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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 14

1907 - Leipzig : Freytag
14 8. Karl der Groe. Unterwerfung der Sachsen. Einer der mchtigsten deutschen Stmme waren die Franken. Sie wohnten ursprnglich am Rhein und hatten schon frh das Christentum angenommen. Alles Land zwischen Rhein und Pyrenen, d. i. das heutige Frankreich, hatten sie erobert. Der grte König der Franken war Karl der Groe. Dieser fate den Plan, alle brigen deutschen Stmme zu einem groen Reiche zu vereinigen. Zu dem Zwecke mute er zuerst die heidnischen Sachsen unterwerfen und bekehren. Diese waren ein tapferes, trotziges Volk und wohnten zwischen Rhein und Elbe, also in den heutigen Provinzenwestfalen und Hannover. Sie hingen mit groer Zhigkeit an ihren heidnischen Gttern und wollten von dem Christengott der Franken nichts wissen. Sechzehn Feldzge unter-nahm Karl in das Land der Sachsen und zerstrte ihrefestungen und Heilig-tmer. Die Sachsen muten sich unter-werfen und nahmen ' scheinbar das Christentum an. Aber sobald Karl den Rcken gekehrt hatte, emprten sie sich wieder, zerstrten die Kirchen und vertrieben oder erschlugen die christ-lichen Priester. Ihr Anfhrer war der tapfere Herzog Widukind. Er ritt von Gau zu Gau durch das ganze Sib6. 4. Start der Groe Simb mb munterte berall zum int Krnungsornat der deutschen Kaiser. lgemlde >iderstand. Uln die frnkischen *jt- don Drer [1512] im Germanischen Museum zu f0iaer irre Zu führen, soll er seinem Nrnberg. (Knackfu, Drer.) . . _ . .f , , , Rosse die Hufeisen verkehrt untergeschlagen haben. Aber endlich mute sich auch Widukind unterwerfen. Er lie sich mit vielen vornehmen Sachsen taufen, und nach mehr als 30 Jahren hatte der Krieg ein Ende. Um das Christentum dauernd bei den Sachsen zu befestigen, legte Karl Bistmer an. So entstanden die Städte Paderborn, Osnabrck, Mnster, Bremen u. a. Aber noch lange nachher brachten viele Sachsen im geheimen den alten Gttern blutige Opfer dar. Karls Sorge fr die Schulen. Noch viele andere siegreiche

2. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 87

1896 - Leipzig : Freytag
Die Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Stallten. 87 Stadt mit vorwiegend katholischer Bevölkerung, Hauptmarkt für westfälischen Schinken und Pumpernickel. Außerdem besitzt es eine Akademie. Am Rande der Tieflandsbucht liegt Paderborn, Sitz eines Bischofs. Hamm an der Lippe hat große Eisengießereien. Das niederrheinische Tiefland greift in der Bucht von Köln tief in Kölner das rheinische Schiefergebirge ein. Dort finden wir jene großen Industrie- 53ud,t' orte, die dem Reichtum dieses Gebirges an Kohlen und Erzen ihr Auf- blühen verdanken. In dem eigentlichen Flachland liegt die Festung Wesel und das kleine Kleve, die ehemalige Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums. Äie Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Staaten. Deutschland tritt spät in den Kreis der Geschichte ein. Zur Zeit § 57. Cäsars erhalten wir die ersten genaueren Nachrichten über die deutschen Gebiete. Damals saßen im Süden Mitteleuropas keltische Bewohner, während der Norden von Germanen besiedelt war. Diese Germanen lebten noch ohne feste staatliche Organisation. Erst der Angriff der Römer einte sie zur Abwehr des gemeinsamen Feindes, der seinerseits sich gegen ihre Einfälle durch einen stark befestigten Grenzwall schützen mußte. Durch diese kriegerischen Unternehmungen bildeten sich allmählich unter ihnen Stammes- gemeinschasten heraus. A l e m.a n n e n, Franken, T h ü r i n g e r, S a ch s e n und Bayern treten auf und dringen erfolgreich nach Westen und Süden vor. Gleichzeitig rücken von Osten die Slaven heran und besetzen das Land bis zur Elbe und Saale, das germanische Bewohner zuvor verlassen hatten. In ihren neuen Wohnsitzen bildeten die Deutschen nun größere staat- liche Gemeiuweseu. Aus deu Trümmern des römischen Galliens ging das Frankenreich hervor, das unter Karl dem Großen alle westgermanischen Länder umfaßte. Dieses mächtige Reich vermochten aber Karls Nachfolger nicht zusammenzuhalten. Schon 843 zerfiel es; nach dem Vertrage von Verdnn schied der ostfränkische Teil, das Gebiet zwischen Rhein und Elbe, aus. Aus ihm entwickelte sich das deutsche Reich. Es begann eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwunges, der namentlich in der Gründung zahlreicher Städte zum Ausdruck kam. Damit erwachte der Sinn für staatliches Leben. Auch äußerlich entfaltete das neue Reich große Macht, indem es seine Grenzen über die Alpen hinweg bis nach dem Mittel- meer ausdehnte. Unter Otto dem Großen entstand so das heilige römische Reich deutscher Nation. Allein diese Besitzungen jenseits der Alpen gehörten geographisch nicht zu Deutschland, sie gingen auch ethno- graphisch und national nicht in demselben auf. Nur durch wiederholte Kriegs- züge konnte Italien beherrscht werden. Das entzog die deutschen Kaiser ihrem eigenen Lande, in denen Unruhen und Wirreu ausbrachen. Nach

3. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 27

1889 - Leipzig : Freytag
27 brauchten sie weder Feuer noch Gewrz; sie lebten von Wurzeln, Krutern und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Fast unzertrennlich waren sie von ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden, auf denen sie wie angeheftet waren; denn auf ihnen aen, tranken, kauften und verkauften sie; ja im Kriege schliefen sie bisweilen sitzend auf ihren Pferden. Als Steppenvolk haten sie Ackerbau und feste Wohnsitze; sie trieben Viehzucht und liebten vor allem Jagd und Krieg. Ihre Waffen waren Bogen und mit Knochenspitzen versehene Pfeile. In der Nhe griffen sie zum Schwerte und zur Schlinge, welche sie dem Gegner der den Kopf warfen. Mit grlichem Geschrei strmten sie zum Angriffe; manchmal ergriffen sie zum Scheine die Flucht, um rasch gesammelt wieder umzukehren und alles vor sich her uiederzu-werfen. Ihrem Zuge folgten zahllose von Ochsen gezogene Karren, auf welchen ihre schmutzigen Weiber und Kinder nachgefhrt wurden. Die ganze Horde stand unter 24 Huptlingen, welche aber in Notfllen einen gemeinschaftlichen Ober-anfhrer whlten. 2. Die Ost- und Westgoten. Damals wohnten die Goten an der untern Donau und am Schwarzen Meere; sie wurden durch deu Dujester in Ljt- und Westgoten geschieden. Die Ostgoten konnten dem furchtbaren Andrnge der Hunnen nicht standhalten und schloffen sich notgedrungen grtenteils den Barbaren an. Die Westgoten hatten sich schlennigst, 200.000 Kriegsmauner stark, mit Weib und Kind der die Donau geflchtet und wollten mit Einwilligung des rmischen Kaisers in Konftantinopel und Thrazien neue Wohnsitze einnehmen. Die rmischen Statthalter bedrckten sie aber in so emprender Weise, da sie zu den Waffen griffen und das kaiserliche Heer bei Adria-nopel (378) gnzlich schlugen. Die Westgoten erhielten nun Wohnpltze m den sdlichen Donaulndern. _ Bald darauf (unter dem Kaiser Theodosius 395) wurde das Rmische Reich auf die Dauer in zwei Hlften geteilt. Das oftrmische Reich, auch das byzantinische oder griechische Kaisertum geuauut ( 1453), umfate gypten, die asiatischen Provinzen, Griechenland und Mazedonien mit der Hauptstadt Konstantinopel; zum westrmischen Reich, auch das abendlndische oder lateinische Kaisertum genannt (-- 476), gehrte die Nordkste Afrikas, Gallien, Spanien, Britannien und Italien mit der Hauptstadt Rom. Die Hunnen blieben vorlufig in dem heutigen Ungarn und Sdruland und verhielten sich 70 ^ahie lang ruhig. Die durch ihren Vorsto hervorgerufene allgemeine Bewegung, die mit einem fortlaufenden Ziehen und Drngen der Völker, mit Verwstungen der Lnder und mit der Ausrottung ganzer Stmme verbnnden war und etwa zweihundert Jahre lang andauerte, nennt man die Vlkerwanderung (375568). 3. Awrich. Um das Jahr 400 hatten die Westgoten einen jungen, khnen und hochstrebenden Heerkuig. Alarich, der sein Volk aus den Donau-taubem nach Italien führen wollte. Nach einigen milungenen Versuchen erschien

