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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 12

1879 - Berlin : Reimer
12 Allgemeinere geographische Namen. 15. Aelteste Erdteile. Die herkömmlichen, den orientalischen Culturvölkern bis zur neuesten Zeit unbekannt gebliebenen Namen der drei durch das Mittelmeerbecken getrennten Hauptteile der alten Welt haben die Neueuropäer unmittelbar aus dem italischen (römischen) Sprachgebrauche überkommen, der selbst nur zwei davon aus dem der Griechen beibehalten, den dritten griechischen Namen Libya aber durch Africa ersetzt.hat: beides nach dem gewöhnlichen Verfahren der Ausdehnung des jedem der beiden Völker zufällig zuerst bekannt gewordenen engeren Landschaftnamens auf das ganze ungeheure Hinterland. Dieser Namenswechsel beweist das Bekanntsein des africanisclien Namens an den italischen Küsten in einer Zeit, wo Libya bei den Griechen noch nicht als eigener Erdteil anerkannt war, sondern noch zu Asien im weiteren Sinne gerechnet wurde. Für die beiden älteren Namen Asia und Europa, deren Ursprung und Bedeutung schon zu Herodot’s Zeit (5. Jahrh.) den Griechen unbekannt war und vergeblich in griechischer Sprache gesucht worden ist, ergiebt sich dieselbe aus dem acu_ und ärxh. der_.nenentzifferten assyrischen Denkmäler als Os tan- und Westen, also entsprechend den homerischen Ausdrücken nqög ijco rjsxiövre und ngog £6(pov, den späteren griechischen Ländernamen^Avaxoli] Vlvl&'Etfnsqia, unseren aus dem Lateinischen entlehnten Orient und Occident, oder den italienischen Levante und Ponente. Die Veranlassung zu solcher Benennung, zunächst zweier sich ostwestlich gegenüberliegenden Conti-nentalküsten, demnächst auch ihrer Hinterländer gab sehr natürlich die Lage des aegaeischen Inselmeeres, an dessen Gestadenjene Namen historisch zuerst genannt werden.1) *) Evqwnt] für das nördlich von der Peloponnesos gelegene griechische Festland im sog. homer. Hymnos an Apollon, *Aßlog als Heros und Landschaft in Lydien in der Ilias. Die in sehr alter Zeit in Lydien herrschende assyrische Dynastie erklärt das Vorkommen der nur diesem semitischen Dialekte angehörigen Wortform agu, während ereb in den Bedeutungen ,,Dunkel“ und „Westen“ auch hebr.-phönik. ist und wohl daraus als Lehnwort (fqsßog, svqwnög „dunkel“) ins altgriechische aufgenommen worden ist. 16. Wechselnde Begrenzungen der Erdteile. Als durch griechische Schiffer die Küstenränder des Pontos und des Mittelmeeres in ihrem Zusammenhange bekannt geworden waren, wurden jene Namen in naturgemässer Erweiterung ihres ursprünglichen Umfanges und ohne Rücksicht auf den in Vergessenheit gekommenen Wortsinn

