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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 137

1879 - Berlin : Reimer
137 Nordpontische Länder (Skythia, Sarmatia). 186. Das osteuro päische Tiefland. Die Nordküsten des Pontos Averden nur stellenweise — am westlichen Kaukasus und auf einem Teile der taurischen Halbinsel — von Gebirgsabfällen gebildet, gegen Nw. nur von niedrigen aber steilen Rändern weiter Ebenen, grösstenteils von flachen Sanddünen, hinter welchen in einiger Entfernung von der Küste ein überaus fruchtbares aus schwerem schwarzen Ackerboden bestehendes Hügelland sanft aufsteigt. Aus diesem, welches in seinen inneren Mulden in alter Zeit noch weit ausgedehntere Sumpfstrecken und Seen enthielt, als heutigen Tages noch bestehen, sammeln sich die Gewässer zu grossen Strömen, die nach Süden zum Pontos und seiner nordöstlichen Erweiterung, der wegen ihrer geringen Tiefe gewöhnlich nur als Sumpfsee palus) bezeichneten Maeotis gehen: Tyras (in spätrömischer Zeit auch Banaster), j. Dnjestr, Hypanis j. Bug, und besonders die beiden grössten, am weitesten aus dem Binnenlande kommenden: Borysthenes (später Danapris), j. Dnjepr und Tan als, j. Don. Der grösste der osteuropäischen Ströme, dessen oberes Gebiet im höheren Hügellande nördlich der Quellgebiete jener grossen Flüsse liegt, im Mittelläufe ihnen parallel nach Süden geht, dann aber östlich zum kaspischen Meere umbiegt, die heutige Wolga, wurde den Alten erst im 2. Jahrh. n. Chr. unter dem Namen Rhä (raw = „Strom“ im finnischen) und nur ganz allgemein bekannt. Die Küstenzone dieses grossen Flachlandes bildet bei humusarmem Boden und mässigem Regenfall, der nur für den Frühling ausreichenden Graswuchs hervorruft, eine nach Osten an Breite wachsende Steppe, die gegen das kaspische Meer in völlige Wüste übergeht. Diese Landschaft hat von jeher nomadischen, wiederholt aus Inner-Asien nach Westen vorgedrungenen Horden als Weideplatz gedient: wie seit dem Mittelalter verschiedenen türkischen oder tatarischen und mongolischen Stämmen, so schon im höheren Altertum den Skythen, Sar-maten und ähnlichen turanischen Völkerschaften. 187. Skythen. Das Volk, welches die Nordküstenländer des Pontos inne hatte, als griechische Colonisten im 7. Jahrh. sich daselbst anzusiedeln begannen, wird von ihnen (wahrscheinlich mit einem bei den Thrakern vernommenen Namen) Skythen genannt, während es sich selbst Skolöten nannte. Es war nach der vorherschenden Ueber-lieferung von Osten her (aus dem inneren oder nördlichen Asien) in viel älterer Zeit eingewandert und hatte auch in dieser neuen Heimat

