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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 81

1822 - Berlin : Reimer
Fabeln, 81 Früh fängt es oft kaum an zu tagen j©o muß ich zum Verkauf die Gärterifrüchte tragen, Und die Verkäuferin dazu.. . - . v. Zum Müller trag' ich das Getreide, Und wenn ich hundert Wege thu', j • • . Bedarf ich keiner fetten Weide. Man braucht die Sorge nicht, ob mir die Mahlzeit schmeckt, Denn Disteln selbst sind mein Konfekt. Gewiß! an Maßimit hab' ich nicht meines Gleichen; Die Menschen thun nicht recht, daß sie mich so ver- schmaim. „ Zwar muß ich an Gestalt dem Pferde freilich weichen.. Und, mir bewundernd nachzusehn, Bleibt niemand auf der Straße stehn. So hab' ich, wie ich mir.das selber nicht verhehle, Auch keine Nachtigauenkehle. Doch wenn man nur mit mir gerecht verfährt,- Sind diese Fehler ja kaum des Erwähnens werth. Bei Menschen dich zum, Spott zu machen, Reicht schon Ein Fehler zu, antwortet' ihm ein v Schwein. . Wir mögen noch so nützlich seyn. So hindert sie.das nicht, uns höhnisch zu verlachen. Weil ich in Pfützen mich manchmal herumgewühlt, So wöißt du selbst, wie sie, dem Nahmen, den ich führe, Zu allen Zeiten mitgespielt. , n Doch schmeck' ich ihnen gut. — Was klagen zwav wir Thiere? Da seines Gleichen selbst kein Mensch zu schonen pflegt. Die Menschen sind ernmal zur Schmähsucht aufge- legt, Und sie betrachten alle Leute Allein von ihrer schlimmen Seite. 16. Der t

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

7. Der Deutsche Kinderfreund - S. 95

1888 - Berlin : Reimer
V. Produkte der Erde. 93 V. Produkte der Erde. ®a die Lust nicht in alle» Gegenden der Erde dieselbe Be- fchaffenheit hat, sondern in einigen Ländern das ganze Jahr hindurch heiß, in andern sehr kalt, und wiederum in ankern weder zu warm noch zu kalt, sondern gemäßigt ist, so ist die Erde nicht überall gleich sruchtbar. Doch bringt fast jedes Land der Erde so viel hervor, alö seine Bewohner zu ihrer Erhaltung nothdürftig gebrauchen. Alles, was die Erde her- vorbringt, nennt man ihre Produkte oder Erzeugnisse. Ihre Zahl ist so groß, und sie sind von so verschiedener Art, daß man sie unter gewisse Abtheilungen (Klassen) brin- gen muß, um sie übersehen, und von einander unterscheiden zu können. Diese Abtheilungen werden Reiche der Na- tur genannt, und ihrer sind drei: das Thierreich, das Pflanzenreich und das Mineralreich. Diejenigen Länder, in welchen gesittete Völker wohnerr, haben nranche Produkte, besonders aus dem Pflanzenreiche, im Ueberflusse, weil ihre Bewohner das Land sehr sorgfältig bebauen. Da- gegen fehlt es manchen Ländern geraderem diesen Produkten, weil sie einen unfruchtbaren Boden haben, oder schlecht ange- baut sind; aber sie haben wiederum andere Produkte im Ueber- siusse, welche die Natur selbst hervorbringt, z. B. Metalle, Holz, oder Salz. Dadurch sind die Menschen auf den Ge- danken gekomrnen, die überflüssigen Produkte ihres Landes Aach solchen Ländern hinzubringen, wo es an diesen Pro- dukten fehlt, sie da zu verkaufen, und sich für das gelöste Geld die ihneir fehlenden Produkte einzukaufen. So ist der Handel entstanden, wobei die Waarerr entweder zu Lande, vermittelst der Wagen und Lastthiere, oder auf den Flüssen und auf dem Meere, vermittelst der Schiffe, aus einem Lande irr das andere gebracht werden. Weise und gütig hat es Gott so eingerichtet, daß jedes Land, oder wenigstens jeder große Erdstrich, das heißt, jeder beträchtliche Theil der Erde, gerade diejenigen Produkte hat, welche für die Bewohner desselben, nach Maaßgabe der Wit- terung (des Klima) die nothwendigsten und wohlthätigsten sind. So bringen z. B. diejerrigen Länder, welche eine heiße