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 59

1889 - Leipzig : Freytag
59 6. Ottos hchster Glan;; fem Tod. Als Otto endlich 972 aus Italien heimgekehrt mar, hielt er einen Reichstag in Quedlinburg, melcher von Deutschen wie von Dnen, Slamen, Ungarn, Bulgaren, Griechen und Romern beschickt wurde. Er gebot ja vom Vesuv bis zur Ostsee, von der Scheide bis zur Donau. Man nannte ihn mit Recht den Groen; denn er verdunkelte sogmfeinen Vater. Im folgenden Jahre reiste er nach Memleben, wo sein Vater gestorben war, erkrankte schon am Tage nach der Ankunft am Fieber und starb abends (7 Mai 973), 62 Jahre alt, nach unruhiger, aber glanzvoller Regierung von 37 Jahren. Im Erzstiste Magdeburg ruht er samt seiner ersten Gemahlin, der englischen Prinzessin Edit, in dem spter (1208-1363) erbauten Dome, m einfachem Mrtelsarge; ein ehrwrdiges Denkmal steht auf dem Alten Markte zu Magdeburg. 7. Die letzten schsischen Kaiser. Ottos Sohn. Otto Ii., und noch mehr sein Enkel, Otto Iii., waren reich begabte und hochgebildete Jnglinge, aber sie hatten zu hochfliegende Plne und brachten dadurch das so fest gefgte Reich in neue Verwirrung. Beide fanden frhzeitig den Tod. und ihr tchtiger Vetter und Nachfolger. Heinrich Ii., der wegen seiner Mildthtigkeit gegen die Kirche spter heilig gesprochen wurde, hatte schwere und lange Kmpfe zu bestehen, um das kaiserliche Ansehen wiederherzustellen. Er konnte sich mit Recht malen lassen, auf dem Throne sitzend, wie ihm die blonde Germania dient, die schwarze Gallia die Friedenvpalme reicht, die braune Roma und die rote Slawinia ihm Tribut darbringen. Mit seinem Tode erlosch das sch-sische Kaiserhaus, nachdem es mehr als ein Jahrhundert ruhmvoll ge- herrscht hatte (9191024). 23. Kaiser Heinrich n. Iv. Bilder aus der frnkischen Zeit. (1024-1125.) 17. Heinrich Iv. von Deutschtand. (10561106.) l. Ubergang der Krone auf die Franken. (1024.) Als Heinrich Ii., 52 Jahre alt, in der Flle seiner Macht, kinderlos in seiner Pfalz Grona bei Gttingen als letzter des schsischen Hauses starb, versammelten sich die Herzge, Grasen, Bischfe und andere Groen in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms und whlten den frnkischen Grafen Konrad (Ii.) zum Könige, joo kam das frnkische oder salische Haus auf ein Jahrhundert zur Herrschaft.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 22

