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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 37

1879 - Berlin : Reimer
Nordarmenien. Kaukasus. 37 Pontos sich hinabsenkenden Täler, darunter das grösste das des Akampsis der Alten (j. Djorock oder Tscharuk), dessen mittlerer Teil die schon im Altertum wegen ihrer Gold- und Silbergruben berühmte Landschaft Sper (j. Ispir, 'Yöniqätiq, ‘Eönsqtrig, 2vc>7tsiqttigj die Bewohner ^äansiqsg) bildet, während die östlichen Nebentäler von den Tao%oi (armen. Taikh, die Landschaft noch j. Taoskari) be- wohnt waren.1) x) Alle diese Stämme, ebenso wie die meisten Bewohner der nördlich bis zum Flusse Kyros reichenden, lange Zeit dem armenischen Reiche unterworfenen Landschaften, scheinen der Sprache und Abstammung nach mit den alten Iberern (heutigen Georgiern) zu derselben nichtarischen Familie gehört zu haben. Eine Ausnahme davon bildet die Landschaft 2axaarjvr] (armen. Schajcaschin, d. i. Anbau der Saken) am Kyros, deren Name auf von Osten her eingedrungene Saken, also Turanier (§ 13. 28) zurückgeführt wird; ebenso in der Steppenebene des unteren Kyros und Araxes das Nomadenvolk der Kaspier, nach dessen Namen durch'die vom Pontos her handeltreibenden Griechen das östlich angrenzende Meer benannt worden ist. Kaukasische Länder. 50. Unter diesem willkürlichen, nicht dem Altertum angehörigen Namen begreifen wir auch die im Süden des Gebirges sich ausbreitenden Tallandschaften, welche den weitgrössten Teil ihrer Gewässer von Norden aus den Schneefeldern des kaukasischen Hochgebirges erhalten und namentlich in zwei grossen Stromrinnen von sehr verschiedener Länge nach Osten und Westen dem kaspischen und politischen Meere zuführen. Jenem durch den langen, allmälig abgestuften Stromlauf des Kyros (auch Kogogj iber. Mtchwari, armen. Kur), dessen untere Hälfte wasserarme Steppenebenen durchschneidet: nach Westen durch den viel kürzeren, aus dem Hochgebirge direct in eine überaus fruchtbare sumpfige Alluvialebene tretenden, bei der starken Regenfülle der nach Westen gerichteten Gehänge an Wasserreichtum den Kur fast übertrefi'enden Phasis (auch lpicov, iber. Rioni). Diese Tallandschaften nebst ihrer nördlichen und östlichen Nachbarzone, sowohl den Südabhängen des mittleren und westlichen Kaukasus selbst, als den gegen Süden zum armenischen Hochlande ansteigenden und mit demselben einst politisch verbundenen Gebirgslandschaften, sind heute wie im Altertum bewohnt von einer Reihe sprachlich untereinander engverwandter, aber ebenso bestimmt von ihren der arischen Familie angehörigen südlichen Nachbarn (also namentlich den Armeniern) geschiedenen Völker, welche in Ermangelung eines historischen Gesammtnamens etwa als mos’chische oder iberische bezeichnet werden können (§ 12).1) Von den eigentlichen kaukasischen Gebirgs-

