Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 60

1822 - Berlin : Reimer
öö Erzählungen. Denn noch kämpften all' Auf der Leichen Wall, Wild mit der Verzweiflung letzten Wuth. Flüchtend drängten nach drs Tempels Hallen Die Besiegten nun im Wahn sich hin, Nimmer könne lstes Gebäude fallen, Denn Jehova wohne selbst darin. Doch kein heilger Ort Hält zurück den Mord Naubbegierger Krieger wilden Sinn. - Uno so sank, ein unerhört Exempel, In der ungeheuren Flamme Brand Der erhabne, gottgeweihte Tempel, Der ein ganz Jahrhundert stand. Aber nun zurück Wendet still den Blick, Und erkennt, wo waltet Gottes Hand. Sieh, ein Krieger, mord-und racheschnauvend Naht der Wohnung einer Gläubigen, Welche Jesum einst bewirthet, glaubend An die Sendung dieses Göttlichen. „Flieh zum Tempel, flieh! Fleht ihr Mann, die Kniee Ihr umfassend, eilig laß uns gehn!" Doch sie nimmt an ihre Brust den Säugling-.- „Fliehe! Gott ist dort, und Gott ist hier; Geh zum Tempel dann, du bist ein Weichling! Gottes Hand allein ist über mir!" Sprichts, und bleibt zurück, Und mit Wuth im Blick Tritt der Krieger ein und naht sich ihr. „Hier, Soldat, ist mefne Brust! ich siehe Nicht mm Schonung," ruft sie. Doch es streckt Schnell das Kind die Händchen in die Höhe, Und umfchmiegcnd hält es sie bedeckt. Da umfließt ein Glanz Kind und Mutter ganz, Und der Mörder steht zurückgeschreckt.

2. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 66

1822 - Berlin : Reimer
66 Erzählungen. 5g. Harras. Noch harrte im heimlichen Dämmerlicht Die Welt dem Morgen entgegen, Noch erwachte die Erde vom Schlummer nicht, Da begann sichs im Lhale zu regen. Und es klingt herauf mit Stimmengewirr^ Wie flüchtiger Hufschlag und Waffengeklirr, Und rief aus dem Wald zum Gefechte Sprengt ein Fähnlein gewappneter Knechte. Und vorbei mit wildem Ruf fliegt der Troß, Wie Brausen des Sturms und Gewitter, Und voran auf feurig schnaubendem Roß, Der Harras, der muthige Ritter. Sie jagen, als gält es dem Kampf um die Welt, Auf heimlichen Wegen durch Flur und Feld Den Gegner noch heut zu erreichen, Und die feindliche Burg zu ersteigen. So stürmen sie fort in des Waldes Nacht Durch den fröhlich aufglühenden Morgen, Doch mit ihm ist auch das Verderben erwacht, Es lauert nicht länger verborgen. Denn plötzlich bricht aus dem Hinterhalt Der Feind mit doppelt stärkrer Gewalt, Das Hüfthorn ruft furchtbar zum Streite Und die Schwerdter entfliegen der Scheide. Wie der Wald donnernd wieder erklingt Won ihren gewaltigen Streichen! Die Schwerdter klingen, der Helmbusch winkt. Und die schnaubenden Rosse steigen. Aus tausend Wunden strömt schon das Blut, Sie achtens nicht in des Kampfes Gluth, Und keiner will sich ergeben, Denn Freiheit gilts oder Leben. Doch dem Häuflein des Ritters wankt endlich die Kraft, Der Uebermacht muß es erliegen, Das