1889 - Leipzig : Freytag
22 Jnglinge in Friedenszeiten um einen bewhrten Fhrer und folgten ihm auf seine Kriegsfahrten oder Beutezge. Eine solche Waffenbrderschaft hie das Gefolge: alle, die dazu gehrten, hielten fest und treu zusammen und betrachteten es als eine Schande, den Tod oder die Gefangenschaft ihres Fhrers zu berlebe. 11. Schriftlichen und Dichtung. Die ltesten Schriftzeichen hieen Runen (d. i. Geheimschrift) und wurdeu auf Stbchen, gewhnlich ans Buchenholz (daher Buchstabe", Buch") eingeritzt; man bentzte sie aber ursprnglich nur zum Weis-sagen, zu Segens- und Verwnschungsformeln, indem man einige aufs Geratewohl herausgriff und deutete. Das Runenalphabet hatte anfangs 15, spter 22 Zeichen. Die Runen wurden auch zu Liedern verwendet, indem man sie als Anlaut zweier oder dreier aufeinander folgenden, im Hochton stehenden, Hauptwrter wieder-kehren lie (Allitteration oder Stabreim, z. B. Roland der Nies' am Rathaus?c.). Mau pries in diesen Liedern Götter und Helden, und mit schallendem Gesnge (Bardit), der durch das Vorhalten der Schilde noch verstrkt wurde, zog mau in die Schlacht. 6. Armin, Deutschlands cfrcicr. 1. Die Kampfe der Rmer mit den Germanen. Schon hundert Jahre vor Christi Geburt hatten die Cimbern und Teutonen das Rmische Reich bedroht; sie waren aber von Marius in den Schlachten bei Aqua Sexti (Aix) in der Nhe von Marseille (102) und bei Vercell in der Nhe von Turin (101) besiegt worden (s. I 51, 2). Auch Csar hatte, als er (5850 v. Chr.) in Gallien kmpfte, einen schweren Kampf mit Ariov ist, dem Herzoge oder Könige der Sueven, zu bestehen. Dieser war in Burgund eingefallen und hatte sich hier festgesetzt. Gegen ihn riefen die gallischen Völker die Hilfe Csars an, der ihn nach einer blutigen Schlacht in der Nhe von Mhlhausen in Elsa zwang, auf das rechtsrheinische Ufer zurckzukehren. Zweimal ging Csar (55 und 53) sogar auf einer von ihm geschlagenen Holzbrcke der den Rhein, kehrte aber klugerweise bald wieder um und brach die Brcke ab. Unter Augustus kmpften seine Stiefshne D r u s u s und Tiber tu s gegen die Germanen. Drusus grndete links des Rheines an meisterhaft gewhlten Stellen von Basel bis Utrecht in Holland feste Pltze, aus denen spter bedeutende Städte erwuchsen, wie Mainz, Koblenz, Bonn und Kln; an der Mosel Trier, wo noch heute zahlreiche Ruinen rmischer Bauten zu sehen sind (das alte Stadtthor, porta nigra, Fig. 12). Er drang darauf bis zur Elbe vor und wollte auch diesen Strom berschreiten. Da rief ihm, wie erzhlt wird, eine germanische Seherin von bermenschlicher Gestalt zu: Wo-hin, Unersttlicher? Nicht alles zu sehen ist dir vom Schicksale beschieden. Kehre um; denn schon bist du am Ziele deiner Thaten und Tage." Auf dem Rckzge strzte er vom Pferde und starb an der dabei erhaltenen Verwundung. Das von ihm begonnene Werk setzte sein Bruder Tiber ins, der nachmalige Kaiser, durch List, Verstellung und Bestechung noch glcklicher fort. Augustus hielt den

