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1. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

2. Für die obere Stufe - S. 14

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 14—68 Tiberius, Caligula, Claudius, Nero (die Julier). Tiberius vereinigt die Prätorianer (Garden) in Rom. urn 30 Pontius Pilatus Landpfleger (Procurator) in Judäa. Tod Christi. 64 Verbrennung Roms durch Nero. — 1. Christenverfolgung. 68—69 Galba, Otho, Vitellius. 69—96 Die Flavier; Vespasian, Titus, Domitian. 70 Zerstörung Jerusalems. 79 Verschüttung von Pompeji und Herculaneum. Bauten: Colosseum (für Spiele), Titusbogen. b) 96—180 Glanzzeit des Kaisertums. Mäfsigung der Genufssucht; — gute Verwaltung der Provinzen; — Gleichberechtigung derselben mit Italien (als Glieder eines-Reiches); — Aufschwung des Handels. 96—98 Nerva. 98—117 Trajan. Dacien, Armenien, Mesopotamien = Provinzen. Größte Ausdehnung des Reichs. Bauten: Forum des Trajan mit Tempel, Triumph-bogen, Trajanssäule. 117—138 Hadrian. Wanderungen durch die Provinzen. — Hadrians- -bau (Engelsburg) in Rom. 138—161 Antoninus Pius. 161—180 Marcus Aurelius. c) 180—280 Verfall. Zeit der Soldatenkaiser. Angriffe der Germanen (und Perser). Ausdehnung des Christentums im Reich (Gleich- -heit der Menschen), um 300 Diocletian. Neuordnung des Reichs. (2 Augusti, < 2 Cäsaren.) Letzte Christenverfolgung. 323—337 Constantin der Große. Sieg über Licinius.

3. Europa - S. 139

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 139 — 9. Die Balkanhalbinsel im allgemeinen. Zit!: Wir beginnen heute damit, die dritte südliche Halb- insel Europas kennen zu lernen. Wir betrachten die uns ans Bibelkunde und Geschichte bereits bekannte Balkanhalbinsel. Die Schüler reprodudereu und ordnen zunächst die Vorstellungen, die ihnen aus dem Religions- und Geschichtsunterrichte her geläufig sind. Sie führen ungefähr aus: Auf der Halbinsel lag einst Macedonien. Dorthin zog der Apostel Paulus von Kleinasien aus und blieb daselbst etliche Tage. Hier entstand eine Christengemeinde, zu der auch die Lydia und der Kerkermeister gehörten. Von Philipp auszog er gen Thessa- lonich, das heutige Saloniki. (Zeigen!) Auch hier rief er eine Ge- meinde ins Leben und stand später noch mit ihr durch Briefe in inniger Verbindung. Nachher ging der Apostel nach Athen. (Zeigen!) Athen war damals eine glänzende Stadt. Paulus durchwanderte die Straßen Athens und staunte über die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes und predigte dann auf dem Markte von dem nnbe- kannten Gotte, der die Welt gemacht hat und einst durch Christum richten wird. Von Athen zog Paulus weiter nach Korinth (Zeigen), wo er durch eifrige Predigt des Evangeliums viele Griechen und Juden für den Heiland gewann. — Nach der Teilung des römischen Reiches wurde die Balkanhalbinsel mit der Hauptstadt Konstantinopel der Mittelpunkt des oströmischen Reiches. Dieses überstand die Stürme der Völker- Wanderung (Westgoten!) Seine Stunde schlug erst 1000 Jahre nach dem Sturze des weströmischen Reiches. Die Türken waren es, die ihm den Untergang bereiteten und im Jahre 1453 sogar Konstantinopel er- oberten. Lange Zeit waren die Türken eine Gefahr für das übrige Europa. Sie haben die Christenheit oft in Schrecken versetzt. Sie sind sogar bis unter die Thore Wiens vorgedrungen und ängstigten diese Stadt durch eine harte Belagerung. Damals beteten unsere Väter in den Gotteshäusern, daß Gott dem Morden und Wüten der Türken ein Ziel setzen möge. Dies ist auch geschehen. Jetzt ist das einst so mäch- tige Türkenreich selbst dem Untergange sehr nahe. Konnte es doch nicht einmal hindern, daß das kleine Griechenvolk sich im Jahre 1827 vom türkischen Reiche wieder losriß und einen eigenen Herrscher wählte. Unser Kaiser Wilhelm weilte vor einigen Jahren in Griechenland, um seine Schwester dem griechischen Kronprinzen als Gattin zuzuführen. Sodann beginnt das Kartenlesen, veranlaßt durch die Frage: Was lehrt uuu unsere Karte über diese geschichtlich so wichtige Halbinsel? I. Sie belehrt uns an erster Stelle über Gestalt und Lage der Halbinsel. Wir finden: Die Halbinsel hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks. Die Spitze des Dreiecks liegt im Süden. Die Grenzen der Halbinsel sind folgende:

4. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 18

1882 - Berlin : Gaertner
18 Geschichte der Römer. 375 Völkerwanderung. Die Hunnendringen nach Europavor. 378 Schlacht bei Adrianopel, in der Kaiser Valens gegen die Gothen fällt. 379-395 Theodosius der Große teilt das römische Reich in das abendländische (Honorius in Rom) und morgenländische (Arcadius in Konstantinopel). Letzte Feier der olympischen Spiele. 396 Alarich, der Westgothenkönig, kämpft gegen Stilicho, den Feldherrn des Honorius, wird aber bei Pollentia und Verona (403) geschlagen. 406 Vandalen, ©neben, Burgunder dringen unter Radagais in Italien ein, werden bei Fäsulä geschlagen, erkämpfen sich aber Wohnsitze in Gallien. 409 Gründung des burgundischen Reiches. 410 Alarich erobert Rom und stirbt bei Cosenza. 419 Gründung des W e st g o t h e n r e i ch s in Spanien und Frankreich mit der Hauptstadt Toulouse. 429 Gründung des Vandalenreichs in Afrika unter Geis er ich. Augustinus. Seine Lehre und sein Streit mit Pelagius. Um 450 Die Angelsachsen ziehen unter Heng ist und Horsa nach Britannien. 451 Attila, König der Hunnen, dringt zur Zeit des Kaisers Valentin:an in. in das weströmische Reich. Schlacht in der catalaunischen Ebene (Chalons an der Marne). Attila wird von Atztius mit Hilfe der Westgothen besiegt. Er zieht nach Italien. Gründung Venedigs (453). Leo I., der Große, Bischof in Rom. 455 Die Vandalen plündern Rom unter Geiserich. 475 Der Feldherr Orest macht seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser. 476 Odoaker, Anführer der Rugier und Heruler, setzt ihn ab und macht dem weströmischen Reich ein Ende.

5. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 17

1882 - Berlin : Gaertner
Geschichte der Römer. 27 69—96 Die Zeit der Flavier. Flavins Vespasianus (69-79). Zerstörung Jerusalems durch Titus (70). Titus (79—81). Verschüttung von Herculaneum, Pompes, Stabiä (79). Domitianus (81—96). Eroberung Britanniens durch Agricola (84). >6—180 Die Adoptivkaiser. N e r v a (96—98). Er adoptiert den Spanier Trojan (98—117). Dieser besiegt die Dacier, Parther, Armenier. Größte Ausdehnung des Römerreichs. — Tacitus, Geschichtsschreiber. £>afrrtanus (117 — 138) befördert Kunst und Wissenschaft (Plutarch, Engelsburg). Aufstand der xsuden unter Bar-eochba (133). or5n-°rnjnu§ Pius (138—161), des vorigen Adoptivsohn, Friedenskaiser. Marcus Aurelius (161-180) kämpft gegen die Markomannen, ist Anhänger der stoischen Philosophie, daher „Antonin der Philosoph", und gestattet Christen-verfolgungen. —324 Die Militärkaiser. ,^?mmodus (180), Septimius Severus (200), Caracalla (215), Heliogabalus (220). 222 Gründung des neu-persischen Reiches der Sassa-mden durch Ardschir, welches sich gegen den Kaiser Alexander Severus hält. Feier der 1000jährigen Dauer Rom's unter Philippus Arabs (247). Decius (250). Christenverfolgung. Erhebung der Kaiser m den Provinzen, die Zeit der 30 Tyrannen. Aurelian (270), Wiederhersteller des Reiches. Zerstörung Palmyra's. Diocletian (284—305). Zehnte und letzte Christenverfolgung (17. Sept. 284). Mitregentschaft zweier Cafarn und eines Augustus. Zeit der Auflösung. Ein Sohn des Cäsar Eonstantius: 337 Konstantin der Große, schon seit 306 im Kampfe mit den Mttkaisern (Sieg über Maxentins unter der Kreuzesfahne), wird Kaiser. Das Christentum wird Staatsreligion — Konstantinopel Residenz. 5 Kirchenversammlung zunicaa. Arius und Athanasius, xsultanus Apöstata (361) fällt auf einem Zuge gegen die Perser. ge, Tabellen und Karten zur Weltgeschichte U. io. Aufl. 2

6. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 36

1883 - Berlin : Gaertner
36 Probus vertreibt die Franken und Alamannen aus Gallien und den agri decumates. Diocletian. Teilung der kaiserlichen Gewalt unter zwei Augusti (Osten und Westen) und zwei Caesares. Christenverfolgung. 306—337 Konstantin der Große (seine Mutter Helena), seit 324 Alleinherrscher nach der Besiegung des Maxentius an der milvischen Brücke (,In hoc signo vincesc) und des Licinius bei Chalcedon. 325 Das Konzil zu Nicaea, berufen von Konstantin nach Einführung des Christentums als Staatsreligion, verdammt die Lehre des Arius. Dessen Gegner Athanasius. 330 Verlegung der Residenz nach Byzanz (Konstantinopel). Errichtung des Konsistoriums als oberster Staatsbehörde. Einteilung des Beiches in Präfekturen, Diöcesen und Provinzen. 357 Konstantins Neffe, der nachmalige Kaiser Julianus Apostata, schlägt als Caesar die Alamannen bei Argentoratum. Mittelalter. 1. Die Zeit der Völkerwanderung. 375 Angriff der Hunnen (und der von ihnen unterworfenen Alanen) auf das Reich der Ostgoten (König Hermanrich, der Amaler f). 376 Die Westgoten von Valens, dem Kaiser des Ostens, in Mösien aufgenommen. Ulfilas, der arianische Bischof der Goten. S eine Bib eiüb ersetzung. 378 Schlacht bei Adrianopel: Valens (f) erliegt den Westgoten unter Fritigern. 379—395 Theodosius der Große. Ambrosius, Bischof von Mailand. Die Westgoten als Kriegerstand dem Reiche dienstbar gemacht. 395 Theodosius, Alleinherrscher nach dem Siege bei Aquileja über den Franken Arbogast, den Beherrscher zweier weströmischer Kaiser, teilt das Reich unter seine Söhne: der Osten unter Arcadius (der Gallier Rufinus), der Westen unter Honorius (der Vandale Stilicho).

