Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

2. Für die obere Stufe - S. 14

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 14—68 Tiberius, Caligula, Claudius, Nero (die Julier). Tiberius vereinigt die Prätorianer (Garden) in Rom. urn 30 Pontius Pilatus Landpfleger (Procurator) in Judäa. Tod Christi. 64 Verbrennung Roms durch Nero. — 1. Christenverfolgung. 68—69 Galba, Otho, Vitellius. 69—96 Die Flavier; Vespasian, Titus, Domitian. 70 Zerstörung Jerusalems. 79 Verschüttung von Pompeji und Herculaneum. Bauten: Colosseum (für Spiele), Titusbogen. b) 96—180 Glanzzeit des Kaisertums. Mäfsigung der Genufssucht; — gute Verwaltung der Provinzen; — Gleichberechtigung derselben mit Italien (als Glieder eines-Reiches); — Aufschwung des Handels. 96—98 Nerva. 98—117 Trajan. Dacien, Armenien, Mesopotamien = Provinzen. Größte Ausdehnung des Reichs. Bauten: Forum des Trajan mit Tempel, Triumph-bogen, Trajanssäule. 117—138 Hadrian. Wanderungen durch die Provinzen. — Hadrians- -bau (Engelsburg) in Rom. 138—161 Antoninus Pius. 161—180 Marcus Aurelius. c) 180—280 Verfall. Zeit der Soldatenkaiser. Angriffe der Germanen (und Perser). Ausdehnung des Christentums im Reich (Gleich- -heit der Menschen), um 300 Diocletian. Neuordnung des Reichs. (2 Augusti, < 2 Cäsaren.) Letzte Christenverfolgung. 323—337 Constantin der Große. Sieg über Licinius.

3. Geschichts-Bilder - S. 128

1878 - Langensalza : Greßler
128 Angeln und Jüten. Dagegen wanderten wieder Briten nach Frankreich aus (Bretagne). Dadurch entstand ein furchtbares Gedränge in allen Ländern Europa's, welches unter dem Namen Völkerwanderung bekannt ist. Aufgefordert von mehreren Seiten, zog der mächtige Hunnenfürst Attila, Gottes-Geißel genannt, um das Jahr 451 aus, um das Abendland zu erobern. Bald hatte er ein Heer von 700,000 Kriegsleuten zusammen. Schrecken zog vor ihnen her. Er wurde indeß bei Chalons in Frankreich von Theoderich, König der West-golhen, und den Römern besiegt. Die Uneinigkeit seiner Feinde rettete ihn; er zog nach Italien, wo Rom durch die Fürbitte des Bischofs Leo erhalten wurde. Attila kehrte mit allem seinem Volke heim gegen Ungarland. Hier starb er, so erzählt die Sage, durch die Hand der schönen Hildegunde, die ihm in der Brautnacht den Dolch durch das Herz stieß, im Jahre 453. Seine Leiche wurde auf einer großen Ebene unter einem prachtvollen seidenen Zelte ausgestellt. Rund herum um dasselbe jagten, Geheul anstimmend, die wilden Reiter, das ganze Volk der Hunnen klagte mit geschornen Häuptern und bluttriefenden Gesichtern um den Verlust, den es erlitten, und pries in Liedern seines Königs Heldenthaten. — In der Nacht ward die Leiche in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen, der silberne in einen eisernen gehoben und hinabgesenkt mit Waffen und kostbarer Beute. Als das Grab geschlossen war, erwürgten die Hunnen Alle, die es gegraben. So vermoderte an unbekanntem Orte die zerbrochene Geißel Gottes. Die Völker Europa's aber athmeten auf, daß die Gefahr der Knechtschaft an ihnen vorüber gegangen, und die Deutschen zumal fühlten sich frisch, wie die Saat nach einem Gewitter. Der Rest des Volkes floh in die Länder gen Aufgang zurück, woher es gekommen war. Zunehmender Verfall und Untergang des weströmischen Reiches.*) Zu derselben Zeit, als die deutschen Völker in ihrer Jugendkraft blühren und ihre Macht sammelten, wurde das alternde römische Reich immer schwächer in sich selbst und seine Größe war ihm eine Last - Die meisten der römischen Kaiser, vom Jahre 180 an, waren träge und in ihrer Trägheit boshaft und argwöhnisch, oder sie waren offenbare Tyrannen und vergossen das Blut der besten Männer ohne Scheu und Scham. Und fand sich einmal ein guter Herrscher, der auf Recht und Ordnung hielt, so wurde er von der wilden Rotte der Soldaten ermordet, denn diese waren es, die das Reich regierten. Im Laufe von 120 Jahren herrschten im römischen Reiche 36 Kaiser, von denen 27 ermordet, 3 im Kriege *) Nach F. Kohlravs» u. A.

