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1. Geschichte des Mittelalters - S. 23

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 23 — 2. Die römischen Provinzen sanken durch mangelhafte Verwaltung, Bürgerkriege und allerlei Unglücksfälle in immer tieferes Elend. 3. Die römischen Grenzen wurden in stets kühner werdenden räuberischen Einfällen durch die Germanen beständig überschritten. 4. Die römischen Legionen kamen durch die überhandnehmende Aufnahme germanischer Scharen allmählich vollständig in deren Gew alt. 69. Welche Umstände verzögerten den Untergang des weströmischen Reiches durch die Germanen? 1. Der Nymbus römischer Macht und Kraft erregte in den Germanen ehrfürchtiges Zaudern. 2. Der Eindruck römischer Pracht und Bildung wirkte auf die Germanen verwirrend. 3. Die Machtmittel des römischen Staates und Volkes waren fast unerschöpflich. 70. Wie vollzog sich die allmähliche Germanisierung des römischen Reiches? 1. Germanische Volksstämme wurden in den durch Krieg und Pest verödeten Grenzlandschaften angesiedelt (Mark Aurel—puffervölker). 2. Germanische J ünglinge bildeten erst nur die kaiserliche Leibwache, bald auch die Grenzheere, endlich den größten Teil der gesamten Heeresmacht (Grund: Treue und Tüchtigkeit). 3. Germanische Männer erhielten Zutritt zu den Offizierstellen und den Hof- und Staatsämtern (seit Konstantin). 4. Germanische Edle erlangten durch Heirat Aufnahme in die kaiserliche Familie. 5. Germanische Große bekamen unermeßlichen Einfluß auf die Leitung des Staates (Stilicho, Aetius). 71. Welche Folgen hatten die bedeutendsten Schlachten in den Kriegen zwischen Germanen und Römern? 1. Die Siege der Germanen bei N ore ja (113 v. Chr., Kimbern— Papirius Karbo) und Arausio (105 v. Chr., Kimbern, Teutonen, Kelten—servilius Karpio) flößten den Römern Furcht und Achtung vor den Germanen ein. 2. Die Siege der Römer bei Aquae Sextiae (102 v. Chr., Marius—teutonen) und Vercellae (101 v. Chr., Marius Kimbern) retteten Italien (Rom) vor dem ersten Vorstoße der Germanen.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 34

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 34 — Di. Die Aufrichtung des deutschen Stammesstaates durch Merowinger und Karolinger. 1. Die Begründung des deutschen Stammesstaates durch die Merowinger. 1ml Welche Verschiebungen waren während der ostgermanischen Wan-' derungen bei den Westgermanen vor sich gegangen? 1. Die Alamannen und Franken hatten die römische Rheingrenze überschritten. 2. Die Sachsen waren in Mitteldeutschland (Rhein— Elbe) seßhaft geworden. 3. Die Bajuvaren waren über die römische Donaugrenze nach Rätien und Norikum hinübergezogen. 109. Welche Reiche teilten sich in den Besitz Galliens vor Chlodowechs —1 Zeit? 1. Im Nordosten lag das Reich der Franken. 2. Im Norden bestand als letzter Rest Westroms das Reich des S y a g r i u s. 2. Im Nordwesten lebten Briten im Reiche Armorika. 4. Im Südwesten wohnten die Westgoten. 5. Im Südosten breiteten sich die Burgunder aus. 6. Im Osten hatten die Alamannen ihren Wohnsitz. Iju^ Welche Volksstämme breiteten sich vor Chlodowechs Zeiten in Ger- 1. Im Nordwesten lebten die Franken. 2. Im Nordosten wohnten die Sachsen. 3. Im Osten hatten die Wenden ihre Wohnsitze. 4. Im Süden lag das Reich der Bajuvaren (Bayern). 5. Im Süd westen verbreiteten sich die Alamannen. 6. In der Mitte saßen die Thüringer. Ulf Aus welchen Volksstämmen bestanden die Franken (=Freien)? 1. Aus den zwischen Nordsee und Maas wohnenden Saliern (= Bewohner des Salandes [an der Yssel]). 2. Aus den zwischen Maas und Rhein lebenden Ripuariern (— Uferfranken). 3. Aus den an der Mosel und dem Rheine seßhaften Chatten (= Hessen). 112. Warum blieb den Franken die Nationalität erhalten? 1. Die Franken schoben ihre Wohnsitze allmählich in die benachbarten Gebiete vor.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 22

