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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 25

1895 - Straßburg : Heitz
25 13. Das Breufch- oder Schirmecker Thal, dessen innerer Teil das Steinthal genannt. wird. Dieses ist jener .merkwürdige Schauplatz des fast sech- zigjährigen, wunderbar gesegneten Wirkens des be- rühmten Pfarrers Oberlin.1 Es hat seineu Nameu von dem alten Schlosse Stein, welches über Belle- sosse hervorragt. Das Steinthal besteht aus 8 Dörfern: Rothau, Nenweiler, Wildersbach, Solbach, Urbach (Fouday), Waldersbach, Bellefosse und Schönberg (öelmont), nebst vier Weilern und einigen Meier- Höfen. Das Steinthal und das Schirmecker Thal werden durch die B r e u s ch bewässert, welche oberhalb Saales, am Fuße des Wiubergs (Climont), entspringt. Zuerst fließt sie in nordöstlicher Richtung nach Rothau und Schirmeck, wendet sich dann allmählich nach Osten, nimmt bei Urmatt die Hasel und deren Zufluß, die Nideck, auf und durchschneidet das ganze Thal bis nach Mutzig, wo sie sich in zwei Arme teilt; der linke, welcher den Hauptstrom bildet, bewässert Mols he im; der rechte fließt bei Dorlisheim, Altorf, Düttleuheim und Düppigheim vorbei; beide Arme vereinigen sich unterhalb Haugenbieten und bilden wieder die eigentliche Arensch, welche, nachdem sie 1 Joh. Friede. Oberlin wurde im Jahr 1740 zu Straß' bürg geboren. (Gest. 1826.) Im Jahre 1767 kam er als Pfarrer nach Waldbach (Waldersbach), wo er 59 Jahre — nach dem Ausdruck des Präfekten des Niederrheins, Lezay- Marnefia — die „Vorsehung des Stein- thales" war.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

7. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 57

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 57 — 1) Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte. 2) Die Schweden bekamen Vorpommern (linke Oderseite), die Inseln Rügen, Usedom und Wollin/ außerdem eine Anzahl deutscher Städte an der Nord- und Ostsee, so daß sie die Mündungen der wichtigsten deutschen Ströme mit Ausnahme des Rheines beherrschten. Die Mündungen des Rheines waren in den Händen der Niederländer, deren Trennung vom deutschen Reiche ebenfalls im westfälischen Frieden anerkannt wurde. Frankreich erhielt das ganze Land zwischen Vogesen und Rhein (Elsaß), mit Ausnahme von Straßburg; außerdem wurde ihm der Besitz der lothringischen Städte, welche bereits vor 100 Jahren in seine Hände gekommen waren, bestätigt. Einzelnen deutschen Fürsten wurden neue Besitzungen, meistens aus eingezogenen geistlichen Gütern, zugesprochen. 3) Die Macht des deutschen Kaisers wurde beschränkt/ er konnte nicht mehr selbständig über Krieg und Frieden oder über Bündnisse entscheiden. Den Fürsten dagegen war von nun an gestattet, unter sich und mit auswärtigen Mächten Bündnisse einzugehen, nur sollten diese nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet sein. Während des Krieges hatte Bayern die Kurwürde Friedrichs V. von der Pfalz erhalten/ für dessen Sohn wurde eine neue Kurwürde errichtet.

8. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 383

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
35. Die verfassunggebenden Vevsannnlnngen in Deulschland. 383 stürmten Preußen und Sachsen die letzten festen Stellungen des Auf- standes, nach deren Verlust sämmtliche Hauptstraßen Dresdens mit Geschütz bestrichen werden konnten. Dresden mußte jetzt geräumt werden; in geordneten Reihen bewegten sich die 6000 Aufständischen nach Freiburg hin, auf der einzigen Straße, die noch frei war; der letzte Haufe löste sich vor Chemnitz aus. Die Mehrzahl entkam; die Führer, die nicht, wie Heubner und Bakunin, in die Hände ihrer Feinde gerathen waren, wandten sich nach der Pfalz und Baden wo jetzt die schwarz-roth-goldene Fahne auch zu mnem Banner des Aufstandes geworden war. Eine nach Kaiserslautern ausgeschriebene Volksversammlung (2. Mai) beschloß, die Negierung, die Beamten und die Gemeinden zur Anerkennung der Verfassung aufzufordern, die Steuern zu ver- weigern, die Landeskassen in Beschlag zu nehmen, sich mit den an- grenzenden deutschen Volksstämmen zu verbrüdern, die Volksbewaff- nung zu organisiren und einen Landesvertheidigungs-Ausschuß zu bil- den. Der Ausschuß trat sofort in Thätigkeit, berief polnische Offiziere aus Frankreich, bestellte 30,000 Gewehre und ordnete allgemeine Wahlen zur Bildung einer Volksvertretung an. Von Kaiserslau- tern aus decretirten die improvisirten Stände die Lostrennung der Pfalz von Baiern und die Ernennung einer provisorischen Regierung. Das Militär, aus geborenen Pfälzern bestehend, trat in großer Mehrheit über. Der Aufstand der Pfalz hatte seinen revolutionären Charakter bereits entschieden ausgesprochen, als die Bewegung in Baden sich noch innerhalb der gesetzlichen Schranken hielt. Es fehlte hier der Stachel, der die Pfälzer vorwärts trieb: eine Regierung, die sich den Volkswünschen widersetzte. Die badische Regierung erkannte die Reichs- verfassung an und verordnete die Beeidigung der Beamten auf die- selbe; indessen geschah dies so zögernd, so von der öffentlichen Mei- nung abgedrungen, daß der Verdacht blieb, man handle weder freiwil- lig, noch aufrichtig. Die „Ganzen" — wie man die extreme Partei der Agitation im Gegensätze zu den Gemäßigten nannte — hielten die Zeit gekommen, offen das Banner der Republik zu entfalten. In Rastatt verbrüderte sich die (fast ausschließlich badische) Besatzung mit den Bürgern; einer der Redner aus dem Soldatenstande erklärte laut, jetzt müsse man mit dem Volke gehen, da die Könige ihren bösen Willen so deutlich verriethen. Dieser Mann wurde am fol- gen Tage (11. Mai) verhaftet, und nun brach der Sturm los. Ge- neral Hoffmann, der mit einigen Schwadronen und reitender Artil- lerie von Karlsruhe herbeieilte, mußte die Flucht ergreifen, Bürger- wehr und Militär vereinigten sich. In der Nacht vom 13. auf den 14. Mai griff der Aufruhr nach Karlsruhe hinüber. Im wilden Tumult zerschlugen die Soldaten alles Geräth in ihrer Kaserne und wollten das Zeughaus erbrechen. Am Abend des 14. Mai zog der Landes-Ansschuß, von Militär aus Rastatt mit schwerem Geschütz be-

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 164

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
164 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751-1096. sich Karl der Kahle wiederum, wie einst nach dem Tode Lothar's Ii., dem bedächtigeren Bruder die Beute durch kecke Ueberraschung vorweg zu nehmen und ließ sich, während Ludwig der Deutsche einen Einsall in das Westreich machte, zu Rom am Weihnachtsfeste 875 (75 I. nachdem sein gleichnamiger Großvater mit der Kaiserkrone geschmückt worden) vom Papste (Johann Viii.) krönen, als Kaiser Karl Ii. Im nächsten Jahre (876) endigte auch Ludwig der Deutsche in der Pfalz zu Frankfurt sein vielbewegtes Leben, der als ein kleiner Unterkönig von Baiern begonnen und durch die Theilung des lotharischen Reiches endlich alle deutschen Stämme unter seinem Scepter vereinigt hatte. Die von ihm verfügte Theilung des Reiches unter seine drei Söhne, die Konsequenz seines eigenen Auftretens gegen Vater und Brüder beweist freilich, wie fern ihm der Gedanke eines abgeschlossenen deutschen Reiches lag. Uebrigens hat sich in wenigen Zeiträumen der deutschen Geschichte unser Vaterland eines so lange dauernden, nur durch unbedeutende Grenzkriege unterbrochenen Friedens erfreut. Karl der Kahle, welcher seinem Bruder Ludwig Italien durch List vorweggenommen hatte, wagte schon, auf seine mehr erschlichenen als, erstrittenen Erfolge bauend, die kaiserlichen Ansprüche noch weiter auszudehnen und seine begehrlichen Blicke von dem Sitze der alten Cäsaren, den er so eben gewonnen, aus den neuen Kaisersitz zu Aachen zu richten. Lothringen, das schon einmal den Kaiser als seinen Herrn anerkannt hatte und nun erst seit 6 Jahren dem ostfränkischen Reiche angehörte, suchte er wieder zu gewinnen und dazu noch, wie man sagte, selbst die ostfränkischen Gaue von Mainz, Worms und Speyer, um so den Rheinstrom zur Grenze des Ost-und Westreichs zu machen — er der erste unter den Königen Galliens, der sich so hoher Dinge vermaß. Diesen Plan hoffte er um so leichter auszuführen, als nach Ludwig's des Deutschen Tode das ostfränkische Reich wieder in drei Theile zerfiel und deren Inhaber nicht einig unter einander waren. Mit einem ansehnlichen Heere (50,000 M.?) kam er nach Köln, um durch dessen Besetzung dem Gegner den Uebergang über den Rhein zu wehren. Ludwig der Jüngere (reg. 876—882) aber ging mit einem kleinen Heere von Ostfranken, Sachsen und Thüringern bei Andernach, an der schmalen Oeffnung des Maiengaues, über den Rhein und schlug (8. Octbr. 876) die durch einen Nachtmarsch in beständigem Regen erschöpften Truppen seines Oheims; der feige Kaiser wurde von der allgemeinen Flucht mit fortgerissen und ruhte nicht eher, als bis er am Abend des folgenden Tages mit wenigen Begleitern Lüttich erreicht hatte. Diese Niederlage der Uebermacht erschien den Zeitgenossen als ein gerechtes Gottesurtheil, als wohl verdiente Züchtigung frevelhaften Uebermuthes. Es war die erste in der langen Reihe von Schlachten, in denen deutsche Männer ihre Freiheit und ihre Grenzen gegen die Ländersucht des westlichen Nachbarn vertheidigten.