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 141

1879 - Berlin : Reimer
Taurische Chersonesos. Kimmerischer Bosporos. 141 Xsqoovrjctog tqa%6ta genannt). Ihre beste Hafenbucht an der Meerenge wurde von den Milesiern besetzt mit der Stadt Pantikapaeon, von den übrigen Griechen auch einfach Bosporos genannt (j. Kertsch, auch Vospor zubenannt), deren erbliche Archonten seit dem 4. Jahrh. v. Chr. sich Könige des Bosporos nannten und auch die auf der asiatischen Seite gegenüberliegende Halbinsel, ein sehr fruchtbares Alluvialland an den Mündungen des Hypanis (Kuban) beherschten. Auf dieser östlichen Seite lag neben anderen kleineren Städten ihre zweite Residenz Phanagoria, von Phanagoras aus Teos in Ionien erbaut; hier gehorchten ihnen auch die Völkerschaften der Sinder und Ma'iten oder Maeeten (Maeöten). Dieses bosporanische Reich wurde nach dem Ende der Spartokiden-Dynastie von K. Mithradates Vi. von Pontos in Besitz genommen und über die taurische Halbinsel und die Küstenländer der maeotischen See erweitert; in diesem Umfang bestand das Reich nach dem Ende der Dynastie von Pontos unter einem neuen einheimischen Fürstengeschlechte fort, seit Augustus in der Eigenschaft eines die römische Oberhoheit anerkennenden Clientelstates, und wurde erst Mitte des 4. Jahrh. mit Chersonesos und Tanais dem oströmischen Reiche direct einverleibt. illyrische Länder. 192. Illyris (sehr selten Illyria) wird von den Griechen, Illyricum (sc. regnum) von den Römern das ganze, von gleichartigen Stämmen einer grossen Nation bewohnte östliche Küstenland des adriatischen Meere? nebst den gebirgigen Hinterländern genannt. In seiner Südhälfte besteht es aus einer breiten Kalkgebirgszone, deren innere, den Pindos nördlich fortsetzende Ketten, die makedonischen Grenzgebirge Bo'ion und Bamüs (höchste Gipfel 2300m), durch das Längstal des Brilon (j. Drin) mit dem lychnitischen See getrennt sind von dem äusseren, westlichen breiten Höhenzuge der Kandavia (Passhöhen 1000m); diesem ist wieder im Norden des akrokeraunischen Gebirges eine nur stellenweise durch niedere Bergvorsprünge unterbrochene, grossenteils auch von Sümpfen und fischreichen Seen erfüllte Küstenebene von grosser Fruchtbarkeit vorgelagert. Der grösseren Nordhälfte Illyriens dagegen, in welcher Gebirgsketten und Küste im Parallelismus mit Italien und dem Apennin der Richtung So—nw. folgen, fehlen Ebenen bis auf unbedeutende Ausnahmen ganz; das ganze Land mit den vorliegenden Inselgruppen ist erfüllt von nur stellenweise hohen, aber durchaus steilen, zerrissenen, unwegsamen und meist wasserarmen Parallelstufen einer breiten Zone von Kalkgebirgen, welche sich endlich an die östlichen Alpenketten an-

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 27

1879 - Berlin : Reimer
Sogdien. Babtrien. Chorasmien. Margiane. Areia. 27 zwischen 165 und 150 v. Chr. gegründeten Reiches. Alte Hauptstadt Zariaspa, auf welche der Landesname Baktra {ja Bccxtqcc j. Balch) gewöhnlich übertragen wurde.1) *) Das zur baktrischen und sogdischen Landschaft gehörige östliche Ge-birgsland wird bei Gelegenheit der makedonischen Eroberung nccqcutccxrjvq, d. i. parvataha „das gebirgige“ genannt. 35. Chorasmiia, altpers. Huvärazmi, j. Chwärizm oder Chärizm (wahrscheinlich „Niederland“ bedeutend) ist die von Baktrien durch die grosse Wüste getrennte furchtbare Alluvialebene am unteren Oxos bis zu seinem Mündungssee1), im Altertum wahrscheinlich noch wenig angebaut, von einem an Reiterei reichen (turanischen ?) Volke bewohnt, welches zu Alexanders Zeit seinen eigenen, vom persischen Reiche unabhängigen Fürsten hatte. Margiane, altpers. Marghu, j. Merw, heisst nach dem in der Wüste versiegenden Flusses Margos (j. Murgh-äb) die höher gelegene fruchtbare Ebene am Nordfusse des grossen iranischen Hochlandes, welche in älterer Zeit zur baktrischen Provinz gehörte, vor und nach der makedonischen Eroberung eine besondere Satrapie bildete und als Teil des Seleukidenreiches in ihrer Hauptstadt die grosse griechische Mili-tärcolonie Antiocheia Margiane erhielt (im Mittelalter u. j. Merw). *) Die Griechen kannten die Verbindung des Oxos mit diesem See, dem heutigen Aral, den sie daher ’Slgsmxvij Ki/u,vr] nennen, liessen aber irrig den Hauptarm des in jenem Tieflande vielfach geteilten Stromes ins kaspische Meer fliessen, verleitet durch das Vorhandensein eines Mündungsbusens und eines die Wüste auf fast 100 d. M. Länge durchschneidenden alten Flussbettes, welches auch jetzt noch trocken liegend erkennbar ist, aber nur in vorhistorischen Zeiten Wasser geführt haben kann. Sie irrten ebenso, indem sie auch dem Ochos, noch mehr, indem sie selbst dem Jaxartes eine ähnliche Mündung in das kaspische Meer zuschrieben. 36. Areia,1) altp. Haraiva, höher gelegene Talebene, benannt nach dem südwestlichen Parallelflusse des Margos, dem ’Lagsiog, pers. Hart oder Herl (der in seinem Unterlaufe nach der Wüste zu j. Tedjend, im Altertume i2%og heisst), daher die vom makedonischen Eroberer gegründete Colonie ^Als^dvöqeia Iaqsicöv, j. Herät, ältere Hauptstadt (vielleicht nur älterer Name derselben) Artakoana. Das östlich an den Imaos (Himalaja) sich anschliessende Hochgebirge, aus dem beide genannten Flüsse entspringen, welches die Hauptwasserscheide zwischen dem oberen Oxos und Indos bildet und über dessen Passhöhen (4000m) die Hauptstrasse zwischen Baktrien und Indien führt, also der jetzt sog. Hindukusch, wurde von den auf diesem Wege es überschreitenden Makedoniern mit dem (vielleicht willkürlich hierher versetzten) Namen des indischen Kaukasos be-