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 22 — 3. Die A n 1 a g e ging unter vielfacher Benutzung früherer Feldbefestigungen vor sich. 4. Das Werk wurde erst allmählich ein einheitliches und war von vornherein als Ganzes nicht geplant. 65. Welche kulturgeschichtliche Bedeutung erlangte der Limes? 1. In das vom Rhein, Donau und Limes eingeschlossene Gebiet drang die römische Kultur befruchtend ein: Römische Städte — römischer Landbau. 2. Die feste Grenzlinie brachte die anwohnenden Germanen zur Seßhaftigkeit: Ackerbau neben Viehzucht. 3. Die Ansässigkeit zwangen möglichst vorteilhafter Ausnutzung deß,^Bü3ensj^R^dun gen. 4. Die Westgermanen wurden an ähnlichen Wanderungen wie denen der Ostgermanen gehindert. 66. Inwiefern drückte das römische militärische Element dem Zehntlande den Charakter auf? 1. Die römischen Offiziere bauten ihre Villen am Rhein und Neckar. 2. Den römischen Legionen dienten die reichen Erträge des fruchtbaren Rheintales und des gesegneten Neckar-1 a n d e s zum Unterhalt. 3. Der römische Legionär machte das Land wohnlich für römischen Aufenthalt: a) Er baute Tempel und Privathäuser. b) Er schuf Straßen und Kanäle. c) Er schürfte im Bergwerke und löste Steine im Bruche. 67. Warum griff das Dienen der Germanen im römischen Heere bald allgemein um sich? 1. Infolge der Geltung des Erstgeburtsrechts mußten die jüngeren Söhne Waffendienste und Beute suchen. 2. Infolge des erst kürzlich aufgegebenen Nomadisierens saß ihnen der Wander- und Abenteurertrieb noch zu fest im Blute. 3. Infolge seiner Schätze und Herrlichkeiten übte das „ewige R o m“ auf den einfachen Germanen eine gewaltige Anziehungskraft aus. 4. Infolge der herrschenden Ansicht vom unbedingten Rechte des Stärkeren brachte das Dienen bei den mächtig erscheinenden Römern Ehre und Ansehen. 68. Wodurch wurde der Sturz des weströmischen Reiches vorbereitet? I. Der römische Thron wurde im 2. Jhdt. meist durch Soldatenaufstände gewonnen oder verloren.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 14 — b) Durch ihre Vertrauensseligkeit gegenüber der römischen Verstellungskunst. c) Durch ihre Unfähigkeit, in jeder Lage den richtigen Augenblick vorteilhaft zu nützen. 3. Die Westgermanen wurden in ihrem Bestände und ihrer Eigenart gerettet: a) Durch einen sieghaften Vorstoß wären andere Stämme zu ähnlichen Zügen veranlaßt worden. b) Durch das Einfallen in einzelnen Stämmen wären sie stets der V ernichtung oder Romanisierung anheimgefallen (Ostgoten!). c) Durch die noch allzu große geistige Unreife waren sie weder fähig noch berufen, schon jetzt als Träger der B i 1 d u n g der alten Welt aufzutreten. 40. Woraus ist die friedliche Absicht des Auszuges der Kimbern und Teutonen (und vieler späterer Germanenzüge!) ersichtlich? 1. Sie zogen mit dem schwerfälligentroß sämtlicher Hausgenossen und aller Hausgeräte fort. 2. Sie suchten nicht Kampf und Beute sondern wichen den Römern wiederholt aus. 3. Sie erstrebten Durchzug und Aufenthalt lieber durch Vertrag als durch Gewalt. 4. Sie forderten nichts als Anweisung von Wohnsitzen. 5. Sie boten dafür ihre Hilfe gegen alle Feinde Roms. 41. Wie beschaffen war die Staatsverfassung (um 100 n. Chr.) bei Westgermanen und Ostgermanen? 1. Angesehenste Ge sch lech- 1. Wahlkönigtum unter ter im Frieden—gewählter Berücksichtigung desselben Herzog im Kriege. Geschlechtes. 2. Kämpften größtenteils zu 2. Kämpften meist zu Fuß. Pferde. 3. Waren schon seßhaft. 3. Lebten noch als No- __________________________ m a d e n. Das Volk war Träger der Staatsgewalt durch die maßgebenden Beschlüsse der regelmäßigen Versammlungen aller freien Grundbesitzer (Ding [Tie, Thing, Allthing]): a) Sie entschieden über Krieg, Frieden und Verträge. b) Sie vollzogen die Gerichtsbarkeit [43, 45], c) Sie übten die Wehrhaftmachung der Jünglinge aus. d) Sie wählten die Gau fürsten, Herzöge oder K ö n i g e.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 203

