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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 62

1822 - Berlin : Reimer
62 Erzählungen. Des Engels Wort ihm her und hin: „Wo ist dein voriges Vertraun?" Ich will auf Engels Worte baun, Spricht er zu sich, faßt sich ein Herz, Und Freude wieder wird sein Schmerz: Da sieht er durch des Berges Weiten Des Baumes Wurzeln lang sich breiten; „Wie wenn der Engel die gemeint; Auch dies sind Zweige ja, vereint Am Stamm des Wunderbüums; hierunten Wird wohl vielleicht das Nest gefunden Glück auf! Er schlagt den Spaten ein Mtt Gott und hauet "muthig drein; Die Stollen stiegen da und dort Und unvcrdrvsien schafft er fort; Da sieht er Silberftufen flimmern: Vor Freud' ihm Aug und Wange schimmern Ei wie entzückt ein solcher Fund! -.Wohl naht ich her zur guten Stund' Ist dies das Nest, mein treuer Freund; Mein Engel hast du's so gemeint? Als wahr muß sich der Traum erproben; Auch solche Eier sind zu loben." Und jetzt, wo einst vor grauen Tagen Sich dieses Wunder zugetragen, Ist auf desselben Berges Holm Das Bergwerk Annaburg zu sehm Eo 29. Wilhelm Vollring. Der Wilhelm Vollring saß beim Meister, Und flickte Stiefeln, und flickte Schuh- Pfiff luftig den Dessauet Marsch dazu, Und schalt auf Napoleon immer dreister, Denn der Wilhelm war ein Soldatenkinh Und war gut deutsch und preußisch gesinnt.

2. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

3. Für die obere Stufe - S. 14

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 14—68 Tiberius, Caligula, Claudius, Nero (die Julier). Tiberius vereinigt die Prätorianer (Garden) in Rom. urn 30 Pontius Pilatus Landpfleger (Procurator) in Judäa. Tod Christi. 64 Verbrennung Roms durch Nero. — 1. Christenverfolgung. 68—69 Galba, Otho, Vitellius. 69—96 Die Flavier; Vespasian, Titus, Domitian. 70 Zerstörung Jerusalems. 79 Verschüttung von Pompeji und Herculaneum. Bauten: Colosseum (für Spiele), Titusbogen. b) 96—180 Glanzzeit des Kaisertums. Mäfsigung der Genufssucht; — gute Verwaltung der Provinzen; — Gleichberechtigung derselben mit Italien (als Glieder eines-Reiches); — Aufschwung des Handels. 96—98 Nerva. 98—117 Trajan. Dacien, Armenien, Mesopotamien = Provinzen. Größte Ausdehnung des Reichs. Bauten: Forum des Trajan mit Tempel, Triumph-bogen, Trajanssäule. 117—138 Hadrian. Wanderungen durch die Provinzen. — Hadrians- -bau (Engelsburg) in Rom. 138—161 Antoninus Pius. 161—180 Marcus Aurelius. c) 180—280 Verfall. Zeit der Soldatenkaiser. Angriffe der Germanen (und Perser). Ausdehnung des Christentums im Reich (Gleich- -heit der Menschen), um 300 Diocletian. Neuordnung des Reichs. (2 Augusti, < 2 Cäsaren.) Letzte Christenverfolgung. 323—337 Constantin der Große. Sieg über Licinius.

4. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 18

1882 - Berlin : Gaertner
18 Geschichte der Römer. 375 Völkerwanderung. Die Hunnendringen nach Europavor. 378 Schlacht bei Adrianopel, in der Kaiser Valens gegen die Gothen fällt. 379-395 Theodosius der Große teilt das römische Reich in das abendländische (Honorius in Rom) und morgenländische (Arcadius in Konstantinopel). Letzte Feier der olympischen Spiele. 396 Alarich, der Westgothenkönig, kämpft gegen Stilicho, den Feldherrn des Honorius, wird aber bei Pollentia und Verona (403) geschlagen. 406 Vandalen, ©neben, Burgunder dringen unter Radagais in Italien ein, werden bei Fäsulä geschlagen, erkämpfen sich aber Wohnsitze in Gallien. 409 Gründung des burgundischen Reiches. 410 Alarich erobert Rom und stirbt bei Cosenza. 419 Gründung des W e st g o t h e n r e i ch s in Spanien und Frankreich mit der Hauptstadt Toulouse. 429 Gründung des Vandalenreichs in Afrika unter Geis er ich. Augustinus. Seine Lehre und sein Streit mit Pelagius. Um 450 Die Angelsachsen ziehen unter Heng ist und Horsa nach Britannien. 451 Attila, König der Hunnen, dringt zur Zeit des Kaisers Valentin:an in. in das weströmische Reich. Schlacht in der catalaunischen Ebene (Chalons an der Marne). Attila wird von Atztius mit Hilfe der Westgothen besiegt. Er zieht nach Italien. Gründung Venedigs (453). Leo I., der Große, Bischof in Rom. 455 Die Vandalen plündern Rom unter Geiserich. 475 Der Feldherr Orest macht seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser. 476 Odoaker, Anführer der Rugier und Heruler, setzt ihn ab und macht dem weströmischen Reich ein Ende.

5. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 17

1882 - Berlin : Gaertner
Geschichte der Römer. 27 69—96 Die Zeit der Flavier. Flavins Vespasianus (69-79). Zerstörung Jerusalems durch Titus (70). Titus (79—81). Verschüttung von Herculaneum, Pompes, Stabiä (79). Domitianus (81—96). Eroberung Britanniens durch Agricola (84). >6—180 Die Adoptivkaiser. N e r v a (96—98). Er adoptiert den Spanier Trojan (98—117). Dieser besiegt die Dacier, Parther, Armenier. Größte Ausdehnung des Römerreichs. — Tacitus, Geschichtsschreiber. £>afrrtanus (117 — 138) befördert Kunst und Wissenschaft (Plutarch, Engelsburg). Aufstand der xsuden unter Bar-eochba (133). or5n-°rnjnu§ Pius (138—161), des vorigen Adoptivsohn, Friedenskaiser. Marcus Aurelius (161-180) kämpft gegen die Markomannen, ist Anhänger der stoischen Philosophie, daher „Antonin der Philosoph", und gestattet Christen-verfolgungen. —324 Die Militärkaiser. ,^?mmodus (180), Septimius Severus (200), Caracalla (215), Heliogabalus (220). 222 Gründung des neu-persischen Reiches der Sassa-mden durch Ardschir, welches sich gegen den Kaiser Alexander Severus hält. Feier der 1000jährigen Dauer Rom's unter Philippus Arabs (247). Decius (250). Christenverfolgung. Erhebung der Kaiser m den Provinzen, die Zeit der 30 Tyrannen. Aurelian (270), Wiederhersteller des Reiches. Zerstörung Palmyra's. Diocletian (284—305). Zehnte und letzte Christenverfolgung (17. Sept. 284). Mitregentschaft zweier Cafarn und eines Augustus. Zeit der Auflösung. Ein Sohn des Cäsar Eonstantius: 337 Konstantin der Große, schon seit 306 im Kampfe mit den Mttkaisern (Sieg über Maxentins unter der Kreuzesfahne), wird Kaiser. Das Christentum wird Staatsreligion — Konstantinopel Residenz. 5 Kirchenversammlung zunicaa. Arius und Athanasius, xsultanus Apöstata (361) fällt auf einem Zuge gegen die Perser. ge, Tabellen und Karten zur Weltgeschichte U. io. Aufl. 2

6. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 36

1883 - Berlin : Gaertner
36 Probus vertreibt die Franken und Alamannen aus Gallien und den agri decumates. Diocletian. Teilung der kaiserlichen Gewalt unter zwei Augusti (Osten und Westen) und zwei Caesares. Christenverfolgung. 306—337 Konstantin der Große (seine Mutter Helena), seit 324 Alleinherrscher nach der Besiegung des Maxentius an der milvischen Brücke (,In hoc signo vincesc) und des Licinius bei Chalcedon. 325 Das Konzil zu Nicaea, berufen von Konstantin nach Einführung des Christentums als Staatsreligion, verdammt die Lehre des Arius. Dessen Gegner Athanasius. 330 Verlegung der Residenz nach Byzanz (Konstantinopel). Errichtung des Konsistoriums als oberster Staatsbehörde. Einteilung des Beiches in Präfekturen, Diöcesen und Provinzen. 357 Konstantins Neffe, der nachmalige Kaiser Julianus Apostata, schlägt als Caesar die Alamannen bei Argentoratum. Mittelalter. 1. Die Zeit der Völkerwanderung. 375 Angriff der Hunnen (und der von ihnen unterworfenen Alanen) auf das Reich der Ostgoten (König Hermanrich, der Amaler f). 376 Die Westgoten von Valens, dem Kaiser des Ostens, in Mösien aufgenommen. Ulfilas, der arianische Bischof der Goten. S eine Bib eiüb ersetzung. 378 Schlacht bei Adrianopel: Valens (f) erliegt den Westgoten unter Fritigern. 379—395 Theodosius der Große. Ambrosius, Bischof von Mailand. Die Westgoten als Kriegerstand dem Reiche dienstbar gemacht. 395 Theodosius, Alleinherrscher nach dem Siege bei Aquileja über den Franken Arbogast, den Beherrscher zweier weströmischer Kaiser, teilt das Reich unter seine Söhne: der Osten unter Arcadius (der Gallier Rufinus), der Westen unter Honorius (der Vandale Stilicho).

7. Der biographische Unterricht - S. 66

1874 - Berlin : Gaertner
— 66 — bei Skalitz (28.) und Jaromierz (29.) entwickelten die Preußen ruhmvolle Tapferkeit. Die Entscheidungsschlacht aber bei Königgriih (Sadowa) am 3. Juli, in der König Wilhelm selbst zugegen war, gehört zu den größten Meisterstücken der Kriegskunst. Die Österreicher behaupteten unter ihrem Führer, General Benedek, eine außergewöhnlich sichere Stellung, weil sie durch Schanzen, Verhaue, Flüsse und Seen gedeckt und alle Höhenpunkte mit 600 Geschützen besetzt waren. Die Preußen umstanden diese gesicherten Punkte in einem Umkreise von 4 Meilen: in der Mitte der Prinz Friedrich Karl, auf dem linken Flügel der Kronprinz, auf dem rechten Herwarth von Bittenfeld. Der Kampf begann um 8 Uhr und hatte bis um Mittag zu keiner Entscheidung geführt. Noch war der Kronprinz, den Regen und Abgründe aufhielten, nicht auf dem Platze. Der König hatte den Degen ergriffen und sich an die Spitze seiner Armee gestellt, um die Gefahren mit den Kriegskameraden zu theilen. Da erscheint ein Theil der kronprinzlichen Armee, und bald donnert es aus allen Geschützen. Benedek kann die Ordnung unter seinen Truppen nicht erhalten und befiehlt den Rückzug, der in zügelloser Flucht vor sich geht. Der König verfolgt an der Spitze der Kavallerie den fliehenden Feind, Offiziere und Soldaten drängen sich um ihn, ihm die Hand zu süssen, die Verfolgung wird ohne Unterbrechung fortgesetzt, bis die hereinbrechende Nacht Stillstand gebietet. Am nächsten Morgen ließ Benedek um einen Waffenstillstand bitten; er wurde abgewiesen, und die Preußen rückten auf Brünn, Olmütz und Jglau zu, um auf kürzestem Wege nach Wien zu gelangen. Inzwischen hatte der König mit dem Kaiser Napoleon Iii. von Frankreich über Friedensvorschläge unterhandelt, welche zum Abschluss des Krieges führten, dies um so mehr, als auch die Mainarmee im Westen Deutschlands durch zwanzig größere und kleinere Gefechte über die Bundesgenossen Österreichs glänzend gesiegt hatte. Nun wurde am 23. August 1866 zu Prag ein Friede geschlossen, nach welchem Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. und Schleswig-Holstein mit Preußen verbunden und die norddeutschen Staaten unter Führung Preußens zu einem norddeutschen Bunde vereinigt wurden. Die Reichsverfassung des norddeutschen Bundes trat, nachdem sie vorher von den norddeutschen Fürsten und Volksvertretungen vereinbart worden war, am 1. Juli 1867 in Kraft. So war wenigstens Norddeutschland geeinigt. §. 88. Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870—1871. 1. Die Stiftung des norddeutschen Bundes hatte in Frankreich, wo Kaiser Napoleon Iii. die Eitelkeit und Ruhmsucht seines Volkes nährte, den größten Unwillen erregt. Man fürchtete dort mit Recht, dass in nicht zu langer Zeit Süddeutschland sich dem norddeutschen Bunde anschließen werde, zumal zwischen dem letzteren und den süddeutschen Staaten Würtemberg, Baiern, Baden, Hessen ein Schutz- und Trutzbündnis bestand, nach welchem im Falle eines Krieges die süddeutschen Truppen unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt wurden. Nun geschah es, dass die Spanier den Prinzen Leopold vonhohen-zollern zu ihrem Könige wählen wollten. Der Prinz war ein entfernter Verwandter des Königs Wilhelm von Preußen. Napoleon ließ den König durch seinen Gesanbten aufforbern, er solle als Familienhaupt der Hohenzollern dem Prinzen die Annahme der Krone verbieten. Der König antwortete, bass er dazu kein Recht habe. Der Prinz aber lehnte aus eigenem Antriebe die Annahme der spanischen Krone ab. Trotzbem verlangte Napoleon, der König solle gleichsam um Verzeihung bitten und sich schriftlich dazu verpflichten, bass er einem hohen-zollernschen Prinzen niemals gestatten werbe, die spanische Krone anzunehmen. Solche Zumuthung wies der König mit allem Ernste zurück. Da schrie man in.