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 129

1879 - Berlin : Reimer
Makedonien. 129 An der Küste von Mygdonien lag in der Nähe heisser Quellen die danach benannte Handelsstadt Therme im innersten Winkel des von ihr den Namen führenden thermäischen Golfes, wahrscheinlich eine der frühesten nördlichen Ansiedelungen der ionischen Griechen; nach Alexanders Tod von K. Kassandros als neue Residenz vergrössert, erhielt sie nach seiner Gemahlin den Namen Thessalonike. Unter der römischen Herschaft politische Hauptstadt der Provinz und volkreichste Stadt des europäischen Griechenlandes, behielt sie diese Bedeutung in Folge der günstigen Yerkehrslage bis in die Neuzeit unter Beibehaltung ihres alten Namens (neugr. Saloniki, türk. Selänik, bulgar. Solün). Die vom Strymön in seinem Unterlaufe durchflossene, zum Teil vom kerkinitischen Sumpfsee bedeckte Ebene war in älterer Zeit von paeonischen Stämmen, nach der makedonischen Eroberung Mygdoniens von dem nach Osten zurückgedrängten thrakischen Volke der Edonen C'hdcovsg, 3hdoovov) bewohnt; sie wurde 424 jdem makedonischen Reiche einverleibt und damit zugleich die Goldbergwrerke in den die Ebene umschliessenden Bergen, namentlich im Pangaeon (Gipfel fast 1900m hoch), welche schon durch die Griechen von Thasos und die Athener ausgebeutet worden waren. An Stelle der alten Bergwerkstadt Krenides legte dann K. Philippos Ii. zum Schutz der Grenze gegen Thrakien die starke Festung Philippoi an. 176. Griechische Colonien an der Küste des östlichen Makedoniens. Die dieser Küste nahe gegenüberliegende Insel Thasos tstm-, deren Berge sich ebenfalls goldreich erwiesen, - »schon von den Phoenikiern, seit 708 von Ioniern aus der Insel Paros in Besitz genommen worden; 464 eroberten sie die Athener und damit zugleich die Besitzungen der Thasier auf der (damals thrakischen) Festlandküste, wo sie neben der älteren Stadt Daton die neue Hafenstadt Neapolis (zubenannt Jcct'rjvcöv) anlegten. Noch wichtiger war für sie der Besitz der Mündung des Strymön, schon in älterer Zeit von ionischen Ansiedlern besetzt und einfach rjioov „der Strand“ genannt. Die hier angelegte Festung gleichen Namens eroberten als letzten festen Punkt der persischen Macht in Europa die Athener 476 und legten 436 wenig landeinwärts auf einer vom Strymön umflossenen Halbinsel die grosse neue Colonie A mp hi-polis an, die sie nur kurze Zeit besassen. Auch als freie ionische und seit 358 als makedonische und dann römische Stadt blieb dieselbe durch einträglichen Handel blühend. Die kleineren unabhängigen Städte an der Westküste des strymonischen Meerbusens, Argilos, Stageiros, Akanthos waren von Ioniern aus den kykladischen Inseln, namentlich aus Andros, angelegt worden. H. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. g

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 130

1879 - Berlin : Reimer
130 Makedonien. Chalkidike. 177. Griechische Colonien in Chalkidike. Zwischen den beiden Mündungsgolfen des Axios und Strymön springt die, nächst der Peloponnesos grösste Halbinsel der griechischen Meere weit vor; im Innern von mässigen, an Silbergruben reichen Bergen (Gipfel bis 1200m) erfüllt, geht sie südlich in flaches fruchtbares Hügelland über und spaltet sich weiter in drei kleinere Halbinseln. Diese ganze, in klimatischer Beziehung dem südlichen Griechenlande sehr ähnliche Küstenlandschaft, in älterer Zeit von thrakischen Stämmen (Edonem Sithonen, Bisalten, Bottlern) bewohnt, wurde seit dem 8. und 7. Jahrh. von ionischen Hellenen aus Euboea und ändern Inseln so stark besetzt, dass sie ein nach Sprache und Sitte völlig griechisches Land wurde und bis heute geblieben ist. Nach Chalkis, der bedeutendsten Seemacht Euboea’s, die als Mutterstadt der im Verein mit ändern Seestaten gegründeten Colonien galt, wurden diese gewöhnlich al Xalxidixal Ttölsiq und die Landschaft selbst rj Xalxidixrj genannt. Ihr gemeinschaftlich 432 v. Chr. erbauter Mittelpunkt wurde die stark befestigte Stadt Olyn-tlios, mit deren Eroberung durch Philippos Ii. 347 die Vereinigung des ganzen Küstenlandes mit dem makedonischen Reiche abgeschlossen war. 178. Von den drei kleineren Halbinseln ist die östlichste, die speciell sogenannte axrij, nur durch einen schmalen und flachen, auf Xerxes’ Befehl durchstochenen Isthmus mit dem Continent verbunden, sonst ganz erfüllt von der Gebirgsmasse des Athös (Gipfel 1935m); ihre 8 kleinen Ortschaften hatten nur wenige griechische Bewohner, dagegen mehr Reste der älteren thrakischen und pelasgischen Bevölkerung, welche aber gleichfalls griechische Sprache angenommen hatten. Sithonia, die mittlere Halbinsel, hat wenige hohe Berge, dagegen treffliche natürliche Häfen, unter denen der von Toröne von einer der ältesten und bedeutendsten ionischen Ansiedelungen besetzt wurde. Pallene, die westliche Halbinsel, auch wegen der vulkanischen Natur des Bodens Phlegra genannt, ist ziemlich flach und sehr fruchtbar, namentlich weinreich, aber fast hafenlos. Ihre bedeutendste Stadt Potidaea lag auf dem schmalen Halse, durch den sie mit der grösseren chalkidischen Halbinsel zusammenhängt, und war zugleich die einzige dorische an den Nordküsten des aegaeischen Meeres, von Korin-thiern angelegt; nach ihrer Zerstörung dturch die Athener im Beginn des peloponnesischen Krieges wurde sie durch den makedonischen König Kassandros hergestellt und Kassändreia znbenannt (die Ruinen und die ganze Halbinsel noch jetzt Kassandra).

