Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 356

1880 - Sondershausen : Eupel
356 Zahlloses Volk (es wird erzählt, daß ihrer 100000 gewesen) tobte gegen Baiern heran und legte sich vor Augsburg. Da eilte Kaiser Otto mit seinem Heere der Stadt zu Hilfe. Die Ungarn mochten nun nicht länger vor Augsburg bleiben, sondern zogen bis an den Lech den Deutschen ent- gegen. Der Kaiser theilte sein Heer in acht Haufen. Drei davon waren lauter Baiern; die führte Graf Eberhard an. Den vierten Haufen bilde- ten die Franken; an ihrer Spitze stand Herzog Konrad. Der fünfte Haufe bestand aus den edelsten Kampfhelden des ganzen Heeres; der Kaiser selbst war ihr Vorfechter. Den sechsten und siebenten Haufen bildeten die Schwaben mit ihrem Herzog Burkhard, und den achten die Böhmen. — Alle diese Völker schwuren sich unter einander Treue und Hilfe, wie leib- liche Brüder. Das war am 9. August 955. Als nun die Ungarn das deutsche Heer in Schlachtordnung erblickten, schwammen sie voll Ungeduld auf ihren Rossen durch den Lech ans linke Ufer; dort umritten sie die Schlachtordnung der Deutschen und warfen sich plötzlich mit wildem Ge- heul von hinten auf die Böhmen. Diese hielten den Pfeilregen nicht lange aus und flohen. Da brachen die Sieger schnell auch auf die Schwaben los, welche sich mannhaft wehrten, aber endlich dennoch weichen mußten. Als der Kaiser diese große Gefahr sah, winkt er dem Herzog Konrad von Franken. Wie ein gereizter Löwe sprang dieser den Ungarn entgegen, warf sie zurück, befreite alle Deutschen, welche sie gefangen hatten, und brachte sie dem Kaiser. Am andern Morgen (es war der Festtag des heiligen Laurentius) betete der Kaiser inbrünstig zu Gott und gelobte, wenn Christus ihm die Feinde des Glaubens und des Vaterlandes überwinden helfe, dem heiligen Laurentius ein Bistum in Merseburg zu stiften. Dann las der Bischof Ulrich dem Heere die Messe und reichte dem knieenden Kaiser den Leib des Herrn. Als sich Otto wieder erhoben, sprach er zu den Deutschen: „Seht um euch! Zahllos sind die Haufen der Heiden; aber mit uns ist der mächtigste Helfer, Christus mit seinen Scharen. So laßt uns aus- halten und lieber sterben, als weichen! Doch wozu viele Worte! Statt der Zunge rede das Schwert!" Hoch zu Roß, den Schild am Arm, sprengt er jetzt im Glanze der Morgensonne seinen Deutschen voran. Nun beginnt die Schlacht. Unwiderstehlich rückt das deutsche Heer, Mann an Mann, gegen die Ungarn heran. Schon weichen diese aus einander; aber um so heißer wird ihre Wut. Viele deutsche Helden müssen sie fühlen. Endlich werden die Haufen der Ungarn zersprengt. Die Deutschen vernichten die wenigen, welche widerstehen. Jetzt wird die Verwirrung der Ungarn all- gemein; ihr Entsetzen wächst; die weite Ebene wimmelt von Flüchtlingen. Heulend sprengen sie in den Lech; aber der ist gut deutsch und läßt weder Rosse noch Reiter los; Leichen füllen das Flußbett; die blutgefärbten Wasser schwellen über. — So wird das übermütige Volk vernichtet; nur wenige entrinnen dem heißen Tag. Noch am Abend zieht Otto mit dem Bischof Ulrich glorreich in Augsburg ein und dankt dem Herrn für Deutsch- lands Befreiung. — Die Ungarn aber wagten sich seitdem nicht wieder aus ihrem Lande hervor; Deutschland war fortan gegen ihre Räubereien gesichert. Auch in Italien kämpfte Otto siegreich; in Rom empfing er die Kaiser- krone, welche seitdem mit der deutschen vereinigt blieh. Er endete sein thatenreiches Leben im Jahre 973; seine treue Stadt Magdeburg birgt seine Gebeine. Wetzet.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 364