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 62

1879 - Berlin : Reimer
62 Euphrat-Tigris-Lander. Wüstungen und mehrhundertjährige türkische Missverwaltung wieder fast völlig zur Wüste geworden ist.2) Es ist Mutterland der materiellen Civilisation für ganz Vorderasien und Südeuropa, welche Maass, Gewicht, Einteilung des Sonnenjahres, Baustyl u. a., Assyrien und Persien auch die eigentümliche Schriftart (sog. Keilschrift) von Babylon entlehnt haben. Die Bauwerke, von denen colossale Reste erhalten, waren in dem steinlosen, aber an vorzüglichem Thon und Asphalt reichen Flachlande ausschliesslich aus Backsteinen ausgeführt. Die in den nationalen Inschriften gewöhnlich gebrauchten Namen Akkad für den südlichen und Sumer für den nördlichen Landesteil scheinen einer uralten, vor semitischen Bevölkerung, deren Nationalverwandtschaft noch zweifelhaft ist, anzugehören.3) Seit dem 9. Jahrh. v. Chr. findet sich daneben der Name des Volkes und Landes Kaldu (hebr. Kasdim, griech. Xcddcttoi), welcher wahrscheinlich zunächst den südlichsten, an die arabische Wüste grenzenden Landesteil be-zeichnete und in Folge eines Wechsels der Dynastie (seit 626 v. Chr.) auf das ganze Land ausgedehnt wurde. Die in diesem letzten Jahrhundert statlicher Selbstständigkeit überwiegende Bedeutung der Hauptstadt machte jedoch zugleich bei Einheimischen und Fremden ihren Namen auch für das Land zum gebräuchlichsten (.Bäbilu, hebr. ereg Babel, pers. Bdbiru, griech. Baßvätoviu), während die Griechen, weil ihre erste Bekanntschaft der Zeit der statlichen Verbindung des Unterlandes mit Assyrien angehörte, noch in der Periode persischer Herrschaft und später den Namen Iagövq'kx bis zum unteren Meere ausdehnten auch mitunter auf die babylonische Landschaft allein beschränkten. x) Die bedeutendsten auch zur Schifffahrt geeigneten Canäle, schon unter den Königen von Babel angelegt (daher der Name des grössten Naliar-malkä „Fluss der Könige“) und noch im arabischen Mittelalter offen erhalten, aber jetzt völlig versandet, verbanden beide gfrossen Ströme oberhalb der Hauptstadt an der Stelle der grössten Annäherung ihres Laufes und dienten zugleich, neben einem ungeheuren aus Backsteinen aufgeführten Walle (to Ttjg Mrjdias tst/os) als Schutzwehren des Culturlandes gegen Angriffe von c er mesopotamischen Wüste her. 2) Der namentlich aus Anbau von Getreide und Dattelpalmen hervor-gehende Ertrag des Bodens wurde auf % der gesammten Steuerkraft des persischen Reiches angeschlagen. 3) Daneben der hebräische Name Schin «r, ungewiss ob die ganze Landschaft oder nur die nächste Umgebung der Hauptstadt bezeichnend. 86. Babylon [Bäb-ilu „Thor des Ii“, des höchsten Gottes), uralte Hauptstadt auf beiden Ufern des Euphrat und seit ca. 1270 gewöhnlich Sitz assyrischer Statthalter, aber wiederholt in längeren Perioden selbstständig, dann nach einer Empörung 68.3 durch die Assyrer völlig zerstört, wurde glänzender und grösser durch die letzte

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 42

1879 - Berlin : Reimer
42 Klein-Asien. nur 'Aggvqiol oder 2vqoi, auch zum Unterschiede von den brünetten südlichen Syrern, Asvxoövqol nennen.1) Unter den späteren Perserkönigen wurde dieses Land in zwei Satrapien geteilt; die südliche, auf dem inneren Hochlande gelegene, behielt den Namen Kappadokia auch unter der griechischmakedonischen Herrschaft, so wie unter eigenen Königen aus achae-menidischem Stamme und seit 17 n. Chr. als römische Provinz. Sie hat in Folge der Höhenlage rauhes Klima, wenig Wasser und Fruchtboden, daher zu allen Zeiten nur schwache Bevölkerung und nur einzelne erhebliche Städte, dagegen treffliche Vieh-, besonders Rossezucht. Letztere namentlich in den weiten hochgelegenen Ebenen des südlichsten Landstriches am Tauros (wo Tyana die bedeutendste alte Stadt), welcher den Specialnamen Kataonia führte und (wie seine östliche Fortsetzung bis zum Euphrat2) die Landschaft Melitene mit gleichnamiger Stadt j. Melatie) noch unter den früheren Achaemeniden politisch zu Kilikien gehörte. Letzteres Land erstreckte sich damals, wahrscheinlich in Folge älterer Eroberung, nördlich bis zur südlichsten Biegung des kappado-kischen Hauptflusses Halys, an dessen Zuflusse Melas die fruchtbarste 1100m hohe Binnenebene Kappodokiens liegt, südlich überragt vom höchsten Berge der Halbinsel, dem 3400m hohen isolirten erloschenen Yulcan Argaeos (j. Erdjiäs). An seinem Nordfusse Mazaka, die Hauptstadt der kappadokischen Könige und der römischen Provinz, als solche unter Tiberius umgenannt Kaisareia (j. Kaisari). Inmitten des Tauros im engen Tieftale des Saros Komana, berühmtes Heiligthum der Mä mit einer fast unabhängigen zahlreichen Priesterschaft.3) 1) Daraus ist oft irrtümlich auf eine rein semitische Bevölkerung des Landes geschlossen worden; eine solche scheint nur in einzelnen Colonien, zumal an der Nordküste ansässig gewesen zu sein. 2) Diese östliche Abdachung längs des Flusses Karmalas zum Euphrat wird von der inneren Hochebene geschieden durch eine doppelte nördlich vom Tauros ausgehende Bergkette, welche den für diese Bodengestaltung nicht ganz passenden Namen Antitauros von den Griechen erhielt. Im nordwestlichen, später von den Galatern besetzten Hochlande die ältere von Kroesos im Kriege gegen Kyros zerstörte Hauptstadt Pteria, von welcher sehr altertümliche Felssculpturen erhalten sind. 57. Pontos. Die Nordhälfte von Kappadokien, welche unter den späteren Perserkönigen den papklagonischen Fürsten unterworfen war (Xenoph. Anab.), bildete nach den verschiedenen Länderteilungen der Diadochenzeit mit Paphlagonien seit ca. 185 v. Chr. den Hauptbesitz einer von den Achaemeniden abstammenden Dynastie, welche sich nun Könige von Kappadokia am Pontos oder einfach

