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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 110

1822 - Berlin : Reimer
110 Fabeln. ";: Nie wird der Freiheit edler Söhn Zu einem Throne niedcrsteigen; Wo steht so hoch, wie er, ein Thron? Der Ti eg er schleicht nun leis' und leiser, Nachdem er Widerstand erfahrt, Bis er sich öffentlich zum Kaiser Der Thiere, — nicht des Reichs — erklärt Nun wieder Braun, der sehr erhaben Des kleinen Tiegers großen Geist, Und seine hohen Herrschrtgaben, Und seine sanfte Mordsucht preist. „Wohl, spricht er, darf der Blick sich weiden Am Schanspief, das der Schutzherr gab§ Er steigt von seiner Höh bescheiden Au einem Kaiserlhron herab. Er «ein nur Herr der Thiere heißen, Und, wie der Titel schon verspricht, Wird cr die Thiere nur zerreißen. Allein das Reich der Thiere nicht. Er will: ihr sollt ihn dazu zwingen." Nun eilte man in's Prunkgemach, Die Krön' ih»N flehend aufzudringen, Die Wölfe trieben hrntennach. Brauns Rede schloß dann sehr erhaben: , „Ihr Wölfe, Zieht nun in den Kreis!" Die Thiere bückten sich, und gaben Geduldig ihre Balge preis. Die Wölfe durften ihn vergöttern, Nur rauben nichts aus eignem Drang; Der Raub war sein, den er mit Vettern Und Basen gnädiglich verschlang. Tiedgö/

2. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

3. Für die obere Stufe - S. 14

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 14—68 Tiberius, Caligula, Claudius, Nero (die Julier). Tiberius vereinigt die Prätorianer (Garden) in Rom. urn 30 Pontius Pilatus Landpfleger (Procurator) in Judäa. Tod Christi. 64 Verbrennung Roms durch Nero. — 1. Christenverfolgung. 68—69 Galba, Otho, Vitellius. 69—96 Die Flavier; Vespasian, Titus, Domitian. 70 Zerstörung Jerusalems. 79 Verschüttung von Pompeji und Herculaneum. Bauten: Colosseum (für Spiele), Titusbogen. b) 96—180 Glanzzeit des Kaisertums. Mäfsigung der Genufssucht; — gute Verwaltung der Provinzen; — Gleichberechtigung derselben mit Italien (als Glieder eines-Reiches); — Aufschwung des Handels. 96—98 Nerva. 98—117 Trajan. Dacien, Armenien, Mesopotamien = Provinzen. Größte Ausdehnung des Reichs. Bauten: Forum des Trajan mit Tempel, Triumph-bogen, Trajanssäule. 117—138 Hadrian. Wanderungen durch die Provinzen. — Hadrians- -bau (Engelsburg) in Rom. 138—161 Antoninus Pius. 161—180 Marcus Aurelius. c) 180—280 Verfall. Zeit der Soldatenkaiser. Angriffe der Germanen (und Perser). Ausdehnung des Christentums im Reich (Gleich- -heit der Menschen), um 300 Diocletian. Neuordnung des Reichs. (2 Augusti, < 2 Cäsaren.) Letzte Christenverfolgung. 323—337 Constantin der Große. Sieg über Licinius.

