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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 110

1822 - Berlin : Reimer
110 Fabeln. ";: Nie wird der Freiheit edler Söhn Zu einem Throne niedcrsteigen; Wo steht so hoch, wie er, ein Thron? Der Ti eg er schleicht nun leis' und leiser, Nachdem er Widerstand erfahrt, Bis er sich öffentlich zum Kaiser Der Thiere, — nicht des Reichs — erklärt Nun wieder Braun, der sehr erhaben Des kleinen Tiegers großen Geist, Und seine hohen Herrschrtgaben, Und seine sanfte Mordsucht preist. „Wohl, spricht er, darf der Blick sich weiden Am Schanspief, das der Schutzherr gab§ Er steigt von seiner Höh bescheiden Au einem Kaiserlhron herab. Er «ein nur Herr der Thiere heißen, Und, wie der Titel schon verspricht, Wird cr die Thiere nur zerreißen. Allein das Reich der Thiere nicht. Er will: ihr sollt ihn dazu zwingen." Nun eilte man in's Prunkgemach, Die Krön' ih»N flehend aufzudringen, Die Wölfe trieben hrntennach. Brauns Rede schloß dann sehr erhaben: , „Ihr Wölfe, Zieht nun in den Kreis!" Die Thiere bückten sich, und gaben Geduldig ihre Balge preis. Die Wölfe durften ihn vergöttern, Nur rauben nichts aus eignem Drang; Der Raub war sein, den er mit Vettern Und Basen gnädiglich verschlang. Tiedgö/

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 349

1880 - Sondershausen : Eupel
Männern über die Vorzeit, über die Bücher der heiligen Schrift und über göttliche Dinge; denn er dürstete nach Erkenntnis der Wahrheit. Noch in späten Jahren lernte er fremde Sprachen und ließ sich in den Wissen- schaften unterrichten. — Er schien für alles geboren. Derselbe Mann, der vielen Völkern Gesetze gab und über ihr Wohl wachte, der Botschaften empfing aus allen Theilen seines großen Reiches und gewaltige Kriege führte znm Schutz gegen die Heiden und zum Beistände der schwachen, er ließ sich aus seinen Gütern die Rechnungen vorlegen, in denen alles bis auf die Anzahl der Eier eingetragen sein mußte. Dann überzählte er Einnahme und Ausgabe, rechnete seinen Verwaltern nach und machte Ban- anschläge, als wäre er nichts als ein Landmann. Darum nannten ihn seine Zeitgenossen auch den Großen. Er aber nannte sich nicht so, sondern er demütigte sich in seinem Herzen und sagte: „Gott allein ist groß; ihm allein gebührt die Ehre!" 4. Den Gipfel menschlicher Größe erstieg er im Jahre 800. Der Papst in Rom hatte ihn zum Schutzherrn angenommen; denn er hatte dort die gestörte Ordnung wieder hergestellt und den Papst in seiner Würde befestigt. Am Weihnachtsfeste des genannten Jahres kniete der große Frankenkönig in der Peterskirche zu Rom betend dem Hochaltar gegenüber. Da schritt plötzlich der Papst aus ihn zu, setzte ihm eine Krone ans das Haupt und begrüßte ihn als römischen Kaiser und Herrn aller Christen- heit, und die Kirche hallte wieder von dem freudigen Zurufen des Volks: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten, frommen, großen und friede- bringenden Kaiser von Rom!" Das war ein feierlicher Augenblick; es war der Ursprung und Anfang des römischen Kaisertums deutscher Nation, das tausend Jahre bestand und auf die Geschicke vieler Völker eingewirkt hat. Karl nannte sich aber von nun an einen Kaiser von Gottes Gnaden und achtete sich für einen Schirmherrn der Kirche und Vorsteher der Christen- heit, dem Gott das Amt gegeben, daß er in Kirche und Reich zum Rechten sehe. 5. Merkwürdig, wie er gelebt hatte, wurde er auch begraben. Im vollen Kaiserschmucke, mit Krone und Schwert, ein goldenes Evangelien- bnch ans den Knien, ein Stück des heiligen Kreuzes ans dem Haupte, die goldene Pilgertasche um die Hüften, wurde er, sitzend auf goldenem Stuhle, in die Gruft der von ihm gestifteten Marienkirche zu Aachen hinabgelassen. Nach seinem Tode aber lebte der Name des großen Karl in den Sagen und Liedern des Volkes fort, und wollte man einen Kaiser am höchsten preisen, dann sagte man: „Er hat gewaltet wie Karl der Große!" Anhalt. Lesebuch. 11. Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt. 1. Als Kaiser Karl zur Schule kam und wollte visitieren, da prüft' er schars das kleine Volk, ihr Schreiben, Buchstabieren, ihr Vaterunser, Einmaleins und was man lernte mehr. Zum Schlüsse rief die Majestät die Schüler um sich her. 2. Gleichwie der Hirte schied er da die Böcke von den Schafen: zu seiner Rechten hieß er stehn die Fleißigen, die Braven; da stand im groben Linnenkleid manch schlichtes Bürgerkind, manch Söhnlein eines armen Knechts von Kaisers Hofgesind.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 363