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 51

1879 - Berlin : Reimer
Aeolis. Ionien. Lydien. 51 andros (der die einstige Insel Lade landfest gemacht, den latmischen Meerbusen in einen Binnensee umgewandelt hat) ist Mile tos untergegangen: ein Schicksal, welches durch die Südwendung des seit dem Altertum stark angewachsenen, den ehemals weiten Golf bereits bis auf einen schmalen Meeresarm füllenden Hermos-Delta’s auch der noch heut unter dem alten Namen als grösste Stadt Vor derasiens blühenden Smyrna droht, wovor aber der höhenumschlossene Hafen des jetzt unbedeutenden Phaikia (türk. Fotscha) gesichert ist. 3) Das aeolische Smyrna, welches durch König Alyattes von Lydien zerstört wurde, lag auf dem Nordufer der tief ins Land einschneidenden Bucht; ihm gegenüber auf der Südseite die erst durch König Lysimachos wieder erbaute Neustadt, welche im ionischen Bunde die Stelle der untergegangenen kleinen Stadt Myüs eingenommen hat. 72. Lydia. Die mittlere Region der Westabdachung Klein-Asiens begreift die ergiebigsten, am stärksten angebauten Striche der Halbinsel, die durch die Bergkette des Tmolos (ca. 2000m hoch) geschiedenen Tiefebenen am oberen Kaystros und; mittleren Hermos, bewohnt vom lydischen oder maeonischen Volke, und Sitz eines sehr alten mächtigen Reiches* Der lydische Name ist seit der 713 v. Chr. beginnenden letzten Dynastie der Mermnaden der allein gebräuchliche für das ganze Land, der maeonische (ion. Mr\'ioveq) den die älteren griechischen Dichter brauchen, auf die östliche hügelige Landschaft am oberen Hermos beschränkt1), also wahrscheinlich durch eine von dort ausgegangene Eroberung nur zeitweise auch im Unterland bekannt geworden. Die in älterer Zeit (nach Herodot seit 1273) hier herrschende Dynastie der sogenannten Herakliden war eine assyrische; durch sie scheinen starke semitische Elemente in das lydische Volk (dessen Stammverwandtschaft im übrigen unklar bleibt) eingedrungen zu sein. Sard eis am Südrande der Ebene und an dem aus dem Tmolos Gold herabführenden Hermos-Zuflusse Paktölos gelegen, blieb Landeshauptstadt auch in der persischen und Diadochen-Zeit, im pergamenischen und römischen Reiche immer noch volkreiche und glänzende Provinzialstadt (Ruinen noch j. Sort genannt)2). Unter den Städten der Landschaft sind bedeutend nur das schon früh stark von Griechen bewohnte Magnesia am Berge Sipylos (unter dem alten Namen, türk. Mänisa, noch jetzt ansehnlich) und die in der Diadochenzeit neubenannten Thyateira (unter Seleukos, früher Pelopia genannt) und Philadeipheia (nach Attalos Philadelphos). ) Wegen der vulkanischen Natur des Bodens von den Griechen das „verbrannte Land“, t] xcctccxtxavfaevt] genannt und des trefflichen Weins halber gerühmt. !n ^ Nälle am ®ee Kdoe oder Gygaea sind die sehr zahlreichen, zum Jleü colossalen Grabhügel der lydischen Grossen und Könige, darunter der dqm hohe des Königs Alyattes, Vaters des Kroesos erhalten. 4*

