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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 33

1847 - Berlin : Reimer
33 Karroo, die obere v. der etwa 5000' hohen Hochebene des Oran- je-Stroms gebildet, welche letztere wahrscheinlich ein Theil der weiten Scheitelflache von Hoch-Afrika ist, und als eine fast ebene, unabsehbare, dürre, 'aus Wüsten und Steppen bestehende Einöde beschrieben wird. — Diese Stufen werden durch zwei unter einan- der und mit der S.- und S.-W.-Küste parallele Randgebirgsketten von einander geschieden, deren Höhe landeinwärts zunimmt; nämlich die Küstenebene von den Karroos durch die 4000— 5000' hohen Bokkeveld- und Zw arten-Berge, — die Karroos von der Scheitelfläche durch eine Gebirgskette v. wechselnder Höhe u. Benen- nung, in d. Mitte, im Nieuweveld-Gebirge, an 10000' hoch. 3. Der Ost-Rand scheint dieselbe terrassenartige Form zu haben; man hat sie am Zambeze wiedergefunden. Hier liegen in einiger Entfernung von der Küste niedere Berglandschaften; dann steigt das der Küste parallel streichende Hochgebirge Lupata auf, welches jene von einer höheren Stufe (8000'?) scheidet; weiter landeinwärts das, vielleicht 10000—12000' hohe Fura-Gebirge, welches die mittlere Stufe von der innern Scheitelfläche des Hoch- landes trennt. Der Zambeze stürzt mit Katarakten und Strom- schnellen von einer Stufe in die andere. Im N. dieser Gegend ist der Ost-Rand gar nicht, im S. derselben nur sehr unvollständig bekannt. 4. Der Nord-Rand ist ebenfalls nur stellenweise einiger- maßen erforscht, und verzweigt sich im O. wahrscheinlich mit dem abyssinischen Alpenlande. Die ältere Sage nennt ein zusammen- . hängendes, von O. nach W. streichendes Hochgebirge, Djebl el Komri oder Mondgebirge genannt, welches vielleicht im S. von Habesch mit den Fortsetzungen des Lupata zusammenhängt. Im S., S.w. und W. des Tschad-Sees kennt man niedere Berg- landschaften (Mandara, Haussa), welche südwärts zu anderen, höhe- ren ansteigen sollen. Man glaubt aus diesen Daten ebenfalls auf eine terrassenförmige Bildung des Nord-Randes von Hoch-Afrika schließen zu dürfen. 5. Der West-Rand ist zwischen K. Negro und der Oranje- Münd. gar nicht, nordwärts des ersteren nur unvollkommen bekannt. Hier steigen, im O. der Küstenebenen von Angola, Benguela und Kongo, die Stufenländer des Koanzo und Zaire in ähnlicher Ter- rassenform, wie am Zambeze, auf; ihre und die vertikalen Dimen- sionen der scheidenden vielnamigen Randgebirge (11000 — 14000'?) sind unbekannt. Man schätzt die Höhe der Scheitelfläche, hier Pla- tt. 7te Ausl. 3

