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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 6

1847 - Berlin : Reimer
6 Weise, in welcher noch heute Umbildungen vor sich zu gehen schei- nen; allen Einflüssen des Klima's, der Lebensweise rc. widersteht die starre Unveränderlichkeit der vorhandenen Racen- Verschiedenheit. — 10. Einheit des Menschengeschlechts. So wie jedoch das Charakteristische der einzelnen Abarten ihren einzelnen Ange- hörigen nur unvollständig eigen, daher nur aus den Eigenschaf- ten aller Mitglieder abgeleitet ist: so umfaßt auch der charakteri- stische Begriff der M e n sch h e i t gleichzeitig alle Abarten, wenngleich ihn keine derselben allein erschöpft. — Und so wie schon die kör- perlichen Racen-Merkmale mehr als Mannigfaltigkeiten, denn als Verschiedenheiten, mehr als Uebergänge, denn als Scheidungen an- gesehen werden müssen: so gilt dies noch viel mehr von den geisti- gen Eigenschaften, welche dem einen oder dem anderen Menschen- haufen vorzugsweise eigenthümlich sind. — Daher (vgl. oben S. 4.) die Einheit des Menschenge- schlechts, bei aller Schwierigkeit, seine gemeinsame Abstammung vollständig zu beweisen und die Entstehung seiner verschiedenen Ab- artungen genügend zu erklären. Iii. Anzahl und Verbreitung der Menschen nach Varietäten. 1. Die kaukasische Varietät, die verbreitetste und verbrei- tungsfähigste von allen, bevölkert Asien vom bengalischen, persischen und arabischen Meerbusen bis an den südlichen Rand des hinter- asiatischen und den nördlichen des vorder-asiatischen Hochlandes und bis zu den Küsten des kaspischen, schwarzen und mittelländischen Meeres, —- breitet sich über den Kaukasus und von hier über ganz Europa (mit Ausnahme des höchsten Nordens), — über die Land- enge von Suez und von da über N.-Afrika südwärts bis zur Sa- hara aus. Durch Kolonisationen hat sie überdies fast in allen übrigen Theilen der Erde Wohnplätze gewonnen, namentlich auf der atlantischen Seite Amerika's. — Sie zählt in Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: 238, 181, 26, 18, i, im Ganzen 463^ Millionen Mitglieder. 2. Die äthiopische Varietät ist dagegen nur auf dem be- schränkten Raume zwischen dem 30o S.b. und der Sahara hei- misch, außerdem, in Folge gewaltsamer Verpflanzungen, auch in Westindien und dem europäischen Amerika. — Es gibt in

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 7

1847 - Berlin : Reimer
7 Afrika: Amerika: in Summa: 90, 8, 98 Millionen Neger. — 3. Die mongolische Varietät bewohnt Nordost-Asien von den West-Gestaden des großen Ozeans bis zu den Küsten des Po- lar-, des schwarzen und kaspischen Meeres. Kolonien dieser Race auf der vorder-indischen Halbinsel, in Vorder-Asien, auf der grie- chischen Halbinsel, an den Ufern der Theiß und mittleren Donau, am finnischen Busen und den Nord-Gestaden Europa's. — Man zählt in Europa: Asien: Afrika: in Summa: 11, 260, 1, 272 Millionen Mongolen. — 4. Die amerikanische Varietät ist allein auf den Einen, heimischen Kontinent beschränkt, — hier aber von der Süd-Spitze bis zu den Nord-Küsten verbreitet; sie ist dennoch die schwächste, denn sie zählt nur etwa 13^ Millionen Mitglieder. 5. Die malayische Varietät bewohnt die weite Inselwelt des indischen und großen Ozeans von Madagaskar bis zur Oster- Insel und den australischen Kontinent. Neuere Ansiedelungen auf der Halbinsel Malakka und am siamesischen Meerbusen. — Man rechnet auf die asiatischen, afrikanischen Inseln: in Australien: 13, 5, 2, im Ganzen etwa 20 Millionen Malayen. — 6. Die Zahl der Bewohner gemischter Race ist nicht un- bedeutend; sie ist namentlich für Amerika charakteristisch, und be- trägt hier etwa Millionen. '7. In welchen Beziehungen steht der heimathliche Boden die- ser Verbreitungsbezirke zu seinen Bewohnern? — Iv. Von der Eint Heilung des Menschengeschlechts nach Sprach- und Völkerstämmen und ihrer Verbreitung. 1. Minder augenfällig, doch vielleicht bedeutender, als die körperlichen, die Racen-Eintheilung begründenden Verschiedenhei- ten, sind die geistigen, die sich äußerlich zunächst in der Sprach- verschiedenheit darstellen. — Diese letztere ist größer oder kleiner, je nach der entfernteren oder näheren leiblichen Verwandtschaft, — und darauf beruht die nationelle Gliederung des Menschen- geschlechts. 2. Die natürliche Grundeinheit ist die Familie, deren Mit- glieder nicht blos ganz ähnliche körperliche Bildungen, sondern /