4. Geschichts-Bilder - S. 137

1878 - Langensalza : Greßler
137 zoqene Schiffe hatten. Sie machten viele Raubzüge zur See und suchten wiederholt die Küsten Galliens und Britanniens heim Zwischen dem Oberrhein und Main, am Neckar, und zwischen dem Lech und der Donau wohnten die Alemannen, ein mächtiger Bund von mehreren einzelnen Völkerschaften, Ihr Name bedeutet alle oder allerlei Männer. Die eigentlichen Alemannen, kriegerisch, wild und tapfer, machten den Römern nicht wenig zu schaffen. Sie drangen oft über den Rhein in Frankreich und über die Alpen ttt Italien vor und brachten jedesmal reiche Beute in ihre Heimaty zurück. In dieser standen die einzelnen Gaugemeinden selbständig da und hatten besondere Könige, die sich wohl mitunter verbanden, aber ebenso oft für sich handelten und Frieden schlossen Alle diese Stämme stürmten nun, aufgerüttelt durch Thatendurst, seit der Mitte des 4. Jahrhunderts gegen die Marken des römischen Weltreiches an und erschütterten es in seinen tiefsten Grundfesten. Die Wanderlust hatte sich um diese Zeit plötzlich der germanischen Völker bemächtigt und mußte in ihnen dem erhabenen Zwecke dienen, dem alternden Staatskörper Europa's neue, frische und unverdorbene Säfte zuzuführen, um dadurch dem Christenthume den rechten Boden zu bereiten. Theoderich, König der Ostgothen. *) (488—526.) Zu derselben Zeit, als das weströmische Reich noch seinen schweren Todeskampf kämpfte, wuchs an dem oströmischen Hofe zu Konstantinopel ein Jüngling heran, der vom Schicksal dazu bestimmt war, den König Odoaker, nachdem dieser 13 Jahre regiert hatte, vom Throne zu stoßen. Dies war der Ostgothe Theoderich; er war von seinem Vater als Geißel nach Konstantinopel geschickt, und lebte hier bis zu seinem 18. Jahre. Im kaiserlichen Palaste erwarb sich der geweckte Knabe mannichfaltige Kenntnisse, und wie einst Rom in Hermann, so erzog sich jetzt Konstantinopel in Theoderich einen gefürchteten Gegner. Mit oströmischer Gesittung vertraut gemacht und zugleich in die weströmischen Verhältnisse eingeweiht, kehrte er, unverderbt an Leib und Seele, zu seinem Volke zurück und ward allgemein als König anerkannt. Große Pläne beschäftigten den jugendlichen Herrscher. Er wollte seine Gothen in ein mächtiges, geschlossenes Reich vereinigen und darum gleich Alarich sie hinüberführen in das gesegnete Italien, das Odoaker sich angemaßt hatte. Von dem griechischen Kaiser in seinem Vorhaben ermuntert, brach Theoderich im Jahre 488 mit einem Heere von 200,000 Mann gegen Italien aus. Odoaker vertheidigte sich mannhaft, und die Italiener, denen er ein milder und gerechter Herrscher gewesen war, *) Nach F. Sieger, Spieß u. A.