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 34

1847 - Berlin : Reimer
teau von Dembo genannt, zu 8000'. An der Bucht von Bia- fra erhebt sich unmittelbar das Hochland der Amboser, mit Gipfeln von mehr als 13000' abs. Höhe, als der nördlichste Theil des West-Randes von Hoch-Afrika. 6. Das Alpenland von Habesch. Der Tzana-See liegt 5800' hoch auf dem ausgedehnten Hochlande von Amhara, welches rings von zerrissenen Gebirgsketten eingeschlossen ist, die im O. zu Alpengebirgshöhe aufsteigen. Sie fallen west- und nord- westwärts steil in das umgebende Tiefland. Ostwärts stoßen sie an das Plateau von Tigre, welches durch mehrere, unter ein- ander und mit der Küste des rothen Meeres parallele Bergketten von diesem geschieden ist. 7. Hoch-Sudan. Auf dem rechten Ufer des unteren Quorra hebt das Kong-Gebirge (2500 — 3000') an, streicht westnord- westwarts, u. breitet sich im W. des 20." O.l. plateauartig bis zum K. Sierra Leone aus. Im N. und S. dieses Kernes von Hoch- Sudan Berglandschaften der verschiedensten Form: gruppen-, ketten- oder plateauartig. Die nördlichsten Vorterrassen sind breiter und vielfältiger verzweigt als die südlichen. — Man nimmt an, daß die Gebirge Hoch-Sudans sammtlich nur Mittelgebirge sind, und daß die höchsten Gipfel des Kong nur etwa 5000' üb. d. M. liegen. — Ii. Die getrennten Gebirgsmassen Afrika's. 8. Afrika ist an gesonderten Gebirgs'systemen ärmer als ir- gend ein Kontinent. Die vorhandenen sind von Hoch-Afrika und von einander völlig isolirt. 9. Das Hochland der Berberei besteht aus vielen in verschiedenen Richtungen streichenden Bergketten, welche auf einer gemeinschaftlichen, im O. etwa 1500' hohen, gegen W. allmahlig höher ansteigenden Basis stehen. Unter diesen nennen wir: die Kette des kleinen Atlas, welche den vielfach durchbrochenen Nord- Rand, — den in nordöstl. Richtung streichenden hohen Atlas (auch das Hochgebirge Daran genannt) mit Schneegipfeln von mehr als 13000', welcher den West-Rand, — und den großen Atlas, welcher vvn O. n. W. zieht u. den theilweise nur flachen Süd-Rand des Hochlandes bildet. Der Ost-Rand besteht aus mehreren niedrigen, in verschiedenen Richtungen streichenden Felsenhöhen mit mannigfal- tigen Benennungen. — Die Süd-Abfälle des großen und des ho- hen Atlas erreichen die Sahara nicht. Diese wird durch einen schmalen, westw. breiter werdenden Streifen hügligen Kulturlan-

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 35

1847 - Berlin : Reimer
35 des, — zum Theil Biled-ul-Gerid genannt, — von dem Hoch- lande geschieden. 10. Das Plateau von Barka steigt sanft aus der Wüste auf, fällt aber steil zum Meere ab. Seine mittlere Höhe betragt etwa 1500'. Iii. Die Wasser-Systeme und Stufenländer Afrika's. 11. Die Wasser-Systeme Hoch-Afrika's zeigen eine große Gleichförmigkeit ihrer Verhältnisse; die oberen Stromläufe sind (wahrscheinlich) im Vergleich mit den mittleren und un- teren alle sehr lang, die mittleren und unteren Stufenländer be- schränken sich auf schmale Terrassen, und die Uebergänge aus einer Stufe in die andere sind großentheils kurz, steil und plötzlich. Bei einem Vergleich mit den hydrographischen Verhältnissen Amerikas springen diese Eigenthümlichkeiten noch mehr in die Augen. 12. Die Ströme von Hoch-Sudan haben, mit Ausnahme des Niger, eine ähnliche Bildung. Ihnen fehlen die mittleren Stu- fenländer fast .ganz, die unteren Läufe sind daher länger: beim Rio grande =30, beim Gambia = 45, beim Senegal — 70 Meilen. Senegambien daher ein Niederungsland, großentheils feucht und ungemein reich bewachsen, theilweise aber auch wüst und dürr. — 13. Der Djoliba, nachdem er aus den Gebirgen Hoch-Su- dan's, Stromschnellen bildend, hervorgebrochen ist, durchströmt mit wechselnder Richtung die westlichen Gegenden Flach-Sudan's, sein mittleres Stufenland. Dann bricht er (im S. von Bussa) zwi- schen dem Ost-Rande von Hoch-Sudan und der N.w.-Ecke von Hoch-Afrika hindurch in sein unteres Stufenland, ein niedriges von den vielen wasserreichen Armen des Stroms gebildetes Delta, welches sich vom Golf v. Benin bis zum Busen v. Biafra ausbreitet. 14. Der flache Sudan bildet d. Uebergang aus dem Hoch- lande zum Tieflande. Es ist ein wellenförmiges Hügelland von etwa 1200' mittlerer Erhebung, welches von der nordwärts vor- springenden Berglandschaft Haussa in eine westliche, kleinere, und eine östliche, größere Hälfte getheilt wird. Die Zuflüsse des Tschad-See's bewässern die östliche Hälfte. Sie sind unvollkommen bekannt; ihre Quellen eben so wenig von Europäern erforscht als die nordöstlichen Ufer des See's selbst. — Versiegende Ströme hier wie in Biled-ul-Gerid; salzige Lachen am Rande der Wüste, in periodischem Zusammenhänge unter ein- ander und mit dem Tschad- und Fittri-See. — 3 *