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 44

1822 - Berlin : Reimer
K4 Erzählungen. Und grüßten ihren Freund. (So pflegt es zu geschehn.) Da hieß es allemal: Uns freut von ganzer Seele, „Dich hier zu sehn; und nun— erzähle! Was ward da nicht erzählt! Hört, sprach er einst, ihr wißt Wie weit von unsrer Stadt zu den Huronen ist« Eilf hundert Meilen hinter ihnen * Sind Menschen die mir seltsam schienen. Sie sitzen oft bis in die Nacht Beisammen, fest auf einer Stelle; Und denken nicht an Gott, noch Hölle. Da wird kern Lisch gedeckt, kein Mund wird naß gemacht. Es können um sie her die Donnerkeile blitzen Zwei Heer' im Kampfe stehn, —- sollt' auch der Him- v '., mel schon Mit Krachen seinen Einfall drohn: Sie blieben ungestöret sitzen; Denn sie sind taub und'stumm. Doch läßt sich dann und wann Ein halbgebrochner Laut aus ihrem Munde hören, Der nicht zusammenhangt und wenig sagen rann, Db sie die Augen schon darüber oft verkehren. Man sah mich oft erstaunt zu ihrer Seite stehen: (Denn wenn dergleichen Ding geschieht, So pflegt man öfters hinzugehen, Daß man die Leute sitzen steht:) Glaubt Brüder, daß mir nie die gräßlichen Geberden Aus dem Gemüthe kommen werden, Die ick an ihnen sah! Verzweiflung, Raserei, Boshafte Freud', und Angst dabei, Die wechselten in den Gesichtern. Sie schienen mir -- das Schwor ich euch! — An Wuth den Furien, an Ernst den Höllenrichtery, An Angst den Missethätern gleich. Allem was ist ihr Zwecks" so fragten hler die Freunde, „Vielleicht besorgen sie die Wohlfahtt^der^ Gemein-

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 57

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. ■- 57 Den Bürgern wurde kalt und heiß, Bis noch der Trost sich fand, Daß unentdeckt im ebrnen Kreis Ein Fluchtweg offen stand. Da griffen sie geschwind zum Stabe, Und'stöhn mit Weib und Kind und Habe. Hans Marsch, der Schafhirt, blieb im Ort Der Männer ganzer Nest, Denn Ehehaflen hielten dort Den wackern Burschen fest. Sein Weib, ein ihm sehr liebes Wesen „ y; War eines Kindleins erst genesen. „Sikh zu, was siehet dir bevor? Rathschlagte Hans mit sich. Das Wölk umlagert Wall und Thor, Und tobep fürchterlich. Doch nur getrost! Wie sichs auch stelle. Es stamm?denn doch nicht aus der Hölle!" „Tritt mannhaft ihm vor's Angesicht, Und sprich ein tapfres Wort! Das war des Bürgermeisters Pflicht, Doch lief die Memme fort. So bist du leicht der Stadt wehr nütze, Als jene ausgewichne Stütze." Und zwischen Donnerbüchsen stand Er plötzlich auf dem Thor, Schwang muthig mit der rechten, Hand Ein weißes Luch empor, Und rief fast trotzig: „Hört ihr Degen, Ich soll mit euch Verhandlung pflegen. Gelobt ihr Schutz und Sicherheit Uns allen redlich an, So wird euch ohne Widerstreit Das Thor flugs aufgethan. Doch, wollet ihr die Stadt verheeren, So werden wir uns grimmig wehren."

5. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 257

1822 - Berlin : Reimer
Poetische Lesestücke. 257 Unter stillen feiernden Gebeten Flammt der Opfer Lohe himmelan; Won geweihten, Speer-umkränzten Stätten, Durch des Lagers weit gekreisten Plan. Schnell enteilt die dunkelste der Nächte; Und an Ostens purpurfarb'nem Rand Steigt der Liebling aller Himmelsmächte Glühend auf, an Eos Rosenhand. Da tönt, von Pieriens Gefilden Her, ein schauerlicher Schlachtgesang; Gleich dem Blitzstrahl zuckt von tausend Schilden Helles Glanzen durch der Waffen Klang. Jst's die Vorhut schon der Feindesheere, Won Philippi's Thoren früh genaht? Oder einen wohl noch Freundesspeere Sich mit uns zum Siegestodes -Pfad ? Zweifelnd reiht der Feldherr seine Schaaren, Schickt des Heeres schnellste Jugend aus; In des Spähens Kunde wohl erfahren, Führt sie Kassius zum Erstlingsftrauß. Doch kaum theilen sich des Staubes Wogen, Die den nahen Hcereszug umfahn: Da enteilt dem schon gespannten Bogen Tönend das Geschoß — die Feinde nährst Froh, dem Feldherrn diese Kunde sendend, Sammelt Kassius die leichte Schaar, Und zum Feindeshaufen hin sich wendend, Beut er kühn die Brust dem Kampfe dar. Bald entbrennt der Streit, und Wunden klaffen, Tod verbreitend schmettert Wehr an Wehr; An den Bergen wiederhallt der Waffen Schauerklang — da naht sich Brutus Heer. Und verdoppelt tobt das Schlachtgedrango, „Freiheit" tönt's und „Cäsar" schalls zurück; Unaufhaltsam stürzt sich Meng' an Menge, Kühnheit ringt mit altem Kriegerglück. R Aus

6. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 265

1822 - Berlin : Reimer
Poetische Lesestücke. Lv5 Aus der. Berge dichtem Nebel Schießt der Pfeile Hagel nieder; Donnernd ballt das Schlachtgeheule; Klirrend fahren aus dem Dunkel Mordbegier'ge Schwerterblitze, Und zerschmettert sinken Römer, Tausende, wie vor Orkanen Meilenlange Wälder brechen. Es erbebt die Erde, Felsen Schütteln ihre grauen Scheitel; Grausig walzt der See die Leichen Auf dem blutbeschäumten Rücken, Wild die schwarzen Wasser hebend. Die Schlacht ist gewonnen und Hannibal wendet Den Zug, wo das Land seine Schätze ihm spendet» , Roma zittert. Doch die Ströme Wiel vergossenen Blutes löschen Nicht der alten Heldentugend Lichte Flammen. Neue Heere Ziehen aus den reichen Mauern, Und des Führers weises Zaudern * Hemmt des Feindes rasche Schritte. - .' Hannibal begehrt zu schlagen, Und den Muth der Römer reizend, Weigern die, durch lange Künste Den Karthager zu ermüden. . Neues Kampfgetürnmel tobet In verwüsteten Gefilden, , Und auf's neue trinkt die Erdtz Blut der übermannten Römer; Nömerkraft sinkt vor den Listen Hannibals, des vielgeprüften. Doch im kühnen Alpenzuge, Und im Eis des rauhen Himmels, Den durchwateten Gewässern, Und *)^Fabius Maximus, der Zauderer, vermied die Schlacht, Überzeugt, daß Hannibal sich m dem verwüsteten Lande nicht halten könne.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 7

1910 - Halle a.S. : Gesenius
c) Die Haut wurdete i ß und weich. 15. Inwiefern waren die Binnengermanen in bezug auf ihr Innenleben ein Waldvolk ? 1. Der Wald bot mit seinem geheimnisvollen Leben und Weben zahlreichen Stoff zu mannigfaltigen Märchen und Sagen. 2. Der Wald erhielt mit seinem liervenstählenden Odem die urwüchsige germanische K'r a f t. 3. Der Wald bewirkte mit seiner Ruhe und Stille Ernst und Innerlichkeit. 4. Der Wald nährte jriit seiner Abgeschlossenheit und Einsamkeit den F a m i 1 i e X sinn. 5. Der Wald erzeugte mit seiner Weite und Unbegrenztheit Frei-h e i t s 1 i eb e und Unabhängigkeitsgefühl. 16. Welchen Einfluß hatte die See auf das Innenleben der Küstengermanen ? 1. Die weit ausgedehnte, gleichmäßige Fläche""führte zu Innerlichkeit und grüblerischem chdenken. 2. Das eintönige Rauschen der zergehenden Welle, das Rollen und Donnern der sturmgepeitschten , Wogen am Strande erweckten Vorstellungen von g ö 111 i c h e n und gottähnlichen Wesen. 3. Der Kampf mit Stürmend Wetter weit draußen auf einsamer See stärkten p ers'ö nlichen Mut und körperlic e Kraft. y/ 17. Inwiefern schützte der Wald das Germanentum vor der Romanisierung? 1. Die römischen Legionen konnten nur auf schmalen Steigen und Furten in langem, dünnem Zuge in das Land ein dringen. 2. Die aufgelösten Heeresmassen konnten fortwährend aus sicherer Deckung heraus beunruhigt und schwer gefährdet werden. 3. Das aus dem Holze des Waldes aufgezimmerte Gehöft konnte schnell dem Feuer preisgegeben werden. 4. Menschen und Vieh, Vorräte und Schmuckgegenstände fanden in Wäldern und Sümpfen sicheres Versteck. 5. Aus dem Überflüsse des Waldes wurde nach des Feindes Rückzuge die Wohnstätte schnell wieder aufgebaut. 18. Wieso trieben die Germanen Feldgraswirtschaft? 1. Der Grund und Boden gehörte der Markgenossenschaft. 2. Die einzelnen Landstücke wurden den Sippen zugeteilt. a) Nur ein kleiner Teil stand ein Jahr lang unter dem Pfluge. b) Die Düngung des Ackers war noch unbekannt.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 14 — b) Durch ihre Vertrauensseligkeit gegenüber der römischen Verstellungskunst. c) Durch ihre Unfähigkeit, in jeder Lage den richtigen Augenblick vorteilhaft zu nützen. 3. Die Westgermanen wurden in ihrem Bestände und ihrer Eigenart gerettet: a) Durch einen sieghaften Vorstoß wären andere Stämme zu ähnlichen Zügen veranlaßt worden. b) Durch das Einfallen in einzelnen Stämmen wären sie stets der V ernichtung oder Romanisierung anheimgefallen (Ostgoten!). c) Durch die noch allzu große geistige Unreife waren sie weder fähig noch berufen, schon jetzt als Träger der B i 1 d u n g der alten Welt aufzutreten. 40. Woraus ist die friedliche Absicht des Auszuges der Kimbern und Teutonen (und vieler späterer Germanenzüge!) ersichtlich? 1. Sie zogen mit dem schwerfälligentroß sämtlicher Hausgenossen und aller Hausgeräte fort. 2. Sie suchten nicht Kampf und Beute sondern wichen den Römern wiederholt aus. 3. Sie erstrebten Durchzug und Aufenthalt lieber durch Vertrag als durch Gewalt. 4. Sie forderten nichts als Anweisung von Wohnsitzen. 5. Sie boten dafür ihre Hilfe gegen alle Feinde Roms. 41. Wie beschaffen war die Staatsverfassung (um 100 n. Chr.) bei Westgermanen und Ostgermanen? 1. Angesehenste Ge sch lech- 1. Wahlkönigtum unter ter im Frieden—gewählter Berücksichtigung desselben Herzog im Kriege. Geschlechtes. 2. Kämpften größtenteils zu 2. Kämpften meist zu Fuß. Pferde. 3. Waren schon seßhaft. 3. Lebten noch als No- __________________________ m a d e n. Das Volk war Träger der Staatsgewalt durch die maßgebenden Beschlüsse der regelmäßigen Versammlungen aller freien Grundbesitzer (Ding [Tie, Thing, Allthing]): a) Sie entschieden über Krieg, Frieden und Verträge. b) Sie vollzogen die Gerichtsbarkeit [43, 45], c) Sie übten die Wehrhaftmachung der Jünglinge aus. d) Sie wählten die Gau fürsten, Herzöge oder K ö n i g e.

9. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 36

1901 - Halle : Gesenius
— 36 — Heeresmaffe zu Grunde. Er selbst mußte auf einem Schlitten eiligst durch Deutschland nach Frankreich flüchten. Nun glaubte man in Preußen die Zeit der Erhebung für gekommen. Der König schloß mit dem russischen Kaiser ein Bündnis zur Bekämpfung Napoleons. Dann erklärte er diesem den Krieg und rief sein Volk zu den Waffen. Alle, die kämpfen konnten, kamen, Jünglinge, Männer und Greise. Ein großes preußisch-russisches Heer trat Napoleon, der wieder auf dem Kampfplatze erschienen war, entgegen. Noch einmal gewann er zwei Schlachten. Aber nun trat auch Österreich mit Preußen und Rußland in ein Bündnis, ebenso England und Schweden. Zuerst wurden die Marschälle des Kaisers einer nach dem andern geschlagen. Am wackersten kämpften dabei die Preußen. Blücher war allen voran. Er errang den größten Sieg in der Schlacht an der Katzbach. Endlich wurde auch Napoleon im Oktober von 1813 in der dreitägigen Völkerschlacht bei Leipzig völlig besiegt. Die verbündeten Heere verfolgten ihn bis nach Frankreich hinein. Wieder war es Blücher, der zuerst den Rhein überschritt. Er war Feldmarschall geworden; bei den Soldaten hieß er nur der „Marschall Vorwärts". So gelang es denn schließlich, Napoleon zu bezwingen. Die französische Hauptstadt Paris wurde erobert, der Kaiser entthront und nach der Insel Elba verbannt. 7. Der zweite Befreiungskrieg. Waterloo. Allein schon nach einem Jahre, 1815, entfloh Napoleon von dort und kehrte nach Frankreich zurück, wo er jubelnd aufgenommen wurde. Bald sammelte er ein neues Heer und rückte nach den Niederlanden. Dort standen der englische Feldmarschall Wellington mit einem Heere von Engländern, Niederländern und Deutschen und der Feldmarschall Blücher mit seinen Preußen. Blitzschnell warf sich der Kaiser zwischen beide und griff zuerst Blücher an. Mannhaft widerstand der alte Held; aber er wurde doch geschlagen, stürzte mit dem Pferde und wäre fast gefangen genommen worden. Allein so leicht ließ er sich nicht niederzwingen. Schon am folgenden Tage sammelte er sein geschlagenes Heer wieder, um sich mit Wellington zu vereinigen. Napoleon griff jetzt die Engländer an. Es entspann sich die große Schlacht bei Waterloo oder Bellealliance. Die Truppen Wellingtons kämpften tapfer; aber der Kaiser stieß immer wieder mit mächtigen Massen vor, um die Schlachtreihe des Gegners zu durchbrechen. Beinahe wäre es auch gelungen. Sehnsüchtig blickte der englische Feldherr nach den Preußen aus. „Blücher oder die Nacht (muß uns retten)!" sagte er. Blücher war aber schon unterwegs. Es regnete entsetzlich. Der Boden war aufgeweicht, und die Leute blieben fast stecken. „Es geht nicht, Vater Blücher!" riefen sie. „Ach, was!", antwortete er, „es muß gehen, — ich hab's doch meinem Bruder Wellington versprochen." Und es ging. Mit furchtbarer Wucht fielen die Preußen den Franzosen in die Seite und in den Rücken. Als nun auch die Engländer wieder vordrangen, da stürzten sich die Feinde in die Flucht. „Rette sich, wer kann!" riefen sie. So rief auch Napoleon.

10. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 59

1901 - Halle : Gesenius
— 59 — Preußen (d. i. die heutige Provinz Ostpreußen) von Polen frei machte. Bisher hatte nämlich der König von Polen die Oberhoheit darüber gehabt. Auch leistete der Kurfürst dem Kaiser Hilfe gegen die Franzosen und wurde bald der angesehenste Fürst Deutschlands. 3. Der Kurfürst und die Schweden. Das sahen die Schweden mit bösen Augen. Sie fürchteten für ihre Besitzung Vorderpommern. Als deshalb der Kurfürst am Rheine gegen die Franzosen stand, fielen sie mit einem Heere in Brandenburg ein. Kaum hatte Friedrich Wilhelm das gehört, als er sich sofort aufmachte und so schnell als möglich mit seinem Heere heimeilte. Bei dem Städtchen Fehrbellin erreichte er den Feind und besiegte ihn Die Schlacht bei Fehrbellin. Das schwedische Heer, das von der Ankunft des Kurfürsten gehört hatte, zog sich zurück und sammelte sich bei dem Städtchen Fehrbellin. Mit anderthalbtausend Dragonern sandte der Kursürst den Prinzen von Hessen-Homburg dem Feinde nach. Der sollte den Schweden aus den Fersen bleiben, aber sich aus keinen Kampf einlassen, bis das Hauptheer angelangt wäre. Während aber Friedrich Wilhelm mit seinen Generalen Rat hielt, was zu machen wäre, ob man die Schweden wirklich angreifen sollte oder nicht, da hörte man die Kanonen donnern. Der kampflustige Prinz hatte die Schweden angefallen und wurde von ihnen hart bedrängt. Da rief Derfflinger: „Wir müssen ihm zu Hilfe kommen, sonst kriegen wir keinen Mann wieder!" Der Kursürst gab den Befehl, vorzurücken. Auf den Knieen betete er zu Gott um Sieg, dann bestieg er sein Pferd und sprengte ins Gefecht. In der weiten Ebene erblickte er einen Sandhügel, den man zu besetzen vergessen hatte, der aber sehr wichtig war. Sofort ging die ganze Reiterei in vollem Rennen darauf los, und bald standen auch die Kanonen dort, die nun ihre Kugeln in die Reihen der Schweden schleuderten. Um diesen Hügel erhob sich ein erbitterter Kampf. Derfflingers Dragoner stiegen von den Pferden und verteidigten sich heldenmütig gegen die immer zahlreicher werdenden Feinde. Währenddessen setzte sich der Kurfürst an die Spitze der übrigen Reiterei und griff den Feind an, der den Prinzen von Homburg hart bedrängte. Die Schweden nahmen das Roß des Kurfürsten, einen Schimmel, zur Zielscheibe. Das bemerkte der Stallmeister Froben. Er jagte herbei und bat seinen Herrn, das Pferd mit ihm zu wechseln, weil, wie er sagte, der Schimmel scheute. Kaum hatte Friedrich Wilhelm Frobens Roß bestiegen, als eine Kanonenkugel diesen samt dem Schimmel tötete. Heftiger drang nun der Kurfürst in den Feind. Der Kampf wurde immer wilder. Aber Regiment auf Regiment traf jetzt auf dem Schlachtfelde ein, und schließlich wurden die Schweden in die Flucht gejagt. Es war ein nebliger Sommermorgen, an dem der Sieg erfochten wurde, am 28. Juni 1675. Die Hauptleute rieten dem Kurfürsten, das Städtchen Fehrbellin, in dem sich die Schweden zusammendrängten, beschießen zu lassen. Er
   bis 10 von 438 weiter»  »»
438 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 438 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 47
3 2
4 11
5 16
6 14
7 81
8 0
9 1
10 134
11 45
12 21
13 0
14 45
15 0
16 21
17 0
18 0
19 0
20 15
21 6
22 5
23 52
24 13
25 3
26 3
27 2
28 215
29 0
30 2
31 14
32 0
33 2
34 19
35 6
36 68
37 115
38 5
39 2
40 23
41 4
42 11
43 32
44 4
45 9
46 20
47 7
48 40
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 14
1 150
2 102
3 148
4 29
5 5
6 7
7 30
8 60
9 151
10 8
11 6
12 15
13 17
14 91
15 50
16 206
17 788
18 6
19 270
20 36
21 83
22 38
23 434
24 16
25 30
26 142
27 4
28 37
29 80
30 4
31 128
32 7
33 17
34 42
35 30
36 26
37 25
38 50
39 60
40 2
41 79
42 48
43 175
44 14
45 150
46 12
47 16
48 8
49 13
50 7
51 65
52 171
53 10
54 31
55 67
56 60
57 1
58 20
59 67
60 79
61 27
62 4
63 20
64 24
65 98
66 34
67 86
68 86
69 37
70 6
71 54
72 32
73 18
74 29
75 39
76 31
77 254
78 46
79 6
80 12
81 13
82 177
83 107
84 15
85 94
86 41
87 42
88 50
89 40
90 46
91 16
92 576
93 17
94 154
95 33
96 37
97 47
98 388
99 11