5. Geschichts-Bilder - S. 141

1878 - Langensalza : Greßler
141 Feld gegen Totilas behaupten konnte. Fast überall mußte er weichen. Nach fünf Jahren rühmlosen Krieges bat er selbst seinen Kaiser, ihm die Rückkehr nach Griechenland zu gestatten. Diese Erlaubniß ward ihm gegeben. Im Jahre 549 ging er, mit Undank belohnt, nach Konstantinopel zurück. Er verlor abermals die Gunst seines Herrn, wurde in einen Hochverrathsprozeß verwickelt und starb als Gefangener in seinem Palaste (565). An seine Stelle ward Narses mit einem großen und wohl ausgerüsteten Heere geschickt. Er brach 552 in Oberitalien ein. Totilas und sein Nachfolger Tejas fielen in blutigen Schlachten mit fast allen Gothen; die wenigen, welche am Leben geblieben waren, nahmen den ihnen angebotenen freien Abzug an, 554, und das ostgothische Reich war für immer vernichtet. — So war auch Italien eine Provinz des morgenländischen Kaiserthums; aber welch ein Italien! Dörfer und Städte lagen in Asche und Schutt; alles Geld war aus dem Lande fortgeführt; mehrere Millionen Menschen hatte der Krieg hinweggerafft; Hungersnoth und Seuchen wütheten unter denen, die der Krieg verschont hatte; Felder lagen unbebaut und die Unsittlichkeit griff auf eine schaudervolle Weise um sich. Dauernder noch als durch Eroberungen hat Justinian sein Andenken durch innere Einrichtungen des Reiches begründet. Unter der Aussicht und Leitung seines Ministers Tribonian wurden die Gesetze früherer Zeit und die neuen Verordnungen Justinian's in än Gesetzbuch (Corpus juris genannt) im Jahre 535 vereinigt, was noch bis auf unsere Zeit die Grundlage für Entscheidung der Streitigkeiten vor Gericht bildet. Außer Tribonian hatte auch die Kaiserin Thevdora nicht unbedeutenden Antheil an diesem Gesetzbuche. — Außer der Sorge, die Justinian auf die Gesetzgebung wandte, war er daraus bedacht, neue Städte zu erbauen, andere zu befestigen und mit neuen Gebäuden zu verschönern. Ein Meisterstück der Baukunst war die von ihm erbaute Sophienkirche zu Konstantinopel. Sie war so prachtvoll, daß der Kaiser, als er sie am Tage der Einweihung zum ersten Male in ihrem vollen Glanze erblickte, voll Erstaunen ausrief: »Salomo, ich habe dich übertreffen!« — Unter feiner Regierung erhielten auch Handel und Gewerbe neuen Schwung; ferner war Justinian der erste Fürst, der den Seidenbau in Europa einführte, wodurch er seinem Lande eine reiche und dauernde Erwerbsquelle verschaffte. Justinian starb 565 im 78. Lebensjahre. Klodwig, König der Franken [48i-5ii].*) Um die Mitte' des 5. Jahrhunderts herrschte im Frankenreiche das königliche Geschlecht der Merowinger. Aus diesem stammte *) Nach it. Biernatzki und F. Kohlrausch.

