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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 214

1880 - Sondershausen : Eupel
214 33* Des Deutschen Vaterland* i. as ist des Deutschen Vaterland? ist's Prenßenland? ist's Schwaben- land ? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 3. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westfalenland? ist's, wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt — Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? das Land und Volk gefiel mir wohl; doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer sein. 8. Das ist des Deutschen Vaterland: wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund — Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! 9. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gib uns rechten deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! E. M. Arndt. 34. Überblick über Europa. Lage. Europa liegt zwischen dem 36. und 71? nördlicher Breite und zwischen dem 8. und '78? östlicher Länge. Es dehnt sich also durch 35 Breitengrade und 70 Längen- grade aus. — Der nördlichste Punkt ist das Nordkap in Norwegen, der südlichste das Cap Tarifa in Spanien, der östlichste ist im Ural und der westlichste das Cap da Roca in Portugal. Grenzen. Im Norden das nördliche Eismeer mit dem weißen Meere. — Im Osten bildet der Ural, das kaspische Meer und der Kaukasus, das schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, die Straße von Konstantinopel, das Marmara-Meer, die Straße der Dardanellen die Grenze. — Im Süden das mittelländische Meer mit seinen Theilen: ägeisches Meer, jonisches Meer, adriatisches Meer, tyrrhenisches Meer, Busen von Genua. — Im Westen der atlantische Ozean. Theile desselben sind: Busen von Bis- caya, der Kanal, die Nordsee, die durch das Skagerak und Kattegat, Sund, großen und kleinen Belt mit der Ostsee in Verbindung steht. — Die Ostsee hat drei Meerbusen: den bottnischen, finnischen und rigaischen. Größe. 180 000 Q.-M. Gliederung und Jnselbildung. Europa ist der gegliedertste aller Erdtheile. Einzelinscln: Sicilien; Doppelinseln: Sardinien und Corsika, Großbritannien und

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

6. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 88

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
88 8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. Unter der Zustimmung von Cochrane und Church geschah es, daß man auf der Nationalversammlung zu Trözene am 11. April 1827 Kapo d'jstrias, dessen Ansehen eine Bürgschaft für die Ruhe im Innern zu gewähren schien, zum Präsidenten oder vielmehr zum Gouverneur, Kvßs^v^r^g, Griechenlands auf sieben Jahre erwählte. Doch ehe er ankam, fiel das.letzte Bollwerk des griechischen Festlan- des, die Akropolis von Athen. Reschid Pascha hatte nach Mesolon- gi's Fall die Feste von allen Seiten eingeschlossen, und alle Kräfte der Griechen mußten aufgeboten werden, um die Akropolis zu entsetzen. Da fiel Karaiskakis, von dem die bewundernden Feinde selber ge- sagt hatten: „Einen Reschid nur haben die Türken, Einen Karaiskakis die Griechen, zwei kämpfende Löwen, welcher wird den andern nieder- werfen?" Da kämpften Cochrane und Church, alles vergebens; der französische Oberst Fabvier war so kühn, mit 200 Mann, jeder einen Pulversack tragend, durch die Feinde hindurch sich in die Akro- polis zu werfen. Aber hier war nicht die Ausdauer wie in Meso- longi, die Akropolis ward am 7. Juni 1827 den Türken eingeräumt. Die griechische Besatzung erhielt einen ehrenvollen Abzug mit Gepäck und Waffen, weil der Seraskier gehört hatte, daß Ibrahim Pascha von dem Isthmus heranzöge, um ihm den Ruhm hier zu entziehen, wie bei Mesolongi. Unterdessen war das umständliche Geschäft der Diplomaten so weit vorgerückt, daß am 6. Juli 1827 in London nicht nur zwei, sondern die drei großen Seemächte den Pacificationsvertrag schlossen. Der Inhalt war dem des Protokolls von Petersburg gleich: Waffen- stillstand sollte geboten, und es sollte dahin gewirkt werden, daß Griechenland sich selbst regiere, jedoch der Pforte Tribut bezahle. Es war eine bescheidene Unabhängigkeit, die man auswirken wollte, eine Stellung, ähnlich wie die der Hospodarate, Moldau und Wala- chei. Doch dieses Gebot des Waffenstillstandes, in Constantinopel mit Zorn und schnöden Worten abgewiesen, wurde die Grundlage der für Griechenland nahenden Rettung. Die Schlacht im Hafen von Navarin 1827. Die drei Admirale im Mittelmeer, Codrington, de Rigny und Graf v. Hey- den, vereinigten ihre Flotten. Ihre Aufgabe war, keine Fortsetzung der Feindseligkeiten zu dulden. Ibrahim stand im Süden des Pelo- ponnes und zog Verstärkungen aus Aegypten an sich. Die ägyptisch- türkische Flotte lag im Hafen von Navarin und sollte nächster Tage gegen Hydra auslaufen. Da landeten die drei Admirale, sie theilten persönlich dem Pascha ihren Auftrag mit, den Waffenstillstand zu erzwingen. Er versprach, vorläufig Ruhe zu halten, bis er Antwort von Constantinopel hätte. Aber Ibrahim fuhr mit seinen Verwü- stungen in Messenien fort. Die Admirale versuchten (17. October) durch einen Warnungsbrief den Pascha von seinem Vorhaben in Messenien zurückzurufen. Ibrahim aber hatte sich am Tage vorher aus dem Lager bei Navarin entfernt, sei es um sich im Golf von

7. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 125

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
11. Arthur Wellesley, Herzog von Wellington. 125 glänzend geltend gemacht, und seine Division war durch seine An- weisungen in ganz besonders kampftüchtigem Zustande. In der Schlacht von Malavelly erhielt sie die erste Feuertaufe. Mit rich- tigem Urtheil hatte Typpo Saib seine auserlesensten Truppen ihm entgegengeschickt, denn er konnte hoffen, daß, wenn er das ein- zige hier befindliche europäische Regiment, das 33., über den Haufen rannte, die einheimischen Truppen, von panischem Schrecken erfüllt, die Flucht ergreifen würden. Aber die Engländer empfingen die Anstürmenden mit einem so wohlgezielten Feuer, daß Alles in Verwirrung gerieth, und ein rascher Angriff der Dragoner die Nie- derlage vollendete. Bei der nun folgenden Belagerung von Serin- gapatam entwickelte Oberst Wellesley ebenfalls große Thütigkeit, blieb aber bei der Erstürmung in Reserve, und rückte erst in die Stadt, um dort die Ordnung wieder herzustellen. Rach Beendigung des Krieges — der bekanntlich Typpo Saib Krone und Leben kostete — wurde Wellesley Statthalter von Seringapatam und Mysore, und erhielt zugleich den Oberbefehl über die Occupationstruppen. Einige Monate lang war er auf das Erfolgreichste mit der Einrich- tung der neu eroberten, einheimischen Fürsten anvertrauten Provinzen beschäftigt, indem er Beamte und Officiere von jedem Range an- stellte, Wege ausbesserte, Communicationen eröffnete, die Beschwerden aller Klaffen von Bewohnern anhörte, und ihnen, wenn sie gerecht waren, abhalf. Diese Thütigkeit wurde durch einen kurzen Feld- zug gegen einen Räuberhäuptling Dhudiah unterbrochen, der sich mit einer ansehnlichen, aus leichter Reiterei und Artillerie bestehenden Truppe in einer schwer zugänglichen Gegend festgesetzt hatte, alle Unzufriedenen um sich sammelte, und bei dem schwankenden Cha- rakter der orientalischen Verhältnisse leicht so gefährlich werden konnte, wie der kaum vernichtete Feind. Es war der erste Feldzug, den Wellesley allein leitete, und dieser hatte die Genugthuung, nach zwei Monaten anstrengender Märsche und geschickter Manöver den glatt entschlüpfenden Feind znm Stehen, zu zwingen, und durch einen ein- zigen kühnen Angriff zu vernichten. Als Tropäe brachten die sieg- reichen Truppen die Leiche des in der Schlacht gefallenen Räuber- häuptlings, auf eine Kanone gebunden, mit in das Lager. Der rasche Erfolg dieses an sich unbedeutenden Feldzuges steigerte das Ansehen Wellesley's bei den einheimischen Höfen und bei der britischen Re- gierung sehr bedeutend. Rach dem Sturze Typpo Saib's hatten die Engländer in Ost- indien nur noch einen Feind zu fürchten, die Mahratten, kriege- rische Hindustämme an der malabarischen Küste, unter der nominellen Autorität des Peischwah, aber in Wirklichkeit einer Anzahl fast un- abhängiger, mit einander rivalisirender Häuptlinge gehorchend, unter denen Scindiah in Malwah der bedeutendste war, der eine gut dis- ciplinirte und Wohl mit Artillerie versehene Heeresmacht von 15- bis 20,000 Mann, von französischen Officieren befehligt, in seinen Dien-

8. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 511

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
57. Der zweimalige Kampf der Westmächte gegen China. 511 nesen diese Concession als ein Zeichen der Schwäche und Furcht, und rüsteten sich zum neuen Kriege (dern dritten gegen England). Als nun im Juni 1859 die englisch-französischen Gesandten im Flusse Peiho erschienen, um sich nach Peking zu begeben, und sich die Wei- sung, den Landweg (über Petang) einznschlagen, nicht gefallen lassen wollten, fanden sie den Fluß mit eisernen Ketten, Bäumen und Pfählen gesperrt und wurden mit einem wohlgerichteten und verderb- lichen Feuer aus den hergestellten Forts empfangen und mit empfind- lichem Verluste zurückgewiesen. Um den Bruch der Verträge zu rächen, ward eine neue und stärkere englisch-französische Expedition nach China gerüstet. Ihr Ziel war Peking, unter dessen Mauern oder auf dessen Trümmern Man einen dauernden Frieden dictiren wollte. Als die ersten Trup- pen in China anlangten, richtete Bruce eine nochmalige Aufforderung an die kaiserliche Negierung, die 1858 geschlossenen Verträge genau auszuführen, die darin stipulirten Kriegskosten sofort zu bezahlen und die permanente Residenz der fremden Gesandten in Peking zu ge- statten. Als darauf vom großen Rath in Peking eine hochmüthige, ja, verächtliche Antwort erfolgte, liefen die englischen und französischen Kanonenboote in den nördlich vom Peiho mündenden Petangfluß ein und nahmen ohne Widerstand die Stadt Petang an der Mündung des Flusses. Beim weiteren Vorrücken zu Lande gegen die berühm- ten Peiho-Forts dagegen leisteten die Chinesen Anfangs einen so tapfern Widerstand, wie nie zuvor, streckten aber zuletzt die Waffen, in dumpfer Resignation ihren Tod erwartend; denn daß den Wehr- losen freier Abzug gestattet würde, das stand mit ihrem eigenen Kriegsgebrauch in völligem Widerspruche. Die Forts wurden durch Capitulation übergeben, und es zeigte sich, daß sie von der Seeseile uneinnehmbar waren, aber an einen Angriff zu Lande hatten die Chinesen nicht gedacht. Als die Verbündeten nun unter schwierigen Märschen in dem durch Regen morastigen Boden am Peiho aufwärts vordrangen, stellten sich (18. September) zum ersten Male Chinesen auf offenem Felde den Europäern zum Kampfe entgegen, während sie bis dahin fast nur hinter Mauern und Wällen gefochten hatten. Mit 100 Geschützen und 20,000 Mann (die Hälfte Cavallerie) standen sie 5000 Engländern und 1200 Franzosen mit nur 20 Geschützen entgegen. Aber die Armstrong-Geschütze richteten sowohl in den feind- lichen Batterieen, als unter der Tataren-Cavallerie furchtbare Ver- heerungen an, und die Cavallerie der Verbündeten, welche zum Theil aus verwegenen Sikhs bestand, die in ganz Indien als Reiter be- rühmt sind, jagte eine Zehnfache Anzahl der chinesischen Reiter vor sich her. Eine Flankenbewegung und ein Angriff im Rücken entschied die allgemeine Flucht der Chinesen. Drei Tage nach diesem glänzen- den Siege (21. September) gewannen die inzwischen verstärkten Ver- bündeten einen zweiten über das chinesische Heer, welches sich wieder gesammelt hatte und mm bis in die Nähe von Peking verfolgt wurde.

9. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 82

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
82 8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. ris den kühnen Entschluß, mit einem kleinen Häuflein der Heeres- abtheilung des Letzteren entgegenzuziehen, und nachdem er einige Schaaren der ätolischen Bergbewohner an sich gezogen, als der Feind im engen Thale von Karpenitzi gelagert war, Nachts ins Lager ein- zubrechen: eine der schönsten Waffenthaten des Krieges, zu theuer bezahlt mit dem Leben des jungen Helden (21. August 1823). Omer Vrioni vereinigte sich mit Mustai Pascha. Sie rückten gegen Anatoliko vor und nachdem sie anderthalb Monate lang die kleine Jnselstadt vergeblich belagert, durch Ausfälle aus Anatoliko und Mesolongi, durch Mangel und Herbstregen großen Verlust erlitten hatten, mußten sie nach dem Norden zurückkehren. Erst in den Jah- ren 1824 und 1825 erhielt der durch den inneren Parteihader er- mattete Krieg wieder eine größere Ausdehnung und Bedeutung. Längst war Mehmed Ali, Pascha von Aegypten, von der Pforte dringend aufgefordert worden, Morea wieder zu erobern und hatte seit Anfang des Jahres 1824 ernstlich gerüstet, auch Kreta sich un- terworfen. Fast gleichzeitig war der Kapudan Chosreph Pascha aus den Dardanellen, in der zweiten Hälfte des Juni 1824, mit 200 Segeln und 14,000 Mann Landungstruppen ausgelaufen, hatte die kleine, nur durch Küstenbatterieen vertheidigte Insel Psara ange- griffen, die Stadt in Brand gesteckt, geplündert und nachdem die tapfere Besatzung des Klosters St. Nikolaos sich selber zugleich mit Tausenden der Belagerer in die Luft gesprengt, die Einwohner und die auf der Insel angesiedelten Flüchtlinge von Chios und andern Inseln, so weit sie auf den griechischen Schiffen nicht Rettung ge- funden, ermorden oder einfangen, hundert größere und kleinere Fahr- zeuge theils verbrennen, theils abführen lassen. Die übrig gebliebenen Psarioten fanden in Aegina Zuflucht. Nach zehn Tagen bemächtigte sich Miaülis mit 1000 Seeleuten der Ruinen der Stadt, hieb einen großen Theil der zurückgelassenen türkischen Besatzung von 1600 Mann nieder, vernichtete oder eroberte 23 feindliche Fahrzeuge und führte, da er sich in der verpesteten Luft der Insel nicht halten konnte, 30 Kanonen fort. Da kehrte der Kapudan Pascha zurück, verschüttete den Hafen und verwandelte die Insel in eine Einöde. Ibrahim Pascha, der Adoptivsohn Mehmed Ali's, war inzwischen mit 54 Kriegsschiffen und einer großen Anzahl von Transportschiffen, 16,000 Mann Landtruppen und 150 Stück Feld- und Belagerungs- geschütz aus dem Hafen von Alexandrien ausgelaufen und ging Mitte August bei Budrüm (Halikarnassos), gegen Kos über, vor Anker. Der ungeheuren vereinigten Flotte wagte Miaülis mit 70 kleinen Segeln sich entgegenzustellen. Nach mehreren unentschiedenen Gefechten gelang es den Griechen, die Fregatte des tunesischen Ad- mirals durch einen Brander in die Luft zu sprengen. Morea noch im Herbst anzugreifen, hielt Ibrahim Pascha, von den kleinen grie- chischen Schiffen stets umschwärmt, für mißlich. Gegen Ende October ging er mit seinem Heere, das durch Fieber und Ausreißen sehr zu-

