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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 10

1910 - Düsseldorf : Schwann
— lo- die fränkischen Scharen immer weiter, sogar bis Belgien vor. Auf einem dieser Züge ging eine römische Heeresabteilung hei Neuß über den Rhein, um die mit großer Beute heimkehrenden Sieger zu verfolgen. Der Weg führte die Römer also durch das Gebiet der heutigen Stadt Düsseldorf. Aber die Hütten standen leer; denn die Franken waren geflohen. Im Duisburger Walde kam es zum Kampfe. Die Frauken schnellten aus dem Hinterhalte ihre Pfeile ab und jagten Reiter und Fußvolk in die Sümpfe Hinein. Alle Anführer der Römer fielen, und nur wenige ihrer Soldaten entkamen. Das war die letzte Römerschlacht am Niederrhein (388). Einige Jahre später wurden die römischen Kastelle nochmals niedergerissen und die Römer selbst von der linken Rheinseite vertrieben (392). Von nun an stand der Niederrhein und damit das Gebiet unserer engeren Heimat unter der Herrschaft fränkischer Könige. Überreste aus jener Zeit. Mancherlei Erinnerungen an diese längst vergangenen Tage birgt das Historische Museum der Stadt Düsseldorf, namentlich viele Aschenurnen aus germanischer Zeit. Die heidnischen Germanen pflegten nämlich ihre Toten zu verbrennen. Die Asche wurde in großen Tongefäßen aufbewahrt und mit einem Erdhügel bedeckt. An verschiedenen Stellen der Stadt, besonders am Tannenwäldchen bei Golzheim, sind solche Graburuen, die außer Asche und Knochensplittern auch die Überreste vou Waffen und Schmucksachen enthalten, gefunden worden. Erft feit Einführung des Christentums trat an Stelle der Leichenverbrennung die Beerdigung. Für die römischen Untertanen wurde diese Sitte seit der Regierung Konstantins des Großen, 306—337, allgemein üblich. Die Franken gewöhnten sich nach Chlodwigs Übertritt zum Christentume, 496, erst allmählich an diesen Brauch. Von solchen Gräbern sind zwei, ein römisches und ein fränkisches, irrt Museum ausgestellt. Ferner finden sich dort germanische Schwerter, Streitäxte, Spieße, Lanzen-und Pfeilspitzen, fränkische Halsketten und Tongefäße, römische Ziegelsteine, Krüge, Opferschalen und Topse aus roter Tonerde — Terra sigillata — Tränenkrüge aus Glas, Kämme aus Elfenbein, Spiegel, Armbänder, Ringe, Nadeln und andere Kleinigkeiten aus Bronze, goldene, silberne und bronzene Münzen und endlich ein mit eiserner Spitze versehener Eichenpfahl einer römischen Brücke. W 2. Einführung des Christentums. Das Heidentum in unserer Gegend. Mehr als 600 Jahre waren seit der Geburt des Heilandes verflossen, und noch immer herrschte in unserem schönen Bergischen Lande das Dunkel des Heidentums. Nirgendwo erblickte man ein schönes Gotteshaus, das den

2. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

3. Für die obere Stufe - S. 14

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 14—68 Tiberius, Caligula, Claudius, Nero (die Julier). Tiberius vereinigt die Prätorianer (Garden) in Rom. urn 30 Pontius Pilatus Landpfleger (Procurator) in Judäa. Tod Christi. 64 Verbrennung Roms durch Nero. — 1. Christenverfolgung. 68—69 Galba, Otho, Vitellius. 69—96 Die Flavier; Vespasian, Titus, Domitian. 70 Zerstörung Jerusalems. 79 Verschüttung von Pompeji und Herculaneum. Bauten: Colosseum (für Spiele), Titusbogen. b) 96—180 Glanzzeit des Kaisertums. Mäfsigung der Genufssucht; — gute Verwaltung der Provinzen; — Gleichberechtigung derselben mit Italien (als Glieder eines-Reiches); — Aufschwung des Handels. 96—98 Nerva. 98—117 Trajan. Dacien, Armenien, Mesopotamien = Provinzen. Größte Ausdehnung des Reichs. Bauten: Forum des Trajan mit Tempel, Triumph-bogen, Trajanssäule. 117—138 Hadrian. Wanderungen durch die Provinzen. — Hadrians- -bau (Engelsburg) in Rom. 138—161 Antoninus Pius. 161—180 Marcus Aurelius. c) 180—280 Verfall. Zeit der Soldatenkaiser. Angriffe der Germanen (und Perser). Ausdehnung des Christentums im Reich (Gleich- -heit der Menschen), um 300 Diocletian. Neuordnung des Reichs. (2 Augusti, < 2 Cäsaren.) Letzte Christenverfolgung. 323—337 Constantin der Große. Sieg über Licinius.