4. (Zur Universal-Geschichte) - S. 19

1882 - Berlin : Gaertner
Geschichte der christlich=germanischen Welt. 19 Die Schlachten von Bornhövde (1227), bei Hem-mrngstedt (1319 und 1500), an der Hamme (1404). 1250 Die kurdischen Sultane werden von ihren Leib- wächtern, den Mamelucken, gestürzt. 1261 Wiederherstellung des griechischen Kaisertums durch Michael Paläologos (Sohn des Laskaris). 4. Die Mongolen. 1206—1227 Dschengis-Chan zerstört das große Reich derchowa-r e s m i e r, in dem die Städte Bochara und Samarkand blühten, und gründet das große Mongolenreich. 1241 Das Mongolenreich umfasst China, Russland, Polen, Ungarn. Schlesien. Die Mongolen siegen unter Batu - Chan bei Liegnitz. 1290 Größter Umfang des Mongolenreichs. Iv Periode. Ssotn Ende der Kreuzzüge bis zur Reformation. 1270—1517 n. Chr. 1. Deutschland. 1270—1519 Kaiser Rudolf von Habsburg bis Karl V. Die mit chnen zusammenhängenden Ereignisse. Sieh Tab. Ii. 2. Italien. 1282 Sicilianische Vesper. Manfred's (des Brubers von Kaiser Konrad Iv.) Schwiegersohn, Peter von Aragonien, erhält die Insel als ein selbständiges Königreich. 1294—1303 Bonifacius Viii. Papst. 1300 Flavio Gioja aus Amalfi erfindet den Kompass. 1305 Verlegung der päpstlichen Residenz nach Avignon (babylonisches Exil) bis 1378. 1308—1378 Die luxemburgischen Kaiser unterstützen die Parteikämpfe der Ghibellinen und Guelfen und vernichten das kaiserliche Ansehn vollständig. 1321 Dantealighieri, Dichter der göttlichen Komödie- seine einflussreiche politische Thätigkeit.

5. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 18

1882 - Berlin : Gaertner
18 Geschichte der Römer. 375 Völkerwanderung. Die Hunnendringen nach Europavor. 378 Schlacht bei Adrianopel, in der Kaiser Valens gegen die Gothen fällt. 379-395 Theodosius der Große teilt das römische Reich in das abendländische (Honorius in Rom) und morgenländische (Arcadius in Konstantinopel). Letzte Feier der olympischen Spiele. 396 Alarich, der Westgothenkönig, kämpft gegen Stilicho, den Feldherrn des Honorius, wird aber bei Pollentia und Verona (403) geschlagen. 406 Vandalen, ©neben, Burgunder dringen unter Radagais in Italien ein, werden bei Fäsulä geschlagen, erkämpfen sich aber Wohnsitze in Gallien. 409 Gründung des burgundischen Reiches. 410 Alarich erobert Rom und stirbt bei Cosenza. 419 Gründung des W e st g o t h e n r e i ch s in Spanien und Frankreich mit der Hauptstadt Toulouse. 429 Gründung des Vandalenreichs in Afrika unter Geis er ich. Augustinus. Seine Lehre und sein Streit mit Pelagius. Um 450 Die Angelsachsen ziehen unter Heng ist und Horsa nach Britannien. 451 Attila, König der Hunnen, dringt zur Zeit des Kaisers Valentin:an in. in das weströmische Reich. Schlacht in der catalaunischen Ebene (Chalons an der Marne). Attila wird von Atztius mit Hilfe der Westgothen besiegt. Er zieht nach Italien. Gründung Venedigs (453). Leo I., der Große, Bischof in Rom. 455 Die Vandalen plündern Rom unter Geiserich. 475 Der Feldherr Orest macht seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser. 476 Odoaker, Anführer der Rugier und Heruler, setzt ihn ab und macht dem weströmischen Reich ein Ende.

6. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 17

1882 - Berlin : Gaertner
Geschichte der Römer. 27 69—96 Die Zeit der Flavier. Flavins Vespasianus (69-79). Zerstörung Jerusalems durch Titus (70). Titus (79—81). Verschüttung von Herculaneum, Pompes, Stabiä (79). Domitianus (81—96). Eroberung Britanniens durch Agricola (84). >6—180 Die Adoptivkaiser. N e r v a (96—98). Er adoptiert den Spanier Trojan (98—117). Dieser besiegt die Dacier, Parther, Armenier. Größte Ausdehnung des Römerreichs. — Tacitus, Geschichtsschreiber. £>afrrtanus (117 — 138) befördert Kunst und Wissenschaft (Plutarch, Engelsburg). Aufstand der xsuden unter Bar-eochba (133). or5n-°rnjnu§ Pius (138—161), des vorigen Adoptivsohn, Friedenskaiser. Marcus Aurelius (161-180) kämpft gegen die Markomannen, ist Anhänger der stoischen Philosophie, daher „Antonin der Philosoph", und gestattet Christen-verfolgungen. —324 Die Militärkaiser. ,^?mmodus (180), Septimius Severus (200), Caracalla (215), Heliogabalus (220). 222 Gründung des neu-persischen Reiches der Sassa-mden durch Ardschir, welches sich gegen den Kaiser Alexander Severus hält. Feier der 1000jährigen Dauer Rom's unter Philippus Arabs (247). Decius (250). Christenverfolgung. Erhebung der Kaiser m den Provinzen, die Zeit der 30 Tyrannen. Aurelian (270), Wiederhersteller des Reiches. Zerstörung Palmyra's. Diocletian (284—305). Zehnte und letzte Christenverfolgung (17. Sept. 284). Mitregentschaft zweier Cafarn und eines Augustus. Zeit der Auflösung. Ein Sohn des Cäsar Eonstantius: 337 Konstantin der Große, schon seit 306 im Kampfe mit den Mttkaisern (Sieg über Maxentins unter der Kreuzesfahne), wird Kaiser. Das Christentum wird Staatsreligion — Konstantinopel Residenz. 5 Kirchenversammlung zunicaa. Arius und Athanasius, xsultanus Apöstata (361) fällt auf einem Zuge gegen die Perser. ge, Tabellen und Karten zur Weltgeschichte U. io. Aufl. 2

7. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 36

1883 - Berlin : Gaertner
36 Probus vertreibt die Franken und Alamannen aus Gallien und den agri decumates. Diocletian. Teilung der kaiserlichen Gewalt unter zwei Augusti (Osten und Westen) und zwei Caesares. Christenverfolgung. 306—337 Konstantin der Große (seine Mutter Helena), seit 324 Alleinherrscher nach der Besiegung des Maxentius an der milvischen Brücke (,In hoc signo vincesc) und des Licinius bei Chalcedon. 325 Das Konzil zu Nicaea, berufen von Konstantin nach Einführung des Christentums als Staatsreligion, verdammt die Lehre des Arius. Dessen Gegner Athanasius. 330 Verlegung der Residenz nach Byzanz (Konstantinopel). Errichtung des Konsistoriums als oberster Staatsbehörde. Einteilung des Beiches in Präfekturen, Diöcesen und Provinzen. 357 Konstantins Neffe, der nachmalige Kaiser Julianus Apostata, schlägt als Caesar die Alamannen bei Argentoratum. Mittelalter. 1. Die Zeit der Völkerwanderung. 375 Angriff der Hunnen (und der von ihnen unterworfenen Alanen) auf das Reich der Ostgoten (König Hermanrich, der Amaler f). 376 Die Westgoten von Valens, dem Kaiser des Ostens, in Mösien aufgenommen. Ulfilas, der arianische Bischof der Goten. S eine Bib eiüb ersetzung. 378 Schlacht bei Adrianopel: Valens (f) erliegt den Westgoten unter Fritigern. 379—395 Theodosius der Große. Ambrosius, Bischof von Mailand. Die Westgoten als Kriegerstand dem Reiche dienstbar gemacht. 395 Theodosius, Alleinherrscher nach dem Siege bei Aquileja über den Franken Arbogast, den Beherrscher zweier weströmischer Kaiser, teilt das Reich unter seine Söhne: der Osten unter Arcadius (der Gallier Rufinus), der Westen unter Honorius (der Vandale Stilicho).

