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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 379

1880 - Sondershausen : Eupel
379 Die Schweizer sehn den Reitersmann mit doppelt großen Augen an: „Nun wird er uns doch sagen müssen, von wem wir soll'n die Leute grüßen?" Der aber sagt es gleichwohl nicht. „Habt ihr den Gruß nur ausgericht't von dem, der kommt, so werden sie's ver- stehn. Lebt wohl, ihr Herrn, auf Wiedersehn." Das war des Reiters letztes Wort, des andern Morgens war er fort. Hagenbich. 33. Die Übergabe der augsburgischen Konfession. 25. Juni 1530. Der Kaiser Karl V. hatte 1529 einen Reichstag nach Spei er aus- geschrieben. Dort setzten die Römischen den Beschluß durch, daß es keinem ferner gestattet werden solle, zu den Lutherischen überzugehen. Dagegen legten diese eine Protestation, d. i. Einsprache ein, in der sie erklär- ten, daß sie bei ihres Herrn und Heilandes Wort, welches sie ohne Zwei- fel rein und lauter hätten, verbleiben wollten, und daß sie aus redlichen Gründen den Beschluß des Reichstages für nichtig erklären müßten. Von dieser Protestation hießen die Lutherischen seitdem Protestanten. Ein Protestant ist also ein solcher, der protestirt gegen alle Lehre, welche nicht in der heiligen Schrift gegründet ist. Für das folgende Jahr schrieb der Kaiser einen Reichstag nach Augs- burg aus. Dort sollte über die lutherische Lehre gütliche Unterredung ge- pflogen und wegen des Türkenkrieges beraten werden. Denn die Türken hatten 1453 Konstantinopel erstürmt und bedrohten seitdem init ihren wil- den Horden die deutschen Lande. Kaiser Karl gedachte sie zu bekriegen, und dazu gebrauchte er die Hilfe der Evangelischen; daher war er gegen diese milder gesinnt. Zu diesem Reichstage zog nun auch Kurfürst Johann von Sachsen mit den drei Gottesgelehrten Philipp Melanchthon, Justus Jonas und Spalatin. Luther blieb unterwegs auf der Feste Koburg, damit er den Unterhandlungen nahe und doch sicher sei. Hier brachte er täglich drei Stunden in brünstigem Gebete für das theure Evangelium zu, schrieb auch, wenn ihm Trost mangeln wollte, Psalm 118, 17: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werk verkündigen," an alle Wände seines Zimmers und sandte viele tröstliche Briefe und Mahnungen zur Be- ständigkeit gen Augsburg. Während der Kaiser noch verzog, hatte Melanch- thon Zeit gehabt, ans des Kurfürsten Befehl das Glaubensbekenntnis der Evangelischen aufzusetzen. Luther hatte es zuvor durchsetzen müssen und hatte es gut geheißen, und der Kurfürst Johann von Sachsen, Markgraf Georg von Brandenburg, Herzog Ernst von Lüneburg, Landgraf Philipp von Hessen, Herzog Johann Friedrich von Sachsen, Herzog Franz von Lüneburg, Fürst Wolfgang von Anhalt und die beiden Abgesandten der Städte Nürnberg und Reutlingen hatten es unterschrieben. Als die Got- tesgelehrten gegen den Kurfürsten sich erboten, wenn er etwa Bedenken trage, bei ihnen zu stehen, so wollten sie allein vor den Kaiser treten und sich verantworten, gab er ihnen zur Antwort: „Das wolle Gott nicht, daß ihr mich ausschließet; ich will Christum auch bekennen." Am 25. Juni nachmittags drei Uhr versammelten sich die Reichs- stände in der Kapelle des Bischofshofes. Außer den Fürsten und Abge- ordneten ließ der Kaiser niemand zu. Die beiden Kanzler des Kurfürsten, Dr. Brück und Dr. Beyer, traten in die Mitte des Zimmers, jener mit dem lateinischen, dieser mit dem deutschen Text des Bekenntnisses. Der