1880 - Sondershausen : Eupel
364 Ungläubigen Jerusalem wieder zu entreißen. Auf dem Wege dahin rief ihn Gott ab. Als er mit seinem Heere an den Fluß Saleph in Cilicien ge- kommen war, warf er sich in ungeduldiger Hast mit seinem Rosse in den Strom, um das jenseitige Ufer zu gewinnen. Das Wasser war aber kalt und hatte einen raschen Fall; der Strudel erfaßte den Kaiser, seine Kräfte verließen ihn, und es war um ihn geschehen, ehe ihm die Seinen zur Hilfe kommen konnten. In tiefer Trauer bestattete man die Gebeine Friedrichs zu Antiochia; fein Herz aber wurde zu Tarsen, in der Stadt des Apostels Paulus, beigesetzt. Eine schmerzliche Klage ertönte, als die Trauerkunde nach Europa kam. Das deutsche Volk hat das Andenken Friedrichs im Herzen bewahrt bis auf diesen Tag. Anhalt. Lesebuch. 22. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rotbart lobesam zum heil'gen Land gezogen kam, da mußt' er mit dem frommen Heer durch ein Gebirge, wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not, viel Steine gab's und wenig Brot, und mancher deutsche Reitersmann hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen, fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Nun war ein Herr aus Schwabenland, von hohem Wuchs und starker Hand, des Rößlein war so krank und schwach, er zog es nur am Zaume nach; er hätt' es nimmer aufgegeben, und kostet's ihm das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück hinter dem Heereszug zurück: Da sprengten plötzlich in die Quer fünfzig türkische Reiter daher; die huben an, auf ihn zu schießen, nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, ging seines Weges Schritt vor Schritt, ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken und thät nur spöttisch um sich blicken, bis einer, dem die Zeit zu lang, auf ihn den krummen Säbel schwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut: er trifft des Türken Pferd so gut, er haut ihm ab mit einem Streich die beiden Vorderfüß' zugleich. Als er das Thier zu Fall gebracht, da faßt er erst sein Schwert mit Macht; er schwingt es auf des Reiters Kopf, haut durch bis auf den Sattelknopf, haut auch den Sattel noch in Stücken und tief noch in des Pferdes Rücken; zur Rechten sieht man, wie zur Linken einen halben Türken herunter sinken. Da packt die andern kalter Graus, sie fliehen in alle Welt hinaus, und jedem ist's, als würd' ihm mitten durch Kopf und Leib hindurchgeschnittcn. Drauf kam des Wegs 'ne Christenschar, die auch zurückgeblieben war; die sahen nun mit gutem Bedacht, was Arbeit unser Held gemacht. Von denen hat's der Kaiser vernommen, der ließ den Schwaben vor sich kommen. Er sprach: „Sag' an, mein Ritter wert! wer hat dich solche Streich' gelehrt?" Der Held bedacht sich nicht zu lang: „Die Streiche sind bei uns im Schwang; sie sind bekannt im ganzen Reiche, man nennt sie halt nur S ch w a b e n st r e i ch e." Uhland. 23. Das Rittertum. Das von Heinrich I. begründete Ritterwesen fand seine höchste Aus- bildung während der Kreuzzüge. Dasselbe galt als vorzüglich ehrenvoll. Ihm widmeten sich die Reichen und Adeligen, die den Kriegerdienst zu ihrem Lebcnsberufe machten. Schwergerüstet, von Kopf bis zu den Füßen mit Eisen bedeckt, von Jugend auf im Gebrauche der Waffen geübt, waren diese den gemeinen Kriegern, die zu Fuße dienten, weit überlegen: fast einzig auf ihrer Anzahl beruhte die Stärke des Heeres. Von ihrem Reiterdienste erhielten sie den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten die Ritter einen besonderen Stand. Religion,