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 91

1879 - Berlin : Reimer
Libyen. Kyrenaika. Punisches Africa. 91 122. Kyrenaika (Griechisches Libyen). Zwischen den Steppenländern der Marmarika in Osten und der grossen Syrte in Westen tritt gegen Norden ins Mittelmeer mit steilem Küstenabfall ein durchschnittlich 5 — 700m hohes Tafelland vor, ohne perennirende Flüsse, aber reich an Quellen und ausreichendem Winterregen, daher schon von den libyschen Bewohnern, den Stämmen der Auschisen, Asbysten, Kabalier angebaut. Seit dem 7. Jahrh. wurde es von dorischen Griechen aus der Peloponnesos und den Inseln (namentlich Thera) besetzt, die hier ausser mehreren Küstenstädten: Euhesperidae, Taucheira, Apollonia, auf dem Hochlande selbst die Stadt Kyrene (dor. Kyrüna, j. Ruinen Krenna) gründeten; nach ihr, als Sitz der noch unter persischer Oberhoheit regierenden Dynastie der Battos und Arkesilas, wurde gewöhnlich die ganze Landschaft Kvqrjvaicc oder Rvqijva'cxtf benannt. Die Westhälfte derselben bildete seit etwa 540 v. Chr. eine besondere Herschaft mit der von griechisch-libyscher Mischbevölkerung bewohnten Hauptstadt B ark a, deren Name im Mittelalter auf die ganze Landschaft übergegangen ist. Unter Oberhoheit der aegyptischen Ptolemäer bildeten später diese Griechenstädte einen Bund von fünf Freistaten (Pentapolis), davon Taucheira und Euhesperidae unter den neuen, von Fürstinnen des ptolemäischen Hauses entlehnten Namen Arsinoe und Berenike (j. Tökra und Benghazi); als fünfte trat die Hafenstadt des zerstörten Barka unter dem Namen Ptolemais (j. Ruinen Dolmeta) ein. Von einer ptolemäischen Nebenlinie (117—96), kam das Land 67 v. Chr. unter römische Herschaft und wurde mit Kreta zu einer Provinz vereinigt. Phoenikisclies (punisches) Africa. 123. Syrten-Landschaft (Tripolis). Der grösste gegen Süden einschneidende Busen des Mittelmeeres, bekannt unter dem Namen der grossen Syrte (fj ^sydlri 2vqtiq), bespült eine zumeist öde wasserlose Küstenstrecke, in der im Altertum, wie heut, meist, nomadische Stämme wohnten, darunter der bedeutendste der der Nasamonen. Sie wurden Untertanen Karthago’s zur Zeit seiner grössten Macht, dessen Handelsverkehr nach Inner-Africa von hier aus die kürzeste und zugleich bequemste Verbindungslinie gewann, wie sie im wesentlichen noch heut vom Karawanenhandel benutzt wird. In dem vom libyschen Stamme der Maken bewohnten nordwestlichen Teile dieses Küstengebietes, der am Abhange einer zu 6—800m Höhe ansteigenden Berglandschaft fruchtbares Ackerland enthält, hatten die Phoenikier von Sidon in sehr alter Zeit mehrere Pflanz-

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 50

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
50 Iii. Die Babylonier und Assyrier. die Zunge ausgerissen werden. Er war auch ein leidenschaftlicher und kühner Jäger. Mit Bogen und Pfeil erlegte er den Löwen im Dickicht des Waldes und vom Kahn aus im Röhricht des Ufers. Sein Wildgarten war angefüllt mit Käfigen, aus denen die Löwen zur Jagd losgelassen wurden. Ja, wir kennen sogar seine Lieblingshunde, die er in gebranntem Thon nachbilden und mit ihren Namen versehen aufstellen ließ. Ein Schlag, und das ganze große, gewaltige Reich war aus einander gefallen. Dieser Schlag kam von den Medern, welche, ebenfalls unter: morsen, in ihrem Bergland sich doch wieder dem Joch entzogen hatten und unter einheimischen Fürsten erstarkten. Kyaxares gelang es, das assyrische Zeer zu besiegen, doch wurde seine Untemehinung gegen Ninive unterbrochen durch den Einfall eines neuen, für beide Theile gleich furchtbaren Feindes, der Scythen. Entsetzlich hausten diese rasch dahin eilenden Reiterschaaren in dem schon durch so viele Kriege erschöpften Lande; es war unmöglich sie zu erreichen und mit Erfolg zu bekämpfen. Allein kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, so erhob sich der Aufstand gegen die assyrische Hauptstadt. Der Bann des Schreckens war gebrochen. Zahllose Schaaren sammelten sich in den unteren Landen nach dem persischen Meerbusen zu; Nabopolassar, zu ihrer Bekämpfung ausgefandt, stellte sich selbst an ihre Spitze und vereinigte sich mit den Medern. Ninive wurde eingeschlossen, von keiner Seite war Hülse zu erwarten. Aber die Stadt war wohl verproviantirt und sehr fest. Das medisch-babylonische Heer versuchte vergeblich die Wälle zu brechen. Zwei volle Jahre vergingen mit Versuchen, Bresche zu machen und mit der Blokade der Stadt. Im Frühjahre des dritten Jahres endlich kam der Tigris den Belagerern zu Hülse; eine furchtbare Ueberfchwemmung riß die Wälle auf eine Länge von 20 Stadien nieder. Der König Sarak, als er Alles verloren sah, zündete den Palast an und starb in den Flammen, ähnlich dem letzten Paläologen in Byzanz, nachdem er wie dieser in einer einzigen Stadt, dem letzten Reste seines Reiches, den Angriff gewaltiger Heere ausgehalten hatte. So ward das Gericht, das über Sanherib begonnen hatte, vollendet durch den ersten Untergang eines Weltreiches, von dem wir historische Kunde haben.*) 18. Das jüngere Keich in Babylon. Uelmkadnem. (Nach Marcus v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels, bearbeitet vom Herausgeber.) Als Ninive in Asche sank, erhob sich Babylon noch einmal zu neuem Glanze. Die Eroberer Assyriens hatten sich so in die Beute getheilt, daß *) Dieser Schluß nach Marcus b. Niebuhr's Geschichte Assurs und Babel«,