6. Geschichts-Bilder - S. 138

1878 - Langensalza : Greßler
138 entwickelten für ihn eine Tapferkeit, die sie in den letzten Kämpfen für ihre eigenen Angelegenheiten niemals gezeigt hatten. Drei Schlachten, die Theoderich bei Aquileja (an der Nordspitze des adriatifchen Meeres) und Verona (an der Etsch) 489 und im folgenden Jahre an der Ad da gewann, entschieden noch nichts. Nun begann ein Festungskrieg, in dem die Ostgothen so wenig geübt waren, daß Odoaker das feste Ravenna (am adriatischen Meere) noch drei Jahre gegen sie halten konnte. Endlich nöthigten Hunger und Seuchen die Stadt zur Uebergabe (493). Odoaker hatte sich bei derselben die Bedingung gestellt, Leben und Freiheit zu behalten; allein schon nach einigen Tagen ward er von Theoderich ermordet. Theoderich wußte diese Unthat, die seinen rohen Gothen wahrscheinlich nur im Lichte einer männlichen Handlung erschien, durch eine lange und segensreiche Regierung in Vergessenheit zu bringen, und nicht mit Unrecht hat man ihm den Namen des Großen beigelegt. Den dritten Theil sämmtlicher Ländereien gab er feinen Gothen. Zu Sitzen seiner Herrschaft wählte er die Städte Ravenna und Verona. Um die Römer an die Fremdherrschaft zu gewöhnen, ließ er ihre Sitten und Satzungen unangetastet. Konsuln und Senatoren behaupteten die alten Ehren, und das Steuersystem blieb wie zuvor. Zugleich waren drei vornehme Römer die vorzüglichsten Rathgeber des Königs. Das Kriegsheer jedoch nahm er einzig und allein aus den Großen. Zur Hebung des Verkehrs ließ Theoderich treffliche Landstraßen bauen und wehrte mit aller Strenge den Räubereien. Gelehrte Römer behandelte er mit Auszeichnung. Unter einer solchen Verwaltung blühte das zertretene Italien sichtlich empor. Die Unsicherheit verschwand, der Acker trug reiche Frucht und die verfallenen Städte erstanden aus ihren Trümmern. — Während Theoderich so für die innere Wohlfahrt seines Landes sorgte, war er auch darauf bedacht, den auswärtigen Fürsten Achtung und Ehrfurcht einzuflößen. Das Schwert zog er nur im äußersten Nothfall. Gleichwohl hatte fein Reich eine bedeutende Ausdehnung. Ihm gehorchten nicht nur Italien mit den dazu gehörigen Inseln, sondern auch ein Theil des südlichen Galliens, dazu die Länder zwischen den Alpen bis gegen die Donau und ein großer Theil von Ungarn und Dalmatien. — So behauptete sich das Reich der Ostgothen bis zu Theoderich's Tode in großem Ansehn, und bildete in gewisser Weise den Mittelpunkt aller deutschen Staaten. Theoderich starb, ohne Kinder zu hinterlassen, im Jahre 526. Noch Jahrhunderte lang wurde er von den Deutschen in Sagen und Liedern als »Held Dietrich von Bern« (so nannten die Deutschen seine Hauptstadt Verona) gefeiert. — Seine Nachfolger erbten nur den Thron, nicht aber des Stifters Geist. Unter unmündigen und schwachen Königen zerrütteten unruhige und herrschsüchtige Große das Reich und beschleunigten dessen Untergang (554).

7. Geschichts-Bilder - S. 139

1878 - Langensalza : Greßler
139 Justinian [527-565].*) Das oströmische Kaiserthum lebte in den Zeiten, als die Deutschen sich in Westeuropa theilten, meistens in großer Verwirrung. Auf dem Throne saßen gewöhnlich schwache Kaiser, die sich von Weibern leiten ließen. Während die Feinde bald hier bald da in das wehrlose Reich einfielen, gab es im Innern ein unaufhörliches Gezänk über diese oder jene Lehre des Christenthums. Mit dem Kaiser Justinian, der 527 den Thron bestieg, kamen bessere Zeiten. Jetzt zeigte sich, daß dieses anscheinend zerfallene Reich doch noch bedeutende Lebenskraft besitze, und daß es nur eines tüchtigen Kaisers bedürfe, um Ostrom den ersten Platz unter den Reichen, den es beanspruchte, wirklich einnehmen zu lassen. Zwar zeichnete sich Justinian nicht durch große Eigenschaften aus, jedoch besaß er die einem Herrscher nöthige Klugheit, sich mit den fähigsten Männern seines Reiches zu umgeben. Besonders aber hat er seinen Ruhm seiner Gemahlin Theodora zu verdanken. Diese, früher Schauspielerin und durch Charakterfestigkeit berühmter, als durch gute Sitten, wußte sich eine unumschränkte Herrschaft über ihn zu verschaffen Justinian bestieg den Thron unter sehr schlechten Aussichten. Im Anfange seiner Regierung brach zu Konstantinopel ein furchtbarer Bürgerkrieg aus. In der Rennbahn, in welcher die Fechterspiele gehalten wurden, hatten sich schon feit längerer Zeit zwei Parteien unter den Kämpfern gebildet, die man nach der Farbe ihrer Kleidung die Blauen und die Grünen nannte. Das Volk begünstigte theils diese, theils jene Bande der Kämpfer, und selbst der Hof erklärte sich für die eine oder andere Partei. Aufruhr und Mord füllten wiederholt die Straßen der Hauptstadt. Tausende von Menschen verloren ihr Leben. Der Kaiser selbst schwebte in Lebensgefahr und wollte schon heimlich entfliehen, aber fein herzhaftes Weib hielt ihn zurück Sir gab ihm in Belifar einen tüchtigen Feldherrn, der den Aufstand blutig niederschlug und' das kaiserliche Ansehn mehr denn je befestigte. Nun erst konnte Justinian an auswärtige Eroberungen denken. In Afrika war das Reich der Vandalen durch schlechte Verwaltung rasch gesunken. Häufige Empörungen der eingebornen Afrikaner untergruben die Grundfesten des Staates, und es bedurfte nur eines äußeren Anlasses, um der Herrschaft der Vandalen ein Ende zu machen. Der König Gelimer gab dazu Veranlassung, indem er den rechtmäßigen Erben des Landes, Hilderich, entthronte und gefangen setzte. Diese That war ein Vorwand für Justinian, zu Gunsten des Gefangenen mit den Waffen einzuschreiten. Er schickte *) Nach mehreren Schriftstellern.