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 9

1847 - Berlin : Reimer
9 Völkerscheiden sind, als die Zweige einer und derselben Sprachen- familie zuweilen in verschiedene Varietäten zugleich hineinreichen. — 6. Dies ergibt sich zum Lheil schon daraus, daß man aus sprachlichen Gründen veranlaßt ist, die Menschen in sieben (nicht in fünf oder drei oder k.) Haupt-Völker- und Sprachen- Stämme zu theilen. Diese sind I. Der chinesisch-japanische oder südost-asiatische (auf den Halbinseln Hinter-Jndien und Korea und in den dazwischen liegenden Ländern und Inseln), — zerfällt in die 4 Familien der Chinesen, Indo-Chinesen, Koreaner und Japaner. — Ii. Der tatarische (mongolische) oder hoch-asiatische (in allen übrigen Theilen von N.- und O.-Asien westwärts bis zum Ural, asofschen und kaspischen Meere, aber auch (untermischt) in Vorder-Asien und der griechischen Halbinsel); — ebenfalls 4 Fa- milien: Tibetaner, Tataren und Mongolen (im engeren Sinne), Tungusen und Turk-Völker. — Iii. Der uralische (ugrische, tschudische, finnische) Stamm (auf beiden Seiten des Ural, an den arktischen Küsten Asiens und Europa's, den bothnischen und finnischen Gestaden und (untermischt) in den ungarischen Ebenen, so wie auf dem transsylvanischen Hoch- lande); — 3 Familien: Westliche Tschuden (Finnen, Magyaren rc.), Samojeden und ost-sibirische Völker. Iv. Der amerikanische (in ganz Amerika, vielleicht auch auf den benachbarten Inseln und Halbinseln Asiens); — nach un- sicheren Eintheilungsgründen acht (?) Völkergruppen (Familien?). V. Der malayis.ch-australische (in der Verbreitungs- Sphäre der gleichnamigen Varietät); — zerfällt in: westliche Ma- layen (M. im engeren Sinne), östliche M. oder Polynesier und in die unbekannlen Negritos-Völkerschaften. Vi. Der afrikanische (in den mittleren und südlichen Län- dern des gleichnamigen Erdtheils); — vielleicht nur drei Gruppen (Familien?): die braunen Völker von Süd-, die Neger von Mittel-, die Libyer (Berbern) von Nord-Afrika. Vii. Der indisch-europäische (in der Verbreitungs- Sphäre der sogenannten „kaukasischen" Varietät); — 10 Fami- lien: Indische (Sanskrit-), persische, kaukasische, griechisch-lateinische, keltische, germanische, slavische, lettische, semitische Völker und die Basken. — E 7. Der Zahl nach sind diese Haupt-Sprachen und Völker- Stämme etwa in folgender Weise über die Erde vertheilt:

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 15

1847 - Berlin : Reimer
15 christliche Partheien in Habesch, in Nubien und Aegypten (Kopten), auf dem kurdistanischen Hochlande, in Mesopotamien, Kleinasien (Nestorianer oder chaldäische Christen) und Vorder-In- dien (Thomas-Christen), in Syrien und (versprengt) in ganz Vor- der-Asien (syrische Christen oder Jacobiten), in Armenien und a. O. (armenische Christen). — 11. Außer diesen älteren christlichen Partheien unterscheidet man: die morgenländische oder griechisch- und die abendländische oder römisch-katholische Kirche, von denen jene in der größe- ren östlichen, diese in der westlichen Hälfte von Europa vorherrscht. Zwischen beiden steht die Kirche der unirten Griechen. — Au- ßerdem haben sie sich, besonders die abendländische Kirche, sehr mannigfaltig gespalten. Aeltere Abzweigungen der letzteren: Wal- denser und Hussiten (böhmische und mährische Brüder); neuere Spaltung der abendländischen Kirche in Katholiken und Pro- testanten; — der Protestanten in Lutheraner, Reformirte (Calvinisten und Zwinglianer), unirte Evangelische, — in die anglikanische oder bischöfliche und die schottische (Presby- terianer oder Puritaner und Independenten) Kirche. — Außerdem noch zahlreiche Sekten, unter denen die Mennoniten und Bap- tisten (Taufgesinnte), die Brüder (Herrnhuter), die Freunde (Quäker) u. die Methodisten (Wesleyaner) die bedeutendsten.— 12. Die Anhänger des Islam zerfallen in zwei Haupt- Partheien: Sunniten und Schiiten und gegen 70 verschiedene kleinere Sekten. Die' Muhamedaner sind, wie die Christen, vor- zugsweise in der Verbreitungs-Sphäre der kaukasischen Menschheit, namentlich in Arabien, in ganz Nord-Afrika, Sudan und Sene- gambien, in Persien und Indien bis zu den sundischen und philip- pinischen Inseln, in Vorder-Asien um den kaspischen See, am schwarzen Meere und auf der griechischen Halbinsel, doch, — mit Ausnahme Arabiens, — nirgend ausschließlich zu finden. — 13. Der Zahl nach sind die verschiedenen Haupt-Religionen ungefähr folgendermaßen über die Erde verbreitet: Christen: Juden: Muhamedaner: Heiden: In Europa: 241 2* 5 * Will. - Asien: 11* H 70 371 - - Afrika: 6 1 35 80 - - Amerika: 39 i 1 0 — 10 - - Australien: — — 11 J-T - In Summa: 298 5tv 110 463 Mill.

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 59

1847 - Berlin : Reimer
59 beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit dieses Besitzes. — 84. Holländische Kolonien. a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu- Guinea (bis jetzt unbedeutend). — b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500 sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a. kleine westindische Inseln (15 sumln.). e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von Guinea. — Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge- neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol- länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine- sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge- walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee, Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele- des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol- länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger- sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen- Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.) leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt- bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser Zahl veranschlagt wird. Dritter Abschnitt. Die romanisch-griechischen Staaten Europas. I. Allgemeine Verhältnisse. 1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. — Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na- tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen- thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 40