8. Der biographische Unterricht - S. 69

1874 - Berlin : Gaertner
— 69 — des Reiches und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands zu stützen und die Kraft des Volkes zu stärken. „Uns aber und Unsers Nachfolger an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des deutschen Reiches zu sein nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Mit der Kaiserkrönung war nun das Streben des deutschen Volkes nach Einigung zu einem glänzenden und ruhmvollen Abschluss gelangt. Es war eine wunderbare Fügung Gottes, dass dieser Abschluss in dem königlichen Residenzschlosse eines Volkes erfolgte, welches seit Jahrhunderten die Zerstückelung Deutschlands erstrebt und jede Gelegenheit benutzt hatte, eine solche ins Werk zu setzen. Das eitle, leichtsinnige und ruhmsüchtige Frankreich konnte wohl kaum strenger gezüchtigt werden. Kaiser Wilhelm kehrte zwei Monate nach seiner Krönung nach Deutschland zurück und eröffnete am 21. März 1871 den ersten deutschen Reichstag. Er sagte in seiner Eröffnungsrede: „Der ehrenvolle Beruf des ersten deutschen Reichstages wird es sein, zunächst die Wunden zu heilen, welche der Krieg geschlagen hat, und den Dank des Vaterlandes denen zu bezeugen, welche den Sieg mit ihrem Blute und Leben bezahlt haben, dann aber zum Schutze des deutschen Reiches und zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes mitzuwirken. Möge dem deutschen Reichskriege, den wir so ruhmvoll geführt, ein nicht minder glorreicher Reichsfriede folgen, und möge die Aufgabe des deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe um die Güter des Friedens als Sieger zu erweisen. Das walte Gott!" Am 16. Juni 1871 hielt der Kaiser mit einem großen Theile seiner tapfern Krieger einen glänzenden Einzug in Berlin, und zwei Tage darauf, dem Gedenktage der Schlacht von Waterloo, wurde im ganzen deutschen Vaterlande ein Siegesdankfest gefeiert. Dann wurden die verdienten Generale kaiserlich belohnt, Graf Bismarck in den Fürstenstand erhoben. Wir haben früher schon von Kaisern wie Karl der Große, Otto der Große, Heinrich Iv., Rudolf v. Habsburg, Karl Y. u. a. gesprochen. Diese Kaiser hat man auch wohl deutsche Kaiser genannt, und sie stehen in vielen Büchern als solche verzeichnet. Der eigentliche Titel lautete aber: „römischer Kaiser". Diese römischen Kaiser, welche mit Karl d. Großen beginnen, wurden von den Päpsten in Rom gewählt und waren meistens Könige von Deutschland. Es kam vor, wie wir schon in der Geschichte Kaiser Heinrich's Iv. gehört haben, daß die Kaiser, wenn sie sich nicht „dem Willen der Päpste fügten, in den Bann gethan und abgesetzt wurden. Überhaupt aber war viel Streit und Unfriede zwischen den Kaisern und Päpsten. Nun gibt es in Deutschland auch heute noch Menschen, welche den Willen des Papstes für einen unfehlbaren halten und der Meinung sind, dass der päpstliche Wille allein imstande sei, den rechten christlichen Kaiser zu wählen und zu ernennen. Sie sagen, und der Papst Pins Ix. hat es unumwunden gegen Kaiser Wilhelm in einem Briefe ausgesprochen, dass alle Einrichtungen, welche nicht vom „heiligen Vater" in Rom ausgingen oder von ihm den Segen erhielten, vernrtheilt werden müssten. Darnach wäre Kaiser Wilhelm, weil er kein römischer Kaiser ist, auch nicht anzuerkennen. Ein römischer Kaiser ist Kaiser Wilhelm nicht. Er ist daher durch Gottes Gnade und durch den Willen der deutschen Fürsten und des deutschen Volkes der erste deutscke Kaiser. e