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 203 — a) es hatte seinen blühenden Wohlstand eingebüßt [219], b) die Landwirtschaft hatte mit der Not der Zeiten schwer zu kämpfen [234], c) es hatte zwei Drittel seiner Bevölkerung verloren [216, 218]. 4. Im Xviii. Jahrhundert erholte sich der landwirtschaftliche Betrieb allmählich wieder: a) im bäuerlichen Grundbesitze herrschte allerdings noch die Gemenglage vor: sie beeinträchtigte die Landwirtschaft durch den durch sie bedingten Flurzwang, b) im grundherrlichen Großbetriebe wurde der Boden aber teilweise auch schon in ertragreicherer Weise nutzbar zu machen gesucht [384]: a) neben der bäuerlichen Dreifelderwirtschaft betrieb der Großgrundbesitz hauptsächlich die Viehzucht, ß) neben den bisher üblichen Feldfrüchten wurde Lupinen-, Tabak- und K artoffelbau eingeführt. 2. Staatsordnung. a) Zustand des Reiches. 604. Inwiefern war das Reich im Xvi. Jahrhundert politisch in innerer Auflösung begriffen? 1. Alle Reformversuche verliefen ergebnislos: a) die Durchführung einer allgemeinen Reichsreform unter Maximilian I. war unmöglich: die besonderen Verhältnisse Deutschlands und die a llgemeine Lage Europas stellten von vornherein unübe rwind-liche Hindernisse entgegen [33, 34], b) die Absicht einer Reichsreform unter Karl V. scheiterte an der lauen Haltung des Reichsregiments und dem Widerstande der Städte und des Kaisers [61]. 2. Alle Reste der Herrlichkeit des „heiligen römischen Reiches deutscher Nation“ wurden mit dem Inkrafttreten des Augsburger Religionsfriedens zu Grabe getragen: es war fast nichts mehr geblieben als der leere Begriff als Zeuge seiner Vergangenheit [96, 97]. 3. Aller Zwiespalt im Reiche wurde durch die Wirkungen der Reformation noch verstär kt: a) zu der politischen Zersetzung trat die religiöse Spaltung [101], b) zu der territorialen wirtschaftlichen Abgeschlossenheit gesellte sich die kirchliche Landeshoheit [103],

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 205

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 205 — a) sie schufen sich allmählich ein stehendes Heer, b) sie beseitigten den Einfluß der Landstände, c) sie verfolgten eine mehr oder weniger selbstsüchtige Politik. 508. Inwiefern war das Reich während des Großen Krieges ein Spielball fremder Mächte? 1. Die Spanier katholisierten mit Einwilligung des Kaisers Ferdinand Ii. die Pfalz [191]. 2. Die außerdeutschen Nationen suchten aus meist selbstsüchtigen Gründen die deutschen protestantischen Fürsten im allgemeinen zum Widerstande zu reizen: England, Frankreich, Holland und Siebenbürgen standen dahinter [192]. 3. Frankreich wollte auf K o s t e n Deutschlands die M a c h t der Habsburger und der Wittelsbacher brechen [207]: a) Frankreich und der Papst hatten bei der Absetzung Wallensteins die Hand im Spiele [194], b) Frankreich (Richelieu) hatte nach der Schlacht bei Nördlingen die Leitung des ganzen Krieges übernommen [205], c) Frankreich und die Schweden führten gegen Schluß des Krieges nur noch einen Raubkrieg in deutschen Landen [208]. 4. Schweden war als Li o r t des Protestantismus auf den Plan getreten: a) G u s t a v Ii. Adolf war in kurzer Zeit unumschränkter Herr in Deutschland [200]: die völlige Loslösung eines kleineren oder größeren Teiles wurde vielleicht nur durch seinen frühen Tod verhindert; b) die Schweden wurden Führer der Protestanten des fränkischen, schwäbischen und rheinischen Kreises: sie erhielten materielle Unterstützung durch England, Frankreich und Holland [204]. 509. Inwiefern wurde das Reich durch den Westfälischen Frieden seiner Selbständigkeit beraubt? 1. Die außerdeutschen Mächte gewannen rechtlich maßgebenden Einfluß auf die inneren Verhältnisse Deutschlands [213]. 2. Das Reich geriet ins Schlepptau ausländischer Politik [213]. 3. Das Reich trat seine führende Stellung in Europa an Frankreich ab [213, 254]. 4. Die deutschen Schwächen benutzte Ludwig Xiv. zu erfolgreichem Auftreten gegen das Reich [261].