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

8. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 33

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 33 — seine Pflicht, sich an die Spitze eines neuen Kreuzzuges zu stellen. Mit einem großen Heere kam er nach Kleinasien. Hier aber hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Lebensmittel fehlten. Zahllose türkische Reiter umschwärmten das Heer oon allen Seiten. Aber Friedrich hielt Ordnung. Durch sein Beispiel wußte er den Mut und die Ausdauer seiner Krieger wunderbar zu stärken. Diese machten sich schon in kleineren Gefechten den Türken furchtbar. Ein schwäbischer Ritter spaltete, so meldet die Überlieferung, einen Türken von oben bis unten. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rotbart lobesam Zum heil'gen Land gezogen kam, Da mußt' er mit dem frommenheer Durch ein Gebirge, wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not. Viel Steine gab's und wenig Brot, Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen, Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Nun war einherr aus Schwabenland, Von hohem Wuchs und starker Hand, Des Rößlern war so krank und schwach, Er zog es nur am Zaume nach, Er hätt’ es nimmer aufgegeben, Und kostet's ihn das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück. Da sprengten plötzlich in dieqner Fünfzig türkische Reiter daher, Die huben an, auf ihn zuschießen, Nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, Ging seines Weges Schritt vor Schritt, Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken Und thät nur spöttlich um sich blicken, Bis einer, dem die Zeit zu lang, Auf ihn den krummen Säbel fchwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, Er trifft des Türken Pferd so gut, Er haut ihm ab mit einem Streich Die beiden Vorderfüß' zugleich. Als er das Tier zu Fall gebracht, Da faßt er erst sein Schwert mit Macht, 3*

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 82

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
82 Erster Zeitraum: 1492—1648. 16. Kriege mit den Türken. (Nach Jo H. Wilh. Zinkeisen, Geschichte des osmanischen Reiches, bearbeitet vom Herausgeber.) Unmittelbar nachdem Franz I. von Frankreich bei Pavia in die Gefangenschaft Karl's V. gerathen war, wandte sich, wie es scheint, nicht er selbst, sondern seine Mutter Louise, wohl nicht ohne seine Mitwissenschaft, an Sultan Soliman, um ihm mit seiner Hülfe die Freiheit zu verschaffen. Allein der Gesandte mit diesem Schreiben wurde schon unterwegs, vielleicht auf Anstiften Fer-dinand's I. (Bruder Karl's V.), sammt seinen 12 Begleitern ermordet und aller der kostbaren Geschenke beraubt, die er dem Sultan überbringen sollte. Eine zweite Gesandtschaft (des Grafen Johann Frangipani), die von dem Könige selbst während seiner Gefangenschaft in Madrid betrieben wurde, erreichte zwar Constantinopel, erhielt aber nur allgemeine Zusagen und Beileidsbezeugungen, und so viel steht fest, daß Soliman auch ohne besondere Aufreizung von Franz I. seine Waffen damals wieder gegen Ungarn gerichtet haben würde, denn schon Anfangs 1524 (also ein Jahr vor der Schlacht bei Pavia) hatte er dem Könige Ludwig Ii. von Ungarn angekündigt, er werde selbst kommen, um sich seiner Hauptstadt Ofen zu bemächtigen und seine Herrschaft dann über Deutschland und ganz Europa ausdehnen. Ludwig Ii. hatte zwar diese Drohung in würdiger Weise beantwortet, aber als sie zur Wahrheit werden sollte, sah er sich auf seine eigenen Kräfte hingewiesen; nicht einmal aus Deutschland von seinem Schwager Ferdinand I., dessen österreichische Länder doch am meisten mitbedroht waren, konnte er eine wirksame Unterstützung erlangen, denn die Reformationsbewegung hatte die Geister der Sache des Türkenkrieges entfremdet, so viel auch auf allen Reichstagen und in den Reichsabfchieden von „Türkennoth" und „Türkenhülfe" die Rede war. So hatte denn Ludwig dem gewaltigen Feinde, dessen Stärke, freilich übertrieben, auf 300,000 Mann mit 300 Kanonen geschätzt wurde, kaum 25,000 Mann und 80 Feldgeschütze entgegen zu stellen. Bei Mohacs ward ant 29. August 1526 das Schicksal Ungarns entschieden. Die ersten Angriffe der Ungarn waren wohl glücklich, die Reiterei durchbrach das erste Treffen der Osmanen, wurde aber, als sie sich ohne Nachhalt zu weit vorwagte, von dem mörderischen Feuer der osmanischen Geschütze geworfen, Alles suchte in aufgelöster Flucht Heil und Rettung, die Meisten fanden auf der Stelle ihren Tod; den entseelten Körper des erst zwanzigjährigen Königs Ludwig, der im begeisterten Siegesmuthe schon fast bis zum Pfortenzelte Soliman's vorgedrungen war, fand man später mit Wunden bedeckt in einem Sumpfe. Nachdem Ofen, wohl gegen den Willen des Sultans, in Asche gelegt worden, trat dieser den Rückzug an, wozu ihn theils der aufgelöste Zustand seines Heeres, theils die Schwierigkeit, dasselbe während des Winters in