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 490

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
490 Zweiter Zeitraum: 1648—1789. zündete das erste feindliche Schiff an, das er mit seinem Brander erreichte, den Ruhm und den Lohn dieser Thaten (den Beinamen Tschesmenski und eine Ehrensäule im Park von Zarskoe Selo) aber eignete sich allein Alexei Orlow zu, der während der Schlacht in kleinmüthiger Furcht verzagte und dessen hochmüthiger Starrsinn es allein verschuldete, daß die Früchte des großen Sieges. nicht besser benutzt werden konnten. Elphinstone nämlich wollte gleich nach der Schlacht geraden Wegs auf Constantinopel losgehen, dessen Bevölkerung über die befürchtete Ankunft der russischen Flotte sich in der äußersten Aufregung befand. Der erbärmliche Zustand der ganz verfallenen Dardanellenschlösser hätte den Durchgang nicht verhindert, nur Orlow's Eigensinn sträubte sich dagegen. Die russische Flotte überwinterte ans Paros und den benachbarten cycladifchen Inseln. Während so in diesem Jahre die türkische Seemacht völlig vernichtet ward, gab nicht minder die Muthlosigkeit und der ungeordnete Zustand der Landtruppen den Russen Gelegenheit zu neuen und entscheidenden Siegen. Die Hauptarmee unter Rumänzow ruckte von der polnischen Grenze, wo sie den Winter über sich gelagert hatte, den Pruth entlang gegen die Donau vor. Am 1. August (21. Juli) stießen die Russen, nur 20,000 M. stark, auf die über 100,000 M- zählende Armee des Großwesirs; ihnen im Rücken stand der Tatarchan, fast eben so stark als jener. Die türkischen Kanoniere gaben nur zweimal Feuer, dann ließen sie ihre Geschütze, 140 Stück, stehen und entflohen.- Mit ihnen gaben auch die Janitscharen die Vertheidigung der Schanzen auf. Die Sipahis folgten alsbald dem Beispiel ihrer Vormänner und als sie, mit dem Ruf: „Wir sind geschlagen!" in dem eine halbe Stunde von den Schanzen entfernten Lager anlangten, war auch hier kein Halten mehr. Von dem ununterbrochenen Donner der russischen Geschütze in Schrecken gesetzt, zogen die Reiter sowohl wie die Fußgänger davon, unaufhaltsam zurückweichend, bis sie auf der Ebene von Kartal am Ufer der Donau anlangten. Auch diesen glänzenden Sieg erfochten die Russen, ohne daß es im Grunde zu einer Schlacht gekommen wäre. Mit 40,000 M. streitbaren Kriegern hatte am linken Ufer der Donau der Tatarchan und der Jamtscharen-Aga sich in die 8 Stunden entsernte Festung Ismail geworfen. Aber auch hier kam es den Truppen gar nicht in den Sinn, sich in Vertheidigungsstand zu setzen; vielmehr suchten sie schon nach drei Tagen wieder das Weite, um Otschakow zu erreichen. Die Festung stand leer, die Thore unverschlossen; somit konnten die Russen von ihr ebenso mühelos Besitz nehmen, wie vor einem Jahre von Chotschim. Da die Türken diesseit der Donau keine Armee mehr hatten, konnten auch die noch übrigen Festungen ohne Aussicht auf Entsatz sich nicht länger halten. So hatten die Russen in diesem Feldzuge durch die Eroberung der festen Plätze ihre Herrschaft in der Moldau und der Walachei gesichert. Wie bereits im vorigen Jahre zu Jassy und Bukarest die Moldauer und die Walachen
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