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 23

1917 - Düsseldorf : Schwann
23 Gerade ein Vierteljahrhundert nach der Hunnenschlacht auf den katalaunischen Feldern strzte es vllig zusammen., Germanische Sldner hatten den morschen Kaiserthron bislang gesttzt. Als der junge Kaiser R6mulus, zubenannt Augstulus, d. h. das Kaiserlein, ihnen das geforderte Ackerland in Italien verweigerte, emprten sie sich und erhoben ihren Befehlshaber O d o & f a r auf den Schild. Als gemeiner Sldner, mit Tierfellen bekleidet, war der reckenhafte Mann einst aus seiner Heimat im Donaulande geschieden: als König von Italien" begrten ihn jetzt seine Germanen. Er verwies den siebzehnjhrigen Romulus auf ein Landgut und siedelte seine ryn Soldtruppen der ganz Italien an. rtfu Das war das Ende der tausendjhrigen Rmerherrschaft in Italien: eine neue Zeit, das Mittelalter, hatte begonnen. 34. Thederich. Schon nach einem halben Menschenalter strzte Odoakars Sldnermacht wieder zusammen. Unter den O st g o t e n , die nach dem Ende der Hunnen-Herrschaft an der mittleren Donau saen, lebte damals ein vornehmer Jngling, namens Theoderich oder Dietrich, d. h. Volksfrst. Zehn Jahre hatte er als Geisel in Konstantinopel verbracht. Ihn hoben die Gotenkrieger auf den Schild. Er fhrte sein Volk durch die Alpentler nach dem begehrten Italien und schlug den Odoakar ent-scheidend bei V e r 6 n a. In der Sage heit er daher Dietrich von Bern = Verona. Odoakar ergab sich in dem belagerten Ravenna; bei einem Gastmahle ttete Theoderich ihn treulos mit eigener Hand, 493. Diese Blutschuld hat das Herrscherleben des Gotenknigs schwer belastet. Ein ganzes Menschenalter regierte Theoderich als König der Goten und der Rmer". Seine Stammesgenossen, denen er ein Drittel des italischen Ackerlandes berwies, bildeten das Heer; die Rmer dagegen, die ihr eigenes Recht behielten, saen in der Ver-waltung, trieben Handel und pflegten die Knste des brgerlichen Lebens. Fremd standen beide Bevlkerungsteile einander gegen-ber. Ihre Verschmelzung wollte dem Könige, dem sie sehr am Herzen lag, nicht gelingen, denn die Rmer waren Katholiken, die Goten Arianer, beide auch durch Sprache und Sitte getrennt. Unter den germanischen Fürsten erfreute sich Theoderich eines groen Ansehens; wie ihr Oberhaupt verehrten sie ihn. In seiner Haupt-ftabt Ravertna, die er mit noch erhaltenen Bauwerken, namentlich einem gewaltigen Grabmal fr sich selber, schmckte, starb er im Jahre 526. 35. Der Untergang der Bandalen. Ein Jahr nach Theoderichs Tode bestieg den Kaiserthron des ostrmischen Reiches der junge I u st i n i n , dessen Gemahlin Theodora angeblich die Tochter eines Brenfhrers war.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 29