7. Der biographische Unterricht - S. 36

1874 - Berlin : Gaertner
- 36 — urtheilten. Das Urtheil wurde aber nicht ausgeführt. Karl begnadigte ihn und schickte ihn auf seinen Wunsch in ein Kloster. Als auf alle Weise Ordnung und Ruhe im ganzen Reiche gesichert war, zog Karl über die Elbe, welche bis jetzt der östliche Grenzfluss seines Reiches gewesen, hinaus und wurde so mit den slavischen Völkerstämmen bekannt. Hier wohnten nämlich die Wenden in der Mark Brandenburg, die Obotriten in Mecklenburg, und noch andere Völker. Nachdem er sie bekämpft, weil sie den Sachsen in ihren Ausständen oft Beistand geleistet hatten, unternahm er einen Zug gegen die wilden Avaren in Ungarn und besiegte sie ebenfalls. Die Sachsen aber empörten sich von neuem und veranlassten noch manche blutige Feldzüge. Inzwischen ereignete es sich, dass der damalige Papst Leo Iii. von mehreren schlechten Menschen gemißhandelt wurde und aus Rom flüchten muffte. Karl lud ihn zu sich nach Paderborn ein, empfing ihn mit der größten Ehrerbietung und sandte ihn unter starker Begleitung nach Rom zurück. Der Papst bewies sich für diesen Dienst dankbar. Denn als Karl im Jahre 800 sich zur Weihnachtszeit in Rom befand, setzte ihm der Papst in der Peterskirche eine Krone auf das Haupt mit den Worten: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und Friede bringenden Kaiser der Römer!" Seitdem hieß Karl römischer Kaiser. Diese Würde ging hernach auf die deutschen Könige über und hat bis zum Jahre 1806 bestanden. Nachdem sich der Kaiser ein Vierteljahr in Rom ausgehalten hatte, begann er seinen letzten Krieg gegen die Sachsen. Es gelang ihm jetzt, sie für immer mit seinem Reiche zu vereinigen und das Christenthum bei ihnen zu begründen. Dieses war stets ein Lieblingsplan Karls gewesen. Dadurch, dass er acht Bischofssitze (zu Osnabrück, Paderborn, Halberstadt, Minden, Verden, Bremen, Münster, Hildesheim) im Sachsenlande einrichtete, konnte er über die Aufrechthaltung des Christenthums genau wachen. §. 44. Karls Staatsverwaltung und Tod. Das große Reich, welches der Kaiser beherrschte, wird das fränkische Reich genannt. Es umfasste Frankreich, einen großen Theil Italiens, Deutschlands und Spaniens. Seine Grenzen waren der Ebro, die Tiber, Raab, Elbe und Eider. Karl verwaltete dasselbe mit seltner Thätigkeit und Weisheit. Während er zu Aachen, Ingelheim und Nimwegen seine Residenz hatte, herrschten in den verschiedenen Ländern Herzoge, welche von ihm abhängig waren. Außerdem besorgte Karl seine Regierung durch Pfalzgrasen, Markgrafen, Landgrafen und Sendgrafen. Von allem, was im Lande vorfiel, ließ er sich jährlich aus vier Versammlungen in den Provinzen und auf zwei großen Reichsversammlungen Nachricht geben und verordnete dann, was er fürs zweckmäßigste hielt. Auch die Kriegseinrichtungen Karls, besonders das Aufgebot des Heerbanns, sowie seine Verordnungen über den Landbau und die genaue Berechnung über die Verwaltung der Güter zeugen von vieler Umsicht. Städte und Dörfer wurden angelegt, Sümpfe ausgetrocknet, und es wurde der Versuch gemacht, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Besonders schön richtete Karl seine Residenzstadt Aachen ein. Bei so ausgezeichnetem Herrschertalente, wie es Karl besaß, ist es kein Wunder, wenn das fränkische Reich in der höchsten Blüte stand. Aber Karl hatte auch noch andere Eigenschaften, die ihn als Menschen sehr hoch stellen. Mit einer mäßigen Lebensart verband er die größte Sparsamkeit. Seine Kleider waren einfach. Seinen schönen, starken Körper suchte er durch Reiten und Jagen abzuhärten ; alle Stunden des Tages waren für bestimmte Geschäfte eingetheilt. Noch in seinem Alter lernte er schreiben, berief gelehrte Männer, wie Alcuin aus Uork in sein Reich und beschäftigte sich gern mit Wissenschaft und Künsten. Auch legte er Schulen an und hielt die religiösen Übungen sehr hoch. Einst besuchte er

8. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 105

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — Iv. Kaiser Augustus (31 v. — 14 n. Chr.). A. Darbietung. Wie -er erste Kaiser das gewaltige römische Reich beherrschte. 1. Sein Kaisertum. Cäsar war ein Opfer der Verschwörung geworden, weil er zu offen sein Kaisertum zur Schau getragen und dadurch die republikanisch gesinnten Römer verletzt hatte. Oktavian war deshalb sehr vorsichtig. Nach dem Tode des Antonius war er tatsächlich Alleinherrscher, aber er prunkte und prahlte nicht damit/ Zuerst ließ er sich zum lebenslänglichen Imperator ernennen. Damit besaß er in den Provinzen (also außerhalb Roms und Italiens) die höchste Herrschgewalt, war Oberfeldherr des Reiches und gebot unumschränkt über Heer und Flotte. Als Abzeichen trug er die purpurne Feldherrnschärpe und das Schwert, und diese wurden deswegen auch die kaiserlichen Abzeichen. Im übrigen war Oktavian erster Konsul und er nannte sich nur den Ersten Bürger. Der Senat aber verlieh ihm den Ehrentitel Augustus, b. H. Erlauchter, Erhabener. Dieser Titel warb Oktavians Kaisername. Ihm zu Ehren erhielt der Monat August seinen Namen (wie der Juli zu Ehren Cäsars). Die republikanischen Formen ließ Augustus der Form und dem Namen nach bestehen, aber er vereinte nach und nach alle wichtigen Ämter (wie z. B. das oberste Richter- und oberste Priesteramt) in seiner Person. So maßte er sich die Herrschaft nicht mit Gewalt an, fonbem ließ sie sich mir einem Schein des Rechtes übertragen. Als Volkstribun war er für feilte Person unverletzlich und konnte zugleich alle Beschlüsse des Senates umstoßen. Die Legionen mußten ihm Treue schwören und in allen Stücken gehorchen. Eine germanische Leibwache schützte seine Person. Sein Bilb warb auf die Reichsmünzen geprägt, feinen Geburtstag feierte man und feiner gebuchte man in den Gottesbiensten. So warb er mit jebem Jahre mehr und mehr tatsächlich und rechtlich der römische Kaiser. 2. Das gewaltige römische Reich. Unter Augustus hatte das römische Reich eine gewaltige Ausdehnung. Es umfaßte alle Mittelmeerländer und erstreckte sich vom Atlantischen Ozean bis an den Euphrat, von der Nordsee und der Donau bis an die Sandwüsten der Sahara. Außer Italien war es in 25 Provinzen geteilt und zählte gegen 90—100 Mill. Einwohner. Davon waren allerdings

9. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 106

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 106 — die Hälfte Sklaven, ein Drittel Untertanen und nur ein Sechstel Bürger. Ein so gewaltiges Reich ist nicht leicht zu regieren. Aber Augustus war unermüblich in feiner Regierungstätigkeit und nahm sich auch der Provinzen an, um gefährlichen Aufstäuben vorzubeugen. Den Erpressungen der Statthalter und Lanbpfleger machte er ein Ende und setzte für feben Beamten ein festes Gehalt an. Die Provinzbewohner, die ins Heer eingetreten waren, erlangten das römische Bürgerrecht. Um die Steuern gerechter als bisher verteilen zu können, ließ er das Reich vermessen und die Bewohner abschätzen. Nur die Provinzen mußten Grunb-, Vermögens-unb Erwerbssteuern entrichten. Ausgebiente Soldaten würden in Italien angestebeit, arme Burger in den Provinzen, besonbers in Gallien und Spanien. Auf dem Marktplatze (Forum) ließ Augustus einen golbenen Meilenstein errichten, zum Zeichen, daß Rom den Mittelpunkt der Erbe bilbete. Fünf Heerstraßen liefen von hier aus durch das Reich. Um den Verkehr zu erleichtern, legte er neue Heerstraßen an und führte nach persischem Muster eine Reichspost ein. Die Gemeinben hatten Wagen und Pf erbe zu stellen; boch würden nur kaiserliche Eilboten be-förbert. 3. Seine friedliche Regierung. Augustus war kein Kriegshelb, sonbern von der Natur zum Friebens-herrscher bestimmt. Unter ihm erfreute sich das römische Reich zum ersten Male ttueber eines bauernben Friebens im Innern. Die blutigen Greuel der Bürgerkriege waren verbannt. Weise Gesetze suchten die Wohlfahrt des Reiches und der Bewohner zu förbem. Das Räuberunwesen in Italien warb durch Militärposten kraftvoll unterbrückt. Lanbfriebensbruch warb streng geahnbet. Ehebrecher büßten ihre Schulb mit ihrem Vermögen, ihrer Ehre und Verbannung. Dem übermäßigen Aufwanbe und der eingelassenen Unzucht und Unsittlichfeit sollten ebenfalls Gesetze steuern; boch blieben sie meist wirkungslos. Die bamaligen Menschen waren glücklich über biesen segenbringenben Friebenszustanb. Man pries den Kaiser Augustus als den Heilanb des ganzen Menschengeschlechtes; im Frieden lebten Laub und Meer, Stadt und Dorf und gelangten zu Wohlstanb. Der Wert des Bobens stieg; Handel, Gewerbe und Verkehr konnten sich entfalten wie niemals zuvor. Jnsbesonbere kam Rom biefe Friebenszeit zugute. Rom übertraf schon längst an Größe und Reichtum alle anbem Städte des Reiches; aber sein Äußeres entsprach nicht der Zeit. Die Gassen waren eng und winklig; dazu hemmten vielfach hölzerne Buben und Vorbauten den Verkehr. Die Häuser sahen meist recht unschön aus, waren oft nicht einmal abgeputzt und kehrten einen Giebel nach der Straße. Estrich bilbete den Fußboben und der Hos den Mittelpunkt des häuslichen Lebens. Augustus teilte die Stadt in viele Ober- und Unterbezirke und unterstellte jeden einem Aufseher. Um den verheerenden Feuersbrünsten Einhalt

10. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 108

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — B. Besprechung. 1. Warum verdiente Augustus den Namen Vater des Vaterlandes? Me glücklichen Römer nannten Augustus den Vater des Vaterlandes Er verdiente diese Ehre mit Recht: 1. Er war nicht bloß auf sein eignes Wohl bedacht und suchte nicht nur seinen persönlichen Ehrgeiz zu befriedigen, wie Marius, Sulla und andre. 2. Ihm stand das Wohl des Vaterlandes in erster Linie. Das suchte er in jeder Weije zu fördern und traf deswegen allerhand segensreiche Einrichtungen. 3. Er war ein Friedensfürst in des Wortes bester Bedeutung. Nach so langen Kriegen und blutigen Bürgerkriegen konnte Rom und das ganze Reich einmal erleichtert ausatmen. Der Janustempel ward wieder einmal geschlossen. 4. Er nahm sich nicht bloß Roms und Italiens, sondern auch der Provinzen an und steuerte den Erpressungen durch geldgierige Beamte. . 5. Er sorgte für den Landesschutz nach außen und für den Rechtsschutz im Innern.- ^ 6. Er war ein Mehrer des Reiches an den Gütern und Gaben des Friedens und ließ Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften neu erblühen. 2. Was verdankt die Welt dem römischen Reiche? Die alten Römer haben nur aus Eigennutz und Selbstsucht gehandelt und strebten bloß nach Ausdehnung ihrer Macht, nach der Herrschaft über die Quellen des Reichtums. Dennoch haben sie ohne ihre Absicht der Welt viele Dienste geleistet. 1. Das römische Reich verbreitete die römische Bildung, Kunst und Wissenschaft nach dem Morgenlande und besonders nach dem Abendlande. Namentlich Spanien, Gallien und das westliche und südliche Germanien wurden für die höhere römisch-griechische Kultur erschlossen. 2. Das römische Reich vervollkommnete das H e e r - und Rechts-wesen und arbeitete auf diesen Gebieten späteren Geschlechtern vor. 3. Das römische Reich zwang die Germanen zur Seßhaftigkeit und behütete sie davor, sich zu zerstreuen und in andern Völkern unterzugehen. 4. Es verhütete die semitische Vorherrschaft und gab den Ariern die Vormachtstellung, die sie seitdem nicht wieder eingebüßt haben. 5. Es förderte Handel und Verkehr in großartiger Weise iind brachte die Völker des Mittelmeergebietes einander sehr nahe.
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