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 97

1847 - Berlin : Reimer
97 und Sklaven) ist bedeutend, nur in der Nähe ihrer Kolonien in den Händen der Europäer, sonst, besonders der Binnenhandel, in denen der Araber, der Man- dinga und Fulah (Messen zu Timbuktu, Sakkatu, Kano, Kuka u. a. £>.); — er hat mit dem Mangel an Kommunikationen und Transportmitteln, mit der unzugänglichen Lage des Innern, der Rohheit der Einwohner und religiösen Vorurtheilen zu kämpfen. Geprägtes Geld nur au den Küsten; im Innern statt desselben Muscheln (Kauris), Glasperlen, Salz, Leinwandftreisen, Baum- wollenzeuge als Tauschmittel. — Wissenschaft und Kunst sind dagegen unbe- kannt; doch haben die Muhamedaner, selbst die Fulah und Mandinga, Schulen, in denen aber nur der Koran gelesen wird; nur wenige Einzelne können schrei- den. Weit roher sind indeß die nicht-muhamedanischcn Völker Asrika's, nament- lich die Aschanti, Jnta, Galla-Neger, die Saabs u. a. — 7. Staats-Verhältnisse. Afrika zählt eine große Menge gesonderter Gemeinwesen von meist patriarchalischen oder despotischen Formen, aber wenige größere Staaten. Die wichtigsten sind: a) Marokko, das äußerste Abendland der Muhamedaner, 13700 Hjmln. (Lage, Begrenzung; natürl. Beschaffenheit!), — bewohnt von mehr als 8 Mill. Menschen. — Araber, fälschlich Mau re n genannt (3^ Mill., das herrschende Volk), Beduinen (etwa ^ Mill.), Berbern (nomadische und angesiedelte oder Schelluh), Juden, Fulah, Türken re., — welche den Landbau nachlässig, Viehzucht in großer Ausdehnung, einige Gewerbe, nämlich die Anfertigung von Wollen-, Seiden- und Lederwaaren (Marocquin, Saffian), in gewisser Vollkom- menheit und lebhaften Handel, durch Karavanen nach dem Landinnern, durch die Häfen: Tetuan, Tanger, Saffi, Magadore re. seewärts, betreiben, und von dem in Fez (85000 Einw.) oder Marokko residirendcn „Kaiser" oder „Beherrscher der Gläubigen" despotisch regiert werden; — b) die Sudan-Staaten, unter denen der der Iellata (Fulah) von Haussa (12000 Hjmln. mit 12 Mill. Einwohnern und der Hauptstadt Sackatu) das Reich Bornu am Tschad-See rc. (14000 s^jmln. mit 7 —8 Mill. Einw. und den Hptstdtn. Neu-Bornu und Angornu) die wichtigsten sind; — c) das Aschanti-Reich, die mächtigste unter vielen anderen barbarischen Despotien des Küstenlandes von Ober-Guinea, mit 2 Mill. unmittelbaren und ebenso viel tributpflichtigen Unterthanen; — d) die Republik Liberia (an der Körnerküste), c. 300 Hsmln. mit 5000 Einw., christlichen Negern, meist freigelassenen, aus Amerika zurückverpflanzten Sklaven: ein Versuch amerikanischer Menschenfreunde, um Afrika durch seine eigenen Kinder zu christianisiren; — e) Habesch oder Ab yksinien mit den Trümmern eines der mächtigsten, eines christlichen Reiches in Afrika. Der Beherrscher oder Kaiser (Negus), jetzt durch seine Statthalter aller politischen Macht entkleidet, residirte in Gondar, der Hptstdt. in Amhara; der Ras (Statthalter) von Tigre beherrscht den Nor- den, der König von Schon den Süden des in seinem Kulturzustande, wie es scheint, mehr und mehr versinkenden Landes. — Iii. 7te Ausl. 7