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

7. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 57

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 57 — 1) Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte. 2) Die Schweden bekamen Vorpommern (linke Oderseite), die Inseln Rügen, Usedom und Wollin/ außerdem eine Anzahl deutscher Städte an der Nord- und Ostsee, so daß sie die Mündungen der wichtigsten deutschen Ströme mit Ausnahme des Rheines beherrschten. Die Mündungen des Rheines waren in den Händen der Niederländer, deren Trennung vom deutschen Reiche ebenfalls im westfälischen Frieden anerkannt wurde. Frankreich erhielt das ganze Land zwischen Vogesen und Rhein (Elsaß), mit Ausnahme von Straßburg; außerdem wurde ihm der Besitz der lothringischen Städte, welche bereits vor 100 Jahren in seine Hände gekommen waren, bestätigt. Einzelnen deutschen Fürsten wurden neue Besitzungen, meistens aus eingezogenen geistlichen Gütern, zugesprochen. 3) Die Macht des deutschen Kaisers wurde beschränkt/ er konnte nicht mehr selbständig über Krieg und Frieden oder über Bündnisse entscheiden. Den Fürsten dagegen war von nun an gestattet, unter sich und mit auswärtigen Mächten Bündnisse einzugehen, nur sollten diese nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet sein. Während des Krieges hatte Bayern die Kurwürde Friedrichs V. von der Pfalz erhalten/ für dessen Sohn wurde eine neue Kurwürde errichtet.

8. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 227

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Der dreißigjährige Krieg bis zum Tode Gustav Adolfs. 227 Sachsen für sich. Der spanische Befehlshaber in den Niederlanden, Spitzolk< erhielt den Befehl, in die Unterpfalz einzubrechen. Der Kurfürst von Sachsen übernahm aus alter Freundschaft gegen Oesterreich und aus alter Feindschaft der Lutheraner gegen die Caloinisten, für die Abtretung der Oberund Niederlausitz Seitens Ferdinand's, die Unterwerfung Schlesiens (nebst der Lausitz), welches als böhmisches Nebenland auch Friedrich anerkannte. In Böhmen vereinigte sich das liguistische Heer unter Herzog Maximilian und Tilly mit den kaiserlichen Truppen unter Boucquoi; den Oberbefehl führte Maximilian, dem der Kaiser die pfälzische Kurwürde und alle Eroberungen im Reiche versprochen hatte. Das böhmische Heer befehligte Christian von Anhalt. Er hatte blos geworbenes Kriegsvolk und einige Tausend Ungarn, die ihm Bethlen Gabor gesendet. Eine entscheidende Schlacht schien unvermeidlich, denn beide Heere waren in mißlichen Umständen, — Seuchen wütheten, Hunger und Noth waren bei beiden Theilen groß. Im Lager des Königs war Kriegsrath. Christian von Anhalt sagte: der Feind wolle nach Prag, man müsse dahin zurück, die Hauptstadt zu decken; — Graf Thurn, beschränkt und eigensinnig wie immer, wollte seinen Kopf zum Pfand einsetzen, daß dieses Maximilian's Absicht nicht sei, man müsse das Lager behaupten und das Land decken. Als man erfuhr, daß Maximilian wirklich nach Prag marfchire, mußte Christian von Anhalt sich zu einem Nachtmarsche entschließen. Um Mitternacht stand er auf dem weißen Berge. Das Heer war erschöpft, entmuthigt, demoralisirt; Friedrich war in Prag. Es war zwischen 12 und 1 Uhr am 8. Nov., an einem Sonntage, als das kaiserliche Heer unter Tilly sich gegen die Böhmischen in Bewegung setzte. Christian von Anhalt warf mit feiner Reiterei die Kaiserlichen über den Haufen mit solchem Glück, daß dadurch auch zwei Infanterie-Regimenter zum Wanken gebracht wurden. Tilly aber schickte den Böhmischen sofort 500 Reiter in die Flanke, welche diese mit solcher Wuth angriffen, daß nicht allein der Fürst von Anhalt selbst verwundet und gefangen, sondern auch die ganze Reiterei zersprengt und in die Flucht gejagt wurde. Die geworfene Reiterei brachte Unordnung in die Reihen des Fußvolks, was die Kaiserlichen geschickt benutzten und mit der ganzen Armee vorrückten. Die Böhmischen machten nock vereinzelte Angriffe, die das Gepräge der Unentschlossenheit des Führers und die Feigheit der Soldaten in gleichem Maße bezeugten. Die Schlacht hatte nur eine Stunde gedauert und der Sieger schlug seinen Verlust nur auf 100 Mann an. Aber 5000 der Besiegten sollen das Schlachtfeld bedeckt haben — 5000 Gefangene, 100 Fahnen so wie die gesammte feindliche Artillerie fielen in des Siegers Hände. Böhmen, Mähren, Schlesien, die Lausitz gehorchten wieder dem Fürsten, den sie ein Jahr vorher abgesetzt hatten. Das unglückliche Königspaar pilgerte über Breslau, Berlin nach Holland. Niemand ahnte damals, daß ein Enkel (Georg I.) dieses hartbedrängten Paares einst den englischen Thron^besteigen toürwf^ 15*