1880 - Sondershausen : Eupel
363 8. So war das Gold der Krone wohl rein und unentweiht; die Sage schallt herüber aus halhvergess’ner Zeit. Im Jahr elfhundert vierzig, wie ich's verzeichnet fand, galt Königswort noch heilig im deutschen Vaterland. Chaxnis80. 21. Friedrich Barbarossa. In der Mitte von Schwaben erhebt sich der hohe Staufen, ein kegelförmiger Berg. Hier stand einst die Stammburg eines berühmten deutschen Kaiserhauses, das den Namen Hohenstaufen führt. Jetzt find die Trümmer der alten Heldenburg mit Gras und Disteln überwachsen. Die hohen, mit Moos überzogenen Eichen in dem Walde am Fuße des Berges haben vielleicht in ihrer Jugend noch etwas von der Herrlichkeit geschaut, die einst auf dem Berge thronte. — Im Jahre 1152 wählten die deutschen Fürsten einstimmig unter lautem Zurufe des Volkes den Herzog Friedrich aus dem Hause der Hohenstaufen zum Kaiser. Fünf Tage nach der Wahl krönte ihn der Erzbischof von Köln im Münster zu Aachen. Friedrich stand damals in der Fülle der Manneskraft. Eine hohe Gestalt und eine edle Schönheit zeichneten ihn aus. Sein Haar war blond und hing nach der Sitte der damaligen Zeit bis hinter die Ohren herab; auf der Stirn war es kurz abgeschnitten und gekräuselt. Seine Haut war weiß, seine Wangen von Jugendfrische gerötet. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Aus seinen blauen Augen strahlte Milde und Wohlwollen. Sein Gang war fest, sein Anstand männlich und würdevoll. In ritterlichen Übungen stand er keinem nach. Bei Festen war er heiter; doch haßte er ausschweifende Lustigkeit. Er war klug und fest im Rat, stark und tapfer in der That, streng gegen Widerstrebende, leutselig gegen Reuige. Im Grauen der Morgen- dämmerung besuchte er die Kirche, um den Tag mit Gebet zu beginnen. Vor allem aber meinte er, ein Kaiser habe sein Amt von Gottes Gnaden; es sei ihm aufgetragen, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben. Wer den Bösen schone, thue dem Guten Schaden, und unzeitige Milde sei eine Brandfackel in der Hand des Frevlers. Darum galt vor ihm kein An- sehn der Person, und wo er auftrat, da bebten die Übelthäter. Zu seiner Zeit gab es in Deutschland Hader und Zwiespalt genug. Die Fürsten stritten unter einander und verlangten vom Kaiser, er solle regieren, wie es ihnen genehm war. Da beschloß Friedrich, das Kaisertum wieder reich zu machen an Macht und Ehren, wie es zu Karl des Großen Zeit gewesen war. Sechs und sechzig ihrer Burgen legte er in Trümmer und schaffte im deutschen Reiche Ruhe und Sicherheit. Unbestritten war er das Haupt der ganzen Christenheit. Gesandte aus allen Ländern Europas huldigten ihm im Namen ihrer Fürsten. Stolz auf ihre Macht, trotzten die lombardischen Städte, namentlich Mailand, hinter ihren festen Mauern. Aber Friedrich ließ sie dafür schwer büßen und legte Mailand in Asche. Nie war der deutsche Name mehr geachtet und gefürchtet, als damals; nie sahen die deutschen Gauen glänzendere Reichstage, als zu den Zeiten Barbarossas. Als 70jähriger Greis machte sich Friedrich aus, um den