9. Der biographische Unterricht - S. 39

1874 - Berlin : Gaertner
— 39 — Pfleger der Gerechtigkeit, voll kluger Rathschläge, von ausnehmender Frömmigkeit, durch eigene Kraft mächtig, von Gott, wie wir feft glauben, geliebt, leutselig, rüstig und im Kriege glücklich." Vi. Italien. Papst Gregor Vii. §. 48. Das Papstthum vor Gregor. Wir haben schon oben erzählt, dass bte Päpste in Rom, weil sie sehr gebildete Männer waren und sich Stellvertreter Christi nannten, nicht selten die Rathgeber der Könige und Fürsten sein mussten. Dadurch entstand in ihnen der Gedanke, sich allmählich ganz und gar unabhängig zu machen. Das gelang ihnen auch. Sie waren aber damit nicht zufrieden, sondern wollten noch höher steigen als die weltlichen Fürsten; sie wollten herrschen über die ganze Welt; Könige und Kaiser sollten ihnen Unterthan sein. Um ihren Zweck zu erreichen, gingen sie langsam und vorsichtig zuwerke. _ Sie sagten nämlich, in den Schriften ihrer ältesten Bischöfe stehe geschrieben, dass die Päpste über alle Welt richten dürften, und dass Christus das so angeorbnet habe. Solche Schriften der ältesten Bischöfe gab es aber gar nicht, sonbern bte Päpste selbst hatten sie verfasst. Allein das abergläubische und in religiösem Wahne befangene Volk glaubte so etwas. Es geschah sogar, bass bte Päpste für heilige Personen angesehen wurden. Nun gab es wohl Päpste, bte sich durch Reinheit der Sitten und Frömmigkeit sehr auszeichneten. Wenn diese einmal über einen schlechten weltlichen Fürsten richteten, so galt ihr Urtheil für wahr, und das Volk siel von einem solchen Landesherrn ab. Darum suchten sich die Fürsten gern die Päpste zu ihren Freunden zu machen. Es gab aber auch Päpste, die schamlos, ausfchweifenb und schwach waren. Das benutzten dann wieber bte Fürsten und setzten sie ab. Allein bte Masse des Volkes, welche von dem unheiligen Leben der Päpste gewöhnlich nichts erfuhr, hielt nun einmal das Papstthum für heilig. So würde die Macht der Päpste immer größer, und es war leicht vorauszusehen, bass ein Papst, mit Kraft und Talent ausgerüstet, vollkommene Herrschaft über die weltlichen Fürsten gewinnen würde. Der Papst, dem bies zuerst gelang, war Gregor Vii. §. 49. Gregors Kirchenregiment. Gregor Vii. war ein Italiener, bessen Herkunft ungewiss ist. Ehe er Papst war, hieß er Hilbebranb und lebte als Mönch in dem Kloster Clugny. Dann würde er Priester in Rom und gewann durch Reinheit und besonders durch Strenge der Sitten einen solchen Einfluss auf die römische Geistlichkeit, dass man ihm die wichtigsten Geschäfte übertrug. Fünf Päpste wurden auf feinen Rath erwählt, und er war es eigentlich, der roährenb dieser Zeit die Kirche regierte. Als er nun selbst Papst würde, nannte er sich Gregor Vii. (1073). Er wusste wohl, wie bamals die Kirche beschaffen war, und was er zu thun habe, wenn die Kirche des größten Anfehns genießen solle. „Die Kirche" — sagte er — „ist jetzt sünblich, weil sie nicht frei ist; sie muss frei werben und dieses durch ihr Haupt, durch den Ersten der Christenheit, durch die Sonne des Glaubens, durch den Papst. Die Welt wirb gelenkt durch zwei Lichter, durch die Sonne, das größere, und den Monb, das kleinere. Die Gewalt der Apostel ist wie die Sonne, die Macht der Könige wie der Monb. Wie der Monb nur leuchtet durch die Sonne, so finb Kaiser, Könige und Fürsten nur durch den Papst. Also ist die Macht des Papstes weit größer als die Macht der Throne, und der König ist dem Papste Unterthan und Gehorsam schuldig." Von dieser Ansicht würde Gregor geleitet, als er den päpstlichen Stuhl bestieg und an

