Reichsstände unter die Oberhoheit der größeren Fürsten, von deren Gebiet jene eingeschlossen waren, nahm die Macht der Bundesglieder bedeutend zu. Kaiser Franz Ii., der schon vorher durch Uebertragung der Kaiserwürde auf die östreichifchen Erbstaatcn sein geringes Vertrauen auf den Fortbestand des Reichs kund gegeben, entsagte der deut- schen Kaiserwürde, nannte sich Franzi., Kaiser von Oestreich und entzog seine sammtlichen Staaten dem deutschen Reichsverband. Damit wurde das heilige römische Reich deutscher Nation aufgelöst; durch c- innere Zwietracht und machtlose Vielherrschaft war es schon längst zum Schatten herabgesunken. Jetzt wurden seine mächtigsten Glieder die Vasallen eines fremden Zwingherrn. Die Reichsgesetze wurden abgeschafft und die Unterthanen der Rheinbundsftaaten traten bis zur Ausarbeitung neuer Ge- setze in den Zustand einer rechtlosen Uebergangsperiode. Wohl drückte das Gefühl der Schmach manche deutsche Brust; und E. M. Arndt gab in dem „Geist der Zeit" diesem Gefühle Worte; aber wie Wenige wagten es noch ferner zu sprechen, seitdem der wackere Buchhändler Palm von Nürn- berg auf Befehl des despotischen Machthabers das Opfer eines schmachvollen Justizmordes geworden, weil er sich weigerte, den Verfasser einer von ihm

3. Bd. 2 - S. 201

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Zeitalter Ludwigs Xiv. 201 nicht nur mit Drohen die Aufhebung des ewigen Edikts und die Wiedereinsetzung des Prinzen von Oranien in die Statthalterwürde von Holland und Seeland for- derte und erlangte, sondern daß auch in einem Pöbelaufftand der hochherzige^ Johann d e Witt und sein gleichgesinnter Bruder Cornelius in den Stra- iß72?* ßen von Haag ermordet und ihre Leichname von der wüthenden Rotte gehöhnt und beschimpft wurden. So schmachvoll diese That fürholland und den Prinzen war, sie gab dem Staate Einheit und Kraft. Wilhelm Iii. von Oranien, auf den sowohl die kluge Besonnenheit ^'in. und Charakterstärke als das Feldherrntalent seiner Vorfahren übergegangen war, weckte kriegerischen Sinn und patriotische Begeisterung in den Strei- tern. Die Holländer durchstachen die Dämme und machten ihr über- schwemmtes Land den Franzosen unnahbar; die Mauern Groningens hielten die Feinde lange auf; Stürme zerschlugen die englisch-französische Flotte, die am Texel Anker geworfen, und des Marschalls von Luxembourg kühner Marsch gegen Amsterdam auf den gefrornen Gewässern wurde durch plötzlich eintretendes Thauwetter vereitelt. Zugleich brachte der große Kur- fürst von Brandenburg den Kaiser Leopold zur Theilnahme am Krieg. Die Erscheinung ihrer Truppen am Nieder- und Mittelrhein nöthigten den Mar- schall Türenne den Kriegsschauplatz zu verlegen. Zwar sah sich Friedrich Wilhelm im nächsten Jahr gezwungen, mit den Franzosen einen Neutra- litätsvertrag abzuschließen, weil der kaiserliche General Montecuculi A73 von seinem Hof die Weisung hatte, sich in keine Gefechte einzulassen und dadurch eine so unsichere Haltung annehmen mußte, daß die brandenburgi- schen und bstreichischen Truppen den mit erneuten Kräften ins Feld rücken- den Franzosen nicht gewachsen waren. Als aber der französische Machthaber Trier, Cleve und andere Orte besetzte, mehrere Reichsstädte im Elsaß an sich riß und durch freche Verletzung des deutschen Reichsgebiets seinen Ueber- muth beurkundete, da erklärte endlich Leopold offen den Krieg, dem nun- mehr auch Spanien, aus Besorgniß für seine Niederlande, und etwas 1674- später das deutsche Reich beitrat. §. 615. Saßbach und Fehrbellin. Aber mit der Zahl der Feinde mehrte sich auch Frankreichs kriegerische Kraft; Türenne setzte nach bar- barischer Verwüstung der pfälzischen Lande über den Rhein und drang sen- gend und brennend in Franken ein, indeß Condé und Luxembourg die Frei- grafschaft (lügnelre Comté) eroberten und in den Niederlanden der spanisch- holländischen Kriegsmacht entgegentraten. Bei der Unfähigkeit und Zwei- deutigkeit der kaiserlichen Feldherren, die zum Theil den Weisungen des an Frankreich verkauften Ministers Lobkowitz folgten, und bei der Uneinigkeit der deutschen Fürsten wären Frankreichs Eroberungen noch glänzender ge- worden, hätte nicht der große Kurfürst (der seit der Kriegserklärung des deutschen Reichs als Glied desselben von Neuem ins Feld gezogen war) und der talentvolle muthige Wilhelm von Oranien die Kriegsehre gerettet (unentschiedene Schlacht von Senef zwischen Condé und Oranien) bis die 1674.