8. Geschichts-Bilder - S. 111

1878 - Langensalza : Greßler
111 wären sie nicht über die zurückgelassene Beute der Römer hergefallen. Drusus wich bis an den Rhein zurück, kam aber wieder und drang sogar bis zur Elbe vor, denn noch fehlte der Mann, der die einzelnen Völkerschaften zum gemeinsamen Handeln zu begeistern vermochte. Immer weiter wollte er dringen, da hemmte die Elbe seinen Siegeslauf. Vergebens versuchte er den Uebergang. Grollend zogen von allen Seiten Kriegswolken heran, und ein riesenhaftes Weib am jenseitigen Ufer der Elbe rief, die ernsten, prophetischen Worte herüber: »Zurück, Drusus! hier ist das Ende deiner Thaten und deines Lebens!« Drusus schauderte; er sah den Rhein nicht wieder. Genöthigt, einen schnellen Rückzug anzutreten, beunruhigten neue Unheilszeichen sein Gemüth. Da stürzt sein Roß aus dem unheimlichen Boden. Er zerbricht den Schenkel und findet seinen Tod, ehe er den Rhein erreicht. Was Drusus nicht hatte durchsetzen können, suchte Varus zu erzwingen mit List und mit Gewalt. Nene Zwingburgen werden angelegt, neue Straßen werden gezogen; mit Ehrenstellen schmeichelt man den Angesehensten; durch erregte Eifersucht sucht man die Völkerschaften zu entzweien. Schon hatten einzelne ihre deutschen Namen abgelegt und römische angenommen, schon fanden Viele an dem römischen Wohlleben, an der römischen Prunksucht Gefallen, besuchten die Marktplätze im feindlichen Lager und ahneten nicht, welches Loos man ihnen zu bereiten gedachte. Unvermerkt rückten neue Legionen nach: ein Heer von Beamten, Unterbeamten und Gerichtsdienern folgte ihnen. Die waffentragende Mannnschaft suchte man mit List oder mit Gewalt zum römischen Heerdienst zu zwingen. Römische Beamte nahmen Schätzungen nach dem Vermögen vor, um danach Abgaben aufzuerlegen, den Deutschen dis dahin unbekannt. Kam es zu Widersetzlichkeiten, wurden die Widerspenstigen vor das Gericht geladen, und nach römischem Brauch das Urtheil gefällt. Dies aber war gerade der Punkt, der die Freiheitsliebe der Deutschen am schmerzlichsten verwundete. Bisher waren sie gewohnt gewesen, durch selbst gewählte Männer nach altem Recht und Brauch gerichtet zu werden. Jetzt wurden sie in die Schranken eines römischen Lagers vorgeladen, deren Eingänge Soldaten bewachten. Auf einem erhöhten Viereck stand der Richterstuhl. Mit langem, purpurbesetzten Kleide angethan, erschien der Richter. Ihm voraus schritten zwölf Männer mit Birkenruthen, in welchen ein Beil steckte, die Macht ihres Herrn und ihren Berus dadurch ankündigend, Verurtheilte zu züchtigen oder am Leben zu strafen. Schreiber, welche die Protokolle aufnahmen, Gerichtsdiener, welche die Parteien mit ihren Anwälten und Zeugen vorluden, Herolde, welche den Anfang des Gerichts verkündigten, füllten die Schranken. In römischer Sprache, die Viele gar nicht verstanden, wurde geklagt, vertheidigt und Urtheil gesprochen. Ehrfurchtsvoll die Knie beugend,