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 40

1847 - Berlin : Reimer
40 ihre Quellen unbekannt. Ihm fließen zu: d. Paou v. W. her; d. Shary v. S. her; Der Abfluß des Tschad-See's soll in den Quorra fallen, b. Der Marawi- oder N'jassi-See, dessen Lage, Beschaffenheit, ja Existenz bisher noch zweifelhaft war, der aber, nach neueren Berichten, etwa um 48°O.l. und zw. dem 6. und 12.°S.b. zu liegen scheint u. v. S.o. gegen N.w. über 200mln. lang, in entgegengesetzter Richtung 12 —15 Mln. breit seyn mag (3 und 56 Ruder-Tagreisen) (Fror. I. 213.). c. Der Lowdejah-See, im W. des Golfs v. Cabes, um den Mer. des K. Lopez. Iii. Räumliche Verhältnisse der Unebenheiten Afrika's. 8. Von der Süd-Spitze Afrika's nordw. bis zum 10."N.b. und theilweise bis 16"N.b., fast die ganze Breite des Kontinents einnehmend, (wahrscheinlich) ein einziges Hochland; nördlich von demselben bis zum 25. und 30.°N.b., ebenfalls so breit als der Kontinent, dagegen ein einziges, zusammenhängendes Tiefland; — endlich, im N. dieses Tieflandes, an den Nord- Küsten des Kontinents, zwei von einander gesonderte Hochländer (Barka u. die Berberei): — das ist in Afrika die einfache Ver- theilung von Hoch und Niedrig. Beide Formen treten in großen Massen auf, mit einer Einförmigkeit, welche an die glicdcrlose, ho- rizontale Gestalt des Erdtheils erinnert; sie wechseln nicht, wie in Amerika, in der Richtung der Parallelen, der Richtung der kleineren Ausdehnung, sondern in der Richtung der Meridiane, der der grö- ßeren Dimensionen des Kontinents. — 9. Das Hochland von Afrika, oder Hoch-Afrika. 3. Die Hauptmasse desselben, im N. durch den 10.0nb., im W., S. und O. durch schmale Küstenebenen begrenzt. Diese letzteren führen folgende Namen:- Im O.: Aden, v. d. Str. Bab el Mandcb bis zum K. Guar- dafui; Ajan, von da bis zum Acquator; Zangue bar, von dem letzteren bis zum K. Delgado; Mosamdique, von diesem bis zur Zambeze-Münd.; Sofala, Natal oder Weihnachtsland (Kaffernküste); — im S.: die Küstenebene des Kaplan des; im W.: zuerst bis zum K. Negro eine unbekannte Küste; dann Süd-Guinea, und zwar: Angola u. Vengúela, v. K. Ne-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 94