4. Bd. 1 - S. 357

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Völkerwanderung. 357 Lebensweise. Sie bedürfen keines Feuers noch schmackhafter Speisen; ihre Nahrung besteht aus Wurzeln von Kräutern des Feldes und halbrohem Fleische von jedwedem Vieh, welches sic unter den Schenkeln ein wenig mürbe reiben. Häuser haben sie keine, und meiden sie als wie Gräber, selbst Hütten von Rohr findet man bei ihnen nicht; unstät durch Gebirg und Wald umherstreisend lernen sie von Kindesbeinen aus Hunger und Durst und den Wechsel der Witterung ertragen. Ihre Kleider sind von Linnen, oder aus Fellen von klei- nem Gewild zusammengenähet, und sie tragen nicht ein anderes Kleid im Haus und ein anderes außen, sondern eins und dasselbe behalten sie auf dem Leib, bis es in Lappen und Fetzen zerfällt. Mit gebogenen Mützen decken sie den Kopf, mit Bocksfellen die rauchhaa- rigen Schenkel; ihre unförmlichen Schuhe hindern sie an freiem Gang. Deshalb sind sie zum Fußgang untüchtig; aber auf ihren Pferden, die zwar häßlich, jedoch dauerhaft sind, hängen sie wie angewachsen, und verrichten auf denselben ihre gewöhnlichen Geschäfte. Bei Tag und Nacht ist jeder zu Pferd, kauft und verkauft, ißt und trinkt und schläft auf den Nacken des Thicrcs gelehnt, zu Pferd halten sie die Versammlungen und Berathungen. Kein strengesherrschcrthum fesselt sie; sie folgen ihren Häuptlingen ohne festes Band. In den Kampf gehen sie keilförmig geordnet und mit gräßlichem lautem Geschrei. Gewandt und behende, wie sie sind, sprengen sie dann absichtlich mit einem Male auseinander, und zerstreuen sich ordnungslos zum wüsten Morden. Man sieht sie weder Verschanzungen stür- men, noch ein feindliches Lager plündern, so reißend dringen sie immer vorwärts. Aus der Ferne kämpfen sie mit Wurfspeeren, deren Spitzen künstlich aus scharfen Knochen gefertigt sind, in der Nähe mit dem Schwert; fürchterlich aber sind sie zumeist dadurch, daß sie dem Feind, während er auf ihre Klingen achtet, Schlingen Überwerfen, um die Verstrickten am Widerstand zu hindern. Pflug und Sterze kennen sie nicht. Ohne Hof und Heerd, ohne festen Sitz und Gesetz schweifen sie unstät, gleich Flüchtlingen mit ihren Wagen umher; diese sind ihre Wohnungen, wo ihre Weiber und Kinder sind, bis sie erwachsen sind. Än- dcrswo geboren, in fernen Landen aufgezogen, weiß Keiner anzugeben, woher er stammt. Treulos, wankelmüthig, jeder neuen Hoffnung hingegeben, folgen sie ganz dem Drang des Triebes. Wie das unvernünftige Vieh kennen sie keinen Unterschied zwischen Tugend und Laster; von Glaube und Religion haben sie keinen Begriff. Nach Geld sind sie so ausneh- mend lästernd und so leicht gereizt, daß sie wohl mehrmals an demselben Tage sich entzweien und wieder versöhnen. tz. 239. Im Abendlande erlag der von dem Dichter Ausonius (§. 236. Not.) erzogene, der Jagd mit Leidenschaft ergebene Kaiser Gra- 383. tun den Streichen des abgefallenen Statthalters von Britannien Maxi- mus. Geschreckt durch Theodosius' kräftige Haltung begnügte sich dieser anfangs mit den jenseits der Alpen gelegenen Provinzen, indeß Gratians Bruder Valentinian Ii. und seine schone, dem Arianismus ergebene Mutter Iustina Italien regierten. Als aber Maximus, im Vertrauen auf die religiöse Spaltung, auch Italien zu erobern gedachte, verlor er in einem Treffen an der Save gegen Theodosius Sieg und Leben, worauf dieser den zwanzigjährigen Valentinian, mit dessen schöner Schwester er sich vermählt hatte, als Kaiser des Abendlandes anerkannte, ihm aber den tapfern Gallier Arbogast als Regent zur Seite setzte. Herrschsucht und Neid erzeugten 391. jedoch bald Zwietracht zwischen diesen beiden. Valentinian wurde in seinem 392. Bette ermordet und Arbogast hoffte durch Ernennung eines schwachen, von ihm abhängigen Imperators (des Rhetors Eugenius) und durch Begünsti- gung der alten Volksreligion sich in der Herrschaft des Abendlandes behaup-