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 240

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 240 — 3. Die reformatorische Bewegung nahm den entschlossenen Kampf gegen das Vorgehen der habsburgisch-spanischen Monarchie auf: a) zunächst trat der Kalvinismus auf den Kampfplatz: infolge der internationalen Bestrebungen [155] desselben fallen die Entscheidungen gegen Spanien in den Niederlanden, in England und in Frankreich, b) später trat das deutsche Luthertum zum letzten Entscheidungskampfe gegen das Haus Habsburg an: a) der deutsche Protestantismus wurde gerettet [212], ß) das deutsche Volk war völlig erschöpft. 686. Inwiefern war Luthers Reformation eine weltgeschichtliche Tat? 1. Er gab in einer zahlreichen Reihe bedeutungsvoller Schriften die Absicht rein religiösen Wirkens zu erkennen: a) durch Abfassung von Flugschriften [56]: „An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung.“ „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche.“ „Von der Freiheit eines Christenmenschen.“ b) durch Verfassung von F achschriften: Die nach dem griechischen und hebräischen Urtexte vollzogene Bibelübersetzung (1521—1534). Der große und der kleine deutsche Katechismus. Die deutschen Kirchenlieder. 2. Er setzte sich mit allen national oder politisch beschränkten weltlichen Mächten ausdrücklich auseinander: a) er vollzog den Bruch mit der hierarchischen Gewalt [55, 56], b) er vollführte den Bruch mit der kaiserlichenmacht [55], c) er vollendete den Bruch mit den demokratischen Gewalten [55]. 687. Von welchen Orten ging die Wirksamkeit der Häupter der Reformationsrichtungen aus? L Martin Luther begann von Wittenberg aus seine Tätigkeit: er wurde von Philippmelanchthon,J ustus Jonas, Bugenhagen, Flacius u. a. unterstützt. 2. Ulrich Zwingli machte Zürich zum Mittelpunkte seiner Wirksamkeit: Oekolampadius, Bullinger u. a. nahmen seine Ideen auf. 3. Johann Kalvin reformierte von Genf aus: Theodor Beza, John Knox u. a. sorgten für Verbreitung seiner Lehre.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 38

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 38 — 89. Welche Bedeutung hatte das Augsburger Interim? 1. Der Kaiser wollte Katholizismus und Protestantismus ohne Teilnahme des Papstes miteinander vereinigen. 2. Der Kaiser entschied alle Streitpunkte zugunsten der Katholiken. 3. Der Kaiser gewährte den Protestanten nur den Kelch beim Abendmahl und die Priesterehe. 90. Inwiefern war das Augsburger Interim ein schwerer politischer Fehler? 1. In bezug auf das Reich raubte es demselben das nationale Selbstbewußtsein: a) es verschuldete den Anschluß der deutschen Fürsten an Frankreich, b) es vermittelte den Einfluß Frankreichs auf die Geschicke Deutschlands, c) es förderte die beginnende Auflösung des Reiches. 2. In bezug auf seine Person zog Karl V. sich neben seinen alten Feinden (Franzosen Und Türken) neue groß: a) er hatte sich mit den Protestanten und Moritz von Sachsen verfeindet: er bevorzugte den Katholizismus, b) er hatte die katholischen und die protestan tischen Fürsten zu sich in Gegensatz gebracht: er befriedigte beide Teile unvollkommen, c) er hatte das ganze deutsche Volk gegen sich aufgebracht : er erzwang die Einführung des Interims nötigenfalls mit Gewalt, d) er hatte den Bruch mit dem Papste herbeigeführt: er schaltete ihn bei den Verhandlungen gänzlich aus, e) er hatte seinen Bruder Ferdinand verstimmt: er wollte seinem Sohne Philipp Ii. die Kaiserkrone zuwenden. 91. Warum verließ Moritz von Sachsen die Sache des Kaisers? 1. Er hatte die Kurwürde für sich und das albertinische Geschlecht erworben: sein Hauptziel hatte er erreicht [87]. 2. Er belagerte vergeblich in kaiserlichem Aufträge das gut verteidigte evangelische Magdeburg: auf des Kaisers weitere Hilfe konnte er nicht bauen. 3. Er war auf den Kaiser erbittert: die Gefangennahme seines Schwiegervaters Philipp von Hessen hatte des Kurfürsten Ehre schwer verletzt. 4. Er wollte sich die Liebe seiner neuen evangelischen Untertanen erwerben: alle Protestanten haßten in ihm einen „Judas von Meiße n."