1847 - Berlin : Reimer
40 ihre Quellen unbekannt. Ihm fließen zu: d. Paou v. W. her; d. Shary v. S. her; Der Abfluß des Tschad-See's soll in den Quorra fallen, b. Der Marawi- oder N'jassi-See, dessen Lage, Beschaffenheit, ja Existenz bisher noch zweifelhaft war, der aber, nach neueren Berichten, etwa um 48°O.l. und zw. dem 6. und 12.°S.b. zu liegen scheint u. v. S.o. gegen N.w. über 200mln. lang, in entgegengesetzter Richtung 12 —15 Mln. breit seyn mag (3 und 56 Ruder-Tagreisen) (Fror. I. 213.). c. Der Lowdejah-See, im W. des Golfs v. Cabes, um den Mer. des K. Lopez. Iii. Räumliche Verhältnisse der Unebenheiten Afrika's. 8. Von der Süd-Spitze Afrika's nordw. bis zum 10."N.b. und theilweise bis 16"N.b., fast die ganze Breite des Kontinents einnehmend, (wahrscheinlich) ein einziges Hochland; nördlich von demselben bis zum 25. und 30.°N.b., ebenfalls so breit als der Kontinent, dagegen ein einziges, zusammenhängendes Tiefland; — endlich, im N. dieses Tieflandes, an den Nord- Küsten des Kontinents, zwei von einander gesonderte Hochländer (Barka u. die Berberei): — das ist in Afrika die einfache Ver- theilung von Hoch und Niedrig. Beide Formen treten in großen Massen auf, mit einer Einförmigkeit, welche an die glicdcrlose, ho- rizontale Gestalt des Erdtheils erinnert; sie wechseln nicht, wie in Amerika, in der Richtung der Parallelen, der Richtung der kleineren Ausdehnung, sondern in der Richtung der Meridiane, der der grö- ßeren Dimensionen des Kontinents. — 9. Das Hochland von Afrika, oder Hoch-Afrika. 3. Die Hauptmasse desselben, im N. durch den 10.0nb., im W., S. und O. durch schmale Küstenebenen begrenzt. Diese letzteren führen folgende Namen:- Im O.: Aden, v. d. Str. Bab el Mandcb bis zum K. Guar- dafui; Ajan, von da bis zum Acquator; Zangue bar, von dem letzteren bis zum K. Delgado; Mosamdique, von diesem bis zur Zambeze-Münd.; Sofala, Natal oder Weihnachtsland (Kaffernküste); — im S.: die Küstenebene des Kaplan des; im W.: zuerst bis zum K. Negro eine unbekannte Küste; dann Süd-Guinea, und zwar: Angola u. Vengúela, v. K. Ne-

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 19

1847 - Berlin : Reimer
19 nischen Wesen am meisten an bestimmte Temperatur-Grenzen gebunden sind. Ihr Gedeihen wird überdies durch die Form und Menge des Niederschlags, und häufig weniger durch die mittlere Jah- res-Temperatur, als durch die Temperatur der Jahreszeiten bedingt. — Darum nimmt die Mannigfaltigkeit und Größe der Gewächse, die Verschiedenheit der Sommer- und Winter-Vegetation mit der wachsenden geographischen Breite und absoluten Höhe ab; darum wird auch die Art der Vegetation von der Form und Menge des Niederschlags bedingt; darum findet der Laubfall in mittleren Breiten periodisch statt, und darum haben die Polargegenden noch eine Sommer-Vegetation, bei einer das Pflanzenleben ganz ausschließenden mittleren Jahres-Temperatur. Mit Berücksichtigung dieser Satze betrachten wir die äußersten Grenzen des Vorkommens gewisser, vorzugsweise der Kultur- Pflanzen, nicht allein vom Aequator polwärts, sondern auch vom Meeresspiegel aufwärts, als Klima-Grenzen, durch welche, innerhalb der durch die verschiedenen Formen des Niederschlags be- zeichneten Haupt-Klimata (Zonen und Regionen), klimatische Un- terabtheilungen gebildet werden. — Dritter Abschnitt. A u st r a l i e it. I. Das Festland von Australien. 1. In Neu-Holland ist die Form des Flachlandes vorherr- schend; ihm fehlt ein eigentliches Hochgebirgsland; die vorhandenen Erhöhungen erscheinen als Rand- und Küsten-Gebirge und sind durch breite Einsenkungen von einander getrennt. Das flache (?) Innere ist wahrscheinlich ohne bedeutende Unebenheiten. Dies Flach- land verbreitet sich an den Küsten von De Witts- , Eendrachts- und einem Theile von Nuyts-Land bis ans Meer. Die übrigen Gestadeländer sind in größerer oder geringerer Entfernung vom Meere gebirgig, vorzüglich die östlichen und die nordöstlichen. 2. Das ost-australische Gebirgsland ist am bekann- testen, wahrscheinlich auch am bedeutendsten, reicht von der Baß- Str. längs der Küste bis K. Sandy, und scheint nicht im Zusam- menhänge mit den unerforschten Gebirgen der N.o.-Küste zu seyn; 2* i . -