1847 - Berlin : Reimer
94 theile seiner Bewohner gehören dem afrikanischen Haupt- Sprach- und Volksstamm an, und das letzte Viertel, fast aus- schließlich in den nördlichen Küstenländern, besteht zum bei Weitem größten Theile aus Angehörigen weniger Familien des indisch- europäischen, geringerentheils auch aus Mitgliedern einer Fa- milie des hoch-asiatischen Stammes. 3. Der afrikanische Stamm scheint ebenfalls keine große Mannigfaltigkeit darzubieten. Man hat die zu demselben gehörigen Völker in drei Hauptgruppen getheilt: a) Die nord - afrikanische oder libysche, die Berbern, welche wiederum in drei Gruppen zerfallen: die nördlichen Ber- bern (auf dem Atlas, den benachbarten Ebenen und Oasen der Wüste), zu denen die Kabylen (Kabailen) und Schelluh gehö- ren; — die Berbern der Wüste, nämlich die Libbo's und Tuariks auf den Oasen der Wüste und im N. des Tschad-See's; — die südlichen Berbern, unter denen die Mauren (Mohren) am N.w. und S.-Rande und auf den westlichen Inseln des Sand- '\V meers, aber auch am N.-Ufer des unteren Senegal und mittleren M Djoliba, so wie am Nord-Fuße von Haussa, die nubischen Ber- • bern am Nil von Sennaar bis Syene, und die Na rea n er auf Eden Hochlanden von Narea und Kaffa die merkwürdigsten seyn ^ mögen. — b) Die mittel-afrikanische Hauptgruppe, die Neger- Völker. Wiederum drei Unter-Abtheilungen: aa) die nördli- chen Neger-Völker, nämlich Nuba-Neger (Schangalla, Fungi, Furi u. a-. m.) am N.- und N.w.-Fuße von Habesch, in Sennaar, Dar-Fur und Nubien: — Völker von Sudan oder Nigritien (Borgu-, Bornu-, Haussa- u. a. um den Tschad-See und mittleren Djoliba wohnende Völker); — Fulah-Neger (Fellata) auf dem W.-Rande von Hoch-Sudan, im O. des oberen und im S. des unteren Senegal und als Herrscher und Eroberer in ganz Nigritien bis zum Tschad-See; — Völker von Hoch-Sudan und Se- negambierr, 30—50 sprachlich geschiedene (?) Völker, unter denen die auf dem N.-Hange von Hoch-Sudan heimischen, aber als Kolonisten in alle Nachbar-Länder verbreiteten Mandingo das merkwürdigste; außerdem die Aschanti, Fanti und Jnta an der Goldküste und auf dem S.-Rande von Hoch-Sudan, die Jo- loffen in Senegambien u. v. a. m.; — bb) die westliche Gruppe der Neger-Völker (vielleicht minder zahlreich, viel- leicht auch nur minder bekannt) umfaßt die unbekannten Völker

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 95

1847 - Berlin : Reimer
95 des Innern, die Kongo-Völker, die Bewohner des West-Ran- des von Hoch-Afrika u. a.; — cc) die östliche Gruppe, näm- lich die Galla- oder Schagga-Neger im S. u. W. des abyssi- nischen Hochlandes, die zw. K. Guardafui und der Straße Bab el Mandeb wohnenden Somaulis und die zahlreichen, vielnami- gen, aber wenig bekannten Neger-Völker von Mozambique und der benachbarten Hoch-Terrassen des Ost-Randes von Hoch- Afrika. — c) Die süd-afrikanische Völkergruppe zerfällt in die Kaffern und Hottentotten, von denen jene im O., diese im W. von S.-Afrika wohnen. Zu den Kaffern gehören die östlichen (eigentlichen) Kaffern, deren zahlreiche Tribus auf den Terrassen des Ost-Randes und den benachbarten Küsten, — und die Bi t- schuanen oder westlichen Kaffern, die auf dem hohen Scheitellande an den nördl. Quellst, des Oranje-Stroms u. weiter nordw. (zw. 20 u. 280 S.b.) wohnen; — zu den Hottentotten: die süd- lichen oder eigentlichen H. im Kap-Lande und die nördlichen H. (Bosjesmans, Buschmänner oder Saabs am oberen Nu-Gariep, Korana oder Griqua am mittleren, Namaqua am unteren Oranje-Strom und im N. desselben). — Aus dem indisch-europäischen Stamme finden sich allein semitische Völker in größerer Zahl, und zwar: Araber (Bedui- nen, Fellahs) auf den westlichen Atlas-Terrassen (hier fälschlich „Mauren" genannt), an den nord-afrikanischen Meer- und Wüsten- rändern und im unteren Nil-Thal; Abyssinier und jüdische Fa- laschas in Habesch, und Kopten (s. oben); außerdem in allen Küstenländern Juden und europäische Kolonisten verschiede- ner Nationalität, — welche letzteren an allen Mittelmeers-Küsten mit dem gemeinsamen Namen „Franken" (Frenghi, Feringhi) bezeichnet werden. — Aus dem hoch-asiatischen Stamme allein Türken (Os- manen und Turkmannen), blos in den Vasallenländern der Pforte.— Ii. Völker und Staaten. 4. Die dem afrikanischen Stamme zugezählten Völker unterscheiden sich in der äußerlichen Erscheinung sehr wesentlich. Die Libyer oder Berbern sind im Allgemeinen von kaukasischer Bildung, die Kaffern und Hottentot- ten aber in Gestalt und Farbe weder negerartig noch kaukasisch. Zugleich tra- gen auch die mittel-afrikanischen, die Negervölker, keineswegs sämmtlich den ausgeprägten Stempel der Negerbildung. Während die Völker der Mozambique-