8. Der biographische Unterricht - S. 69

1874 - Berlin : Gaertner
— 69 — des Reiches und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands zu stützen und die Kraft des Volkes zu stärken. „Uns aber und Unsers Nachfolger an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des deutschen Reiches zu sein nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Mit der Kaiserkrönung war nun das Streben des deutschen Volkes nach Einigung zu einem glänzenden und ruhmvollen Abschluss gelangt. Es war eine wunderbare Fügung Gottes, dass dieser Abschluss in dem königlichen Residenzschlosse eines Volkes erfolgte, welches seit Jahrhunderten die Zerstückelung Deutschlands erstrebt und jede Gelegenheit benutzt hatte, eine solche ins Werk zu setzen. Das eitle, leichtsinnige und ruhmsüchtige Frankreich konnte wohl kaum strenger gezüchtigt werden. Kaiser Wilhelm kehrte zwei Monate nach seiner Krönung nach Deutschland zurück und eröffnete am 21. März 1871 den ersten deutschen Reichstag. Er sagte in seiner Eröffnungsrede: „Der ehrenvolle Beruf des ersten deutschen Reichstages wird es sein, zunächst die Wunden zu heilen, welche der Krieg geschlagen hat, und den Dank des Vaterlandes denen zu bezeugen, welche den Sieg mit ihrem Blute und Leben bezahlt haben, dann aber zum Schutze des deutschen Reiches und zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes mitzuwirken. Möge dem deutschen Reichskriege, den wir so ruhmvoll geführt, ein nicht minder glorreicher Reichsfriede folgen, und möge die Aufgabe des deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe um die Güter des Friedens als Sieger zu erweisen. Das walte Gott!" Am 16. Juni 1871 hielt der Kaiser mit einem großen Theile seiner tapfern Krieger einen glänzenden Einzug in Berlin, und zwei Tage darauf, dem Gedenktage der Schlacht von Waterloo, wurde im ganzen deutschen Vaterlande ein Siegesdankfest gefeiert. Dann wurden die verdienten Generale kaiserlich belohnt, Graf Bismarck in den Fürstenstand erhoben. Wir haben früher schon von Kaisern wie Karl der Große, Otto der Große, Heinrich Iv., Rudolf v. Habsburg, Karl Y. u. a. gesprochen. Diese Kaiser hat man auch wohl deutsche Kaiser genannt, und sie stehen in vielen Büchern als solche verzeichnet. Der eigentliche Titel lautete aber: „römischer Kaiser". Diese römischen Kaiser, welche mit Karl d. Großen beginnen, wurden von den Päpsten in Rom gewählt und waren meistens Könige von Deutschland. Es kam vor, wie wir schon in der Geschichte Kaiser Heinrich's Iv. gehört haben, daß die Kaiser, wenn sie sich nicht „dem Willen der Päpste fügten, in den Bann gethan und abgesetzt wurden. Überhaupt aber war viel Streit und Unfriede zwischen den Kaisern und Päpsten. Nun gibt es in Deutschland auch heute noch Menschen, welche den Willen des Papstes für einen unfehlbaren halten und der Meinung sind, dass der päpstliche Wille allein imstande sei, den rechten christlichen Kaiser zu wählen und zu ernennen. Sie sagen, und der Papst Pins Ix. hat es unumwunden gegen Kaiser Wilhelm in einem Briefe ausgesprochen, dass alle Einrichtungen, welche nicht vom „heiligen Vater" in Rom ausgingen oder von ihm den Segen erhielten, vernrtheilt werden müssten. Darnach wäre Kaiser Wilhelm, weil er kein römischer Kaiser ist, auch nicht anzuerkennen. Ein römischer Kaiser ist Kaiser Wilhelm nicht. Er ist daher durch Gottes Gnade und durch den Willen der deutschen Fürsten und des deutschen Volkes der erste deutscke Kaiser. e