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 28

1879 - Berlin : Reimer
28 Ariana. legt; später nennen es auch die Griechen mit einheimischem Namen Parapanisos (nicht — msos, wie gewöhnlich geschrieben wird). Die ganze Gebirgslandschaft, besonders auf dem südlichen indischen Abhange, bildet daher die Satrapie der Parapanisadae, Hauptstadt Ortospana oder Kabura, j. Kabul, im Hochtale des Köphen2), dessen Bewohner, die Gandhdra (Tavöäqai) der Sprache nach noch zu der indischen Abteilung der Arier gehörten. Im griechischen wie die Namen Indos, India ohne den radicalen Anlaut h geschrieben, daher zumal in der latein. Form Aria dem Volksnamen der Arier, mit dem es nach Laut und Bedeutung durchaus nichts zu tun hat, zu leichter Verwechselung ähnlich, worauf zu achten. 2) Darin am Südfusse der Hochgebirgspässe die griechischen Militär-colonien Ni'/.caa und ttqos Kavxuau). 37. Arachosia (Pakty’ike) 1111(1 Drangiane. Das kalte Tiefland südlich vom Parapanisos (1200 — 2000m hoch) mit wenig Ackerbau, mehr Viehzucht, bewohnt von den Paktyern (ndxrvsg, Pachtu noch jetzt sich selbst nennend, Afghanen von den Persern genannt) fällt steil zum Indos-Tale ab, flach nach Sw. zum Binnenseebecken, dem von dorther in tieferen warmen Tälern die im Unterlauf vereinigten Flüsse °Evv[i<xvdqog (Haitumand „der brückenreiche“, j. Hilmand) und ’siqcixootos (Harachvati, j. Argand-äb) Zuströmen. Nach letzterem ist der südliche tiefere Teil des Landes Arachosia benannt; dessen Mittelpunkt die makedonische Colonie "‘Ala^ävöqsia ^sioa%üüzoovj j. Kandahar. Der tiefste Teil, die fruchtbare, teilweise sumpfige Alluvialebene um den See wurde von diesem (zaraja im altbaktr. = daraja im altpers.) Zaranka, die Bewohner Zaqäyyai, 2aq(xyyeeg oder in der dialektischen Nebenform des Westiranischen Jqayyav, das Land /jqctyyiccvij genannt; ein Teil dieser Seelandschaft erhielt von den (turanischen) Saken, die es von Baktra aus um 130 v. Chr. eroberten und dauernd besetzten, den Namen Haxatixavri, d. i. Cdkas-täna „Sakenland“, neupers. Sedjistän oder Seistän. 38. Gedrosia, rccöqcoaia. Der südöstliche Teil des hohen Plateaulandes (mittlere Erhebung 1500—2000m) mit dem heissen wasserlosen Stufenlande bis zur Südküste ist erst spät durch Eroberung iranisch geworden und war auch noch unter der persischen Herrschaft (seit Dareios I.) bewohnt von einem dunkelfarbigen, daher von den Griechen als Aethiopen bezeichneten, also nichtarischen Volke.1) Zu ihnen gehörten, wahrscheinlich als Anwohner des inneren Wüstenlandes in derselben Satrapie die Parikanier. *) Ihre noch jetzt in Balütschistän erhaltenen Eeste, die Brahui, sind nach Körperbildung und Sprache nächste Verwandte der dunkelfaibigen Li-bevölkerung Vorderindiens (§ 24).