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 96

1847 - Berlin : Reimer
96 Küste, die Gallas, Nubas und einige Stämme von Hoch-Sudan in Farbe und Gestalt vollständige Neger, sind die entfernteren Völker von Kongo zwar neger- artig, aber nicht schwarz, sondern fahl und graubraun, und die schwärzesten Völ- ker, die Somaulis, Joloffen und Mandingo, doch zugleich von vollkommen kau- kasischer Gesichts- und Körperbildung. Die weit verbreiteten Fulah-Neger sind bald von dunklerem, bald von hellerem Braun und zuweilen sogar schlichthaarig. Und unter den Berber-Völkern findet man die Kabylen-Stämmc des Atlas ganz hell, zuweilen fleischfarbig , die Tuariks dagegen dunkelbraun, die Mauren schwärz- lich, die nubischen Berbern fast negerartig.— (Uebergangs-, nicht schei- dende Formen). — Den gesellschaftlichen Verhältnissen der Afrikaner fehlt jede höhere Entwickelung. — Selbst im muhamedanischen Afrika, nämlich in den türkischen Provinzen, in der Berberei und in den muhamedani- schen Neger-Ländern des Sudan, sind die Bewohner, namentlich die arabischen und libyschen, mehr durch patriarchalische und religiöse, als durch politische Bande verknüpft, und ihre Staatenbildungen — das marokkanische Reich (im N. W. der Bcrberei), die Reiche der Fulah, Mandingo, Joloffen re. (in Su- dan) — daher ohne festen Zusammenhang. — Noch roher die Stammverbindun- gcn und Despotien im übrigen, heidnischen Afrika. — Einheimische christ- liche Staaten fehlen; nur Keime und Trümmer davon (Liberia, Habesch). — 5. Die Mehrzahl der Afrikaner ist noch der rohesten Götzendienerei, dem Fetisch-Dienste ergeben. — Die Nord-Afrikaner, namentlich die Araber, Tür- ken, die Mehrzahl der Berbern, die Fulah, Mandingo und andere Negervölker der nördlichen Gruppe hangen dein Islam an. — Außer den fast abgefallenen Abyssiniern, den Kopten, den europäischen Kolonisten, gehören auch die südlichen Hottentotten und eine erhebliche Zahl von Negern im portugisischen, englischen und französischen Afrika rc., überhaupt c. 5 Proz. der Bevölkerung dem Christen- thume.an; — Thätigkeit christlicher Missionaire unter den Kaffern, Koranas u. s. w. — 6. Ein großer Theil der Afrikaner vegetirt oder lebt nomadisch von Jagd, Krieg und Heerdenzucht; sogar noch einige muhamcdanische Stämme (Beduinen, Mauren, Berbern und andere Bewohner der Wüste). Unter dem Einflüsse des Islam und des Handels-Interesses hat sich aber in einigen Gegenden Afrika's, namentlich in Hoch- und Flach-Sudan, eine eigenthümliche Kultur entwickelt, welche sich in der Lebensweise, der Ausbildung niancher Nahrungszweige und der Vervollkommnung der kriegerischen und Handels-Einrichtungen kund gibt. In den Küstenlandschaftcn, im Nil-Thal, in Habesch, Flach- und Hoch-Sudan, dem Kaplande und einigen Gegenden Hvch-Asrika's ist der Ackerbau sehr all- gemein, aber beschränkt durch die Landes-Natur einer-, die Unsicherheit des Eigen- thums andererseits; Viehzucht besonders in Habesch, Hoch-Sudan, ini Kap-, Kaffern- und Bitschuanen-Lande. Der Bergbau ist in Hoch-Sudan, Habesch und Inner-Afrika bekannt. Industrie fehlt nicht ganz; Färben, Gerben, Be- reitung von wollenen, baumwollenen, leinenen und seidenen Zeugen, von Schmiede-, Sattler- und Töpserwaaren, selbst von (schlechtem) Schießpulver sind in Sudan re. nicht unbekannt, und sogar aus dem inneren, unerforschten Hoch- Afrika kommen zierliche Goldgeschmeide. Der Handel der Küstenlandschaften, Sudans k. (Kaffee, Zucker, Reis, Datteln, Palmöl, Gummi, Baumwolle, Spe- zereien, kostbare Hölzer, Elfenbein, Thicrfelle, Straußfedern, Moschus, Goldstanb