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

9. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 424

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
424 39. Die Revolution in Rom. Nach dem Tode Gregor's Xvi. ging aus einem nur dreitägigen Conclave (welches die Ankunft der fremden Cardinäle absichtlich nicht ab- wartete, um den österreichischell Einfluß abzuwehren) der 54 Jahre alte Cardinalmastai Ferretti als Pius Ix. hervor, den Gregor Xvi. selbst zu seinem Nachfolger gewünscht hatte. Als Nuncius in Chile hatte er die Welt außerhalb des Kirchenstaates gesehen und Vergleiche an- gestellt zwischen anderen Staaten und dem seinigen. Er brachte den reinsten Willen, die unbedingteste Hingebung an seinen Beruf mit auf den Thron; und als diesen Beruf erkannte er, ein Reformator in der Landesverwaltung, ein Versöhner der Regierten mit den Re- gierenden zu sein. In dem guten Glauben, daß Liebe nur Gegen- liebe, Wohlthat nur Dankbarkeit erzeugen könne, begann Pius seine Regierung mit der umfassendsten Amnestie, wodurch er sich ailfs bestimmteste von der bisherigen Regierungsweise lossagte, aber frei- lich auch den radicalen Verschwörern, die bis dahin vom Auslande her gewühlt hatten, den Sitz ihres Treibens mitten in sein Land zu ver- legen gestattete. Zurückgehend auf das Memorandum der Großmächte von 1831 kündigte er Reformen an und bildete aus den Notabeln der Provinzen eine Staatsconsulta, welche gemäßigte Vorschläge zu denselben machte. Gleichzeitig erhob sich der Ruf nach nationaler Unab- hängigkeit, nach einem „freien Italien" von einem Ende der Halbinsel zum andern. Nach einem von dem Philosophen und Cardinal Nosmini ausgearbeiteten und vom Papste gebilligten Plane einer italieni- schen Con föderativ n (lega federativa) sollte eine Tagsatzung aller italienischen Staaten in Rom über Krieg und Frieden, Zölle, Han- delsverträge und einige andere gemeinschaftliche Angelegenheiten be- rathen und entscheiden, Rom also das Frankfurt des italienischen Staatenbundes werden. Im März 1848, als bereits in Sicilien und Frankreich die Revolutionen ausgebrochen waren, erschien eine Con- stitution (skatuto fondamentale), die sich von den gewöhnlichen modern-constitulionellen Verfassungen dadurch wesentlich unterschied, daß das Cardinals-Collegium als eine besondere, an der Souveraine- tät betheiligte Körperschaft neben und über den beiden Kammern, (deren eine der Papst ernennt, während die andere gewählt wird) stehen, also eine dritte berathende Versammlung bilden sollte. Das Widerstreben des Papstes gegen eine Theilnahme am Kriege wider Oesterreich ward von der Umsturzpartei (Sterbini, Cicceruacchio) benutzt, ihm jede Gewalt zu entwinden. Da (17. Sept. 1848) trat der frühere Gesandte Ludwig Philipp's, Pellegrino Rossi, an die Spitze des päpstlichen Ministeriums und im vollkommenen Bewußt- sein seiner Unpopularität bei den extremen Parteien, ergriff er die Zügel der Regierung mit kräftiger Hand. Es schien, als ob ihm als Minister des Innern und der Polizei die Herstellung eines ge- ordneten Zustandes und die Bewältigung der schon weit vorgeschrit- tenen Revolution gelingen würde. Am 15. Nov. sollte er die (ver- tagten) Kammern eröffnen, aber beim Aussteigen aus dem Wagen