5. Bd. 1 - S. 536

1854 - Leipzig : Engelmann
536 Das Mittelalter. Karl Iv. 1347— 1378. als Vorgänger Luthers gelten. Er unterschied strenge das innere Christenthum von dem äußern Kirchenthum und stellte auf mystischer Grundlage den christlichen Glauben „als etwas rein Innerliches" dar, „das zwischen dem Herzen und Gott allein abgemacht werde." *) Die große Geißetfahrt wird in der Chronik Jakobs von Königshofen folgender Gestalt beschrieben: „Wann sie nun wollten büßen (also nannten sie das Geißeln), das war am Tage zweimal, frühe und spät, so zogen sie zu Felde aus; da läutete man die Glocken und es gingen je zween und zween und fungen ihren Leich also wie vorher gesagt; und wann sie kamen an die Gcißelstatt, so zogen sie sich aus nackend und barfuß bis an die Hüfte und zogen Kittel oder weiße Linnen an und die gingen ihnen von dem Nabel bis auf die Füße und legten sich nieder in einen weiten Kreis; und wie jeglicher gesündet hätte, darnach legte er sich. War er ein meineidiger Bösewicht, so legte er sich auf eine Seite und streckte seine drei Finger auf; war er ein Ehebrecher, so legte er sich auf den Bauch; so legten sie sich mancherweis nach mancherlei Sünde; dabei erkannte man wohl, was für Sünde jeg- licher gethan hatte. Nachdem sie sich so gelegt hatten, so sing ihr Meister an wo er wollte und schrie über einen und rührte ihn mit seiner Geißel und sprach: Steh' auf durch der reinen Marter Ehre Und hüte dich vor der Sünden mehre. So schreit er über sie alle, und über welchen er schreit, der steht auf und schreit dem Meister nach über die vor ihm liegen, bis sie alle aufgestanden und sangen dann und geißel- ten sich mit Riemen, die hatten vorne Knoten. Und wann sie sich also gegeißelt und gesun- gen, so las einer unter ihnen einen Brief und sie sprachen, der Engel hätte ihn vom Himmel herab gebracht und in dem Brief stand wie daß Gott erzürnt wäre über der Welt Sünde und wollte sie haben untergehen lassen; da wurde er gebeten von seiner Mutter und von seinen Engeln daß er sich sollte erbarmen über die Welt; und viele andre Dinge standen in demselben Briese geschrieben; und wenn der Brief gelesen war, so zogen sie wieder in die Stadt singend je zween und gingen ihren Fahnen und Kerzen nach. Auch wann sie sich geißelten, so war gar groß Zulaufen und das Volk wähnte und glaubte, daß der Brief von dem Himmel hcrabgekommen wäre und alles was sie sagten das sei wahr. Und wenn die Pfaffen sprachen, wodurch man erkennen sollte, daß die Geißelsahrt gerecht wäre und wer den Brief besiegelt hätte, da antworteten sie und sprachen, wer die Evangelien besiegelt hätte. So brachten sie die Leute dazu, daß man den Geißlern mehr glaubte als den Priestern, und wo sie in die Städte kamen, da kam gar viel Volkes in ihre Brüderschaft, die auch Geißler wurden. — c) Karl Iv. und Wenzel (Ksiv—14«4s). §. 358. Karl Iv. war ein kluger nur auf seinen Vortheil und auf die Vergrößerung seiner Hausmacht bedachter Fürst, dem Geld und Gut über Ruhm und Ehre ging. „Er vereinigte das tückische Wesen der Slaven, die erbeherrschte, mit der diplomatischen Gewandtheit der Franzosen, die ihn erzogen und mit den treulosen egoistischen und politischen Künsten der Ita- liener, die ihn ausgebildet hatten." Durch ihn wurde in Italien auch noch das Schattenbild kaiserlicher Macht vernichtet, indem er sich von Für- sten und Städten die Reichsrechte abkaufen ließ und die Kaiserkrone als ein Geschenk des Papstes unter der Bedingung annahm, daß er nur Einen Tag in Rom verweile. Unbewegt durch die Vorwürfe des Dichters Petrarka

6. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 709

1847 - Leipzig : Engelmann
Das französische Kaiserreich. 709 sucht der meisten deutschen Fürsten und bei der obwaltenden Furcht vor dem gewaltigen Gebieter, auf dessen Seite immer das Schlachtenglück war, siel es dem schlauen Talleyrand und dem franz. gesinnten Kurfürsten - Erzkanzler von Dalberg nicht schwer, durch die Aussicht auf Ländergewinn und Machtvergroßerung eine Anzahl Fürsten und Reichsstände zur Trennung vom deutschen Reiche und zum Anschluß an Frankreich zu bewegen. Am 12. Juli 1806 wurde in Paris der Grund- vertrag unterzeichnet, kraft dessen Napoleon als Protector des Rheinbundes den einzelnen Gliedern (Bayern, Würtemberg, Baden, Darmstadt, Berg, Nassau, Hohenzollern, Lichtenstein u.a.m.) in Betreff der Besteuerung, Conscription, Gesetzgebung und obersten Gerichtsbar- keit vollkommenes Herrenrecht (Souveränetät) zuerkannte gegen die Ver- pflichtung, eine bestimmte Anzahl Truppen zu des Kaisers Verfügung bereit zu halten. Der zum Fürstprimas erhobene und mit der Stadt Frankfurt beschenkte Kurfürst-Erzkanzler Dalberg ward als Na- poleons Stellvertreter beim Rheinbund ausersehen. Durch neue Gebiets- vermehrung und durch Unterordnung (Mediatisirung) vieler kleinen vordem unmittelbaren Reichsstände unter die Oberhoheit der größern Fürsten, von deren Gebiet jene eingeschlossen waren, nahm die Macht der Bundesglieder bedeutend zu. Kaiser Franz Ii., der schon vorher durch Uebertragung der Kaiserwürde auf die östreich. Erbstaaten sein geringes Vertrauen auf den Fortbestand des Reichs kund gegeben, ent- sagte der deutschen Kaiserwürde, nannte sich Franz I., Kaiser von Oest- reich, und entzog seine sämmtlichen Staaten dem deutschen Reichsver- band. Damit wurde das heil. röm. Reich deutscher Nation auf- gelöst; durch innere Zwietracht und machtlose Vielherrschaft war es schon längst zum Schatten herabgesunken. Jetzt wurden seine mächtigsten Glieder die Vasallen eines fremden Zwingherrn. Wohl drückte das Gefühl der Schmach manche deutsche Brust; aber wer wagte es noch ferner zu sprechen, seitdem der wackere Buchhändler Palm von Nürn- berg auf Befehl des despotischen Machthabers das Opfer eines schmach- vollen Justizmordes geworden, weil er sich weigerte, den Verfasser einer von ihm verlegten kleinen Schrift über Deutschlands Er- niedrigung anzugeben? Der Rheinbund umfaßte noch einige Reichsglieder, die später mediatksirt wur- den, näml. Solms, Isenburg, Aremberg und von der Leyen. — Au iicn mediatisirten Fürsten gehörten: Fürstenberg, Schwarzenberg, Thurn und Taxis; Löwenstein, Oettingen, Hohenlohe, Leiningen, Wied-Runkel, Metternich; Fugger; Bentheim; Solms; Sayn-Witgenstein u.a.; ferner die Grasen von Castell, Erbach, Stolberg, Isenburg, Sternberg, Plettenberg, Wartenberg, Waldbott- Baffenheim u. a. Die Mediatisirten (Standesherren) behielten ihr Patrimonial-

