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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

6. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 356

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
356 ohlen, ihn vor seinen Richterftuhl zu führen. „Wer bist du, böser Dämon," fuhr er den Heiligen an, „der du unsere Befehle zu über- treten eiferst, und auch Andere dazu überredest, wodurch sie ins Verder- den stürzen?" Ignatius antwortete: „Niemand nennt den Theophorus (d. i. der Gott Tragende und der von Gott Getragene) einen bösen Dämon; die bösen Geister fliehen vor den Dienern Gottes; denn ich vernichte ihre Nachstellungen, da ich Christum, den König des Himmels, habe." Darauf sprach Trajan: „Wer ist ein Theophorus?" Ignatius antwortete: „Wer Christum in seiner Brust trägt." Trajan sprach: „Meinst du nicht, daß auch wir die Götter im Herzen tragen, die wider unsere Feinde für uns streiten?" Ignatius antwortete: „Du irrst, denn es ist nur ein Ein Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, und Ein Jesus Christus, der eingeborne Sohn Gottes, dessen Reich ich erlangen möchte." Trajan sprach: „Du meinst jenen, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt worden?" Ignatius erwiderte: „Je- nen meine ich, der meine Sünde sammt ihrem Urheber gekreuzigt und der alle List und Bosheit des Satans den Füßen derer unterworfen hat, welche Ihn im Herzen tragen." Trajan sprach: „Du trägst also den Gekreuzigten in dir?" Ignatius antwortete: „Ja, denn es steht geschrieben: „„Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln."" Da sprach der Wütherich das Urtheil: „Wir befehlen, daß Ignatius, der bekannt, den Gekreuzigten in sich zu tragen, gebunden von Sol- daten nach Rom geführt werde, um zur Ergötzung des Volkes den wilden Thieren vorgeworfen zu werden." Noch Andere wurden zum Feuer verurtheilt, wie der heilige Po- lpkarpus, Bischof von Smprna, ein neunzigjähriger Greis und eben- falls ein Schüler des Evangelisten Johannes. Nachdem er dem Richter vorgeführt worden, drang dieser in ihn und sprach: „Schwöre, fluche Christo, so lasse ich dich los." Da antwortete Polpkarpus: „Sechs- undachtzig Jahre diene ich Ihm, und er hat mir nie ein Leid erwie- sen: — wie könnte ich Ihm fluchen, meinem Könige und Heilande?" Der Richter kündigte ihm den Tod durchs Feuer an, wenn er nicht nach seinem Verlangen thue. Darauf antwortete der Heilige: „Du drohst mir mit dem Feuer, das nur einige Stunden dauert und dann erlischt; denn das Feuer des göttlichen Gerichtes ist dir unbekannt, welches den Gottlosen aufbewahrt wird. Was zauderst du? Laß es bereiten!" — Als er nun den Scheiterhaufen besteigen sollte, legte er seine Kleider ab, lös'te die Sohlen von seinen Füßen und ließ sich an den Pfahl Linden. Dabei schaute er freudig gegen Himmel und pries den Herrn, der ihn gewürdigt, unter der Zahl der Blutzeugen am Leidenskelche Jesu Theil zu nehmen. Als aber die Flamme des Scheiterhaufens ihn nicht herrühren wollte, und er unverletzt stehen blieb in ihrer Mitte, trat einer hinzu und durchstach ihn (167). Auch Kinder find während der Christenverfolgungen Märtyrer ge- worden. Der heilige Vitus war zwölf, und der heilige Pankratius vier.

7. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 396

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
396 laßt, daß der Götzendiener Aristodemius dem Apostel einen Becher mit vergiftetem Weine reichte und ihm versprach, ein Christ zu werden, wenn er diesen Wein ohne Nachtheil zu trinken vermöge. Johannes, voll Gottvertrauen, segnete den Giftwein, trank und blieb gesund und bekehrte viele Heiden. 3) Die Kerzenweihe am Feste Mariä Reinigung, Lichtmeß ge- nannt. Die Ursache, warum heute die Kerzen geweiht werden, ist: weil die seligste Jungfrau ihr göttliches Kind, das Licht, welches die ganze Welt erleuchten sollte, zum ersten Male im Tempel öffentlich dem Herrn darbrachte, wo dann auch der alte Simeon, erleuchtet von jenem Lichte, in dem Kinde Jesus den Erlöser erkannte. Dabei beten wir, daß Gott allen, welche die Lichter ehrerbietig tragen, die Gesund- heit des Leibes und der Seele bewahren wolle. Auch verbinden wir damit das Gebet, daß unsere Herzen innerlich durch das unsichtbare Licht des heiligen Geistes erleuchtet werden, und daß das Feuer der Liebe unsere Herzen entzünden, von allen Sünden reinigen und uns einst jenes fröhlichen Lichtes, welches nie erlöschen wird, theilhaftig wachen möge. 4) Die Aschen weihe am Aschermittwoch. Die Asche war schon im alten Bunde ein Zeichen der Buße; denn Gott selbst hat beföhlen, daß die Israeliten sich zum Zeichen der Buße mit Asche bestreuen soll- ten (Jer. Xxv. 35.). Die heilige Kirche will ganz besonders da- durch, daß sie durch ihre Diener unsere Häupter mit geweihter Asche, dem Sinnbilde der Sterblichkeit, bestreuen läßt, in uns den Geist der ernsten Sinnesänderung und aufrichtigen Herzensbesserung anregen. Durch die Erinnerung an unsere Sterblichkeit sollen wir veranlaßt werden, gleich den Niniviten Buße zu thun und durch Buße Gottes Strafgerichte bei Zeiten von uns abzuwenden. Daher sollen wir in Demuth die Asche empfangen und dabei vor Gott bekennen, daß wir aus Staub und Asche sind und um unserer Sünden willen wie- der zu Staub und Asche werden. Wie herzergreifend ist dies im nachstehenden Gedichte geschildert! Weg vom Lärm, vom Tayz, vom Spiele, Blick', o Mensch, nach deinem Ziele! Sieh das Bild des Todes hier; Kreuz und Asche sagen dir: Was geboren ist auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Vom Altar in die Paläste Drängt es sich zum Jubelfeste; Mitten unterm heitern Mahl Ruft es in den Königssaal: Was das Scepter führt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Wo Trophäen,uy tiytvm, Sieger jauchzen, Völker beben, Tönt es aus der Ferne dumpf In den schallenden Triumph: Was den Lorber trägt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Wie sie ringen, sorgen, suchen, Das Gefund'ne dann verfluchen; Der umhergetrieb'ne Geist Felsen thürmt und niederreißt! Was so rastlos strebt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden.