1917 - Düsseldorf : Schwann
29 Die Franken folgten dem Beispiele Chlodwigs, und der erfreute Papst verlieh ihm den Titel Allerchristlichster König", den spter auch die franzsischen Könige gefhrt haben. Rasch ging die Ver-schmelzung frnkischen und rmischen Wesens fortan von statten. Aber im Herzen blieb Chlodwig selber zeitlebens ein Heide. Sein Schwert ruhte nicht. Er entri den Westgoten, deren König im Kampfe fiel, alles Land bis zur Garonne und dehnte sein Reich stlich bis zum Main und Neckar aus. Machtgier trieb ihn sogar zu erbarmungslosem Wten gegen die eigene Verwandtschaft. Seinen Vetter Siegbert von Cln lie er von dessen eigenem Sohne ver-giften, diesen selber dann erschlagen. Einen anderen Verwandten befahl er in Fesseln herbeizuschleppen; du schmst dich nicht", schrie er den Unglcklichen an, in Ketten vor mir zu erscheinen?" Und mit der Streitaxt hieb er ihn nieder. Ein Weheruf ging durch das Geschlecht der Franken. Blutbefleckt starb Chlodwig nach dreiigjhriger Regierung 511 in seiner Hauptstadt Paris. 44. Die Nachfolger Chlodwigs. Kein unseligeres Herrscher-geschlecht hat es gegeben als die Familie Chlodwigs. Wie ein Fluch schien des Toten Schuld auf ihr zu lasten. Nachdem schon seine Shne das Frankenreich unter sich geteilt hatten, fhrten immer neue Gebietstrennungen zu den schlimmsten Zwisten; mit Treu-losigkeit und Verrat, mit Gift und Dolch wteten die Merowinger gegeneinander. In grimmigem Hasse verfolgten sich namentlich die beiden Kniginnen Brunhilde und Fredegunde; ein entsetzliches Schauspiel war es, als die gefangene Brunhilde an den Schweif eines wilden Pferdes gebunden und von diesem zu Tode geschleift wurde. Die Schrecknisse rissen auch den zgellosen Adel mit sich und erreichten eine solche Hhe, da der Bischof Gregor von Tours seine Zeit trauernd als das Greisenalter der Welt" bezeichnet. In diesen Wirren traten der mehr deutsche Osten, A u st r a s i e n, und der mehr römisch gebliebene Westen, N e u st r i e u , in immer strkeren Gegensatz. Das Herrscherhaus entartete vllig und verlor die Achtung des Volkes; wenn der König in langwallendem Haar und Barte, dem Abzeichen seiner Wrde, einmal im Jahre aus einem Ochsenwagen zu der Reichsversammlung, dem Mrzfelde", gezogen kam, um eine auswendiggelernte Ansprache herzusagen, empfing ihn der Spott der Groen. Unaufhaltsam ging das Geschlecht Chlodwigs dem Untergange entgegen. 45. Die Hausmeier. Unter den Hofbeamten des Knigs traten besonders vier hervor, deren mter auch im weiteren Mittel-alter eine Rolle spielen: der Truchfe als Vorsteher des Hof

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 12

1917 - Düsseldorf : Schwann
12 Zeichendeuterinnen, Vel6da mit Namen, die auf einem Turm an der Lippe sa, geno ein besonderes Ansehen; weither kam man gezogen und fragte sie nach dem Willen der Götter. Schicksalszeichen waren die Runen, deren Bedeutung man sich zuraunte", wie ein Geheimnis. Sie wurden meist in buchene Stbchen eingeritzt; Priester warfen diese der den Boden hin und lasen sie wieder auf, um dann aus ihrer Reihenfolge das Zuknftige zu deuten. Unsere Ausdrcke Buchstabe", Buch", Ri", d. h. Nitz, und Reizeug", lesen" und entwerfen" weisen noch darauf hin. Eine anmutige Spur germanischer Zukunftsdeutung ist noch die Kindersitte, die Fden der verblhten Hundsblume abzublasen und aus den stehenbleibenden die Zahl der Lebensjahre zu bestimmen, die dem spielenden Kinde noch beschieden ist. Die ersten Kmpfe zwischen Rmern und Germanen. Die Kmpfe der Rmer mit den Germanen sind im wesentlichen Verteidigungs kmpfe gegen die gesrchtete Barbarenkraft. Die rmischen Eroberungsversuche in Germanien scheitern an dem Charakter von Land und Volk und weichen einem friedlichen Verkehre, besonders am Rhein. 17. Der Cimbern- und Teutonenkrieg. Es war im Jahre 113 v. Chr., als eine seltsame Kunde die Bewohner Italiens erschreckte: ein wildes Volk, das auf zahllosen, von Rindern gezogenen Karren Weiber und Kinder und alle seine Habe mit sich fhre, sei der die Grenzen des rmischen Reiches hereingebrochen. Und so war es: die C i m b e r n und Teutonen, germanische Jger- und Hirten-stamme, denen es in ihrer rauhen Heimat Jtland zu eng geworden war, hatten sich aufgemacht gen Sden, um neue, bessere Wohnsitze zu gewinnen. 119 So traten zum erstenmale unsere Vorfahren in der ^ Weltgeschichte auf. stlich der Alpen, in der Gegend der heutigen Stadt Klagenfurt in Krnten, vernichteten die riesenhaften Nordlandsshne ein rmisches Heer, das ihnen entgegentrat. Es war die erste Germanenschlacht der Geschichte. Scheu vor den volkreichen Stdten Italiens trieb sie dann am Nordfue der Alpen entlang nach Westen. Neue rmische Legionen erlagen ihrer Wut im Rhnetale, bei dem heutigen Orange, und ein cimbrischer Schrecken" erfllte Rom. Aller Augen wandten sich hier auf den kriegserfahrenen Marius. Und der ehemalige Bauernknabe von Arplnum wurde Roms Retter in der Not. Er verstrkte als Knsnl sein Heer durch die Aufnahme von Sldnern und verschanzte sich in einem Lager zwischen Westalpen und Rhne, wo er mit eiserner Zucht die verwilderten Truppen schulte.