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 85

1879 - Berlin : Reimer
Aegypten. 85 gebildet und der übrige Teil des Oberlandes nach der alten Königsstadt Thebais benannt; auch die angebaute Grenzlandschaft W. vom westlichen Nilarm, nach ihren vorherschenden Bewohnern Aißvxög vo^og genannt, so wie die Oasen, durch Augustus aber der nubische Grenz-strich oberhalb der Katarakten zum eigentlichen Aegypten gezogen.1) 1) Hinsichtlich der Nomenclatur der zum allergrössten Teile ebenfalls uralten Städte ist zu bemerken, dass wir aus den griechisch-römischen Hauptquellen nur wenige derselben in einer dem aegyptischen Namen angepassten Form, die übrigen nur in griechischen Uebersetzungen oder Umdeutungen kennen lernen, welche meist dem herschenden Localcultus entlehnt, unter den Ptolemäern noch durch Neubenenuungen nach den Herschernamen vermehrt, natürlich während der tausendjährigen Herschaft griechischer Verwaltungssprache als officielle galten. Einheimische Ortsnamen, welchen sich die semitischen Formen derselben (hebr. im A. T., arab. im heutigen Volksmunde) eng anschliessen, kannte man früher nur in der spät aegyptischen (koptischen) Form aus den bis in die Zeit d6s römischen Kaiserreichs hinaufreichenden kirchlichen Documenten: dieselben stimmen wesentlich überein mit den volkstümlichen (sog. demotischen) Namen des aegyptischen Altertums, wie sie sich aus der Entzifferung der hieroglyphischen Inschriften ergeben haben, sind aber grundverschieden von den aus derselben Quelle ermittelten heiligen (sog. hieratischen) Namen, welche vielmehr ihrem Wortsinne nach den griechischen Namenübersetzungen entsprechen. 114. Unter-Aegypten (Delta). Entsprechend der Grösse des angebauten Alluvialbodens, welche nach Abzug der davon umschlossenen Sumpfstrecken und flachen Seen bei weitem das gesammte Areal des aegyptischen Niltales übertrifft1), war das Delta schon in sehr alter Zeit mit sehr zahlreichen, zur Sicherung gegen das Hochwasser des Flusses durchaus auf künstlichen Erhöhungen erbauten Ortschaften bedeckt. Einzelne der grösseren Städte desselben sind zu höherer Bedeutung erwachsen als Residenzen einiger der späteren Dynastien, so namentlich Tanis (hebr. Cödn, arab. Qäh, wie noch jetzt die Ruinenstätte heisst) schon unter den Hyksos, dann unter der Xxi. und Xxiii. Dynastie (11—9. Jahrh. v. Chr.), Bubastis (aeg. Pe-bascht, hebr. Pi-beseth, j. Ruinen Teil Basta bei Zagäzig) unter der aethiop. Dynastie, Sais (Ruinen Sä-el-hagar) unter der Xxvi. Unter derselben wurde von den damals zuerst zum Handelsverkehr in Aegypten zugelassenen ionischen Griechen Naukratis angelegt. x) Man findet zahlreiche Reste alter Bauwerke, sowohl innerhalb der genannten Sumpfseen und jetzt, in Folge seculärer Senkung des ganzen Bodens, zum Teil unter dem Wasserspiegel liegend, als auch in einigen durch den Verfall der alten Canäle und der allgemeinen Aufhöhung des Bodens jetzt wasserlos gewordenen Strichen am Rande der östlichen und westlichen Wüste (hier namentlich in der mareotischen Landschaft bei Alexandria). Daraus geht eine erheblich grössere Ausdehnung des alten Culturlandes gegen das heutige hervor, während das in alter Zeit schneller