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 459

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
459 3. Aufg. Bildet Sätze, in welchen das Prädicat (die Aussage) durch ein Hauptwort a) im Wessenfalle, b) im Wemfalle, (dritten Falle, Dativ), c) im Wen- oder Wassalle (vierten Falle, Accusativ) ergänzt ist; die Ergänzung soll durch ein beigefügtes Eigenschaftswort oder Zahlwort näher bestimmt sein. Z. B. r Die Mutter pflegt des kranken Kindes. 4. Aufg. Bildet Sätze, in welchen das Prädicat durch ein Haupt- wort mit einem Verhältnißworte ergänzt ist! Z. B.: Der Fromme vertraut aus Gott. Der Müde sehnt sich nach Ruhe. Der Zänker streitet um Kleinigkeiten. 5. Aufg. Bildet Sätze, in welchen eine mehrfache Ergänzung vorkommt! Z. B.: Lieben Kindern gibt man viele Namen. Wer kann wich einer Sünde beschuldigen? 3. Die Leide Form; rückbezügliche Zeitwörter; Bestimmungen des Ortes bei der Thätigkeit. Drittes Musterstück. Der Herbst. Die Tage werden nun immer kürzer, und der Herbst naht heran. Das Laub der Bäume wird gelb und fällt nach und nach auf die Erde. Die munteren Singvögel ziehen in wärmere Länder und kommen erst im Frühlinge wieder. Nur der Sperling, die Goldammer, der Rabe und wenige andere Vögel bleiben in unserer kälteren Gegend zurück. Einige, wie Rothkehlchen und Drosseln, werden in künstlichen Spren- keln von listigen Knaben oder Jägern gefangen. Die Beeren des schwarzen Hollunders dienen zur Lockspeise, und kommt das hungrige Vögelchen, um zu naschen, setzt es sich auf das kleine Springholz, so fällt dieses zur Erde, und der Näscher ist in der Schlinge gefangen. — Nur wenige Blumen, wie die Aster und Goldruthe, blühen noch; das Gras auf den Wiesen ist längst abgemäht, die Blätter aller Kräuter welken und verdorren. Birnen, Aepfel, Nüsse und anderes Obst find nun reif und werden abgepflückt oder geschüttelt. Fröhlich klettern die Knaben auf Bäume, pflücken die rothwangigen Aepfel und legen sie in Körbe. Das Obst wird aufgehoben bis zum Winter. Man schüttet und legt es deßhalb auf Stroh, wo es mürbe wird und dann noch besser schmeckt. Der Winzer sammelt jetzt die reifen Trauben. Er schüttet sie freudig in die Kelter: sie werden gepreßt, und dann quillt jener süße Most heraus, der sich später in Wein verwandelt. Wie mancher Kranke hat sich schon durch ihn gestärkt! wie mancher Traurige sich erfreut! Wie todt ist bald alles auf dem Felde! Hafer und Gerste sind ge- mäht worden, und der rauhe Wind weht nun über die Stoppeln. Hier und da nur pflügt ein Landmann und säet Korn oder Weizen, fürs künftige Jahr.

9. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 445

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
445 fien Einfluß auf unser Wohl, unser Wirken und unser ganzes Leben, als die Kenntniß unser selbst. Schon vor Jahrtausenden galt es für die wichtigste Aufforderung an jeden Menschen: Kenne dich selbst! Der Mensch ist nicht allein durch seinen denkenden Geist, sondern auch durch seinen schön gestalteten und weise eingerichteten Körper, durch seine aufrechte Gestalt und sein ausdrucksvolles Gesicht vor allen an- deren Geschöpfen der Erde das vorzüglichste. Am sechsten Schöpfungs- tage schuf Gott den Menschen nach seinem Ebenbilde. Den Leib des- selben bildete Gott aus Staub der Erde; diesem hauchte Er die un- sterbliche Seele ein; und Gott machte den Menschen zum Herrn der Erde. So stellte Er ihn auf die höchste Stufe organischer Wesen; das ganze Thierreich ist ihm Unterthan, und er herrscht in demselben nach Wohlgefallen. Der starke Löwe beugt sich vor seiner Macht; der wilde Tiger schmiegt sich zu seinen Füßen; der mächtige Elephant wartet be- reitwillig auf seine Befehle; das Kameel folgt, schwer beladen, ihm durch die Wüsten; das stolze Roß trägt ihn selbst oder zieht für ihn schwere Lasten und Pflügt seinen Acker; das Schaf gibt ihm seine Wolle, die Seidenraupe ihr Gespinnst, die Thiere der kalten Zone ihren wärmenden Pelz. Ihm trägt der Boden zugleich die erquickende Traube und die nützliche Kartoffel, die edlen Baumfrüchte wie die nahrhaften Getreidearten. Aus dem tiefen Schooße der Erde holt er die Metalle und verarbeitet sie zu seinem Nutzen und zu seiner Be- quemlichkeit. Die Naturerzeugnisse liefern ihm den Stoff zu Kunster- zeugnissen, durch welche er sich eine neue Welt, die Kunftwelt, erschafft. Er durchschneidet das Land und bildet Kunstflüsse, Canäle, durch welche er Ströme verbindet, um sich die Versendung der Natur- und Kunst- erzeugnisse zu erleichtern. Mit Leichtigkeit durchschifft er das Weltmeer, um Bedürfnißmittel aus den entferntesten Erdtheilen zu holen. Er allein ist im Stande, in den eisigen Einöden der Polarländer wie in den glühenden Ebenen des heißen Erdstrichs auszudauern. Durch den Menschen erst wird die Erde ein angenehmer Wohnplatz: er verwan- delt den Sumpf in eine Weizenflur, die Wüsten in fruchtbare Gefilde. Was wäre die Erde ohne den Menschen! Was war Deutschland um die Zeit vor Christi Geburt, und was ist es jetzt! Tausend Erfindun- gen erleichtern die Geschäfte des Menschen und verschönern sein Leben. Durch die Sprache ist er im Stande, seine Gedanken und Empfin- dungen zu äußern, seine Mitmenschen zu belehren, zu erquicken und zu großen, edlen Thaten anzufeuern. Er allein tritt in einen großen, ge- setzlichen sittlichen und heiligen Verein, in Staat und Kirche, und un- terwirft sich freiwillig den Anordnungen und Regeln desselben Nur der Mensch vermag die Größe und Entfernung der Gestirne zu messen, die Verfinsterungen der Sonne und des Mondes auf die Minute vor- her zu berechnen, den Lauf und die Bahn der Planeten und Kometen zu bestimmen. Und wenn die Erde und die Gestirne dem Zwange der Naturkräfte unterworfen find, ihre vom Schöpfer ihnen angewiesene

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10
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