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 45

1889 - Leipzig : Freytag
45 frst von der Rheinpfalz bergegangen war (1562), heftig. Und so mehrten sich die Anzeichen, da ein neuer Religionskrieg ausbreche 2 Marimilia Ii. (156476), der Sohn Ferdinands I., war allen religisen Feindseligkeiten, wie sie in Spanien und Frankreich vorfielen, von Herzen abhold, und darum blieb unter seiner Regierung der Friede noch ungestrt. Seine edle Gesinnung zeigt sich in einem Briefe, den er an einen Freund der die Bartholomusnacht schrieb, und in dem es heit: Mit herzlichem Leid habe ich vernommen, da sich mein ^ochtermann Karl von Frankreich zu einem so schndlichen Blutbade hat bereden laen. Wollte Gott, er htte mich um Rat gefragt, ich wurde ihm treulich al eilt Vater geraten haben/ Der Schlu lautet: .In Summa, Spornen und Frankreich machen es. wie sie wollen, so werden sie es gegen Gott den gerechten Richter zu verantworten haben, ^ch fr meine Person v mit Gottes Hilse ehrbar, christlich, treu und aufrichtig handeln. o folgte fein lterer Sohn Rudolf. 3 Rudolf Ii (15761612) war in Spanien von Jesuiten erzogen worden und zeigte sich seinem Vater Max Ii. in allen Stcken unhnlich Er kmmerte sich nicht um die Regierung, sondern vergeudete Zeit und viel Geld mit Liebhabereien, wie schnen Rossen und aberglubischen Spielereien, namentlich der Sterndeutern (Astrologie) und Goldmacher (Alchynne) So konnten die Religionsstreitigkeiten wieder ungehindert aufkommen, Un es bildeten sich angesichts der bedrohlichen Anzeichen zwei einander gegenberstehende Bndnisse; mehrere protestantische Fürsten Mllen unter Fhrung des Kurfrsten von der Pfalz die Union (1608) und mehrere katholische Fürsten unter der Leitung des Herzogs von Bayern die Liaa (1609). Um dieselbe Zeit nutzte Rudolf Ii. feinem ehrgeizigen Bruder Matthias sterreich, Mhren und Ungarn abtreten und behielt nur noch Bhmen und Schlesien, fr welche Lnder er, um sie sich treu zu erhalten den fogenannten Majesttsbrief erlieh; in demselben war ihnen vllige Religionsfreiheit zugestanden. Bald darauf fielen auch diese -anbei an Matthias ab, und dieser lie weil er, wie auch Rudolf, kinderlos war, noch zu seinen Lebzeiten seinen Vetter gerbin an b von Steiermark zum König von Bhmen erwhlen. 11. Friedrich V. von der Pfall, der Winterknig. 1. Der bhmische Ausstand. Noch zu Lebzeiten des Matthias wurde eine neu erbaute protestantische Kirche in Bhmen auf obrigkeitliche Anord-nung niedergerissen, eine andere geschlossen. Die evangelischen Stande erklrten dies fr eine Verletzung des Majesttsbriefs und beschwerten stch et em Kaiser in Wien. Dieser lie ihnen durch seine aus zehn Rten bestehende