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 273

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
44. Christine, Königin von Schweden. 27:3 Die Rückwirkungen eines solchen Betragens können nicht ausbleiben; um so weniger fühlt sie sich darin zufrieden, heimisch oder glücklich. Da geschieht es nun, daß dieser Geist der Nichtbefriedigung sich vor Allem auf die religiösen Dinge wirft. Die weitläufigen Predigten, die ihr schon immer Langeweile gemacht und die sie um der Reichsordnung willen anhören mußte, wurden ihr nun unerträglich. In der Stimmung, in welche sie hierdurch gerieth, in der sie sich von der angenommenen Landesreligion innerlich entfernte, ward sie nun durch die Ankunft der fremden Gelehrten bestärkt. Einige waren katholisch, andere, z. B. Isaak Vossius, gaben Anlaß, sie für ungläubig zu halten. Besonders machte ein Ausspruch Cicero's, daß die wahre Religion nur eine sein könne und alle andern falsch sein müßten, auf sie Eindruck. Die Frage war nur eben, welche dies fei. Sie war neun Jahre alt, als man ihr zuerst eine nähere Notiz von der katholischen Kirche gab und ihr unter Anderem sagte, daß in derselben der ehelose Stand ein Verdienst sei. „Ach", rief sie aus, „wie schön ist dies, diese Religion will ich annehmen." Man verwies ihr das ernstlich; desto hartnäckiger blieb sie dabei. Daran knüpfen sich weitere verwandte Eindrücke. „Wenn man katholisch ist", sagte sie, „hat man den Trost, zu glauben, was so viele edle Geister sechszehn Jahrhunderte lang geglaubt; einer Religion anzugehören, die durch Millionen Wunder, Millionen Märtyrer bestätigt ist, die endlich", fügt sie hinzu, »so viele wunderbare Jungfrauen hervorgebracht hat, welche die Schwachheiten ihres Geschlechtes überwunden und sich Gott geopfert haben." Der erste, dem sie ihre Neigung zu erkennen gab, war ein Jesuit, Antonio Macedo, Beichtvater des portugiesischen Gesandten. Plötzlich verschwand Macedo von Stockholm. Die Königin that, als lasse sie ihn suchen, verfolgen, aber sie selbst hatte ihn nach Rom geschickt, um ihre Absicht zunächst dem Jesuitengeneral vorzutragen und ihn zu bitten, ihr ein paar vertraute Mitglieder seines Ordens zuzusenden. Im Februar 1652 langten diese in der That in Stockholm an, und in dem Königspalaste Gustav Adols's traten Abgeordnete von Rom mit seiner Tochter zusammen, um mit ihr über ihren Uebertritt zur römischen Kirche zu unterhandeln. Der Reiz für Christine lag auch darin, daß Niemand etwas davon ahnte; auch sprach sie mit thuen über die Schwierigkeiten, die es haben werde, wenn sie sich zu dem Ueber-tritte entschließe, ihn ins Wert zu setzen. Sie fragte, ob ihr der Papst nicht die Erlaubniß geben könne, das Abendmahl alle Jahre einmal nach lutherischem Gebrauche zu nehmen. Sie antworteten: Nein; „dann", sagte sie, »ist keine Hülse, ich muß die Krone aufgeben". Denn bahin richteten sich ohnedies ihre Gedanken von Tage zu Tage mehr. Nicht immer gingen die Geschäfte des Landes nach Wunsch. Der mächtigen Aristokratie gegenüber bildete die Königin mit ihrer aus so vielen Ländern herbeigezogenen Umgebung, mit dem Thronfolger, den sie dem Lande auf- P Ü tz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Iii. 2. Aufl. 18

