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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 4 — 3. Fleisch und Milch der Herdentiere, Met (aus wildem Honig) und Gerste (die teilweise wild wuchs) bildeten ihre N a h r u n g. 4. Pelze der Herden- und Jagdtiere und Wollstoffe dienten ihnen zur Kleidung (Jagd vorläufig nur auf Raubtiere). 5. Zeltwagen benutzten sie im Sommer, Erdgruben ohne Fenster im Winter zur Wohnung. 8. Welche Religion besaßen die Indogermanen? 1. Sie verehrten die sich ihnen offenbarenden Naturkräfte und Naturerscheinungen (vor allem die Gestirne). 2. Sie besaßen weder einen öffentlichen Götterdienst noch einen besonderen Priesterstand. 3. Sie pflegten die Götterverehrung in der F a m i 1 i e: der Hausvater betete und opferte. 9. Welche Stämme entwickelten sich aus den Indogermanen? 1. Die Griechen, die zu unvergleichlicher Herrlichkeit g e i s t i -gen Lebens emporblühten. 2. Die Italiker, die eine vordem unerreichte Höhe staatlicher Macht und Ordnung erstiegen. 3. Die Kelten, die in ihrem Kulturzustande bis zur Schmiedekunst vordrangen, dann aber (seit dem 4. Jhdt. v. Chr.) in Römern und Germanen bis auf wenige Reste (Schottland, Irland, Wales, Bretagne) aufgingen. 4. Die Germanen, die berufen waren, griechischen Schönheitssinn und römisches Staats- und Rechtsbewußtsein zu erben und auszubauen. 5. Die Sla ven und Litauer, die den weiten Osten Europas erfüllten. 6. Die Meder, Perser und Inder, die in Asien eigenartige, reiche Kulturzustände schufen. Indogermanen (Arier) europäische asiatische Griechen, Italiker, Kelten, Germanen, Slawen, Balten Meder, Perser, Inder Umbrer—sabiner—latiner Preußen—litauer—letten 10. Wodurch wird ein Nachweis der ursprünglichen Zusammengehörigkeit aller arischen Stämme ermöglicht? 1. Durch die Gleichheiten (Ähnlichkeiten) der arischen Sprachen: a) Die Bildung und Abwandlung der Wörter geschieht nach denselben Gesetzen. b) Die Sinnendinge und die Gedankendinge werden oft durch Wörter desselben Ursprungs bezeichnet (Boot: sanskr. näu, griech. vaöp, lat. navis, irisch noe, poln. nawa, althochd. nawa, Schweiz. Dial. Naue).

3. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 175

1901 - Halle : Gesenius
— 175 — Ii. Stufe c. Von ba an wurde der König seinem Sohne immer mehr feinb. Friedrich war aber auch ein ziemlich leichtfertiger junger Mann. Wenn der König mit seiner Familie Sirtbacht hielt und selbst aus der Bibel vorlas, dann achtete der Kronprinz nicht auf. Wenn der König haben wollte, er sollte fromme Bücher lesen, dann griff er zu den leichtfertigen französischen Schriften. Der Vater, ein sparsamer Herr, wollte auch den Sohn zu einem sparsamen Manne erziehen; statt bessen machte Friedrich Schulben. Als ein rauher, abgehärteter, gefunber Krieger sollte sich Friedrich zeigen; aber er liebte die Bequemlichkeit und das Wohlleben. • Da meinte der König, der Sohn hätte keine Liebe zu ihm, kein Ehrgefühl und keine Entfchiebenheit. weil all feine Ermahnungen nichts halfen. Er wäre ein „verweichlichter Kerl" und nichts wert. Immer strenger würde er, und als er in seinem Jähzorne Friedrich einmal mit seinem Rohrstocke geschlagen hatte, ba folgten immer mehr Prügel. Wenn der Sohn nur etwas Geringes versah, schlug der Vater auf ihn ein, und oftmals so lange, bis ihm der Arm lahm würde. Und ba half alles Bitten und Abreben der Mutter und Geschwister nichts. Ta zog wie in das Herz des Vaters auch in das Herz des Sohnes arger Haß ein. Erläuterungen. Wiebergabe. Überschrift. Friedrich wirb von feinem Vater grausam behandelt. I. Stufe (Unterstufe d). Wie es nun weiter gegangen fein wird. Was denkt ihr? Höret! Ii. Stufe d. Einmal, bei einer Parade, hatte Friedrich auch durch irgend ein Versehen den Zorn seines Vaters gereizt. Wie ein Wütender fiel der König über ihn her und prügelte ihn vor den Offizieren und Soldaten öffentlich auf schmähliche Weise. Der Kronprinz, sagte er, wäre ein ehrloser Kerl; er (der König) würde an seiner Stelle längst baüongelaufen fein. Das merkte sich der Kronprinz. Er war bamals achtzehn Jahre alt und sollte sich nach dem Willen seines Vaters verheiraten. „Wenn er verheiratet ist, baun wirb er seine leichtfertigen Streiche lassen", hatte der König gesagt. Aber die Prinzessin, die Friedrich heiraten sollte, gefiel ihm nicht; ihm wäre feine Base, eine englische Königstochter, lieber gewesen. Da faßte er den Entschluß, seinem Vater zu entfliehen. Seine Freunde, die Lieutenants von Katte und von Keith, weihte er in feinen Plan ein; sie sollten ihm helfen.

4. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 61

1901 - Halle : Gesenius
— 61 — Iii. Stufe. 1. Historisches. Feldzug nach Frankreich 1814 und 1815. Konfirmation (siebzehn Jahre) 1814. Hochzeit mit Prinzessin Augusta vou Sachsen-Weimar. Kinder: Kaiser Friedrich und Großherzogin Luise von Baden. Aufstand von 1848 und Flucht nach England. Prinzregent (sechzig Jahre). König 1861, Krönung zu Königsberg. 2. Ethisches. a. Was wir vom Prinzen Wilhelm lernen. Sein Gelübde bei der Konfirmation: Pflichtgefühl, Wohlwollen gegen unsere Mitmenschen, Demut gegen Gott, Wahrheitsliebe. b. Wenn das Vaterland in Gefahr ist, dann soll ein jeder mit ganzer Kraft zu seiner Verteidigung einstehen. Der Fürst ist des Staates erster Diener. Der Fürst ist auch ein Mensch. Vergleiche das Gelübde des Prinzen Wilhelm mit dem Gebete des Königs Salomo. (1. Kön. 3, 6—9.) Wir lernen außerdem noch aus dem Verhalten des Prinzen Wil- helm im Jahre 1848, daß es für keinen Menschen eine Schande ist, seinen Irrtum einzusehen und sich zu eiuer besseren Meinung zu bekehren. Irren ist menschlich; aber es ist nur ein Unweiser oder Thörichter, der im Irrtume verharrt. Iv. Stufe. 1. Sagt noch einmal, in welcher Weise der Prinz Wilhelm auch in der späteren Zeit seines Lebens uns ein Vorbild heißen kann. Wendet das an! (Einzelne Beispiele, aus dem Leben ausgewählt.) 2. Aufsätzchen: Prinz Wilhelms Gelübde. 3. Weist nach wie wir (besonders die Mädchen) der Prinzessin (späteren Königin und Kaiserin) Augusta nacheisern können! (Einzelfälle.) 4. Aufsätzchen: Prinzessin Augusta als Wohlthäterin. Konzentrationsftofs (für Deutsch): „Hinter dem Ofen." Die Feuertaufe.

5. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 6

1901 - Halle : Gesenius
— 6 — Nun hatte er einen Sohn, der stand in Berlin bei der Garde. Und so kam man überein, daß man es wollte auf seinen Ausspruch ankommen lassen; denn der müßte es doch wissen. 2. Schrieb drum der Vater einen langen Brief an seinen Ältesten und befragte ihn, was er zu der Angelegenheit meinte und zu der Armut der Eltern und dem Reichtume des Kaisers. Der Sohn war nun einer, dem hatte das Herz stets auf dem rechten Flecke gesessen, und da saß es auch noch. Und als seine Antwort ankam, machte der Vater ein lang Gesicht dazu. Aber so wenig sie ihm gefallen wollte: vorlesen mußte er sie doch. 3. Was aber der Sohn geschrieben hatte, lautete also: Mein lieber Vater! Euer letzter Brief hat mir wenig gefallen. Und nehmt mir's nicht übel, wenn ich Euch offen meines Herzens Meinung schreibe. Erstlich. Ihr würdet es doch nicht für schicklich halten, wenn des Meiers Pferdejunge mit Euch gleich stünde in Essen und Lohn — denn er ist der Pferdejunge und Ihr seid der Taglöhner — oder daß er feine Beine unter denselben Tisch streckte mit dem Meier und der Meierin. Ein Unterschied muß eben sein in der Welt. So hat's auch unser Herrgott gewollt, so steht's auch in der Bibel. Guckt nur hinein und Ihr werdet's schon finden und manches andere auch noch. Und so ist es auch ant besten. Wie könnte die Welt denn sonst wohl bestehen. Keiner wollte mehr arbeiten. Und wenn wir alle Leutnants fein wollten, wo nähme der Kaiser denn da seine Soldaten her! Zum andern. Was Ihr von unserm lieben Kaiser schreibt, hat mich recht in der Seele betrübt. Vor ein paar Tagen war er draußen beim Exerzieren. Und als alles aus war, kam er zu mir herein und schüttelte mir die Hand wie einem alten Bekannten. „Mein Sohn", sagte er zu mir, „Du bist ein braver und tüchtiger Soldat. Und hiermit befördere ich Dich zum Gefreiten". O Vater, da ward's mir fiedig heiß unter dem Waffenrock, das kann ich Euch sagen. Aber wenn ich Euern Brief schon gehabt hätte, da hätte ich mich doch rein schämen müssen. Es war nur ein Glück, daß er einen Tag später kam. Und drittens. Wenn Ihr meint, unser Kaiser mache sich einen guten Tag, so seid Ihr gar sehr auf dem Holzwege. Manch einer hat's in feiner Armut besser als er. 'S ist doch ein großer Unterschied dabei, ob man seine Ochsen an den Wagen spannt und 'naus auf den Acker fährt, oder ob man mit dem Kopfe arbeitet. Ich denke heut noch dran, wie fauer es mir geworden ist, bis ich das bißchen Instruktion im Kopfe hatte, und bin doch auch just keiner von den Dummen.

6. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 14

1901 - Halle : Gesenius
— 14 — das nicht immer. Da überläßt oft die Frau und Mutter alles, auch die Sorge für die Kinder fremden Leuten. Dadurch bleiben Eltern und Kinder einander fremd. Die Kaiserin thut das nicht. Fast den ganzen Tag ist sie bei ihnen und zu Hause. An den Kochtopf sich zu stellen braucht sie sich allerdings nicht; aber sie schaut in die Küche und in die Zimmer, ob alles recht zugeht. Dann weilt sie bei den Kleinen, hilft sie anziehen, spielt mit ihnen, erzählt oder liest ihnen vor. Wenn die Größeren keinen Unterricht haben, dann kommen auch sie zur Mutter; die geht dann mit ihnen spazieren oder läßt sich bei schlechtem Wetter mit ihnen ausführen. Die Kaiserin ist gar streng gegen ihre Kinder, und der Kaiser auch. Die Prinzen sollen Gott fürchten und die Menschen lieben, dabei fleißig fein. Wie ihre Eltern sollen sie erzogen werden. Deshalb bekommen sie ihren Teil zu lernen, müssen wie einst der Vater turnen und exerzieren, ans der Straße sich artig benehmen und jeden Bekannten grüßen. Wenn der Kaiser Zeit hat, kommt er aus seinen Zimmern zu seinen Kindern herüber und bleibt bei ihnen, so lange er kann. Trotzdem, wie gesagt, der Vater sehr streng ist, haben seine Kinder ihn sehr lieb, ebenso ihre Mutter, die Kaiserin. Sie glauben es sei die beste Frau von der Welt. Als der kleine Kronprinz einmal von seinem Lehrer hörte, alle Menschen seien Sünder, sah er groß auf. „So?" sagte er, „also auch mein Papa?" „Gewiß", meinte der Lehrer, „alle Menschen, ohne Ausnahme." „Aber meine Mama nicht!" ries da der kleine Prinz, „meine Mama hat noch nie Sünde gethan!" Wiedergabe. Überschrift: Wie unsere Kaiserin ihre Kinder erzieht. 6. Aber nicht nur für ihre Kinder sorgt unsere Kaiserin, sondern auch für andere. Wie der Kaiser der Vater des Landes ist, so will sie die Mutter feilt. Und da giebt es auch viel zu thun. Aber die Kaiserin hat ja als Prinzessin sich gelobt, alles Gute, das man ihr erwiesen, reich: lieh zu vergelten. O, da hat sie leider, leider viel zu besorgen. Schon in ihrer nächsten Nähe. Da ist die große Stadt Berlin, in der sie wohnt, die fünfhundert-mal (?) so groß ist als unser Städtchen oder zwanzigmal so groß als die Stadt Wiesbaden, die doch auch nicht klein ist. Da herrscht sehr viel Elend, von dem ihr keine Vorstellung habt; da wohnen so viel arme Leute, die ärmer sind als der Ärmste unter uns. Da sind nun andere, reichere, zusammengetreten und haben Geld zusammengelegt, für das den Armen Lebensrnittel, Holz, Kohlen, Kleider und anderes, was sie notwendig brauchen, angeschafft wird, und thun auch sonst noch vieles, damit den Armen geholfen werde. Solche Vereine nennt man Wohlthätigkeitsvereine. Die Kaiserin ist fast in allen von diesen, schenkt sehr viel, hilft, wo sie kann. Es kommt vor, daß sie die armen Leute selbst aussucht,

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 3

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Uebersicht der Geschichte der Israeliten von Abraham bis zu Moses' Tode. 3 äußere Welt und das Reich des Geistes; ihr Streben ist auf die Beherrschung der ganzen Erde gerichtet. Es waltet unter ihren einzelnen Gliedern die größte Mannigfaltigkeit, je nachdem ihre Wohnsitze und ihre historischen Schicksale verschieden sind. I. Die Israeliten. L. Uebersicht -er Geschichte -er Lsraeliten von Abraham bis M Moses' To-e. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nachkommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen übrigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's aus Ur in Chaldäa ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunct seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Asrica (Aegypten) wird, so hat dies seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei dieses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er, auf ihre Veranlassung, mit ihrer Sclavin Hagar den Jsmael. Indeß wurde er bei einer neuen göttlichen Erscheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Jsmael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Erfüllung gehen solle. Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Ammoniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er auf Befehl Gottes, der sein Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben im Begriffe war, bereitwillig den Befehl zu vollziehen, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheirathete er den Isaak mit Rebekka und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wogegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwanzig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht ab und verliert es mit 1*
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