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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 314

1822 - Berlin : Reimer
3î4 Poetische Lcsestücke. Mit Freuden, was er hat, in deine Hände legen? „Ihr Wille mag es sein. Was hilft ihr Wille mir?" Er soll dir helfen. Geh! zwei Jahre ged' ich dir. Nur daß, wofern du nicht die Summe findest, Du dich zur Wiederkehr in meine Macht verbindest. Der Ritter dankt ihm, legt das Ehrenwort In seine Hand, und eilet fort. Noch winkt ihm Saladin, und führt ihn auf die Seite: „Befriedige zuvor noch eine Neubegier, „Die mich schon lange sticht, und sage mir, „Was seid ihr Ritter eigentlich für Leute? „Mich reizen Großmuth, Tapferkeit „Am Feinde selbst. Durch welchen Eid, „Durch welchen Spruch, durch welch' Geheimniß seih „In beiden ihr so groß geworden? „Auch mich verlangt nach eurem Orden." — Zwar keiner wäre würdiger, als du, Erwiedert Toron, dieser Ehre, Wenn Großmuth nur des Ordens Regel wäre.' Allein so fest verknüpft ist sie mit unsrer Lehre, So wenig läßt sie Üngetaufte zu, Daß sie sogar dem heil'gen Priesterorden, Dem Muster alles Guten, gleich geworden. Willst du ein Ritter seyn, so sei zuvor ein Christ. Sal. Vergißt du, wer ich bin, und wo du bist? Tor. Isis meine Schuld, wenn dein Begehren Unmöglich ist? Kann ich dem Ungetreu'n Das Bad, der Tauft Bild, gewähren? Durch Wackenstreich, durch Scheitelscheren Ihn firmen, ihn zum Priester weih'n? Wie kann er beichten, Messe hören, Und mit dem Kreuz bezeichnet sein? Sal. Was? nicht an mystischen Gebräuchen, An Heldenmuth erkenn' ich euch. 1 Die Lehren trennen sich, die Tugend ist sich gleich. Von der gewähre mir die Zeichen, Den Pfaffenkram, den laß' ich euch. Der Ritter fühlt sich in der Enge. Was nützte hier Hartnäckigkeit? ■

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 25

1895 - Straßburg : Heitz
25 13. Das Breufch- oder Schirmecker Thal, dessen innerer Teil das Steinthal genannt. wird. Dieses ist jener .merkwürdige Schauplatz des fast sech- zigjährigen, wunderbar gesegneten Wirkens des be- rühmten Pfarrers Oberlin.1 Es hat seineu Nameu von dem alten Schlosse Stein, welches über Belle- sosse hervorragt. Das Steinthal besteht aus 8 Dörfern: Rothau, Nenweiler, Wildersbach, Solbach, Urbach (Fouday), Waldersbach, Bellefosse und Schönberg (öelmont), nebst vier Weilern und einigen Meier- Höfen. Das Steinthal und das Schirmecker Thal werden durch die B r e u s ch bewässert, welche oberhalb Saales, am Fuße des Wiubergs (Climont), entspringt. Zuerst fließt sie in nordöstlicher Richtung nach Rothau und Schirmeck, wendet sich dann allmählich nach Osten, nimmt bei Urmatt die Hasel und deren Zufluß, die Nideck, auf und durchschneidet das ganze Thal bis nach Mutzig, wo sie sich in zwei Arme teilt; der linke, welcher den Hauptstrom bildet, bewässert Mols he im; der rechte fließt bei Dorlisheim, Altorf, Düttleuheim und Düppigheim vorbei; beide Arme vereinigen sich unterhalb Haugenbieten und bilden wieder die eigentliche Arensch, welche, nachdem sie 1 Joh. Friede. Oberlin wurde im Jahr 1740 zu Straß' bürg geboren. (Gest. 1826.) Im Jahre 1767 kam er als Pfarrer nach Waldbach (Waldersbach), wo er 59 Jahre — nach dem Ausdruck des Präfekten des Niederrheins, Lezay- Marnefia — die „Vorsehung des Stein- thales" war.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

8. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 27

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 27 - teten sich zum Gehorsam, zur Ehelosigkeit und zur persönlichen Armut. Dabei übernahmen sie die Verteidigung der Kirche gegen die Ungläubigen. So entstanden in Palästina der Johanniter-Orden, der Orden der Tempelherren und der deutsche Ritterorden. Die Johanniter siedelten im 16. Jahrhundert nach Malta über, weshalb man den Orden auch den Orden der Malteserritter genannt hat. Der Orden besteht heute noch bei uns, allerdings unter veränderten Verhältnissen. Eine Verbindung katholischer Edelleute heißt Malteserritter, während die ähnliche Verbindung evangelischer sich Johanniter nennt. Der deutsche Orden hat sich später durch die Bekehrung der heidnischen Preußen ein besonderes Verdienst erworben. Hinter dieser schönen Lichtseite des Rittertums entwickelte sich aber auch eine Schattenseite. Die Ritter benutzten ihre überlegene Kraft und Gewandtheit auch dazu, um über Schwächere herzufallen. Sie bauten an den Usern der schiffbaren Flüsse und an den Hauptverkehrsstraßen feste Burgen und forderten von den friedlich ihres Weges ziehenden Kaufleuten willkürliche Zölle, oder sie legten sich in Hinterhalte, fielen über die Reisenden her und plünderten sie aus. Hatte ein Ritter etwas gegen den andern, so griff er ihn an (befehdete ihn); dabei wurden die Saaten des Landmanns zertreten, feine Wohnungen zerstört und verwüstet. Der Kaiser, welcher vielfach längere Zeit in Italien zubrachte oder selbst mit den Großen des Reichs im Kriege lag, vermochte nicht dem Unfuge zu steuern. Weil die kräftige Faust mehr galt als das Recht, so nennt man jene Zeit die Zeit des Faustrechts. c. Die Bürger. Einige unserer deutschen Städte führen ihren Ursprung auf die Zeit vor Christi Geburt zurück, andere verdanken ihr Entstehen deutschen Kaisern, wie Karl dem Großen und Heinrich I.; wieder andere haben sich später aus kleineren Ortschaften, durch ihre Lage und besondere Verhältnisse begünstigt, im Lause der Zeit zu großer Bedeutung entwickelt. Die Städte wurden mit Mauern und Gräben zum Schutze der Einwohner umgeben. Sie glichen so den Burgen.

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 90

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
90 Erster Zeitraum: 1492—1648. ^hrte er eiligst um, ohne es zu einer Hauptschlacht kommen zu lassen. Damit war der Zweck des Feldzugs nach der Ansicht der meisten Reichs-sürsten erreicht, die nicht ganz Ungarn für Ferdinand erobern, sondern nur die deutsche Grenze sichern und den Türken die Wiederkehr wenigstens für die nächste Zeit verleiden wollten. Deßhalb löste sich das Reichsheer zum größten Theil auf und nur der kleinere setzte mit den kaiserlichen Truppen den Krieg in Ungarn fort. 18. Die Wiedertäufer. (Nach Georg Weber, Zur Geschichte des Reformations-Zeitalters, Umrisse und Ausführungen, bearbeitet vom Herausgeber.) Schon im Bauernkriege (stehe Nr. 13) waren hier und da Wiedertäuferische Lehren zu Tage getreten: Thomas Münzer in Mühlhausen und andere demagogische Prediger lehrten ein Fortleben der prophetischen Kraft des alten Testamentes in den gläubigen Gemüthern, ein ekstatisches Ergriffenwerden mittelst höherer Inspirationen, die insbesondere bei dem Acte der Lebenserneuerung durch die Taufe in reiferen Jahren eintreten sollten. Mit den religiösen Schwärmereien waren vielfach Ansichten und Lehren verbunden, die, auf subjectiver Auslegung biblischer Sprüche beruhend, durch praktische Anwendung im bürgerlichen Leben den bestehenden staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen die größten Erschütterungen bereitet hätten. Diese wiedertäuserische Richtung, welche, im schroffsten Gegensatze zum Katholicismus, den Sacramenten und allen äußerlichen Neligionshandlungen nur geringen oder gar keinen Werth beilegte, war die demokratisch-republikanische Seite der Reformation. Ihre Secten strebten nicht nur nach einer Reformation der christlichen Kirche in Lehre und Gottesdienst, wie die Lutheraner, nicht nur nach Verbesserung der Sitte und Verfassung, welche die Zwing-lianer und Calvinisten als Hauptaufgabe ansahen; ihr Ziel war vielmehr die Gemeinschaft der „Heiligen", die „Sammlung aller wahrhaft Gläubigen und Wiedergebomen aus der großen verderbten Kirche in eine neue heilige Gemeinde, welche dazu berufen fei, das Reich Gottes und feine Entwickelung so wie feine Verherrlichung auf Erden in einem sichtbaren (tausendjährigen) Reiche vorzubereiten und auszuführen". In diesem Bunde der Gläubigen, in den man durch die Wiedertaufe eintrete, sollte alles Weltliche und Sündhafte durch Zucht und Bann fern gehalten, die christlichen Grundsätze wahrer Bruderliebe durch Gemeinschaft der Güter und durch ein Waffen- und rache-loses Leben zur wirklichen Ausführung gebracht werden; kein solcher durch die Wiedertaufe geheiligter Christ dürfe ein obrigkeitliches Amt bekleiden, das Schwert brauchen, einen Eid schwören u. s. w. Da sie den größten Werth auf