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 31

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 31 — b) das Volk war durch Humanismus und Buchdruckerkunst genügend aufgeklärt, um vollständigen Anteil an Luthers Lehre nehmen zu können [45, 47, 53]. 2. In günstigen reich s politischen Verhältnissen: a) Kaiser Maximilian ahnte die folgenreiche Bedeutung der Tat und äußerte, man solle den Mönch „fleißig bewahre n“, b) Kaiser Karl V. konnte und wollte die Reformation nicht im Keime ersticken [72]. 3. In günstigen kirchenpolitischen Verhältnissen: Das weltliche Interesse der Päpste ü b e r w o g oft das Gefühl für die geistlichen Pflichten (Clemens’ Viii. Bündnis mit Franz I.). 72. Welchen Einfluß hatten die auswärtigen Kriege Karls V. auf die Entwicklung der Reformation? ]. Karl konnte seine Macht nicht gegen die Reformation wenden: a) er war j ahrelang von Deutschland ferngehalten, b) er wurde von Frankreich, den Türken und dem römischen Stuhle politisch derart in Anspruch genommen, daß ihm zu kirchenpolitischer Tätigkeit keine Zeit blieb. 2. Karl wollte nicht gegen die Protestanten auftreten: a) er brauchte ihre Hilfe in seinen zahlreichen Kriegen [130], b) er wollte den wegen seiner auswärtigen Politik in Deutschland notwendigen Frieden nicht stören. 3. Karl konnte nicht tatkräftig auftreten: a) unter dem Eindrücke neuer türkischen Rüstungen mußte er ,,bis zu einem gemeinsamen, freien christlichen Konzile“ mit den Evangelischen auf gütlichem Wege auszukommen suchen, b) unter der Wirkung türkisch-französischer militärischen und diplomatischen Fortschritte mußte er sich mit den ,,A b -gewichenen“ durch Zusage eines „gemeinen, christlichen freien Konzils deutscher Nation“ und der Einsetzung protestantischer Beisitzer am Reichskammergerichte aufs neue verständigen. 4. Karl wollte die neue Lehre nicht sofort unterdrücken: a) er wollte sie vorläufig noch als Schreckmittel gegen den Papst ausspielen können, b) er glaubte, jederzeit leicht mit der Reformation fertig werden zu können. 73. Inwiefern suchte Karl V. auf seinem ersten Reichstage (zu Worms) möglichst allen Wünschen gerecht zu werden? 1. Karl durfte die so mächtig angeschwollene Be wegung nicht unbeachtet lassen:

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 56

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 56 — b) er war zum Selbstherrscher herangewachsen: alles selbst leitend, durchzog er unermüdlich seine Länder und bei Verhandlungen wie im Kriege wußte er stets seinen Vorteil zu wahren. 133. Welches Ergebnis hatte die Regierung Karls V.? 1. Der Weltherrschaftsplan wrar an dem Widerstande der deutschen Nation zugrunde gegangen: die Terr i-torialge walten waren zu mächtig geworden. 2. Der Einheitskirchenplan war an dem Werke Martin Luthers gescheitert: infolge seiner vielen politischen Pläne ließ er der deutschen Reformation Zeit und Raum zur E n t f a 1 tung [72]. 3. Die Machtausdehnung seines Hauses über Italien, Böhmen und Ungarn bildete die G r u n d 1 a g e zu einer selbständigen Großmacht: sie löste später die deutsch-österreichischen Länder aus dem allgemeinen Reichs verbände [479]. 4. Die römische Kirche behauptete sich unter seinem Schutze im Reiche: er wirkte dadurch bestimmend auf die Zukunft Deutschlands (Europas) ein. 134. Warum war es fraglich, ob bei tieferem Verständnisse Karls V. für die deutschen Fragen der Ausgang der Reformation dem Erreichten gleichwertig gewesen wäre? 1. Zwar loderte zur Zeit des Wormser Reichstages allgemeiner Zorn gegen Rom — aber das Volk erschöpfte seine Kraft in dem Rufe nach einer Reform der Kirche an H a u p t und Gliedern [14]. 2. Zwar war das Volk erbittert über die aus dem kirchlichen Systeme sich ergebenden Mißbräuche [51, 52] — aber es richtete seine Angriffe eben auch nur gegen jene und entbehrte gänzlich des Verständnisses für die im kirchlichen Prinzipe liegenden Mängel. 3. Zwar hätte die Reformation Reichssache werden können — aber ähnlichen Verhältnissen nach zu schließen, hätte die Reformation im günstigsten Falle sich wtohl nur auf eine äußerliche Änderung der Verwaltung und Stellenbesetzung beschränkt. 135. Welche Schwierigkeiten hätten sich einem aüs einem anderen Fürsten-hause gewählten deutschen Kaiser entgegengestellt? 1. Die Habsburger Besitzungen im Reiche wären ein erstes fast unüberwindliches Hindernis gewesen : die Habsburger mußten um ihrer außerdeutschen Länder willen gut katholisch bleiben. (
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