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 13

1917 - Düsseldorf : Schwann
13 Inzwischen hatten sich die Germanenstmme getrennt, um einzeln in Italien einzubrechen. Das wurde ihr Verderben. Bei dem Badeorte Aquae S 6 xtiae , dem heutigen A i x [9leh$] j in der Provence, ereilte Marius die sorglos marschierenden Teutonen und schlug sie vllig nieder. Im folgenden Jahre ver-nichtete er dann auch die Cimbern, die das Etschtal abwrts gezogen waren, an einem Sommertage bei B e r c 6 \ l a e am Po; -j -i als die germanischen Frauen von ihrer Wagenburg aus das Av/ Schicksal der Männer sahen, gaben sie ihren Kindern und sich ver-zweifelt den Tod. Rom atmete auf. Die Zeit, da die Schlge der Germanen seine Herrschaft zertrmmern sollten, war noch nicht gekommen. 18. Csar am Rhein. Etwa 40 Jahre spter, als der groe Juliuscsar die Unterwerfung des Landes Gallien begonnen hatte, erhoben die Germanen abermals drohend ihre Faust gegen Rom. Der kriegerische Su6venknig A r i o v 1 st , der der sieben Vlkerschaften gebot, war von einem gallischen Stamm gegen einen andern zu Hilfe der den Rhein gerufen. Er setzte sich nun im mitt-leren Gallien fest, und immer neue Scharen drangen ihm nach der den Strom. Da trat Csar dem Germanenfrsten entgegen und entbot ihn zur Verantwortung vor sich. Ariovist wies das Ansinnen stolz ab und berief sich auf fein Schwert; der Rmer habe in Gallien nichts zu suchen, und wenn er etwas wolle, so mge er zu i h m kommen. Csar rstete zum Augriff, nutzte es aber erleben, da schreckhafte Gerchte der den wilden Feind den Mut seiner Soldaten beugten. Die Zuversicht des Feldherrn richtete die Zagenden wieder auf, und in der Gegend der heutigen Stadt Mlhausen im Elsa erlagen die Germanen in heiem Kampfe, 58. Ariovist floh mit dem Reste seiner Scharen der den Rhein zurck und fand wenige Jahre spter in der Heimat den Tod. Er war der erste bedeutende Mann unserer Geschichte. Aber der kluge und kraft-bewute Heerfrst hatte das Unglck, einen Gegner zu finden, der grer war als er. Csar dehnte die rmische Herrschaft bis an den Rhein aus. Um die Germanen noch mehr einzuschchtern, berschritt er im Jahre 55 auf einer Brcke, die seine Soldaten aus Baumstmmen errichteten, bei Urmitz den gewaltigen Strom. Der Feldherr selbst hat den kunstvollen Bau dieser e r st e n Rheinbrcke eingehend beschrieben. Zwei Jahre nach dem ersten Zuge fhrte er seine Legionen von neuem, der eine Schiffbrcke, auf das rechte Ufer. Aber zu einem Zusammenstoe kam es nicht; scheu wichen die Germanen vor den rmischen Waffen jedesmal in das Dunkel ihrer Wlder zurck.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 24