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 86

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
86 Erster Zeitraum: 1492—1648. erhielt vom Sultan die Bestätigung des verwaisten Königssohnes als Nachfolgers seines Vaters auf dem ungarischen Throne. Im Sommer 1541 sandte Soliman eine förmliche Kriegserklärung an Ferdinand, der ein Heer bei Ofen gesammelt hatte, und verließ Constantinopel um seine siegreichen Waffen abermals bis an die äußersten Grenzen Ungarns zu tragen. Am 2. Sept. hielt er seinen Einzug in Ofen und wandelte die Hauptkirche der blutlos eroberten Stadt durch das feierliche Frertags-gebet in eine Moschee um. Eine osmanische Besatzung und eine osmanische Verwaltung sicherten hier die Herrschaft des Sultans. Während neuer Unterhandlungen sammelte Ferdinand ein Heer von 60,000 Mann deutscher Reichstruppen, Jialiener und Ungarn, unter Anführung des Kurfürsten Joachim von Brandenburg. Dieses belagerte 7 Tage Pesth, als es aber zum Sturm kommen sollte, verlangten die meuterischen Truppen vorerst Zahlung und da man diese nicht leisten konnte, liefen sie auseinander. Desto derbere Schlage erfolgten im I. 1543, wo Soliman selbst wieder mit unerhörter Macht und Pracht rnt Felde erschien. Der Hauptschlag war gegen Gran gerichtet. Die nur 1500 Mann starke Besatzung hatte wenigstens den Muth die Aufforderung zur unbedingten Uebergabe zurückzuweisen und leistete einige Tage tapfern Widerstand. Als aber, ein verhängnißvolles Wahrzeichen das goldene Kreuz auf der Kathedrale durch eine feindliche Kanonenkugel herab* geschleudert wurde, da sank auch die Kraft und der Muth der Belagerten. Die Besatzung capitnlirte aus freien Abzug, aber dem abziehenden Anführer der Spanier nahm man die Pferde höhnend: .wer zu Schiffe wegfahrt braucht keine Pferde". Man mochte durch Verrath wissen, daß die Sättel mit Gold gefüllt waren. Stuhlweißenburg büßte 10 Tage später den Hel-denmüthigen Widerstand' einiger Tage mit Niedermetzelung fast seiner ganzen Bevölkerung. Der Sultan begnügte sich damit, das stark befestigte Gran zur äußersten Vorhut osmanischer Herrschaft gegen den Westen hin gemacht zu haben. Die 40,000 Mann, welche Ferdinand unterdessen bei Preßburg zusammengezogen hatte, scheinen ihn doch einigermaßen abgeschreckt zu haben, und da er Winterfeldzüge nach dieser Richtung hin überhaupt nicht liebte, so entließ er das Heer bei Belgrad in die Winterquartiere und kehrte nach Constantinopel zurück. Reue Unterhandlungen führten erst 1547 zu einem Frieden, oder vielmehr einem neuen Waffenstillstände auf 5 Jahre, demzufolge Ferdinand nur gegen einen jährlichen Tribut (von 30,000 Ducaten) den ruhigen Besitz des kleinen Theiles von Ungarn, den er noch gerettet hatte, sich sicherte. So endete dieser dritte, siebenjährige Türkenkrieg.