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 133

1879 - Berlin : Reimer
Südliches Thrakien. Inseln. 133 siedelungen auf der schmalen, längs der asiatischen Küste gestreckten thrakischen Chersonesos (auch rj £(p’ cexxrjon6vt(o /.) einer grösstenteils flachhügligen, nur im Norden zu Bergketten von über 400m ansteigenden Halbinsel, namentlich Elaeüs auf der Südspitze und Sestös an der engsten, gewöhnlich zum Uebergang gewählten Stelle der Halbinsel. Dazwischen lagen ältere ionische Städte: Kardia im Norden, Mddytos im Süden, welche eine bedeutende Verstärkung erhielten, als um 550 v. Chr. der ältere Miltiades in der Chersonesos ein Fürstentum mit gemischter griechisch-thrakischer Bevölkerung gebildet hatte und besonders als nach den Perserkriegen bis zum Ende des peloponnesischen Krieges die Athener dieselbe als Provinz beherschten und neue Colonisten daselbst ansiedelten.1) Seit 343 von Makedonien erobert, kam die Chersonesos mit ganz Thrakien und Mysien zum Reiche des Lysimachos, welcher für dasselbe eine neue Hauptstadt Lysimacheia auf dem kaum 1 d. M. breiten Halse der Halbinsel anlegte, wo früher eine Grenzmauer (/laxqov xez%oq) zum Schutze gegen Angriffe der ausserhalb wohnenden Thraker bestanden hatte.2) *■) Aus dieser Zeit datirt die Gründung von Kattiupolis (benannt nach dem athenischen Feldherrn Kallias), welches als Gallipoli seit dem Mittelalter der meistbenutzte Uebergangsort an der Meerenge ist. 2) Sie gehörte mit der ganzen Chersonesos nach Lysimachos’ Tode zum aetolischen Bunde, seit 247 zxim aegyptischen Reiche, seit 205 zum syrischen, seit 189 zum pergamenischen, nach dessen Ende 183 wird sie mit dem römischen Makedonien, von 46 v. Chr. endlich mit ihrem geographischen Hinterlande, der römischen Provinz Thracia vereinigt. 182. Inseln. Diesen Küsten gegenüber liegen im thrakischen Meere, d. i. dem nördlichen Teile des aegaeischen, drei Inseln von vul-canischer Formation, welche ihrer Lage nach gewöhnlich zu Thrakien gerechnet werden, obwohl sie politisch nie damit enger verbunden waren. Die grösste, Lemnos, hat nur unbedeutende Höhen, aber noch in historischer Zeit des Altertums tätige Krater; Imbros ist von schroffen, bis ca. 600m hohen Felsrücken durchzogen, die thrakische Samos oder Samothrake besteht bei kleinstem Umfange ganz aus dem mächtigen Kraterberg Saö/ce mit 1600m hohem Gipfel. Auf allen wurden als ältere Bewohner sogenannte tyrsenische Pelasger angegeben (vgl. § 213), von denen her sich der noch in griechischer Zeit auf Samothrake gefeierte Mysteriencultus der Kabiren (&soi (jusyccxoi) erhalten haben soll. Griechisch wurden sie vielleicht schon teilweise durch Niederlassungen asiatischer Ionier, völlig erst durch athenische Eroberung von der Chersonesos aus und durch Landverteilung an attische Ansiedler; daher blieben auch wenigstens Lemnos und Imbros unter römischer Herschaft mit der Provinz Acha'ia vereinigt.