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 728

1847 - Leipzig : Engelmann
728 Napoleon Bonaparte's Machthenschast. Tyroler, um die Volksbewegung über daö ganze Land und das be- nachbarte Vorarlberg zu verbreiten. Neben Hofer war der kühne und schlaue Speckbacher die Seele des Aufstandes. Schon war Inns- 12.April.brück in den Händen der Tyroler, schon hatten die Bayern Deutsch- Tyrol geräumt, schon waren zwei Abtheilungen der feindlichen Truppen zu schimpflichen Capitulationen gezwungen worden, als die Nachricht von dem Waffenstillstand von Znaym Entmuthigung und Unschlüssig- keit unter den Insurgenten erzeugte. Dennoch setzten die heldenmüthigen Tyroler den Krieg fort. Die Schützen minderten die Reihen der Feinde, während die Weiber Steinblöcke und Baumstämme von den Höhen herabwälzten. Die Franzosen rächten den Tod ihrer Brüder und Bun- desgenossen durch Sengen und Brennen, und durch Ermordung aller, die in ihre Hände sielen. Hofer leitete als östreich. Befehlshaber von Innsbruck aus die Verwaltung und das Kriegswesen. Der Wiener Friede und die vermehrte Truppenzahl der von drei Seiten eindringen- Octobcr. den Feinde brachen endlich den Widerstand der Tyroler. Innsbruck siel wieder in die Gewalt der Bayern; Speckbacher und andere Führer suchten ihr Heil in der Flucht; aber Hofer, der nach verheißener Am- nestie anfangs die Waffen niedergelegt, dann, durch falschen Rath verführt, wieder ergriffen hatte, wurde von einem erkauften Vertrauten verrathen, in einer Höhle, wo er sich zwei Monate lang mit seiner Familie versteckt gehalten hatte, ergriffen und auf Eugen's Befehl in ro.fetr. Mantua erschossen. Er starb mit dem Muthe eines Helden, hochge- ehrt von seinem Volke. Tyrol wurde in drei Theile getheilt, wovon der eine an das Königreich Italien, der andere an Illyrien kam, der dritte bei Bayern verblieb. §. 730. Die Vorbo ten d e s norddeutschen Volkskriegs. So tollkühn und unbedacht die Versuche waren, die um diese Zeit in verschiedenen Gegenden Norddeutschlands zur Abschüttelung des fremden Joches gemacht wurden, so waren sie doch als Beweise der tiefen Ver- stimmung, die überall herrschte, von Bedeutung. Der mißlungene von dem Obersten Dörenberg geleitete Aufstand gegen den König von Westphalen schreckte den jungen, tapfern Major von Schill nicht ab, an der Spitze einer unternehmenden Husarenschaar den Sturz der fremden Zwingherrschaft zu versuchen. Als die Niederlage der Obst- reicher und die Furcht der Völker vor dem gewaltigen Schlachtenkaiser sein Unternehmen vereitelte, warf er sich mit seinen Frcischaaren in das feste Stralsund, um sich dort gegen die Feinde zu behaupten. Aber bei einem Sturm siel er mit den meisten seiner Waffenbrüder unter den Ai. Mai. Säbeln dänischer und holländ. Reiter. Von seinen zu Kriegsgefangenen

8. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 335

1858 - Leipzig : Engelmann
Napoleon Bonaparte's Machtherrschast (Consulat). 335 wollten, wurden von Napoleon klug benutzt. Er schickte etliche Tausend dieser Gefangenen, neu gekleidet und bewaffnet, ohne Lösegeld in die Heimath zurück. Dadurch gewann er das Herz des bei aller Sonderbarkeit ritterlichen Kaisers, so daß dieser in freundschaftlichen Verkehr mit Bonaparte trat und sich von sei- nen früheren Bundesgenossen gänzlich lossagte. — Nun sammelte der erste Consul in aller Stille eine beträchtliche Truppenmasse in der Nähe desgenfer- see's und unternahm dann mit der Hauptarmee ven großartigen Zug über , , den großen St. Bernhard, indeß andereheerabtheilungen überdensim- plon, St. Gotthard und andere Pässe nach Italien drangen. Das kühne Un- ternehmen mit seinen Beschwerden und Gefahren erinnerte an Hannibals Hel- denzeiten. Das Heer zog an dem zwischen Schnee- und Eisbergen gelegenen Hospiz vorüber in das Flußthal der Dora Baltea hinab, wo ihm das von den Oestreichern besetzte Fort Bard unüberwindliche Schwierigkeiten zu bereiten schien. Allein Napoleons Geist fand Auswege. Auf einem Hirtensteig über- stiegen die Truppen die benachbarte Höhe, indeß das Geschütz heimlich mit List unter den Batterien des Forts durchgeführt wurde. So kamen die Franzosen ganz unerwartet in Oberitalien an, in demselben Augenblick, wo dieoeftreicher auch noch Genua zur Ergebung gezwungen und somit im Besitz des ganzen Landes waren. Aber die Lage der Dinge änderte sich bald. Fünf Tage nach 9 Genua's Fall erlitten die Oeftreicher bei Montebello eine Niederlage und "Jcmu; kurz nachher wurde unweit Aleffandria die Schlacht von Marengo geliefert,14 °Uiu wo dieoeftreicher unter Me las, nachdem sie zweimal gesiegt hatten, bei einer dritten Erneuerung des Treffens vollständig geschlagen wurden. Die Herbei- ziehung der Truppen des Generals Desair, der einige Tage früher aus Aegypten zurückgekehrt war und der rechtzeitige Reiterangriff des jungen Kel- lermann führte diese Wendung herbei und entriß den Oestreichern den sicher geglaubten Sieg. Desair, einer der edelsten und größten Männer der Revolu- tionszeit, starb bei Marengo den Heldentod. Mailand und die Lombardei wa- ren der Preis dieses Schlachttages. Gleichzeitig war eine Armee unter Mo- reau in Schwaben und Bayern eingedrungen und hatte dieoeftreicher in mehreren Treffen zurückgeschlagen und zu einer Waffenruhe gezwungen; aber erst der glorreiche Zug Maedonald's und Moncey's über die beeisten Grau- Juli, bündtner Alpen und Moreau's glänzender Sieg in der blutigen Schlacht von 3 $cc_ Hohenlinden nöthigte die Oeftreicher, in dem Frieden von Lüneville die in 9.'grtr‘ Eampo Formio eingegangenen Bedingungen anzunehmen und den Thal- 1801 weg der Etsch und des Rheins als die Grenzen des französischen Reichs anzuerkennen. Die Bildung einer italienischen Republik unter Bona- parte's Präsidentschaft und die Bestimmung, daß die zu Verlust gekommenen deutschen Fürsten und Reichsstände durch säcularisirte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte auf der rechten Seite des Rheins entschä- digt werden sollten, waren die folgenreichsten Artikel des Friedens von Lüne- ville. Die zwei Jahre später durch den sogenannten Reich sdeputati ons-^ozs Hauptschluß getroffene neue Einrichtung der deutschen Staatsgebiete war der erste Schritt zur Auflösung des deutschen Reichs und zur Begründung fouve- ränerkönigreiche und Fürstenthümer. h. 503. Der Friede von Amiens. Nach dem Frieden von Lüneville stand England noch allein unter den Waffen; und da kurz vorher der rus- sische Kaiser Paul aus Haß gegen das selbstsüchtige und übermüthigejnselvolk mit Preußen, Schweden und Dänemark den Bund der bewaffneten Neu- tralität (§. 456.) erneuert und somit den Briten auch in der Ostsee Feinde bereitet hatte, so sehnte sich das englische Volk ebenfalls nach Ruhe und Echo-