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 13

1879 - Berlin : Reimer
Erdteile. Oceane. 13 auf die Nord- und Süd-seite jenes grossen Meeresbeckens angewendet, im äussersten östlichen Winkel desselben aber der von Osten kommende P das is als Grenzmarke beider Erdteile angenommen. Mit weiterer Fortsetzung dieser imaginären Grenze durch unbekannte östliche Conti-nentalräume wurde das nach späterem Sprachgebrauche zu Nordasien gehörige Gebiet, welches die Griechen durch ihre Handelsbeziehungen von den Nordküsten des Pontos her kennen gelernt hatten, Europa zugerechnet; so noch bei Herodot, der darum Europa als absolute Nordhälfte der Erde an Grösse den beiden ändern Erdtheilen zusammen gleichstellt. Jener Flussgrenze entsprechend wurde damals auch der grösste von Süden her in das Mittelmeerbecken mündende Strom, der Nil, als Grenze zwischen Asia, und Libya und sein Delta als neutraler Boden betrachtet oder auch passender ganz Aegypten bis zur westlichsten Nilmündung noch zu Asien gezogen. Erst nachdem durch Alexanders und seiner Nachfolger Eroberungen der Zusammenhang der nördlichen Grenzländer des früheren Perserreiches und die wirkliche Ausdehnung des arabischen Meerbusens erkundet war, wurde letzterer als Naturgrenze beider. Erdteile und Aegypten als Teil Libyens anerkannt, die europäisch-asiatische Grenze aber vom östlichsten zum nördlichsten Meereswinkel, vom Flusse Phasis zum Tanais (Don) verschoben1), eine Begrenzung, die mit mehr oder weniger willkürlicher nördlicher Fortsetzung bis in unser Jahrhundert von der Erdkunde beibehalten worden ist. x) Diese N.-S. Grenze zwischen beiden Erdtheilen musste den Systematikern (vielleicht schon vor Eratosthenes) um so natürlicher erscheinen, weil man schon früher (vgl. Herodot) wie auch im späteren Altertum (vgl. im Atlas die ptolemäische Erdkarte) die Grösse und südnördliche Erstreckung des maeotischen Mündungssees des Tana'is viel zu gross, seinen innersten Winkel um 10 Breitengrade nördlicher als in Wahrheit annahm, so dass der wenig bekannte Erdraum N. davon bis zum unbekannten Nordrande des Continents als eine isthmusartige Einschnürung, ähnlich derjenigen zwischen Asien und Africa, erschien. 17. Meere, Oceane. Das den gesammten Continent umflutende Weltmeer, nach ältester Vorstellung nur ein breiter kreisförmiger Strom, ist den Griechen wahrscheinlich zuerst durch phönikische Nachrichten bekannt geworden; auch wird es mit einem ungriechischen Namen Qxsavog bezeichnet. Als Sondername wird dieser vorzüglich von dem, der griechischen Beschiffung zuerst zugänglich gewordenen westlichen oder sog. atlantischen Ocean gebraucht (övtixög (ioxsctvdgj^Azäccv-rtxog wit. auch ^trxavxlg S'd?Mgoccj mare magnum Atlanticum bei Cic. mare Oceanum bei Caesar, früher einfach „äusseres Meer“ 77 i^co, exzög tyulcigtiu, sein nördlichster Teil auch ßoqsiog oder agxtixog wxsavög). Dagegen der jetzt und schon in der römischen Kaiserzeit sogenannte