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 67
1 8
2 107
3 11
4 38
5 16
6 76
7 25
8 14
9 70
10 78
11 40
12 45
13 11
14 3
15 33
16 56
17 67
18 17
19 29
20 13
21 60
22 14
23 12
24 23
25 44
26 43
27 67
28 3
29 15
30 43
31 39
32 16
33 128
34 49
35 13
36 3
37 43
38 7
39 43
40 17
41 5
42 7
43 12
44 23
45 23
46 9
47 25
48 63
49 22
50 42
51 31
52 10
53 20
54 14
55 22
56 28
57 14
58 9
59 396
60 11
61 4
62 25
63 7
64 13
65 24
66 0
67 25
68 21
69 1
70 0
71 25
72 19
73 120
74 2
75 44
76 131
77 21
78 13
79 11
80 15
81 314
82 7
83 6
84 7
85 55
86 93
87 43
88 174
89 18
90 11
91 31
92 2
93 9
94 2
95 12
96 1
97 31
98 26
99 1
100 117
101 3
102 78
103 86
104 7
105 3
106 3
107 5
108 29
109 13
110 14
111 5
112 58
113 3
114 6
115 8
116 25
117 35
118 24
119 48
120 11
121 369
122 24
123 9
124 24
125 14
126 20
127 57
128 96
129 117
130 0
131 169
132 32
133 16
134 39
135 9
136 101
137 1
138 20
139 9
140 434
141 36
142 111
143 335
144 6
145 15
146 101
147 1
148 10
149 3
150 14
151 11
152 70
153 14
154 1
155 174
156 306
157 6
158 31
159 15
160 69
161 2
162 26
163 31
164 3
165 4
166 50
167 15
168 2
169 24
170 22
171 38
172 2
173 26
174 3
175 140
176 27
177 230
178 34
179 30
180 2
181 33
182 349
183 112
184 16
185 5
186 53
187 10
188 28
189 31
190 14
191 10
192 63
193 90
194 3
195 9
196 22
197 66
198 89
199 7