9. Geschichts-Bilder - S. 153

1878 - Langensalza : Greßler
153 Wenn der Kaiser auf seine Güter kam, ließ er sich die Rechnungsbücher vorlegen, in welche Alles bis auf die Anzahl der Eier eingetragen sein mußte, überzählte Einnahme und Ausgabe, rechnete seinen Verwaltern nach und machte Bauanschläge. Als Feldherr und Staatsmann zeigte Karl der Große außerordentliche Talente. Er sicherte, erweiterte und ordnete seine Länder, die sich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zum Tiber ausdehnten. Diese so verschiedenen Völker wurden von ihm nach einem so richtigen Plane regiert, daß unter ihnen eine hinlängliche Verbindung zur Einheit des Staates entstanden sein würde, wenn seine Nachfolger dieselben Maßregeln befolgt hätten. Auch war keine auswärtige Macht vorhanden, die ihm hätte gefährlich werden können. Seine Regierung war eine Reihe glücklicher Begebenheiten. — Von 772 bis 803 mußte er Krieg führen, ehe er die Sachsen völlig unterwerfen, zum Frankenbunde bewegen und das Christenthum unter ihnen einführen konnte. Mehrere Male bezwungen, ergriffen sie immer wieder die Waffen gegen ihn. Die Eroberung ihrer Festung Ehresburg, die Unterwerfung ihres tapferen Heerführers Wittekind 785, die blutigste Strenge, die Verpflanzung eines Theiles von ihnen in andere Gegenden, halfen vielleicht nicht so viel als die billigen Bedingungen, unter welchen Karl ihr König wurde. Verlängert ward ihr Widerstand, weil oft andere Kriege Karln nöthigten, von ihnen abzulassen. Hierher gehört der long oba rdisch e Krieg vom Jahre 774 und der baiersche vom Jahre 788. Die Milzen, Sorben und Böhmen, Verbündete der Sachsen, überwand er und nöthigte sie zur Unterwerfung. Der jütische König Gottfried, ein anderer Bundesgenosse der. Sachsen, der die Eider zu Deutschlands Grenze machte, wurde gleichfalls zum Frieden gezwungen. Im Ganzen machte Karl 42 Feldzüge. Mit wenigen Ausnahmen war er überall siegreich. So viele Siege verdienten, daß Karln von dem römischen Volke und Papste der Titel eines römischen Kaisers beigelegt wurde Dies geschah im Jahre 800, als Karl in Rom war, wo er die gestörte Ordnung wieder hergestellt und den Papst in seiner Würde befestigt hatte. Am Weihnachtsfeste, als Karl in der Peterskirche dem Hochaltar betend gegenüber kniete, ging plötzlich der Papst ^,e0 ^ auf ihn zu, setzte ihm eine Krone auf das Haupt, und die Kirche wiederhallte von dem freudigen Zuruf des Volkes: »Leben und Sieg sei dem von Gott gekrönten, frommen, großen, friedebringenden Kaiser von Rom!« So lebte der abendländisch-römische Kaisertitel, der seit dem letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus im Jahre 476 erloschen war, wieder auf, und ist derselbe bis zur Auflösung des deutschen Reiches im Jahre 1806, also über ein Jahrtausend, den

10. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 18

1882 - Berlin : Gaertner
18 Geschichte der Römer. 375 Völkerwanderung. Die Hunnendringen nach Europavor. 378 Schlacht bei Adrianopel, in der Kaiser Valens gegen die Gothen fällt. 379-395 Theodosius der Große teilt das römische Reich in das abendländische (Honorius in Rom) und morgenländische (Arcadius in Konstantinopel). Letzte Feier der olympischen Spiele. 396 Alarich, der Westgothenkönig, kämpft gegen Stilicho, den Feldherrn des Honorius, wird aber bei Pollentia und Verona (403) geschlagen. 406 Vandalen, ©neben, Burgunder dringen unter Radagais in Italien ein, werden bei Fäsulä geschlagen, erkämpfen sich aber Wohnsitze in Gallien. 409 Gründung des burgundischen Reiches. 410 Alarich erobert Rom und stirbt bei Cosenza. 419 Gründung des W e st g o t h e n r e i ch s in Spanien und Frankreich mit der Hauptstadt Toulouse. 429 Gründung des Vandalenreichs in Afrika unter Geis er ich. Augustinus. Seine Lehre und sein Streit mit Pelagius. Um 450 Die Angelsachsen ziehen unter Heng ist und Horsa nach Britannien. 451 Attila, König der Hunnen, dringt zur Zeit des Kaisers Valentin:an in. in das weströmische Reich. Schlacht in der catalaunischen Ebene (Chalons an der Marne). Attila wird von Atztius mit Hilfe der Westgothen besiegt. Er zieht nach Italien. Gründung Venedigs (453). Leo I., der Große, Bischof in Rom. 455 Die Vandalen plündern Rom unter Geiserich. 475 Der Feldherr Orest macht seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser. 476 Odoaker, Anführer der Rugier und Heruler, setzt ihn ab und macht dem weströmischen Reich ein Ende.
   bis 10 von 141 weiter»  »»
141 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 141 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 42
5 1
6 0
7 7
8 1
9 0
10 43
11 11
12 0
13 0
14 0
15 1
16 2
17 2
18 0
19 0
20 34
21 0
22 0
23 33
24 0
25 1
26 8
27 9
28 5
29 0
30 0
31 3
32 0
33 1
34 0
35 0
36 2
37 30
38 0
39 2
40 2
41 0
42 10
43 3
44 1
45 1
46 6
47 0
48 89
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 19
1 187
2 161
3 98
4 24
5 7
6 13
7 43
8 53
9 185
10 6
11 10
12 24
13 27
14 148
15 59
16 270
17 1077
18 8
19 406
20 49
21 137
22 56
23 551
24 23
25 65
26 271
27 8
28 54
29 107
30 5
31 206
32 15
33 24
34 38
35 39
36 32
37 28
38 44
39 90
40 5
41 86
42 72
43 179
44 17
45 164
46 16
47 25
48 10
49 27
50 6
51 113
52 242
53 25
54 52
55 105
56 69
57 1
58 29
59 55
60 56
61 27
62 7
63 30
64 30
65 141
66 40
67 109
68 105
69 43
70 16
71 78
72 38
73 16
74 28
75 51
76 65
77 358
78 51
79 9
80 14
81 19
82 245
83 121
84 43
85 111
86 40
87 70
88 74
89 59
90 73
91 48
92 735
93 22
94 229
95 59
96 42
97 58
98 462
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 1
2 5
3 0
4 0
5 6
6 2
7 0
8 3
9 0
10 136
11 14
12 3
13 2
14 8
15 3
16 6
17 0
18 20
19 114
20 0
21 2
22 0
23 0
24 4
25 2
26 4
27 15
28 0
29 7
30 0
31 15
32 1
33 49
34 8
35 0
36 7
37 0
38 19
39 10
40 3
41 9
42 0
43 5
44 1
45 11
46 3
47 16
48 15
49 0
50 4
51 0
52 1
53 16
54 11
55 0
56 136
57 0
58 17
59 76
60 2
61 0
62 9
63 25
64 12
65 5
66 0
67 0
68 2
69 1
70 2
71 5
72 8
73 0
74 5
75 8
76 0
77 4
78 0
79 0
80 4
81 87
82 4
83 0
84 0
85 14
86 9
87 5
88 6
89 2
90 9
91 48
92 0
93 3
94 0
95 2
96 0
97 0
98 1
99 7
100 32
101 0
102 9
103 5
104 0
105 14
106 4
107 0
108 2
109 5
110 2
111 2
112 14
113 1
114 2
115 6
116 4
117 6
118 12
119 5
120 12
121 23
122 3
123 9
124 2
125 4
126 7
127 106
128 118
129 7
130 2
131 17
132 44
133 2
134 4
135 1
136 32
137 1
138 9
139 26
140 9
141 0
142 9
143 33
144 5
145 19
146 14
147 1
148 8
149 11
150 0
151 5
152 13
153 14
154 2
155 27
156 22
157 0
158 2
159 14
160 7
161 0
162 7
163 28
164 0
165 6
166 31
167 7
168 0
169 6
170 0
171 1
172 7
173 20
174 1
175 32
176 3
177 69
178 0
179 7
180 2
181 66
182 55
183 25
184 0
185 4
186 6
187 34
188 2
189 1
190 0
191 8
192 304
193 20
194 12
195 3
196 7
197 6
198 0
199 1