9. Der biographische Unterricht - S. 36

1874 - Berlin : Gaertner
- 36 — urtheilten. Das Urtheil wurde aber nicht ausgeführt. Karl begnadigte ihn und schickte ihn auf seinen Wunsch in ein Kloster. Als auf alle Weise Ordnung und Ruhe im ganzen Reiche gesichert war, zog Karl über die Elbe, welche bis jetzt der östliche Grenzfluss seines Reiches gewesen, hinaus und wurde so mit den slavischen Völkerstämmen bekannt. Hier wohnten nämlich die Wenden in der Mark Brandenburg, die Obotriten in Mecklenburg, und noch andere Völker. Nachdem er sie bekämpft, weil sie den Sachsen in ihren Ausständen oft Beistand geleistet hatten, unternahm er einen Zug gegen die wilden Avaren in Ungarn und besiegte sie ebenfalls. Die Sachsen aber empörten sich von neuem und veranlassten noch manche blutige Feldzüge. Inzwischen ereignete es sich, dass der damalige Papst Leo Iii. von mehreren schlechten Menschen gemißhandelt wurde und aus Rom flüchten muffte. Karl lud ihn zu sich nach Paderborn ein, empfing ihn mit der größten Ehrerbietung und sandte ihn unter starker Begleitung nach Rom zurück. Der Papst bewies sich für diesen Dienst dankbar. Denn als Karl im Jahre 800 sich zur Weihnachtszeit in Rom befand, setzte ihm der Papst in der Peterskirche eine Krone auf das Haupt mit den Worten: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und Friede bringenden Kaiser der Römer!" Seitdem hieß Karl römischer Kaiser. Diese Würde ging hernach auf die deutschen Könige über und hat bis zum Jahre 1806 bestanden. Nachdem sich der Kaiser ein Vierteljahr in Rom ausgehalten hatte, begann er seinen letzten Krieg gegen die Sachsen. Es gelang ihm jetzt, sie für immer mit seinem Reiche zu vereinigen und das Christenthum bei ihnen zu begründen. Dieses war stets ein Lieblingsplan Karls gewesen. Dadurch, dass er acht Bischofssitze (zu Osnabrück, Paderborn, Halberstadt, Minden, Verden, Bremen, Münster, Hildesheim) im Sachsenlande einrichtete, konnte er über die Aufrechthaltung des Christenthums genau wachen. §. 44. Karls Staatsverwaltung und Tod. Das große Reich, welches der Kaiser beherrschte, wird das fränkische Reich genannt. Es umfasste Frankreich, einen großen Theil Italiens, Deutschlands und Spaniens. Seine Grenzen waren der Ebro, die Tiber, Raab, Elbe und Eider. Karl verwaltete dasselbe mit seltner Thätigkeit und Weisheit. Während er zu Aachen, Ingelheim und Nimwegen seine Residenz hatte, herrschten in den verschiedenen Ländern Herzoge, welche von ihm abhängig waren. Außerdem besorgte Karl seine Regierung durch Pfalzgrasen, Markgrafen, Landgrafen und Sendgrafen. Von allem, was im Lande vorfiel, ließ er sich jährlich aus vier Versammlungen in den Provinzen und auf zwei großen Reichsversammlungen Nachricht geben und verordnete dann, was er fürs zweckmäßigste hielt. Auch die Kriegseinrichtungen Karls, besonders das Aufgebot des Heerbanns, sowie seine Verordnungen über den Landbau und die genaue Berechnung über die Verwaltung der Güter zeugen von vieler Umsicht. Städte und Dörfer wurden angelegt, Sümpfe ausgetrocknet, und es wurde der Versuch gemacht, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Besonders schön richtete Karl seine Residenzstadt Aachen ein. Bei so ausgezeichnetem Herrschertalente, wie es Karl besaß, ist es kein Wunder, wenn das fränkische Reich in der höchsten Blüte stand. Aber Karl hatte auch noch andere Eigenschaften, die ihn als Menschen sehr hoch stellen. Mit einer mäßigen Lebensart verband er die größte Sparsamkeit. Seine Kleider waren einfach. Seinen schönen, starken Körper suchte er durch Reiten und Jagen abzuhärten ; alle Stunden des Tages waren für bestimmte Geschäfte eingetheilt. Noch in seinem Alter lernte er schreiben, berief gelehrte Männer, wie Alcuin aus Uork in sein Reich und beschäftigte sich gern mit Wissenschaft und Künsten. Auch legte er Schulen an und hielt die religiösen Übungen sehr hoch. Einst besuchte er

10. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 239

1884 - Berlin : Gaertner
1 239 legen, als, das Gewehr zu laden, zu putzen und dergleichen, und nicht alles durch andere Leute verrichten zu lassen. Der neue Etat kommt hierbei und mu der Kronprinz sich mit demjenigen, so darin vor ihn angesetzt ist, behelsen und damit auskommen und gut haushalten lernen, auch der Menage sich befleiigen; und gehet dieser neue Etat von dem bevorstehenden 1. September an. . . . Potsdam, den 21. Aug. 1731. 143. Friedrich Wilhelm I. nimmt die vertriebenen Sah-liurger auf. 173-2. (Frster, Friedr. Wilh. L, Bd. Ii, S. 329.) Wir, Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden ic., thun kund und fgen hiermit zu wissen, da Wir aus christlichem, kniglichem Erbarmen und herzlichem Mitleiden gegen Unsere in dem Erzbischoftnm Salzburg aus das heftigste bedrngten und verfolgten evangelischen Glaubens-verwandten, da dieselben blo und allein um ihres Glaubens willen, und weilen sie demselben wider besseres Wissen und Gewissen abzusagen sich nicht entschlieen knnen, noch wollen, ihr Vaterland zu verlassen ge-zwungen werden, ihnen die hlfliche und mildreiche Hand zu bieten und zu solchem Ende dieselben in Unsere Lande aufzunehmen und in gewissen Amtern Unseres Knigreichs Preußen unterzubringen und zu versorgen. Uns resolviert haben. Weshalb denn auch nicht nur an des Herrn Erz-bischof von Salzburg Liebden durch die von Unfern zu Regensburg residierenden Gesandten Dero dortigen Comitial-Ministro gethane dienst-fame Vorstellung Unser freundliches Suchen ergangen, da diesen Dero emigrierenden Unterthanen, welche Wir, so viele deren sich nach Unfern Landen zu begeben gewilligt und Vorhabens sind, al Unsere nchstknftige Unterthanen considerieren und ansehen, zu einem sowohl ungehindert, als ungedrungenen Abzge die Psse frei geffnet, auch ihrer Habseligkeiten wegen reichskonstitutionsgem verfahren werden mge, als welches Wir Unfern Unterthanen rmisch-katholischer Religion hinwiederum ersprielich angedeihen zu lassen geneigt sind, sondern Wir ersuchen auch alle Kur-frsteu, Fürsten und Stnde des Reichs, deren Lande durch besagte Emigranten werden berhrt werden mssen, dieselben frei, sicher und unauf-gehalten passieren, ihnen auch zu Fortsetzung ihrer mhsamen Reise dasjenige, was ein Christ dem andern schuldig, erweisen zu lassen. brigens erteilen Wir denen nach Unseren Landen gehenden Salz-burger Emigranten hierdurch die gndigste Versicherung, da denselben zu Regensburg, wie auch hernach in Unserer Stadt Halle und so weiter durch Unseren zu ihrer Fhrung abgeordneten Kommissarium die ordinre
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