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 86

1887 - Leipzig : Freytag
86 Galba zum Augustus aus; der Aufstand verpflanzte sich nach Italien. Nero, vom Senat entthront, floh und gab sich in der Verzweiflung selbst den Tod. Es ist ein Zeichen festgefgter Staatsordnung, da unter diesen schlimmen Kaisern, deren Vorbild entartend auf weite Kreise wirkte, der Bestand des Reiches nicht erschttert wurde. . 57. Die Klavier und die Adoptivkaiser. 1. Nach den Claudischen Kaisern kamen 3 durch die Legionen ausgerufene Kaiser während eines Jahres nach einander auf den Thron; dann folgte der von dem Heere im Orient zum Kaiser erhobene Flavms Vespa- 69 sianus, 6979, der gerade Jerusalem belagerte; er bertrug die Fortsetzung 79 des jdischen Kriegs seinem Sohne Titus und ging nach Rom, wo er die Kriegszucht wiederherstellte und durch weise und sparsame Verwaltung die zerrtteten Finanzen wieder in Ordnung brachte. Unbeschftigten Arbeitskrften wies er durch die Anlage des riefenhaften Amphitheaters (Kolosseum") Verdienst an. Britannien wurde bis an die schottischen Grenzen von seinem 79 trefflichen Feldherrn Agricola erobert. Auf ihn folgte fein Sohn Titus, der 8i Jerusalem eingenommen und zerstrt hatte. Er war ein Fürst von seltenen Eigenschaften des Herzens und hie die Liebe und Wonne des Menschen-geschlechts". Er verzieh den Feinden, verjagte die Angeber und war von unbegrenztem Wohlthtigkeitssinn. Unter seiner Regierung wurden die Städte Pompeji, Herculanum und Stabi (24. Aug. 79) durch einen Ausbruch des A Vesuv verschttet. Sein Bruder und Nachfolger Domitianns (8196) 96 war ihm vllig unhnlich und ebeufo feige als graufam. Die rmische Kriegs-ehre schndete er durch einen von den Daciern gegen ein Jahrgeld erkauften Frieden. 2. Nach'feiner Ermordung kam Coccejus Nerva auf den Thron 96 (9698), welcher die Reihe der guten Kaiser" 96-180 erffnete, die 180 durch Adoption zur Nachfolge gelangten. Auf Nerva folgte der von ihm adoptierte Spanier M. Ulpins Trajanns, ein von der Nachwelt noch lange verehrter Kaiser. (Sei glcklicher als Augustus und besser als Trojan! ) Unter ihm wurde die Rechtspflege, der Verkehr und die Kunst gehoben; er erboute ein neues Forum mit der Trajaussule". Durch glckliche Eroberungen (Daciert, Parthien, Armenien, Nnbien) erlangte das Rmische Reich die grte Ausdehnung, die es je hatte. Sein Nachfolger P. lius Hadrian us gab die neuen asiatischen Provinzen wieder auf und suchte durch tchtige innere Verwaltung das Reich, das er selbst zu Fu durchreiste, zu heben. Er schtzte Britannien gegen Schottland durch einen Grenzwall und verstrkte die schon von Drusus begonnenen Verschanzungen des Zehntlandes (im Winkel

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 87

1887 - Leipzig : Freytag
87 zwischen Rhein und Donau). Auf die gepriesene Herrschaft des menschenfreundlichen Antoninns Pius folgte Marcus Aurelius, genannt der Philosoph, welcher im Innern trefflich regierte und nach auen eine Reihe von Feldzgen gegen die Quadeu und Markomannen zu führen hatte, die angriffsweise gegen das Rmische Reich vorgingen und die Donau-grenze bedrohten. Unter seinen Bemhungen, das Reich gegen diese Angriffe zu sichern, starb er 180 zu Wien. iso 3. Mit dem Sohne und Nachfolger des Marc Aurel, Commodns, ging das Reich immer mehr feinem Verfalle entgegen, die Kaiser wurden grtenteils von den Prtoriauern ein- und abgesetzt; im Osten bildete sich das Nenpersische Reich der Sassaniden, im Norden konnten die Grenzen des Reichs nur mhsam gegen die Alemannen, Franken und Goten behauptet werden. . 58. Die beiden letzten Jahrhunderte. 1. Der Kaiser Diokletian fhrte bei feinem Regierungsantritt (284) 284 eine neue Verfassung ein, indem er die unumschrnkte Monarchie vollstndig ausbildete und einen Mitkaiser (Augustus) und zwei Vicekaiser (Casaren) zur Seite nahm. Diese Teilung der Gewalt gab dem Reiche vorbergehend eine grere Festigkeit, wurde aber spter die Quelle langwieriger Kmpfe zwischen den Inhabern der hchsten Macht, bis Constantinus wieder die Alleinherrschaft errang (306337), nachdem er den Maxentius an der Milvins-brcke bei Rom (Sage von der Erscheinung des Kreuzes) und spter den 337 Licinins geschlagen hatte. Er war zugleich der erste Kaiser, welcher das bisher verfolgte Christentum anerkannte und darauf zur Staatsreligion erhob. Er verlegte deshalb den Sitz der Herrschaft aus dem heidnischen" Rom nach Byzanz, das von nun an Konstantinopel" hie. (Feierlicher Einzug am 11. Mai 330.) 330 Jesus Christus war unter Augustus geboren und unter Tiberius ge-kreuzigt worden. Die Apostel zerstreuten sich in alle Welt, um das Evangelium zu verbreiten. Durch Paulus aus Tarsus in Cilicien, welcher aus einem sana-tischen Gegner ein begeisterter Vorfechter der christlichen Lehre wurde und von Antiochia aus 3 grere Missionsrasen unternahm, kam das Christentum erst-mals nach Europa. (Philippi, Thessalouich, Athen, Korinth.) Frhe schon fand es Anhnger in Rom. Da es aber nicht zu den erlaubten Volksreligionen gehrte, so wurden von Zeit zu Zeit Christenverfolgungen (im ganzen etwa 10) ver-anstaltet, so unter Nero 64, aber auch unter Trajan und Marc Aurel, besonders 64 heftig unter Decius 250 und schlielich unter Diocletian. Die fr ihren Glauben 250 Umgekommenen heien Mrtyrer"; doch wurde das Blut der Mrtyrer der Samen der Kirche". Gelehrte Männer verteidigten in Schriften die christliche Religion gegen die heidnischen Angriffe. Unter diesen Kirchenvtern" sind besonders zu nennen, ans dem 3. Jahrh.: Clemens von Alexandrien, Tertulliau von Karthago, Origines in Alexandria und Antiochia und Cyprian von Karthago; aus dem