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 356

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
Ix. Die Griechen. m eingeladcn hatte. Während nun die Einen, nur mit Dolchen bewaffnet, nach dein Hause des Leontiadas anfbrachen, zogen die Anderen zum Phyllidas; sie hatten Frauenkleider über ihre Panzer gezogen und hiel- ten sich dicke Tannen- und Fichtenkränze vor, mit welchen sie ihr Gesicht beschatteten. Als sie sich nun an die Thüre des Eßzimmers hinstellten, erhob sich ein freudiges Geräusch und Beifallklatschen unter den Gästen, welche meinten, daß die Frauen gekommen seien. Als die Verschwore- nen aber im Kreise umhergeschaut und jeder seinen Gegner erspäht hatte, da zogen sie die Dolche und stürzten zwischen den Tischen hin ans den Archias und Philippus zu. Einige von den Dienern versuchten, Wider- stand zu leisten, wurden aber niedergemacht, die übrigen eingesperrt, damit das Geschehene nicht zu früh durch sie rnchtbar werde. Denn noch wußte man nicht, ob dem Pelopidas und seinen Genossen ihr Werk gelungen sei. Schwieriger mußte die Ueberwältigung des Lcon- tiadas werden, da dieser ein an Körper wie an Geist kräftiger Mann war und sich nicht in einem Znstand, wie Archias und Philippus, be- fand. Nachdem die Verschworenen lange an die Thüre geklopft hatten, wurde ihnen endlich aufgemacht, da sie Vorgaben, einen Brief von dem Kallistratus aus Athen abgeben zu wollen. So wie die Thüre nur halb geöffnet war, drangen sie hinein, warfen den Diener nieder und eilten auf das Schlafgemach des Leontiadas zu. Leontiadas, durch das Ge- töse schon wach geworden, war eiligst aufgesprungen, hatte den Dolch gezogen und sich auf die Schwelle der Thüre hingestellt. Hier empfing er den zuerst eindringenden Kephisodorus und stieß ihn nieder; dann wurde er mit dem Pelopidas handgemein und ein heftiger Kampf ent- spann sich, der noch durch die Enge der Thüre und den Körper des Gefallenen, der dazwischen lag, erschwert wurde. Pelopidas erhielt eine Wunde am Kopfe, überwältigte aber endlich den Leontiadas, warf ihn nieder und tödtete ihn über dem halbentseelten Körper des Kephi- sodorus, der seinen Gegner noch sterben sah, dem Pelopidas die Rechte reichte und dann heiter verschied. Mit dem anbrechenden Morgen erschienen die thebanischcn Hopliten und Reiter; von der Grenze her trafen die Flüchtlinge ein, und eine Volksversammlung wurde gehalten. Zu dieser führten Epaminondas und Gorgidas die Tyrannenmörder, welche, wie Schutzflehende, Kränze vorhielten und die Bürger zum Kampfe für das Vaterland und für die Götter aufriefcn. Bei diesem Anblick erhob sich die ganze Volks- versammlung mit freudigem Zuruf und Beifallklatschen und empfing die Männer als Wohlthäter und Retter. In dieser ersten Volksversammlung wurden nun Pelopidas, Mellon und Charon, die Männer, welche sich um die Befreiung die augenschein- lichsten Verdienste erworben hatten, zu Böotarchen gewählt. Fürs Erste kam es den Thebanern darauf an, daß die spartanische Besatzung aus der Kadmea vertrieben wurde, ehe die Spartaner sie entsetzten oder Verstärkung schicken konnten. Bald traf ein 5000 Mann starkes athenisches Heer ein und außerdem eilten noch viele Freiwillige

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 476

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
476 Xi. Die Römer. vornehmsten Familien der Albaner — die Julier, Servilier, Quinctier, Geganier, Curiatier, Clölier — in das römische Patriciat aufnahm. Endlich baute Tullns dem Senat des vergrößerten und erstarkten Staa- tes ein würdiges Obdach, die nach ihm benannte Hostilische Curie, — jenen ehrwürdigen Bau, der über sechs Jahrhunderte lang der gewöhn- liche Versammlungsort des Senats war, bis er 52 v. Ehr. bei dem stürmischen Leichenbegängnisse des Clodius in Flammen anfging. Im Vertrauen auf die erstarkte Macht seines Reiches versuchte Tullns das Kriegsglück nach allen Seiten hin: gegen die Sabiner, die Latiner und die Etrusker. Aber über den unaufhörlichen Kriegen kamen die frommen Ordnun- gen Nnma's in Verfall. Der Gottesdienst wurde versäumt: verkehrte Religionsgebräuche kamen auf; trotziger Sinn nahm überhand. Bereits gab sich der Zorn der Götter in drohenden Anzeichen kund. Auf dem Albancrberg fiel ein Steinregen; in Rom brach eine Pest aus. Doch alles dies wandte den trotzigen Sinn des nur nach Krieg und Erobe- rung dürstenden Königs nicht, bis auch ihn eine langwierige Krankheit auf's Lager warf. Nun wurde er klcinmüthig, und er, der vorher nichts für weniger königlich gehalten hatte, als die Beschäftigung mit dem Gottesdienste, unterwarf sich jetzt ängstlich allen religiösen Satzungen und Gebräuchen. Die Götter aber blieben stumm und thaten ihm kein Heilmittel kund. Endlich versuchte er, durch Numa's geheime Zauber- formeln dem Jupiter Elicius Offenbarungen abzuzwingen; aber das Verfahren, das er einschlug, war verfehlt, und Jupiter, durch die Ver- messenheit des Zudringlichen gereizt, sandte zürnend seinen Blitzstrahl ans ihn herab. Tullns verbrannte sammt seinem ganzen Hause, und es ward nichts mehr von ihm gesehen. Zweiunddreißig Jahre hatte seine Herrschaft über Nom gewährt. 127. Ancus Marcius. (Nach Fr. Dor. Gerl ach und I. I. Bachofen, Geschichte der Römer.) So ruhmvoll Tullus Hostilius' 32jährige Regierung gewesen war, so hatte sie dennoch Numa's Andenken nicht verdunkeln können. Denn als der Thron erledigt und das Zwischenreich wieder eingetreten war, wurde der Enkel Numa's, Ancus Marcius, vom Volke erwählt und vom Senat bestätigt. Auch ist er Anfangs ganz in die Fußstapfen des frommen Königs cingetretcn, und, weil bei den unaufhörlichen Krie- gen unter Tullus die Verehrung der Götter entweder vernachlässigt, oder fremde Gebräuche eingerissen waren, so stellte er die frühere Ord- nung wieder her, führte Alles wieder auf die Satzungen Numa's zurück und ließ zu diesem Behuse eine Abschrift derselben au einem öffentlichen Orte anfstellen, damit sie Jedermann zugänglich wären. So t)at er namentlich das Fetialrecht weiter ausgebildet und mit neuen Bestim-