   bis 10 von 90 weiter»  »»
90 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 90 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 4
3 1
4 11
5 3
6 3
7 8
8 0
9 2
10 24
11 30
12 3
13 0
14 5
15 0
16 3
17 4
18 0
19 0
20 0
21 2
22 3
23 0
24 5
25 0
26 1
27 3
28 33
29 0
30 0
31 6
32 0
33 1
34 3
35 0
36 10
37 35
38 0
39 1
40 11
41 2
42 12
43 2
44 2
45 2
46 5
47 0
48 2
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 117
2 102
3 87
4 16
5 5
6 7
7 22
8 49
9 79
10 2
11 5
12 14
13 16
14 91
15 41
16 168
17 714
18 5
19 188
20 36
21 76
22 35
23 371
24 16
25 30
26 146
27 4
28 33
29 56
30 7
31 128
32 12
33 17
34 20
35 29
36 19
37 13
38 14
39 60
40 2
41 50
42 46
43 130
44 4
45 94
46 8
47 15
48 7
49 11
50 5
51 41
52 170
53 10
54 22
55 66
56 43
57 1
58 16
59 34
60 34
61 16
62 4
63 20
64 24
65 77
66 25
67 76
68 63
69 26
70 5
71 43
72 16
73 11
74 19
75 31
76 26
77 238
78 40
79 5
80 9
81 15
82 147
83 71
84 16
85 66
86 22
87 42
88 49
89 36
90 36
91 13
92 538
93 17
94 140
95 31
96 31
97 41
98 363
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 1
2 20
3 9
4 55
5 4
6 60
7 4
8 2
9 11
10 7
11 20
12 9
13 2
14 10
15 2
16 98
17 5
18 1
19 34
20 33
21 2
22 0
23 6
24 39
25 14
26 23
27 4
28 3
29 16
30 1
31 7
32 26
33 58
34 88
35 6
36 1
37 3
38 0
39 20
40 5
41 0
42 1
43 5
44 1
45 12
46 3
47 88
48 63
49 4
50 10
51 8
52 13
53 11
54 12
55 5
56 0
57 6
58 4
59 136
60 2
61 1
62 3
63 3
64 13
65 3
66 0
67 2
68 1
69 0
70 1
71 8
72 3
73 6
74 4
75 14
76 15
77 21
78 8
79 3
80 17
81 120
82 1
83 46
84 1
85 5
86 40
87 20
88 142
89 16
90 8
91 22
92 0
93 1
94 0
95 30
96 2
97 19
98 4
99 3
100 44
101 6
102 19
103 8
104 103
105 1
106 7
107 5
108 25
109 145
110 11
111 2
112 18
113 10
114 4
115 2
116 8
117 2
118 4
119 54
120 0
121 46
122 8
123 9
124 4
125 6
126 83
127 100
128 77
129 48
130 0
131 41
132 11
133 13
134 33
135 3
136 87
137 3
138 82
139 6
140 64
141 3
142 26
143 44
144 0
145 6
146 2
147 2
148 5
149 6
150 5
151 8
152 29
153 25
154 1
155 30
156 50
157 2
158 36
159 47
160 89
161 0
162 1
163 0
164 3
165 3
166 22
167 15
168 0
169 8
170 0
171 32
172 1
173 34
174 0
175 93
176 2
177 83
178 15
179 11
180 36
181 0
182 99
183 59
184 96
185 10
186 43
187 3
188 25
189 9
190 1
191 8
192 6
193 387
194 4
195 8
196 8
197 26
198 4
199 0