9. Bd. 1 - S. 503

1883 - Leipzig : Engelmann
§ 276. Die Völkerwanderung. 503 seinem Landgute in Spanien in der Verbannung lebte, zum Augustus des Morgenlandes. Dieser beendigte durch bedächtige Kriegführung, lähmende Unterhandlungen und Zwietracht nährende Verträge den Gothenkrieg, indem er einen Theil der Feinde unter Gewährung von Steuerfreiheit und Anerkennung ihrer Gesetze und nationalen Eigenthümlichkeiten in Thrakien, Mösien und Dacien ansiedelte, einen andern Theil als Söldner in die römischen Heere aufnahm. Die geschwächten Ostgothen hielten sich an der Donau, wurden aber größtentheils, gleich den von der Niederelbe südostwärts gezogenen Langobarden, den G'epid en und andern germanischen Volksstämmen den Hunnen, die sich in den Sarmatenebenen an der Donau ein weites Reich gründeten, zins- und heerpflichtig. Die Hunnen. Die Beschreibung, die der Geschichtschreiber Ammianus M arcellinus (§. 256. 4.) von den Sitten, der Lebensweise und der ganzen äußern Erscheinung der Hunnen entwirft, gibt Zeugniß von dem entsetzlichen Eindruck, den die Ankunft dieser östlichen Barbaren, in welchen die Phantasie der Gothen Abkömmlinge von Dämonen und Zauberinnen erblickte, auf die Römerwelt hervorbrachte: „Das Volk der Hunnen, aus alten Berichten nur wenig bekannt, wohnt über den mäotischen See hinaus gegen das Eismeer hin, ihre Wildheit kennt keine Grenzen. Durch die Sitte, den Knaben gleich nach der Geburt die Wangen zu durchschneiden, wird der Bartwuchs gehemmt und das Angesicht entstellt. Von gedrungenem, starkem Gliederbau und langgestreckter Gestalt sehen sie mehr wie Bestien oder plump zugehauene Holzklötze aus. Mit der größten Häßlichkeit verbinden sie ungemeine Ausdauer und Abhärtung, so daß sie des Feuers und feinerer Nahrung ganz entbehren. Sie leben allein von Wurzeln und Kräutern und dem halbrohen Fleische aller möglichen Thiere, das sie auf dem Rücken ihrer Pferde etwas mürbe reiten. Nie kommen sie unter das Dach eines Hauses, das sie wie ein Grab meiden; nicht einmal Rohrhütten haben sie. Unflat schweifen sie durch Gebirg und Wald und gewöhnen sich an Hunger und Durst und an den Wechsel der Witterung. Ihre Kleider sind von Linnen oder aus Fellen von kleinem Gewild; dasselbe Gewand tragen sie im Hause und Außen, legen es nicht eher ab, als bis es ihnen in Fetzen vom Leibe fällt. Mit gebogenen Mützen decken sie den Kopf, mit Ziegenfellen die rauhhaarigen Beine, die unförmlichen Schuhe hindern sie am freien Gang. Deshalb sind sie zum Fußkampf untüchtig; an ihren häßlichen, aber ausdauernden Pferden hängen sie wie angewachsen und verrichten auf denselben ihre gewöhnlichen Geschäfte. Tag und Nacht sitzen sie zu Pferd, kaufen und verkaufen, essen und tunten, ja sie schlafen und träumen sogar, an des Thieres Nacken gelehnt. Nicht einmal bei Versammlungen und Berathungen steigen sie ab. Keine strenge Königsgewalt bindet sie; in stürmischer Eile wählen sie ihre Führer aus der Zahl der Häuptlinge. Werden sie zum Kampfe gereizt, so stürzen sie sich in keilförmigen Mafien mit gräßlichem Kriegsgeschrei aus den Feind. Gewandt und behende sprengen sie oft absichtlich auseinander und zerstreuen sich ordnungslos zum wüsten Morden. In ihrem raschen Vordringen stürmen sie auch keine Schanzen und Lager. Aus der Ferne schleudern sie Wurfspeere und Pfeile, deren Spitzen künstlich aus scharfen Knochen gefertigt sind, im Handgemenge brauchen sie das Schwert. Dabei suchen sie dem Feind, während er auf ihre Klingen achtet, plötzlich Schlingen überzuwerfen, um ihn zu verstricken und wehrlos zu machen. Ohne Aecker und Felder, ohne Hos und Herd, ohne Gesetz und Recht schweifen sie wie Flüchtlinge mit ihren Wagen umher; diese sind ihre Wohnungen, der Aufenthalt ihrer Weiber, wo sie ihren geringen häuslichen Pflichten obliegen, die rohen Kleider weben und ihre Kinder um sich haben, bis sie erwachsen sind. Hier geboren, fern davon erzogen, kennt Keiner seine Heimath, weiß Keiner, woher er stammt. Treulos, wankelmüthig, jeder neuen Hoffnung hingegeben, folgen sie ganz dem Drang des Triebes. So leben sie wie das unvernünftige Vieh dahin, ohne Kenntniß von Tugend und Laster, ohne Achtung vor Glauben und Religion. Nach Gold sind sie ausnehmend lüstern, und jo wankelmüthig und reizbar ist ihr Charakter, daß sie wohl mehrmals an demselben Tage sich entzweien und wieder versöhnen." §. 276. Während Theodosius den Gothenkrieg zu Ende führte, zog sich @ratias im Westen Gratiau, der Zögling des Dichters Ausouius (§. 259), durch seine