10. Theil 4 - S. 88

1880 - Stuttgart : Heitz
88 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. auf einer andern Straße ziehen; aber die Russen warfen ihn auf die zurück, welche auf dem Herwege verwüstet war, während sie selbst seitwärts zogen. Von allen Seiten wurden die Franzosen von den Kosacken umschwärmt, die ihnen Tag und Nacht keine Ruhe ließen. Zu dem Hunger, der, vom Anfange des Rückznges au, am Leben der Menschen und Pferde nagte, kam vom 7. November an noch eine fürchterliche Kälte. Meist ohne Pelze, mit Lumpen nur bedeckt, fielen die Franzosen schaarenweis erstarrt zu Boden und wurden alsbald vom Schnee wie mit einem großen Leichentuche bedeckt. Tausende von Raben zogen ihnen nach, um die Leichen zu zerfleischen, und ehe noch die Ermatteten todt waren, wurden ihnen schon von den stärkeren die Kleider abgerissen. Das Gepäck mußte aus Mangel an Pferden bald stehen bleiben, und gierig fielen die Hungrigen über die gefallenen Pferde her. In Smolensk hoffte man Vorräthe zu finden; aber theils war wenig da, theils ließen die nacheilenden Kosacken keine Zeit zum Ausruhen. Nun eilten von drei Seiten russische Heere herbei, um dem täglich mehr schmelzenden französischen Heerhaufen den Rückzug über die Beresina, einem Nebenfluß des Dneprs, abzuschneiden. Zwar gelang es Napoleon, zwei Brücken über den Fluß zu schlagen; aber noch war kaum die Hälfte hinüber, als die breitere einbrach, und das Geschütz und die Wagen wandten sich daher nach der schmälern, die mit keinem Geländer versehen war. Dazu kam, daß man schon das Hurrah der anrennenden Kosacken und das Sausen der russischen Kanonenkugeln hörte. Jetzt stürzte sich alles in wildester Verwirrung nach der Brücke; jeder wollte der erste sein; jeder kämpfte um sein Leben. Der Soldat warf den Offizier, der Freund den Freund ins Wasser; wer zu Boden fiel, war verloren; denn ohne Erbarmen wälzte sich die ganze Menschen-fluth über ihn hin, bis er zertreten war. Wie viele wurden nicht von den Rädern der Kanonen und Wagen zerquetscht, und die über den eistreibenden Strom sich retten wollten, erstarrten oder ertranken. Das geschah am 27. November. Zuletzt brach die Brücke ein, und was noch jenseits war, meist Schwache, Weiber und Kinder, fiel den Russen in die Hände. An 5000 hatten allein bei diesem Uebergange das Leben eingebüßt. *) *) Man sah Mütter mit ihren Kindern auf dem Arme sich in den Fluß stürzen-und im Strome so lange die Kinder in die Höhe halten, bis die Kräfte nachließen und beide ertranken. Eine Mutter hatte eines kleinen Kahns sich be-
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