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 88

1887 - Leipzig : Freytag
88 4. Jahrh.: der Bischof Ambrosius von Mailand, aus dem 5. Jahrh.: Augustinus und Hieronymus. Mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion trat ein Glaubensstreit eilt, zu dessen Erledigung das erste kumenische Konzil" zu 325 Nica 325 gehalten wurde, auf welchem die Lehre des Artus verdammt und das Nicnische oder Athanasianische Glaubensbekenntnis festgestellt wurde. 317 2. Nach dem Tode Constantins (317) brachen wieder Thronstreitig-fi feiten aus, bis Conftantiu s (351361) Alleinherrscher wurde. Sein Nach-^ folger Julianus der Abtrnnige", ein begeisterter Anhnger der alten Philosophie, machte den erfolglosen Versuch, die Christen durch Belehrung wieder zum Heidentum zurckzufhren. Unter seinem Nachfolger Theodo-Isfius (37995) wurde vielmehr das Heidentum bei Todesstrafe verboten. 95 Zu gleicher Zeit machte die hereinbrechende Vlkerwanderung die Einheit des Reiches unhaltbar; Theodosius verfgte eine Teilung des Reiches unter seine beiden Shne Arcadius und Hon onus, aus welcher die dauernde Trennung in das Ost- und Westrmische Reich hervorging. 3. Das Westrmische Reich wurde mehrmals von eindringenden Vlkern heimgesucht, bis es diesen Einfllen erlag. Die Westgoten 410 eroberten Rom unter Alarich (410) und brachen nach dessen Tod in Gallien 452 ein, von wo sie sich bis nach Spanien weiter ausbreiteten. 452 erschien 455 Attila vor den Thoren Roms, kehrte aber rasch wieder um. 455 verhngten die Vandalen, welche unter Geiserich von Karthago aus gekommen waren, eine 14tgige Plnderung der Rom. Die westrmischen Kaiser bten seitdem ihre selbstndige Gewalt ein und waren thatschlich von dem Anfhrer der in rmischem Solde stehenden deutschen Truppen abhngig. Als nun einer dieser Anfhrer seinen Sohn Romulus als Kaiser (Augustulus) einsetzte, wurde dieser von dem deutschen Heerfhrer Odoaker abgesetzt, der sich 476 22. Aug. 476 als König von Italien ausrufen lie. Damit hat die Ge-1229schichte des Westrmischen Reiches ihren Abschlu erreicht (1229 Jahre nach Roms Erbauung), während das Ostrmische (Byzantinische 1453 oder Griechische) Kaiserreich noch bis 1453 bestand. . 59. Wmische ^itteratur: Poesie. 1. Die Rmer, welche im Kriegswesen und in der Staatsverwaltung ihre Meisterschaft bewhrten, gelangten erst im Anschlsse an die Hellenen zu einer Sittcratur, welche sich anfangs wesentlich auf Nachahmung beschrnkte und feinen tieferen Einflu auf das Volksleben bte. Zur Zeit der finnischen Kriege blhte das Lustspiel, in welchen die beiden Dichter Plautus und Terentius Hervorragendes geleistet haben. Von dem ersteren haben wir noch 20 Komdien, welche das rmische Leben in witziger Darstellung vorfhren; so wird z. B. in dem prahlenden Soldaten" das griechische Sldnertnm, in dem Goldtopf" die Geldgier und der Geiz