10. Bd. 2 - S. 506

1883 - Leipzig : Engelmann
506 Napoleon Bonaparte's Machlherrschaft. §. 914. es dem schlauen Talleyrand und dem Kurfürsten-Erzkanzler Karl Theodor von Dalberg nicht schwer, durch die Aussicht auf Ländergewinn und Machtvergrößerung eine Anzahl Fürsten und Reichsstände zur Trennung vom deutschen Reiche und zum Anschluß an Frankreich zu bewegen. Am 17. Juli 1806 wurde in Paris der Grundvertrag unterzeichnet, fräst dessen Napoleon als Protektor des Rheinbundes den einzelnen Gliedern (Bayern, Würtemberg, Baden, Darmstadt, Cleve-Berg, Nassau, Hohenzollern, Liechtenstein u. a. m.) in Betreff der Besteuerung. Conscription, Gesetzgebung und obersten Gerichtsbarkeit vollkommenes Herrenrecht (Souveraiuetät) zuerkannte, gegen die Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl Truppen (bis zum Belauf von 63,000 Mann) zu des Kaisers Verfügung bereit zu halten. Der zum Fürst Primas erhobene und mit der Stadt Frankfurt beschenkte Kurfürst-Erzkanzler Dalberg ward als Napoleons Stellvertreter beim Rheinbund ausersehen, ein gebildeter Gönner der Künste und Wissenschaften, aber von den weltbürgerlichen Ideen jener Tage beherrscht und ohne Charakterfestigkeit und vaterländischen Sinn den Machtsprüchen des französischen Kaisers sich fügend. Durch neue Gebietsvermehrung und durch Unterordnung (Mediatisirung) vieler kleinen vordem unmittelbaren Reichsstände unter die Oberhoheit der größeren Fürsten, von deren Gebiet jene eingeschlossen waren, nahm die Macht der Bundesglieder bedeutend zu. Kaiser Franz Ii., der schon vorher durch Uebertragung der Kaiserwürde auf die öfter-reichischen Erbstaaten sein geringes Vertrauen auf den Fortbestand des Reichs kund gegeben, entsagte der deutschen Kaiserwürde, nannte sich Franzi., Kaiser von Oesterreich, und entzog seine sämmtlichen Staaten dem deutschen Reichsverband. Damit wurde das heilige römische Reich deutscher Nation aufgelöst; durch innere Zwietracht und machtlose Vielherrschaft war es schon längst zum Schatten herabgesunken. Jetzt wurden seine mächtigsten Glieder die Vasallen eines fremden Zwingherrn. Die Reichsgesetze sammt dem Reichstag und dem Reichsgericht wurden abgeschafft und die Unterthanen der Rheinbundsstaaten traten bis zur Ausarbeitung neuer Gesetze in den Zustand einer rechtlosen Übergangsperiode. Wohl drückte das Gefühl der Schmach manche deutsche Brust; und E. M. Arndt gab in dem „Geist der Zeit" diesem Gefühle Worte; aber wie Wenige wagten es noch ferner zu sprechen, seitdem der wackere Buchhändler Palm von Nürnberg auf Befehl des despotischen Machthabers das Opfer eines schmachvollen Justizmordes in Braunau geworden, weil er sich weigerte, den Verfasser einer von ihm verlegten kleinen Schrift „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" anzugeben! Der Rheinbund umfaßte noch einige Reichsglieder, die später mediatisirt wurden, nämlich Salm, Isenburg, Aremberg und Dalberg's Neffen, den Fürsten von der Leyen. Wie das Wort „Mediatisirung" verlautete, „drängte man sich wie im I. 1802 und 1803 bei den Säcularisationen eifrig nach Paris, bettelte, bestach, intriguirte mit allen Kräften. Deutsche Länder und Stämme wurden wieder im Aufstrich verkauft; wer zahlte, war seiner Existenz zunächst sicher und die hohen Würdenträger des Kaiserreichs sackten Millionen ein. Die Trinkgelder und diplomatischen Geschenke wurden nach dem Ausdruck eines Franzosen wie Börsengeschäfte verhandelt." So wurden „ohne Rechtstitel, lediglich durch einen Act revolutionärer Gewalt von einem fremden Eroberer und einer Anzahl ihnen gleichgestellter Mitstände im Reiche, eine Reihe fürstlicher Familien eingeschmolzen, die nicht so glücklich gewesen waren, brauchbare Werkzeuge für die Bonaparte'fche Politik zu fein, oder durch Geld, Protection. Familienver-
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 18
1 47
2 66
3 12
4 219
5 109
6 24
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13 1
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25 76
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41 11
42 74
43 53
44 12
45 429
46 75
47 13
48 77
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 7
2 1
3 1
4 0
5 0
6 0
7 3
8 2
9 8
10 0
11 0
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19 19
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97 0
98 17
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 21
1 3
2 21
3 11
4 3
5 8
6 13
7 37
8 2
9 137
10 4
11 1
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198 41
199 0