1917 - Düsseldorf : Schwann
24 In dem ehrgeizigen Fürsten, der die hoch berhmte Sophien-kirche, b. h. Kirche der gttlichen Weisheit, in Konstantinopel gebaut und das Rmische Recht" zu einem groen Gesetzbuche zusammen-gefat hat, reifte der Plan, den ehemals rmischen Westen wieber zu erobern. Die Vanbalen waren inzwischen in dem heien Klima und dem ppigen Leben Norbafrikas vllig erschlafft. Gegen sie entsanbte er seinen Felbherrn B 6 lisar. Dieser schlug das Vanbalenheer bei Karthago und schlo den König in einer Berg-feste Marokkos ein. Als die Not in der Burg, so melbet die Sage, am hchsten war, ba bat ihn der Belagerte um brei Dinge: um ein Stck Brot fr seinen Hunger, einen Schwamm zum Trocknen seiner Trnen, eine Zither fr sein letztes Lieb. Gefangen genommen, enbete der Vanbalenfrst in Kleinasien, und sein Volk verschwanb wie unter einem Fluch aus der Geschichte; die beiben flchenben Worte Froja, arrnos!" b. h. Herr, erbarme bich! sinb die einzigen schriftlichen berreste seiner Sprache. 36. Das Ende der Ostgoten. Innere Wirren imostgoten-reiche boten dem Kaiser den Vorwanb, seine Waffen auch gegen Italien zu richten. Belisar lanbete im Sben, gewann in khnem Anlaufe Neapel und Rom und brachte bitrch List bas.feste Ravenna samt dem Gotenknige in seine Gewalt. Aber nun regte sich beispiellos die letzte Kraft des tapferen germanischen Volkes. Unter dem neuen, helbenhaften Heerknige T6tila zogen die Gotenscharen siegenb bnrch Italien. Rom fiel. Aber in heier Schlacht erlagen sie der Kriegskunst des ostrmisch^n Felbherrn N a r s e s. König Totila fanb den Tod auf der Flucht. Sein Nachfolger, der tapfere Teja, fhrte die Reste des Gotenheeres am Fue des Vesuv in den letzten Kampf. Beim Wechseln des Schilbes burchbohrte den Heiben ein fetnbltcher Speer, und seine Krieger folgten ihm zum grten Teil in den Tod. Zwei Jahre spter, 555, wrbe Italien ostrmische Provinz. Das war der erschtternbe Untergang des ebelften unter den Vlkern der Germanen. Spurlos ist sein Stern in der Geschichte er-loschen. 37. Die Langobarden. Nur breizehnjahre bauerte die ostrmische Herrschaft in Italien. Dann erschienen von Ungarn her die L a n g o -& a r b e n. In der weiten Ebene an der unteren Elbe hatten sie einst ihre Heimat gehabt. Unter dem rauhen Könige 5116 o in ober Alwin, b. h. Elfenfreunb, rckte das zahlreiche Volk erobernb in Oberitalien ein, 568. Es war der letztezug der Vlkern anberung. Die Wilbheit der Ankmmlinge lebt noch fort in einer furchtbaren Sage. König Alboin hatte einen Germanenfrsten, beffen Tochter Rosamunbe seine Gemahlin war, mit eigener Hand gettet. \

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 28

1917 - Düsseldorf : Schwann
Zweiter Abschnitt. Die frnkische Zeit. Staatliches Wesen und Christentum durchdringen die germanischen Völker im Frankenreiche. Im Morgenlande erhebt sich drohend der Islam. Die Hhe der frnkischen Zeit bildet die Regierung Karls des Groen. Die Merowinger. 42. Die Franken. Whrend die stlichen Germanen den Boden ihrer Vter jenseits der Elbe fr immer verlieen und im Strudel der Vlkerwanderung untergingen, hielten die West-germanen ganz, wie die Sachsen, oder doch grtenteils an ihrer Heimat fest und behaupteten daher ihre Selbstndigkeit. Ihre Grenzen schoben sie meist in das benachbarte Rmerland vor. So machten es besonders die kraftvollen Franken am Niederrhein. Sie drngten sich westwrts in Gallien hinein, nahmen das rmische und ch r i st l i ch e Wesen in sich auf und vollzogen eine bedeutsame, dauerhafte Staatenbildung. 43. Chlodwig. Der Begrnder des groen Frankenreiches wurde der dem Geschlechte der Merowinger entstammende C h l o d w i g (= Ludwig). Als fnfzehnjhriger Jngling bestieg er fnf Jahre nach dem Sturze Westroms den Thron der s a l i s ch e n Franken, die ihre Wohnsitze im heutigen Holland hatten. Durch einen Sieg bei S o i s s o n s eroberte der junge Fürst 486 den letzten Rest des rmischen Reiches, der sich unter einem Statt-Halter nrdlich des Loireflusses noch erhalten hatte. Chlodwig war Heide, und seine christliche, katholische Ge-mahlin Klothilde, eine burgundische Prinzessin, bemhte sich lange vergeblich, ihn fr den Christenglauben zu gewinnen. Da kmpfte der König in einer blutigen Schlacht gegen die Ale-mannen im Elsa, das diesem Volke seinen Namen (Elendsa, d. h. Sitz in der Fremde) verdankt. Als die frnkischen Reihen zu wanken schienen, gedachte er seiner Gemahlin und gelobte, Christ zu werden, wenn er siege. Er siegte und lie sich darauf mit seiner A Q Schwester und vielen Edlen am Weihnachtsfeste zu Reims "*"70 von dem frommen Bischfe Remigius taufen. Verehre", sprach der Bischof zu ihm, was du verbrannt, verbrenne, was du verehrt hast!"