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 147

1887 - Leipzig : Freytag
147 und lste Bayern in frnkische Grafschaften auf. Gegen die von Ungarn ans nach Bhmen und Mhren vorgedrungenen Avaren zog er zu Felde und entri ihnen das Gebiet von der Enns bis zur Raab (Avarische Mark). Auch im N. u. O. drang er erfolgreich gegen die Dnen und Slawen vor und errichtete zur Sicherung des Reiches Marken. So reichte seine Herr-schoft von der Eider im Norden bis an den Ebro (N. Spanien) und Liris (S. Italien) im Sden, und von der Nordsee und dem Atlantischen Ozean im W. bis an die Elbe, Saale und Raab im O. 5. Um dieser Herrschaft, die an Gre und Bedeutung an die Universal-herrsthaft des untergegangenen Rmerreichs erinnerte, auch eine uere Wrde zu verleihen, lie sich Karl der Groe unter freudiger Zustimmung der r-mischen Bevlkerung 800 zum rmischen Kaiser krnen und galt durch soo diese neue Wrde von nun an fr den Schirmherrn der ganzen Christenheit. Als am Weihnachtstage 800 Karl d. Gr. die Messe in der Peterskirche 800 hrte und sich von den Knien erhoben hatte, setzte ihm der Papst Leo Iii. eine goldene Krone aufs Haupt, während das Volk rief: Leben und Sieg Karl dem Augnstus, dem von Gott gekrnten, groen und friedebringenden Kaiser der Rmer." Dann kniete der Papst, wie es vordem gegenber dem rmischen Kaiser Sitte war, vor Karl nieder und huldigte ihm. Die Familie Karls des Groen. Karl Martell, Herzog in Brabant 714741, Majordomus Pippin der Kleine, König der Franken 751768 imrl der Groe 768^814 Karlmann 768-771 _____l___ Pippin f 810 Karl f 811 Ludwig I, der Fromme 814840 Lothar I. Pippin Ludwig der Deutsche Karl in Italien 840855 in Aquitanien f 838 840876 der Kahle 840 König von Frankreich 875878 Kaiser . 78. Karts des Groen Weichsverwal'tnng. 1. Die groen, von Karl eroberten Lndermassen wurden von ihm auch zu einem staatlich geordneten Ganzen verbunden; das Reich wurde von ihm selbst nach einer wohldurchdachten Verfassung geleitet. Die der Einheit des Reiches hinderliche Stellung der Herzge, die frher eine fast knig-liehe Gewalt besaen, wurde beseitigt und dafr das Amt der Grafen wiederhergestellt. Dieselben waren vom Könige ernannte Vorsteher eines Gaus und hatten im Namen desselben als oberste Richter und Aufseher der kniglichen Hofgter die Regierung zu den. Zn ihrer Beaufsichtigung ernannte Karl in jedem Frhjahr die Knigs- oder Sendboten, je einen 10*
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TM Hauptwörter (200)200

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