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 336

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
336 X. Die macedonischen Reiche. Denn während das übrige Hellas von dem peloponnesischen Kriege zerrissen wurde, verbreitete sich unter seiner weisen Leitung das Licht höherer und zeitgemäßer Bildung bis in die entferntesten Thäler seines schönen Landes; sein Hof, der Sammelplatz von Dichtern und Künstlern aller Art und der Vereinigungspunkt des macedonischen Adels, wurde das Vorbild für das Volk und dessen fortschreitende Entwicklung: Archelaus selbst galt in dem Munde der Zeitgenossen für den reichsten und glücklichsten Mann der Welt. Die Minderjährigkeit des Orestes, des ältern Sohnes des Archelaus, benutzte Aeropus, der Reichsweser und ein Verwandter des königlichen Hauses, dem königlichen Knaben Krone und Leben zu rauben. Als Gegner der neuen Ordnung der Dinge und Vertreter des Althergebrachten, behauptete sich Aeropus nicht nur auf dem Throne, sondern vererbte denselben auch auf seinen Sohn Pausanias. Aber die Anhänglichkeit an die königliche Hera-klidenfamilie war zu groß, als daß die Usurpation von langer Dauer sein konnte. Amyntas Ii., aus einer jungem Linie des königlichen Hauses*), verdrängte den Pausanias, heirathete, um beide Häuser zu versöhnen, dessen Schwester Eurydice, und regierte Macedonien 23 Jahre lang. Doch nach seinem Tod machte seine eigene, ränkesüchtige Wittwe Eurydice den Versuch, dem Heraklidengeschlechte den Thron zu entreißen, indem sie ihren Liebling Ptolemäus, welcher zuerst ein Theilsürstenthum mit der Stadt Atoms erhalten hatte (nach Pelopidas' Anordnung, s.s.320), veranlaßte, ihren Sohn Alexander Ii. zu ermorden und dem Mörder ihre Hand und den Thron gab, und als ihr zweiter Sohn Perdikkas den Usurpator nach dreijähriger Regierung aus dem Wege räumte, soll sie auch diesen nach sechsjähriger Regierung ermordet haben, nach anderen Berichten fiel er in einer Schlacht gegen dse Illyrier. Aber schon war ihr und des Amyntas dritter Sohn Philipp da, die Regierung für seines Bruders Perdikkas unmündigen Sohn (Amyntas) zu übernehmen. Mit gleicher Vorsicht und Gewandtheit rettete er das Reich vor den drohenden Einfällen der Illyrier und Thracier, die Krone vor den beiden Prätendenten Pausanias und Argäus, das königliche Haus vor neuen Intriguen und Verwirrungen: in Kurzem waren die alten Parteiungen verschwunden. *) Alexander I. Perdikkas + 413. Amyntas. I I Archelaus f 399. Arrhidäus. I I Orestes. Amyntas Ii., König 393 — 370. ‘ Alexander Ii., Perdikkas Iii., Philipps König 370—368. König 365—359. König 359—336. , I Amyntas Iii. Alexander der Große, König 336—323.
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