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 81

1879 - Berlin : Reimer
Arabien. 81 Negrana (Nedjrän) und die vielbesuchten Hafenstädte Muza (j. Ruinen Mauza'a bei Mochä) innerhalb und Adäna (Aden) ausserhalb der Meerenge1). Neben ihnen wurden seit dem 1. Jahrh. n. Chr. die Home-riten (arab. Himjar) mächtig, im 4. Jahrh. aber den Herschern von Axome im gegenüberliegenden africanischen Küstenlande unterworfen. 1) Dieses Land, das südlichste welches jemals römische Heere betreten haben, war 24 v. Chr. das Ziel des fruchtlosen Feldzugs des Aelius Gallus, Statthalters von Aegypten. 109. Süd- und Ostküsten Arabiens. Der Südrand des inneren arabischen Hochlandes gegen die Küstenlandschaft des sog. roten (erythräischen) Meeres, d. i. des indischen Oceans erhebt sich stellenweise bis zu 2400m hohen Bergketten, mit relativ wasserreichen Tälern auch in den Yorhöhen, daher altes Culturland mit ansehnlichen Städten. Dies gilt namentlich von der Landschaft Chatramötitis (hebr. Ha$armaivth, arab. Hadramaut), deren Hauptstadt Sabattha (j. Sabwa) das alte Hauptemporium des Weihrauchhandels bildete. Diese Gegend gehörte wahrscheinlich schon zu den dem altpersischen Reiche Tribut, namentlich an Weihrauch entrichtenden arabischen Landschaften, ebenso wie sie später den Sassaniden unterworfen war und dasselbe gilt für die weiter östlich sich anschliessenden Küstenländer. Von diesen wird das am weitesten gegen Osten vortretende, das heutige ‘Oman, dessen isolirte Berglandschaft durch weite absolut wüste Sandstrecken vom übrigen Arabien geschieden ist, im Altertum als Land der Maken neben der arabischen Provinz des Perserreiches genannt, scheint also damals noch nicht von arabischer, vielleicht überhaupt semitischer Bevölkerung besetzt gewesen zu sein.1) Der westliche Küstenstrich des Meerbusens, oder die Landschaft el-Achsa der Araber ist grösstenteils sandig, sehr trocken, nur wenige anbaufähige Striche enthaltend, in deren einem Gerra (arab. Djerda d. i. Wüste) der viel Handel treibende Hauptort des Stammes der Gerräer, einer angeblich aus Babylonien her angesiedelten Colonie. Ihre Bedeutung verdankt sie besonders dem Reichtum der flachen, zahlreiche Riffe und Inselchen enthaltenden Südhälfte des Meerbusens an den seit sehr alter Zeit hier ausgebeuteten Perlen und Korallen. !) Ebenso wird der Haupthandelsplatz an der südlichen Küste des persischen Golfes Prjy/j,a, Bdema, im A. T. den Wohnsitzen der Kuschiten, also einer dunkeln, von den Semiten verschiedenen Kace (§ 9) zugerechnet. Ii. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. 6
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