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 38

1917 - Düsseldorf : Schwann
38 selbst die Eiserne Krone" aufs Haupt. Das langobardische Reich wurde mit dem frnkischen vereinigt. der die Pyrenen brach Karl sodann in S p a n i e n ein; eine maurische Partei, deren Abgesandte an seinem Hoflager in Paderborn erschienen waren, hatte ihn um Hilfe herbeigerufen. Bis zum Ebro trugen die Franken ihre christlichen Fahnen. Auf dem Rckzge fand der Held Roland, der die Nachhut fhrte, in dem Pyrenentale Ronceval ( Brombeertal) durch feindliche Gebirgs-bewohner den Tod. Er wurde spter hochgefeiert in Lied und Sage; die Stadt Rolandseck am Rhein ist nach ihm benannt. Im Osten kmpfte Karl siegreich gegen die Wenden an der Elbe und gegen die mit den Ungarn verwandten A v a r e n im Donaulande, die den abgesetzten Herzog des Bayernlandes unter-sttzt hatten; im Norden gegen die Dnen. Zum Schutze der Grenzen errichtete er Burgen, wie Magdeburg und Hamburg, sowie Marken (Grenzgrafschaften), z. B. die O st m a r k , aus der spter der Staat Osterreich hervorgegangen ist. Karls Reich erstreckte sich schlielich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zum Tiber. 58. Die Errichtung des Kaisertums. Als mchtigster Herrscher der Zeit strebte Karl nach einer Wrde, die seiner Stellung der den christlichen Vlkern am besten entsprach: das war die seit Jahrhunder-ten erloschene rmische Kaiserwrde. Dieses Verlangen erfllte der Papst Leo Iii. Im Jahre 800 war Karl, den er persnlich in Paderborn um Schutz gegen Wider-800 fa(^er ^beten hatte, nach Rom gekommen. Am ersten Weih-nachtstage, mit dem man damals das neue Jahr begann, betete der König am Hochaltare der Peterskirche. Da trat unvermutet der Papst vor ihn hin und setzte ihm eine goldene Kaiserkrone auf das Haupt. Das anwesende Volk aber jubelte und rief: Heil und Sieg dem groen Karl, dem von Gott gekrnten, friedebringenden r m i -s ch e n K a i s e r!" Es war das erste Kaiserhoch" unserer Geschichte. So trat der groe Frankenknig an die Stelle der einstigen West-rmischen Kaiser. Das Kaisertum war jetzt ein christlich-ger-manisches und die hchste weltliche Gewalt des Abendlandes. Ein volles Jahrtausend, bis zum Jahre 1806, ist es bestehen geblieben. 59. Die Ordnung des Reiches. Durch weise Einrichtungen auf allen Gebieten des Vlkerlebens einigte Karl das weite Reich. Alljhrlich im Monat Mai, wenn die Natur im Schmucke des Frh-lings prangte, berief er das M aifel d", eine Reichsversammlung, die zugleich eine Heerschan der die freien Männer war. Dann sah man Karl inmitten seiner geistlichen und weltlichen Groen, und in ernster Beratung entstanden Gesetze und Verordnungen zum Wohle
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