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 573

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
91. Der National-Convent seit der Hinrichtung Ludwig's Xvi. 573 sondern eine Henkerthat zu verrichten. Alle gingen sie mit ächtem Stoicismus zum Blutgerüste, die marseiller Hymne, mit Anwendung auf sich, singend: „Allons enfants de la patrie, Contre nous de Ia tyrannie Le jour de gloire est arrivd: Le couteau sanglant est levd.“ Fast alle entronnenen Häupter dieser Partei hatten das Loos, nach weit mehr Angst, einem gleichen Verderben zuletzt zu unterliegen. Nur sechs erlebten in sichern Asylen das Ende dieser grauenvollen Zeit. Mit den Menschen fuhr man fort, auch jede sachliche Erinnerung an die Vergangenheit zu vertilgen. So führte man eine ganz neue Zeitrechnung ein; der neue republikanische Kalender, an die Stelle des christlichen gesetzt und von dem berühmten Lalande eingerichtet, veränderte die Namen der Monate und Tage, setzte die Dekade an die Stelle der Woche, so daß der zehnte Tag, statt des siebenten, Ruhetag, und das Jahr in zwölf gleiche Monate von 30 Tagen, mit 5 Ergänzungstagen, eingetheilt wurde, an welchen das Fest des Genies, der Arbeit, der schönen Handlungen, der Belohnung und der Meinung, am eigentlichen Schalttage aber der Revolutionstag noch besonders gefeiert werden sollte. Die vierjährige Periode von einem Schaltjahre zum andern hieß Franciade und die Zeitrechnung begann vom 22. September 1792 als dem Gründungstage der Republik. Der Abschaffung der christlichen Zeitrechnung folgte die des christlichen Gottesdienstes selbst, denn die Kirche ward als die alte Gegnerin der Revolution angesehen und ihre völlige Vernichtung ein Lieblingsthema der Debatten. Am 7. November erschien der Bischof von Paris, Gc^l, mit einem großen Zuge Cleriker, geführt von dem Gemeinderathe, im Convent, um sich im Angesichte der Nation von dem alten „Aberglauben" feierlich loszusagen. Der Berg stimmte mit heftigem Klatschen ein, bie'abgeorbneten, welche selbst eine kirchliche Würde bekleideten, folgten dem Beispiele. Am 10. wurde Notrebame, in Anwesenheit des Conventes und Stadtrathes, durch eine halbberauschte Bande frecher Sansculotten als Tempel der Göttin Vernunft eingeweiht, und die Darstellerin der letzteren, eine gefällige Schönheit des Ballets, im Florkleide auf dem Hauptaltar sitzend, mit der Carmagnole umtanzt. So ging das Unwesen in täglichen Wiederholungen fort und wurde in den Provinzen mit Eifer nachgeahmt. Mit diesem Unwesen waren indessen weder Robespierre und Danton noch die Mehrheit des Conventes einverstanden, und dieser, welcher kurz vorher den katholischen Gottesdienst proscribirt hatte, decretirte, auf Robespierre's Verlangen die Freiheit der Culte. Ueberhaupt wandte sich die Mehrheit des Conventes auf dem damaligen Gipfelpunkte der Revolution einer gemäßigten Richtung zu. Es trat immer mehr eine Spaltung des bisher gemeinsam herrschenden Berges in die drei naturgemäß neben einander bestehenden Richtungen hervor: die äußerste Linke („leg enrag^s“), unter Leitung H^rt's (der die Schamlosigkeit hatte, vor Gericht Marie Antoinette eines blutschänderischen Um-
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