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 87

1879 - Berlin : Reimer
Aegypten. 87 2) Die Verbindung des östlichen Nilarms durch einen Canal in einem, zwischen dem höheren Wüstenboden eingesenkten Tale mit den später ausgetrockneten (jetzt in Folge des neuen Canalbaues wieder wassergefüllten) Bittersalzseen des Isthmus, welche in der Urzeit den obersten Teil des arabischen Golfes gebildet haben müssen, und sodannn mit diesem selbst, ist schon von K. Ramses Ii. (1394—1328) ausgeführt und durch Befestigungen (die Städte Pachtum, nd&ov/uog und Bamses, wahrscheinlich das chqu>wv nölig der Griechen, wonach diese den oberen Meerbusen benannten) gegen die arabischen Nomaden geschützt worden. Als Wiederhersteller dieses durch Vernachlässigung wiederholt verschlammten Schiffahrtscanals werden K. Necho (um 600), Dareios I., Ptolemaeos I. und Ii. und Prajanus genannt; von letzterem erhielt er den Namen Amnis Augustus. 116. Mittel-Aegypten (Heptanömis). Die uralte Reichshauptstadt Memphis (aeg. Men-nefer, „der gute Wohnort“), schon Sitz der I. Dynastie im 4. Jahrtausend v. Chr. mit ihrer sog. „weissen Burg“ ßsvxov tstyroq, noch unter den Persern Sitz der Statthalter) und ihrem ganzen Nomos wurde in der Zeit des selbständigen Reiches zu Unteraegypten gerechnet, wiewohl sie schon ausserhalb des eigentlichen Delta’s, im untersten Teile des eigentlichen Niltales lag; sie hatte aus ihrer Blütezeit noch bis in die griechisch-römische Periode, wo sie immer noch nächst Alexandreia die volkreichste Stadt Aegyptens war, einen Mauerumfang von 150 Stadien (fast 4 d. M.) bewahrt.1) Eine seitliche Erweiterung des Culturlandes, in Nw. und 0. umgeben von felsiger Wüste, bildet W. von Herakleus-polis (aeg. Chnes) das Becken von Fajüm, wie es noch jetzt heisst (altaeg. ph'iörn nte-meri, d. i. der See der Ueberschwemmung, woraus die Griechen den Namen Mo er is machten); es enthielt mit % seines G-esammtareals einen künstlichen See zwischen starken Dämmen, angelegt spätestens im 23. Jahrh., um bei Hochwasser des Nils gefüllt zu werden, behufs Speisung der Bewässerungscanäle in der trockenen Jahreszeit.2) *) Westlich nahe der Hauptstadt auf dem niedrigen Rande der Kalkhügel der libyschen Wüste in langer Reihe die zahlreichen Grabdenkmäler der ältesten Dynastien, namentlich die Ziegelpyramiden der dritten und die colossalen aus Kalkstein aufgeführten Pyramiden der vierten (Chufu, Chafra, Menkeura, resp. 136, 137, 62m hoch), 2) Hier sind noch die Reste eines colossalen, von den Griechen unter dem Namen Aaßiiqivs-og vielbewunderten Palastes des Erbauers jener Dämme, des K. Amenemha Iii., sowie seine Colossalstatuen erhalten. Der jetzt in dieser Talebene bestehende See Birket-Kerün ist von dem alten jetzt ausgetrockneten sog. Moeris-See verschieden. 117. Ober-Aegypten (T heb als). Dieser Landesteil zeichnet sich wegen der Dauerhaftigkeit des hier vorhandenen ausgezeichneten Steinmaterials vor dem Unterland aus durch die Menge der erhaltenen Monumente der Architektur, Skulptur und Malerei, deren älteste bis

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 66

1879 - Berlin : Reimer
66 Euphrat-Tigris-Länder. römische Heere (Trajan, Septimius Severus); sie wird damals als Sitz eines arabischen Fürsten genannt. 3) Da ethnographisch, also auch geographisch, Aram nie bis zum Tigris reichte, kann unter dem zweiten Fluss nur der Chabor gemeint sein, so dass Aram-naharaim, eine weit engere Bedeutung hat, als Mtoonotct/xict, womit es schon die Lxx übersetzt haben. 90. Dieses grösstenteils von Syrern, nur in einzelnen wasserarmen Strichen von Arabern bewohnte, ausserdem wegen seiner politischen Wichtigkeit, als Verbindungsglied zwischen demwesten und Osten Vorderasiens mit starken griechisch-makedonischen Colonien besetzte Gebiet östlich bis zum Gebirge von Singara stand seit dem Verfalle des Seleu-kidenreiches in mehrere Kleinstaten geteilt unter parthischer Oberherrschaft, bis es derselben nach K. Trajanus vorübergehenden Erfolgen definitiv im J. 156 durch L. Verus, den Mitregenten des M. Aurelius entrissen und auf ein halbes Jahrtausend zur römischen Provinz Mesopotamia gemacht wurde. Es ist von der zum südlichen Armenien gehörenden oberen Tigrisebene geschieden durch den breiten, massig hohen (Gipfel 1500 — 1600“) Gebirgsgürtel des Mas io s und wird durch viele demselben entquellende starke Bäche bewässert, welche sich in der tieferen Ebene zum Flusse Chabör vereinigen. Als Hauptquelle desselben galt und gilt noch jetzt den Bewohnern die sehr starke westlichste, in der danach benannten Stadt Resaina (syr. Resch-ainä, arab. j. Räsul-ain, „Haupt der Quelle“). Von seinen weit längeren Zuflüssen aus No. ist der bedeutendste der arab. Hirmäs, von den griechischen Ansiedlern (die den Namen der makedonischen Landschaft Mygdonia in diese Gegend übertrugen) Mygdonios genannte, an welchem die uralte (schon assyrische) Stadt Nisibis (j. Nisibin) lag, als griechische Colonie des Seleukidenreiches Antiocheia Mygdonia zubenannt, später und bis zur Abtretung an die Perser 364 n. Chr. eine der wichtigsten Grenzfestungen des römischen Reiches, da ihre Lage auf der engsten Stelle des angebauten Flachlandes am Fusse des Gebirges die Hauptstrassenlinie zwischen dem oberen Euphrat und Tigris, Westen und Osten Vorderasiens beherrscht.1) J) Aeusserster südöstlich vorgeschobener römischer Grenzposten in der wüstenumgebenen, durch einen isolirten quellreichen Bergzug gebildete^ Oase Singara (syr. Schigär, j. arab. Sindjär). 91. Ein kleinerer, aus den Vorhügeln des Tauros und Masios entspringender Fluss Bilechas (j. Belik) bewässert die ebenfalls nach einem Canton Makedoniens in der Seleukidenzeit benannte Landschaft Anthemusias (Schartig der Syrer, j. arab. Serüdj). An seiner Mündung in den Euphrat die von Seleukos I. angelegte Griechenstadt