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 19

1847 - Berlin : Reimer
19 Wasserstraßen die gleichzeitige Entwickelung der mannigfachsten Le- bensrichtungen begünstigt: Acker- und Bergbau, Handel, Schifffahrt, Steigerung jeglicher Gewerbthätigkeit, jedes wissenschaftlichen und künstlerischen Strebens. — Daher ist die geistige Entwickelung der Europäer der aller übrigen Völker der Erde überlegen. — Euro- päisch und Nicht-Europäisch sind Gegensätze geworden, wie Gebildet und Noh. — In Folge dieses Verhältnisses beherrscht der kleinste Erdtheil die Welt. Wo ihm diese Herrschaft streitig gemacht wird, da geschieht es durch seine eigenen ausgewanderten Kinder. Außer ihrem Erdtheile gebieten die Europäer über mehr als 470000 (das Dreifache der Größe Europa's) lumln. und etwa 150 Millionen Menschen. — 8. Wie die oben angegebenen Zahlen darthun, ist Europa sehr vorherrschend von Christen bewohnt.— Dieser religiösen Gleich- artigkeit gegenüber bemerken wir zugleich eine große kirchliche Mannigfaltigkeit, indem Europa's christliche Bevölkerung (241 Mill.) in sich vielfach zerspalten ist. — 9. Es gehören nämlich der griechischen Kirche 53, der römisch- katholischen 124, den verschiedenen protestantischen Kirchen 514, und älteren morgenländischen Sekten 4 Mill. Europäer an, und zugleich sind diese verschiedenen Partheien, namentlich die protestantischen, wiederum mannigfach getheilt. — Demnach läßt sich Europa auch in kirchlicher Hinsicht in drei große Theile scheiden. — Im All- gemeinen gilt, daß die lateinischen Völker der römisch-katholischen, die germanischen vorherrschend der protestantischen, und die slavischen meist der griechisch-christlichen Kirche zugethan sind. (Ueber zahl- reiche Ausnahmen siehe unten!) — Der Osten des Erdtheils gehört daher der griechischen Kirche; in den Westen aber haben sich Katholiken und Protestanten dergestalt getheilt, daß jene die südlichen, diese die mittleren und nordwestlichen Länder einnchmen. Mannigfaches Nebeneinanderwohnen beider Partheien. Ausschließ- lich gehören der kathol. Kirche nur die hesperischen und italischen Halbinseln und Inseln; die protestantische herrscht entschieden vor aus den skandinavischen und dänischen Halbinseln und Inseln, so- wie rings um die Küsten der Ost- und Nordsee. — Iv. Politische Verhältnisse. 10. Die Art und Weise der gesellschaftlichen Zustände und Staatsverhältnisse entspricht in Europa — wie überall — den nationellen und religiösen Eigenthümlichkeiten, sowie den 2*

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 98

1847 - Berlin : Reimer
98 Australie n. I. Topisches. 1. Die Bewohner Australiens und Austral-Asiens gehören fast allein zum malayischen Völkerstamme, der daher in großer Zerstreuung einen ungeheuren Raum fast ausschließlich bevölkert. Diese maritime Zersplitterung u. d. ungeheure Entfernung Australiens von der Kulturwelt haben für die Australier ähnliche Nachtheile zur Folge gehabt, wie die kontinentale Abgeschlossenheit Inner-Asia's oder Jnner-Afrika's für ihre Bewohner. — Die zahlreichen kleinen Völkerschaften des Malayen-Stammes zerfallen nach Körperbildung und Sprache (?) in zwei Hauptgruppen, deren Eigenthümlich- keiten an die anderer Racen erinnern, nämlich in die schwarzen oder schwärzlichen Negritos oder die sogenannten Austral-Neger und die lichtbraunen Australier. — Den Negritos gehören Neu- Holland, Neu-Britannien, Ncu-Ireland, Neu-Guinea (?), so wie einige Inseln der Hebriden- und Karolinen-Gruppe, — den helle- ren Völkern die weite Inselwelt der Südsee ostwärts bis zur Oster- insel und nordostwärts bis zur Sandwichs-Gruppe ausschließlich. Zugleich aber finden sich beide Schattirungen oft dicht neben einan- der, häufig auf einer und derselben Insel, und auf diese Weise sind alle Inseln vom 19° N B. bis zum 11° S.b. und von Mada- gaskar bis Neu-Guinea, und ebenso die kontinentalen Landschaften Malakka's und am siamesischen Busen in ihrem gemeinsamen Be- sitz; nur von Java und Sumatra scheinen die Negritos gänzlich verschwunden zu seyn. — Dazu kommen, als Zwischen-Racen, die schwärzlichen Völker von Timor, Neu-Caledonien rc., die „Ha- raforas" von Borneo, Celebes, Mindanao rc., und (?) die „Pa- puas" von Neu-Guinea. — 2. Ueber die ethnographische Klassifikation der Negritos ist man noch im Dunkel, weil man ihre Sprachen fast gar nicht kennt. — Die hellfarbigen malayisch-polpnesischen Völker zerfal- len dagegen, aus sprachlichen Gründen: in eine westliche Familie, die von Madagaskar bis zu den Philippinen verbreitet ist, und zu der die eigentlichen Malayen (auf Malakka, Sumatra und allen Inseln und Küsten des indi- schen Ozeans), die Tagalos (auf den Philippinen), die Java- ner, Madekassen und die vielnamigen Völker von Borneo, Celebes, den Molukken u.s.w. gehören; — und