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 506

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
506 77. Der siebenjährige Krieg in Deutschland. Die Feldzüge des Jahres 1758. In diesen wie den folgenden Jahren, bis zum Frieden, war der Kriegsschauplatz ein doppelter: im westlichen Deutschland gegen die Franzosen (80,000 M.), welche ihre Kriegsbewegungen abgesondert von denen ihrer Verbündeten erhalten wollten, da sie bereits an den Frie- den mit England (in dem gleichzeitigen Seekriege, s. Nr. 76) dachten, im östlichen Deutschland gegen die (75,000) Russen, (122,000) Oester- reicher, (32,000) Reichstruppen und (21,000, Anfangs nur 7000) Schweden. Der König überließ den Krieg auf dem westlichen Schauplatze dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig, der den beiden verbündeten Königen von England und Preußen durch Verwandtschaft nahe stand und die wichtigsten Eigenschaften eines tüchtigen.anführers in sich ver- einigte: Muth und ruhige Geistesgegenwart, scharfsichtigen Blick für die Wahl des Angriffs, richtige Beurtheilung seiner Gegner und ge- schickten Tact in der Auswahl seiner nächsten Gehülfen. Diesem talent- vollen Manne gelang es, die aus verschiedenen Volksstämmen zusammen- gesetzten, ungebildeten Truppen in kurzer Zeit zu einem Ganzen zu ver- schmelzen und mit einem Eifer zu beleben, wie er kaum in höherem Grade bei dem Heere des Königs zu finden war. Schon in der Mitte Februar 1758 eröffnete der Herzog mit etwa 30,000 Mann den Feldzug gegen die in weiten Winterquartieren (von Goslar bis Verden) zerstreuten Franzosen (unter Clcrmont), welche er bis über den Niederrhein zurücktrieb. Im Anfänge des Juni ging auch er unterhalb Emmerich über den Rhein, trieb die (47,000) Fran- zosen vor sich her und schlug sie bei Crefeld (23. Juni), indem er mit seinem rechten Flügel höchst verwegen den feindlichen linken Flügel umging, während die französischen Unterbefehlshaber die ihnen ertheilten Befehle nicht ausführten und ihre Reiterei sich geradezu weigerte, einen Angriff zu machen. Der Marschall Contades erhielt nun den Ober- befehl des Hauptheeres der Franzosen; ein kleineres französisches Heer- unter Soubise drang von Hanau aus gegen Kassel vor. Deßhalb ging Ferdinand über den Rhein zurück und Contades folgte ihm. Doch ge- schah nichts von Bedeutung, Ferdinand konnte, bei der Unthätigkeit, in welcher Soubise verharrte, die Vereinigung der beiden französischen Heere verhindern, von denen das größere (unter Contades) im Anfänge des Winters auf das rechte Rheinufer zurückkehrte und zwischen Rhein und Maas Winterquartiere bezog, was Soubise, nachdem er über den Main zurückgegangen war, zwischen diesem Flusse und dem Rheine, der Herzog Ferdinand in den Bisthümern Münster, Paderborn und Osna- brück that. Der König führte auf dem östlichen Schauplatz den Krieg An- fangs nicht minder glücklich. Er eroberte zunächst Schweidnitz, welches er durchaus nicht in seinem Rücken in Feindeshänden lassen durfte, drang dann, während die Oesterreicher einen Angriff auf Böhmen er-
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