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 67

1879 - Berlin : Reimer
Mesopotamien. Syrien. 67 Nikepkorion (von Seleukos Iii. nach seinem Zunamen umgenannt Kallimkos, j. Rakka). An einem Zuflusse desselben liegt die uralte Stadt Chardn, noch jetzt so, von den Griechen Karrhae genannt, die hier ebenfalls seit Seleukos I. eine sehr starke Ansiedelung begründet hatten. An den starken Quellen desselben Flüsschens die syrische Stadt Tjrhäi (j. arab. Ruhä, türk. Urfä), griech. Orrhoe, aber auch umgenannt nach der makedon. Stadt Edessa, welcher Name besonders in römischer Zeit, bei den Christen auch im Mittelalter der gebräuchlichere blieb. Sie war seit 136 v. Chr. unter parthischer Oberhoheit Sitz einer syrischen Dynastie, die sich mit Uebertragung des wenig veränderten Stadtnamens oder des gleichen Namens des Gründers auf das zugehörige Gebiet, Fürsten von Osroene (Osdroene, Orrhoene) nannten; diesen Namen behielt die Landschaft, als sie seit dem Ende jener Dynastie 217 n. Chr. dem römischen Reiche, einverleibt und mit den benachbarten griechischen Städten zu einem Verwaltungsgebiete (besondere Provinz neben Mesopotamia seit Diocletian) vereinigt wurde. Syria. 92. Naturbeschaffenlieit. Von den Küstenländern des Mittelmeeres ist das östliche einförmiger gestaltet, als die nördlichen (die südeuropäischen und Kleinasien) und vielmehr den südlichen (nordafricanischen) ähnlich, schon hinsichtlich des fast geraden Verlaufes der Küstenlinie. Derselben nordsüdlichen Hauptrichtung folgen die an Länge und Höhe den ostwestlichen Taurosketten Vorderasiens nachstehenden Gebirgserhebungen und die, die parallelen westlichen und östlichen Bergreihen trennenden grossen Längstäler. Die Maximalerhebung des Gebirges (Lebanon bis über 3000m) nahezu in der Mitte der gesammten Küstenerstreckung bewirkt an dieser Stelle auch die höchste Anschwellung der begleitenden Depression (Bik'ä-Tal 1200m), mithin eine Wasserscheidehöhe, von welcher zwei grosse Längstäler sich nach Norden und Süden absenken. Jenes durchströmt der Orontes (j. arab. Nahr-el-’Äsi), der im nördlichsten Syrien in kurzem Quertal das Küstengebirg durchbricht und ins Mittelmeer mündet; das südliche mit dem Jordan, fast in seiner ganzen Länge tief unter den allgemeinen Meeresspiegel eingesenkt, endet in dem unter dem Namen des todten oder Asphaltmeeres bekannten Binnensee. Die übrigen Gewässer gehören fast ausnahmslos kurzen Quertälern an, die wasserreichsten natürlich den regenreicheren westlichen Gebirgsabhängen zum Meere hin; einzelne nach Osten gerichtete finden ihr Ende in veränderlichen Sumpfseen der hochliegenden Wüstenebenen, welche sich von den öst- 5*

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /
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