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 12

1879 - Berlin : Reimer
12 Allgemeinere geographische Namen. 15. Aelteste Erdteile. Die herkömmlichen, den orientalischen Culturvölkern bis zur neuesten Zeit unbekannt gebliebenen Namen der drei durch das Mittelmeerbecken getrennten Hauptteile der alten Welt haben die Neueuropäer unmittelbar aus dem italischen (römischen) Sprachgebrauche überkommen, der selbst nur zwei davon aus dem der Griechen beibehalten, den dritten griechischen Namen Libya aber durch Africa ersetzt.hat: beides nach dem gewöhnlichen Verfahren der Ausdehnung des jedem der beiden Völker zufällig zuerst bekannt gewordenen engeren Landschaftnamens auf das ganze ungeheure Hinterland. Dieser Namenswechsel beweist das Bekanntsein des africanisclien Namens an den italischen Küsten in einer Zeit, wo Libya bei den Griechen noch nicht als eigener Erdteil anerkannt war, sondern noch zu Asien im weiteren Sinne gerechnet wurde. Für die beiden älteren Namen Asia und Europa, deren Ursprung und Bedeutung schon zu Herodot’s Zeit (5. Jahrh.) den Griechen unbekannt war und vergeblich in griechischer Sprache gesucht worden ist, ergiebt sich dieselbe aus dem acu_ und ärxh. der_.nenentzifferten assyrischen Denkmäler als Os tan- und Westen, also entsprechend den homerischen Ausdrücken nqög ijco rjsxiövre und ngog £6(pov, den späteren griechischen Ländernamen^Avaxoli] Vlvl&'Etfnsqia, unseren aus dem Lateinischen entlehnten Orient und Occident, oder den italienischen Levante und Ponente. Die Veranlassung zu solcher Benennung, zunächst zweier sich ostwestlich gegenüberliegenden Conti-nentalküsten, demnächst auch ihrer Hinterländer gab sehr natürlich die Lage des aegaeischen Inselmeeres, an dessen Gestadenjene Namen historisch zuerst genannt werden.1) *) Evqwnt] für das nördlich von der Peloponnesos gelegene griechische Festland im sog. homer. Hymnos an Apollon, *Aßlog als Heros und Landschaft in Lydien in der Ilias. Die in sehr alter Zeit in Lydien herrschende assyrische Dynastie erklärt das Vorkommen der nur diesem semitischen Dialekte angehörigen Wortform agu, während ereb in den Bedeutungen ,,Dunkel“ und „Westen“ auch hebr.-phönik. ist und wohl daraus als Lehnwort (fqsßog, svqwnög „dunkel“) ins altgriechische aufgenommen worden ist. 16. Wechselnde Begrenzungen der Erdteile. Als durch griechische Schiffer die Küstenränder des Pontos und des Mittelmeeres in ihrem Zusammenhange bekannt geworden waren, wurden jene Namen in naturgemässer Erweiterung ihres ursprünglichen Umfanges und ohne Rücksicht auf den in Vergessenheit gekommenen Wortsinn
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