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 538

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
538 Xi. Die Römer. Scipio, im Feldzuge gegen Antzochus von Syrien, als Legat nach Asien begleitete, knüpfte die öffentlijestimme die rasche und siegreiche Beendigung des Krieges (f. Nr. 147) vorzugsweise an seinen Namen. Doch der mit Antiochus geschlossene Friede gab der streng römischen Aristokratenpartei, bei welcher auch Scipio durch seine Vorliebe für hellenische Kunst und Wiffen-schast Anstoß erregte, Gelegenheit, den langgenährten Haß zu sättigen. Auf den dnrch bloße Gerüchte erhobenen Verdacht, daß jener Friede nicht ohne den Einfluß asiatischen^Äldes geschlossen sei, und daß die Vernicht vollständig in den öffentlichen Schaß gekommen, gründeten einige Volkstribunen eine schwere Anklage, welche, wenn auch zunächst gegen Lucius Scipio gerichtet, doch offenbar den Sturz des hochstehenden Mannes beabsichtigte. Es kam so weit, daß der Sieger von Zama vor ein Volksgericht geladen wurd^ Die Fürsprache des Tiberius Gracchus hat diese Schmach von Scipio abgewendet, aber in seinem Gemüthe hatte sich ein tiefer Groll erzeugt. Nie ist er mehr nach Rom zurückgekehrt. An uuwirthlicher Küste in einer Burg, die Thürme und Basteien gegen Räuber schützen mußten, hat er die übrige Zeit seines Lebens in harmloser Beschäftigung mit dem Landbau hingebracht. Nicht einmal seine Gebeine sollten in der Gruft der Väter ruhen. Er starb im 52. Lebensjahre. Einen eblern Charakter hat die römische Aristokratie nie mehr hervorgebracht. 146. Der Krieg mit Philipp Iii. von Macedonien. (Nach Gust. Friedr. Hertzberg, die Geschichte Griechenlands unter der Herrschaft der Römer, bearbeitet vom Herausgeber.) Philipp Hi. hatte klar erkannt, daß seine Interessen ihn zum natürlichen Bundesgenossen der Earthager machten. Denn in dem großen italischen Kriege war doch nicht Karthago, sondern-Rom Lie Macht, deren endlicher Sieg für die Unabhängigkeit der griechischen Halbinsel am gefährlichsten werden konnte; keruhte^doh^^'Wlze Geväy "mlt'"der jetzt die Earthager auftraten, lediglich auf dem Genie des einzigen Hannibal; war es doch nicht gerade wahrscheinlich, daß diese Earthager, denen selbst zur Zeit ihrer höchsten Macht, vor dem ersten punischen Kriege, nicht einmal die Eroberung des zerrissenen griechischen Siciliens vollständig gelungen war, selbst nach gänzlicher Demüthigung der Römer es wagen würden, auf der griechischen Halbinsel als gefährliche Eroberer aufzutreten. Dagegen hatten die im illyrischen Kriege siegreichen Römer sofort ihren Fuß fest auf die Ostküste des Adriatischen Meeres gesetzt und außer der Insel Eorctzra eine Reihe wichtiger Küstenplätze und Inseln wie auch mehrere illyrische Stämme in ihre „Freund fchaft" aufgenommen, d. h. zu Gliedern ihres Reiches gemacht. Doch fehlte
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TM Hauptwörter (200)200

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