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 406

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
406 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. und die Standhaftigkeit belohnen zu wollen, die er während seiner ersten Jahre in oft schwer bedrängter Lage bewiesen hatte. Wenige Wochen nach seiner Rückkehr starb Heinrich der Löwe, der Gewaltigste seines Geschlechts. Durch seinen Tod sah sich Heinrich mancher Rücksichten überhoben, und rascher und entschlossener ging er jetzt an seine großen Pläne zur Erweiterung und Befestignng der kaiserlichen Macht. Er trat mit einem Antrage hervor, der die Grundlage der deutschen Reichsverfassung umgestalten mußte. Es handelte sich um nichts Geringeres, als das Recht der Kaiserwahl, den Stolz der Fürsten, das Unglück unserer Geschichte, aufzuheben und Deutschland zu einem Erdreiche zu machen. Wie unerhört man auch diesen Gedanken fand, bei der Macht und Staatsklugheit des Kaisers, bei der Größe dessen, was er dafür zu bieten hatte, erschien er nicht zu kühn. Den Geistlichen gegenüber verzichtete Heinrich auf das Recht, den beweglichen Nachlaß der Prälaten für den kaiserlichen Schatz einzuziehen. Die weltlichen Fürsten sollten, was schon vor 40 Jahren Oesterreich als ein Vorrecht zugestanden war, ihre Lehen auch auf Töchter und Seitenverwandte vererben dürfen. Dem Selbstgefühle der ganzen Nation endlich schmeichelte er mit dem glänzenden Anerbieten, sein sicilisches Königreich zum deutschen Reichslande zu machen; es sollten beide Reiche untrennbar unter dem Scepter eines Herrschers stehen, alle Grenzen zwischen Deutschland und Italien fallen, die italienischen Barone so gut Reichsmannen sein, wie die deutschen Fürsten, oder vielmehr über beide sollte mit gleicher Macht ein einziger Wille gebieten. Schon hatte er auf dem im April 1196 zu Würzburg abgehaltenen Reichstage die Mehrzahl der geistlichen und weltlichen Fürsten für die Idee des einen erblichen Weltreiches gewonnen. Aber der entschiedene Widerstand, den die Sachsen und die vom Niederrhein leisteten, ließ es ihm rath-sam erscheinen, die Sache nicht zu erzwingen und vorerst noch von seinem Vorhaben abzustehen, um dasselbe bei gelegenerer Zeit wieder aufzunehmen. Wie groß die Furcht der Fürsten vor der Uebermacht des Kaisers und vor einer gewaltsamen Durchführung seines Planes gewesen sein muß, das beweist die unbedenkliche Bereitwilligkeit, mit der sie seinem ermäßigten Verlangen, seinen jungen Sohn in hergebrachter Weise zum römischen Könige zu wählen, zustimmten. Auf dem Reichstage zu Frankfurt (der alten Wahlstadt) ward der zweijährige Constantin — diesen Namen führte das damals noch ungetanste Kind — von den versammelten Fürsten als König ausgerufen. Wenn auch nicht im Grundsatz, so war doch thatsächlich dasselbe damit erreicht. Auf eine lange Reihe von Jahren hinaus, so durste der Kaiser hoffen, hatte er dem Haufe der Hohenstaufen die Herrschaft gesichert, und mit neuer Zuversicht konnte er sich wieder dem Auslande und den gewaltigen Plänen zuwenden, die seine Seele bewegten. Die Herrlichkeit und Macht der alten Cäsaren, als deren Erbe und Nachfolger er sich betrachtete, sollte erneuert werden und alle Fürsten in das
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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