10. Der biographische Unterricht - S. 36

1874 - Berlin : Gaertner
- 36 — urtheilten. Das Urtheil wurde aber nicht ausgeführt. Karl begnadigte ihn und schickte ihn auf seinen Wunsch in ein Kloster. Als auf alle Weise Ordnung und Ruhe im ganzen Reiche gesichert war, zog Karl über die Elbe, welche bis jetzt der östliche Grenzfluss seines Reiches gewesen, hinaus und wurde so mit den slavischen Völkerstämmen bekannt. Hier wohnten nämlich die Wenden in der Mark Brandenburg, die Obotriten in Mecklenburg, und noch andere Völker. Nachdem er sie bekämpft, weil sie den Sachsen in ihren Ausständen oft Beistand geleistet hatten, unternahm er einen Zug gegen die wilden Avaren in Ungarn und besiegte sie ebenfalls. Die Sachsen aber empörten sich von neuem und veranlassten noch manche blutige Feldzüge. Inzwischen ereignete es sich, dass der damalige Papst Leo Iii. von mehreren schlechten Menschen gemißhandelt wurde und aus Rom flüchten muffte. Karl lud ihn zu sich nach Paderborn ein, empfing ihn mit der größten Ehrerbietung und sandte ihn unter starker Begleitung nach Rom zurück. Der Papst bewies sich für diesen Dienst dankbar. Denn als Karl im Jahre 800 sich zur Weihnachtszeit in Rom befand, setzte ihm der Papst in der Peterskirche eine Krone auf das Haupt mit den Worten: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und Friede bringenden Kaiser der Römer!" Seitdem hieß Karl römischer Kaiser. Diese Würde ging hernach auf die deutschen Könige über und hat bis zum Jahre 1806 bestanden. Nachdem sich der Kaiser ein Vierteljahr in Rom ausgehalten hatte, begann er seinen letzten Krieg gegen die Sachsen. Es gelang ihm jetzt, sie für immer mit seinem Reiche zu vereinigen und das Christenthum bei ihnen zu begründen. Dieses war stets ein Lieblingsplan Karls gewesen. Dadurch, dass er acht Bischofssitze (zu Osnabrück, Paderborn, Halberstadt, Minden, Verden, Bremen, Münster, Hildesheim) im Sachsenlande einrichtete, konnte er über die Aufrechthaltung des Christenthums genau wachen. §. 44. Karls Staatsverwaltung und Tod. Das große Reich, welches der Kaiser beherrschte, wird das fränkische Reich genannt. Es umfasste Frankreich, einen großen Theil Italiens, Deutschlands und Spaniens. Seine Grenzen waren der Ebro, die Tiber, Raab, Elbe und Eider. Karl verwaltete dasselbe mit seltner Thätigkeit und Weisheit. Während er zu Aachen, Ingelheim und Nimwegen seine Residenz hatte, herrschten in den verschiedenen Ländern Herzoge, welche von ihm abhängig waren. Außerdem besorgte Karl seine Regierung durch Pfalzgrasen, Markgrafen, Landgrafen und Sendgrafen. Von allem, was im Lande vorfiel, ließ er sich jährlich aus vier Versammlungen in den Provinzen und auf zwei großen Reichsversammlungen Nachricht geben und verordnete dann, was er fürs zweckmäßigste hielt. Auch die Kriegseinrichtungen Karls, besonders das Aufgebot des Heerbanns, sowie seine Verordnungen über den Landbau und die genaue Berechnung über die Verwaltung der Güter zeugen von vieler Umsicht. Städte und Dörfer wurden angelegt, Sümpfe ausgetrocknet, und es wurde der Versuch gemacht, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Besonders schön richtete Karl seine Residenzstadt Aachen ein. Bei so ausgezeichnetem Herrschertalente, wie es Karl besaß, ist es kein Wunder, wenn das fränkische Reich in der höchsten Blüte stand. Aber Karl hatte auch noch andere Eigenschaften, die ihn als Menschen sehr hoch stellen. Mit einer mäßigen Lebensart verband er die größte Sparsamkeit. Seine Kleider waren einfach. Seinen schönen, starken Körper suchte er durch Reiten und Jagen abzuhärten ; alle Stunden des Tages waren für bestimmte Geschäfte eingetheilt. Noch in seinem Alter lernte er schreiben, berief gelehrte Männer, wie Alcuin aus Uork in sein Reich und beschäftigte sich gern mit Wissenschaft und Künsten. Auch legte er Schulen an und hielt die religiösen Übungen sehr hoch. Einst besuchte er
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