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 57

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
11. Karl's V. Wahl und Wahlcapitulation. 57 diese Gefahr bei seinem ungleich mächtigern Nachfolger noch drohender und unvermeidlicher. Daher mußte Karl V. in der von den Kurfürsten entworfenen Wahlcapitulation (in 34 Artikeln) außer den allgemeinen Versprechen, welche bei jeder Wahl ertheilt wurden (das Reich und alle Glieder des Reiches, die Kirche, das Recht, den Frieden zu schützen, die Privilegien aller Stände, namentlich der Fürsten und Kurfürsten, zu schützen), noch insbesondere geloben, ohne Wissen und Willen der Kurfürsten kein Bündniß mit fremden Staaten zu schließen, nichts, das dem Reiche gehört, zu veräußern oder zu verpfänden, von freien Stücken keinen Krieg anzufangen, aber das Reich im Falle eines Angriffs zu vertheidigen, keine fremden Kriegsvölker in das Reich zu führen, ohne Zustimmung der Kurfürsten keine Steuern auszuschreiben und keinen Reichstag zu berufen, die Reichsämter (Kanzler, Marschall u. a.) nur an Einheimische, welche „von gutem Stande" seien, zu vergeben, in den Reichsverhandlungen und in dem Verkehr mit den Ständen sich nur der deutschen oder lateinischen Sprache zu bedienen, Niemanden zu Diensten außerhalb des Reiches zu verpflichten, selbst so viel als möglich seine Residenz innerhalb der Reichsgrenzen zu nehmen, sich zum Empfange der Krönung persönlich in das Reich zu begeben, auch später die kaiserliche Krone zu empfangen u. f. w. Den Wahlfürsten schien auch ihre Zukunft um so beruhigter, als eiu Monarch an die Spitze trat, dessen voraussichtliche öftere Abwesenheit vom Reiche ihrer ständischen Selbstregierung Raum ließ, und dies war nicht das letzte Motiv der vollzogenen Wahl. Der gesicherte Besitz des Kaiserthums verlangte, daß Karl, sobald als möglich, zum Empfang der Krönung nach Deutschland gehe. Wohl herrschte Unzufriedenheit in Spanien, die königliche Gegenwart schien nöthig, um einen gewaltsamen Ausbruch der bösen Stimmung zu verhindern. Aber die Günstlinge, die Karl aus Belgien mit sich genommen, sehnten sich aus Spanien hinweg, wo man sie beschuldigte, durch eine käufliche Verwaltung und schamlose Erpressungen sich bereichert zu haben. Diese niederländische Umgebung des Königs, in dem Verlangen, die Früchte ihrer spanischen Ernte daheim in Ruhe zu genießen, wußte die für Karl's Herrschaft aufsteigenden Gefahren als geringfügig darzustellen und konnte auf dringende Briefe, die aus Deutschland eintrafen, hinweisen. Karl bestellte den Cardinal Adrian von Tortosa zum Statthalter feiner spanischen Königreiche, der schon als Niederländer wenig geeignet war, die erbitterten Spanier zu beruhigen. In dem Augenblicke, als der König abreiste, brachen schon Aufstände in mehreren Städten Spaniens aus. Doch ihn hielt nichts zurück, er schiffte sich am 19. Mat zu Corunna in Galicien ein und landete ant 1. Juni zu Vließingen. Mit Heinrich Viii. von England traf er in Dover und in Gravelmgen zusammen, um das englische Bündniß sester zu knüpfen, auf das ihn das gespannte Verhältniß zu Frankreich anwies. Der Festlichkeiten bet seinem Durchzuge durch Brügge, Gent, Brüssel war kein Ende, und den in Brüssel versammel-
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TM Hauptwörter (200)200

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